Intellektuelle Selbstverstümmelungen - Wen interessiert das noch?
Was offensichtlich sehr viele Blogger, noch viel mehr Twitterer und leider auch ein Haufen Profi-Meinungsmacher gelernt und verinnerlicht haben, es fast schon zu einem Markt- und Aufmerksamkeitsgesetz uminterpretierten: Passt dir eine Meinung oder Position nicht, dann gehe gefälligst, ohne allzu viele Skrupel, direkt auf die Person oder die Indexgruppe los, die schrieb, redete oder twitterte, die sich in deinen Augen irgendwie verdächtig machte. Mach´ das jedenfalls dreimal eher, als dich auf zeitfressende und vor allem, die Kommentarfrequenz deutlich senkende, zeilenlange Argumentketten einzulassen.
Schreibe auf die Person, niemals auf das, was diese sagte oder sagen wollte. Für die zweite Form bekommst du nur müdes Gähnen und eventuell noch Spott für deine Naivität. Schreibe über Brillen, Aussehen, den spontanen Ersteindruck, die Kleidung, die Wohnung, die sonstigen vermuteten Realia und Formalia, das Web-Logo, den Nick, die Ausrichtung. Behaupte, alles sei Lüge, Erfindung, geschickte Verschleierung, böse Absicht. Frage nicht nach und bitte nicht um Erklärungen, sondern lege konsequent jeden Satz zum Nachteil aus! Am Ende lass´ es krachen in einem unbedingten und vernichtenden Urteil zu dem von dir ausgesuchten Blog-Gegenüber. Nulle dieses Nichts! Betreibe das Bloggen, Twittern und Artikeln als Konkurrenzkampf um Nichts!
Innere Monologe der Verachtung:
Vielleicht steckt ja dahinter folgendes Selbstgespräch?: Bei Argumenten habe ich nur Probleme. Da musst ich erst einmal verstehen, was der Andere überhaupt geschrieben hat, und dann auch noch ein Gegenargument begründet formulieren. Das ist schwer, viel zu schwer! Das ist lang, viel zu lang! Hätt´ ich was nicht verstanden und fragte gar, dann wäre ja schon die Nachfrage unter Umständen ein Fehler, weil ich mich als nicht satisfaktionsfähig ausweisen könnte.
Die Anderen, das sind diejenigen, die immer und überall auf der Welt, egal wozu ich mich äussere, mehr wissen müssen und es besser ausdrücken können, als es mir je gelänge. - Wer das einmal verinnerlicht, der bleibt vielleicht häufiger verschont, sprachliche Hämmer und Keulen auszupacken und überall nach dem Bösen und Schlechten im je Anderen zu suchen, oder bewusst Lügen zu streuen. Wer aber vom Mitaktiven schon denkt, er könne nur die Hölle und sonst nichts repräsentieren, der zerstört die kommunikative Grundlage. Leider sind im Web viele solcher „Spezialisten“, genau mit dieser Absicht, unterwegs.
Ich weiß nun nichts mehr, ich weiß auch nichts Besseres, merke nur, wie kräftezehrend das ist, wenn ein rationaler und sachlicher Ton keine Chance hat und in einem Publikumsmedium sich auch viele Leute mit sehr speziellen Idiolekten, sogar mit ihren Fachsprachen, ohne große Erklärung aufblasen. - Dabei ist es fast durchgängig so, dass komplexe Sachverhalte immer beschrieben werden müssen, als hörte, läse und sähe sie das Publikum zum ersten Male.
Im Gegensatz zu Neigung mancher theorieverliebter Menschen, ist die Herstellung von Verständlichkeit das eigentliche mühsame und notwendige Geschäft, und nicht der umgekehrte Vorgang. Den Lesern ständig vorzuhalten, sie könnten die Sachen die man schreibt sowieso nicht verstehen, was soll das wohl bringen? - Es ist nicht mehr als ein Überlegenheitsgestus ohne Inhalt.
Hier im „dF“-Forum sind immer noch erstaunlich viele unterwegs, die es bewusst anders angehen. Aber die böse Geschwindigkeit des Durchsatzes, die macht auch diesen Leuten schwer zu schaffen. Denn dafür lohnt eben nur ein mittlerer, bis eher geringer Aufwand.
Schreibt jemand über Pornografie, dann schreibe ihm in den Kommentar: „Hast wohl Druck !“. - Meist sind solche Attacken noch mit Mutmaßungen angreichert, was einer tut, lebt und eventuell privat und intim denkt und fühlt. Beliebt und sehr wirkungsvoll ist auch, überall Nazis, Radikale, Kommunisten, Antisemiten, seit geraumer Zeit, Muslime, Muslimfreunde ( www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~E6F866518E7B641499EA77AC0E5468FB3~ATpl~Ecommon~Scontent.html ), Türkenfreunde, Deutschenhasser und Palästinenserversteher zu suchen , zu finden, persönlich anzupinkeln und dann zu erlegen.
Solche Feststellungen werden in der Regel, das ist mein Eindruck, nur aus einem Grunde getroffen und hingeschrieben: Man möchte ganz absichtlich beleidigen und persönlich treffen, und möchte ganz absichtlich auf Argumente verzichten. Der Erfolg gibt den Methoden Recht. Je abstruser der Auftritt, desto mehr Diskussion. Tobt die erst einmal heftig, dann gibt ein Wort das andere.
Die Bloggosphäre unterscheidet sich diesbezüglich kaum noch von ihren journalistischen Vorturnwelten, auf guten Achsen oder aus der Mitte der so genannten Qualtitätsblätter. Wer z.B. einem Hans Ulrich Wehler den „Pfälzer Waldschrat“ als Charakterisierung Kurt Becks durchgehen lässt und ihm danach immer wieder die Presse-Seiten zur Verfügung stellt, der darf sich bestimmt nicht wundern, wenn Blogger und Kommentatoren den Bundespräsidenten einen Holzkopf nennen und das auch so aufschreiben.
Trotzdem treten beständig Leute auf, die behaupten, nur im Netz fänden sich die wahren und sachlichen Informationen und Diskussionen. - Liebe Gemeinde, ich war jetzt schon wieder zu freundlich, denn das Beispiel selbst gehört auch noch zu den minder schweren Fällen, denn es geht noch um mehrere Stufen bösartiger.
Deshalb enden auch die regelmäßig wiederkehrenden Aufrufe, die Selbststeuerungsfunktionen wieder in Gang zu setzen und für einen aufgeklärten Umgang miteinander zu sorgen, regelmäßig in einem neuen Schweinezyklus. Eine Zeit lang gibt es ein bisschen Reue und dann wird weiter geholzt. Manchmal mit neuen Target-persons, manchmal mit den alten Spielkameraden, denen man so schön den Krieg erklären und Sand in die Augen schippen kann.
Ein Beispiel aus dem journalistischen Dunkelfeld
„Halten Sie den Islam heute für vereinbar mit den Werten des Grundgesetzes?“,fragt Hans Monath vom Tagespiegel ihre Exzellenz und Eminenz, Professor Hans-Ulrich Wehler (www.tagesspiegel.de/politik/mit-zaehnen-und-klauen-verteidigen/1951782.html ):„Die Wirklichkeit spricht dagegen. Ein Gutteil der Muslime auch in Deutschland ist überzeugt, dass die Scharia, das religiöse Recht, über dem weltlichen Recht steht. In der von der Bundesregierung einberufenen Islamkonferenz wehren sich die Vertreter vor allem der türkischen Verbände gegen die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Ich bin auch äußerst skeptisch, ob in der Türkei unter der Reislamisierungspolitik Erdogans ein Modell für einen modernen islamischen Staat entstehen kann. Sechs Millionen Muslime in der Bundesrepublik werfen schon genug Assimilations- und Integrationsprobleme auf. Deshalb warne ich davor, den Beitritt der Türkei in die EU ernsthaft zu verfolgen.“
So stand es am 08.10.2010 beim Tagespiegel, der immer noch als seriöses Blatt gilt. Dem Interviewer fiel nicht ein, den Professor Wehler zu fragen, ob den die Zahlen stimmen und welche Konsequenzen er denn aus seinem Verdikt ziehe, ob die Behauptung stimmt, türkische Verbände hätten sich in der Schäuble-Islamkonferenz gegen die Gleichstellung der Frau gewendet. - Es stimmt eben alles nicht. Gedruckt und ins Netz gestellt wird es trotzdem! - Das Gespräch wurde fortgesetzt, als sei hier gar nichts passiert.
