Protokoll des Treffens am 21. Januar 2012

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Am 21. Januar 2012 luden einige Community-Mitglieder die Freitag-Redakteure und -Redakteurinnen ein, um mit ihnen über die Verzahnung von Community und Redaktion zu sprechen. Das Treffen fand in den Freitag-Redaktionsräumen statt.

Dass das von Magda dankenswerterweise geschriebene Protokoll jetzt erst durch die Redaktion online gestellt werden kann, ist plötzlich aufgetretenen Differenzen innerhalb der Gruppe geschuldet, wie damit verfahren werden sollte.

Damit jedoch alle Communitymitglieder wissen, über was am Samstag gesprochen wurde, sei es hiermit endlich veröffentlicht. Falls sich jemand der Beteiligten falsch zitiert sieht, möge dies in den Kommentaren geäußert werden.

Ansonsten bitte ich eindringlichst darum, in den Kommentaren ausschließlich über die Inhalte des Protokolls zu diskutieren.

Dankeschön und mit lieben Grüßen
Maike Hank

Teilnehmer/innen

Verlag, Redaktion
Jakob Augstein, Philipp Grassmann, Maike Hanke, Jan Jasper Kosok, Michael Angele, Maxi Leinkauf, Jule Löffler, Michael Jäger, Matthias Dell

Community
Archinaut, ChristianBerlin, Calvani, Popkontext, Magda, Amanda, Helena Neumann, Goedzak, miauxx, ich, Uwe Theel, Blog1

1. Vorstellungsrunde und erste Erwartungen

Jakob Augstein Es wäre gut, wenn dieses Treffen der Anfang eine gewissen Regelmäßigkeit wäre. Und darüber nachzudenken, ob nicht ein Gremium gut wäre, das auch für andere in der Community. sprechen könnte und damit Rückkopplung ermöglichte. Das erleichterte die Einbeziehung der Blogger in die anstehenden Entscheidungen.

Maike Hank Es geht darum, wer sich wie einbringen kann.

Jan Jasper Kosok Bessere Verbindung von Print und Online.

Blog 1 Interesse an Neuland in der Kommunikation

Uwe Theel Meine zentrale Erwartung ist, dass für die Verzahnung von Print und Onlineausgabe eine dialogische Kommunikationsstruktur gefunden wird. Dies ist für mich in erster Linie keine Frage oder ein Problem der Technik (die Mittel dazu gibt, bzw. werden gerade von Herrn Kosok entwickelt), sondern dass auf beiden Seiten die Bereitschaft und der Wille existiert, einen solchen Dialog ernst zu nehmen und in seinen Ergebnissen umzusetzen. Die Druckausgabe setzt dabei den journalistischen Standard, sie soll erhalten bleiben und wird von der Redaktion gestaltet. Dass die inhaltliche Bereicherung, die durch den etablierte Dialog zwischen FC und Redaktion von seiten der Blogger auch auf die Drucktexte möglich werden könnte als "Übernahme" des Freitag, durch Teile der FC gewertet werden kann, sehe ich nicht.

Ich Hat vor allem Interesse am Online-Freitag. Als Ursache der Unzufriedenheit in der Community sieht er Stagnation der technischen Weiterentwicklung der Onlineplattform in den letzten zwei Jahren.

Miauxx Leser des Freitag. Der Freitag seit Augstein und freitag.de ein tolles Experiment. Will das Bloggen als eine Ergänzung der Zeitung verstehen. Insofern: Die Präsentation der Blogs sollte weiter entwickelt werden. Wie kann man die Auswahl und Verknüpfung mit redaktionellen Inhalten gestalten?

Michael Jäger Wie werden Community und Print zusammengeführt – es geht um Organisation des Diskussionsprozesses.

Goedzak Ich bin Freitag-Abonnent und an Gremien weniger interessiert. Verweist auf die vielen Kommentare und Blogs, in denen er bereits seine Meinung zum Thema dargelegt hat. Grundprinzipien will ich nicht vorstellen.

Helena Neumann ist dF-Abonnentin: sowohl an der Weiterentwicklung der Zeitung als auch an der online-Plattform resp. dFC interessiert; wurde von Calvani eingeladen und hat schon einiges vorbereitet.

Michael Angele – Die Community bildet sich nicht genügend im redaktionellen Bereich ab, dafür fehlen entsprechende Formen und Möglichkeiten.

Amanda Ich schätze Veränderungen und finde es gut, wenn Vorgänge transparent gemaht werden.

