Edathys Kauf von Bildern, die Jungen mit nackten Oberkörpern abbilden, löste eine heftige Diskussion aus, vor allem Rufe nach einer harten Strafe für Edathy sind zu vernehmen. Er sei schließlich pädophil, den Kindern auf den Photos wurde Schaden zugefügt und überhaupt gehöre ein solcher Mensch nicht in die Politik, geschweige denn auf die Straße.
Rechtlich gesehen hat Edathy nichts verbotenes getan: Die Photos zeigen keine sexuellen Handlungen, den Kindern wurde kein körperlicher oder seelischer Schaden zugefügt. Doch die Frage kann nicht nur sein, wie es den Kindern ergeht. Natürlich ist Kinderpornografie ein Verbrechen an der Menschenwürde, Produktion und Besitz dokumentierter Vergewaltigung ist keineswegs zu akzeptieren.
In der Diskussion um Pädophilie geht es aber gerne undifferenziert umher. Da verwechselt man schnell mal Pädophile mit Kinderschädern und verallgemeinert eher harmlose Darstellungen als Kinderpornografie. Schwarz-weiß-Denken ist hier aber nicht angebracht.
Pädophilie ist zunächst eine sexuelle Neigung. Jemand ist heterosexuell, homosexuell, bisexuell oder vielleicht pädophil. Im 21. Jahrhundert können wir uns einer immer größeren Toleranz mit sexuellen Ausrichtungen erfreuen. Zwischen Pädophilie und den anderen Ausrichtungen gibt es aber einen entscheidenden Unterschied: Die Ausübung der Phantasien kann nicht toleriert werden, da Kinder als Sexualpartner nicht in Betracht kommen.
Allein die Existenz von Pädophilie muss aber zunächst gesehen und hingenommen werden. Ob ich pädophil bin oder nicht, kann ich nicht wählen, ebenso kann ich dies nicht in Bezug auf Homo- und Heterosexualität tun.
Pädophilie gibt es, den Pädophilen ist aber nicht geholfen, wenn die Gesellschaft sie verteufelt.
Pädophile müssen verdeckt bleiben, können ihre Phantasien nicht ausleben und auch öffentliches Auftreten und das Thematisieren ihres Problems würde wohl kaum akzeptiert. Sie werden allein gelassen.
Isolation hilft niemandem
Durch fehlende Hilfe besteht die Gefahr, dass man schwach wird, Kinderpornographie konsumiert oder schließlich gar zum Kinderschänder wird. Die Frage ist, wie groß der sexuelle Druck auf Pädophile ist und wie dieser minimiert werden kann. Hilft der Konsum von Pornografie? Hier gibt es schließlich auch die Möglichkeit, auf animierte Filme zurückzugreifen.
Der Gang zum Therapeuten ist schwer, denn hier begibt man sich ein kleines Stück in die Öffentlichkeit.
In der Diskussion sollte man also nicht vergessen, dass auch den Pädophilen geholfen werden muss. Denn wohl nur durch das mildern der sexuellen Lust mittels Therapien kann man das Interesse an und somit den Konsum von Kinderpornographie verhindern. Sperren hilft hier nicht, weder den Kindern, noch den Tätern oder Konsumenten.
Dass Edathy nun ins Ausland flüchtete und sich im Spiegel rechtfertigt, sollte verständlich sein. Wer möchte gerne, dass seine privateste Intimsphäre publik gemacht wird?
Der Mob sollte den Mann in Ruhe lassen und anfangen, zu sprechen. Darüber, wie man mit Pädophilie umgeht und wie man Kinder schützt. Hass auf Pädophile führt nur zu Isolation mit den Problemen und im schlimmsten Fall zum Ausbruch der Lust.
Der Fall Edathy ist für alle Pädophile ein Grund, nicht mit Anderen über ihre Probleme zu sprechen. Der Fall Edathy verallgemeinert und verunsichert, schürt Angst und Hass.
Kommentare 48
Edathys Kauf von Bildern, die Jungen mit nackten Oberkörpern abbilden, löste eine heftige Diskussion aus
@Charles Manke
Möglichkeit a:
Sie sind schlecht informiert
Möglichkeit b:
Sie sind bestens informiert und betreiben hier Desinformation
Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden Ihre Argumentationskette auf Vergewaltigungen anwenden. Sie könnten dann erkennen, dass Sie auf einem Holzweg sind.
"Rechtlich gesehen hat Edathy nichts verbotenes getan" blendet völlig aus, dass eine Gesellschaftsordnung auch aus Teilen besteht, die moralischen und ethischen Regeln unterliegen.
"Ob man pädophil ist oder nicht kann man nicht wählen" und kurz danach "...durch fehlende Hilfe besteht die Gefahr, dass man schwach wird" ist in der Summe ein echter Hammer. Wenn man "gesellschaftlich unerwünschte Verhaltensweise" nicht durch eine Konditionierung eingrenzen kann, und das schreiben Sie ja gerade, dann laufen da Zeitbomben herum, die völlig unkontrolliert hochgehen.
Was glauben Sie, soll eine Gesellschaft tun? Abwarten und Tee trinken?
Dieser Herr Edathy war ein aufstrebender, nach Karriere lechzender Parteifunktionär.
Im Rahmen seines persönlichen Aufstieges trat er Herrschaften von geheimen Diensten und BKA vor das Schienbein. Da war sehr, sehr unvorsichtig.
Dann wurde gezielt publiziert und in laufende Fernsehkameras berichtet, dass er ein Liebhaber von Bildern nackter Kinder, ohne pornografischen Hintergrund, ist.
Pädophilie ist gesetzlich so definiert, das ihm ein solcher Vorwurf nicht zu machen ist. (Punkt)
Sollte die vielfach und gezielt bemühte Schimäre vom „Rechtsstaat“ existieren, gäbe es die - für diesen so benannten – die als unverzichtbar geltende "Unschuldsvermutung".
In seinem Fall wurde jedoch gezielt ein Sturm bürgerlicher Empörung losgetreten. Dieser gellende Aufschrei von Herrschaften, denen jede verschleierte Muslima ein Dorn im Auge ist, war von verlogener Ekelhaftigkeit.
„Kinderschutz“ war das tagelange, angesagteste Thema. Eine "Verdeckungstat"?
Beweise gegen einen Herren vom BKA die ähnlich, wenn nicht gleich, gelagert sind wurden dagegen der geneigten Öffentlichkeit unterschlagen.
Bei dem waren die, wie seltsam (?), die „Persönlichkeitsrechte“ zu wahren.
Der Herr Edathy wird nun keinem der heimlichen Strippenzieher mehr im Wege stehen.
Wer könnte da obsiegt haben?
Der „Rechtstaat“ kann es nicht sein……
Zur Rolle der Knaben in der Antike und der Kunst.
Pädophilie ist gesetzlich so definiert, das ihm ein solcher Vorwurf nicht zu machen ist. (Punkt)
Pädophilie ist gesetzlich überhaupt nicht definiert, sondern ist eine sexuelle Prägung, Orientierung, evtl. gar Identität - die Wissenschaft streitet darüber noch. In jedem Fall ist Pädophilie ein Begehren, für das niemand etwas kann, während jeder Mensch für seine Handlungen verantwortlich ist.
Pädophilen ist grundsätzlich verboten, ihre Sexualität mit einer anderen Person auszuleben, weil besagte Person dabei größte Gefahr läuft, u.U. lebenslänglichen Schaden zu nehmen. Gesetzlich definiert sind Handlungen gegen die sexuelle Selbstbestimmung, in unterschiedlichen Gradierungen, ob gegen die erwachsene, jugendliche oder kindliche Selbstbestimmung gerichtet. Gesetzlich nicht definiert ist Begehren, was auch dem Rechtsstaat nicht eben gut täte, da das Gedankenkontrolle in Reinkultur wäre.
Pädophilie =/= Pädokriminalität.
Laut der Dunkelfeldforschung werden 80-88% der Verbrechen sexualisierter Gewalt gegen Kinder von 'normalen' Pädokriminellen verübt, die ihre Sexualität eigentlich an Erwachsene richten und mit dem Ficken von Kindern eine Ersatzhandlung vornehmen. Und eben nicht mehrheitlich von pädophilen Pädokriminellen, die für etwa 12-20% der Verbrechen verantwortlich sind und etwa 40% der inhaftierten Pädokriminellen stellen. Wozu man wissen muß, daß nur sehr wenige Verbrechen sexualisierter Gewalt überhaupt angezeigt werden und die verschwindend wenigen Urteile, die gesprochen werden, gern so aussehen, damit einer Handlungsempfehlung gleichkommen.
