Foto: Ungarn: Eine Frau liegt vor den Polizisten auf den Gleisen und umklammert ihr Kind, ein Mann ruft „Tötet mich, ich will lieber sterben als in ein Lager zu gehen“. Szene auf dem Bahnhof von Bicske. Credits: Frankfurter Rundschau, rtr
Liebe dFC,
hier wollte ich ein Foto aus der Frankfurter Rundschau einstellen. Ist aber seit Neuestem nicht mehr möglich. Habe andere Quellen versucht, doch als absoluter Laie in diesen Fragen, gelang mir das nicht. Bitte um Nachsicht. Vielleicht lerne ich später noch dazu.
Nun zu meinem Text:
Unerschütterlich steht unsere Kanzlerin auf dem Deich und trotzt dem Wind. Pure Nächstenliebe und Menschlichkeit gegenüber Flüchtlingen! Das muss das Bild Deutschlands gegenüber der Welt sein. Endlich einmal ein positives Bild!
Wie kam es zu diesem öffentlichen Merkel-Bild?
Zuerst war da eine unvermittelte und einsame, autoritäre Kanzlerentscheidung im September 2015:
„Wir schaffen das! Macht die Tür auf!“
Das Volk folgte Merkels Willkommensgruß überwiegend mehrheitlich mit Empathie. Wer will schon universale Menschenrechte missachten? Wer will christliche Nächstenliebe gegenüber Menschen in Not verweigern?
Ich gestehe, ich war im ersten Augenblick verblüfft und freudig überrascht von der Entscheidung der Kanzlerin. Das hatte ich ihr nicht zugetraut. Die Tragödie weltweiter Flucht, besonders nach Europa, hatte sich doch schon vor Jahren angebahnt und wurde durch das Fernsehen in alle deutschen und europäischen Wohnzimmer getragen. Aus dem offiziellen Berlin waren bei Forderungen zu deutschen Beiträgen nur ärmliche Ausreden zu hören. Von Dublin, von den Erstaufnahmeländern war die Rede. D sollte weitgehend von der Flüchtlingsproblematik verschont bleiben. Und nun die unerhörte, unerwartete Entscheidung von Madame. Donnerwetter! Endlich konnte ich auch mit Fug und Recht einer Kanzlerin Beifall klatschen, die in meinen Augen 10 Jahre lang politisch völlig versagt hatte, innen- wie außenpolitisch (siehe dazu auch meine Kritiken hier in der dFC).
Doch bei aller Freude fragte ich mich sogleich: Wo war die Kanzler-Nächstenliebe in der EU-Krise, in der Griechenlandkrise geblieben, und vor allem in der Korrektur der unbarmherzigen Agenda 2010 gegenüber einem anschwellenden Niedriglohnsektor in D? Ihr knallhartes Spiel, zusammen mit Schäuble, gegenüber den Menschen in Griechenland und Südeuropa, das ich Merkelsches Totspardiktat nannte, hat sie das jetzt mit einem Federstrich vergessen machen wollen? Ist Nächstenliebe teilbar? Gegenüber Flüchtlingen ja, gegenüber Mitbürgern aus EU-Ländern und ausgegrenzten Menschen in Deutschland nein?
Ende Dezember und besonders ab Januar 2016 kam dann doch die uns bekannte Kanzlerin munter wieder zum Vorschein. Schließlich geht es um ihren Machterhalt und den der Union. Zwar keine Obergrenze, dafür strikte Abschottung von EU-Außengrenzen. Außerdem müssten zukünftig die Flucht-Ursachen angegangen werden (die sie ja schon seit 10 Jahren hätte angehen können). Dabei ist die Türkei, für die Menschenrechte jederzeit verhandelbar sind, urplötzlich der wichtigste Verbündete, dem als Gegenleistung der baldige Weg in die EU bereitet werden muss. Merkel hat ihr übliches politisches Gesicht wieder aufgesetzt, nur jetzt verschönt mit dem Glanz der Menschlichkeit und Nächstenliebe. Wer das nicht als höchste politische Regierungs-Kunst versteht, dem ist einfach nicht zu helfen, potztausend! Böse, oder doch gutwillige Zungen würden behaupten: Jetzt muss der Friedensnobelpreis her, bzw. mindestens nach ihrem Abtreten der Posten des UN-Generalsekretärs (so jüngst Jean Ziegler, den ich bisher schätzte, der aber wohl seine Altersweisheit in den Schweizer Bergen beim Wandern verloren haben muss).
Reaktion in Deutschland: Allgemeiner Beifall für die Standhaftigkeit und bisher nicht geahnte Menschlichkeit der Kanzlerin. Und das von der Mitte der Gesellschaft bis an den linken Rand. Das heißt für brave Demokraten: Merkel ist „alternativlos“. Wer diese Meinung nicht vertritt, ist entweder ein Rechter, ein Fremdenfeind oder eben ein Idiot.
Einschub: Man muss Merkel bescheinigen, dass sie meisterhaft auf der deutschen politischen Klaviatur zu spielen und dabei ihre verheerende Innen- und Außenpolitik seit zehn Jahren geschickt zu kaschieren weiß. Hauptsache der Machterhalt wird gesichert. Es gäbe ein gewaltiges Beben in D, wenn Zehntausende von emsigen Unions-Parteisoldaten Pfründe verlieren würden. In ihrem Schlepptau zittern sich ebenfalls Tausende von SPD-Soldaten durch die Legislaturperiode. Sie bibbern: Hoffentlich kommt es nicht zu einem vorzeitigen Aus der GROKO? Gabriel darf Motzen. Jedoch darf er nur solange Posaunen, wie Merkels Trompete das aushält. Spätestens dann muss er schleunigst den Schwanz einziehen. Das moralische Rückgrat der SPD war schon seit Beginn von WK I gebrochen. Die Grünen sind auf der Lauer, die SPD von den Trögen zu verdrängen. Seit Fischer wissen sie, wie sich Regierungsbeteiligung für Partei-Soldaten in klingender Münze auszahlt. Wenn Gabriels „Sozialpaket“ aus vollem Herzen käme, gäbe es längst Verhandlungen zu Rot-Rot-Grün. Doch das soziale Herz der SPD ist spätestens seit Kanzler Schröder (Boss der Bosse) zu Stein verhärtet. Bei Rot-Rot-Grün käme auch selbst die LINKE auf ihre Kosten. Als „Narren-Darsteller“ am Hofe Berlins will sie selbstverständlich auch einmal saftig absahnen, obwohl doch schon die jetzigen BT-Mandate und die Rosa Luxemburg Stiftung mehr als tausend bestbezahlte Parteiarbeiter-Stellen absichern, mit deren Millionen vortreffliche, zum Kapitalismus alternative, Projekte angeschmissen werden könnten. Ja, könnten, wenn denn die Super-Genossen noch über das soziale Gewissen ihrer Vor-Vor-Väter und –Mütter verfügten.
Ich persönlich werde mich hüten, in den Beifall für Merkel einzufallen, obwohl ich mich weder als Rechten, noch als Fremdenfeind noch als Idiot betrachte. Allerdings bin ich auch heute nach wie vor der Meinung:
Die Tür für Flüchtlinge, auch für Wirtschaftsflüchtlinge, muss offengehalten werden. Das gebieten die Menschenrechte und eine universale Ethik menschlichen Zusammenlebens. Ich befürworte die offene Tür auch auf die Gefahr hin, alle anderen europäischen Staaten könnten bis auf absehbare Zeit die Türen verschlossen halten.
Was begründet meine Forderung, die Kanzlerin müsse unverzüglich aus dem Amt scheiden, um politisches Chaos in D und EU zu überwinden? M. E. wird mit ihr das Chaos von Tag zu Tag grösser. Sie ist mitnichten alternativlos.
Um es unverblümt zu sagen: Merkel hat vier Kardinalfehler begangen, bevor sie ihre spontane, diktatorische, wenn auch „nächstenliebende“ Meinung zur Flüchtlingsproblematik kundtat. Und diese vier wesentlichen Fehler haben in D und EU in erster Linie das politische Chaos verursacht, aus dem herauszukommen nur möglich ist, wenn, salopp gesagt, die Kanzlerin eine baldige „Mücke“ macht, Schäuble dabei unter den Arm nimmt und beide schnurstracks von der politischen Bühne verschwinden.
Welches waren diese vier Kardinal-Fehler:
Innenpolitisch: Der ungehemmte, nun schon zehn Jahre andauernde Fortgang der Agenda 2010, hat den Niedriglohnsektor derart aufgebläht, dass er potentiell, wie in den 20er Jahren des letzten Jh., ein riesiges Saatfeld für Xenophobe darstellt und Deutschland sozial und politisch spaltet wie selten zuvor. AfD und Pegida wissen bestens im Trüben zu fischen. Merkels Sturheit, das auch nur im Ansatz zur Kenntnis zu nehmen, sieht man an ihrer Reaktion zu Gabriels Sozialpaket. Dass Schäuble rein gar nichts verstanden hat, wie es in deutschen Niedriglohn-Haushalten aussieht, ist aufgrund seiner schwäbisch-badensischen Häuslebauer-Weltsicht nur allzu verständlich. Die Flüchtlingsproblematik hat eines gezeigt: Die deutsche Mittelschicht ist mehrheitlich humanistisch, weltoffen und solidarisch gestimmt, ungeachtet des Berliner Polit-Chaos‘, wenn Not am Mann/an der Frau ist. Das war und ist die eigentliche überraschende Einsicht seit Spätsommer 2015. Und das ist nicht auf die spontane Nächstenliebe der Kanzlerin zurückzuführen. Auf dieser breiten mitmenschlichen Bereitschaft zur Solidarität kann und muss weiter aufgebaut werden, wenn sich die deutsche Zivilgesellschaft mittel- und langfristig zu einer wahren humanistischen und weltoffenen Gesellschaft, unabhängig von klebrigen Partei-Seilschaften, hinbewegen soll. Gelänge auf diesem Weg die Aufhebung der sozialen Ausgrenzung der „Habenichtse“ im Land durch eine geeignete Sozialpolitik, die vor allem die Rücknahme der Agenda 2010 beinhalten würde, so würde das Potenzial für Rechts schmelzen wie das Eis in der Sonne. Das ist der Knackpunkt, an dem Merkel und die Union bisher scheiterten und künftig scheitern werden. Das ist mit Madame nicht zu machen. Deshalb muss sie weg. Der Kapitalismus blüht eben trotz sogenannter Sozialer Marktwirtschaft immer aufgrund von menschlichen Reservearmeen, in D und außerhalb (und das wiederum impliziert eine stets latent vorhandene Gefahr des Aufkommens von Faschismus).
Außenpolitisch:
(i) Das Merkelsche Totspardiktat wirft seine Schatten unerbittlich bis heute über Europa. Merkel und Schäuble haben es an Menschlichkeit und Nächstenliebe gegenüber europäischen Partnern fehlen lassen, mit ungeheuren menschlichen Folgekosten. Das Diktat hat tiefe Wunden in den Herzen und Körpern von Millionen Europäern hinterlassen. Das wieder gut zu machen bedarf einer jahrelangen Anstrengung, um europäische Zivilgesellschaften wieder vom europäischen Gedanken zu überzeugen. Merkel wird diese Saulus-Wandlung nicht vollziehen. Dazu kennen wir sie zu gut. Über Schäuble wollen wir gar nicht erst ein Wort verlieren. Ob sich beide, Merkel und Schäuble jemals trauen werden, in armen Regionen Südeuropas Urlaub zu machen, ist zu bezweifeln. Aber das angerichtete Chaos ist nicht nur in europäischen Zivilgesellschaften zu sehen. Es schlägt ganz geballt auf der europäischen politischen Bühne unter den Hauptdarstellern zu. Merkel bekommt unter europäischen Staatsmännern und –frauen kein Bein mehr auf die Erde. Sie beißt auf Granit. Wer einmal hegemonial diktiert, wer einmal kommandiert unter Gleichgestellten, der darf danach nicht auf Nachsicht hoffen. Und sei das zweite „Merkel-Diktat“ noch so nächstenliebend, noch so menschenfreundlich, noch so christlich, noch so vernünftig. Einmal erlittene Schmach braucht Zeit, überwunden zu werden. Und das wird Merkel nicht gelingen, selbst wenn sie mit diplomatischen Engelszungen zu betören wüsste. Das wird ihr vielleicht mit ökonomischen Engelszungen bei Erdogan gelingen, jedoch auf die Gefahr hin, erpressbar zu werden. Nicht sie persönlich. Sie kann sich ggfls. auf die kanarischen Inseln abseilen. Nein, die deutsche Gesellschaft als Ganze wird erpressbar.
(ii) Der zweite außenpolitische Kardinalfehler der Kanzlerin ist ihre Politik gegenüber Russland. Sie müsste doch nun nach zehn Jahren Regierung endlich wissen, dass internationale Konflikte und Rechtsstreitigkeiten nur über den Sicherheitsrat der UN dauerhaft gelöst werden können. Und da ist das Votum von Russland als ständigem Ratsmitglied ausschlaggebend, um einstimmige Voten zu erzielen. Wir alle sind täglich Zeugen davon, dass die US trotz Auflösung des Sowjetblocks Russland als Nachfolger der Sowjetunion weiterhin wegen seines Waffenarsenals isolieren will. Aber da muss doch D und EU nicht blind den US hinterherhecheln wie beflissene Hündchen. Die Aufgabe von D und EU ist gerade friedensstiftend zu wirken und die Isolation Russlands aufzuheben. Das ist auch deutsches moralisches Gebot, für einen Freundschaftsvertrag mit Russland, analog zu dem bestehenden zwischen D und Frankreich, einzutreten. Ich bin mir sicher, die Ukraine-, Syrien- und Nahostkrise wären längst im Sicherheitsrat entschieden worden und hätten die heutige Flüchtlingskrise verhindert, bzw. gemindert. Aber wiederum muss man feststellen: Mit Merkel wird es keine Politik der Annäherung an Russland und eine unabhängige Politik gegenüber den US geben.
