ARD und Schulz gemeinsam: Tsipras spinnt!

ARD-Brennpunkt Die Sendung brachte es an den Tag: Tsipras ist nicht ganz klar im Kopf

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Am Samstag, den 27.06.15, zur Primetime, sendete die ARD einen Brennpunkt zu Griechenland. Darin enthalten ist ein Interview, das die Moderatorin mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments Martin Schulz (SPD) führte. Beide sind sich einig, dass Alexis Tsipras nicht ganz klar im Kopf sei. Das muss man aus den Feststellungen der Interviewerin und dem Interviewten schließen.

Danach ist Tsipras jemand, der laufend Versprechen und Zusagen bricht. Außerdem ist er ideologisch vernebelt. Darüber hinaus ist er kein Politiker sondern ein Spieler. Deshalb handelt er nicht vernunftorientiert. Wer so, ob ARD oder der Präsident des Europäischen Parlaments, über die Vertreter der griechischen Regierung redet, stellt sich selbst einen Persilschein aus, weil die Austeritätspolitik als das einzig richtige Instrumentarium zum Maßstab der Beurteilung wird.

Nicht klar wird bei solchen Sendungen, ob es die intellektuelle Begrenztheit der Akteure ist, die sie zu solchen Einschätzungen kommen lässt, oder ob es als ein abgekartetes Spiel zwischen den öffentlich-rechtlichen Anstalten und den EU-Spitzenbürokraten einzuordnen ist.

ARD: (…) Wie enttäuscht sind Sie heute denn persönlich?

Schulz: (...) Ich bin enttäuscht von Alexis Tsipras, von dem ich erwartet hätte, dass er mit mehr Vernunft und Rationalität handelt. (…) Auf Mehrwertsteuererhöhung wurde verzichtet, keine Rentenkürzungen sollten vorgenommen werden, ein neues Hilfsprogramm ist angeboten worden, fast 30 Mrd. Euro zusätzlich. Und dann zu sagen, das reicht nicht, ist nur noch erklärbar über Ideologie und nicht über Vernunft.

ARD: (...) Griechenland hat immer wieder die Nerven der Partner strapaziert, sich nicht an Verabredungen gehalten, die eigentlich schon für alle verbindlich waren. Wie geht man denn jetzt mit so einem Spielverderber, sag ich jetzt mal, um?

Schulz: Die Frage ist, ob er das Spiel schon endgültig verdorben hat. Ganz wichtig ist: Er ist ein Spieler. (...) [Dann spricht Schulz über das Referendum.] Einerseits, glaub ich, wollten die testen, ob Europa tatsächlich nicht bereit ist, am Ende zu seinen eigenen Regeln zu stehen. Da haben sie sich getäuscht. Und das Zweite ist: Hier schiebt eine Regierung, die den Mut nicht hat, ihrem Volk die Wahrheit zu sagen, die Verantwortung aufs Volk ab. (…)

Man stelle sich mal vor, ein Politiker von Rang und ein TV-Interviewer würden sich derart über einen gewählten Regierungschef eines anderen europäischen Landes äußern, etwa über David Cameron, François Hollande oder Matteo Renzi. Nicht mal der allseits berüchtigte Silvio B. wurde jemals ein eine solche Ecke geschoben, in die man Alexis Tsipras nun stellt.

ARD-Brennpunkt vom 27.06.2015

Anmerkung: Die vor allem bei Schulz reichlich vorkommenden Redundanzen habe ich weggelassen.

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Geschrieben von

Achtermann

Ich lass' mich belehren. Jedoch: Oft wehre ich mich dagegen.

Achtermann

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