Was sagte Wehler 2007 dem Deutschlandfunk zum Thema?
( www.dradio.de/dkultur/sendungen/signale/661998/ )
"Die rund drei Millionen Muslime in der Bundesrepublik, unter denen Türken die erdrückende Mehrheit stellen, haben sich bisher nur punktuell in ihr Zuwanderungsland eingefügt. In der größten türkischen Stadt Europas, in Berlin, kannten unlängst 94 Prozent aller eingeschulten Kinder türkischer Herkunft kein Wort Deutsch. Zwei Drittel aller 14- bis 25-jährigen Türken, alle aus der dritten Generation mit ihrer wachsenden Neigung zu einem fundamentalistischen Islamismus, waren dort wegen des fehlenden Schulabschlusses und der mangelhaften Sprachkompetenz arbeitslos. Allgemein lag die türkische Arbeitslosenquote doppelt so hoch wie die deutsche, bei 40 Prozent. Die Anzahl türkischer Sozialhilfeempfänger stieg dreimal so hoch wie der türkische Anteil an der Stadtbevölkerung. Wegen vermeintlicher Berufsunfähigkeit wurde die Rente durchweg vom 50. Lebensjahr ab in Anspruch genommen, so dass jedes vernünftige Verhältnis zwischen Einzahlung und Auszahlung zerstört wird."
Auch hier stimmt fast nichts, bis auf die etwas korrektere Gesamtzahl der Muslime in Deutschland.
Dreist ist die Rede von angeblich 94% türkischstämmigen Berliner Einschülern ohne Deutschkenntnisse. Dreist ist die Angabe zu „Ausbeutung“ der Rentenversicherung durch Türken, denn offensichtlich kennt Herr Wehler weder den Unterschied von Altersrente und Erwerbsunfähigkeitsrente, noch die Höhe der Rentenbezüge, die sich an den bekannt niedrigen Löhnen für die geleistete Schmuddelarbeit der türkischen und türkischstämmigen Rentner orientiert (Dazu schrieb die Berliner IHK erhellend). Dreist ist auch die Bemerkung zum Renteneintrittsalter.
Unkommentiert gesendet wurde das trotzdem und mit voller Absicht. Das Vorgehen ist kein Zufall und auch keine Ausnahme. Selbst der ZEIT-Chefredakteur und Tagespiegel-Herausgeber kolportierte das damals. Rechtfertigen muss er sich dafür so wenig, wie Wehler heute für die „sechs Millionen“ und die anderen Unstimmigkeiten.
Dreist ist allerdings auch, diesem deutschen Professor immer wieder medialen Raum zu geben. Ein Märchenerzähler in ernster Angelegenheit, der sollte doch als Koryphäe, Experte und Interviewpartner endgültig ausscheiden.
Haben sich die Ansprüche unserer aufgeklärten, kritischen, angeblich christlich-jüdisch geprägten, abendländischen Kultur so verändert, dass nun Stuss, Unsinn und Lügen zur Kultur werden und Medienwert erhalten? Was werfen wir Muslimen vor, was wir nicht längst praktizieren? Die Verstellung und Täuschung.
Von den Lesern der TSP und den Hörern des DLF, kann man nicht erwarten, jedem Inhalt nachzuforschen. Aber die Journalisten, verdammt, die hätten die Aufgabe und Pflicht dazu! Vor dem Interview, während des Interviews und danach!
Damals, 2007, waren es nur drei Millionen, jetzt sind es sechs Millionen Muslime. Was sagt uns das über den Spitzen-Historiker? Könnte es nicht auch heißen, ich habe genug von ernsten Diskussionen, lasst uns den Sarrazin vollenden? Weisen wir aus, schaffen wir aus! Die Sehnsucht, wieder ein ganz normales (Alt-)Herrenvolk zu sein, die ist derzeit wieder ein Stück größer geworden. Blogger üben sich da in den Nischen und ihre Vorbilder stammen aus dem Talk-TV und aus der Presse, mit und ohne Qualitätsanspruch. So verwandeln wir uns zu einem nationalen Kollektiv der Banausen!
Auch auf dem besten Publikums-Webforum der Republik, insgeheim denke ich ja, es hat schon ein wenig internationale Konkurrenzfähigkeit, - Nennen Sie mir eines, das noch mehr Dialog und fundiertere Blogbeiträge aufnimmt! - , gilt es doch mit Anstregung, um die Intellektualität und Differenzierung zu kämpfen und eine Respektskultur zu erhalten und weiter zu entwickeln, die von anderen Medien jeden Tag ein Stückchen mehr abgebaut wird, mit der Devise, probieren wir mal was jetzt noch geht.
Das hat mittlerweile selbst die ewig in wechselnden Ämtern tätigen Politikerinnen und Politiker erfasst. Sie probieren und testen aus, entlang der Schnauze des Volkes. Wir müssen es doch den Seehofers, Sarrazins, Wehlers, Broders, Keleks und Giordanos nicht nachmachen und wollen nicht unter jedes Brautkleid schlüpfen um die Unterwäsche auf politische Korrektheit zu prüfen.
Bitte vergleicht. Geht auf ZEIT-Online und schaut euch an, was da in 1500 Zeichen Kommentaren zu den Brennpunktthemen steht. Loggt euch einmal ein, bei FAZnet, Welt-Online oder SPON.
Lest, was dort an unendlichen Kurzmeldungen in den Kommentarblöcken durchzieht und ihr werdet reuevoll wieder hierher zurück kehren. - Aber diese „dF“ Seiten wollen gepflegt und geliebt sein. Nicht vom Staat, nicht von den, aus ganz einfachen, ökonomischen Gründen zum Multitasking verdammten Journalisten-Moderatoren, sondern von uns.
Ein Rat Christoph Martin Wielands, der vielleicht helfen könnte:
„Das Letzte und Höchste zu wissen bleibt dem Menschen unerreichbar. Dafür möge er die Welt und nicht am wenigsten sich selbst mit leiser Ironie sehen. Was Natur und Schicksal gewähren, genieße er vergnügt und entbehre gern den Rest. Unterwürfig dem Geschick, nie geneigt, die Welt für ein Elysium oder für eine Hölle zu halten.“(Musarion, 1768)
Grüße
Christoph Leusch
Kommentare 80
Danke.
stimmt. manche kommen über ihr kindergartenverhalten nie raus.
Auch von mir danke, lieber Christoph Leusch.
Nur das mit dem 'reuevoll wieder hierher zurück kehren' sehe ich nicht ganz so wie Sie. Die intellektuelle Bösartigkeit, mit der hier häufig kommentiert wird, steht der mitunter sehr dummen und ungebildeten Bösartigkeit bei Zeit-Online in gar nichts nach.
Ich betrachte mir beide Formen. Und halte, was die Kommentarfrequenz angeht, immer noch eher bei Zeit-Online dagegen, was auch damit zu tun hat, daß ich mich dort weniger persönlich verletze als an den hochgebildeten Messern hier. Hier lese ich oft nur noch mit und selbst dabei bluten die Augen.
ja, einige outen sich hier wirklich, unter dem deckmantel/ vorwand des intellektuellen
z.B. "nur werd ich es dir ausgelutschtem alten Knochen nicht brav apportieren"
das machen ja auch hunde
Deshalb mußten sich einige wie die Geier im Lidl-Blog auf die Autorin stürzen.
Deckmäntel.
pawlow - nen bißchen gedreht und gewendet
was besseres fiel mir zur charakterisierung von bloggerinnen als pawlow'sche hündinnen nicht ein
weil: das war auch nur schwer zu unterbieten!
du denkst?
oder du apportierst?