(iii) D hat seit den späten 50er Jahren eine neokoloniale Ausbeutungspolitik in den Ländern der Peripherie betrieben, die den Export von Rohstoffen dieser Länder einerseits und den Verkauf von Fertigprodukten an diese Länder andererseits zum Ziel hatte und noch hat. Freilich war und ist diese Ausbeutungs-Politik fein abgestimmt mit der EU, den übrigen westlichen Industrieländern, besonders mit den US, mit der Weltbank und dem Weltwährungsfonds. Ohne diese neokoloniale Politik hätte D diese Stellung auf dem Weltmarkt nicht erreicht. Dafür sind Deutsche ihren Kanzlern und der Kanzlerin bis auf den heutigen Tag zutiefst dankbar, ist doch ihre persönliche Prosperität die goldene Kehrseite der erbärmlichen Lebenssituation von Milliarden Menschen auf dem Globus. Persönlich wurde ich Zeuge dieser perfiden Politik und schätzte zu Ende der 80er Jahre, dass zwischen 2010 und 2020 der blutende afrikanische Kontinent sein Heil notgedrungen in Europa suchen wird. Man muss kein Hellseher sein, um vorauszusehen, dass die augenblickliche Flüchtlingsbewegung aus Nahost ein Pendant aus Richtung Afrika haben wird, das ungleich wuchtiger sein wird, wenn D und EU nicht endlich aufwachen und die „Entwicklungspolitik“ völlig und unverzüglich umstellen. Eine solche präventive Politik wird kosten, das einem Herrn Schäuble Hören und Sehen vergehen werden. Aber dann sind Merkel und er hoffentlich nicht mehr am politischen Drücker. Staaten brauchen, wie menschliche Wesen auch, nicht nur von außen zugefütterte „Nahrung“ als Ausgleich zu ihrer Rohstoffplünderung. Sie brauchen akkumuliertes Wissen, weltweit neueste Technologien, übermittelt in multiethnischen Zentren, wie die Städte im Mittelalter, die das Umland befruchteten. Sie brauchen endogene, von außen unabhängige Entwicklung, aus sich selbst heraus und die Fähigkeit, vorhandene Rohstoffe selbst nachhaltig nutzen zu können. Ähnlich wie wir unseren Kindern bestmögliche Erziehung und Ausbildung zukommen lassen, damit sie auf eigenen Beinen stehen können, so haben die Industrieländer der Welt die verdammte historische Pflicht, den peripheren Ländern solidarisch in ihrer Entwicklung beizustehen. Es wird höchste Zeit für ein solches Umdenken, zu dem auch wieder Merkel, Schäuble, die Union und das deutsche Kapital nicht bereit sein werden. Wie ich bereits betonte, warum hat Merkel nicht schon vor zehn Jahren begonnen, die Ursachen von Flucht anzugehen? Werden wir in Zukunft Kanzler und Kanzlerinnen haben, die zehn Jahre brauchen, um zu erkennen, was Sache ist? Fehlte das intellektuelle Verständnis für die Ausbeutung der peripheren Staaten? Wohl eher nicht, wie auch im Falle des deutschen Niedriglohnsektors. Was fehlte war neben einem Verständnis der globalen Zusammenhänge Menschlichkeit und Nächstenliebe, die im Kapitalismus gemeinhin nichts zu suchen haben. Es sei denn: Alle Welt schreit „Holland in Not“!
Bei aller Sympathie für Merkels Politik der „Offenen Tür“, die ja längst zur Politik der „Geschlossenen Tür“ degeneriert ist, sehe ich keine Möglichkeit, mit Merkel aus dem derzeitigen politischen Chaos in D und EU herauszukommen. Merkel kann das nicht leisten und will das auch nicht leisten. Die Konsequenz daraus lautet schlicht und einfach: Sie muss gehen! Je eher, umso besser.
Doch wie könnte das Chaos repariert werden?
Das Argument, ohne Merkel würde alles noch schlimmer, gilt nicht. Ganz im Gegenteil. Es kann nur besser werden.
Die derzeitige gesellschaftliche Herausforderung besteht darin, die Spaltung der Gesellschaft in Habenichtse und Habende aufzuheben. Die unteren Einkommensschichten haben das berechtigte Interesse, aus materieller und sozialer Ausgrenzung herauszukommen. Gelingt das, wird ihre latente Xenophobie mehrheitlich abgewendet werden können. Ich behaupte einmal, dass diese Schichten bei geeigneter Einkommenspolitik selbst interessiert an einem harmonischen Miteinander von Einheimischen und Zugezogenen sein werden, und dass die tiefgreifende soziale Spaltung mittel- und langfristig überwunden werden kann. Insbesondere sehe ich in der Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) im Verbund mit dem Einstieg in die Solidar-Wirtschaft geeignete Instrumente zur einer sozialen Befriedung. Neben dem sozialökonomischen Aspekt eines Miteinander existiert der kulturelle Aspekt, der nicht weniger wichtig ist. Weltoffenheit kann nur durch ständigen Austausch von Ideen und gemeinsamem Lernen, Arbeiten und Leben entstehen. Ghetto-Bildungen schüren allseitigen Fundamentalismus. Der kulturelle Austausch beginnt mit der Bildung von zivilgesellschaftlichen Vereinigungen, in denen sich Einheimische und Zugewanderte auf einen gemeinsamen ethischen Verhaltenskodex einigen, der über religiöse Verhaltenskodexe hinausgeht.
Der EINE Mensch braucht, bei aller tolerierten kulturellen Diversität, die alle Menschen einigende Ethik. Kommt diese nicht auf den Tisch und wird sie nicht allseits respektiert, gibt es unweigerlich gesellschaftliche Friktionen, die bis zum Terror reifen können.
In D fußt eine derartige Ethik auf der Aufklärung, den Menschenrechten und den von den Zugewanderten eingebrachten Vorschlägen, die die Menschenrechte ergänzen, bspw. in Richtung auf Stärkung der Solidarität der Menschen untereinander, der immateriellen Sinngebung und die Respektierung von Rechten der Natur auf nachhaltige Nutzung. Dabei darf und sollte die kapitalistische „Ethik“ des Wirtschaftens getrost eingemottet werden.
Auf EU-Ebene muss ebenfalls Solidarität zwischen „armen“ und „reichen“ Ländern gefördert werden, um die sozialen Probleme in Europa zu nivellieren und in gemeinsamer Anstrengung zu überwinden. Es wird lange dauern, um den durch das Merkelsche Totspardiktat verursachten Schaden zu beheben und um D zu einem geachteten, solidarischen und nicht länger besserwisserischen, dominierenden Partner zu machen. Noch länger wird es dauern, um eine Freundschaft mit Russland dauerhaft herzustellen. Zu lange wurde es isoliert. Dasselbe gilt für die peripheren Länder, die nicht länger als „auszuquetschende“ Partner gesehen werden dürfen. Die stückweise Aufhebung der Teilung von Arm und Reich gilt auf innerdeutscher, innereuropäischer und auf globaler Ebene und geht einher mit der stückweisen Aufhebung des kapitalistischen Paradigmas.
Es ist offensichtlich, dass all diese Vorschläge weder mit Merkel noch mit der bestehenden deutschen Parteienlandschaft erfolgreich in Angriff genommen werden können. Sicher gibt es in den politischen Parteien genug Mitglieder, vor allem bei den Nicht-Funktionären, die einer breiten humanistischen und weltoffenen Bewegung eher Heute als Morgen beitreten würden. Vor allem aber gibt es in der Zivilgesellschaft Millionen von Menschen, die guten Willens sind und die mit der selbstsüchtigen Berliner Republik nichts am Hute haben. Wir sollten uns an den Gedanken gewöhnen, dass zumindest in einer Übergangszeit eine glaubwürdige deutsche Regierung durch eine unabhängige humanistische, weltoffene Bewegung gebildet werden könnte. Eine solche könnte in D, der EU, in Russland und der Welt um neues Vertrauen werben. Sicher klingt das erst einmal utopisch. Aber warum sollten wir das Möglich-Gedachte nicht versuchen, in das Möglich-Zutuende zu wandeln? Wer hindert uns daran, D und EU menschlicher zu machen?
LG zum Wochenende, CE
Kommentare 240
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Exakt so ist es!
In der sogenannten Politik ist es ganz klare Methode, daß ein Reaktions-Test, in Form von gesellschaftlichen/sozialen Experimenten zum Austesten von Positionierungen, den nächsten begründet und nach sich zieht. Und insbesondere der WK II mit seinen Folgen, war diesbezüglich auch die robuste Overtüre für die Matrizen aller folgenden Austestereien.
Danke für diese umfngreiche Zusammenfassung. Noch mit diesen zutreffenden Gedanken im Kopf las ich in Zeit-Online dies:
"Die Kooperation mit der Türkei spielt auch eine Rolle in einem gemeinsamen Brief von de Maizière und seinem italienischen Amtskollegen Angelino Alfano an Kommissionsvizepräsidenten Frans Timmermans. Wie die Süddeutsche Zeitung aus dem Schreiben zitiert, sollen schutzbedürftige Menschen künftig in ihren Herkunfts- oder in Transitländern identifiziert und von dort nach Europa gebracht werden."
Das könnte die Faschismusagenda de Maiziere 2016 der Merkelregierung werden! Richtlinienkompetenz der Allerweltsfrau?
Das ist meine Meinung dazu:
"Will er nun auch der Richter sein, der bestimmt wer "schutzbedürftig" sein darf? Menschen auf der Flucht, die ihren Familien und sich diese Hölle zumuten, sind VERTRIEBENE MENSCHEN! Er soll einen authentischen Fluchtprobelauf machen! Menschen, denen ihre Existenzen genommen werden, ob im kalten Wirtschaftskrieg oder von Bomben und Gewehren, zu "indntifizieren" ist ein niederträchtiges, faschistisches Richterurteil. Faschismusagenda 2016! de Maiziere weiß, milde formuliert, nicht, was die Menschenrechte sind. Diese widerliche Politik wagte er nicht, einem seinesgleichen, Wirtschafts-, Finanzmagnaten etc. anzudrohen."
Der Titel des Artikels:
<"Wir sollten nicht Schiedsrichter beim Thema Menschenrechte sein"
Vor dem EU-Gipfel möchte Innenminister Thomas de Maizière eine engere Kooperation mit der Türkei – trotz internationaler Kritik am Vorgehen gegen Medien und Kurden.>
Die CDU-Wurzeln treiben wohl immer noch.
"Wir schaffen das" etwa nach de Maiziere so?
"sollen schutzbedürftige Menschen künftig in ihren Herkunfts- oder in Transitländern identifiziert und von dort nach Europa gebracht werden."
Und unsere Medien werden diese Gesinnung übertünchen oder als unkritische, naive Gutmenschen durchwinken?
Sie erklären:
Bei aller Sympathie für Merkels Politik der „Offenen Tür“, die ja längst zur Politik der „Geschlossenen Tür“ degeneriert ist, sehe ich keine Möglichkeit, mit Merkel aus dem derzeitigen politischen Chaos in D und EU herauszukommen. Merkel kann das nicht leisten und will das auch nicht leisten. Die Konsequenz daraus lautet schlicht und einfach: Sie muss gehen! Je eher, umso besser.
Tja, die einen sagen so und die anderen sagen so.
Der französische linke Intellektuelle Étienne Balibar hat die Tage einen dringenden Appell veröffentlicht, über den auch das Neue Deutschland berichtet.
Étienne Balibar über die Politik der Regierung Hollande, warum Merkel in der Flüchtlingsfrage Recht hatte - und was gegen das drohende Ende der EU getan werden muss
Zitat daraus:
Erstens muss endlich laut und deutlich gesagt werden, dass Merkel Recht hatte und dass ihre Initiative, von der sie, gleichwohl in die Defensive gedrängt, offiziell immer noch nicht abgerückt ist, nicht scheitern darf. Hierbei geht es nicht um ihre Beweggründe, bei denen man noch lange versuchen wird, wirtschaftliches Interesse von moralischem Anspruch sauber abzugrenzen. Vielmehr geht es um die Anerkennung der politischen Richtigkeit einer Entscheidung, der scharfen Trennlinie, die sie zwischen zwei Vorstellungen von Europa zieht, sowie der hohen Verantwortung, die sich für uns alle daraus ergibt. Dass darüber hinaus Merkel Jahre der »Machtpolitik« sowie die Durchsetzung der Austeritätsmaßnahmen in Europa mit ihrer Isolierung in der europäischen Öffentlichkeit bezahlen muss, steht fest, geht aber am Punkt vorbei. Und in dieser Hinsicht stehen wir ihr in nichts nach, weil wir ihr gefolgt sind, als wir ihr die Stirn hätten bieten sollen. Aus diesen Gründen sollte der französische Präsident nach Berlin fahren – und dieses Mal für die gute Sache: für die klare Benennung des historischen Wendepunkts, an dem wir uns befinden, und für einen mit Deutschland gemeinsam formulierten Appell an die anderen europäischen Staaten, sich diesem in ihrem eigenen Interesse und für ihre Zukunft stellen.
Ich nehme mal stark an, Balibar, der mehrere Bücher zum Thema geschrieben hat, ist politisch nicht ahnungslos. Allzuvieles politisches Verständnis habe ich bei Ihnen selten gesehen - mehr den Hang zu Pädagogik und Politsermon. Vielleicht sind Sie ja eher ein verhinderter Völkerpädagoge.
Ein Zitat von Ihnen, das mehr sagt als lange Analysen.
Ähnlich wie wir unseren Kindern bestmögliche Erziehung und Ausbildung zukommen lassen, damit sie auf eigenen Beinen stehen können, so haben die Industrieländer der Welt die verdammte historische Pflicht, den peripheren Ländern solidarisch in ihrer Entwicklung beizustehen.
Rührend.
Ich erlaube mir in diesem Zusammenhang auf einen nicht unwichtigen Beitrag von Albrecht Müller in den "Nachdenkseiten" hinzuweisen, der den Titel trägt:
„Merkels Popularität gründet auf Vergessen, Ausblenden und dem Wunsch, dazu zu gehören.“
http://www.nachdenkseiten.de/?p=31801
(Dort auch als Podcast verfügbar.)
Und hier gibt es den Beitrag als pdf, zum Weiterleiten an Freunde und Bekannte.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=31840
Albrecht Müller macht - bei allem Respekt - den ähnlichen Fehler, wie CE. Er rechnet alles, aber auch alles Merkel an, was kritikwürdig erscheint und vergisst dabei, dass es die SPD war, die das neoliberale Tor geöffnet hat. Von daher muss man seine Merkel-Kritik auch kritisch lesen. Und zu Merkels Flüchtlingspolitik merkt er nur an, dass sie da schon wieder gegensteuert. Das meint auch Balibar, aber er verweist zurecht auf den äußeren Druck, dem Merkel jetzt ausgesetzt ist und den muss man politisch mitbedenken.
Nebenher: Es geht auch gar nicht darum, ob Merkel "gut" oder "böse" ist - es geht um ihre jetzige Politik und da gehts im Moment um nichts anderes als die Zukunft Europas. Merkel war zumindest in der Lage immer wieder ihren Kurs auch zu korrigieren.
