Von allen guten Brüdern verlassen

DDR/SU Das Ende eines lange Zeit als unzerstörbar apostrophierten Bundes: Fast beiläufig wurde die DDR von der Sowjetunion ­abgeschoben – in die ­deutsche Einheit
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Diese Geschichte muss von ihrem Ende her erzählt werden: DDR-Premier Hans Modrow fliegt am 29. Januar 1990 nach Moskau, hinter sich eine dem Untergang geweihte DDR, vor sich eine von innerer Erosion gezeichnete Sowjetunion, der engste Verbündete und Bruderstaat, dem die DDR ihre Existenz verdankt.

Am nächsten Tag trifft Modrow auf Generalsekretär Michail Gorbatschow. Man weiß, mit der deutschen Zweistaatlichkeit wird es vorbei, die Wiedervereinigung unaufhaltsam sein. Aber die will man gestalten, Übergangsfristen sichern, eine Vertragsgemeinschaft DDR/BRD aushandeln, die ein Durchgangsstadium zur Konföderation, später zur Einheit sein soll. Der dafür veranschlagte Zeitraum: drei Jahre mindestens.

Freier Fall in die Einheit

Aus heutiger Sicht wirkt