Der Mensch: Fleisch- oder Pflanzenfresser?

Biologie "Form follows function" - wenn das stimmt, dann unterscheidet sich die Verdauung eines Allesfressers vom Pflanzenfresser und auch vom Raubtier.

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Wolfram Heinrich bestand neulich darauf, dass der Mensch ein Allesfresser (Omnivore) sei, ich hielt dagegen, dass er ein Fruchtesser (Fruktivore) sei.

Ich zitiere zur Klärung der biologischen Grundlagen Dr. Joachim Mutter , einen Arzt, zu dem Leute kommen, die eine andere Medizin wollen als das, was der übliche Standard ist. Er "widerspricht der etablierten Meinung, dass der Mensch ein ,,Allesfresser" sei und ohne tierische Produkte nicht leben könne."

Er schrieb:
"Vergleichen wir nun einmal den Körperbau bei pflanzenfressenden, fleischfressenden und allesfressenden Lebewesen sowie beim Menschen:

- Alle Zähne eines fleischfressenden Tiers sind lang, scharf und spitz. Die Backenzähne von Pflanzenfressern und Menschen sind stumpf und haben die Aufgabe, zu zerquetschen und zu zermahlen.

- Die Kiefer eines Fleischfressers bewegen sich nur auf- und
abwärts, während die Kiefer eines Pflanzenfressers sich auch seitwärts bewegen können.

- Der Speichel eines Fleischfressers ist säurehaltig und deshalb ideal zum Aufspalten von tierischem Eiweiß geeignet. Dagegen enthält er die Kohlenhydrate aufspaltenden Enzyme Ptyalin und Amylase nicht. Der Speichel eines Pflanzenfressers und des Menschen ist normalerweise alkalisch (basisch) und enthält Ptyalin und Amylase zum Verdauen von Kohlenhydraten. Der alkalische Speichel ist auch ein höchst wirkamer Schutz vor Karies und Zahnfleischerkrankungen, da die Zahnsubstanz damit remineralisieren kann. Allerdings haben viele Menschen einen sauren Speichel, weil die heute übliche Ernährung zu einer sauren Stofwechselsituation führt. Pflanzliche Ernährung, insbesondere mit frischen Lebensmitteln, hat dagegen einen bedeutenden Basenüberschuss.

- Der Magen eines Fleischfressers produziert zehnmal mehr Salzsäure als der eines Pflanzenfressers oder des Menschen. Der Fleischfressermagen ist ein einfacher runder Sack mit meist glatt anmutender Oberflächenstruktur. Der Magen eines Pflanzenfressers hat eine längliche Form und eine komplizierte, gefurchte Struktur. Der Magen eines Wiederkäuers ist noch komplizierter.

- Die Därme eines Fleischfressers sind nur dreimal so lang wie sein Körper. Durch diese kurze Darmlänge wird die rasche Verarbeitung und Ausscheidung der schnell in Fäulnis übergehenden Fleischnahrung gewährleistet. Denn Fäulnisgifte sind für alle Säugetiere gefährlich. Unser Darmsystem und das von Menschenaffen ist etwa zwölfmal so lang wie der Körper. Dadurch wird die Nahrung möglichst lange im Körper gehalten und somit besser ausgenutzt.

- Die Leber eines Fleischfressers und eines Allesfressers kann zehn bis fünfzehnmal mehr Harnsäure entgiften als die eines Pflanzenfressers oder des Menschen. Denn Fleisch und innere Organe enthalten sehr viel Harnsäure. Dagegen enthalten Pflanzen (mit Ausnahme von Getreide, Kaffee und Kakao ) praktisch keine Harnsäure. Ein Pflanzenfresser (wie der Mensch) verfügt nicht über das Enzym Uricase. Fleisch- und Allesfresser haben dagegen Uricase. Beim Pflanzenfresser oder beim Menschen steigt durch fleischreiche Ernährung der Harnsäurespiegel im Blut stark an. Härnsäure begünstigt Gicht, Herz- und Blutgefäßerkrankungen.

- Ein Fleischfresser kann Schweiß nicht uber die Haut absondern, denn er hat keine Hautporen. Überschtissige Körperwärme kann meist nur über die Zunge abgeführt werden, durch Hecheln. Pflanzenfresser und Menschen dagegen schwitzen über die Haut, haben also Schweißporen.

- Der lUrin eines Fleischressers ist immer sauer (egal zu welcher Tageszeit) - Pflanzenfresser, Affen und Menschen haben normalerweise alkalischen Urin (außer morgens). Doch viele zivilisierte Menschen sind übersäuert und haben daher den sauren Urin eines Fleischfressers.

- Die Zunge eines Fleischfressers ist rau wie Schleifpapier. So
kann sie Fleischfasern und Sehnen von Knochen oder Knorpel
abschaben. Die Zunge eines Pflanzenfressers und des Menschen ist vergleichsweise glatt.

- Unsere Hdndehaben nicht die Funktion, ein Tier zu ,,reißen", wie es die Pranken und Krallen eines Fleischfressers vermögen.

- Der menschliche Körper ist nicht in der Lage, Vitamin C selbst
herzustellen. Die einzigen Lebewesen, die dies ebenfalls nicht
können, sind einige Pflanzenfresser (Meerschweinchen, Neuweltaffen). Sie und der Mensch aßen in ihrer Entwicklungs-geschichte immer frische pflanzliche Kost, die im rohen Zustand ein Übermaß dieses Vitamins enthailt. Fleisch dagegen enthält Vitamin C nur in geringen, nicht ausreichenden Spuren. Deshalb müssen Fleischfresser es selbst produzieren können. In Stresssituationen produzieren sie, auf das menschliche Durchschnittsgewicht von 70 kg gerechnet, bis zu 25 g pro Tag.

- Die Anatomie unseres Verdauungstraktes, der pH-Wert und die Zusammensetzung unserer Verdauungssekrete ähneln dem der pflanzenfressenden Menschenaffen am meisten. Die Ernährung eines Gorillas beispielsweise besteht zu etwa 80 % aus Grünfutter (Blätter, Knospen, Stängel) und zu etwa 20 o% aus Früchten, Samen, Nüssen, Wurzeln oder mitgegessenen Insekten.

- Reine Fleischfresser fressen immer zuerst die Innereien (Gedärm, Leber, Nieren) - den überwiegenden Teil des Muskelfleischs überlassen sie eher den Aasfressern." (S. 59 ff)

Fazit: "Eine pflanzliche Ernährung [entspricht] dem menschlichen Organismus am besten. (...) In diesem Sinne ist auch der Titel des vorliegenden Buches zu verstehen: Grün essen!"

PS: Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage: Niemand.

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Geschrieben von

bertamberg

Xundheit! Salut! o! genese! Aufs Ganze gehen, bei Erkennen & Tun, Diagnose & Therapie. Alles ist vollkommen, "wenn das nötige gemacht ist." (Goethe)

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