Was jetzt anbricht ist die Stunde der Abrechnung - weniger mit Merkels Politik als mit Merkel selbst. Die "Merkel muss weg"-Riege ist aber eher AFD und Pegida. Wenn Albrecht Müller sich mal -ganz kurz - von seiner Merkelphobie lösen könnte, wäre es gut. Der ist geradezu negativ-vernarrt in diese Frau wie auch CE. Das ist so durchschaubar, das es einen gruselt.
Mir kommen die Tränen!
Solche Psychogramme sind bei weitem zu kurz gedacht. Es gab noch nie einen unpopulären Bundeskanzler (mögliche Ausnahme Kohl), und die operative Ebene besteht nicht aus dem Verlangen machthungriger Kanzlerinnen nach der love of the common people, sondern aus überwiegend unveränderten Propagandadienstbüchlein.
Der Exorzismus (meine Begriffe dafür, nicht ihrer), der speziell gegen Merkel praktiziert wird, basiert auf irrationalem, abergläubischem Hass.
lieber hermann,
wenn einem verbrecher etwas neues einfällt, darf man davon ausgehen, dass es ein neues verbrechen sein wird, selbst wenn es ganz anders aussieht.
ich halte es mit rainer mausfeld, der der leitenden figuren allein den status des psychopathen zu billigt.
und solange wir weiterhin mit diesen figuren à la mrs mörkel etc. zu tun haben, wird sich die krise, wird sich der krieg behaupten.
insofern bin einverstanden mit deinem urteil, die madame sei sowas von überflüssig, dass sie besser heute als morgen das feld räumt.
aber, und dies ist mir noch wichtiger, die strukturen, die solche psychopathen in die erste reihe stellen, müssen noch dringender verschwinden und durch menschlich vertretbare ersetzt werden.
lg hy
Ein ziemlich bizarres Ragout von Analyse und Verschwörungstheorie, humanistischem Pathos und Denunziation, Vision und tabula rasa. Wer im Sturz Merkels die letzte Chance für die Rettung Deutschlands und Europas sieht, sollte seinen Wohnsitz von Panama ins Erzgebirge, nach Bayern oder Ungarn verlegen.
Albrecht Müller macht ... den ähnlichen Fehler, wie CE. Er rechnet alles, aber auch alles Merkel an, was kritikwürdig erscheint und vergisst dabei, dass es die SPD war, die das neoliberale Tor geöffnet hat. Von daher muss man seine Merkel-Kritik auch kritisch lesen.
Man kann A. Müller einiges unterstellen, aber nicht, dass er die SPD schonen würde. Hier nur eines von vielen Zitaten zur Neoliberalisierung des Staates durch die Sozialdemokratie und die Grünen. Es stammt aus dem Jahr 2007:
Um den großen Versicherungskonzernen die Hasen in die Küche zu treiben, wurde das Vertrauen in die solidarische Altersversorgung systematisch zerstört. Vorerst letzter Akt war die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67, verbunden mit einer entsprechenden Minderung der Rente. Die Privatvorsorge über Riester- und Rürup-Rente wird gleichzeitig zu Lasten der allgemeinen Steuerzahler hoch subventioniert. Das ist sozusagen der öffentlich finanzierte Teil des Schmiergeldes, das die Versicherungskonzerne zur Beeinflussung von Wissenschaftlern und Politikern großzügig ausgeben. Allein an den Nebeneinkünften für den früheren sozialdemokratischen Arbeitsminister Walter Riester in Höhe von mindestens 181.500 Euro hätte sich der Vertreter der neuen SPD-Linken verschlucken müssen beim Versuch, diese Art, den Sozialstaat umzubauen, auch noch schön zu reden.
Dann wenden Sie Ihre Weisheiten umfänglich an. Es möge nützen!
Nachtrag:
Hier noch der Link zu Müllers Text. Er erschien im Freitag und hat die Überschrift: Das Versagen der SPD-Linken.
Also alle ihr Wahlkampfschreiber, die jetzt den Eindruck erwecken wollen, es wäre doch alles so toll und schön bei uns in DE: ihr seid mit verantwortlich für Clausnitz, etc. pp.
Eine Nummer kleiner geht's bei dir wohl nicht!
Nur ganz kurz: In der Überschrift, "Wer daran strickt, versteht nichts von Politik", fehlt ein sinnstiftendes Komma.^^
Lieber Gerheart,
das Komma konnte nicht gesetzt werden, da ich bereits alle Stellen ausgereizt hatte. Selbstverständlich war das Komma vorgesehen. Ich hatte mich selbst über das erzwungene Auslassen geärgert.
Ganz liebe Grüsse aus Panamá,
Hermann
Lieber abghoul,
Dies politische Format mag in Zukunft auch für weniger freundliche Gesten genutzt werden...
Dass es dazu nicht kommt, liegt ganz an uns.
Dir noch ein schönes Wochenende. Es scheint kalt in D zu sein.
LG, CE
Grundsätzlich hat sowohl Schröder als auch Merkel für ihre Politik einzustehen. Schröder wird bis heute kritisiert. Und Merkel wird die Kritik auch hinnehmen müssen. Das Neoliberale Tor hat auch Schröder nicht allein zu verantworten. Und nichts steht Frau Merkel im Weg, was die Korrektur ausschließt!
Was soll die ewige Vergleicherei. Wenn Merkel ihren guten Gedanken, die Grenzen nicht zu schließen mit einer überzeugenden Begründung verteidigen würde, könnte sie mit Schröder gleichziehen. Dieser stand zu seiner Entscheidung, die zurecht zu kritisieren war und ist, ob aus persönlicher Überzeugung oder anderen Kriterien, wie die Mitbestimmung der Länderkammer und dem Druck der Arbeitslosenzahlen und der Wirtschaft. Das ist Geschichte. Es ist nie auszuschließen, dass falsch gehandelt wird. Aber dass nicht gehandelt wird, ist nicht entschuldbar.
Merkel vermittelt oder wird so dargestellt, als ob sie allein die Politik machen würde. Aber dazu keinen einzigen eigenen überzeugenden Grund für ihre einsamen Entscheidungen vortragen kann. Nicht nur, dass sie bzgl. des Vertriebenen Problems viel Zeit verstreichen ließ, bis heute zeigt sie keinen Gedanken zu einem politischen Ziel. Das Flüchtlingsproblem ist nicht nur mit offenen Grenzen zu bewältigen. Es ist ein globales Politik- u. Wirtschaftsproblem, das andere Strukturen erfordert. Und ein Wirtschaftsproblem, dass auch die Umweltfragen betrifft. S. die schwarz-gelbe Entwicklungspolitik des FDP-Niebel.
Wenn Merkel die Weltstaatsfrau mit der Macht ist, die uns vorgegaukelt wird, dann muss sie doch in der Lage sein, mit einem ausgesuchten Stab ein politisches, tragbares Konzept zu entwickeln. Was hält sie davon ab, für einen Beschluss der EU zu kämpfen, alle Mitglieder in angemessener Größenordnung für die Soforthilfe der Vertriebenen in Anspruch zu nehmen? Wer nicht mitmachen will, soll wieder nach Hause gehen und wissen, dass auch nichts mehr für die Neinsager zu erwarten ist. Die EU-Mitglieder haben alle die Menschenrechtscharter unterschrieben.
Schröder hatte das Format mit Frankreich allein gegen den Irak-Krieg zu sein und uns vor diesem Verbrechen bewahrt. Ganz gegen die Koalition der Willigen. Merkel zeigte damals bereits ihre Amerikahörigkeit. Und hat nichts dazu gelernt.
Lieber Bernd,
erst einmal ein schönes Wochenende in Berlin. Auf der Wetterkarte sah ich Kälte heraufziehen. Hoffentlich erfrieren die Märzenbecher in Berliner Gärten nicht.
Du hast ganz recht. Was in D, in Europa, an den Aussengrenzen, im Mittelmeer- und Nahostraum passiert, ist nicht mehr auszuhalten. Bisher konnte ich gut von aussen reden. Im Mai und Juni will ich in alter Heimat in meinen Ferien mit Flüchtlingen arbeiten, solange die Knete reicht. Ich hoffe, wir sehen uns dann.
LG, Hermann
Lieber Gerheart,
wir 68er hatten uns auch vorgenommen, etwas Alternatives zum Kapitalismus auszutesten, sind dabei jedoch gründlich gescheitert. Liegt es daran, dass wir die "condición humana", wie sie nun einmal ist, nicht in Rechnung gestellt haben? Die Menschenfeinde waren da realistischer, und es scheint, sie sind es bis heute noch.
LG, Hermann
Liebes Eichhörnchen,
de Maizière kommt hier in der Deutschen Welle, spanisches Programm, des Öfteren über den Atlantik. Man fragte mich unlängst, ob dieser Mensch mit diesem Gesichtsausdruck mit der Behandlung von Not beauftragt sei. Ich konnte nichts mehr sagen. Aber oft sprechen Gesichter und Gesten eine klarere Sprache als wir das wahrhaben wollen.
Kannst Du mir den Link des Artikels schicken?
Dir ein schönes Wochenende!
LG, CE
Rührend.
Über dieses Lob freue ich mich besonders. Wenigstens habe ich etwas Rührendes produziert.
Dank für den Link.
Die Aufzählung der politischen Fehler, bzw. Versäumnisse, ist wichtig und könnte in Schulen, Unis und Werkshallen für Diskussionen sorgen.
Was jetzt anbricht ist die Stunde der Abrechnung - weniger mit Merkels Politik als mit Merkel selbst. Die "Merkel muss weg"-Riege ist aber eher AFD und Pegida. Wenn Albrecht Müller sich mal -ganz kurz - von seiner Merkelphobie lösen könnte, wäre es gut. Der ist geradezu negativ-vernarrt in diese Frau wie auch CE. Das ist so durchschaubar, das es einen gruselt.
Wenn Kritik mit Phobie gleichgesetzt wird, dann "Gute Nacht, Marie!"
Mich gruselt's vor dem, was ich kritisiere.
Und ein Wirtschaftsproblem, dass auch die Umweltfragen betrifft. S. die schwarz-gelbe Entwicklungspolitik des FDP-Niebel.
Worauf bezieht sich das denn?
Was hält sie davon ab, für einen Beschluss der EU zu kämpfen, alle Mitglieder in angemessener Größenordnung für die Soforthilfe der Vertriebenen in Anspruch zu nehmen? Wer nicht mitmachen will, soll wieder nach Hause gehen und wissen, dass auch nichts mehr für die Neinsager zu erwarten ist. Die EU-Mitglieder haben alle die Menschenrechtscharter unterschrieben.
Ja guter Gott, das tut sie doch die ganze Zeit. Aber mit der Drohung, Leute nach Hause zu schicken, wird sie es nicht weit bringen. Ihre Vorstellung ist reichlich autoritär. Es geht um Bündnisse und nicht um Zwänge.
Das geht mir bei Ihnen auch oft so, aber eher vor Lachen.
Für eine kritische Würdigung von Menschen und ihrem Handeln, dafür bin ich auch zu gewinnen. Beherzigen Sie bitte diesen edlen Grundsatz auch für Blogger wie CE.
Beim nächsten Mal wieder, Doncoz. Allerdings wird die einzige Würdigung die ich mir vorstellen kann, sein, dass ich mich -was ich schon geraume Zeit so halte - nicht mehr zu Wort melde in Blogs von CE. Anders gehts nicht. Es gibt solche Konstellationen. Aber im Prinzip haben Sie recht. :-)
Achso, danke nochmal für die Erinnerung an Ziegler.
Dies zu Wirtschaft, Umweltschutz und Entwicklungshilfe:
"Deutscher Klimaschutz in Ecuador: Öl statt Dschungel - taz.dewww.taz.de/!5135291/22.09.2010 - Und Minister Dirk Niebel entzieht einem Dschungel-statt-Öl-Projekt die Gelder. ... artenreichen Teil des Yasuní-Nationalparks im Amazonas-Regenwald, direkt an der Grenze zu .... Wieczorek-Zeul über Klimaschutz in Ecuador."
Ich verstehe selbstverständlich unter Demokratie, sozialer Verantwortung, Solidarität und Diktatur etwas anderes als Frau Merkel, die eine willige Gehorsamskultur verantwortungsfrei ausübt.
Wenn ein EU-Regierungsorgan eine Mehrheitsentscheidung im Sinne einer Notverordnung trifft ist das Diktatur? Und wenn eine Allerweltsfrau ohne Parlamentsentscheidung oder im Sinne einer diktatorischen Infoverweigerung (TTIP) demnächst mit Obama (abhörgeprüft) spricht, unter Umgehung des Parlaments und vielleicht auch der Regierung, ist das einerseits Vasallentum und andererseits Diktatur.
Lieber CE,
ich hoffe, dass die Technik mit Glück so funktioniert, wie ich das wollte.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-03/thomas-de-maizi-re-tuerkei-eu-menschenrechte-fluechtlinge-gipf
und hier noch ein weiterer interessanter Artkel zu Deinem Thema:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/03/05/angela-merkel-hinterlaesst-europa-als-scherbenhaufen
Auch Dir wünsche ich ein schönes Wochenende!
H.G.
Eichhörnchen
Das mag für diejenigen, die ihn vielleicht schon damals nicht mochten, unvorstellbar sein - aber Kiesinger war überaus populär.
Was man so toll an ihm fand, müssen Sie allerdings nicht mich fragen - mich gab's damals noch nicht.
Lieber Helder,
aber, und dies ist mir noch wichtiger, die strukturen, die solche psychopathen in die erste reihe stellen, müssen noch dringender verschwinden und durch menschlich vertretbare ersetzt werden.
Diese Strukturen bilden sich durch die Sozialisation der Menschen heraus, worüber wir oft diskutierten. Rolle des Elternhauses, Rolle des Erziehungswesens.
Ich hatte es mir zur Angewohnheit gemacht, in jedem neuen Land, in dem ich tätig war, zuerst den Erziehungssektor zu untersuchen, um sagen zu können, ein Land hat Zukunft oder nicht.
In Ecuador, an der Grenze zu Perú, wo die ärmste Bevölkerung des ganzen Landes lebt, hatte ich wohl mein interessantestes Projekt, das die Grundschul- und Mittelschullehrer, zusammen mit den Elternvereinigungen und den SchülerInnen selbstverständlich, als wichtigste Gruppen für Entwicklung betrachteten. Beide, Lehrer wie Eltern wurden in Gemeindeentwicklung unterwiesen. Zweimal im Jahr für je einen Monat wurden die Lehrer in Seminaren als Quasi-Sozialarbeiter ausgebildet, um die Defizite in den Elternhäusern so weit wie möglich auszugleichen. Jeder Lehrer wurde verpflichtet, mindestens einmal in der Woche mit den Eltern zu arbeiten, in allen Lebensbereichen. Wenn ich sage verpflichtet so heisst das freiwillige Verpflichtung. Stimulanz war, nebenher an der pädagogischen Uni Fortbildung zum Sekundarunterrichten zu machen und Dipl. Arbeiten über die soziale Rolle des Gemeindelehrers anzufertigen. Vielleicht finde ich nach 20 Jahren einmal Zeit nachzuschauen, was aus den Familien geworden ist. Ich meine doch, dass das Urteilsvermögen von Kindern und auch Erwachsenen über private und öffentliche Dinge gewachsen ist.