Es gibt sehr viele Pädophile, die niemals ein KInd anfassen oder 'Kinderpornografie' (eine Verharmlosung, es handelt sich um Abbildungen sexualisierter Folter an Kindern, die entgegen landläufiger Meinung kein Milliardenmarkt sind, sondern weit eher als Eintritt und Tauschwährung im Darknet dienen) konsumieren würden, weil sie wissen, daß sie damit Kindern schaden würden.
Die Diskussion um Sebastian Edathy ist eine reine Vermeidungsdiskussion zum Schaden jedes 3.-4. Mädchen, jedes 5.-7. Jungen, die mindestens eine Erfahrung sexualisierter Gewalt vor dem 16. Lebensjahr machen und zum Schaden von Sebastian Edathy, dessen bürgerlicher Tod von Medien, Politik und Öffentlichkeit verfügt wurde.
Es ist ein Skandal erster Ordnung, daß der Haupttatort sexualisierter Gewalt gegen Kinder seit 30 Jahren weitgehend ignoriert wird, der heißt nämlich Familie.
Es täte weiterer Diskussion gut, wenn wenigstens Begriffe, wissenschaftliche Erkenntnisse und Fakten zutreffend verwendet würden.
Zur Lektüre sehr zu empfehlen ist der Artikel des vorsitzenden Richters des Bundesgerichtshofs, Thomas Fischer: Bitte entschuldigen Sie, Herr Edathy
Dieser Herr Edathy war ein aufstrebender, nach Karriere lechzender Parteifunktionär.
Das stimmt.
Im Rahmen seines persönlichen Aufstieges trat er Herrschaften von geheimen Diensten und BKA vor das Schienbein. Da war sehr, sehr unvorsichtig.
Ich frage mal, ob der Herr Edathy das einzige Mitglied in dem Untersuchungsausschuss war. Natürlich nicht. Er hat sicherlich auch andere Mitglieder und auch Genossen aus der SPD genervt durch seine ruppige Attitüde. Wenn mich nicht alles täuscht war ein gewisser Genosse Oppermann auch Mitglied in dem Ausschuss. Und in Thüringen gab es auch einen Untersuchungsausschuss. Der Rest ist Vermutung, die nicht zu belegen ist. Aber mir fällt immer weniger das BKA ein als der eigene Laden.
http://www.taz.de/SPD-und-der-Fall-Edathy/!135013/
Finde ich ganz interessant.
Die Haltung des Herrn Fischer ist korrekt. Danke für den Link.
Edathy muss sich verstecken, nicht etwa vor der Rechtsverfolgung, sondern vor der Journaille und Rechten:
"Vor einigen Tagen hatte ich geplant, nach Hause zu reisen, um einige persönliche Angelegenheiten zu regeln. Post sichten, Pflanzen gießen, so was halt. Ein Nachbar wies mich darauf hin, dass sich vor dem Haus drei Autos mit Journalisten und zwei mit Neonazis befinden würden. Ich habe auf die Fahrt dann verzichtet", sagte Edathy.
Er sei in Deutschland "gewissermaßen verfemt", so der Sozialdemokrat. "Es ist eine völlig surreale Lage, in der ich bin: Meine Arbeit, meine Privatsphäre und mein Zuhause, alles das ist erst mal weg", sagte er. "Mir fehlt gegenwärtig die Phantasie zu sagen, was ich wann aus meinem Leben machen kann. Ich weiß nur, dass es noch lange nicht vorbei ist."
http://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/spd-politiker-edathy-ich-bin-nicht-paedophil-a-958916.html
...dass eine Gesellschaftsordnung auch aus Teilen besteht, die moralischen und ethischen Regeln unterliegen.
Sind Sie nach Kenntnisnahme der Inhalte meines Kommentars inklusive Lektüre des Fischer-Artikels immer noch überzeugt, daß unsere Gesellschaftsordnung auch aus Teilen besteht, die moralischen und ethischen Regeln unterliegen?
Seien Sie versichert: es laufen jede Menge Zeitbomben herum und die Gesellschaft tut genau das, sie trinkt Tee und wartet ab. Die Gesellschaft hält es nämlich für dringlicher, ihren Voyeurismus in regelmäßigen Abständen medial geweckt und befriedigt zu sehen und dafür wechselnde Sündenböcke in die Wüste zu jagen.
Wußten Sie, daß 25% aller Männer mit meßbarer Erregung auf Kinderbilder in der Liga Strandfamilienbild reagieren?
Die Gesellschaft trinkt auch dahingehend Tee und wartet ab, indem es auch im Jahr 5 nach den Skandalen in RKK und Eliteinternaten bei weitem nicht genug Therapieplätze für Opfer und Täter gibt.
Kein Täter werden (das einzige Therapie- und Forschungsvorhaben in Deutschland) erfuhr erst im späten November 2013, daß sie 2014 überhaupt weiterarbeiten können. Das Projekt besteht seit 2005, muß permanent einen Großteil der Therapiewilligen abweisen und kann die chosen few der Therapie-Absolventen nur sehr unzureichend nachversorgen. Kein Täter werden hätte auch überhaupt keine Forschung betreiben können, wäre die Volkswagenstiftung nicht von Anfang an für Krankenkassen und Regierung eingesprungen. Für 'normale' Pädokriminelle gibt es überhaupt kein angepasstes Therapieangebot, obwohl sie die übergroße Tätermehrheit stellen.
Für von sexualisierter Gewalt in der Kindheit Betroffene gibt es viel zu wenig adäquate Therapieplätze und eine extrem üble Politik der Krankenkassen bzgl. Kostenübernahmen bei langjährigen oder wiederholt in Anspruch genommenen Therapien, z.B. bei den wenigen kassenfinanzierten EMDR-Behandlern gibt's Wartelisten von hier bis zum Mond, obwohl Anti-Trauma-Therapie für viele Betroffene erst die Vorraussetzung für erfolgreiche therapeutisch begleitete Aufarbeitung ist.
Ausgerechnet Ethik und Moral wollen Sie geltend machen? Welche Moral und welche Ethik das wohl sein mag?
Die Steigerungsform des "Feindes" ist der "Parteifreund".
Da war aber auch noch Edathys Fehde mit dem Ex stellvertretenden Chef des Vefassungsschutzes der nun den Geheimdienstkoordinator der Frau Merkel mimt.
Finde ich ganz interessant.
Was denn genau? Daß auch SPD-Mitglieder Mitglieder einer Gesellschaft sind, die die epidemisch stattfindende sexualisierte Gewalt gegen Kinder lieber ignoriert, während sie sich daran mit Hilfe der Medien aufgeilt und Absolution dadurch zu erlangen meint, daß sie von Zeit zu Zeit einen Sündenbock in die Wüste schickt?
Daß Herr Sarrazin und die Würde der produziertenKopftuchmädchen ganz offenbar nicht der von der SPD proklamierten Würde des Kindes unterliegen, es deswegen auch nicht zu seinem Parteiausschluß kam, zugunsten der Wählersuche an den bräunlichen Rändern?
Daß die SPD im einen Fall auf der Ebene nicht existenter Gesetze aburteilt, während sie im anderen Fall vorhandene Gesetze nicht anwendet, beide Male aus opportunistischer Nützlichkeitdenke?
Die allerdings ist bei der guten alten Tante SPD weder interessant noch neu, sondern hat die Parteigeschichte stets begleitet und wird das wohl auch weiterhin tun.
Ich wollte ursprünglich dem Verfasser des Textes nur andeuten, dass Gesetze nicht im luftleeren Raum schweben und nicht nur das verboten ist, was explizit in einem Gesetz steht.
Die vorhandenen gesellschaftlichen Normen, die aus der Ethik und Moral abgeleitet werden, - und jetzt kommen Sie -, sind ganz offensichtlich dann untauglich, wenn man sie dringend braucht. Das stimmt. Es gibt aber auch Regeln, die funktionieren. Da gibt es Licht und Schatten.
