"Grüne" Entscheidungen in Sachen Energieversorgung - Blackrock & Co. lassen grüßen

Grüne Energiepolitik Wie sich "grüne" Politik für das Kapital ausbezahlt.

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Heute Morgen konnte ich in der Online-Ausgabe des Handelsblatts lesen: "Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller will den Betreibern von Strom- und Gasnetzen höhere Gewinnmöglichkeiten einräumen. Damit will er Investitionen anreizen. Für Energieverbraucher wird es teurer."

"„Für 2024 würde das konkret bedeuten, dass der Eigenkapitalzins für Neuinvestitionen von 5,07 Prozent auf 7,09 Prozent steigt. Das ist ein Zinsanstieg um 40 Prozent“, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur. „Wir sind davon überzeugt, damit einen kräftigen Investitionsanreiz zu schaffen“, ergänzte Müller."

Mein Stromanbieter schlüsselt in seiner Rechnung immer fein säuberlich die Anteile der "Nebenkosten" auf. 2022 waren die beiden größten Posten jener "Nebenkosten" das Netzentgelt Arbeitspreis und das Netzentgelt Grundpreis. Beide Positionen machten im Jahr 2022 über 30% meiner Stromkosten aus. Auf alle Nebenkosten kommt am Ende natürlich noch die Umsatzsteuer von 19% hinzu.

Somit gibt es eine Win-Win-Situation für die Regierung und die Netzbetreiber. Der "Dumme" ist einmal mehr der Verbraucher. Denn gerade bei Netzentgelt Grundpreis ist es völlig irrelevant, wie viel/wenig Strom man verbraucht, der Grundpreis ist immer zu zahlen.

Um zu erkennen, um welche Summen es sich handelt, hilft ein erneuter Blick in einen Artikel aus dem Handelsblatt aus dem Jahr 2020. "Der Kohleausstieg erfordert bessere Leitungen. Allein Amprion will in den kommenden zehn Jahren 24 Milliarden Euro investieren – neun Milliarden mehr als bisher geplant. ... Amprion ist einer der vier großen Netzbetreiber, der – neben Tennet, 50Hertz und TransnetBW – für einen Teil des überregionalen Stromnetzes verantwortlich ist."

Wenn man jetzt einmal recht vereinfacht an die Sache herangeht, dann sind dies pro Jahr wahrscheinlich 10 Milliarden EUR, die in die Stromnetze investiert werden. Dies bedeutet ab 2024 eine garantierte Rendite von 709 Millionen EUR pro Jahr, welche die Verbraucher in Deutschland über ihre Stromrechnung bzw. beim Erwerb von Endprodukten bezahlen "dürfen".

Klaus Müller ist Mitglied der Grünen und wurde von der Bundesregierung als Präsident der Bundesnetzagentur benannt. Wobei die Bundesnetzagentur dem Ministerium von Volker Wissing untersteht. Doch bei einem solchen Geschenk an die Netzbetreiber wird die FDP dem Klaus Müller sogar noch Beifall gespendet haben.

In der Online-Ausgabe der Berliner Zeitung konnte man am Montag folgendes lesen. "Doch mittlerweile vertrauen die Politiker anderen Experten. Jörg Kukies, der früher den Markt für Deutschland und Österreich bei der amerikanischen Großbank Goldman Sachs verantwortete, wurde von Bundeskanzler Olaf Scholz zum Chefstrategen für die G7- und G20-Gipfel ernannt. Robert Habeck holte die frühere Blackrock-Ökonomin Elga Bartsch ins Wirtschaftsministerium, wo sie für die Analyse wirtschaftlicher Risiken durch den Klimawandel zuständig ist."

Wie Blackrock wiederum an der deutschen Energiewende verdient, zeigt ein weiterer Blick ins Handelsblatt. "Doch inzwischen passiert deutlich mehr, neue Investoren entdecken das Ladegeschäft – wie Blackrock, der weltgrößte Vermögensverwalter. Das US-Unternehmen beteiligt sich am Ladenetzbetreiber Ionity, der derzeit noch überwiegend den großen deutschen Automobilherstellern gehört. Ionity und Blackrock kündigten am Mittwoch gemeinsam an, dass der amerikanische Vermögensverwalter zum Anteilseigner aufsteigt."

Und wer etwas sucht, findet zudem heraus, wie Blackrock auch von den Renditen der Netzbetreiber profitiert. "Die Anteilseigner der Amprion GmbH sind mit 74,9 Prozent die M31 Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. Energie KG und mit 25,1 Prozent die RWE AG."

Und wie schaut die Beteiligung von Blackrock an RWE aus? 7,01% Beteiligung werden laut Statista für das Jahr 2022 ausgewiesen.

Die "Grüne" Klimarettung ist ein wunderbarer Deckmantel zur Umverteilung von arm nach reich. Darum verwundert es auch nicht, dass Blackrock zudem mit über 7% in Carrier Global investiert ist. Dies ist jenes Unternehmen, welches das deutsche Unternehmen Viessmann übernommen hat, um mit dem "Grünen" Wärmepumpenzwang ordentliche Renditen zu erwirtschaften. Denn bei einer staatlichen Förderung der Wärmepumpen, wird jeder Hersteller außerordentliche Gewinne einfahren. Die Autoindustrie hat dies mit den extrem hohen Margen auf die geförderten E-Autos bestätigt.

Der Klima- und Umweltschutz ist WICHTIG! Doch diese Märchen, dass dies dem Endverbraucher viel Geld abverlangt, dienen einzig und allein dem Profitstreben des Kapitals. Als End-Verbraucher bezahlt man die Emissions-Zertifikate, die CO2-Steuer, die immer höheren Netzentgelte und noch vieles mehr. Im Gegenzug fließt dieses Geld genau in jene Bereiche, in denen Blackrock & Co. die Hände aufhalten.

Wer eine von allen Menschen getragene Energiewende anstrebt, darf diese Idee nicht so jämmerlich verraten, wie dies vor allem die Partei Bündnis 90/Die Grünen gerade vollzieht. "Für Ökologie, Gerechtigkeit und Demokratie" >>> So viele Lügen in nur drei Wörtern unterzubringen, muss man erst einmal schaffen.

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