LG, Hermann
Der Begriff "Vertriebene" ist absolut zutreffend. Beachtet man, wer vertrieben im Sinne von Landnahme und Vertreibung der Menschen nach beendeten Kriegen ist, trifft dies wortgetreu nicht zu. Kurden u. Palästinenser oder Roma wird ihr eigenes Staatswesen verweigert. Sie werden überall vertrieben. Auch die Menschen, die wg. Bomben, Mord und Todschlag und der Vernichtunge ihrer Existenzen in die Flucht getrieben werden, sind Vertriebene. Das ist doch spitzfindig, diesen Menschen vorzuwerfen, dass sie ihre Familien und sich in Sicherheit bringen müssen. Wer nimmt diese Vertreibung ohne Not auf sich, wenn er gar nichts anderes mehr denken kann, als es kann gar nicht noch schlechter werden.
Die Alten, Schwachen und Kranken können diese Strapazen doch nicht einmal in Erwägung ziehen.
Wir, die angeblich Stärksten, benehmen uns würdelos und sind die indirekten Mörder.
Wie erbärmlich ist vor diesen Tatsachen die Sprache (der Spiegel der Seele) des de Maizier, wenn er Flüchtlinge identifizieren will, selektieren wie vor den KZ! Ebenso schlimm ist die Tatsache seiner Selektion, wann, von wem die Menschenrechte gefordert werden sollen. Er meint ja nicht seine Freunde.
Bernd,
die direkte Verbringung der wohl mittlerweile in die zehntausende gehenden Flüchtlinge aus Griechenland direkt nach Deutschland.
Dafür bin ich auch. Parallel dazu muss jedoch aussenpolitisch alles getan werden, dass Wanderungen aus Heimat weltweit zurückgehen. D kann das Einwandererproblem auf Dauer nicht allein schultern. In Nahost ist die Einbindung von Russland, wie ich schrieb, viel wichtiger als die der Türkei. Der UN-Sicherheitsrat muss funktionsfähig gemacht werden und Kriege schon im Ansatz verhindern. Daneben muss in der Entwicklungspolitik sofort umgesteuert werden.
Last not least: Eine grosszügige Asylpolitik von D wird mit der Zeit, und das ohne deutsche Bevormundung, auch unsere europäischen Nachbarn überzeugen, dass ein gemeinsames solidarisches Handeln Europa insgesamt stärkt.
LG, Hermann
Na, lieber Koslowski,
hoffe, dass Dir das Ragout
bizarres Ragout von Analyse und Verschwörungstheorie, humanistischem Pathos und Denunziation, Vision und tabula rasa.
am Wochenende nicht zu sehr aufstösst.
Was meinen Wohnsitz anbetrifft, kann ich Dich beruhigen. Meine kommenden Ferien werde ich im Weserbergland mit Flüchtlingen verleben. Und wenn wenigstens die Knete für Unterkunft da ist, wird wohl auch mein Wohnsitz nach 40 Jahren langfristig wieder in der alten Heimat sein. Da kannst Du Dich ja ebenfalls praktisch einbringen. Wenn in der Zwischenzeit Frau Merkel die Bühne verlassen haben sollte, wird es mir sicher noch mehr Freude bereiten, in die alte Heimat zurückzukommen.
Bist Du nun zufrieden?
Lieber Heinz,
dass Gabriels Sozialpaket, unabhängig davon, ob er und die SPD das als Wahlgag auf den Tisch gelegt hat, eine sofortige Abfuhr der Kanzlerin und Schäuble einstecken musste, spricht Bände. Der "Ich will hier rein"-Kanzler Schröder (ins Kanzleramt) hat, wie Du sagst, nicht nur D einen riesigen Niedriglohnsektor beschert, sondern auch die übrigen europäischen Volkswirtschaften ruiniert. Mit den Franzosen wäre die Agenda 2010 nicht zu machen gewesen. Nun, da waren die deutschen Kapitalisten mit Schröder an der Spitze eben cleverer.
LG an die Peene, Hermann
Das ist Merkels alternativloses und kurzsichtiges Format. Mit Willkommensgruß war zu vorderst vielleicht tatsächlich ihr Gewissen im Spiel. Diesem hat sie genüge getan, für den Augenblick ohne Vorstellung, was sie auf den Tisch bringen will und kann, ließ sie die "Gäste" an der Tür stehen und kam dann auch noch auf den Gedanken zu sortieren, wer an den Tisch passen muss. "Auf- oder Annahmekultur" geht aber anders.
Gastfreundschaft heißt, "kommt rein. Wir sind nicht vorbereitet, teilen aber was wir haben und können."
Die innenpolitische Lage der Türkei wird immer aufgeheizter. Die Sicherheitsbedürfnisse einer autoritären Regierung werden entsprechend kosten. Wenn da die Merkel-Regierung über die schlappen 3 Mrd hinaus nicht mitspielt, wird ihr Erdogan die Hölle heiss machen. Vielleicht muss die Nato dann doch im Mittelmeer einen Betonwall hochziehen.
Es ist eine Merkel-Politik ohne Hand und Fuss, Gestochere im Nebel, Augen zu, nach mir die Sintflut.
Liebe/r Kurzefrage,
teile Deine Meinung. Jetzt fehlte nur noch, dass Menschen wie Du, Andere und ich, die mit Rechts nicht das Mindeste gemein haben, sondern mit Mitmenschlichkeit, dass diese Menschen womöglich mundtot gemacht werden, wenn sie es wagen, Madame zu kritisieren. Dabei geht es nicht um die Person Merkel, es geht um ihre verheerende Politik, die sie nun schon 10 Jahre unermütlich betreibt und sich dafür mehrheitlich beklatschen lässt. Nun, wir werden sehen, wie lange die Ära Merkel dauert.
LG, CE
Lieber Achtermann,
Dank für die Ergänzung zu A. Müller. Ich kenne mich bei ihm nicht aus. Was er über die Merkel-Politik und die SPD-Sozialpolitik schreibt, hat jedenfalls Hand und Fuss.
LG, CE
Stimmt. Sie teilt aber nicht das Eigene.
Unverständlich bleibt mir auch das Verhalten der Medien. Um diesen Erdogan macht man das große Aufheben, gleiches gilt für England, das nichts beitragen will, aber fordert! Den Griechen, die nun wirklich das menschenmögliche tun, über ihre Kraft hinaus, gibt man nicht einmal in dieser Notsituation die Hilfe, die sie und die Geretteten dringend benötigen.
Was ist dieser alte nimmersatte Geizkragen, Schäuble, für ein alter, starrsinniger Knochen? Nicht einmal dabei gibt Merkel einen eigenständigen Gedanken und ein eigenständiges Urteil ab. Er muss bisher keine Schnitte Brot weniger essen!
Entspricht diese unmenschliche Haltung dem CDU/CSU Parteiprogramm? Und das haben ihre Wähler gewählt?
Lieber José,
in vielem, was Ziegler sagt, gebe ich ihm recht. Ich lernte ihn Ende der 70er Jahre in Guinea-Bissau persönlich kennen, als er an ein Kampagne gegen Nestlé beteiligt war: "Nestlé tötet Babys" (Kampagne gegen das Füttern von Neugeborenen mit Nestlé-Milch). Seither habe ich immer mal wieder seine Aktivitäten verfolgt. Er ist ein aufrechter Streiter für die Benachteiligten dieser Welt. Aber was er hier über Merkel sagt, liegt doch reichlich daneben. Die konkrete Merkel-Politik zeitigt das glatte Gegenteil dessen, wofür Ziegler eintritt. Doch sieht man an dieser Einschätzung auch, das die Sicht aus der Ferne oft den Blick trübt. Merkel wird durch einen Nebel wahrgenommen als die Einzige, die sich um die Flüchtlinge kümmert und Menschlichkeit in einer kalten Welt zeigt. Wie die tatsächliche Merkel-Politik seit 10 Jahren aussieht, werschwindet aus dem Blickfeld.
LG, Hermann
Bernd, wie wärs mit dem beschönigenden Begriff "Auswanderer", in Wahrheit heute von Unions-Seite als "Wirtschaftsflüchtlinge" bezeichnet. D hatte seit Mitte 19. Jh. bis erste Hälfte 20. Jh. insgesamt 20 Mio "Wirtschaftsflüchtlinge" (Auswanderer) mit einem geringen Anteil politisch Verfolgter nach 1933. Du findest heute die Nachkommen dieser deutschen Wirtschaftsflüchtlinge und politisch Verfolgten, die ausnahmslos unter einigemassen humanitären Bedingungen unterkamen, in aller Welt. Sie haben zum Reichtum der Völker beigetragen, oft jedoch in Ghetto-Situation siedelnd.
José,
habe Deinen Beitrag gelesen.
Wie gesagt, in zwei Monaten geht es ans Eingemachte. Das Weserbergland ist nicht weit von Kassel entfernt. Man wird sich sehen.
LG, Hermann
Heinz, ich beziehe meine Kenntnis aus der DW und dem Internet, nicht aus praktischem Erleben. Das kommt jetzt in zwei Monaten auf mich zu. Wir werden sehen.
Der Krieg der Milliardäre gegen den Rest der Welt. Es ist der Krieg der Ober-Kriminellen gegen die übrige Welt. Alles, was ein Mensch im Laufe seines Lebens über zwei Millionen Euro erwirtschaftet hat, sollte weggesteuert werden. Ich frage mich, ob Gates, Buffet und Konsorten reinen Gewissens schlafen können?
Wenn man bei der Analyse des Begriffs Auswanderer oder Wirtschaftsflüchtlinge von den Vorbedingungen und der damit verbundenen Motivation ausgeht, waren auch die damaligen Auswanderer von ihrem Überlebenswillen "Getriebene".
Es war die "Gründerzeit", in der die Industrie das schon karge ländlische Leben auslöschte und die Menschen unter unvorstellbaren Bedingungen in den Fabriken schuften und leiden ließen. Kinderelend, Kinderarbeit, Wohnungsnot Krankheit, Alter etc. Bereits damals all das, was auch heute die Menschen "treibt" in der Hoffnung, überleben zu können.
Was ich noch selbst aus authentischen Erzählungen weiß, läßt sich leicht mit der heutigen Elendssituation der Menschen vergleichen. Ich kenne noch Erzählungen der Geschichten der Villenschlösschen des Commerzienrats, der aber dem 12j. Helfer des Gärtners nur eine warme Mahlzeit, Kartoffeln und Quark, am Tag zahlte und jede Zulage ablehnte. Die Weigerung der Mutter, dass der Junge dafür nicht weiter arbeiten könne, da er auch Schuhe benötigte, wurde mit Sippenhaft der Geschwister in der Fabrik gekontert. Dass das Kind nicht geregelt die Schule besuchen konnte, versteht sich. Das gleiche galt für die Kinder, die sich ihr Brot erbetteln mussten. Dazwischen liegt nur eine Zeitspanne! Die sozialen Verhältnisse ähneln sich doch sehr. Was hat die Menschheit gelernt?
Ich gehe so weit zu behaupten, dass die Kapitaleigner die wirklichen "Wirtschaftsflüchtlinge" sind, die immer dahin flüchten, wo sie noch mehr Kapital erpressen können. Sie flüchten vor jedem Cent LohnUNkosten! Sie treibt nicht der Hunger in die Billiglohnländer, sondern ihre Gier.
An diesen Umständen ändern keine Grenzen etwas, hier muss eine andere Politik greifen, die aber sofort als nicht genehme Regierungslinie boykottiert wird. Wie wir wissen.
hallo, sie würdelos sich benehmender indirekter mörder.
wer differenzieren und klassifizieren mit selektieren auf der rampe des vernichtungslagers gleichsetzt, erschleicht sich dignität mit opfern, die er funktionalisiert.
wem wort-getreu-heit schnuppe ist, weils um empörungs-steigerung und schäumende selbst-erregung geht, dem wird alles eins und der trägt auch zu irgendwelchen klärungen nix bei.
nicht, daß ich glaube, ihre schreib-praxis be-einflussen zu können,ich verwahre mich nur als teilhabender zeuge gegen ihre un-art.
Interessant, wie getroffen Sie sich fühlen! Kennen Sie das Wort vom "getroffenen Hund"?
Wer die Wortgetreuheit kennt, der weiß eigentlich auch etwas vom Kontext seiner Aussage!
Das Dignität nicht zu erschleichen ist, sollten Sie wissen.
Du hast recht! Sie nennen sich Investoren und wollen Griechenland ja privatisieren.
Diese Strukturen bilden sich durch die Sozialisation der Menschen heraus, worüber wir oft diskutierten. Rolle des Elternhauses, Rolle des Erziehungswesens.
lieber hermann,
ich fürchte, wir haben reichlich stoff zum diskutieren...
was die linken lehrer mal meinten, meine ich jetzt aber nicht. die strukturen der brd-gesellschaft haben sich in hundert jahren kaum verändert. die sozialisation ist individuell sehr wichtig, ändert die gesellschaftsstrukturen aber nicht, vielleicht in 1000 jahren.
wenn mausfeld feststellt, dass die politschdarsteller nur die lakaien der global player sind, hat er wohl recht. psychopathen sind beide gruppen aus der oberen etage.
was aber bestimmt sie, die superreichen, zu kommandeuren?
nichts als die erbschaft und die gute alte tradition.
das ist weder durch kriege noch durch revolutionen auszutreiben. was wir hier tun, ist sowas wie graswurzelzucht. ameisenwerk.
zum einen sind wir zu wenige, um etwas zu ändern, zum andern verfügen wir nicht über die treibriemen wie jene, um etwas ins öffentliche bewusstsein zu schleusen.
wort- und gedankenspiele, mehr nicht. aber immerhin besser als schach, glotze etc.
lg hy
20 mio?? auswanderer??
unter einigermaßen humanitären bedingungen?
eher: aufnahme-fähigen relativ dünn-besiedelten gegenden mit relativ geringer produktivität, die relativ gut-qualifizierte einwanderer gewähren liessen.
"Was aber bestimmt sie, die superreichen, zu kommandeuren? Nichts als die erbschaft und die gute alte tradition."