Die 25% sind ein erstaunlicher Wert. Ich hätte gedacht, weil das aus meiner normalen Sicht einfach unvorstellbar ist so zu denken, dass dieser Teil in etwa in den Prozentsatz passt, der ohnehin "nachbearbeitungswürdig" ist, also unter 10%.
Die Frage der Therapie sehe ich kritischer. Aus direkter Anschauung eines Falles in meiner Nachbarschaft habe ich gelernt, dass die Konditionierung auf ein anderes sexuelles Reizmuster laut eines Psychologenteams nur sehr eingeschränkt möglich ist. Selbst nach erfolgreichen Therapien tickt da eine Zeitbombe. Die haben damals alle Nachbarn dieses Mannes in meiner Nachbarschaft (auch mich) beraten und betreut, weil versucht werden sollte dessen Wohnsitz zu halten. Das hat nicht funktioniert.
Zu Ihrer letzten Frage. Ich nehme für mich in Anspruch eine Ethik und Moral zumindest in der Form zu besitzen, die dem Kategorischem Imperativ in vielen Fragstellungen gerecht wird. Unfehlbar bin ich trotzdem nicht. Zumindest ticke ich so, dass ich innerhalb einer Gesellschaft ohne Eskalationen leben kann. Welche Ethik und Moral andere haben, müssen die für sich selbst prüfen. Jeder ist da für sich selbst verantwortlich und kann sich dem auch nicht entziehen.
Die 25% sind ein erstaunlicher Wert. Ich hätte gedacht, weil das aus meiner normalen Sicht einfach unvorstellbar ist so zu denken, dass dieser Teil in etwa in den Prozentsatz passt, der ohnehin "nachbearbeitungswürdig" ist, also unter 10%.
Die 25% stammen von Prof. Werner, Uni Hamburg, Sexualmedizin/Forensik, sobald ich den verdammten link wiederfinde, reiche ich ihn nach. Mich hat dieser Wert unter ausdrücklich Nichtpädophilen gar nicht überrascht.
Sie weichen dem Fakt aus, daß zu besagtem 3.-5. Mädchen und 5.-7. Jungen eine beinahe ebenso große Zahl an Tätern gehört, die in ihrer übergroßen Mehrheit ein sexuelles Reizschema haben, das auf Erwachsene anspringt und *nur* als Ersatzhandlung auf Kinder zurückgreift. Bitte denken Sie hier auch die Schnittmengen in den stets gut gefüllten Bumsbombern und die Inanspruchnahme möglichst elender Zwangsprostitution mit - das folgt nämlich dem ganz gleichen Drang nach Macht und Kontrolle der übergroßen Mehrheit der Täter.
Das ist ein Maß von Asozialität und Soziopathie, für das Pädophile schon sehr lange stricken müßten. Wäre da nicht eine Gesellschaft, die Pädophile als Ersatzhandlung für schuldig erklärt. Pädophil sind etwa 1% aller Männer, in Deutschland sind das etwa 200.000 aktuell Bestgehasste. Bei Sebastian Edathy ist noch nicht mal klar, ob er überhaupt pädophil ist, er weist das von sich.
Wie war's denn in Ihrer Nachbarschaft? Hat der Mann gegen das für ihn notwendige Zölibat verstoßen oder hat die Nachbarschaft das von ihm nur angenommen?
Welche Botschaft birgt also die aktuelle Diskussion für Pädophile? Sich entspannt in die "Nachbearbeitungswürdigkeit" zu begeben? Anordnung von außen ist nicht das Wesen gleich welcher Therapie, selbst, wenn genügend Therapieplätze bei Kein Täter werden vorhanden wären, was aber nicht mal im Ansatz der Fall ist.
Bitte verstehen Sie mich nicht miß, es liegt mir sternfern, Pädokriminalität kleinreden zu wollen. Mir als von sexualisierter Gewalt in der Kindheit Betroffene fällt nur immer mehr auf, daß das gesellschaftliche Ausspeihen von Opfern wie Tätern sich sehr ähnelt, während Kinder dadurch und weiterhin nicht gegen sexualisierte Gewalt geschützt werden. Der Pädophile ist aktuell bloß das Revival des schmierigen Fremden mit der Bonbontüte im Gebüsch, während über 90% aller sexualisierten Gewaltverbrechen gegen Kinder in der Familie, bzw. im kindlichen Nahbereich stattfinden.
Das Strafrecht kann bei der Gewaltprävention nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen, da die Strafen im Vergleich zu so manchem Eigentumsdelikt albern niedrig sind, die Gefahr der Entdeckung sehr gering und das Strafrecht immer täterorientiert ist. Erstere wirken null abschreckend, mindestens Letzteres mißachtet die Opfer.
Erforderlich wäre ein gesellschaftlicher Bewußtseinswandel.
Wie schon geschrieben: ich halte die Diskussion für eine schäbige Vermeidungsdiskussion. Das Brett 'Normalität', das Brett 'Tabu' (im Sinn von Sprech- und Denkverbot) und das Brett 'Familie' wären aber weit dicker zum Bohren als das Brett 'Pädophilie'.
Dafür kann man schon mal Grundgesetz, Menschenrechte, Pressekodex schleifen. Die Gesellschaft kümmert das nicht weiter, sie funktioniert ja erst dann schlechter, wenn, wie in Südafrika, knapp die Hälfte aller Schuljungen mindestens eine Erfahrung sexualisierter Gewalt machen müssen, die sich später auch weiterhin in die himmelhohe Vergewaltigungsrate an erwachsenen Frauen umsetzen wird.
Es sind nämlich nicht wenige der 'normalen' Täter frühere Opfer, weswegen ich Therapie weniger kritisch sehe als für überaus wichtig halte.
Wenn 1% direkt pädophil sind, also identifiziert ist und auch dazu steht (wie auch das ausgeprägt sein mag), bedeutet das doch im Rückschluß, dass der Rest, also 24%, latent unterschwellig dazu neigt und eine Zeitbombe sein könnte. Das wäre beängstigend.
Das Experiment in meiner Nachschaft ist total nach hinten losgegangen. Das hatte mehrere Gründe. Einer liegt wohl darin, dass wir auf der Insel recht rauflustig sind (das ist leider nicht nur ein Gerücht), so dass der Mann gut beraten war, maximal die Distanz zwischen Auto- und Haustür zu laufen. Es gab dann Telefonketten, falls der über seine eigene Grundstücksgrenze hinauszugehen Anstalten machte sich zu bewegen, ... Am Ende, so hörte ich, denn ich war wegen meiner Tochter und dem Druck, den das alles für sie erzeugt hatte, weggezogen, soll der innerhalb der Familie rückfällig geworden sein. Die Familie hat den dann wohl zur Polizei gefahren, dafür gesorgt, dass er die Wache nicht mehr verlässt und ihm geraten im Krankenhaus zu bleiben oder sich einen neuen Planeten zu suchen.
Dazu würde ja auch passen, dass, wie Sie schreiben, etwa 90% aller Taten in der Familie geschehen.
Das man denen mit dem Strafrecht wirklich gerecht wird, glaube ich auch nicht, weil das ja erst nach der Tat und damit nach dem Prozeß der "inneren Täterwerdung" einsetzt.
Andererseits habe ich aus der Zeit damals aber auch in der Erinnerung behalten, dass eine Behandlung nur sehr eingeschränkt wirkt. Ein Psychologe sagte in etwa wie folgt (sinngemäß): "Wir können durch unsere Arbeit eine Konditionierung erreichen, so dass der Trigger von 12 Jährige auf 14 Jährige oder 16 Jährige verändert werden kann. Wir können niemals den Trigger auf das Maß der gesellschaftlichen Normalität einstellen". Ich weiß allerdings nicht, denn das ist ja schon einige Jahre her, ob das heute noch so gültig ist.
1% aller Männer werden von der Sexualwissenschaft für kernpädophil gehalten, also ohne jede Variationsmöglichkeit in ihrem Begehren - die sind ohne jedes wenn und aber zum Zölibat gezwungen. Begehren =/=Verhalten.
