Die Nacht der Religionen in Dortmund

Friedensarbeit 10 Jahre findet diese Veranstaltung schon statt. Abermals ein tolles Ereignis 2015 über Religionsgrenzen hinweg. Kulinarisches, Kultur und interessante Gespräche

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„An Pfingsten feiern die Christen das Kommen des Heiligen Geistes. Und in der Bibel steht, der Geist weht wo er will. Und unserer Überzeugung nach weht er in allen Religionen, selbstverständlich und unter den Religionen. Und wir wollen heute dazu beitragen, dass der Geist noch stärker weht in uns auch. Und ein Teil dazu leisten, dass die Religionen zusammenkommen, sich kennenlernen und sich gegenseitig bereichern.“ Dies sind die Worte, welche der hoch engagierte Pfarrer der Dortmunder Evangelischen Lydia-Gemeinde, Friedlich Laker, am Abend des Pfingstmontag zur Begrüßung der zahlreich erschienen Gäste der „Nacht der Religionen 2015“ in der Pauluskirche spricht. Einer Veranstaltung, die nunmehr bereits seit zehn Jahren an diesem Ort inmitten des spannenden Kiezes, der Nordstadt – wo Menschen aus über 120 Nationen (dazu auch hier) ihr Zuhause haben – traditionell stattfindet. „Das ist für uns ein Reichtum“, so Pastor Laker. Interessierte aus nahezu aller Altersgruppen, angefangen bei Kleinkindern bis Menschen hohen Alter haben im Kirchenschiff Platz genommen. Darunter Menschen aus verschiedenen Ländern dieser Erde. Gläubige die unterschiedliche Religionen leben oder überhaupt keiner Religion angehören sitzen nebeneinander.

Zur Ouvertüre leckere Speisen im Kirchgarten

Draußen im Kirchgarten werden sozusagen als Ouvertüre zu späterer geistig und geistlicher Kost leckere Speisen und Erfrischungen angeboten. Da ist die Alevitische Gemeinde Dortmund e.V.(türkisch, herzhaft), die Al Fath-Gemeinde (marokkanisch, süß, köstlicher Pfefferminztee) und die Dayemi (indische Dal-Suppe) vertreten.

Kinder eröffnen das Programm unter Leo Lebendigs wieder „eingeflogenen“ weitgereisten Säule

Den Abend eröffnen die Kinder des Kindergartens der Pauluskirche. Das Publikum ist mit einbezogen. Es wird mitgesungen. Und zwar unter der „Flying Human Soul“ des Künstlers, Lichtmalers, Leo Lebendig. Die Säule, sich stetig verändernd, ist längst Tradition und Legende geworden. Bereits 2005, erklärt Friedrich Laker, hatte man ihr Vorgängermodell dabei.

Der Künstler spricht zu Bildern auf der Leinwand über seine nun vorm Altar der Pauluskirche schwebenden „Human Soul“, die über die Jahre in vielen Ländern, darunter Israel und den Niederlanden, zu Gast gewesen ist. Nun hat sich die Säule – für die Zuschauer zu sehen - „ein Stück weit erhoben“, sagt Laker. Von ihrer Reise durch die Welt sei die fliegende Säule im letzten Jahr wieder nach Dortmund ins Rathaus zurückgekehrt und habe Werbung gemacht für die Abschaffung der Atombomben 2020. Leo Lebendig: „Zu diesem Anlass hat sich die Säule erhoben und fliegt seitdem mit dieser Bitte an die Politiker, die Menschen und Religionen der Welt“ alle mögen sich sich „für die Abschaffung dieser fürchterlichen Waffen einsetzen“. Deshalb „hat sie sich vor einem Jahr erhoben und ist gen Himmel geflogen“, so Lebendig weiter. Jetzt sei sie wieder an ihren Ursprungsort, die Pauluskirche, zurückgekehrt. Der Künstler erklärt die an der Friedenssäule angebrachten verschiedenen Symbole der Vielfältigkeit. Für die Hindus, die Buddhisten, die Muslime, die Christen, die Bahai und die Juden. Selbige Symbole finden sich ebenfalls auf einem von Leo Lebendig gestaltetem Hemd wieder. Genauer vermittelt wird das „Happy Men“-Zeichen. Es symbolisiert zwei Menschen, die sich in einem Kopf treffen. Lebendig selbst erblickt darin seine Frau und sich. Wer da in das spiegelnde Objekt hinein schaut, wird sich selbst und den Himmel entdecken. Und mit sich selbst die Religion, verspricht Leo Lebendig.

