Metamorphose

Flüchtlinge Vor uns liegt eine Dekade der Integration

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In dem fiktiven Örtchen Midsomer ermittelt ein Detective Chief Inspector Barnaby seit einer gefühlten Ewigkeit Morde in typisch englischer Atmosphäre. Der Polizist gab der Erfolgsserie seinen Namen, hierzulande ist sie im ZDF zu sehen. Erfunden hat die Figur ein gewisser Brian True-May, der sie auch produziert. Auf die Frage, was denn das Erfolgsrezept der Serie sei, antwortete er 2011: "Wir zeigen ganz einfach keine ethnischen Minderheiten, weil es dann kein englisches Dorf mehr wäre." Er wolle, dass die Serie "die letzte Bastion des Englischen" bleibe. Öffentliche Empörung folgte, der gute Brian wurde suspendiert und durfte erst nach einer reumütigen Entschuldigung weiterarbeiten. Er hatte wohl verkannt oder nicht wahr haben wollen, dass sein Britannien seit langem ein Einwanderungsland ist.

Die Brians heißen hierzulande Lutz, Björn und Frauke. Auch sie wollen etwas bewahren, was es so in dem einen Teil Germaniens seit 50 und in dem anderen seit 25 Jahren nicht mehr gibt: ein Deutschland in den kulturellen Grenzen des Abendlandes. Das mag man zerknirscht bedauern oder euphorisch gutheißen, es ist Realität.

Vor uns liegt eine Dekade der Metamorphose, der Anpassung der Gesellschaft an sich verändernde Bedingungen. Ob sie dereinst als Erfolg verbucht wird werden können weiß ehrlichen Herzens niemand. Die mit gebastelten Galgen umherziehenden Bösen nicht und auch nicht die den Kindern der Neuankömmlinge Teddybären schenkenden Guten . Vielleicht entsteht etwas Waches, Positives, Neues, auf das dann wir alle gemeinsam stolz sein werden.

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Geschrieben von

Constantin Rhon

Realist mit liberaler Grundhaltung.

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