Wie es gehen könnte, wurde in Deutschland bereits 1926 demonstriert mit einem Volksentscheid zur Enteignung der Fürsten (war mir nicht bekannt). Gescheitert ist es deshalb (als der Erfolg drohte), weil das Gesetz geändert wurde und nun die absolute Mehrheit der Wahlberechtigten verlangt wurde.
So eine Aktion wäre heute allemal wieder angebracht.
die von der Flüchtlingswelle im Sept. '15 völlig überrascht wurde und folglich keinerlei Durchblick besitzt,
Sie sind wirklich ein schlecht informiert.
Die Bundesregierung ist von der Flüchtlingswelle nicht überrascht worden. Schon damals war die Presse voll mit dem Problem. Und schon damals gab es Quotendebatten und es gab Krisengespräche.
Die folgenden Beiträge sind aus 2014.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article133304311/Deutschland-ist-das-Fluechtlingsheim-Europas.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/eu-fluechtlingspolitik-migrationsstudie-zeigt-alternativen-auf-a-997053.html
http://www.neues-deutschland.de/artikel/995971.rechtsaussen-orban-merkels-asylpolitik-ist-linke-verschwoerung.html
Vielleicht kommt CE ja noch mit Viktor Orban unter einen Hut. Der meint, Merkels Asylpolitik sei eine linke Verschwörung .
Welche Fürsten wollen Sie denn enteignen. International agierende Aktiengesellschaften oder Banken?
Da können Sie ihrer Kreativität vollen Lauf lassen. Fangen wir mal bei den "Oligarchenfamilien" an und ja, sowenig wir Private Krankenkassen brauchen, so überflüssig ist ein Privates Bankensystem.
Aber über das Thema, über die Notwendigkeit von Enteignungen (das GG ließe sich konkretisieren), wer oder was davon betroffen wäre und wie es anzugehen ist, dürfte schon mehr als ein Beitrag zu schreiben sein.
Ich war schon mal in einem "enteigneten" Land. Aber, so richtig erfolgreich war das auch nicht.
"Wir" müssen genau hinschauen, um nicht in Schwarzweiß-Schemata hängen zu bleiben.
Ihre Anmerkung ist zutreffend und ihre Erfahrungen, ihre Skepsis hat daher ihre Berechtigung. Umso wichtiger wäre die kritische Aufmerksamkeit, um bei neuen "Übertreibungen" die Rote Karte zu zeigen.
Denn was nützt es, mit den besten Absichten zu starten, wenn dabei nur neue Ungerechtigkeiten produziert werden. Aber eines ist für mich klar, sowohl die Anhäufung von Kapital, wie auch die damit verbundene Macht, korrumpiert jede Demokratie und lässt sie mehr und mehr zu einer Fassade degenerieren.
Die Ungleichgewichte, die Ungerechtigkeiten sind so evident, dass es darüber zumindest keinen Dissens mehr geben sollte (dürfte). Dies gelegentlich immer noch als Neiddiskussion abzutun ist mehr als lächerlich und zeigt unmittelbar, wessen Geistes Kind jener ist, bzw. auf welcher "Lohnsliste" er/ sie steht.
Enteignung klingt heute wie ein Anachronismus. Vielleicht bedarf es von Seiten der Linken dafür eine positiver besetztere Alternative. Gemeineigentum oder kommunales Eigentum klingt doch schon viel eleganter.
Allerdings würde mir "Volkseigene Betriebe" auch nicht mehr zeitgemäß erscheinen. :-)
Eichhörnchen,
Dank für die Links. Allerdings klappte der Zeit-Link nicht. Mal sehen, ob ich das auch von Panamá aus hinbekomme.
LG, Hermann
Lieber Bernd,
Dieses bedingungslose Vasallentum gegenüber dem globalen Hegemonieanspruch der USA scheint mir den größten Fehler dieser noch andauernden Regentschaft zu markieren.
Sehe ich auch so, und damit verbunden die bisher verpasste Chance (Gorbatschow) Russland in ein gemeinsames europäisches Haus einzubinden. Ich war damals in Mosambik während des Bürgerkrieges und träumte von einem Europa von Portugal bis Sibirien. Ob die Geschichte manchmal eine zweite Chance für die erste verpasste bereit hält? Jedenfalls hätte Schröder/Fischer mehr aus der Männerfreundschaft mit Putin machen können als ökonomische Geschäfte. Schröder mit Putin wie Adenauer mit De Gaulle hätten die Gelegenheit beim Schopf packen müssen. Die Deutschen wären mehrheitlich dafür gewesen und Schröder wäre als ein Grosser in die Geschichte eingegangen. Aber vielleicht hätte Fischer als eingefleischter US-Freund nicht mitgemacht.
Gastfreundschaft heißt, "kommt rein. Wir sind nicht vorbereitet, teilen aber was wir haben und können."
Sehe ich ebenso.
Caramba! Heinz, als Putin das vorschlug, war ich auf dem Weg von Haiti, nach dem fürchterlichen Erdbeben im Januar vorher, nach Panamá. Da ist mir allerdings so einiges durch die Lappen gegangen.
Ja, ist Madame auf diesen Vorschlag überhaupt nicht eingegangen? Unerhört! Wie Du sagst, die Karten müssen neu gemischt werden.
Noch einen schönen Sonntag! Hermann
Lieber Otmar,
Nun, dass sie DIE Hampelfrau der USA ist, hat sich durch ihre Reise zu Bush - als sich Schröder gegen den Afghanistan_Krieg wandte - nachhaltig bewiesen! Mehr muss man dazu nicht mehr sagen.
Sie hätte eine grosse Tat als ausgleichend Kraft zwischen den USA + Russland vollbringen können - das wäre echtes "Leadership" gewesen, aber diese strategische Weitsicht fehlt ihr komplett - dazu ist sie eine viel zu einfache und einäugige Politikerin, immer gewesen.
Dieses Versäumnis, das Spardiktat und das Versäumnis, etwas gegen HartzIV (Agenda 2010) unternommen zu haben, wird wohl das verheerendste Erbe der Kanzlerin sein. Da helfen auch die addierten Jahre an der Macht nichts, die man getrost als Armutszeugnis der deutschen Zivilgesellschaft betrachten kann.
Ich würde jetzt gern einmal die politische Stimmung in Wien "erfühlen". Ich erinnere mich gut an die Nach-Bosnien-Kriegszeit in Wien und die zahlreichen bosnischen Flüchtlinge aus Wien, die mir beim Wiederaufbauprozess in Bosnien zur Seite standen. Sie waren des Lobes voll von der österreichischen Gastfreundschaft. Ich arbeitete damals mit EU und Hilfswerk Austria (grund-katholisch, trotzdem gute Leute) Ob sich die Zeiten heute geändert haben und sich Deine Landsleute fühlen wie zur Zeit der "Türken vor Wien"?
LG aus Panamá, CE
Was aber nach Merkel kommt, entspricht gewiß nicht mehr dem, was wir noch unter einem Staat verstehen, der auf dem Weg ist in eine lebendige Demokratie.
Heinz, wir werden sehen, was nach Merkel kommt. Wir sollten darüber nachdenken, dass Unabhängige für den BT kandidieren. Auch nur einer im BT wäre schon ein riesen Fortschritt. Die ewige Kungelei zwischen und innerhalb der Partei-Seilschaften bricht uns über kurz oder lang das Genick.
Eichhörnchen,
Was ist dieser alte nimmersatte Geizkragen, Schäuble, für ein alter, starrsinniger Knochen? Nicht einmal dabei gibt Merkel einen eigenständigen Gedanken und ein eigenständiges Urteil ab. Er muss bisher keine Schnitte Brot weniger essen!
Entspricht diese unmenschliche Haltung dem CDU/CSU Parteiprogramm? Und das haben ihre Wähler gewählt?
Genau den haben ihre Wähler gewählt.
Als Student in Freiburg in der Jungen Union, in den 60ern, durfte sich Schäuble nicht nach Heidelberg an die Uni trauen, ebenso "Uns-Kohl". Beide waren damals von uns bereits durchschaut bis auf die "Unterhosen". Aber Du siehst, welch blendende Karrieren sie gemacht haben, immer als Anhängsel des CDU-geneigten Kapitals. Wahrscheinlich werden ihre Karrieren auch heute noch von jungen Leuten nachgeahmt.
Eichhörnchen,
in Bremerhafen gibt es ein "Deutsches Auswanderermuseum". Ungeheuer interessant, in dem auch Einzelschicksale verfolgt werden können. Was Du sagst, entspricht den Tatsachen der damaligen Zeit. Heute ist das Leben in Afrika, Teilen von Asien und Lateinamerika ähnlich oder noch weitaus schwieriger. Ich kann das Gerede über Wirtschaftsflüchtlinge, die unter deutsche Sozialgesetzgebung schlüpfen wollen, nicht mehr hören. Wer aus materieller Not die Heimat verlässt, tut das nicht freiwillig aus Lust und Tollerei. Was getan werden muss, ist das Angebot einer guten Ausbildung und Teilhabe am Gemeinwesen.
Als begüterter "deutscher Wirtschaftsflüchtling" wurde ich in Panamá vom deutschen Finanzamt "verfolgt". Der Wohnsitz hatte mich als solchen ausgewiesen. Meine 300 Euro-Rente sei ja wohl auf Millionen geflüchteter Knete gebettet. Es gibt tatsächlich solche Menschen in Panamá. Dass ich als ein solcher wegen des zufälligen Wohnsitzes verdächtigt wurde, kam bei mir nicht gut an. Ich schickte einen bitterbösen Brief mit meinem beruflichen Werdegang als Entwicklungsberater in Armuts-, Friedens- und Sozialpolitik und wurde daraufhin in Ruhe gelassen. Aber Du siehst, wie Schäuble inzwischen seine Behörde per Internet in die Steueroasen der Welt schickt.
Heinz, eine bahnbrechende Erfindung sollte dem Erfinder eine Prämie sichern, die ihm ein ausreichendes Lebensniveau verschafft. Dass aber Käufer noch nach Jahren den Erfinder mit Millionen oder Millarden mästen, ist eine Sauerei. Wie gesagt, ich wäre dafür, diese Prämien bis 2 Mio Euro gelten zu lassen. Danach muss dann aber Schluss sein. Alles, was darüber hinausgeht, sollte als Steuer abgeschöpft werden und dem Sozialhaushalt bzw. anderen nützlichen öffentlichen Gütern dienen. Es könnte damit auch der Fonds für das BGE oder Fonds für Solidarwirtschaft genutzt werden.
Lieber Helder,
es gibt noch heute Millionen von indigenen Völkern auf der Welt, die keine kapitalistische Rechtsprechung kennen. Generell ist Grund und Boden Gemeineigentum. Eine neue Familie bekommt durch den Gemeinderat einen ausreichenden Grund zum Lebensunterhalt. Sollte ein Ältester durch Polygamie eine Grossfamilie mit einer grossen Zahl von Rindern aufgebaut haben, ist er gehalten, diesen Reichtum mit den anderen Familien zu teilen, z. B. bei den Erntefesten. Der übermässige Reichtum einer Familie wird von der Gemeinde nicht geduldet. Bei frauenrechtlichen Gesellschaften ist die Gegenseitige Hilfe und Horizontalität der Gemeinde noch stärker ausgebildet.
Es gibt also alternative Paradigmen zum Kapitalismus. Wollten wir in unserem Alter noch etwas an Korrektur dieses grausamen Systems beitragen, können wir durchaus Ideen geben und kleine Initiativen entwickeln. Aber der Weg zurück zu mehr sozialer Gerechtigkeit und Mitmenschlichkeit ist ein steiniger Weg. Da gebe ich Dir recht.
LG, Hermann
Lieber Denkzone8,
ich empfehle Dir, einmal das Deutsche Auswanderermuseum in Bremerhafen zu besuchen. Da gibt es jede Menge Anschauungsmaterial über deutsche Auswanderergenerationen. Auch Einzelschicksale können verfolgt werden. Da arbeiten zahlreiche Historiker mit.
Es ist richtig, dass die deutschen und andere europäischen Auswanderer häufig von den jeweiligen Regierungen in dünn-besiedelte Gegenden geschickt wurden, um die Produktion und Produktivität des Gastlandes zu stärken. Das heutige deutsche Kapital freut sich ebenso über die Ankunft von billigen Arbeitskräften. So gross ist der Unterschied nicht.
LG, CE
Lieber Paul,
So eine Aktion wäre heute allemal wieder angebracht.
Dafür wäre ich ebenfalls. Sollte aber parallel durch die Verhinderung von Kapitalflucht flankiert werden.
Lieber Gruss zum Sonntag,
Hermann
Rechte Kritik an Merkel ist nicht mit humanistischer/linker Kritik an Merkel zu verwechseln. Es stimmt, dass beide Kritiken derselben Person gelten, jedoch aus völlig unterschiedlicher Weltanschauung heraus zustande kommen.
Heinz, es gibt zahlreiche Beispiele von solidarwirtschaftlichen Betrieben in der Welt (nur in D eben nicht), in der die Produzenten gemeinschaftlich in nicht entfremdetem Arbeitsverhältnis entscheiden und die einen ebensolchen wirtschaftlichen Erfolg wie kapitalistisch geführte Betriebe erreichen. Der real existierende Sozialismus mit seiner bürokratischen Kommandowirtschaft ist sicher kein Beispiel für nicht entfremdete und selbstbestimmte Arbeit.
ist dir die differenz zwischen dem von mir gesagten und deiner antwort schnuppe? und- wie kommst du auf 20 mio? nach meinen infos sind von 1820-1912 ca 5 mio deutsche nach übersee emigriert. über remigranten hab ich keine zahlen.
Das ist nur eine Sprachwahl, ob Sie Fürsten oder Feudalherren schreiben. Da sie ihre Vermögen nicht ehrenwert verdienten, sondern mit Mindeslöhnen etc. ergaunerten (mit oder ohne Börse), haben sie es denen, die es erwirtschaftet haben, gestohlen. Das Ererbte beruht auf gleicher Herkunft. Die Gleichheit von Arbeit und Kapital könnte mit einer sozialgerechten Arbeitsmarktpolitik auf dem Fundament der Menschenachtung geregelt, wieder hergestellt werden. Dabei geht es nicht um Gleichmacherei, sondern um "gleiche Lebensrechte". Wem nach Gleichmacherei zumute ist, kann sich an der Ungleichheit des "angeborenen Recht auf Vermögensbildung der RKK" orientieren, die die Würde der Menschen nicht für ein angeborenes Juwel hält. Sondern als Gnade in gottebenbildlicher Barmherzigkeit wie in den überwiegend kath. westlichen Bevölkerungen mit westlicher Kolonial- und Missionsgeschichte. Welches Land hat eine mustergültige politische Entwicklung genommen? So sind Politk u. Religionen Allianzen, aber keine guten.