Bahai-Tanzgruppe beeindruckte mit ausdrucksvoll erzählten Geschichten für Frieden, Einheit, Gleichberechtigung und gegen Gewalt

Einer der Höhepunkte ist der Auftritt der Bahai-Tanzgruppe „Steps to Peace World“. Die Mädchen und Jungen stellten in ihren Tänzen äußerst beeindruckend gesellschaftliche Probleme dar. Beginnend mit dem obligatorischen Tanz, der die Kraft und den Enthusiasmus der Jugend verkörpert und von der notwendige Einheit, die die Grundlage für den Zusammenhalt ihrer Gruppe ist, erzählt. Eine der Tänzerinnen zitiert aus den Schriften der Bahai-Religion: „So machtvoll ist das Licht der Einheit, dass es die ganze Erde erleuchtet.“ Weitere Tänze erzählten auf beeindruckende Art und Weise, sowie höchst professionell und sehr ausdrucksstark ausgeführt über Rassismus und Ausgrenzung und Liebe. Die Bahai-Religion, erfahren wir des Weiteren, lege großen Wert auf die Kindererziehung und deshalb zugrunde, dass jedes Kind über Fähigkeiten und Talente verfüge, die mithilfe der Erziehung entfaltet werden könnten. In der Bahai-Religion heißt es dazu: „Betrachte den Menschen als ein Bergwerk, reich an Edelsteinen von unschätzbaren Werte. Nur die Erziehung kann bewirken, dass es seine Schätze enthüllt und die Menschheit daraus Nutzen zu ziehen vermag.“ Wichtig: Die Vermeidung von Vorurteilen. Kinder, so die Tänzerin, müssten lernen, dass alle Menschen unabhängig von Religion, Rasse, Geschlecht und Nationalität gleichberechtigt seien.

Saad & Brothers brachte Wärme und Liebe in die Herzen Besucher

Mit einer religiösen Botschaft, einer Botschaft des Friedens für diese Welt verstanden mit traditionellen Gesängen zu traditionelle Musik auf traditionellen Instrumenten, aber auch mit Liedern, die sehr modern interpretiert werden, das Kirchenpublikum die Saad & Brothers (YouTube-Video nicht von der Veranstaltung), Pastor Friedrich Laker bereits vor Jahren in der 1999 in Dortmund gegründeten Al Fath-Moschee kennenlernte, zu begeistern. Die Vier brachte Wärme und Liebe in die Herzen der so unterschiedlichen im evangelischen Gotteshaus Versammelten. Herzlicher, emphatischer Beifall aus dem Kirchenschiff.

Al Fath-Moschee: „Den Mensch in den Mittelpunkt stellen“

Im Anschluss interviewte Friedrich Laker einen Vertreter der Al Fath-Moschee. Der 1999 gegründeten Moscheegemeinde geht darum einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Das heiße, nicht nur intern aufzuklären, sondern den interreligiösen Dialog voranzubringen. Pastor Laker gefällt, dass diese Gemeinde ihren Glauben „mit wirklich viel Liebe, mit Herz und Leidenschaft lebt“. Denn bei manchen sehr traditionellen muslimischen, aber auch bei dementsprechenden christlichen Gemeinden, habe er erlebt, dass „nur sehr stark darauf achtet werde, dass die Tradition nicht verloren geht, man eher angstvoll reagiere“. Was aber erfreulicherweise bei der sehr offenen Al Fath-Moschee so überhaupt nicht der Fall sei. Sei aber eine zu starke Gefühlsbetonung in den Religionen, fragt Laker seinen Gast aus der Al Fath-Moschee, nicht „auf der anderen Seite der Grund, warum Religionen missbraucht werden können?

