Und draußen platzen die Luftballons

Gaza Junge Palästinenser sammeln sich im Internet oder benutzen Hip-Hop, um sich sowohl gegen die israelische Blockade als auch die starke Dominanz der Hamas zu wehren
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Wenn die Bomben fallen, geht Ebaa Rezeq online. Draußen am Nachthimmel über Gaza-City durchbrechen die israelischen F-16-Jets die Schallmauer. Dann folgen die Einschläge. Irgendwo in ihrer Stadt zerbirst Beton, splittert Glas, werden Menschen getroffen, ein Trommelfeuer der Detonationen. Die 21-jährige Studentin der Politikwissenschaft twittert dann, um mitzuteilen, wie sehr sie sich freut über die israelische Zur-Nacht-Sinfonie. Je mehr Bomben fallen, desto böser und schriller werden ihre Witze, die sie hinaus in den Cyberspace schickt. Rezeq fühlt sich in solchen Nächten wie aufgesogen vom Internet. „Ich stehe neben mir und bin nur noch ein biologischer Anhang meines Laptops. Wie ein Roboter, dem die Bomben nichts anhaben können.“

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