Es sind keineswegs 200.000 kernpädophile Männer in Deutschland 'identifiziert'! Angesichts Ihrer Nachbarschaftsgeschichte hielte ich das auch nicht für erstrebenswert, um es mal sehr vorsichtig zu sagen. Es sind sich aber vermutlich 200.000 Männer in Deutschland ihres Begehrens sehr bewußt.
Ich wäre fröhlicher, könnte ich das von allen annehmen, angesichts des himmelhohen Dunkelfelds sexualisierter Gewalt gegen Kinder (und Frauen) sternfern. (33% aller Frauen in Europa machen mindestens eine Gewalterfahrung, laut brandneuer EU-Studie, laut Frauengesundheitsbericht haben 25% aller deutschen Frauen mindestens eine sexualierte Gewalterfahrung)
Die erwähnten 25% Männer mit meßbarer Erektion beim Anblick von Strandfamilienfotos waren ausdrücklich nicht pädophil. Die halte ich für einen möglichen Teil der Soziopathen (m/w, etwa 10-15% der Verbrechen an Kindern durch 'Normale' entfallen auf pädokriminelle Frauen, pädophile Frauen sind so gut wie nicht bekannt), die Kinder deswegen ficken, weil sie sich für ihr eigentliches Begehren gleich- oder gegengeschlechtlicher Erwachsener zu unterlebensgroß fühlen. Das hat viel weniger mit Sexualtrieb als mit der Ausübung maximaler Macht und Kontrolle mit sexualisierten Mitteln zu tun. Vielleicht hilft zum Verständnis Volkmar Siguschs Tätertypisierung weiter.
Ihr Nachbarschaftsbeispiel ist ein Klassiker. Ich möchte lieber nicht wissen, wie viele Kinder im Schatten dieser und ähnlicher Hexenjagden in aller Ruhe zu Hause vergewaltigt wurden/werden, von denen erst Jahrzehnte später ein Therapeut hört, wenn überhaupt.
Ja, ängstigen Sie sich! Vor der Normalität!
Ich kann nur jedes Wort was Dame von Welt äußert, bestätigen. Das ist alles wissenschaftlich einwandfrei.
Ich sage deshalb immer: "Das wirkliche Grauen wartet hinter der Eingangstür eines Reihenhauses".
Sie scheinen in diesem Themenkomplex sehr firm zu sein, ist das beruflich oder privat (Engagement) bedingt? (falls diese Frage nicht zu persönlich ist)
Ich schrieb's bereits: ich bin Betroffene sexualisierter Gewalt in der Kindheit, ein typischer und hundsgewöhnlicher Vater-Tochter-Inzest: mein völlig unpädophiler Vater, der als Ersatzhandlung statt auf meine wegen Schwangerschaften, Geburten und Kleinkindern wenig willige Mutter auf 'seine Große' zurückgriff, vom 4. bis knapp 9. Lebensjahr. Gefolgt von physischer und vor allem psychischer Gewalt beider Eltern, letztere übrigens der für mich bei weitem am schwierigsten zu bearbeitende Gewalttyp. Sprich: mein Engagement ist privat bedingt.
Es ist überfällig, daß sich Journalisten, Therapeuten, Politiker, Öffentlichkeit, Nachbarn, alle eine vergleichbare Expertise draufschaffen, bei mir ist sie notgedrungen und unerbeten.
Wenn aber schon so jemand wie ich Pädophile nicht automatisch verachtet und sie ohne Berücksichtigung ihrer Handlungen nicht per se verdächtigt, warum wollen und tun das Nichtbetroffene mit solcher Gewalt?
Aus Gründen des Kinderschutzes? Daß ich nicht bitter und böse auflache...
Ich habe das gefragt, weil mir zu diesen Verbrechen einfach die Phantasie fehlt. Solche Täter kann ich nicht verstehen, ich finde nicht einmal einen Ansatz von Verständnis oder eine Spur von Nachsicht für so etwas in mir. Das mag daran liegen, dass ich ein Naturbursche mit der Konstitution eines Galloway bin und einfach und simpel ticke.
Da Sie dieses Thema mit sehr viel Speed und auch Härte angehen, so war zumindest mein subjektiver Eindruck aus dem Wortgebrauch, wollte ich mich versichern, ob mein erstes Gefühl dazu richtig ist. Mir sind aus meiner Arbeit in Krisengebieten verschiedene Traumata mehr als geläufig und oft auch näher als man das als Mensch ertragen kann. Mir kam das daher nicht ganz unbekannt vor.
Entschuldigen Sie bitte meine Nachfrage.
Die öffentliche Wahrnehmung konzentriert sich bei diesem Thema zu oft auf die prominenten oder extremen Fälle. Dabei geht dann das verloren, was das Alltagsgrauen ausmacht.
Das m.E. zu geringe allgemeine öffentliche Interesse liegt auch daran, dass viele Menschen das ausblenden, weil es Schmerzen bereitet sich damit zu beschäftigen. Das ist unangenehm, auch, weil es wohl kein Patentrezept gibt diese Verbrechen bereits früh zu unterbinden - zumindest konnte mir bisher niemand eines vorstellen. Die soziale Kontrolle der Anständigen reicht dazu jedenfalls nicht aus.
Opfer solcher Taten bekommen das Urteil "lebenslänglich", was sich weder im Strafmaß für die Täter noch in der Prävention widerspiegelt.
... weil es wohl kein Patentrezept gibt ....
Doch, das Patentrezept gibt es. Nämlich die Erkenntnis, daß für das eigene Begehren niemand anderes zuständig ist als die begehrende Person selbst, Punkt aus fertig. Würde sich dieser Umstand ganz generell unter vor allem Männern herumsprechen, gäbe es keinen #aufschrei, so gut wie keinen Sexismus und kaum erwähnenswerte sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Frauen.
Sorry to say so - aber die übergroße Mehrheit der Täter sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Frauen sind Männer. Die soziale Kontrolle der Anständigen nimmt weit eher den Weg des Prinzips Sündenbock und vermeidet den der Bewußtwerdung des eigenen Begehrens inklusive Achtung der Menschenrechte aller Beteiligten.
Eigentlich sehr einfach...
""Ob man pädophil ist oder nicht kann man nicht wählen" und kurz danach "...durch fehlende Hilfe besteht die Gefahr, dass man schwach wird" ist in der Summe ein echter Hammer. Wenn man "gesellschaftlich unerwünschte Verhaltensweise" nicht durch eine Konditionierung eingrenzen kann, und das schreiben Sie ja gerade, dann laufen da Zeitbomben herum, die völlig unkontrolliert hochgehen."
Ich möchte mal ganz bewußt zu Ihrem Ausgangspunkt zurück kehren, weil ich mir nicht sicher bin, ob der im weiteren Diskussionsverlauf hinreichend beachtet wurde.
Nach meinem Verständnis verdrehen Sie die Aussage der Zitatteile des Autors, die Sie hier aneinander reihen in ihr Gegenteil. Der Autor dieses Beitrages hier meint doch ausdrücklich, dass gerade die Ausgrenzung eine Situation schaffen kann, in der Pädophile es nicht wagen, Hilfe zu suchen und dadurch möglicherweise zur Gefahr für Kinder werden. Und dass eine Enttabuisierung des Themas und das Akzeptieren der mit Pädophilie einhergehenden Probleme, sowie die offene Auseinandersetzung damit es Pädophilen vielleicht leichter machen könnte, Hilfe zu suchen und mit ihren Präferenzen "sozial adäquat" zu leben, darüber sollte man ja doch zuminest nachdenken dürfen...?
Der Irrtum in den Nachwehen der 68er Zeit bestand ja nicht darin, dass man Pädophilie enttabuisierte, sondern darin, dass man das zeitweise zu stark pädophilen Lobbyisten überließ. Die aber haben ein Weltbild das dem der Mehrheit nicht entspricht. Vor allem nicht dem, was wir unter Kindeswohl verstehen.
Der richtige Weg ist also der, Pädophilie zu akzeptieren, aber dem pädophilen Weltbild zu widersprechen. Dann muss man schauen, wie man damit umgehen kann. DvW hat dazu einiges geschrieben.