Der Pastor spricht auf die Glaubensschwestern und Glaubensbrüder des Gastes in den Krisenländern, etwa in Syrien oder dem Irak an. Und erinnert daran, dass die meisten Opfer der lokalen Konflikte und des Terrors doch selber Muslime seien. Der Moschee-Vertreter verweist auf die guten Beziehungen zur Pauluskirchen-Gemeinde und spricht von Spiritualität und Gemeinsamkeit hin. Herausgefunden habe man zusammen mit dem Pastor, dass Menschen egal welcher Religion, werde sie nicht spirituell und mit Leidenschaft gelebt, sondern mit „oberflächlicher Religionspraxis, die viele Menschen leider in jeder Religion hat, leider zu Fundamentalismus oder Extremismus führt“. Barmherzigkeit stehe an oberster Stelle in den Religionen. Was auch für die Liebe mit gelten müsse. Dafür gibt es reichlich Applaus. Ein weiteres Gemeindemitglied ergänzt: Werde Religion missbraucht, scheine es als wäre es Liebe und Herz, spreche aber mehr Emotionen an. Verunsicherte etwa mit nur bruchstückhaften Kenntnis ihrer Religion könnten so rasch Extremisten auf den Leim gehen. Man habe gesellschaftliche Probleme im Jugendbereich, welche nicht oder „zu wenig angegangen“ würden. Die Jugendlichen müssten aufgenommen werden und ihnen eine Perspektive geboten werden. Ansonsten bestünde die Gefahr des Abdriftens. „Den Mensch in den Mittelpunkt stellen“, sei die Devise. Und zwar unabhängig von seiner Religion und seinem Herkommen. Weshalb es gelte „zuzuhören und die Sorgen des Menschen“ zu erkennen.

Bengalische Lieder mit Panne und ein leibhaftiger Sheikh

Nach dem gleichfalls interessantem, aber leider durch einige technische Pannen leicht beeinträchtigten Gesangsbeitrag (der zu bedauernde, herum wieselnde Techniker nahm's mit Fassung: „Das ist halt life“) des bengalischen Künstlers Abdul Munim betrat ein leibhaftiger Sheikh - sein weiterer Name: Din Muhammad Abdullah al Dayemi - die Kirchenbühne. Pfarrer Friedrich Laker interviewte mithilfe eines Dolmetschers auch den Gründers der heutigen Dayemi Tariqat. Er führt die Organisation von den USA aus. In Deutschland wird die Dayemi Tariqat durch die gemeinnützige Dayemi-Gemeinschaft e.V. mit Sitz in Dortmund vertreten.

„Seit 1991 unterstützen wir die Finanzierung der Grundbedürfnisse (Nahrung, Kleidung, Unterkunft, Medizin und Lehrmaterialien) von über 2000 bengalischen Waisen- und Schulkindern“, so die Eigenauskunft der Organisation im Internet.

Der Sheikh erklärte Sinn und Arbeit des Tariqat mit einem US-Dichterwort: „Es gibt in der ganze Welt nur einen Menschen, dessen Namen ist alle Menschen. Es gibt auch nur eine Frau auf der Welt und ihre Name ist alle Frauen. Und es gibt nur ein Kind auf der Welt und der Namen dieses Kindes ist alle Kinder.“

Der humorvoll-mystische Sheikh Din: „Wir müssen beispielhaft leben, bevor wir Frieden predigen oder lehren“

Interviewer Friedrich Laker spricht gegenüber dem amerikanischen Gast an, dass das auf Shah Sufi Sayed Dayemullah zurückgehende Dayemi Tariqat stark vom Sufismus geprägt ist. Und der Sufismus hat ja mit Mystik zutun. Der mit einer guten Portion Humor ausgestatteten Sheikh hat es dann auch mit dem Mystischen. Dass er und seine Mitstreiter („uns) zu dieser Organisation und Bangladesh kamen sei ein großes Geheimnis, wie es ein großes Geheimnis sei, wie man nach Deutschland gekommen sei. Ebenso sei es „a mystery“ wie man in die Pauluskirche gekommen ist, bleibt der Sheikh geheimnisvoll.