Fragen Sie jap.
Und den/die/das Techni(c)k.
Und den/die/das Techni(c)k.
Sehr lesenswert und besonderen Dank für das Zitat von Wieland. Deswegen verzeihe ich Ihnen auch die Polemik gegen Wehler, dessen Haltung zum EU-Beitritt der Türkei oder zum Bau der Moschee in Köln man mit guten Gründen kritisieren kann: Er ist nicht der Anwalt eines deutschen Herrenvolks und gehört nicht in die Reihe der Sarrazins und Seehofers. Der Vorwurf ist vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen und publizistischen Arbeiten Wehlers absurd. Aber richtig ist: Wo er Quatsch redet ( z.B. Zahl der Muslime in Deutschland ) muss man ihm widersprechen.
Frau Rahab: Ihr Kommentar kam "zwangsläufig".
was wird das?
Niemand geht mit so viel Nonchalance mit den Blogger-Beiträgen um wie Columbus. Nur: Nicht jeder hat diese Weisheit, diesen Charakter. Temperamente spielen beim Schreiben eine Rolle. Hochfahrende Gemütszustände, die sich spontan äußern, auch wenn noch die Tastaturbearbeitung dazwischen liegt, haben schon manch stockendes Blog in Bewegung versetzt. Auch deshalb halte ich Aussagen wie "manche kommen über ihr kindergartenverhalten nie raus" oder "ja, einige outen sich hier wirklich, unter dem deckmantel/ vorwand des intellektuellen" der Sache für nicht angemessen.
Allein anderen hier Schreibenden "Kindergartenverhalten" zu unterstellen und dabei sich gleichzeitig auf der guten, der Versteherseite zu wähnen, ist Mopping. Nicht anders verhält es sich mit der vermeintlich hingeworfenen Behauptung, manche würden sich hier unter dem Deckmantel bzw. Vorwand des Intellektuellen äußern. Diese Äußerung qualifiziere ich als mindestens unverschämt. Insbesondere deshalb, weil es "die Anderen" sein sollen, die aus gespielter Höflichkeit nicht genannt werden könnten. Entweder man unterlässt eine derartige Behauptung oder man nennt Namen oder man belegt seine These mit Zitaten und zeigt auf, weshalb sich jemand unter dem Deckmantel des Intellektuellen geäußert habe.
Und was ist überhaupt der Deckmantel bzw. der Vorwand des Intellektuellen? Wahrscheinlich nichts anderes als eine Unterstellung von Dummheit.
Deshalb möchte ich ein weiter oben eingeworfener Gedanke nochmals platzieren: "Die intellektuelle Bösartigkeit, mit der hier häufig kommentiert wird, steht der mitunter sehr dummen und ungebildeten Bösartigkeit bei Zeit-Online in gar nichts nach.
es bezog sich auf diese wohlabgewogenen worte
"Ich empfinde den israelischen Regierungsbeschluss auch als krass. Aber dass wir auf jegliches in dieser Art wie pawlowsche Hündinnen reagieren, ist auch net nötig; etwas mehr Souveraenitaet, meine Damen! Das gilt auch für Aeusserungen Seehofers etc. Giessen wir mit mehrmals taeglichen Blogs net Öl ins Feuer? Aber das wollen wir ja vielleicht?" (hibou, 11.10.10, 15:42)
wir können es gern ausführlich auseinandernehmen, was da alles drinsteckt. und uns mit der frage beschäftigen, wieso hibou sich solches nur bei welchen traut, die er als frauen sieht.
Hallo Christoph Leusch,
ich muss nicht antworten, wenn ich gefragt werde.
Ich muss nicht akzeptieren, was geschrieben steht.
Ich muss nicht lesen, was geschrieben steht.
Ich muss mich nicht auseinandersetzen.
Ich muss nicht kommentieren.
Ich muss mich nicht ärgern.
Ich will Kühe.
Vielen Dank für den guten Beitrag. Die Kultur des Umgangs im Netz und leider auch allzuoft in der Freitag-Community sehe ich genauso. Bemerkenswert finde ich immer, wie weit entfernt von der Realität häufig die Mutmaßungen über die schreibende Person sind. Bei mir selbst kann ich das ja beurteilen. Vielleicht ist es ja schon Bestandteil der Freitag-Etikette, aber ich würde es noch einmal stärker einfordern, daß in Diskussionen nur darauf Bezug genommen werden sollte, was tatsächlich in einem Kommentar oder Blogbeitrag steht. Klingt banal, ist aber alles andere als selbstverständlich. Da wird man angegriffen, weil man vermutlich irgendetwas bestimmtes denkt (!) oder dafür, daß man etwas gefordertes nicht geschrieben hat. Erst muß man das Glaubensbekenntnis ablegen, dann darf man sich äußern, so ungefähr.
Und das im Moment einige Zahlenverdreher sehr gut damit durchkommen, hat mit bestimmten Themenverboten der Vergangenheit zu tun. Diese gelten eben auch beim Freitag. Ich denke an den Blogbeitrag "Mein Problem mit Minaretten" oder auch einen Beitrag von Kathrin Schmidt über ihre Beobachtungen in ihrem alten Wohnviertel, das jetzt ein Armutsviertel geworden ist, in dem man viel mehr Kinder sieht als andernorts.
Das waren sehr persönliche Beobachtungen, Gefühle, Gedankengänge. Anlaß für die Angriffe war gar nicht so sehr das, was wirklich in den Texten stand, sondern der Fakt, daß "verbotene" Themen angeschnitten worden waren. So mein Eindruck.
Aber welchen Sinn haben Blogs, in denen Beobachtungen nicht mitgeteilt werden dürfen ?
mir ist nicht klar, warum sie sich da angesprochen fühlen
@luhmann Anderer Ton, bitte. Danke.
pawlowsche Hündinnen?
Interessant, Frauen als Hündinnen!
Ob er sich auch in seiner Heimat Türkei getrauen würde, eine Einheimische als pawlowsche Hündin zu bezeichnen?
Die Community-Patrouille
http://i172.photobucket.com/albums/w26/Heathazzle/BluePitbullPuppies.jpg
Weil es bekanntermassen gezielte Strategie von Nazis ist, Andersdenkende zu zermuerben, deshalb sind sie beleidigend bzw. werten andere Meinungen ab oder sie stellen andere Teilnehmer als ahnungslos hin, obwohl sie selbst in bestimmten Themen absolute Laien sind.
Es muss ja nicht gleich Volksverhetzung sein.
Konservative, auch Rechtskonservative, verhalten sich anders, weil sie auch andere Meinungen respektieren.
Leider falsch, Herr Streifzug, eben genauso wie Herr Leusch meint:
Wiedermal: Nur ein bekloppters Bild, ein malader Satz als Kommentar, weil Sie sich für einen "lustigen" Kauz halten, der hier von der verschleierten hohen Warte aus agiert.
Dabei: Nur inhaltslose Kommentare, die aber dann doch werten, urteilen, im Sinne von: Ich mache Euch lächerlich, weil ich weder Euch, noch mich, noch sonstwen auf dieser Welt wirklich ernstnehme.
Aber trotzdem ist es Ihnen Bedürfnis sich hier mitzuteilen, aber sagen Sie doch bitte: Wozu?
Sie spielen hier mit einigen anderen die Geheimpolizei, ist Ihnen das eigentlich klar?
streifzug
ich nehm das bild mitsamt satz als zustimmung zu hibous pawlowschen hündinnen
als befürwortung von zensur
und selbst-zensur durch selbst-verstümmelung
ach ja, so 'elegant' wie hibou kann ich auch: der ausgelutschte alte knochen kam mir in den sinn, weil grade mit der herstellung einer echten knochenbrühe befaßt ...
@Exilant: und schon wieder einer in die Falle getappt.