Ich nehme als Beispiel mal den Gerold Becker & die Odenwaldschule. Da sehe ich als zentrales Problem nicht Beckers Pädophilie, sondern dass er sich daraus eine unwidersprochene Ideologie bastelte, die er dann auch noch rücksichtslos durchsetzte. Und dass sich niemand rechtzeitig & hinreichend Beckers Weltbild entgegen stellte. Und dass er in der Folge auch nicht vor die Wahl gestellt wurde: Therapie oder Schluss - wobei das eigentlich sehr bald gar keine Alternative mehr war. Denn eigentlich wären ziemlich früh de facto Gefängnis und Therapie fällig gewesen.
Dass es dazu nicht kam und dass die Enthüllungen der FR 1999 von fast allen Medien totgeschwiegen und politisch wie juristisch nicht beachtet wurden, ist für mich die direkte Folge der Tabuisierung der Pädophilie. Man will es, wenn es irgend geht, nicht sehen. Schon gar nicht, wenn dadurch lieb gewordene Dinge entwertet werden.
Ob Pädophile "tickende Zeitbomben" sind, wäre erst einmal zu klären. DvW weist ja immer wieder zu Recht darauf hin, dass ständig Pädophoilie & Pädokriminalität in einen Topf geworfen werden.
Ich selbst weiß schlicht nicht, inwieweit alle Pädophilen überhaupt Sex mit Kindern wünschen. Und falls ja, wie viele das direkt umsetzen möchten. Stichworte: Onanie/ Zölibat.
Kinder haben ja bestimmte Wirkungen auf Erwachsene. Und in der Regel (idealerweise?) scheinen mir Erwachsene darauf mit Schutzverhalten zu reagieren. Muss das bei Pädophilen anders sein? Oder reagiert zumindest ein Teil von ihnen anders als der Pädokriminelle, von dem DvW spricht, nämlich mit Rücksicht auf die Signale der Kinder? Wird es vielleicht erst dann gefährlich, wenn das pädophile Weltbild nicht infrage gestellt und sanktioniert wird?
Für mich sind diese Fragen nicht hinreichend beantwortet. Und die Rolle der Pädophilen als prinzipieller Sündenbock für alle Pädokriminalität scheint mir nicht nur hinderlich für die Klärung solcher Fragen, sondern als brandgefährlich, weil die gefährlichsten Täter sich darunter wegducken können. Die aber sind die eigentlichen "tickenden Zeitbomben". Ob pädophil veranlagt oder nicht.
Vor allem Edathys Verweis auf seine Kunstliebe fand ich ziemlich daneben. Dafür braucht man keinen Filmversand aus Kanada.
Richtig !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich sehe weder die Notwendigkeit noch den Bedarf Pädophilie zu verteidigen oder - wie Sie das schreiben - zu akzeptieren.
Da nehmen sich Erwachsene heraus Kinder für ihre Triebe als Werkzeuge und Wegwerfartikel zu benutzen und ich soll das akzeptieren? Auf welchem Planeten leben Sie denn?
Anschließe mich in weiten Teilen, except: °das pädophile Weltbild°
Ich möchte sehr bezweifeln, daß es das eine pädophile Weltbild gibt.
Aus meiner Sicht gibt es einige lautstarke Propagandisten, die den Gewaltbegriff in 'sexualisierte Gewalt gegen Kinder' negieren, der Ansicht sind, Kinder könnten und hätten 'Nein' zu sagen, wenn sie keinen Sex mit Erwachsenen wünschen und traumatisierte Opfer gäbe es nur nach Gewaltanwendung im Sinn der vorgehaltenen Pistole.
Zu diesem Zweck werden gern Studien herangeführt (wie Rind, Baumann, Brongersma, die 'Studie' noch eines anderen niederländischen Pädophilen, Name ist mir entfallen oder das Buch eines Mark Norlik), nach denen 'nur' ein bestimmter Prozentsatz der Kinder Schäden davontrage, was als Legitimation der Forderung interpretiert wird, das Schutzalter zu senken oder ganz wegfallen zu lassen. Pädosexuelle möchten also quasi empirisch herausfinden, ob 'ihre' Kinder nun Schaden nehmen oder nicht. Als Kronzeugen für nicht werden gern Stimmen angeführt, die von ihren sexuellen Erfahrungen mit Erwachsenen in der Kindheit nur das Allerbeste zu berichten haben, Diskussionsgegnern wird die Unterdrückung dieser Stimmen unterstellt. Die Therapie bei Kein Täter werden wird auch schon mal als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnet. Grundsätzlich hält man sich für eine wichtige, doch stark unterdrückte Meinung, weswegen vor etwa einem Jahr zu einer Offensive der Kommentierung in Online-Medien aufgerufen wurde.
Gerade gab es über einen dieser Propagandisten, den notorischen Dieter Gieseking, einen Artikel in der taz: Neue Heimat Internet, lesenswert sind auch die Kommentare.
Dieter Gieseking ist zwar der mit der größten Klappe, er ist aber unter Pädophilen alles andere als unumstritten (wohl nicht nur deswegen, weil er sich ein mildes Urteil wegen seines KiPo-Handels durch den Verrat seiner gesammelten Kundschaft erkaufte, sondern weil er nach einigen Meinungen dumm, dreist und viel zu unvorsichtig ist).
Ein anderer Propagandist, mit mehr Intelligenz ausgestattet als Gieseking, nennt sich oder heißt Sascha mitunter auch Alexander Lobov, betreibt den Mackay-Blog und bemüht sich wie Gieseking um häufige Kommentierung in Online-Medien (unter dem taz-Artikel als Ovid, my guess, bei ZO firmierte er u.a. als Denis L).
Es gibt sehr reflektierte Pädophile, die die rote Linie bei gleich welcher sexuellen Handlung an/mit Kindern ziehen und sich ebenfalls als Kommentatoren in Medien zu Wort melden, beispielhaft Protagonisten von Schicksal und Herausforderung <-- insgesamt eine lesenswerte Plattform.
Und es gibt wahrscheinlich jede Menge Pädophile, die verheiratet oder nicht, hetero- oder homosexuell orientiert, mit oder ohne Kinder, in jedem Fall unauffällig und im Verborgenen leben.
Mit anderen Worten: there is no such thing as °das pädophile Weltbild°
Kurz noch zu ... dass die Enthüllungen der FR 1999 von fast allen Medien totgeschwiegen und politisch wie juristisch nicht beachtet wurden, ist für mich die direkte Folge der Tabuisierung der Pädophilie.
Das sehe ich ähnlich und die Fehler von Teilen der Post-68er (neben maßloser Eitelkeit, man gehörte ja zu den Guten) auch im direkten Bezug auf das Tabu.
Es wurde damals versucht, ein weiteres Sexualtabu zu schleifen und dabei zugelassen, daß nicht nur das dem Tabu immanente Sprech- und Denkverbot (ein Segen, daß das zunehmend fällt!), sondern auch das Handlungsverbot in Frage gestellt wurde.
Hätte ich einen wilden Wunsch frei, dann bitte alles auf reset null und die damalige Diskussion ohne Denk- und Sprechverbote bei Beibehaltung des Handlungsverbots von vorn.
Die Weise, mit der Sebastian Edathy verhandelt wird, fällt jedenfalls weit hinter die 68er zurück, schlimm.
Ich sag mal so: Wenn Sie mal in der Lage sein sollten, zu lesen, anstatt reflexhaft zu denk-rasen, dann können wir gerne debattieren. Ich kann das allerdings nicht, solange Sie vor lauter für mich nicht lesbaren Hintergrundgefühlen nicht in der Lage sind, zu lesen, was ich schreibe (für Sie sogar extra fett gedruckt).
Die Metaebene, auf die Sie da rutschen, kenne ich nicht und würde ich Sie kennen, wäre eine öffentliche Erörterung wohl nicht der richtige Weg. Das müssen Sie schon mit sich selbst klären.
Dann wäre es sicherlich leichter, meinen Kommentar so zu lesen, wie er geschrieben ist. Kleiner Hinweis: ich schreibe z.B. auch von Gefängnis & Therapie.......
Auf welchem Planeten ich lebe? Nun, auf einem, auf dem es auf anbsehbare Zeit immer ein paar Pädophile, aber hoffentlich keine Lager & keine Todesstrafe für sie in meinem Land geben wird. Dafür aber Institutionen wie die von DvW genannten und hoffentlich noch bessere mit besseren "Therapien".