Was ist die zentrale Aussage des Sufismus, will der evangelische Pastor wissen. Der Sheikh darauf: „Das Herz aller Religionen ist die Liebe. Sufismus können wir nicht von einer Bewegung der Liebe trennen. Das Ziel aller Religionen ist Friede mit Gott. Sufismus können wir also auch nicht von dem Wunsch nach Friede mit Gott trennen. Das Ziel aller Religionen ist sein eigenes wahres Selbst zu finden. Wir können also Sufismus auch nicht von der Kenntnis des wahren eignen Selbst trennen.“ Und zu Laker spricht der Sheikh: „Du bist ein Sufi“. Sufismus werde oft missverstanden. Auch dieses Wort sei ein Geheimnis. Manche meinten, es käme von „Reinheit“.

„Man kann auch sagen, dass Sufismus von denen spricht, die in der vordersten Linie sind. Der Sheikh weist auf die „Frontline“, die erste Kirchenbankreihe: „Es gibt nicht Viele, die ganz vorne sitzen. Es gibt auch nicht so viele Sufis. „Sufismus ist Teil des Islam.“ Und: „Da Islam Friede bedeute, kann auch der Sufismus nicht von der Bewegung des Friedens getrennt werden.“

Noch eine Fragen von Friedrich Laker nach den Krisen und Kriegen. Wie Frieden schaffen? Was können wir – von hier aus – was könnten die Sufis dafür tun?

Sheikh Din Muhammad Abdullah al-Dayemi dazu lachend: „Das ist die One-Million-Dollar-Question.“ Jeder müsse mit der Friedensarbeti bei sich selbst damit anfangen und dann den Kreis um sich herum erweitern. Eine Binse zwar; aber - wie wir wissen: Das im Grunde Einfache, das schwer zu machen ist. Gestern in der Pauluskirche hat sich einer dieser größerer Kreise zusammengefunden. „Wir müssen beispielhaft leben, bevor wir Frieden predigen oder lehren“, meint der Sheikh.

Gespräche, stille Einkehr und leckere Speisen in der Pause

Die Pause nach drei Stunden auf harten Kirchenbänken aber abwechslungsreichem Programm und dazu unablässig durch Leo Lebendigs schwebenden Säule einfließenden Heiligen Geistes – oder wollen wir es einfach Lebens- und Friedensenergie nennen? - verbrachten die Zuschauer bei leckeren Speisen oder interessanten Gesprächen mit unterschiedlichsten Menschen, Sheikh Din oder einfach bei stiller Einkehr, sozusagen beim Sackenlassen im Kirchgarten.

Der Fotograf Andy Spyra mit berührenden Bildern aus den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt

Gestärkt, ausgeruht – wie auch immer – ging es nach der Pause wieder hinein in die Pauluskirche zwecks Rezeption des zweiten Teils der „Nach der Religionen 2015“. Der Fotograf Andy Spyra machte sogleich mit harten Fakten und ergreifenden Bildern den Anfang. Der aus der Region stammende junge Mann erstattete Bericht aus eigener Anschauung. Und zwar aus den von Krieg und Krisen oft seit Jahrzehnten leidenden Einwohnern in den Ländern Syrien, Afghanistan, dem Iraks, Nigeria, Landstrichen Palästinas, der Türkei und Ägyptens. Spyra möchte ausdrücklich nicht als Kriegsfotograf bezeichnet wissen. Die in Schwarz-Weiß-Fotos - und gerade deshalb so eindrucksvoll auf den Betrachter wirkenden Bilder- erzählen von dem unermesslichen Leid und der Not in den von Spyra bereisten Ländern.

Spyra sieht nach vielen Gesprächen vor Ort mit Leuten und mittels einer distanzierten politischen Perspektive auf die Länder blickend absolut nicht den Islam als das vordergründiges Problem. Einen Eindruck den die Mainstream-Medien oft vermitteln. Sondern für ihn ist es eine Mischung aus Problemen – 25 Prozent der Menschen in den betroffenen Ländern sind Jugendliche! -, die sich aus Korruption, Armut und fehlender Bildung eine ungeheuren Perspektivlosigkeit hervorrufen. Da haben Rattenfänger wie ISIS freilich leichtes Spiel. Spyra berichtet nicht nur von Negativem. Seine Bilder erzählen auch von vielen einzelnen mutigen Menschen, die in den Kriegs- und Krisengebieten tagtäglich unter widrigen Umständen Hilfe für die Menschen leisten. Andy Spyras bittere Einschätzung: Die Krisen könnten womöglich politisch in absehbarer Zeit gelöst werden. Die Traumata der Menschen säßen allerdings tief. Spyra an auch über den „Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich“ gearbeitet. Und habe festgestellt: bis heute wirkte das vergangene Schlimme in den Gesellschaften nach.