Maxi Leinkauf ist neugierig

Magda Neugierig, wie sich die Plattform nach langer Vorbereitung jetzt entwickelt.

Popkontext Ich suchte neben meinem Blog eine andere Ebene, in der Themen und Blogs. zusammengeführt werden. Aber auch die Modalitäten einer zivilen Diskussion im Netz sind ein Thema für mich.

Archinaut Architekt baut Häuser – Der Blog entstand mit dem Ziel, ein (ungebautes) Schloss zu zerstören - mit zivilen Mitteln

Jule Löffler Praktikantin (Jan Kosok und Michael Jäger angeschlossen) Interdisziplinäre Teamarbeit

Calvani Ich bin an einer Printzeitung nicht interessiert. Die Probleme, die ich sehe, entstehen insbesondere zwischen Online-Zeitung und Papierzeitung. Online können Artikel upgedatet werden, ursprüngliche Artikel und Lesermeinungen dazu können zusammengeführt werden und Textbegrenzungen verlieren an Bedeutung – um nur einige Beispiele zu nennen. Die Orientierung an den Vorgaben der Printzeitung bremst die Möglichkeiten der Online-Zeitung aus.

ChristianBerlin Blogger der ersten Stunde. An der neuen Form interessiert, an Möglichkeiten der Kommunikation und der schnelleren Reaktion. Probleme des Optimierens gab es bei anderen Online-Portalen auch (ZEIT, FR). Dieselben Probleme gibt es auch beim Freitag, zum Teil sogar dieselben Leute.

Philip Grassmann Anregungen von der Comm.. Nachdenken über neue Formate. Es gibt zu viele „klassische“ Blogs und Kommentare. Es brauchte auch einige neue Formen. Über beide Formate muss neu nachgedacht werden.

2. Diskussion (Gesprächsleitung: Popkontext)

Zur Frage nach den Erwartungen der Redaktion an die Community

Jakob Augstein Wir arbeiten schon geraume Zeit an der Idee, die verschiedenen Bereiche hier besser zu verbinden, uns ein neues Statut zu geben, die Verhältnisse neu zu klären. So steht die Frage, ob es z. B einen Ausschuss geben sollte für jeweils Redaktion und Verlag Die Frage ist nun, wie sich hier die Community einbringen kann. In welcher Form mit welchen Mitwirkungsmöglichkeiten. Ansonsten erwarte ich von der Community gute Texte.

Uwe Theel Die Hoffnungen sind auf beiden Seiten gleich. Redaktion und Community wünschen eine bessere Verzahnung. Um das umzusetzen braucht die Redaktion mehr Ressourcen (Personal und Mittel). Nicht weniger schwer erscheint es mir für die Beteiligten Wille und das Bewusstsein zu finden dieses Wagnis eines in jedem Sinne offenen Dialoges einzugehen.

Ich hofft als Leser vor allem auf gute Texte aus der Community. Dies bedeutet aber auch, wie kann der Freitag dazu beitragen die Qualität zu verbessern, indem er Bloggern die richtige Werkzeuge an die Hand gibt. Vielen Communitytexten fehlt z. B. eine Inhaltsangabe. Schafft man dafür ein Pflichtfeld, entsteht bei den Nutzern ein Bewusstsein dafür und Texte werden leichter zugänglich. Eine weitere Möglichkeit wäre das gemeinsame verfassen von Beiträgen, mehrerer Blogger. Statt Gremienarbeit sollte es lieber Online-Diskussiongruppen geben, bzw. die technischen Möglichkeiten geschaffen werden.

Michael Angele Die einen wollen nur bloggen, das ist wie es ist. Aber es gibt auch Blogger mit weitergehenden Interessen. Es wäre auch wichtig, mal andere Stilformen in die Bloggerei einzubeziehen .Das erweiterte die Möglichkeiten der redaktionellen Verwendung. Das fehlt noch.

Helena Neumann Andere journalistische Stilformen wären – sowohl in den Blogs als auch in der Printausgabe - belebend. Interessant wären auch die Kriterien für die Topblogs .z.B. formale ästhetische Kriterien, Stringenz der Argumentation.“ Ich halte das Abstimmen mit den Füssen (meistgelesen) nach wie vor für genauso wichtig.“ Im Falle von Kritik kann die Community auch hilfreich sein und eingebunden werden.
Das Ressort „Alltag“ A-Z ist toll, aber dümpelt vor sich hin. Es ist doch der Treffpunkt, wo Gesellschaft und Individuum, aufeinander stößt und sich widerspiegelt: ernst, launig, kontrovers, heiter, traurig…

ChristianBerlin Mir geht’s um gute Texte, die man gelesen haben muss, um bei einem Thema mitzureden. Der Bloggerstand ist generell unter Beschuss (Journalistenverband, FAZ). dF sollte die Spezies pfleglich behandeln und beim Bloggermobbing nicht mitmachen.

