In Kooperation mit Deutsches Historisches Museum

Bezeugen und erzählen: Bilder befreiter Lager

Eine begleitende Filmreihe zeigt, wie filmische Zeugnisse der Lagerbefreiung zum Erinnern und Verstehen des Holocaust beitrugen. Expert*innen diskutieren begleitend Bedeutung und Wirkung des selten gezeigten Materials – im Zeughauskino in Berlin

Objekte von Opfern des Massakers von Oradour-sur-Glane in der Ausstellung „Crimes hitlériens“, Grand Palais, Paris, 1945
Objekte von Opfern des Massakers von Oradour-sur-Glane in der Ausstellung „Crimes hitlériens“, Grand Palais, Paris, 1945

© Ministère de l’Europe et des Affaires étrangères, Centre des Archives diplomatiques, La Courneuve

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Gewalt ausstellen: Erste Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa, 1945-1948

Gewalt ausstellen: Erste Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa, 1945-1948

Deutsches Historisches Museum

Pei-Bau; Hinter dem Gießhaus 3, 10117 Berlin

Vom 24. Mai bis 23. November 2025

Eintritt: 7€ | ermäßigt: 3,50€ | bis 18 Jahre frei

Auf welche Weise verarbeiteten die Nachkriegsgesellschaften die Erfahrung von Gewalt und Vernichtung, die der Zweite Weltkrieg und die Besatzung weiter Teile Europas durch das nationalsozialistische Deutschland verursacht hatte? Dieser Frage widmet sich im Deutschen Historischen Museum ab dem 24. Mai 2025 die Ausstellung Gewalt ausstellen. Erste Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa, 1945-1948. Sie nimmt die Konzeptionen und Kontexte derjenigen Präsentationen in den Blick, die bereits unmittelbar nach Kriegsende in vielen europäischen Ländern von Institutionen, Gruppierungen und Akteuren ganz unterschiedlicher Herkunft organisiert wurden. Wenngleich in diesen Ausstellungen Filmaufnahmen nur selten zu sehen waren, greift die Retrospektive Bezeugen und erzählen. Frühe Bilder befreiter Lager die Fragestellung von Gewalt ausstellen auf, denn Filmaufnahmen spielten bei der Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager und auch bei der anschließenden Auseinandersetzung mit dem Holocaust eine wichtige Rolle. Sie dienten der Dokumentation, gerichtlichen Verfolgung und Narrativisierung der nationalsozialistischen Verbrechen. Die Orte, an denen sie gezeigt und wahrgenommen wurden, verwandelten die Kinos, Gerichte, Schulen und Museen in „Ausstellungsräume“ für Gewalt. Denn diese Filme vermittelten vielen Zuschauer*innen erste Vorstellungen davon, was in den Lagern und in den vom nationalsozialistischen Deutschland besetzten Gebieten geschehen war.

Die von Thomas Tode ko-kuratierte Retrospektive Bezeugen und erzählen. Frühe Bilder befreiter Lager ist eine Kooperation des Zeughauskinos mit dem Dokumentationszentrum Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzung in Europa und dem DFG-Langfristvorhaben Bilder, die Folgen haben – Eine Archäologie ikonischen Filmmaterials aus der NS-Zeit, dessen Mitarbeiter*innen die Filmprogramme vorstellen und die Gespräche mit den Expert*innen und dem Publikum moderieren.

Zum Programm der Filmreihe auf dhm.de

Articles & Services

Erinnerung, Widerstand und Zukunftshoffnung

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Mit einer Ausstellung beleuchtet das Deutsche Historische Museum erstmals ein gesamteuropäisches Phänomen: frühe Nachkriegsausstellungen in London, Paris, Warschau, Liberec und Bergen-Belsen, gestaltet von NS-Verfolgten und Überlebenden

Frühe Ausstellungen zur NS-Besatzung

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Kuratorin Agata Pietrasik beleuchtet sechs Ausstellungen der Nachkriegsjahre, die auf eindringliche Weise die deutsche Besatzung, den Holocaust und die Vielfalt europäischer Erfahrungen dokumentierten – vereint in der Konfrontation mit NS-Verbrechen

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Von Mai bis Oktober 2025 lädt das Deutsche Historische Museum zur Veranstaltungsreihe „Facing Nazi Crimes: European Perspectives after 1945“ ein – europaweit und online. Expert:innen diskutieren die Wirkung früherer Ausstellungen zur NS-Verfolgung

Gewalt ausstellen | Trailer

Vom 24.5. bis 23.11. zeigt das DHM in Kooperation mit dem Dokumentationszentrum „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzung in Europa” (ZWBE) die Ausstellung „Gewalt ausstellen: Erste Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa, 1945-1948” in Berlin

Gewalt ausstellen | Agata Pietrasik

Vom 24. Mai bis 23. November 2025 zeigt das DHM die Ausstellung Gewalt ausstellen im Pei-Bau. Kuratorin Agata Pietrasik gibt Einblicke in die frühen Nachkriegsausstellungen zur NS-Besatzung und ihre Bedeutung für die europäische Erinnerungskultur

Gewalt ausstellen | Raphael Gross

Im Gespräch erläutert DHM-Präsident Raphael Gross die Idee hinter der Ausstellung Gewalt ausstellen (24. Mai bis 23. Nov. 2025) und warum die ersten Nachkriegsausstellungen zur NS-Besatzung in Europa bis heute von großer Bedeutung sind

Zurück nach Berlin | Dr. Dietmar J. Ponert

Ende 2023 erhielt das DHM eine bedeutende Schenkung: den Nachlass der Berliner Familie Bornitz. Dr. Wolfgang Cortjaens sprach mit dem Kunsthistoriker Dr. Dietmar J. Ponert, der die Sammlung dem Museum übergab