Nun ist Kathrin Schmidts Beitrag "Abschaffung der Mittelschicht" vom Mai letzten Jahres keineswegs eine Beobachtung, die als eine "gezielte Strategie von Nazis" oder "Rechtskonservativen" bezeichnet werden kann. Der Artikel beschreibt und kritisiert essayhaft eher die gesellschaftlichen Strukturen und Missstände, nimmt sich dabei als Beispiel den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf vor und nach der Wende vor. Besonders treffend finde ich im übrigen Schmidts Beobachtungen zu den Verhältnissen zwischen Erfolg, Kinderlosigkeit, alleinerziehende Frauen, Hartz IV etc. Ihre Beobachtungen sind nachvollziehbar. Sie mag Laie sein, aber ihr Erfahrungshorizont und Wissen sowie ihre Beobachtungsgabe berechtigen sie alle mal, davon zu schreiben.
Lies bitte den Artikel.
@Nelly: Als Tabuthemen behandelnden Text würde ich Kathrin Schmidts Artikel nicht bezeichnen wollen.
@Columbus: Vielen Dank für deinen Text. Ich hoffe, ich stehe nicht am Rand der Grube. *zwinker*
Einen Leitfaden gibt es seit 2002 von Leckse:
www.leckse.net/artikel/meta/profilieren
Vermutlich ist Ironie nur noch ein geisteswissenschaftliches Konstrukt.
@Emma in Uniform,
... eben genauso wie Herr Leusch meint: Schreibe auf die Person ...
Ist mir aber Wurst, jeder wie er mag und kann.
@Rahab,
das Bild bezieht sich nicht auf eure Interpretationen von irgendwas. Dir verrate ich es: Das Bild bezieht sich auf den Kommentar von JJK und die, nun ja, die Community-Patrouille eben, die dafür sorgt, dass bestimmte Dinge nicht überhandnehmen. Zu den Hunden könnte man auch noch was sagen - aber warum sollte ich?
Nun will ich euch nicht weiter davon abhalten die Welt und die anderen so schlecht wie eben möglich zu sehen. Ich genieße derweil.
aha
dann mach mal
@ Achtermann am 13.10.2010 um 10:59
Im Wesentlichen gut beobachtet und kommentiert.
Das ist Sternchen wert
@ nhoffm am 13.10.2010 um 11:18
Wenn man im Blog schreibt spricht man coram publicum
Da darf sich jeder grundsätzlich angesprochen fühlen, meine ich.
Achtermann hat in Folge von Columbus, die bisherige Diskussion, kommentiert, zusammengefasst und vielleicht weiter angestoßen.
Was wittern Sie?
@Pustota:
Ich fand auch nicht, dass Kathrin Schmidts Artikel ein Tabubruch war, aber die Reaktionen darauf waren genauso. Wie ich es oben schon erwaehnt hatte: Angriffe wegen lauter Sachen, die gar nicht drinstanden. Diffamierung der Person usw. Die im Artikel erwaehnten Tatsachen (bzw. Beobachtungen) spielten gar keine Rolle, niemand konnte behaupten,dass sie sich wohl verguckt hatte. Nein, der "Fehler" bestand darin, dass sie ueberhaupt darueber geschrieben hatte.
Leider hat sich Kathrin Schmidt aus dem "Freitag" daraufhin voellig zurueckgezogen.
Eine Kuh mach Muh.
Viele Kühe machen Mühe.
Ladies,
angesichts der Abrüstungsverhandlungen in der FC, schlage ich vor, daß wir hibou einfach auffordern, das negativ konnotierte "Hündinnen" durch einen neutralen Ausdruck zu ersetzen.
Und dann sehn wir mal....
SEHR GUT. Ganz fein machen Sie das. Ganz genau: Auf die Person. Mit Bildern von Hunden und Lokomotiven und Musikvideos, die Sie mühsam zusammenklauben; bescheidene Klinkerlitzchen halt, ältlich, völlig humorfrei.
Jeder wie er es mag, Sie sagen es, Sie sagen es.
Genießen Sie weiter, Ihnen fällt das nicht schwer. Sie laben sich ganz verzückt an Videos von peinlichen Amerikanern auf Kirmes-Fahrgestellen, nicht wahr?
Man to.
Lieber Herr Leusch,
ein gut überlegter und gut argumentierter Artikel. Ob's die lesen, die es lesen sollten - ich meine außer mir?
Was ich mitgenommen habe, ist, dass mein Haltung zu journalistisch bearbeiteten Artikeln richtiger denn je ist. Die ewige Frage, ob es sich um Information oder um die mehr oder weniger subtile Vermischung von Information mit Meinung handelt und was da mit bezweckt werden soll (cui bono?) und natürlich die Frage, ob die verbreitete Information richtig und eine Primärinformation ist. Im Laufe der letzten zehn Jahre ist es zunehmend schwerer geworden, die reine Information einer Primärquelle von der sprachlich verwobenen Meinung des Schreibers zu isolieren und vor allem selbst und von anderen Meinungen unbeeinflusst bewerten zu können.
Danke für Ihre Mühe.
wie meinst du das, ttg?
ich soll mir mal ganz neutral die zunge abbeißen?
Hach, ich vergaß ja ganz zu erwähnen, wie ich das mit der Geheimpolizei meinte:
Sie recherchoieren nämlich "auf die Person" abfahrend, richtiggehend hinter einem her, und suchen im Netz, bis Sie was finden und stellen das Bild/Video ohne jeden Zusammenhang zum Thema des Blogs, in den Blog hinein, nicht wahr?
Weil Sie das für Humor halten.
Aber es ist leider ganz simple nur Stalking, Herr Streifzug, und Stalking ist:
Das Gegenteil von "wurscht", ganz das Gegenteil.
Nicht wahr?
Nichtstun ist besser als mit vieler Mühe nichts schaffen.
Tao-Teh-King, Lao-Tse
man= ich hat nicht gewittert, sondern eine frage gestellt, und man hat auch nicht geschrieben alle, sondern einige, den rest haben die einigen schon selbst übernommen
"das negativ konnotierte "Hündinnen" durch einen neutralen Ausdruck zu ersetzen."
Wie wollen Sie das denn machen?
Der Hund, umgangssprachlich auch "Wurstpumpe" genannt, ist sächlich, nicht weiblich oder männlich - so ähnlich wie der Tisch oder der Sandhaufen. Ersteres hat vier Beine und Zweiteres erinnert an die Hinterlassenschaft des thematisierten vierbeinigen Säugetiers. Die Fortpflanzung der Rasse erfolgt bei allen Wurstpumpen durch Zwang und hochherrschaftliche Familienzusammenführung nebst Zuchtauslese. Den Rest weiß eigentlich niemand so ganz genau, schlimmer noch, will es wirklich wissen.
Der neutrale Ausdruck für das eingangs erwähnte Wort könnte lauten:
Vierbeiniges Begleitsäugetier mit Haaren und Ohren und flexiblem fuchsähnlichen Schweif.
@Pjotr Pustota: In welche Falle bin ich denn getappt?
Hatte ich mich auf einen bestimmten Beitrag bezogen?
@Gero
Sehen Sie, es ist doch gar nicht so schwer, mit ein bißchen gutem Willen, es wertneutral auszudrücken.
Wobei es ging nicht um den Hund (hier eventuell sächlich), sondern um die Hündin (hier eindeutig weiblich und auf 2-3 Schreiberinnen bezogen).
Hätte der Verursacher der "pawlowschen Hündinnen" stattdessen das neutralere "pawlowsche Hunde" benutzt, müsste er sich jetzt nicht die Mühe machen, seinen Gehirnzellen zu aktivieren, um es aus der Welt zu schaffen.
Bei den allgemeinen Deeskalationsintentionen in der FC sollte der Verursacher auch seinen Teil dazubeitragen und diesen Müll aus der Welt schaffen.
Zuerst werden wir jetzt mal mal ein paar alte Vorurteile reparieren. Zugegeben, das kostet weit mehr Mühe, als die Aneignung neuer, ist aber von der Sache her durchaus zu vertreten.