Die Macke des Sozialismus ist die Tatsache, dass er die Einmischung der Religionen (aus gutem Grund) ablehnt. Hätte Stalin Rom mitmischen lassen, wäre er so wenig exkomuniziert worden wie Hitler.
Gegen diese Wirtschaftskriminalität helfen nur entsprechende Pflichten und Gesetze! Oder hat jemand am Faustrecht ein Interesse?
Wollen Sie denn, dass die Menschheit sich in dieser Unmenschlichkeit weiter entwickeln soll? Meinen Sie nicht auch, dass diese dumme Hetze und Verteufelung der "sozialen Gerechtigkeit" nur ein Ziel hat, nämlich den Reichen noch mehr Reichtum auf Kosten der Hilflosen zuzuschustern? Kucken wir doch nach dem Mond, wenn wir hier unten eine menschenwürdige Ordnung erreicht haben.
Hilflose sind nicht dumm und nicht faul, aber auch keine Heiligen, die vor ähnlicher Kriminalität gefeit sind. Deshalb ist und bleibt es eine Frage der Politik, ob die Menschen morgens ein Honigbrötchen frühstücken können oder hungern müssen um diesen Hunger leichter im Bett ertragen zu können.
hätte stalin rom...
oder hungern müssen um diesen Hunger leichter im Bett ertragen zu können.
Es muss heissen: oder die Kinder diesen Hunger leichter im Bett ertragen konnten, bis sie etwas zu Essen bekommen konnten.
und wenn wir noch die allgemeine mobilität von arbeitskräften addieren: sind wir alle auswanderer,vertriebene,flüchtlinge?
ein bissel ordnung möcht schon sein.
aber wenns um umsetzungenaller art geht:
hinweis: 10 mio ost/zwangs-arbeiter in den kriegsjahren des dritten reichs: der größte sklaven-transfer der geschichte.
Keine Sorge, mein Magen reagiert auf Schwerverdauliches versöhnlich. Für die Arbeit mit Flüchtlingen im Weserbergland wünsche ich gutes Gelingen. Vielleicht ist ja im Sommer Merkel bereits gestürzt und hat die Rettung Deutschlands und Europas unter der Führung von Schäuble, von der Leyen, Merz oder Seehofer hat begonnen.
Wollten sie noch etwas schreiben oder macht Sie das sprachlos?
keep moving...
Alles, CE, was Sie an Forderungen für eine veränderte Welt und Gesellschaft hier - nicht zum ersten Mal - umfänglich niederlegen, könnten Sie auch ohne die Behauptung, Merkel sei Schuld, dass Sie noch nicht weitergekommen sind, begreiflich machen.
Sie entwerten damit zusätzlich Ihre Bemühungen. Dass ich von diesen umfänglichen Ansprachen an die Welt in mehrfachen Ausfertigungen ohnehin überhaupt nichts halte, muss ich Ihnen nicht erklären.
Lieber Hermann, „wir 68er“?
Ich weiß nicht, wen Du damit meinst. Ich zähle mich jedenfalls nicht dazu. Im Gegenteil, ich habe stets Abstand gehalten zu diesem Sumpf aus Affekten, camouflagierter Dekadenz und Halbgarheiten, deren eine Weltbeglückungsparole bezeichnender Weise ja die war: Ficken statt Krieg (womit Krieg subtilster Sorte in den menschlichen Verkehr zueinander hineingetragen worden ist und zur revolutionären"Tugend" erklärt worden ist).
Daß, wie Du schreibst, die "condición humana" nicht in Rechnung gestellt worden sei, liegt eindeutig daran, daß die sogenannten „68er“ und ihre bourgeoisen Abarten, in Majorität, sich und ihre eigenen (totalitär intendierten) Affekte nicht mitreflektiert haben. Was dabei herauskam ist, daß ideologisch-abstrakt (wobei sich das all zu oft schon in bloßen Phrasen erschöpfte) ü b e r soziales Miteinander geschwafelt worden ist, statt a u s eigenem inneren sich überhaupt Befähigen zum gedeihlichen Miteinander. Und der komplette 68er-Scheiß, war letztlich ein riesiger Kommerz.
Die Endlosdiskussion um faule oder noch ungelegte Eier bringt uns keinen Deut weiter.
Wir haben jetzt Verantwortung für die Menschen, die unter der von den gesamten Polit- und Unpolit-Gesellschaften verursacht wurde. Es ist die eine Sache, ob in der Vergangenheit falsche Entscheidungen getroffen wurden und eine andere Sache, ob diese ein Irrtum oder ein Verbrechen in vollem Bewußtsein waren!
Dabei gibt es die unmittelbar Verantwortlichen und die Mitverantwortlichen.
Demnach steht sowohl Schröder als auch Merkel für die Politik, die sie unterschrieben haben.
Weder Schröder noch Merkel machten oder machen die Politik alleine. Aber auch nicht ganz ohne ihre persönliche Prägung.
Zu Schröders Verantwortung für die Agenda kann auf die damalige Gemengelage verwiesen werden, über die im Handelsblatt v. 06.o5.2003 zu lesen war:
"Schröders Hürdenlauf hat erst begonnen
Datum: 06.05.2003 07:59 UhrDer Bundeskanzler ist bei seiner Reformagenda nicht nur auf die Abgeordneten von Rot-Grün angewiesen, sondern muss bei einigen Vorhaben auf die Union hoffen. Nach Vorlage des CDU/CSU-Konzepts scheint eine Einigung möglich, doch die Union hat sich nicht festgelegt, ob sie die Reformen blockieren oder mitgestalten will."
Versäumt wurde, die Agenda gesetzlich zu befristen und an ein Prüfergebnis zu binden.
Merkel geht auf ihre Weise mit der aktuellen politischen Gemengelage um und hat ihre Verantwortung für ihr Tun zu tragen.
Kampfgeist aus Überzeugung wäre, wenn sie mit einer Untermauerung ihre Aussagen zu einem Ziel führen würde. Sie beläßt es bei wertlosem Sagen und unkritischem Gehorsam. Richtlinienkompetenz zeigt sie nicht.
Assoziieren Sie nach Ihrem Gusto? Oder wo ist zu lesen, daß ich die sogenannten "68er mit der Kommune 1" gleichgesetzt habe?
Türkei: "Wir sollten nicht Schiedsrichter beim Thema Menschenrechte sein"ZEIT ONLINE - vor 1 Tag"Wir sollten nicht der Schiedsrichter beim Thema Menschenrechte für die ganze Welt sein", sagte de Maizière der Passauer Neuen Presse.
Hallo CE, diese Technik verstehe ich wohl nie. Aber wenn Du den Titel eingibst, müsste es klappen. Unter dem Titel findest Duch auch mehr Stellungnahmen zu dieser unsäglichen Haltung eines CDU-Politikers.
Hoffentlich klappt es.
Beitrag & Kommentare kranken weitgehend an einem Syndrom, das die Linke noch immer handlungsunfähig macht: der unversöhnlichen Gegenüberstellung von Utopie (oder auch "reiner Lehre") und pragmatischem Umgang mit realen Problemen.
Ohne Pragmatiker ändert sich nichts. Deren Kompromissfähigkeit aber macht anfällig für politische Korruption. Deshalb sind auf der anderen Seite distanzierte Theoretiker als kritischer Gegenpart und Korrektiv nötig.
Sieht man beide nicht als sich ergänzende Gegenpole, sondern als unüberwindbare Gegensätze, dann versinkt der konkrete politische Alltag im Sumpf und die erarbeitete theoretische Position wird totalitär durchzupeitschen versucht.
So betrachtet kippt der Beitrag an dem Punkt, wo er behauptet, eine bessere Poliik könne es nur ohne Merkel geben, es aber gleichzeitig versäumt, darzulegen, wie das dann hier und jetzt ganz konkret machbar sein soll.
Heute wäre eine neue, mutige Denkgeneration dringend notwendig. Die 68er gaben Denkanstöße im damaligen Schwimmbecken der Politik. Irrtum wie überall, wo weiter und neu gesacht wird, nicht ausgeschlossen. Wie anders funktioniert der Wunsch Willy Bandts "mehr Demokratie wagen"?
Heute lese ich:http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/themen/
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/wp-content/uploads/2016/03/DWN-EU-T%C3%BCrkei-188x119.jpg
Flüchtlinge: EU will Balkan-Route für geschlossen erklären
Im Entwurf für das Schlussdokument des EU-Gipfels erklärt die EU die Balkan-Route für geschlossen. Griechenland wird demnach die ankommenden Flüchtlinge und Migranten aufnehmen müssen. Keine klare Vereinbarung gibt es für die Verteilung der Flüchtlinge in Europa.
Wer autorisiert die EU zu einer derartigen Erklärung, und zwar bereits vor Abschluss des EU-Gipfels?
Und wo bleibt unsere Allerweltsfrau Kanzlerin? Worauf wartet sie?
Gracias!
Ja, so ist es. Und was mir eben sehr übel aufstößt, ist diese elende, schönfärbende Verklärung und verherrlichende Legendenbildung um die sogenannten 68er.
Es gehört für mich zu einer Analyse nicht nur induktive Vorgehensweise, sondern stets ein notwendiges Wechselspiel von Induktion und Deduktion; somit also entschieden auch die Fragen: was ist das zur Beurteilung anstehende nicht? Was haben die Ausgangslegungen nicht gezeitigt?
Und so komme ich auch dazu, anhand des heute gegebenen Status der (globalen) gesellschaftlichen Entwicklungen zu konstatieren, daß das, was ist, auch Frucht der sogenannten 68er und ihrer Umtriebe ist, nämlich gewähnt zu haben, aufmischen zu wollen, aber konzeptionell sich als unfähig zu zeigen, nichts für die menschliche Gemeinschaft fruchtbar Tragendes geliefert zu haben. [Ich denke beispielsweise nur an den Aspekt des bedingungslosen Grundeinkommens, der schon in den 60ern(!) von Ralf Dahrendorf ausgiebig erörtert worden ist. (Aber wahrscheinlich war ein Lord Dahrendorf alleine schon wegen seines Titels für die revoltierenden Dummschwätzer der sogenannten 68er indiskutabel) - Ich denke auch an die in den 20er (!) Jahren gesetzten Impuls der Dreigliederung des sozialen Organismus‘, den man vorgeblich wegen vermeintlicher „esoterischer“ Kontextlage nicht ansatzweise zu reflektieren sich „herablassen“ konnte; - was aber im Grunde reiner Denkfaulheit geschuldet ist.]
Und die eingeübteste Ausflucht als Erklärmodell, daß das, was man vorgeblich an Gutem ja mit so heißem Begehren gewollt hat, nicht geklappt hat, ist elende Externalisiererei: hauptsächlich „das böse Kapital“, dem andererseits stets die Aufträge erteilt worden sind und erteilt werden, genau so hassadeurhaft sich zu gebärden, wie es das tut, damit die Bausparverträglein ect. pp. was abwerfen. Auch die Majorität der sogenannten 68er waren und sind ausbeuterische und mordende Zins-Dreckschweine!
Wie heißt es bei Goethe so treffend: "„Was fruchtbar ist, allein ist wahr.“ Und einer gewissen bornierten Dämlichkeit entspringt die Ansicht, es sei etwas nur deshalb nicht konstatierbar, wahre Wirklichkeit, weil man es bäh-bäh findet, eigentlich aber nicht aber in der Lage ist kritisch anerkennen zu wollen, es dazu selbst auf die Wege gebracht und gehätschelt zu haben.
"... oder wie heisst das jetzt bei euch?"
Es wird (parlamentarische) Demokratie geheißen; sozusagen ein geflügeltes Wort dafür, was Fliegen seit Jahrmillionen eh' schon betreiben. Milliarden von Fliegen können nicht irren: Sch.... muß gut schmecken! ^^
Nachtrag:
Insofern ist die Frage von @ Ratatörskr, <"Wie anders funktioniert der Wunsch Willy Bandts "mehr Demokratie wagen"?>, eine leimrutige Fliegenfangfrage.^^
<"Wie anders funktioniert der Wunsch Willy Bandts "mehr Demokratie wagen"?>
„Demokratie – deren Problematik
Heute nimmt man Begriffe für Wirklichkeiten. Dadurch aber ist es möglich, daß die Illusion sich an die Stelle der Wirklichkeit setzt, wenn es sich ums Menschenleben handelt: indem man die Menschen einlullt und einschläfert durch Begriffe. Dann glauben sie, in ihrem Streben gehe es dahin, daß jeder Mensch seinen Willen zum Ausdruck bringen könne durch die verschiedenen Einrichtungen der Demokratie, und merken nicht, daß diese Strukturen der Demokratie so sind, daß immer ein paar Menschen an den Drähten ziehen, die anderen aber werden gezogen. Und um so besser können diese einzelnen ziehen, wenn die anderen alle glauben, sie ziehen selbst, sie werden nicht gezogen. Und wenn einmal einer aufwacht, so wird er eben nicht berücksichtigt.
Interessant ist es, wie 1910 einer (Francis Delaisi) den schönen Satz geschrieben hat: daß es dem Großkapitalismus gelungen ist, aus der Demokratie das wunderbarste, wirksamste, biegsamste Werkzeug zur Ausbeutung der Gesamtheit zu machen. Da hat einmal einer, der aufgewacht ist, gesehen, wie es nicht darauf ankommt, von Demokratie zu deklamieren, sondern wie es darauf ankommt, die Wirklichkeit zu durchschauen. Heute (1917) wäre dies ganz besonders notwendig, denn man würde sehen, von wie wenigen Zentren aus die Ereignisse heute eigentlich gelenkt und geleitet werden, die so furchtbar, so blutig über die ganze Menschheit hin walten (Weltkrieg).“
[Zitat von eben jenem äußerst klugen Menschen, von dem ich oben im Kommentar an @ tlacuache schon schrieb, das er schon in den 20ern des letzten Jahrhunderts als gedeihliches Gesellschaftsmodell zur fruchtbaren Erneuerung des menschlichen Verkehrs miteinander die Idee der „Dreigliederung des sozialen Organismus‘“ in die Welt gestellt hat. – Zitat entnommen: Gesamtausgabe Nr. 177; Seite 247; (Ausgabe 1977) – Bezüglich Dreigliederung des sozialen Organismus, siehe u.a. hier.]
Lieber Heinz, Widerstand ist angesagt. In Lateinamerika kannst Du sehen, wie Staaten mit viel Potenzial zur eigenen Entwicklung durch diese verdammten Freihandelsabkommen zu ewigen Rohstofflieferanten verdammt werden.
