Morbus Crohn und Schwangerschaft

AnekdotischeMedizin5 Die Schwangerschaft als regulative Spitzenleistung des weiblichen Körpers ist ein Prüfstein der Ärztlichen Kunst: Wie wird eine Morbus-Crohn-Patientin schwanger?

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Neulich fand ich beim Surfen folgende Einsichten: "Theorie ist, wenn man alles weiß, aber nichts funktioniert. Praxis ist, wenn alles funktioniert aber niemand weiß warum. Bei uns sind Theorie und Praxis vereint. Nichts funktioniert und keiner weiß warum."

Der Praktiker weiß, wie etwas funktioniert, kann aber nicht unbedingt sagen , warum. Der Wissenschaftler weiß, wer welche Idee hatte, wie etwas funktioniert, hat oft auch eine eigene Idee dazu, außer bei den Fällen, wo er keine Idee hat oder kennt, warum etwas oder warum etwas nicht funktioniert.

In diesem Sinne eine nette Medizinanekdote eines Praktikers (der behauptet, auch zu wissen, warum etwas funktioniert) über eine ungewöhnliche Schwangerschaft.

"Praxisfall: Morbus Crohn und Kinderwunsch

Die 32-jährige Patientin war seit mehr als zehn Jahren an Crohn erkrankt. Sie erhielt neben Azulfidine und Cortison zusätzlich noch Imurek. Das Imurek ist als Krebsmedikament ein Präparat, unter dessen Einnahme eine Frau nlcht gefahrlos schwanger werden und ein Kind bekommen kann, weil kein Mediziner sicher Störungen der kindlichen Entwicklung im Mutterleib ausschließen kann. Trotz dieser Maximaltherapie hatte die Patientin mehr als 10 blutige Stuhlabgänge pro Tag und stand zu einer Darmoperation in der Universität Frankfurt an.

Da die inzwischen 32 Jährige weder operiert werden noch weiterhin auf Kinder verzichten w0llte, suchte sie einen Ausweg aus ihrer "unheilbaren' Krankheit und kam so in meine Praxis.

Bis auf eine allgemeine Schmerzsymptomatik im gesamten Bauch war die Aufnahmeuntersuchung internistisch unauffällig. Die bei solchen Patienten obligaten Beinlängendifferenzen durch eine Beckenverwringung, die etwas schiefe Wirbelsäule sowie der linksseitige Schulterhochstand machten keine Beschwerden und wurden deshalb auch subjektlv gar nicht wahrgenommen.

Die Laboruntersuchungen zeigten erhöhte Entzündungswerte in der Blutsenkung, ferner bei den Leukocytenzahlen. Das Cholesterin war erniedrigt und die Eosinophilen, eine Untergruppe der weißen Blutzellen, die auch Allergien anzeigen, waren ebenfalls stark erniedrigt als Ausdruck einer Erschöpfung der allergischen Kompensation.

Bei der anschließenden Applied Kinesiology-Untersuchung waren alle Meridiane und Muskeln stark gestört. Im Ak-Test kamen als Krankheitsursachen neben einer Candidabelastung Hinweise auf eine Protozoenbesiedelung mit Amöben- und Lamblien sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten heraus.

Wir begannen zunächst mit der hoT-Basisversorgung und schlossen nach einigen Wochen, als dle Grundregulation teilwelse wieder arbeitete, eine Darmsanierung von Candida sowie anschließend mit einem Antibiotikum auch eine Protozoensanierung an.

Schon kurz nach Beginn unserer Therapie, als die Patientin sich besser fühlte, hatte sie ohne mein Wissen selbständig begonnen, die schulmedizinische Medikation zu reduzieren. Innerhalb von ca. 4 Monaten war der allgemeine Zustand deutlich gebessert und stabilisiert. Die Stuhlfrequenz hatte sich auf ein bis drei meist normale Stühle pro Tag eingependelt.

Die bisherige allgemeine Ernährungsempfehlung galt naturnahen bzw. ökologischen Produkten, möglichst frei von Zusatzchemikalien und Fast Food. Nun konnte durch einen Nahrungsmltteltest an eigenen, von der Patientin mitgebrachten Nahrungsmitteln, mit Ak die tatsächliche Verträglichkeit der einzelnen Nahrungsmittel getestet werden. Dabei fielen einige eigentlich gesunde Produkte aut die trotz Ökosiegel nicht toleriert wurden.

