Sohn der Gewalt

Lenin Er war doch so großzügig und höflich. Wie wurde er zum gefährlichsten Revolutionär der Welt?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2017

Mit Ausnahme von Steve Bannon („Lenin wanted to destroy the state, and that’s my goal too“) wagt es heute kaum noch jemand, sich als Leninist zu bezeichnen. Der „reale Sozialismus“ ist wohl historischer Müll geworden. Nicht recycelbar. Zumindest nicht im Westen. Aber auch auf dem Roten Platz werden die Schlangen vor dem Mausoleum kürzer. Putin mag keine Revolutionäre. Er zieht offensichtlich die Militärparade zum 9. Mai und die Feiern zum Dynastiejubiläum der Romanows vor.

Warum also eine weitere Biografie? „Er ist weiterhin eine bedeutende Figur“, lautet das Urteil des Historikers Victor Sebestyen. Vor über 100 Jahren stellte Lenin Fragen, die uns auch heute in einer krisengeschüttelten Welt „auf Schritt und