Zum Schluss vielleicht noch ein kleiner Tipp. auf den Sie vielleicht auch mal ihre Emotionen lenken könnten:
"Hirnforscher haben das Schicksal rumänischer Heiminsassen verfolgt und mit dem von Kindern in Pflegefamilien verglichen. Soziale Vernachlässigung, so ihr Fazit, wirkt auf Körper und Seele verheerender als Missbrauch oder Misshandlung."
SPIEGEL 8/ 2014, Seite 124
Man darf/ muss solche Meldungen durchaus kritisch lesen. Man darf sexuellen Missbrauch nicht verharmlosen. Aber diese Zustände in rumänischen Kinderheimen sind seit Jahren bekannt, die Nackt-/ Pornofilmerei erst seit kurzem. Wie kann es sein, dass letztere solche Emotionen weckt, erstere aber offenbar gar nicht?
Ja, die Sache mit dem "Weltbild" ist schwierig. Aber wie soll man es bezeichnen, dass diese Menschen von ihrer Bedürefnisstruktur her die Welt/ die Menschen tatsächlich anders wahrnehmen?
Aber wie soll man es bezeichnen, dass diese Menschen von ihrer Bedürfnisstruktur her die Welt/ die Menschen tatsächlich anders wahrnehmen?
Ausgeprägte Egozentrik (die mitnichten und -neffen nur bei Pädophilen vorkommt, s.a. Patentrezept) bis hin zu a-sozialem soziopathischem Verhalten.
Ich möchte sehr bezweifeln, daß alle Pädophilen Kinder ausschließlich als Objekte ihrer persönlichen Bedürfnisbefriedigung wahrnehmen. Andernfalls hätte Kein Täter werden genau null Sinn/Erfolg und die Inhalte von Schicksal und Herausforderung wären glatt gelogen.
Auf welchem Planeten leben Sie denn?
Vermutlich auf dem Planeten, auf dem zwischen Pädophilie (über die sg47 schrieb) und Pädosexualität/-kriminalität (die Sie beschreiben) unterschieden wird.
Andernfalls kommt es nämlich zur Barbarei wie in Ihrer Nachbarschaft. In der Konsequenz u.U. auch dazu, daß von Staats wegen Gedankenverbrechen bestraft werden.
Zwischen gesellschaftlicher Akzeptanz und dem, was ein Mensch an eigenen Gedanken in seinem Stübchen wälzt, liegen Welten.
Sorry, aber hier wurde die gesellschaftliche Akzeptanz beschrieben, die übrigens nicht immer zwingend bei einem Fehlen in die Barberei führt - sorry für den Einwand.
Wenn Menschen für sich selbst eine Verantwortung tragen und wissen, dass man nicht alles, was man denkt, ausleben kann, - das ist ist es, was Sie anmerkten -, entsteht doch kein Konflikt.
Der Konflikt entsteht erst, wenn diese Gedanken ausgelebt werden und dadurch die Würde oder die Selbstbestimmung anderer Menschen verletzt werden. Halten Sie mich für so bescheuert, dass ich diesen Unterschied nicht kenne?
Gesellschaftliche Akzeptanz kann es dafür nicht geben, denn der Schaden wäre höher als der Nutzen.
Serious heißt doch auch ernsthaft, oder. Ich habe mich über das Wort "Akzeptanz" aufgeregt - nicht über Sie persönlich.
Ich reagiere immer so, wenn irgendjemand (unbekannt) meint sich selbst und seine wie auch immer gearteten Gedanken austoben zu können ohne dabei einen Blick für die Würde und die Selbstbestimmung derjenigen im Blick zu haben, die "Ziel dieser Wünsche und Begierden" sind. Sexuell motivierte Gewalt und Machtausübung, nicht nur gegen Kinder, ist so ein Fall.
Und ganz ehrlich, wenn in dieser Gesellschaft das Fremdgehen bereits beginnt, wenn man dies in seinen Gedanken tut, verstehe ich nicht, warum man solche Gedanken in diesem Fall anders behandeln soll.
Sex findet hauptsächlich im Kopf statt, dass Körperliche ist nur ein Teil davon. Die Grenzen dazwischen sind fließend. Dies ist so, weil das in der Hardware hinterlegt ist, und dieser Mechanismus macht es so gefährlich, weil dann, wenn etwas nicht läuft wie ursprünglich beabsichtigt, die ganze Sache entgleitet, ohne dass der Mensch das wirklich beeinflussen kann.
Deshalb gibt es Grenzen, die jeder für selbst zu hüten hat. Einige schaffen das, einige nicht.
Sie schrieben: Ich sehe weder die Notwendigkeit noch den Bedarf Pädophilie zu verteidigen oder - wie Sie das schreiben - zu akzeptieren. (Hervorhebung von mir)
Achten Sie in Zukunft besser auf Ihr Leseverständnis und eine zutreffende Wortwahl. Dann besteht auch kein Anlaß, mit Hilfe dessen Sie sich über das Wort Akzeptanz aufregen und wüste Unterstellungen von sich geben müssen.
Die Forderung nach gesellschaftlicher Akzeptanz von Pädophilen (im ganzen Gegensatz zu der von Pädokriminellen, mehrheitlich nicht Pädophile) wird übrigens auch von Beier und Ahlers von Kein Täter werden vertreten, hätten Sie den Medien leicht selbst entnehmen können.
Einen kleinen Gedanken am Rande könnten Sie auch auf die große Mehrheit der von sexualisierter Gewalt in der Kindheit Betroffenen verwenden, denen weder Ihre Ferndiagnostik á la Opfer solcher Taten bekommen das Urteil "lebenslänglich" noch ihre stete Mitverhandlung im Rahmen der Verweigerung der überfälligen Diskussion über Pädokriminalität zugunsten des gesellschaftlichen Voyeurismus an Amstetten, RKK, Eliteinternaten, Edathy sonderlich gefallen dürfte.
Ich persönlich halte bereits Ihr Etikett Opfer für eine Unverschämtheit, ich habe nämlich sehr viel dafür getan, keins mehr zu sein, war kein Spaziergang.
Danke für Ihr Bemühen.
Sex findet hauptsächlich im Kopf statt, dass Körperliche ist nur ein Teil davon. Die Grenzen dazwischen sind fließend. Dies ist so, weil das in der Hardware hinterlegt ist, und dieser Mechanismus macht es so gefährlich, weil dann, wenn etwas nicht läuft wie ursprünglich beabsichtigt, die ganze Sache entgleitet, ohne dass der Mensch das wirklich beeinflussen kann. (Hervorhebung von mir)
Sie stellen damit einen Freibrief für Sexisten, Vergewaltiger und Kinderficker aus.
Das Zauberwort heißt Impulskontrolle. Ganz offensichtlich ist Impulskontrolle aber für weit mehr Menschen eine Hürde als nur für Pädophile.
Dabei gäbe es ein einfaches Patentrezept, nämlich von der ebenso weit verbreiteten wie irrigen Annahme Abstand zu nehmen, für die Befriedigung der eigenen Lust sei automatisch eine andere Person zuständig.
Das ist nicht der Fall, trotz Ihrer irrigen Annahme einer nicht wirklich beeinflussbaren Hardware. Das dahinterstehende Menschenbild hinterfrage ich lieber erst gar nicht.
Vielleicht sollte ich, bevor ich etwas zu dem Begriff "Opfer" schreibe, erwähnen, dass ich so etwas nicht nur mit der Brille des Europäers sehe, hier in Europa bin ich nur wenige Wochen im Jahr, sondern aus der Sicht dessen, was ich in Asien und Afrika erlebe.
Wenn Sie erleben müssten, wie von Medizinmännern aufgestachelte Männer massenhaft Mädchen unter 10 Jahren vergewaltigen, weil damit Aids geheilt werden soll, oder sehen, wie fette grenzdebile Europäer aus asiatischen Dörfern einen Freilandkinderpuff machen und das auch noch "Chicken-Farm" nennen, könnten Sie mich vielleicht eher einordnen.
Meine Grundeinstellung zu meinen Geschlechstgenossen lässt sich etwa so umschreiben: Männer sollten endlich lernen, dass sie nicht mehr im Kambrium, sondern im Holozän leben.
Gnädige Frau, dass Sie keinen Spaziergang hinter sich haben, glaube ich Ihnen auch ohne dass Sie extra betonen müssen.