'pawlowsche' hunde hätte es auch nicht besser gemacht
denn es wurde die erwartung geäußert, die erwähnten säugetiere möchten doch schwanzwedelnd bei herrchens fuß (=wie) liegen und nicht selbst entscheiden, was und wie und wozu sie bloggen
weshalb ich immer noch auf die ganz neutrale verpackung der aufforderung zur selbst-zensur warte
@Rahab
Stimmt, aber "die pawloschen Hunde" hätten zumindest den Griff ins Klo vermieden, Frauen mit Hündinnen zu vergleichen.
Ehrliche Verpackung: Haltet doch endlich den Mund. Und ausserdem seids so hohl in der Birne, daß ihr jeden Scheiss nachquatscht. Frauen halt!
"Hätte der Verursacher der "pawlowschen Hündinnen" stattdessen das neutralere "pawlowsche Hunde" benutzt, müsste er sich jetzt nicht die Mühe machen, (...) auch seinen Teil dazubeitragen und diesen Müll aus der Welt schaffen."
Das ist leider nicht möglich, diesen Müll aus der Welt zu schaffen, da es noch keine Kommunikationsmüllhalden (EVI = Entsorgungsanstalt für Verbal-Injurien) oder Verbrennunganlagen für geistigen Dünnschiss gibt. Leider.
Der Verursacher ist jetzt in der misslichen Situation, etwas bereinigen zu müssen, was nicht zu bereinigen ist. Eine Verletzung bleibt eine Verletzung, auch wenn ein Entschuldigungs-Pflaster draufklebt.
Da bleibt für die Zukunft eigentlich nur der kategorische Imperativ (der sogenannte Kant-Haken) oder aber die Maxime des britischen Königshauses, i.e. Prince of Wales (ICH DIEN): Nie jammern, nie rechtfertigen.
@Emma in Uniform,
Zur Sache, Schätzchen, warum so mimosenhaft zickig? Nur weil ich, zu einem Ihrer ersten Kommentare, nachdem ich Sie vorher, liebe Emma in Uniform, gegen eine Kritik der wirklichen Community-Aufsicht "verteidigte", ein Musikvideo eingestellt habe, welches meiner Meinung nach sogar zum Geschehen passte, als Ergebnis einer ganz einfachen, schnellen Suche mit dem entsprechenden Ergebnis an vorderer Stelle, eben bewusst nicht namentlich zugeordnet, als Wink, dass meine positive Stellungnahme nicht nur so daherkommt, sondern schaut, wer denn wohl hinter so einem pfiffigen Text steckt, sollen die, die Interesse haben, doch selber nachsehen.
Lange Rede kurzer Sinn, ich fand ihre ersten Kommentare humorvoll und peppig, finde, so ich sie denn lese, einige immer noch so. Leider fehlt mir momentan die Zeit hinter Ihnen her zu stalken. Allerdings flüstert mir mein ab und an immer noch bissiges Alt-Ich gerade zu, dass es doch die Emma in Uniform ist, die dem Streifzug in letzter Zeit auf der Pelle klebt.
Ihre jugendliche Bissigkeit und Unschärfe ist entschuldigt. Sogar ich hatte viele und habe, wie man lesen kann, sogar immer noch einige optimierbare Punkte :)
Viele Leute glauben, daß sie denken, während sie in Wirklichkeit nur ihre Vorurteile umschaufeln.
Edward Roscoe Murrow
@ nhoffm am 13.10.2010 um 17:07
... sorry, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten , habe Ihnen auch nur eine Frage gestellt, da, wenn man einen Frage hat, man gewöhnlich einen Grund dafür hat.
Achtermanns Anliegen erschien mir klar, ich habe es kurz skizziert, ich glaube nicht, dass es Ihnen entgangen ist. Achtermann würdigte/kritisierte aber auch, wie Columbus die Art des Umgangs im Blog.
Wenn Sie nicht annehmen, dass Achtermann nur "allgemein" über Verkehrsformen im Blog redete, sondern einen persönlichen Grund habe, der sie näher interessierte (= Ihr persönlicher Grund für Ihre Frage an Achtermann), dann werden Sie da wohl vielleicht eine Annahme haben. Sie entschuldigen erneut, dass ich in diesem Zusammenhang das Wort wittern benutzte.
Aber vielleicht antwortet Ihnen Achtermann ja selbst, vielleicht aber auch nicht.
Ich wünsche einen schönen Abend.
ut
Gelesen. Ausgedruckt. e2m
Ha. Ein leibhaftiger Internetausdrucker :)
naja, wenn meine worte zitiert werden fühl ich mich schon angeredet und frage mich wieso, egal, mfg
@e2m
Ohh. Ohne. Nebensätze. Verständlich. Glückwünsche.
@Kosok: Warum? Ich habe Höhenangst und kann nicht auf Balkonen stehen. Ist Ihnen das zu unmännlich?
Freut mich, dienlich gewesen zu sein. Ihrem Verständnis. Dem Blog.
e2m
@Gero
Mit Bereinigen meine ich, eine E-Mail an die Redaktion schicken und lieb darum bitten, daß der inkriminierte Ausdruck durch ein paar Sternchen oder sonst was ersetzt wird. Eine Entschuldigung könnte nur bereinigen, wenn sie ehrlich und freiwillig wäre.
Für mich geht es nicht um eine Verletzung, sondern um den Ärger, den Verursacher nicht so zusammenfalten zu können, daß er gerade noch durch den Schlitz eines Bankautomaten passt; so wie ich es mit ihm im Real Life tun würde.
Anderseits, auspeitschen wäre auch eine Alternative;-)
Gero, ich, Schick-Nick,schick ne Email an die Redaktion und erwarte Reaktion. Danke, Anke.
Das klingt jetzt auch wie ein Vorurteil.
Kann man dagegen in Revision gehen?
Bei mir ist es noch schlimmer; ich kopiere alles bevor ich es wegwerfe. Man weiß ja nie ob man's noch mal braucht.
@ nhoffm (und Uwe Theel)
mir ist nicht klar, warum sie sich da angesprochen fühlen (nhoffm)
Ganz einfach: Weil Deine Formulierungen, wie ich Dir vorgehalten habe, so gewählt sind ("manche", "einige"), dass ich mich dazurechnen kann oder nicht. Deshalb habe ich angemahnt, den angesprochenen Kreis zu spezifizieren und mit Beispielen zu unterlegen. Damit ist die Sache klar. Allgemeines Lamentieren, eingebettet in Mehrheitspositionen, bringt nix. Im Gegenteil, es verstärkt die Haltung, die Du zu verurteilen vorgibst.
Das geht inzwischen sogar so weit, dass ein Redakteur auch dann unbehelligt bleibt, wenn er, wie jüngst, einen politisch links stehenden Blogger weböffentlich mit diesen Worten rausschmeißt:
Es reicht. Oder, um mich selbst zu zitieren: Adieu! Besten Gruß in den Kosmos…
Auf diesem Niveau darf mittlerweile im Freitag argumentiert werden. Ob das gut ist, lass' ich mal offen…
kennen wir uns, oder warum duzen sie mich, wenn sie sich da einordnen geht das ja wohl kaum auf mein konto. anyway.
Wir sind hier nicht bei der Zeit oder beim Konradsblatt.
ne, bei der ZEIT sind wir nicht.
da täten wir jetzt nämlich am fotoschooting mit claudia schiffer regen anteil nehmen
Liebe Dame von Welt,
Das kann ich gut verstehen, denn es gibt tatsächlich dort auch viele gute Kommentare, auf den 1500 Zeichen-Strecken.
Aber schauen Sie sich die Kommentarthreads an, die z.B. zu Thilo S. entstanden, oder zur Kölner Moschee-Diskussion. Oder schauen Sie einmal bei dem vom Blog-Betreiber Jörg Lau, hervorragend gepflegten ZEIT-Blog gleichen Namens vorbei (Ich teile durchaus nicht dessen Positionen, was aber nicht hindert, seine ganz persönlichen Mühen dort zu würdigen). Da machen sich die Kommentatoren regelmäßig über die Mäßigung des Autors lustig und in jedem zehnten Kommentar steckt ein Drohung. Erleben Sie, wie eben H.-U.Wehler auch wieder in der Zeit Platz bekommt, ohne das seine offensichtlichen Falschmeldungen der Vergangenheit je eine redaktionelle Nachfrage erfahren. Von einer Korrektur Di Lorenzos war ebenso noch nie die Rede. Ich kann mich nicht erinnern, dass dieser Vorzeigepublizist jemals gesagt hätte, er habe etwas nicht völlig korrekt und abgesichert dargestellt. Usw., usw. - Das meine ich.