Jan Jasper Kosok Es soll in der Zukunft möglich sein: Mehrere Blogs zu einem Themenkomplex zusammen zu bringen, Beiträge schneller in den redaktionellen Teil zu bringen. Es soll eine redaktionell gepflegte Startseite der Community geben. Der gute Text ist ein wichtiges Kriterium, aber nicht allein, es geht nicht nur um die „Perle“, in der kürzeren oder in der längeren Form, sondern um eine insgesamt bessere „Fassung“ für diese Perle.

Philip Grassmann Das Problem online ist nach wie vor, dass wir unsere Inhalte nicht adäquat abbilden können. Da wird der Relaunch mehr Übersichtlichkeit schaffen. Wir bieten zu wenig, was man sehen kann, das Inspiration bietet. .

Popkontext Aber Community und Redaktion haben weiter verschiedene Startseiten

Philip Grassmann Ja, Aber es soll stärker gemischt werden zwischen Redaktion und Community.

Miauxx Die Affäre Wulff hat unendlich viele Blogs gebracht. Wie kann man das zusammenbringen und wie kann man das auch automatisieren.

Jan Jasper Kosok Es geht eben um mehr als einen Text, einen Blog, sondern um ein soziales Netz. Ziel muss ein, zu wissen, wer schreibt zum gleichen Thema, Möglichkeiten der Artikelverknüpfung. Auswahl – Beitrag oder Kommentar. Trotzdem sollen beide Startseiten getrennt bleiben.

Uwe Theel – Mein Gedanke des Dialogs bezog sich weniger auf die Technik der Artikelverknüpfung im Onlineteil sondern seinen Reflektion im Print:
Wenn ein Redaktionsbeitrag im Druck oder Online erscheint und es gibt in der Community eine signifikante Reaktion, dann sollte dieser Dialog im Druck so abgebildet werden, dass das das Wechselspiel von Kritik und Antwort des Redakteurs reflektiert erscheint. Dies könnte über ein Patensystem realisiert werden, bei dem die Redakteure mögliche Dialoge der angesprochenen Art betreuen. Für Blogger wären diese Paten auch Ansprechpartner für mögliche Dialoge, dies auch im Vorfeld.

Helena Neumann Der springende Punkt ist die Qualitätssteigerung. Programme gibt es für alle möglichen Probleme. Z. B. über Stichworte. Da die Ressorts definiert sind, wäre es keine Einschränkung. Eher geht es um die Beseitigung von Unübersichtlichkeit und damit einhergehend um die Vermeidung von Redundanz und Langweiligkeit.

Jakob Augstein Zum Verhältnis Community- Redaktion. Welche Funktion haben da die Online-Kontaktmöglichkeiten, die wir im Print nicht haben. Wie soll das aufgebaut werden, damit der bessere Text auch mehr Leser bekommt – das geht sicherlich nur über technische Möglichkeiten.

Popkontext Uwe sprach doch von Patenschaften, um Texte bei Interesse auch etwas journalistischer zu gestalten. Blogs sind meist umgangssprachlich formuliert. Eine bessere Verzahnung und Struktur könnte es erleichtern, dass aus der Community Befruchtendes für den Printteil kommt, dann ist auch die Bereitschaft, dies in einen Dialog zu machen, größer..

Jakob Augstein Qualitätsverbesserungen in der Community. Es gab ja schon einmal eine Debatte, ob man Texte aus der Community redigieren sollte oder nicht.

Uwe Theel Nein, es geht um das Finden von Dialogformen, die die Qualität im Druck verbessern sollen, nicht um Redigieren von Bloggertexten durch die Redaktion

Jakob Augstein Der Versuch zu diesem Dialog war die Kommentar-Auslese auf der Doppelseite zur BILD/Wulff-Debatte. Wir haben das schon paar Mal gemacht. Ich weiß aber nicht, wie man das – technisch verbessert - macht.

Popkontext Das wäre einen Workshop Wert, aber mein Gefühl war, Sie sind nicht so ein großer Freund davon (Augstein widerspricht, sagt, er hat nichts gegen Workshops).