Kommen Sie besser vorher von Ihrem hohen Roß herunter, Sie sind hier nicht der Einzige, der Europa schon mal verlassen und Einblicke in sexualisierte Gewalt gegen Kinder andernorts genommen hat, ich z.B. in Kambodscha und Mozambique. Eine Abhandlung über den Begriff Opfer bitte erst anschließend, nicht, daß auch der Ihrem Naturell eines einfach und simpel tickenden Naturburschen mit der Konstitution eines Galloway folgt und Ihnen erneut der Blick für die Würde und die Selbstbestimmung abhanden kommt.
Aus meiner Sicht wäre als erster Schritt sinnvoll, sg47 um Entschuldigung für Ihre Unterstellungen aufgrund Ihres fehlenden Leseverständnis zu bitten, nur mal so als Vorschlag...
"Das Zauberwort heißt Impulskontrolle. Ganz offensichtlich ist Impulskontrolle aber für weit mehr Menschen eine Hürde als nur für Pädophile."....und für weit mehr "Impulse" als den sexuellen....
Schwierig scheint mir das Wort Impulskontrolle, weil es nicht nur eine allerweltssprachliche Bedeutung hat:
http://www.psychologie-studieren.de/glossar/stoerungen-der-impulskontrolle/
Ich würde mal von Handlungskontrolle sprechen, um das Spielfeld weiter zu machen:
"Eine weit vorne im Stirnhirn gelegene Subregion, der avPFC, ist dafür verantwortlich, dass das Belohnungssignal im "Nucleus accumbens" und im "ventralen Tegmentum" unterdrückt wird. Je stärker diese funktionelle Kopplung im Gehirn einzelner Probanden ausgeprägt war, desto erfolgreicher waren diese Probanden im Experiment, vor allem weil sie weniger impulsiv handelten", sagt Prof. Gruber. Diese dynamischen Interaktionen zwischen dem Stirnlappen (avPFC) und Regionen des Belohnungssystems sind somit wichtig, damit Menschen Verhaltensimpulse kontrollieren und durch kurzzeitigen Verzicht auf direkte Belohnungen längerfristige Ziele verfolgen können.“
http://www.med.uni-goettingen.de/presseinformationen/presseinformationen_12883.asp?year=2010
Klingt für mich ein bisschen wie eine materialisierte Grundlage für Freuds (Über-)Ich und Es. Der Punkt ist allerdings, dass wir da vermutlich unterschiedlich ausgestattet, entwickelt*) und/ oder trainiert sind und uns so wohl auch auf unterschiedliche Weise um Balance bemühen müssen. Ein kleiner Überblick dazu:
http://derstandard.at/1381368466717/Paedophilie-Fatales-Begehren
In diesem Zusammenhang frage ich mich z.B. auch, ob das, was Norman Doidge betreibt, Pädophilen helfen könnte....?
http://www.normandoidge.com/normandoidge.com/MAIN.html
Soweit dieses kleine freie Google-Assoziieren.....
*)
http://www.mpg.de/5073713/impulskontrolle_kinder_teilen
"Serious heißt doch auch ernsthaft, oder. Ich habe mich über das Wort "Akzeptanz" aufgeregt..."
2 x: "In der Tat". Und ich denke eben, dass zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex gehört, dass man die Grenzen zwischen Pädophilie (also verkürzt: was im Kopf ist) und konkretem sexuellen Missbrauch (was anderen angetan wird) unterscheidet. Dazu habe ich geschrieben.
Ich kann gegen das, was im Kopf von Pädophilen ist nichts tun, und ich kann auch nicht verhindern, dass es diese Variante sexueller Präferenz nun mal gibt. Auch nicht durch ständiges emotionales Anrennen dagegen. Is nun mal so.
Das wäre ein Kämpfen gegen Windmühlen. Die Alternative ist, das Faktum einfach zu Akzeptieren und damit frei zu werden für Überlegungen, was man tun kann, damit durch das Faktum nicht andere geschädigt werden.
Was das mit Verteidigen von Pädokriminalität zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Deshalb mein Verweis auf eine mögliche Metaebene, die da möglicherweise mit herein spielt.
Mittlerweile haben Sie ja etwas zu ihrem beruflichen (?) Erlebnishintergrund geschrieben. Vielleicht liegt da der Schlüssel. Und sollten Sie der "Naturbursche" sein, als den DvW Sie bezeichnet, dann könnte Sie auch stören, dass ich zuweilen etwas "intellektuell" formuliere. (Kommt öfters vor, obwohl ich eigentlich auch nur ein in das bürgerliche Intellektualisieren hinein vergewaltigter "Naturbursche" bin.)
Mein "Planet" ist jedenfalls ein anderer. Nämlich eine relative überschaubare "heile" private Welt - die ich auch genau so haben möchte -, in der es, nach meiner Kenntnis , Vergleichbares zu dem, was Sie erleben nicht gibt. Ich habe also wohl eine größere emotionale Distanz zu dem ganzen Themenkomplex, was Empathie nicht ausschließt.
Ehrlich gesagt interessiert mich das Thema Pädophilie auch gar nicht. Wenn ich innerhalb dieses gesamten Themenkomplexes (also Missbrauch inklusive) dazu schreibe, dann wegen Rechtsstaatsverstößen (Edathy), Verleumdungskampagnen aus niederen Motiven (Wahlkampf-Kampagne gegen die Grünen) oder wegen eines Unwohlseins wegen allzu überschießender, einseitiger Emotionen (zu Beginn des Falles Odenwaldschule).
"Pädpophilie" und sexueller Missbrauch selbst sind dagegen Phänomene, zu denen ich wenig beitragen kann. Das überlasse ich also DvW und anderen, die da informierter sind.
Pädophilie war auch nicht der Punkt in meinem ersten Kommentar an Sie, sondern mein Eindruck, dass Sie Zitatteile des Autors dieses Beitrages in ihr Gegenteil interpretiert haben - was Sie dann lustigerweise bei mir auch taten...;)
Soweit der Nachtrag zu meiner gestrigen Antwort an Sie.
"sg47 um Entschuldigung für Ihre Unterstellungen aufgrund Ihres fehlenden Leseverständnis zu bitten"
Es gab schon Schlimmeres in dieser FC, liebe Dame......;)
„….Wenn es um Kinderpornografie geht, oder das, was man wie bei Edathy dafür hält, fliegen alle Grundsätze, angefangen mit der Unschuldsvermutung, aus dem Fenster.
…..
Man muss es noch einmal sagen: Bislang ist nicht erkennbar, dass sich der SPD-Politiker strafbar gemacht hat.
…..
Die Ermittler bedienen sich einer Eskalationslogik, gegen die kein juristisches Kraut mehr gewachsen ist: Wer sich legale Filmchen besorgt, landet unweigerlich auch bei illegalen. Wenn man diese dann bei der Hausdurchsuchung nicht findet, kann das nur bedeuten, dass der Verdächtige sie rechtzeitig zur Seite geschafft hat. Das Fehlen inkriminierenden Materials beweist also gerade das Schuldbewusstsein des Verdächtigen und damit seine Schuldhaftigkeit.
…..
Das Strafbedürfnis der Mehrheit übersteigt oft den Rahmen der Rechtsordnung. Diesem Strafdrang nicht nachzugeben, galt bislang als Errungenschaft des Rechtsstaats. Es ist erstaunlich - und wenn man darüber nachdenkt: auch beängstigend -, wie schnell selbst aufgeklärte Leute bereit sind, diese zivilisatorische Bremse außer Kraft zu setzen, wenn ihre eigenen Affekte berührt sind.“
Jan Fleischhauer: Gewalt der Redlichen
Nachtrag:
„.... Jonas ist das Pseudonym eines Mannes, über den ich im Oktober 2012 die Reportage Der Getriebene für das ZEITMagazin geschrieben hatte. Es ging darin um einen Pädophilen, der in die Therapie geht. Jonas ist nie straffällig geworden. Ein Kind tatsächlich anzufassen ist für ihn nie ein Thema gewesen. In der Therapie wollte er lernen, auch auf sogenannte Kinderpornografie – in seinem Fall: Bilder vom Missbrauch an Jungen vor der Pubertät – zu verzichten.