Ganz trübe sieht es allerdings im Leser-Blog der ZEIT aus. Ein paar Stunden dort und Sie kehren freiwillig hierher zurück, trotz der ganzen Binnen- und Kleinkriegsdiskussionen, die sich meist um Mutmaßungen ranken.
Für allzu viele Beitragende steht da auch eine glänzende Null an Kommentaren. Das hat seine Gründe in der Art der Beiträge, aber auch in der strukturellen Wertschätzung, die die Leserbeteiligung am Online-Forum
dort einnimmt.
Über Welt-Online und FAZnet, aber auch SZ-Online, möchte ich jetzt lieber keine Worte verlieren.
Treffend finde ich Ihre Formulierung "hochgebildete Messer", ein Messer bleibt eben eines, mit oder ohne Adjektiv. Dabei ist das Messerwerfen oder Zustoßen häufig völlig nutzlos, denn die intellektuellen Messerstechereien haben naturgemäß eine hohe Ausfallquote und verwunden meist auch den gefühlten Sieger.
Liebe Grüße
Christoph Leusch
Lieber Koslowski,
In meiner Kritik steckt ja auch die Enttäuschung über eine alte, meinetwegen intellektuelle, Liebe. Wehlers Sozial- und Kulturgeschichtsforschung hat mich immer fasziniert. Einst in alten Tagen, an einer damals altbackenen historischen Fakultät, sagte ein Prof. dieser Fakultät zu mir, wenn Sie sich dafür, in dieser Art und Weise interessieren, dann müssen Sie nach Bielefeld zu Wehler gehen, hier bei uns werden Sie so nichts. - Einer, nicht der ausschließliche Grund, mich von einer Wissenschaft mit diesem Selbstverständnis abzuwenden und eher praktisch zu werden.
Das Problem mit den Autoritäten, die offensichlich Falsches verbreiten, ist ein doppeltes. Sie kränken den Verstand der Wissenden (offensichtlich schließen sich Journalisten aus dieser Gruppe, die Gründe dafür sind mir schleierhaft, allzu häufig und ohne Not aus), füttern aber den Unverstand der Vorurteilsbeladenen.
Wehler bleibt 1000x besser hängen, als jedes durchgeknallte Pamphlet mit wüsten Anwürfen und abwertenden Bezeichnungen (Stil "Kameltreiber", "Musel",....).
So werden er, Broder, Kelek und
z.B. unsere Mutter der Frauenemanzipation, in ganz anderen Kreisen auch ausführlich zitiert und gepflegt.
Die Exegese des Thilo S. Bandes erbringt übrigens die gleichen Befunde, und von Wehler gibt es noch weitere Schmankerl, z.B. zur Höhe von Moscheen, zur Situation in der Türkei.
Meine Überzeugung ist, dass Intellektuelle und solche die dafür gehalten werden wollen, zumindest die Grundvoraussetzungen die dafür gelten, einhalten müssen. Denn ihr Gehenlassen, ihre "Freiheit" zu sagen was sie meinen, hat, immer wiederholt, massive Folgen.
Warum sollten dann wir Blogger und Kommentatoren uns noch an Spielregeln des Diskurses halten, wenn es die Vorturner selbst nicht tun? - Das müsste eigentlich eine journalistische Aufgabe sein, öfter einmal auf diesen Umstand, im zivilen Interviewgespräch, im Umgang mit der "Elite", im Dialog und bei den vielen freundlich, selbstverständlichen Runden, höflich aber konsequnet hinzuweisen. - Es ist auch ganz einfach, weil das Material offen zur Verfügung steht. Stattdessen darf offensichtlich Falsches, im Brustton größter Überzeuung, im Beisein des Journalisten gesagt werden. Eine Reaktion ist nicht erkennbar. -Trauriger Zustand, das.
Liebe Grüße
Christoph Leusch
Lieber Herr Achtermann,
Tatsächlich ist es Höflichkeit und auch großes Desinteresse, noch einmal auf längst vergangene "Thread-Kriege" einzugehen.
Ich will nur einen Namen nennen, weil der, ohne je von mir persönlich angegangen worden zu sein, auf seinem Blog Falschmeldungen über meine Person verbreitete, R.Kühn.
Ich habe mich öffentlich für seinen Verbleib hier, -trotz mehrfacher Verstöße gegen die redaktionell festgelegten Regeln für eine Teilnahme-, für sein Weiterschreiben bei der "dF-Community" eingesetzt.
Allerdings ohne die Anteile, die den Spieß nur umdrehen und andere Beteiligte in der Funktion einer Art Gedankenpolizei ausschließen wollen.
Einen anderen Namen nenne ich auch noch. Herrn Gibsons Meinung teilte ich kaum und habe sie abgelehnt, seine Fixierung auf endlose Darstellungen bedauerte ich, aber niemals hätte ich mir gewünscht, ihn hier nicht mehr als Schreiber zu sehen.
Ich habe bewusst auf die Bloggernamen verzichtet, und mit Bedacht die so anerkannte Stimme H.-U. Wehlers hier zitiert.
Das ist viel aussagekräftiger, weil deutlich wird, wie schnell Zuschreibungen, hier die der Reputation, zur Akzeptanz von Unsinn, Quatsch und Klitter führen, und wie groß die Versuchung ist, leiht die mediale Öffentlichkeit das Ohr, kräftig auszulangen und munter drauf los zu schwätzen. - So viel zur elitären Dialogkultur.
Es kann ja auch keinen Zweifel daran geben, dass die mediale Elite sich in ewigen Zirkeln selbst belohnt, diesen Aspekt ihres Tuns aber nicht reflektiert. Journalisten stehen in der Gefahr, weil sie als Gesprächspartner und Mediatoren dieser Elite gebraucht werden. Sie erliegen dann dem Charme dabei zu sein und fühlen sich selbst geschmeichelt zu fühlen (Der Berufstand leidet ja, in meinen Augen völlig ungerechtfertigt, an einem beständigen Unterlegensheitsgefühl und, was schon eher nachvollziehbar ist, an seiner mangelnden Reputation, die aber genau durch solche Vorgänge weiter beschädigt wird.). Das ist auf Dauer schädigend, weil dann nicht einmal offensichtliche Schwächen in der Argumentation aufgezeigt werden, weil der eigene Bauch ständig signalisiert, ich bin auch ein Teil von Wichtig und der Umgang mit Wichtig reicht mir.
Da gibt es nun eine Boggossphäre, ich nenne bewusst keine Namen, die eifert diesem falschen medialen Ideal nach, weil es natürlich auch ein kleines Dukateneselchen sein kann.
An diesen Vorbildern gebildet, schlagen die Foren-Blogger und Online-Kommentatoren massenweise
zurück, eben wie jene Leute, die beleidigende Leserbriefe und eine Suada an Beschimpfungen an jegliche Institution in Deutschland absetzen. - Diese Stapel bleiben nur mehr im Verborgenen.
Zur Situation bei ZEIT-Online, meiner Einschätzung nach, lesen Sie bitte oben in den Kommentaren.
Liebe Grüße
Christoph Leusch
Weil ich eigentlich gerne und ausführlich zitiere, aber das immer Zeilen kostet,
als Dank für die Beiträge und als Ergänzung zu Wieland, das folgende Lied der kanadischen Singer-Songwriter Schwestern McGarrigle.
Petite Annonce Amoureuse:
"(...)Qui annonce reçoit réponse
Qui demande a récompense(...)"
-Für eine, Kate, ein tolles Vermächtnis.