Goedzak Ich will nicht in diese Details. Worte wie Festlegen – Ausschließen- Qualitätssicherung stoßen mir auf. Wie kann man da eine Schere ansetzen? Ich finde, Redundanz darf nicht beschnitten werden. Das verkennt den Charakter der Community. Ich habe mir Notizen gemacht zum Thema Topblogs und Vorschläge, wie man das ändern könnte. (aber nicht vorgetragen – MG.)Ich will mitnehmen, wie der „gemeine“ Freitag-Redakteur „tickt.“ Wenn Herr Augstein meint, wir sind eins und wenn Michael Angele sagt, die Community ist in einem nicht so optimalen Zustand. Wie sieht er die Community?

Michael Angele Die Community ist für mich keine klar bestimmte Sache, sie hat viele schwarze Löcher und graue Ränder, jedenfalls ist sie größer, als wir, die wir hier sitzen. Ich möchte ein wenig vor überzogenen Erwartungen in unser beider Verhältnis warnen. Was interessiert die Community am meisten? Natürlich sie sich selbst, das ist aber nicht schlimm, das ist ein quasi natürlicher Vorgang. Wir sollten uns da keine Illusionen machen: Blogs, die sich mit der Community selbst beschäftigen werden immer die meisten Aufmerksamkeit haben. Selbstreferentialität ist quasi der Normalfall der Kommunikation in einer Community, die nun einmal eigenen, diffizilen Gesetzen folgt und also immer mal wieder sich selbst zum Gegenstand haben MUSS, auch wenn das natürlich viel Wind macht. Aber natürlich freut man sich über Beiträge, die eben nicht in der Verständigung über das Medium liegen. Vielleicht müsste man sich da ein wenig mehr disziplinieren. In welche Formen könnte man das gießen? Da fiele mir zum Beispiel das Interview ein, eine gute Form, die in Print und Online funktioniert, aber Kein Blogger bietet uns Interviews an. Ich hätte gern mal ein Interview mit einem Wissenschaftler oder einfach einem interessanten Menschen. Oder: Es fehlen Buchkritiken. Die bisher gesichteten sind handwerklich noch optimierbar. Man müsste mit den Bloggern dann noch mehr am Text arbeiten. Dafür ist unsere Redaktion aber nicht einfach, wir sind eine kleine Redaktion. Und was interessiert die Redaktion am meisten? Ich spreche für mich: Die Zeitung. Wir machen nun einmal ein Printprodukt. Sprechen wir also für einmal über die Anerkennung von Print. Für mich ist Print der Gral, der Fetisch, das heilige Werk. Wer Print angreift, ist mein Feind! Nun sehe ich aber, dass sich hier in der Runde erstaunlich viele als Zeitungsleser geoutet haben, Herr Theel, Frau Neumann, Sie, Goedzak... Das freut mich wirklich sehr.

Ich Die Community scheint ein monolithischer Blog zu sein, da Inhalte vom Leser nicht ausreichend sortiert und gefiltert werden können. Das ist, als wenn man auf Facebook mit allen rund 1Mrd. Facebook-Mitgliedern befreundet ist. Vorteil der Community gegenüber der Zeitung, man kann alles zulassen. Dann sollte es aber auch Möglichkeiten geben Inhalte für sich selbst zu filtern.

ChristianBerlin an Angele: Interviews biete ich nicht mehr an. Das ist mir zu gefährlich. Manchmal bietet man recherchierte Texte an, aber weil der Redakteur das gleiche Thema hat , geht er hin und sagt: Ach das ist nur ein Blogger.

Jakob Augstein Wenn so was passiert, dann sollte man sich nicht gefallen lassen.

ChristianBerlin Regeln, die wir Blogger nicht übertreten dürfen, das ist nicht klar. Aber manchmal sind die nicht verständlich. Thema – Rahab.

Jakob Augstein Ich kenne den Fall Rahab nicht, aber es gibt nun mal Sitten in einem Kollektiv, wenn die übertreten werden, dann muss akzeptiert werden, dass das Konsequenzen hat.