Ein freier Abgeordneter könnte jedoch mit Hilfe seiner Assistenten Internetbefragungen über wichtige politische Fragen anleiern und die Vorstellungen der Zivilgesellschaft in den BT tragen samt Reaktion des Hohen Hauses auf darauf. Er/sie könnte eine öffentliche Resonanz erreichen, die gleichwertig derer von anderen Parteien ist. Bei darauffolgenden Wahlen würde dieses Beispiel eines "offenen" Parlamentes die Akzeptanz für Unabhängige vergrössern.
Zu ergänzen wäre das um eine Vermögenssteuer, die nicht selbst genutztes, große Vermögen abschöpft.
D'accord. Aber es muss verhindert werden, dass diese Vermögen in Stiftungen fliessen, mit denen die ursprünglichen Eigentümer machen was sie wollen. Wenn ich mir Gates oder Clinton als Beispiele, oder besser noch Soros, ansehe, wird mir schwarz vor Augen, wie diese Vermögen indirekt über Stiftungen genutzt werden. In D wird es mit diesen Stiftungen nicht anders sein. Diese sollten der Kontrolle der Zivilgesellschaft unterliegen.
Google mal Deutsches Auswanderermuseum Bremerhafen. Da müsstest Du schon die Zahlen der über Bremen und Bremerhafen Ausgewanderten bekommen. Wenn Du dann noch Hambureg, Lübeck und Auswanderung über Landwege hinzuzählst, kommst Du auf diese Zahl. Ich hatte mir vor einiger Zeit, als ich Bremerhafen besuchte, die Mühe gemacht, nachzurechnen. Hätte ich jetzt genügend Zeit, würde ich Dir die Zahlen nachreichen.
Lieber José,
abgemacht mit dem Treffen. Solltest Du einen eigenen Wagen haben, kannst Du ja am Wochenende mit Eva über Hann. Münden, Holzminden nach Hameln kutschieren.
Der Rat zur Wahl: Podemos solange unterstützen, wie sie nicht in das gleiche Schicksal der Grünen einbiegen, d. h. mehr Bewegung als politische Partei sind. Die Kurve zum selbstsüchtigen Machterhalt ist rasch gekratzt.
LG, Hermann
Vom Regen in die Traufe? Davor darf man keine Angst haben.
Davor stehen sicherlich Neuwahlen, die das Denkvermögen der Deutschen aufmöbeln könnten. Neue Gedanken kommen ans Licht, werden auf demokratische Weise diskutiert. Was Sanders in den US versucht, die Zivilgesellschaft mehr in politische Entscheidungen einzubeziehen, könnte auch in D Nachahmung finden.
Jeder hat seine eigene persönliche Sichtweise und Weltanschauung. Der Austausch darüber ist wichtig, auch wenn sich immer wieder Einige angeödet fühlen. Ein einziger Meinungsbrei (ausschliesslicher Mainstream) wäre das Schlimmste, was einer Demokratie blühen kann.
Zusatz: Unser GG teilt dem/r KanzlerIn politische Richtlinienkompetenz zu. Dazu bekommt sie das Mandat über den BT von der Zivilgesellschaft. Sie kann selbstverständlich nicht für jede Behördenhandlung verantwortlich gemacht werden. Aber die entscheidenden Weichenstellungen im öffentlichen Raum sind von ihr direkt und indirekt (Aufsichtsfunktion über Kabinettsentscheidungen) bestimmt bzw. mitbestimmt.
Dass ich persönlich mit meiner Meinung nicht weiter komme mit der Darstellung meiner Vorschläge, trotz Schreiben ans BMZ, EU usw. , rechne ich der Kanzlerin nicht an. Da steht der Staatsapparat vor und da dringt man nur durch, wenn man die entsprechende parteispezifische Lobby hat. Aber indirekt kann auch da die Kanzlerin für besseren Zugang der Zivilgesellschaft zu öffentlichen Angelegenheiten sorgen, wenn sie es denn wollte. Vorschläge in dieser Richtung, die Demokratie wenigstens ein wenig zu erweitern, sind in 10 Jahren nicht gekommen.
Danke für diesen Link zu diesen interessanten Thema. Ich bin nur sehr oberflächlich informiert. Ist es möglich, dass die italienischen Kommunisten, die einen dritten Weg suchten, auf diesen Gedanken aufbauten? Vielleicht eine abenteuerliche Gedankenverknüpfung ist die biblische "Drei"faltigkeit mit dem Begriff der Trinität, die uns nicht erst bei der 3. Dimension und in der Mathematik und Natur unentwegt begegnet. Diese hebt das 2seitige Oben und Unten der Herrschaftsstruktur aus den Angeln. Kommunisten waren aufgrund der automatisch wirkenden Tatstrafe für ihre pol. Überzeugung bis in die 5oer Jahre exkommuniziert. Das wurde zum religiösen Machterhalt nach dem zweigliedrigen "Ich oben, Du unten" durchgezogen!
Beachtet man den Umgang mit unserem Parlament in unserem BT bzgl. der Info-Verweigerung z. B. in Sachen TTIP, wäre R. Steiner vermutlich nicht einmal überrascht. Diktaturen sind die verachtenswerteste Regierungsform, gleich ob direkt oder versteckt!
Die Vorlage eines "Schlussdokuments" der EU, noch bevor die Tagung überhaupt beginnt, ist eine Unverschämtheit. Woher nehmen diese HerrscherInnen das Recht, statt zu arbeiten superteuer auf unsere Steuerkosten zu leben und uns ihre sg. "Denkarbeit" vorzuteuschen . Das ist Schmarotzertum in Reinkultur. Und das hier sind keine 68er.
Da kommt mir in den Sinn, wenn man jemanden tötet, ist normalerweise Knast (oder Rache: staatliche Tötung) die Folge. Nimmt die Tötung aber eine gewissen Umfang an, die im staatlichen Auftrag ausgeführt wird, dann bekommt es einen völlg anderen Rahmen und diejenigen, die sich dann besonders hervorgetan haben, ehrt man noch mit Denkmälern.
Lieber Gerheart,
wenn ich "68er" schreibe, meine ich insgesamt die Generation dieser Zeit, unabhängig der unterschiedlichsten weltanschaulichen Strömungen dieser Zeit. Es stimmt, ich müsste das erwähnen oder anders ausdrücken, um Missverständnisse darüber zu vermeiden.
Was mich persönlich anbetrifft, hat mir diese Zeit zuerst die Erkenntnis gebracht, aus der ev. luth. Kirche auszutreten und mich auf die Suche einer universalen Ethik menschlichen Miteinanders zu machen. Die Frauen-Emanzipations-Bewegung habe ich ebenfalls mit Verve unterstützt, hatte damals schon eine kleine Familie. Meine politische Meinungsbildung ging einerseits einher mit der permanten Arbeitssituation neben dem Studium, an der Seite von einheimischen und zugewanderten Arbeitern, um die Familie zu unterhalten und einer von klein auf vorhandenen freiheitlichen Haltung, die mich von Beginn an dazu brachten, die autoritären K-Gruppen vehement abzulehnen. Als Verantwortlicher der VWL-Fachschaft hatte ich unmittelbar die Möglichkeit auszutesten, welche Kompromisse mit Profs und Assis sowie Uni-Angestellten möglich waren. Daraus ensprang die zweite drittelparitätisch bestimmte Satzung unserer Fakultät in D, nach derjenigen am Otto-Suhr-Institut der Freien Uni in Berlin. Von 1967 bis 69 (Hochschulgesetze) hat unsere Fakultät damit gut funktioniert. Daneben war ich von Beginn mit ausländischen Studenten aus D, EU und Übersee in gemeinsame Diskussionen verstrickt, wie eine herrschaftsfreiere Welt gebaut werden könnte. Du siehst, der humanistische, weltbürgerliche, anarchistische Ansatz war zu Beginn der 70er Jahre gelegt und hat meinen beruflichen und persönlichen Werdegang entscheidend beeinflusst. Ich gebe zu, was ich letztendlich meinem fantastischen liberalen Elternhaus zu verdanken habe, dass ich anfangs mit einem zu grossen Optimismus an "Weltverbesserungsprobleme" herangegangen bin und die "condición humana" wegen des heilen Elternhauses zu wenig kannte. Doch die Maloche in deutschen Betrieben und später in Afrika haben mir schnell die Augen für real möglich werdende kleine Schritte aufgezeigt. Dabei hat der Optimismus bis in die heutige Zeit nicht gelitten.
Dass der "68er-Scheiss" kommerziell genutzt wurde, wie der Kapitalismus es versteht, jede Zeitströmung in klingende Münze zu wandeln, ist bedauerlich. Trotzdem hat es in dieser Zeit Denkanstösse gegeben, die es heute so viel weniger gibt. Aber vielleicht ändert sich das ja.
LG, Hermann
Heinz,
Dank für den Link. Siehe auch meine Antwort an @GEBE.
Eichhörnchen,
Dank für diese klärenden Worte!
Lieber TL,
siehe dazu meine Replik an GEBE. Auch der Link von Heinz (68er) ist wichtig.
Du siehst wohl auch wie ich die 68er als Generation, nicht als Teileinheit. Und diese Generation hat, wie wir mit Bedauern feststellen, versagt, wie auch die Generation davor. Das unsägliche Erbe des Faschismus hätte eine grundlegende Verhaltensänderung der Zivilgesellschaft zeitigen müssen. Aber die machtgeilen Oberbosse der 68er-Generation haben sich rasch dem Kapitalismus verschrieben. Der wärmt den Kamin und macht Salon-Gespräche mit Wein, Trauben und Käse möglich, während vor der Tür die dicken Luftverpester hindösen.
Besser bescheidene HartzIV-Rente als eine Karriere als "Boss der Bosse", "Mini-Napoleon an der Saar" oder "Elder Statesman"! Da kommt beileibe kein Futterneid auf.
Dank für den Hinweis, ich werde es heute Abend versuchen.
"[Ich denke beispielsweise nur an den Aspekt des bedingungslosen Grundeinkommens, der schon in den 60ern(!) von Ralf Dahrendorf ausgiebig erörtert worden ist. (Aber wahrscheinlich war ein Lord Dahrendorf alleine schon wegen seines Titels für die revoltierenden Dummschwätzer der sogenannten 68er indiskutabel)"
Wer mit Legendenbildung um sich schmeißt, sollte sich vor eigenen Legenden hüten. Wahrheit ist, dass Dahrendorf in den 80er Jahren "Sir" und in den 90ern "Baron" wurde. Nach meinen unzulänglichen mathematishen Kenntnissen müssten die 60er lange davor gewesen sein.....?
Und Wahrheit ist, dass Dahrendorf ausgiebig mit den 68ern dikutiert hat, u.a. ziemlich öffentlichkeitswirksam mi Rudi Dutschke.
Glaubensgewissheiten sind eben nicht unbedingt auch reale Tatsachen - auch wenn das hier in der FC gerne behauptet wird. - Gegenüber manchem Dogmatismus hier ist der Vatikan ein Musterland der Gedankenfreiheit.
Lieber Seriousguy47,
So betrachtet kippt der Beitrag an dem Punkt, wo er behauptet, eine bessere Poliik könne es nur ohne Merkel geben, es aber gleichzeitig versäumt, darzulegen, wie das dann hier und jetzt ganz konkret machbar sein soll.
ich habe u.a. in dem Beitrag am Schluss schon angedeutet, was gemacht werden könnte. Darüber habe ich auch vorher hier in der dFC zahlreiche politische Szenarien beschrieben, was möglich ist, um politische Entscheidungen in D demokratischer zu machen und die Zivilgesellschaft dabei einzubinden. Volksabstimmungen, unabhängige BT-Abgeordnete, um Alternativen zu Partei-Seilschaften zu entwickeln und vor allem, um die Lobby-Anstalten von BT-Parteien (parteinahe Stiftungen) zu kappen bzw. zivilgesellschaftlichen, politisch arbeitenden Vereinigungen ebenfalls den Zugang zu öffentlichen Kassen zu ermöglichen. Ziel: das Machtmonopol der BT-Parteien zu brechen. Ein sofortiger Rücktritt der Kanzlerin würde eine heilsame Diskussion in der Zivilgesellschaft entfachen, wie es denn nach 10 Jahren Blockierung von politischem Fortschritt im Lande weitergehen könnte. Da darf man auch keine Angst vor Rechts haben, im Gegenteil. Rechts wird auf kleine Grösse zurechtschrumpfen, wenn sich alle Schichten in politische Willensbildung eingebunden fühlen und wenn vor allem die materielle Ausgrenzung durch Agenda 2010 aufgehoben wird. Merkel blockiert jedweden Fortschritt im Land und sollte sich auf die Socken machen.
LG, CE
Du siehst, wie schnell Menschlichkeit und Nächstenliebe von der Bühne abtreten muss, wenn diese mit Machterhalt kollidieren.
Wie lange werden sich Zivilgesellschaften das noch bieten lassen? Ich hatte bei Merkels September-Entscheidung sofort gedacht: Wann kommt das wahre Gesicht wieder zum Vorschein? Es hat nur Monate gedauert, bis das positive Image, um Vergangenes negatives vergessen zu machen, vom Winter weggewaschen wurde. Auf geht es in den unerbittlichen Frühling, mit herumhampelnden deutschen und europäischen Politik-Selbst-Darstellern auf der einen Seite und der verzweifelten Suche von Flüchtlingen auf ein besseres Leben auf der anderen Seite.
Lieber Gerheart, wir haben viel zu diskutieren über unsere Generation. Siehe auch meine vorherige Antwort an Dich. Deshalb komme ich auch seit Langem zum Schluss, unsere Generation in seiner Gesamtheit ist um keinen Deut besser als die unserer Väter. Leider.
TL, ähnlich ging es in den K-Gruppen zu.
Die entscheidende Formulierung im Zitat ist "hier und jetzt". Die genannte Strategie aber ist eine für mindestens ein Jahrzehnt. Und hat ja an der Basis bereits begonnen. Leider eben auch rechts. Und genau deshalb scheint es mir verheerend, wenn Merkel hier und jetzt entfallen würde. Denn sie stabilisiert noch die Mitte - sofern sie zwischendurch mal nüchtern ist.
Eine Parallele haben wir ja in BW, wo nächsten Sonntag Kretschmann zur Wahl steht. Als S21-Gegner ist er für mich keine Wahl. Aber eine Alternative sehe ich nicht. Soll ich es jetzt so machen wie ein prominenter Protest-Opa und AfD wählen? (Die einzige Alternative, die die eigene Korruption noch vor sich hat).