So wie es um das menschenfreundliche Annoncieren geht, um überhaupt brauchbare Antworten zu erhalten, ja, so, wie eine Art diskursive Partnerschaftsanzeige eben sein könnte, wünschte ich mir ein utopisches, irgendwie linkes Denken, ach, allgmein Denken, Sprechen, Schreiben, Tun.
www.youtube.com/watch?v=JB6-sH5jozA
Grüße
Christoph Leusch
Guten Tag Streifzug,
mit Ihrem Beitrag am 13.10.2010 um 11:12 Uhr haben Sie mich an ein kleines Gedicht von Wilhelm Busch erinnert, das ich vor kurzem zufällig gelesen habe.
Früher, da ich unerfahren,
Und bescheidner war als heute,
Hatten meine höchste Achtung
Andre Leute.
Später traf ich auf der Weide
Ausser mir noch mehr Kälber,
Und nun schätz ich, sozusagen,
Erst mich selber.
Wilhelm Busch
Lieber Christoph Leusch,
wenn Sie sich die Kommentare unter meinem gestrigen betrachten - kann man weniger sagen als blutende Augen? Fast bereue ich, ihn überhaupt geschrieben zu haben.
Die 'hochgebildeten Messer' lassen sich auch auf die Redaktion bei Die Zeit übertragen, keine Frage, von lausigem Journalismus angefangen über platte Transatlantiker-Propaganda zu Meinungsschreibe aller Art, die als Berichterstattung verkauft wird. Gerade auch, was den Leserblog dort angeht: u.a.m. halte ich das unkommentierte Durchrauschen von Artikeln (davon viele, für die ich mich schon bei einem Kommentar für Nichtgehalt oder Propagandamüll schämen würde) für redaktionell gewollt und für genau so geplant - durch den Relaunch wurde jede Struktur entsorgt und die Zeitcommunity gesprengt - was es schwierig macht, die Perlen im Misthaufen zu finden und im Gegenzug die regelmäßigen Invasionen der pi-Jünger dort enorm erleichtert.
Die Perlenanzahl aber scheint mir hier wie dort einigermaßen gleich hoch. Ebenso die Zahl unterirdischer Beiträge aller Art, redaktionell wie Leserartikel - mir erscheint das eher als ein Phänomen des Internet, überall, nämlich auch Sammelbecken für Idioten und Selbstdarsteller zu sein.
Solange hier beim Freitag einem Herrn Madeja (Mitinhaber der Zeitung, wo van Gogh seine 'Ziegenficker' unters Volk rotzte) oder Herrn Stefan 'Aaron' König (Mitgründer von Stadtkewitzens 'Die Freiheit' nach Ausscheiden aus dem Vorstand der Piraten) eine Bühne geboten wird, bleiben mir hier auch ein paar Fragen an die Redaktion offen.
Der Unterschied im Leserblog zwischen Freitag und Zeit liegt primär in der Arbeit der Redaktion - hier ist man zwar personell sehr knapp, läßt aber die FC relativ unbehelligt machen, ist ansprechbar und an den Lesern interessiert, bei der Zeit aber fürchtet man sich vor deren Gegenöffentlichkeit.
Weswegen ich mich, auch angesichts des hier derzeit unterirdisch inzüchtig 'irgendwie linken' Diskussionsniveaus, dort besser untergebracht fühle und zwar ganz genau im Leserblog. Ich bin primär deswegen hier, weil mir die gesamten von dort Abgewanderten und die von der Zeit Rausgeworfenen fehlen.
Daß z.B. Sie mit der Zeitredaktion Ihre eigene Geschichte haben und nach einiger Nähe auf schäbige Weise mißbraucht wurden, erklärt mir Ihre Emigration und in Teilen auch Ihren Ekel. Und Sie haben recht, nicht nur damit, daß der Blog von Jörg Lau regelmäßig zu einem Sammelbecken von dummdreist bis rechts wird.
Was mir persönlich in allen Medien fehlt, sind mehr Diskussionen, in denen gemeinsam! aus unterschiedlichen Standpunkten Gedanken erarbeitet und weitergetrieben werden. Mir fehlen kluge und sperrige Artikel und Diskussionen, an denen ich was zu denken habe. Und mir fehlt immer noch ein Leserblog, in dem Zivilität und das gemeinschaftliche Weiterdenken umgesetzt wird.
Ob das hier je der Fall sein wird, wage ich derzeit eher zu bezweifeln - das Projekt Freitag, was die Selbstmoderation (jeder sich selber!) angeht, halte ich für gründlich gescheitert.
Grüße zurück
die dame
Guten Tag PreussenMichel,
die Kälber des Wilhelm Busch sind mir wohlbekannt.
In der Jugend kam bei obigen Aussagen (Beitrag vom 13.10.2010 um 11:12 Uhr) ein "Man" schnell über die Lippen, das Sprechen für die gesamte Herde.
Das Alter bescheidet sich mit dem "Ich", dem einzelnen Ochsen :)
Liebe Dame,
Selbstmoderation ohne die Profi-Moderation geht nicht. Die Selbstmoderation ist eher eine Art, häufig wiederholte Aufforderung. Die Profimoderation aber eine, sogar gesetzlich verankerte, Pflicht der Redaktion, wenn sie ein umfassendes Angebot macht.
Das Angebot im "dF" ist sehr weitgehend und offen, daher muss beides konsequent sein.
Schreiber an ihrer Meinung zu korrigieren halte ich für ein kaum erreichbares Ziel (die Edelfedern und prominenten Intellektuellen liefern dafür ja die viel sichtbareren und täglichen Belege. Die können nicht einmal simple Falschbehauptungen zugeben, weil die Nase zu hoch steht oder die Angst vor dem Reputationsverlust zu groß ist).
Man kann nur eine Kritik oder eine andere Meinung dagegen setzen. -Es kann ja auch nicht um Zensur gehen.
Aber die Form der Beiträge (massive Beleidigungen, Beschimpfungen, Verdächte) und das massive Vorgehen gegen andere Personen durch Blogger oder Kommentatoren, wird auch mitbestimmt von der Moderation.
Ich finde, da sollte man keinen Schlendrian dulden, weil sonst das Forum wirklich kaum neue Kompetenzen und Meinungen hinzu gewinnt. - Es herrscht dann irgendwann nur noch allgemeines Entsetzen.
Bitte nicht böse sein, wenn das nun die letzte Antwort zum Thema war. Ich habe mich dazu ausgeschrieben und demnächst möchte ich wieder ein bisschen
zu anderen Sachverhalten schreiben.
Bis bald
Christoph Leusch
Guten Tag Herr Leisch,
so schnell kommen Sie jetzt aber nicht aus Ihrer ausgelösten Debatte. Möchte ebenfalls ein paar unvollkommene Gedanken beitölpeln. Fand Ihren Beitrag sehr interessant und habe an der ein oder anderen Stelle auch was gelernt. Zu einigem habe ich dann aber auch keine Ahnung.
Sie können sich Ihren Beitrag zurecht als Erfolg verbuchen. Hat doch eine gute Diskussion ausgelöst. Und man merkt auch Ihren Beiträgen an, das Sie mit Herzblut dabei sind. Das verdient meinen Respekt.
Ich glaube, die Deutschen nutzen ein Stück weit das Internet wie ein „holländisches Exil“ Das haben wir von seiner Majestät Kaiser Wilhelm den II. geerbt.
Machtlos, ungehört und allein
Zeter und Mordio schreien
Asche seiner Ehre.
Vielleicht hat es ja auch etwas mit den Fortschritten in den Kommunkiationstechnologien zu tun. Überforderungen lösen doch Aggressionen aus. Zwei Gedanken dazu :
„Sprache ist Heimat“ ist mir ein Lieblingssatz. Frau Herta Müller (Buch Atemschaukel) hat in einem Interview diesen Satz in seiner Bedeutung und Schönheit noch erhöht. Sinngemäß „Dort wo die Muttersprache gesprochen wird, ist Heimat“
Wenn die Sätze stimmen, dann gilt das auch für andere Sprachen. Zum Beispielt die Sprache des Computer. Ich hoffe ich blamiere mich jetzt nicht, aber : Die Sprache des Computer basiert doch grundsätzlich auf den Buchstaben 1 und 0. Wenn nun die ganze Welt die Computer-Sprache nutzt, dann schaffen wir uns doch unweigerilch eine neue, unnatürliche, unvollkommene, schnelle „zweigetaktete“ Heimat.