Hinweis: Zum hochinteressanten Vortrag von Andy Spyra demnächst ein Extra-Beitrag von mir.

Nahid Farshin vom Flüchtlings-Hilfprojekt „Ankommen“

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war Friedrich Lakers Gespräch mit einer in der Flüchtlingshilfe engagierten Frau. Nahid Farshi, die einst selbst vor 31 Jahren als Flüchtling nach Dortmund gekommen war und um die Sorgen und Nöte der Flüchtlinge in der Fremde weiß: Wie fahre ich mit der U-Bahn? Wie miete ich eine Wohnung? Wo kann ich mich zum Sprachkurs anmelden? Wer hilft mir beim Ausfüllen vom Formularen? Heime mögen nicht so angenehm sein. Aber die Dame gibt zu bedenken: Vor allem Flüchtlinge in eigenen Wohnungen seien „wirklich, wirklich alleine gelassen“. Die Stadt Dortmund habe 6 (!)

Sozialarbeiter für derzeit zirka 2000 Flüchtlinge. Die können sich gar nicht um alle und alles kümmern. Um etwas zu tun, ist ein Hilfsverein gegründet worden. Das ehrenamtliche Team des gemeinnützigen Projektes „Ankommen“, erfahren wir von der VorsitzendenNahid Farshi besteht aus 30 Helfern. Es wird kostenloser Deutschunterricht erteilt.

Der Pastor erinnert daran, dass man für Hilfe immer Dankbarkeit und Liebe zurückbekommt. Und er erzählt noch von einer Flüchtlingsfamilie die derzeit im Kirchenasyl in Dortmund lebt. Bekanntgeben tue man den Ort, an welchen sie sich aufhalte ausdrücklich nicht. Die Nazis haben nämlich schon eine Suche gestartet. Wohl um die Familie zu bedrohen. Zustände anno 2015 in Deutschland. Im Anschluss an diesen Programmteil trug ein iranischer Flüchtlinge ein Stück zur Gitarre vor.

Die Geist wehte, die Energie strömte

Dicht an dicht folgten weitere interessante Auftritte. Nach dem Ensemble DRAJ mit jiddischen Liedern – nach Programmpunkt musste der Chronist leider die Pauluskirche aus Zeitgründen verlassen – gab es laut Programmzettel noch „Alevitische Lieder“ mit Kilic Altundai und einen Auftritt von Spirit of India mit Dinesh Mishra, Ustad Hanif Khan und Rechnungpa. Für den Abschied mit Spiegelbild war ein Segen an der „Human Soul“ eingeplant.

Wie sagte doch Gastgeber dieses herrlich-besinnlichen, aber auch äußerst facettenreichen unterhaltsamen Abends in der Pauluskirche, Friedrich Laker, eingangs: „An Pfingsten feiern die Christen das Kommen des Heiligen Geistes. Und in der Bibel steht, der Geist weht wo er will.“ Der Geist hat in der Pauluskirche geweht. Energie fuhr durch Kirchturmspitze der Pauluskirche in die weitgereiste „Human Soul“ des Lichtmalers Leo Lebendig ein. Hauptsächlich entströmte diese positive Energie aber den vielen interessanten Wort- und Liedbeiträgen der Gäste dieser Nacht der Religionen 2015. Und als Besucher dieser nun schon seit zehn Jahren stattfinden Veranstaltung hat man diese Energie zu einem gewissen Teil verinnerlicht und mit nachhause getragen. Für den Frieden muss nun jede/r selbst etwas tun. Sheikh Din ist da unumwunden zuzustimmen. Es ist das eigentlich Einfache, das oft so schwer zu machen ist.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

asansörpress35

Politischer Mensch, der seit der Schulzeit getrieben ist, schreibend dem Sinn des Lebens auf die Spur zu kommen.

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