"konkret" polemisiert gegen den Freitag

Medien Die Monatszeitschrift "konkret" sinniert über die Krautreporter und nimmt dabei den Freitag ins Visier. Freundliches ist dabei nicht herausgekommen.

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In der aktuellen Ausgabe der Monatszeitschrift konkret befasst sich der ehemalige Chefredakteur des Satiremagazins titanic, Leo Fischer, mit den Krautreportern, die sich kürzlich über Crowdfunding eine Online-Plattform schufen. Im September soll die Beta-Phase beginnen, zu der nur Mitglieder Zugang haben werden. Einen Monat danach, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/64/Leo_Fischer_2012_by_Justus_Nussbaum.JPG/640px-Leo_Fischer_2012_by_Justus_Nussbaum.JPGso die Planung, soll das Krautreporter-Magazin für alle lesbar und für die zahlenden Mitglieder kommentierbar sein. In seiner Häme, die Leo Fischer über die bürgerlichen Berufskarrieren der Krautler abkippt, lässt er den Freitag nicht außen vor, da Jakob Augstein bekanntlich 1.000 Mitgliedschaften erworben hat, um zu helfen, das Projekt auf die Gleise zu stellen. Leo Fischer schreibt über den Freitag nicht sehr freundlich:

"Nun steht zu hoffen, daß Mehrfachabonnenten auch mehrfaches Stimmrecht erhalten, denn gleich 1.000 Abos hat sich der »Spiegel«-Miteigentümer und judenkritische Publizist Jakob Augstein gesichert. Mit Medienrevolutionen kennt er sich aus, hat er doch mit dem »Freitag« selber mal eine angestoßen: Der »Guardian« sollte Vorbild sein, auch wollte man Artikel zur Verfügung stellen; Blogs und Foren sollten die Community zu einer verschworenen Schreibgemeinschaft schweißen. Folgerichtig hat man vom »Freitag« nie wieder etwas gehört; außer, daß das Blatt Augsteins privatem Israel-Fimmel besonders viel Platz einräumt und Besinnungsaufsätze publiziert, im Vergleich zu denen das wöchentliche Geseier der »Zeit«-Herausgeber direkt spritzig wirkt."

Klar: Wer sich nicht kümmert, hört auch nix. Gegenfrage: Wer hat in den letzten Jahren von konkret gehört? Immerhin nutzt(e) der Verlag zwölf Mal im Jahr den Freitag als Werbeplattform für die neue Ausgabe des Monatsmagazins. Eigentlich überflüssig, Reklame zu schalten in einem Blatt, von dem man "nie wieder etwas gehört" hat.

So bedeutend ist konkret nicht, dass Leo Fischer in seiner Kulturkolumne es nötig hätte, das Kinn nach oben zu schieben: 15.187 Abonnenten und eine monatlich verkaufte Auflage von 42.332 weißen konkret nicht als Publikumsmagneten aus. Bei konkret stagniert bzw. fällt die Auflage seit Jahren. Das Alter des Herausgebers liegt jenseits der 70. Ob das Magazin einmal ohne ihn fortbestehen kann, ist eine offene Frage.

Anders sieht das beim Freitag aus. Dessen Herausgeber ist jung und dynamisch. Die Redaktion ist immer mit einem Ohr an der Basis. Die Abo- und die Verkaufszahlen steigen. Im Vergleich der Quartale 2012/II und 2014/II wird das deutlich: Wöchentlicher Verkauf von 14.506 gestiegen auf 17.339, Abonnenten von 10.440 gestiegen auf 13.417. Das ist mehr als nix, Herr Fischer. Dagegen ist konkret ist ein Auslaufmodell.

Bild: Leo Fischer, wikipedia

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Geschrieben von

Achtermann

Ich lass' mich belehren. Jedoch: Oft wehre ich mich dagegen.

Achtermann

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