Nach Einstellung auf ausschließlich gut getestete Nahrungsmittel verlief die Verdauung binnen kurzem völlig ohne Blutbeimengungen. Die Entzündungszeichen im Blut verbesserten sich weiter. Sie waren jedoch immer noclr nicht vollständig normalisiert. Um eine weitere Verbesserung der Grundregulation zu erreichen, schlug ich eine potenzierte Eigenblut-Behandlung (pEB) vor. Dazu testeten wir homöopathische Komplexmittel zur Unterstützung der Nieren, der Leber, der Bauchspeicheldrüse usw., um sie an Meridianpunkte und in Reflexzonen zu injizieren.

Die erste Therapie führten wir in meiner Praxis durch. Die pEB wurde danach von einem Kollegen am Wohnort der Patientin nach meinen Vorschlägen über einen Zeitraum von ca. 9 Wochen fortgeführt. Danach hatten sich die letzten Hinweise auf eine chronische Entzündung im Körper vollständig normalisiert. Die verbliebenen Crohnmedikamente konnten nun komplett abgesetzt werden und ich hielt nur noch einen lockeren Telefonkontakt zu der inzwischen gesunden Patientin.

Nach einer längeren Telefonpause rief sie mich an einem Montag im Hochsommer an und klagte darüber, daß sie plötzlich wieder ca. 10 blutige Durchfälle am Tag hätte und was sie tun solle. Sie habe ihre Ernährung in keiner Wejse geändert, schwor sie. An zusätzlichen Umweltbelastungen sei ihr nichts bewußt und offenbar sei es wohl doch so, daß der Crohn nur gelegentlich beschwerdefreie Intervalle habe, aber wohl doch nicht komplett zu heilen sei. Wir diskutierten eine halbe Stunde am Telefon und ich empfahl ihr dringend eine sofortige Vorstellung bei dem früher behandelnden Gastroenterologen bzw. in der Klinik.

Am Ende des Telefonates fragte sie mich plötziich: Sie haben doch gesagt, ich könnte schwarzen Tee trinken nach Ihrem Test, nicht wahr? Auf meine Gegenfrage, worauf sie mit ihrer Frage abziele, erklärte sie mir: „lch kann schwarzen Tee nicht mehr sehen ln dieser Hltze. Deshalb habe ich mir - aber nur mit natürlichen Aromen! aromatisierten Tee gekauft. Daran kann die Verschlechterung doch wirklich nicht liegen.“

Ich empfahl der Patientin sehr nachdrücklich, alle aromatisierten Tees in den Müll zu werfen, sich umgehend beim Gastroenterologen vorzustellen und mich am Freitag über den Verlauf telefonisch zu informieren.

Am Freitag rief die Patientin kleinlaut an und berichtete, daß sie keinen Arzt aufgesucht hatte. Sie hatte sofort nach unserem Telefonat wieder auf normalen Ökoschwarztee umgestellt und innerhalb von 24 Stunden hatte sich wieder normaler Stuhlgang eingestellt.

Ca. 2 Monate nach diesem Telefonat berichtete die Patientin, daß sie natürlich schwanger geworden sei. Neun Monate später hat sie spontan in der Klinik eln gesundes Kind entbunden.

lm Rahmen der Schwangerenvorsorge sowie bei der Geburtsvorbereitung gab sie beim Anamnesegespräch wiederholt an, daß sie einen Crohn gehabt hätte. Die stereotype Antwort der Gynäkologen war, daß sie ganz sicher keinen Crohn gehabt hätte, denn der sei nicht heilbar. Sicherlich hätten die Kliniken ihr eine Fehldiagnose angehängt, wie das öfter vorkomme. Die histologischen Gewebeuntersuchungen selen eben auch kein wirklich sicheres Verfahren !

Die spontane Entbindung und Stillzeit verliefen völlig ohne Komplikationen. Das Kind ist vollkommen gesund und entwickelt sich sehr gut. Die junge Familie lebt seither bewußt mit gesunden Nahrungsmitteln aus Ökoanbau und ist nach Auskunft des Hausarztes "leider nie krank!“ >Wovon soll ich denn leben, wenn Sie die Leute alle gesund machen?< fragte der Kollege mich augenzwinkernd bei unserem letzten Gespräch.“

zit nach: H.-P. Volkmann, Ökosystem Mensch - Gesundheit ist möglich, Lübeck 2002, S. 121-124

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

bertamberg

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