Greta Thunbergs klimaschädlicher Segeltörn

Fridays for Future Das Thunbergs Weg in die USA nicht klimaneutral stattfindet, ist sicherlich eine wichtige Information für die Öffentlichkeit.

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Schließlich wurde der Transport mit der Yacht Malizia II ja dem Flug nach New York vorgezogen, weil dieser weniger CO2 produziert.
Das bleibt auch richtig. Ein Segelboot läßt sich vom Wind antreiben und ein Düsenflugzeug von Kerosin.
Legt man zugrunde, dass die Linienflüge nach New York sowieso stattfinden, während die Yacht Malizia II nur fährt, um Greta Thunberg zu transportieren, so hat man bereits den ersten Anhaltspunkt für eine ggf. schlechtere Energie- und damit Klimabilanz.
Je nachdem, wie weit man den Rahmen öffnet oder schließt, fällt der CO2-Fußabdruck gewaltig oder nur groß aus. Das liegt in der Natur der Sache. Eine FFF - Demonstration und erst recht die Summe aller Fridays for Future - Demos haben auch eine negative Klimabilanz. Währe das ein ernsthafter Einwand, so müsste man wohl den Kampf für eine klimafreundliche und ökologische Politik aufs individuelle Gebet und andere Formen der Fürbitte beschränken.
Es dürfte einleuchten, dass das ein ziemlicher Quatsch wäre. Reichweite und darum geht es, erreicht man nur durch Energieeinsatz und ein großer Teil davon ist nicht CO2-neutral. Die entscheidende Frage ist vielmehr, ob die Relation zwischen Zweck und Aufwand zu rechtfertigen ist.
Da Greta Thunberg ihre Reise u.a. zum UN-Klimagipfel nach New York, als Demonstration für ökologisches Verhalten und einen bewussten Umgang mit Verkehrsmitteln angelegt hat, wäre der isolierte Vergleich von zwei transatlantischen Flügen mit dem Gesamtaufwand der realen Thunberg-Reise kaum ziel- sondern irreführend. Richtiger wäre da schon der energiebilanzielle Vergleich von einer oder mehreren FFF-Demos, mit dem Event, zu dem Thunberg ihre Reise gemacht hat.
Trotzdem ist es richtig, dass in der Öffentlichkeit kritische Fragen aufgeworfen werden - wie in der taz vom 15.08.2019 - und auf tatsächliche oder scheinbare Widersprüche im Zusammenhang mit Greta Thunberg hingewiesen wird. Thunberg ist kein lebendiges Heiligenbildchen, sondern nur eine sehr engagierte Person. Wie wir alle, ist sie zwingend auch auf Kritik angewiesen.
So wurde sie in der Vergangenheit schon und mit Recht für Äußerungen zur Atomenergie angegriffen und auch der kurzzeitige Rausschmiss von Journalisten bei einem Treffen von FFF in der Schweiz wurde kritisch vermerkt. Es bleibt zu hoffen, dass sie auch weiterhin kleine und große Fehler machen wird und hierüber eine Debatte möglich bleibt. Alles andere wäre eher unheimlich, als beruhigend.
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