Helena Neumann Die Einhaltung der Netiquette, unabhängig von der Rahab-Problematik, wird sehr unterschiedlich gehandhabt. Transparente Entscheidungen sind wichtig, deshalb muss die Umsetzung der Netiquette für ALLE gelten.
Ich sitze auch als Zeitungsleserin hier. Das sind u. U. unterschiedliche Bedürfnisse sowohl in Bezug auf die Inhalte als auch auf die Kommunikationsformen. Wie soll die Verzahnung aussehen?
An Calvani gerichtet: „Wie wird darauf eingegangen? Die Formate on-line/ print dFC dürfen sich ruhig unterscheiden. Es entspräche den unterschiedlichen Reflexions-Kommunikationsformen, Leserschaft ohne dass das eine das andere verdrängt

Goedzak Auch die Redaktion ist kein monolithischer Blog. Calvanis Interview-Blogs waren gut. Auch das mit Michael Jäger.
Frage an Jäger. Wie ging es Dir mit der Kommunikation.

Michael Jäger Ich habe im Interview mit Calvani viel gesagt. Mich persönlich interessiert das auch politisch. „Wie ticken die Linken“. Als eine Kraft, die etwas verändern kann. Leserbriefe sagen das nicht aus. Ich kann besser feststellen, ob ich verstanden werde.

Philipp Grassmann Resümee: Der Dialog sollte fortgeführt werden. Mehr Transparenz in der Entscheidung. Klarere Strukturen – Vielfalt sollte geordnet werden. Mehr Kommunikationsmöglichkeiten mit der Redaktion.
Die Community aber sollte auch mehr versuchen, journalistischer zu denken. Wie greife ich die Themen auf, in welcher Form. Wir erwarten keine journalistischen Arbeiten. Stilistische Vielfalt. Präziser, noch einmal zehn Minutennachdenken. Was will ich eigentlich .

Ich Wie setze ich Tags? Oftmals sind die völlig unwirksam und sinnlos, weil sie wie einfache Stichworte verwendet werden.

miauxx ergänzt, dass das völlig freie Taggen, wie bisher, fast völlig sinnlos ist. Oftmals sind die völlig unwirksam und sinnlos, weil sie wie einfache Stichworte verwendet werden. .

Popkontext Das gehört auch zur Verzahnung, dass man über Inhalte spricht.

miauxx zu Nutzersperrung und Moderation: Wenn ein Nutzer gesperrt wird, wie wird die Nutzersperrung angezeigt? Hat der User das selbst entschieden oder wurde er gesperrt? Wer hat was entschieden und auch kurze Erklärung, warum. War es der Nutzer selbst oder wurde ihm die rote Karte gezeigt - das ist bisher nicht ersichtlich. So kann der Eindruck der Willkür entstehen.

Maike Hank Anzuzeigen, ob er sich selbst entschieden hat oder gesperrt wurde, fände ich gut.

Jakob Augstein Regeln zu haben, ist wichtig. Wie schon angedeutet, wir arbeiten intern an neuen Strukturen. Verschiedenen „Räten“. Frage an die Community: Geht ein Community-Rat? Wir arbeiten z.B. an einer Differenzierung der Bezahlsysteme. Es wäre doch unsinnig, dass wir das allein entscheiden. Sie können Leute zusammenrufen, aber das geht nicht virtuell.

Popkontext Eher Arbeitsgruppen, die offen für alle Interessierten sind als ein Gremium? Ein Wahlverfahren, mit dem alle einverstanden sind und das zu einem für alle zu einem für alle zufrieden stellenden Ergebnis führt halte ich aufgrund der Struktur der Community für schwierig bis unmöglich.

Calvani Wie könnte sich ein solches Gremium denn konstituieren?

Jakob Augstein Das geht im Wahlverfahren.

Ich Veränderungen durch die Community bestimmen zu lassen, sollten durch ein permanent Beta beständig neue Funktionen integriert und auf Ihre Resonanz getestet werden. Die Community kann Vorschläge machen, aber nur der Freitag kann entscheiden, ob diese angenommen werden. Sie können doch einfach immer wieder Leute einladen, kein festes Gremium. Wahl eines Gremiums für z. B. 2 Jahre würde neu hinzukommende Community-Mitglieder nicht berücksichtigen.

Helena Neumann Wie will man sich strukturieren? Ein Gremium ist schnell durchsetzbar. Der Aufruf ein Gremium zu bilden würde eine Schneise zur Struktur bilden. Schon deswegen wäre ein Gremium wichtig.

ChristianBerlin Ich unterstütze den Augstein-Vorschlag. Ein Gremium sollte entstehen. Auch als Korrektiv aus der Community heraus, das die Korrektivfunktion der Herausgeber ersetzen kann.

Jakob Augstein Es geht nicht um Delegierung von Verantwortung, sondern um Ansprechpartner. In so einer wirren Community ist das schwer. Arbeitsgruppe ist schwierig. Aber ein gewähltes Gremium kann auch Forderungen stellen – ich fände das toll.

