Arme Kinder: Ohne Netz und doppelten Boden

Hintergründe „Warum leben in unserem so reichen Land überhaupt so viele Kinder in Armut? Die einfache Antwort lautet: Weil ihre Eltern arm sind – arbeitslos, arbeitsunfähig, alleinerziehend oder in schlecht bezahlten Jobs.“
Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland ist von Armut betroffen. Einrichtungen, wie „Die Arche“, sind essenziell für ihre Unterstützung
Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland ist von Armut betroffen. Einrichtungen, wie „Die Arche“, sind essenziell für ihre Unterstützung

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Die ausführlichere Antwort führt hinein in ein Dickicht an sozial- und familienpolitischen Leistungen, die eines bislang nicht vermögen: Kinderarmut wirklich zu bekämpfen. Das hat auch mit dem Misstrauen politisch Verantwortlicher gegenüber Eltern zu tun, wie es die Debatte über eine Kindergrundsicherung wieder zutage fördert.“ – freitag.de

Die Armutsrisiken von Kindern und Jugendlichen

Ein ausreichendes Familieneinkommen ist zwar nicht die einzige, aber sicherlich eine zentrale Voraussetzung für gute Entfaltungs- und Lebenschancen von Kindern. Da der Zutritt zu nahezu sämtlichen Lebensbereichen in entwickelten Marktgesellschaften durch die Verfügung über Geld bestimmt wird [...], kann ein unzureichendes Haushaltseinkommen zu massiven Beschränkungen in der Lebenslage führen.“ – bpb.de

Der Druck wächst

Der Paritätische Gesamtverband warnt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) davor, die geplante Kindergrundsicherung scheitern zu lassen. Es wäre verwerflich, den Kampf gegen Kinderarmut gegen Rüstung auszuspielen, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider mit Blick auf Forderungen nach mehr Militärausgaben. Es führt kein Weg an der Kindergrundsicherung vorbei. Und es ist Aufgabe des Finanzministers, die Mittel dafür zu besorgen.“ – tagesschau.de

„Armut lindern, Lebensmittel retten“

„Schon lange sind die Tafel-Besucher meist keine Obdachlosen mehr. Vor allem für viele Alleinerziehende, Rentner, die aufstocken müssen und Geflüchtete ist die Tafel eine willkommene Erleichterung. Denn nur wenn vom engen monatlichen Budget ein wenig für Essen eingespart werden kann, werden andere Ausgaben möglich: ein Schreibheft für das Kind oder ein Kinobesuch.“ – dw.com

17.03.2023, 13:31

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