Wir sprachen über die Edathy-Debatte. Er sagte, dass er sie angenehm differenziert fände, weil Pädophile nicht mehr für ihre Neigung verurteilt würden, sondern für ihr Verhalten. ….
…..
[Während der Therapie und mit einem Medikament:] Ich sah einen Menschen, der sich veränderte: In seiner Therapiegruppe lernte er zum ersten Mal Männer kennen, die das gleiche Problem hatten wie er selbst. Er sah: Es sind keine Monster. Zweite Erkenntnis: Dann bin ich vielleicht auch keines.
…..
[Stichwort „Akzeptanz“ - sg] Nur wer erträgt, dass eine Eigenschaft, so unerträglich sie auch sein mag, wirklich zu ihm gehört, kann Verantwortung dafür übernehmen und damit umgehen. (Was womöglich auch für unsere Gesellschaft und ihren Umgang mit jenem verachteten Prozent von Männern mit pädophiler Orientierung gilt.)
Jonas’ Entwicklung jedenfalls verlief geradezu lehrbuchhaft....[Nach Absetzen eines Medikamentes: Rückfälle - sg]]
…..
Unter der Therapie war ein Drittel der Pornografienutzer abstinent geblieben; zwei Drittel waren wie Jonas rückfällig geworden, benutzten aber weniger harte Bilder und diese auch seltener. Von den 27 Männern, die tatsächlich übergriffig geworden waren, gaben 22 an, keinen Missbrauch mehr zu begehen. Die übrigen 5 konnten Häufigkeit und Schwere des Missbrauchs reduzieren. Ein Befund, der, so nimmt es Till Amelung gleich vorweg, schwer erträglich ist. "Was heißt schon weniger schwerer Missbrauch? Es bleibt dabei, dass ein Kind Opfer eines Missbrauchers geworden ist. Wenn etwas Positives zu sagen ist, dann, dass die Männer in dieser Situation hier vorstellig wurden und wir in der Lage waren, vieles therapeutisch zu unterbinden......" [Hervorhebungen und Einschübe: sg]
http://www.zeit.de/2014/12/paedophilie-therapie-rueckfall/komplettansicht
#J.Taylor
Vielleicht sollte ich, bevor ich etwas zu dem Begriff "Opfer" schreibe, erwähnen, dass ich so etwas nicht nur mit der Brille des Europäers sehe, hier in Europa bin ich nur wenige Wochen im Jahr, sondern aus der Sicht dessen, was ich in Asien und Afrika erlebe. ... Meine Grundeinstellung zu meinen Geschlechstgenossen lässt sich etwa so umschreiben: Männer sollten endlich lernen, dass sie nicht mehr im Kambrium, sondern im Holozän leben.
Sie blenden leider aus, dass bis zu 10% aller alleinreisenden Frauen einfach nur Sextouristinnen sind.
#J.Taylor
Ein Psychologe sagte in etwa wie folgt (sinngemäß): "Wir können durch unsere Arbeit eine Konditionierung erreichen, so dass der Trigger von 12 Jährige auf 14 Jährige oder 16 Jährige verändert werden kann. Wir können niemals den Trigger auf das Maß der gesellschaftlichen Normalität einstellen". Ich weiß allerdings nicht, denn das ist ja schon einige Jahre her, ob das heute noch so gültig ist.
Das ist ja auch nur logisch weil die gesellschaftliche Normalität nicht immer der biologischen Normalität entspricht. Es ist vollkommen natürlich, dass Männer auf "14 Jährige oder 16 Jährige" reagieren, weil ab diesem Alter einer Fortpflanzug, zumindest aus biologischer Sicht, nichts mehr im Weg steht. Auch aus diesem Grund werden "solche Männer" in der Wissenschaft nicht als Pädophile bezeichnet.
Wenn 1% direkt pädophil sind, also identifiziert ist und auch dazu steht (wie auch das ausgeprägt sein mag), bedeutet das doch im Rückschluß, dass der Rest, also 24%, latent unterschwellig dazu neigt und eine Zeitbombe sein könnte. Das wäre beängstigend.
Ich glaube nicht, dass bis zu 24% aller Männer "latent unterschwellig dazu neigen". Man müsste das Alter der Männer aus betreffender Studie kennen um zwischen einem halbwegs normalen Verhalten und einer Störung unterscheiden zu können. Es macht nämlich einen Unterschied ob jemand Anfang 20 oder jemand Mitte 50 auf "Strandfotos" anspringt. Geschmäcker ändern sich mit dem Alter und der 20-Jährige wird die 50-Jährige Ehefrau des 50-Jährigen nicht attraktiv finden. Wenn er aber selbst mal 50 ist, dann wird er nicht nur seine 50-Jährige Frau attraktiv finden sondern auch die eines 20-Jährigen. Ist der jetzt schon verhaltensgestört oder erst später?
Dazu würde ja auch passen, dass, wie Sie schreiben, etwa 90% aller Taten in der Familie geschehen.
90% aller Taten passieren nicht in der Familie sondern im näheren familiären Umfeld. Das ist ein gewaltiger Unterschied und man müsste da auch noch unterscheiden zwischen sexuellen Missbrauch durch Blutsverwandte und sexuellen Missbrauch durch Angeheiratete. Statistiken zeigen, dass in den meisten Fällen der Täter der neue Lebensgefährte der Mutter ist. Bei Kindermord und insbesondere bei Babymord ist das auch so. Aus biologischer Sicht macht das ganze sogar einen Sinn und ist unter höherentwickelten Tieren normal.
Vielleicht bringt es einer Gesellschaft mehr, wenn sie einsieht, dass bestimmte Verhaltensweisen keine Störungen sondern natürliches Verhalten sind.
fast hätte ich sie vor *jill*, wie *amelie* = waldmann ihn so sensibel nennt und umgekehrt gewarnt, aber es gibt hier keine pn-funktion. mir kommt dieses geschreibe bekannt vor und nun ist es wieder passiert, er *hat* sie wieder.
Weswegen es mir beinahe angenehm ist, daß es keine PN-Funktion mehr gibt. Bitte ersparen Sie mir in Zukunft Ihre Trollerei.
Vermutlich ist das wirklich so, dass man je nach Erfahrungswert argumentiert, denn was in so einem Kopf vorgeht, kann man nicht verstehen. Mir macht es trotzdem etwas Angst, denn wenn Menschen etwas im Kopf erleben und es dann zu einer fixen Idee wird, verselbständigen sich die Gedanken zu etwas, was die Grenzen zwischen der reinen Phantasie und der Tat verschmelzen lässt. Die Trennung zwischen beiden Welten ist akademisch möglich, real aber keine unüberwindbare Mauer.
Wenn es natürliches Verhalten ist, quasi aus den Tiefen der Evolution, hätten Gesellschaften nahezu kaum eine Chance solche Ausreißer in den Griff zu bekommen. Trotzdem ist es doch in Jahrhunderten gelungen das Zusammenleben von Menschen so weit zu zivilisieren, dass zumindest ein Status erreicht wurde, der sich von dem, was einst war, positiv (wenn auch nicht ideal) abhebt. Glauben Sie nicht, dass da noch etwas geht?
Jeder hat seine Sicht der Welt, Sie haben eine, ich habe eine, und mehr als 7 Miiliarden Menschen haben auch eine. Weder Sie noch ich kennen die eine Wahrheit, die eine Wahrheit gibt es nicht.
Wie Sie auf das Wort "Opfer" reagieren, ist persönlich mit dem vereinbar, was Sie erlebt haben oder für richtig halten. Ein anderer sieht das vielleicht völlig anders.
"Impulskontrolle" mag für viele Menschen möglich sein, für einige Menschen ist das nicht möglich, sonst wären die Gefängnisse nicht so voll.
Ihr Vorschlag (sinngemäß zusammengefasst) ".. für die eigene Befriedigung ist keine andere Person zuständig..." trifft doch den Punkt. Genau so ist. Erst die Freiwilligkeit und die Hingabe macht das gegenseitig möglich. Fehlen die Freiwiligkeit und die Hingabe, ist es keine Befriedigung von Lust sondern Machtausübung und Triebabfuhr.
Lobov und Guido Keller schreiben auch hier.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-lust-am-kind#1381748311784052
https://www.freitag.de/autoren/otaku/@@kommentare