Heute beobachte ich ein übersteigertes „Selbstbewusstsein“. Da hat man nicht nur seinen Namen, seine Adresse, seine Telefonnummer, sondern auch die Mobilnummer (oder mehrere), die Fax-Nummer, die E-Mail Adresse, die Visitenkarte, der Nickname, das Kürzel, die Banknummer, die Geheimnummern, das eigene KFZ-Kennzeichen, ein Spitzname in der Familie, einen im Kegelclub, einen im Puff, einen beim Swingern, die eigene Kundenkarte, der eigene Geheimcode der Alarmanlage, usw.
Mein Bauchgefühl stellt mir die Frage, was heute eigentlich gilt :
Ich bin viel oder Ich bin fiel.
Kommunikation bedeutet doch übersetzt so viel wie teilen, mitteilen, teilnehmen lassen, gemeinsam machen, vereinigen. Der Begriff K. bezeichnet auf der menschlichen Alltagsebene ein gemeinschaftliches Handeln, in dem Gedanken und Ideen, Erlebnisse und Erkentnisse, Erfahrungen und Ereignisse geteilt und mitgeteilt werden und in diesem Zusammenhang auch neu entstehen. Der Begriff K. verwendet dabei Zeichen in Sprache, Gestik, Mimik, in Schrift, Bild oder Musik.
Ich sehe hier jede Menge Bringschuld für die Computer – Entwickler. Die Deutschen haben doch eine Glückszahl, Die 3. Es muss eine dritte Verbindlichkeit der Sprache des Computer hinzugefügt werden, um eine menschlichere, eine demokratischere Computer-Sprache zu erzeugen.
Das alles sind letztenendlich nur Gedanken eins Töpel, unvollkommen und unausgegoren. Aber mehr als blamieren, geht nicht !
Habe gestern ein Zitat von Wilhelm Busch in die Diskussion eingefügt.
Betrachten Sie es nicht als Beleidigung, sondern als Geschenk.
Gruß
Christian Herzig
@columbus 13:34
Ich gebe Ihnen Recht.Journalisten und Leser sollten auch verdienten Altmeistern wie Wehler sachliche Fehler und schwachbrüstige Argumentationen nicht durchgehen lassen.Ich habe W.s Kommentar zum Sarrazin-Buch in der ZEIT noch einmal gelesen und finde dort manches, was mir missfällt ( z.B. die Nachsicht mit Sarrazins erbbiologischen Erörterungen ), aber nichts, was ihn zu dessen Kompagnon machen würde.
Im Übrigen lese ich Ihre Interventionen hier in der Community stets mit Gewinn und Vergnügen.
Alle guten Wünschen für Sie.
Also, als Kompagnon Sarrazins wollte ich Wehler nicht zeichnen. Die Aufzählung der Namen fasste nur diejenigen zusammen, bei denen ich persönlich diesen speziellen "Schliff" der Meinung fand. Nämlich dann, wenn man ein großes Forum hat, zu glauben, es ist niemand da, der einmal nachprüft ob 94% denn überhaupt stimmen kann? Ob man mit einer EU-Rente in der Lage ist den deutschen Sozialstaat schädigend auszubeuten? (Es geht wirklich nicht, dafür habe ich zu viele Gutachten in diesen Angelegenheiten schreiben müssen), usw.
Wenn das so gesehen werden kann Wehler=Sarrazin, dann nehme ich das zurück. Das sind unterschiedliche Kaliber.
Grüße
Christoph Leusch
Jedem gewieften Gesprächstaktiker sei Schopenhauers eristische Dialektik ans Hertz gelegt:
de.wikipedia.org/wiki/Eristische_Dialektik
coolhaus.de/art-of-controversy/erist-i.htm
Die Wahrheitsfindung ist für gewisse Menschen nur ein möglicher- aber keinenfalls der einzig bestimmende- Sinn einer Debatte / einer Diskussion / eines Diskurses / eines verbalen Schlagatausches / eines Streitgespräches / einer Unterhaltung
Deshalb heisst ja Schopenhauers Trickkiste auch "die Kunst, Recht zu behalten". Sollte für jeden angehenden Juristen, bzw. jede angehende Juristin zur Pflichtlektüre gehören.
@Streifzug,
Sie irren. Ich bleibe hier allerdings erschreckend häufig an Kommentaren der braunen Kohorte kleben und stoße dabei nur zufällig auf Ihre hochherrschaftlichen Attitüden, wenn Sie mal wieder einen Clown gefrühstückt haben bzw. den bimmeldreisten Hofnarren spielen..
Ihr Humor und Schlagfertigkeit in Ehren; auch Ihre Fürsprache bei der Moderation war sehr freundlich, das Mossad-Video allerdings hat mich bereits befremdet; gerade weil ich ja annahm, daß Sie meine Beiträge nicht völlig daneben fänden.
Denn ohne ein einziges Wort, eine Erklärung dazuzufügen, präsentierten Sie das Ergebnis einer wie-auch-immer motivierten Recherche und hüllen sich in huldvolles Schweigen. Zu einem ernstgemeinten Beitrag einen wortkargen Bild-Kommentar zu leisten - finden Sie, daß sowas selbstverständlich als positiv konnotiert aufgefasst werden kann oder sollte?
Mein Vorbehalt gegen das Hundewelpen-Foto gründet allerdings auf der Annahme einer ausgewachsen negativen Konnotation (im Sinne von: die hach so herrlich harmlose Pawlowsche Kampf-Hündinnen-Patrouille) deshalb überhaupt meine Einrede hier, Herr Streifzug, deshalb.
Der emotionalen Transparenz halber, sind rätselhafte Kommentare, denen persönliche Recherche vorausgeht, erklärungspflichtig, d.h. es geht dort nicht ohne Sympathie -oder Kriegserklärung. Sie wissen nur zu gut, daß es hier in der FC Parteinahme kaum zu umgehen ist, aber Sie Spaßvogel geben vor, hier die Provokationen lediglich "zu genießen".
"Genießen". Klingt schön schmandig. Kerniger wäre es, wenn Sie weniger schüchtern Farbe bekannten, aber wohin denke ich - man müsste im Gegenteil stets hinter Ihren Einträgen herschnüffeln, um die ideologische Schlagrichtung zu ergründen.
Für den sehr wahrscheinlichen Fall, daß Sie getreu dem Motto "Was sich liebt, daß neckt sich" hier am liebsten majestätisch herabschweben und mikroinvasive Eingriffe in die Blogs per Bildchen/Video vornehmen oder rethorisch ihre sozio-experimentellen Pipifaxen abziehen, möchte ich Sie warnen:
Ich bin weder Mimose, noch Zicke, aber tatsächlich: Kampfhund.
Zudem ein Entäuschter: Daß Menschen wie Sie sich so wenig konstruktiv einbringen, was Sie jedoch locker könnten.
Und sollten.
Statt hier den enigmatischen Über-Blogger zu geben, der es sich mit den Kohorten nicht verscherzen mag.:)
@ PreussenMichel, ich darf kurz eingreifen, um ihr Herta-Müller-Zitat zurechtzurücken. Herta Müller sagt sinngemäß, dass nicht Sprache Heimat ist, sondern 'das, was gesprochen wird'. Sprache kann nicht Heimat sein . Wie soll sich z.B. ein Jude in der deutschen Sprache heimisch fühlen, die den Befehl zur Ermordung seiner Familie gab, fragt sie. Mit dem "was gesprochen wird", meint sie die Sprache der Unverbogenheit, der Integrität.
Dies nur, um Missverständnisse zu vermeiden.