Helena Neumann Deshalb verstehe ich die Bedenken hinsichtlich eines Gremiums auch nicht.

Goedzak Ich liebe Vereinsmeierei nicht. Ein Gremium entspricht dieser wirren wolkigen Community nicht, Die Entscheidungen, die getroffen werden, sind vielleicht nicht geeignet für einen Entscheidungsprozess, die Leute sind unterschiedlich

Maike Hank Wir können uns ja bei den Piraten das Liquid Democracy System ausleihen, dann ist niemand benachteiligt.

Uwe Theel (bezieht sich nicht auf Maike Hank sondern auf den wesentlichen Kritikpunkt den Goedzak vorbrachte) Wir können hier nicht sitzen und jemand sagt, ein Gremium, das Blogger beteiligt wäre nur Vereinsmeierei von Seiten der Blogger. Dieser Vorwurf wäre dann gegen die hier und heute anwesenden Blogger aus der FC selbst zu wenden und diese entzögen sich selbst die Legitimation heute hier zu reden.

Jakob Augstein Ich fände es gut, wenn man das Eigentumsmodell ändern könnte. Aber vorher müssen wir Gewinne machen. Z. B. wäre eine Genossenschaft – nach dem Beispiel der taz – ein Modell oder auch das Mitarbeiter-Modell des „Spiegel“. Wenn wir entsprechende Entscheidungen treffen, müssen wir das, was wir machen, in sich konsequent machen. Wir können nicht links sein wollen und inhabergeführt sein. Das geht auf Dauer nicht, weil wir sonst nicht glaubwürdig sind.
Nebenher (in Bezug auf ChristianBerlin): Die Herausgeber haben uns in solchen Fragen nicht geholfen. Die haben sich aus dem Alltag in Redaktion, Verlag und Community komplett herausgehalten.

miauxx Das mit der Vereinsmeierei ist eine Missinterpretation. Trotz der vielen Anwürfe.

Helena Neumann Ich bin für ein solches Gremium, auch wenn es der Philosophie der Clouds und der Crowds entgegenstehen kann, denn es ist notwendig eine Form der Beschlussfähigkeit zu finden, die zum einen demokratisch ist, zum anderen, um aktiv mitzuwirken .die Verzahnung von Community und dF zu konkretisiert. Zwar macht das anfechtbar, das geschieht dann aber um realer Ziele wegen.

Amanda Wir wissen jetzt noch nicht, worüber wir mal abstimmen, aber die Idee ist erst mal zu diskutieren

Helena Neumann Wir können ja hinsichtlich der konkreten Dinge, die jetzt in kleiner, aber konkreter Form schon möglich sind, die nächsten Schritte formulieren und vorstrukturieren; einen nächsten Termin ins Auge fassen. Es ist wichtig immer wieder Plateaus einzuziehen, um die Entwicklung zu prüfen.

Jakob Augstein an Jan Jasper Kosok – nächstes Entscheidungsfenster?

Jan Jasper Kosok - Eine Betaphase kommt demnächst und ein Relaunch. In den ersten vier Wochen nach dem Relaunch wäre der beste Termin für ein weiteres Treffen. Es gibt auch eine closed Beta Version.

Popkontext Ein großes Community-Treffen. Eine Art Barcamp?

Jan Jasper Kosok Es wird auch ein neues Moderationsmodell geben, aber bis dahin noch keine Änderung der Moderationsmöglichkeiten.

Jakob Augstein Gibt es nicht auch aus der Community heraus, Möglichkeiten Entscheidungen zu treffen?

Maike Hank Das halte ich nicht für umsetzbar, da der Blick von außen nicht da ist. Es würden Entscheidungen nach Sympathien getroffen. (Jan Jasper Kosok stimmt zu.)

Jakob Augstein Wir sollten uns vorher treffen. Über die Online – in – Print- Probleme können wir noch mal sprechen z. B. in einem Workshop.

Helena Neumann Wie wird Beteiligung organisiert, wie erfährt man, wann, wo, mit welchen Fragen man sich trifft?

Jakob Augstein Wir laden ein zu einem bestimmten Thema, schlagen eine Agenda vor und machen das z. B. im März. Vielleicht koppeln wir es mit dem Freitags-Salon.

Berlin, 22. Jan. 2012
Magda

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Geschrieben von

Wir müssen reden!

Das Blog "Wir müssen reden!" dient dem Gedankenaustausch zwischen Community und Redaktion.

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