Oder soll ich meine Stimme links unter die 5-Prozent-Hürde werfen und damit bestenfalls eine Mehrheit der Grünen stärken, eher wohl der CDU?
Dann lege ich meine Utopie doch lieber auf Wiedervorlage und wähle gleich Grün. Dann habe ich wenigstens selbst entschieden. Und kann zumindest realistisch hoffen, dass das gesellschaftliche Klima unter Kretschmann weiterhin so wandelt, dass echte Alternativen größere Chancen auf Mehrheit bekommen.
Aber selbst dann wird der Kampf nicht zuende sein. Denn leider scheint der Mensch nicht so zu sein, wie linke Utopisten ihn für die Verwirklichung ihrer Ziele benötigen. Insofern bin ich der Meinung, nicht auf die Mehrheit kommt es an, sondern auf mich und auf das, was ich ganz konkret jeden Tag in meinem eigenen Alltag tue.
Dabei ist es hilfreich, wenn ich unter einer Mehrheit lebe, die z.B. in der Flüchtlingsfrage Politiker wie Kretschmann oder die punktuelle Merkel unterstützt. Dann kann ich meine Arbeit vor Ort machen, ohne mich in politischen Grabenkämpfen zu verschleißen.
Also. pragmatisch wählen, utopisch handeln.
LG
Gerheart, über Steiner und die soziale Dreigliederung wird sicher gesprochen werden, wenn ich komme. An dieser Stelle nur Dank für den Link, den ich mir merken werde.
Volle Zustimmung. Bedenkt man auch den Generationenwechsel, sind die 68er, damals Kinder u. Enkel der Nazigeneration, jetzt die Großeltern der heute denkfaulen Jungen, um deren Zukunft es geht!
Die beiden Denk-Strömungen waren einerseits die persilgereinigten Nazieltern, die ihren Anschluss an die neue Zeit in den Gleisen der Vergangenheit in Schulen, Politik, Industrie, Wissenschaft u.s.w. suchten und sehr viel, zu oft sogar, sehr erfolgreich. Sie bliebendie Denkwurzeln für die neue christlich-konservativen und saßen mit Adenauer am Schalter. Sie mussten sich nach ihrer Verantwortung für das Unheil fragen lassen.
Gereicht es den Alten zur Ehre, dass es die Jungen 68er waren, die Vietnam anprangerten und nicht sie, die noch die Verantwortung für WK II hatten? Es war ihr Gesellschaftssystem, das sexuellen Kindesmissbrauch, Vergewaltigung in der Ehe, die Ungleichheit der Frauen in Bildung und Beruf zu verantworten hatte. Die völlig zu Lasten der Frauen und Kinder gehende Familienpolitik etc. Die 68er Generation konnte auf keine berufungswerte Erfahrung aus der Vergangenheit zurückgreifen. Und sie sollten keine Fehler machen dürfen?
Was wären wir heute, gemessen an der alten Leier der aus der Versenkung geholten alten Politik? Schlimm genug, dass man Merkel derart politiklos werkeln lässt. Als Einschlaflied der Jungen, um deren Zukunft es geht, die diese heute schon verschlafen. Und niemand sagt es ihnen.
"Also. pragmatisch wählen, utopisch handeln."
Das geht nicht. Was wollen Sie pragmatisch wählen? Wer kennt denn Merkels unterstützungswerten Punkte?
Was sagt die Tatsache, dass die Balkan-Route beschlossene Sache ist, die doch mit offenen Grenzen oder "Obergrenzen" Null zu tun hat? Oder was verstehe ich nicht oder falsch?
So wie ich dieses Spiel verstehe, ist das der letzte Punkt ihrer Unfähigkeit. Weltstaatsfrau ohne Stimme oder einen Piepser?
Ich wähle nicht Merkel. Kann ich nicht, will ich nicht. Ich will sie jetzt nur nicht stürzen. Kann ich im übrigen auch nicht.....
muss heißen: dass die Balkan-Route geschlossen, beschlossene Sache ist.
Das kann ich verstehen.
Ich wünsche allen noch einen schönen Sonntagabend. Wer weiß was morgen sein wird?
Guter Beitrag!
Habe mich mit dem "Beck-Skandal" bisher nicht beschäftigt. Scheint mir insgesamt sehr unwesentlich zu sein angesichts anderer Probleme in D und EU. Allerdings ist das Drogenproblem als gesamtgesellschaftliches allemal wert, diskutiert zu werden, da es analog zu militärischen Auseinandersetzungen ebenfalls ganze Volkswirtschaften und Millionen von Einzelschicksalen auf dem "Gewissen" hat. Aber taugt der "Fall Beck" dazu?
Paul, bewahre uns der Herr vor Schröder-, Kohl-, Lafontaine-, Trittin-, Fischer- und Merkel-Denkmälern, es sei denn, deren Opfer würden mit ihnen aufgeführt.
Ich bin schon einmal gespannt auf meinen D-Aufenthalt. Aber vielleicht sind im Weserbergland noch alle mucksmäuschenstill und wagen nicht aufzumucken.
Das ist die Frage. Sicher, eigensüchtige Interessengruppen wird es in jeder Gesellschaft geben. Aber sie könnten durch Unabhängige kontrolliert werden.
Stiftungen sind Vermögen mit sozialer Bildung.
Politische Stiftungen haben klare politische Aufträge, sind Lobby politischer Machtstrukturen und dürften keine Knete aus öffentlichen Kassen abschöpfen (sozusagen "halbstaatliche Einrichtungen").
Private Stiftungen geben soziale Bindung vor, sind aber vom privaten Willen der Stiftungsfinanzierer abhängig, und dieser Wille ist in den meisten Fällen mitnichten ein sozialer Zweck.
Die Bild ist Teil der Kapitalfraktion, ergo nicht Teil der Zivilgesellschaft, definiert als Sektor ausserhalb von Staat, Halb-Staat (bspw. BT-Parteien) und Kapital. Müllabfuhr gehört zum Staat. Ist sie privat betrieben, dann zum Kapital-Sektor. Die Kontrollfunktion könnte durch eine aus der Zivilgesellschaft heraus gewählte Gruppe von Persönlichkeiten wahrgenommen werden, d. h. etwa als Gruppe erweiterte Ombudsleute.
Lieber Seriousguy47,
Dank für die offene Antwort!
Ich bin noch nicht in D zurück, wo ich in HD mit zur Gründung der Grün-Alternativen Liste beitrug und über ein Jahrzehnt meine Beiträge bezahlte. Bis Rot-Grün. Dann war Schluss. Ich war damals in Bosnien und habe gesehen, wie sich SPD- und Grüne-Parteisoldaten unverzüglich zu Entwicklungsexperten aufschwangen und sich über das Sponsern durch beide Parteien überall auf der Welt in exotischem Umfeld materiell sanierten. Auch der Chef der Heinrich-Böll-Stiftung ist ein trauriges Beispiel dafür.
Ich sehe Dein Dilemma, vor allem, da es bis heute nicht ein Beispiel für Unabhängige in Parlamenten gibt. Warum? Ohne Parteiseilschaft im Hintergrund, mit der Knete und Unterstützung der Parteien und ihrer Stiftungen ausgestattet, läuft rein gar nichts. Deshalb hatte ich bei der letzten BT-Wahl für Enthaltung plädiert, justamente deshalb, weil es keine Alternativen gab. Dabei braucht ein Unabhängiger lediglich 200 Unterstützer-Unterschriften. Wenn die Unterstützer heute über soziale Netze eine gute Arbeit machen würden und früh genug damit beginnen würden, unabhängige Persönlichkeiten bekanntzumachen, könnte etwas laufen.
Ich wünsche Dir jedenfall eine Wahl ohne Bauchschmerzen.
LG, CE
Eichhörnchen, doch Einige sagen es ihnen.
Schlimm genug, dass man Merkel derart politiklos werkeln lässt. Als Einschlaflied der Jungen, um deren Zukunft es geht, die diese heute schon verschlafen. Und niemand sagt es ihnen.
Wenigstens eine kleine Minderheit sagt es ihnen, auch wenn die Mittel dazu knapp sind. Die Mainstreammedien halten das selbstsüchtige Merkel-System zusammen, bis, na bis es unhaltbar erscheint und ein Seehofer her muss, oder eine Dame aus der Pfalz.
Alterle, das waren Zeiten! Schade, dass Du damals noch nicht auf der Reeling standest. Schmierer hätte Dich flugs zum Oberboss der Flugblattverteiler verdonnert, die in den Parteimeetings noch nicht den Mund aufmachen durften. Ich kann mir bestens vorstellen, wie Du mit einer Lilly unterm Arm am BASF-Tor gestanden und freudig nach einem Koks-Genuss die "stinkenden" Schichtarbeiter am frühen Morgen belästigt hättest mit Polit-Revoluzzer-Kauderwelsch (Wer in der BASF arbeitete, damals, weiss nicht, ob das heute noch so ist, stank jedesmal wie die Pest, trotz Duschen und Abrubbeln. Über dem gesamten riesigen Fabrikgelände lastete ein Chemieduft, der jegliche Frühlingsgefühle austrieb. Ich habe das ein Jahr lang bis zwei Wochen vor meinem Diplomexamen mitmachen müssen, was meine damalige Frau veranlasste, meine Klamotten nach jeder Schicht umgehend zu entsorgen. Ich war in der Regel nach der 12 Std. Schicht schon zu kaputt dazu. Die Schichtgenossen musste ich derweil überzeugen, die bürgerlichen Jung-Revoluzzer nicht zu verdreschen.)
Von meiner Seite, noch eine schöne kommende Woche mit weisen Entscheidungen der europäischen Staatsfrauen/-männer. Dann kann der Frühling endlich über D hereinbrechen.
Heinz, das sollten wir mit GEBE diskutieren:
Wer hat eine Idee, wie diese Dreigliederung in eine real existierende Verwaltung der
Sozialen Ordnung der Berliner Republik Deutschland BRD
berführt werden kann?
Noch eine schöne Woche. Mal sehen, was Angela im Diplomatenköfferchen aus Brüssel mitbringt? Oder ist bereits alles über die Köpfe der europäischen Menschen hinweg entschieden?
Diese öffentliche Transparenz könnte ja gerade durch Ombudsleute hergestellt werden.
Ich werde Dir berichten, falls Du Dich nicht selbst zu einem Besuch auf die Socken machst.
Lieber TL,
all diese 68er-Karrieren sind zum Kotzen, darunter die von Gas-Gerhard und dem Elder Statesman, Fücks mitnichten. Deswegen konnte wohl erst die "unbefleckte" Merkel eine erstaunliche Karriere aufs Parkett legen. Die deutsche Zivilgesellschaft war mithilfe dieser ehemaligen "Revoluzzer" und zu Salon-Löwen verkommenen Grosskopfeten der 68er-Bewegung reif geglättet worden, um sich sehnsuchtsvoll der nichtssagenden, inhaltslosen Politik von Madame hinzugeben.
LG nach Mexiko, CE
Guten Morgen und einen guten Tag, EC,
"unbefleckt" heißt aber hier bisher nur "unsichtbar", und zwar so lange, bis über ihre Vorkarriere in der DDR die amtliche Beurkundung der Forensik vorliegt.
Ich kann an keine weise Entscheidung dieser Politkaste glauben.
Ich gönne Ihnen ja den Versuch, eine Widerlegung hier versucht zu haben. Allein sie stolpert ins Bodenlose. Es ist von mir in keiner Weise bestritten worden, daß innerhalb der sogenannten „68er-Bewegung“ pazifistische Strömungen sich betätigt haben. Nur sind erstens pazifistische Strömungen nicht Ergebnis dieser Epoche und seiner bunten Kinderlein, sondern wesentlich älter. Insofern kann von einer gewissen Schnittmenge und/oder partiellen Überlappung gesprochen werden. Gerade im Hinblick auf den „Prager Frühling“, „die Aufstände in der DDR, Ungarn“ usw. kann allenfalls von einem temporären Zusammenhang gesprochen werden, da die dortigen Gründe zum Aufbegehren gänzlich andere waren, als die in den USA bezgl. des Vietnamkrieges und ganz besonders hinsichtlich der sogenannten „68er“ der ehem. BRD, welche aber hier explizit in Rede stand, und auf die alleine ich in obigem Kommentar Bezug genommen hatte, wie nachzulesen ist, daß ich auf das „wir 68er“ von Hermann eingegangen bin. Ihr Versuch, durch Hinzufügung von Szenarien, die konkret gar nicht inrede standen, meinem Kommentar einen andren Sinn, resp. unterzujubeln um dann daraus eine Sinnlosigkeit beibiegen zu wollen, ist sehr durchschaubar und insbesondere über das Mittel der mutmaßenden Unterstellung: ‚…ganz sicher nicht dabei gewesen und …‘, gänzlich gescheitert. (Vielleicht klemmt ja nicht nur das O.)^^
Sie haben recht was die Titulierung Dahrendorfs angeht. Sie haben auch recht, das Debatten Dahrendorfs mit einigen Menschen der Apo, u.a. Dutschke, stattgefunden haben. Ob die Apo allerdings für die "68er" gesetzt werden kann, bezweifle ich allerdings sehr!
Nicht recht haben Sie damit, daß ich mit Legendenbildung um mich geschmissen hätte. Im Gegenteil: ich habe allenfalls mit Anti-Legendenbildung gepfeffert.
>>Grundsätzlich hat sowohl Schröder als auch Merkel für ihre Politik einzustehen.<<
Grundsätzlich haben Politiker/Manager nicht für ihre Entscheidungen einzustehen. Sie können allenfalls in einen hochkomfortablen Ruhestand weggelobt werden, von dem Normalrentner nicht mal zu träumen wagen...
Ich habe nur darauf verwiesen, dass vorher Informationen da waren. Und wenn sie 2014 eine Rolle gespielt haben und 2015, dann können Sie davon ausgehen, dass die Entwicklung beobachtet worden ist. Wie die Informationspolitik der Bundesregierung da war - müssen Sie dort nachfragen.
Die Sache mit dem Lageso: Nach wie vor glaube ich und das denken auch andere, die sich dort umgetan haben, dass die Situation dort nichts mit ausbleibenden Infos zu tun hatte, sondern mit einer Politik der Verweigerung vor Ort. Dass die offiziellen Behörden nicht gut mit den Ehrenamtlichen zusammengearbeitet haben, z. B. ist so ein Problem.
Fakt ist, dass es bekannt war und dass es dazu - ganz sicherlich - auch schon Kommunikation gegeben hat. Damit will ich nichts beschönigen, sondern nur erklären.
Und - bitte lassen Sie diese blöden persönlichen Anmachen.
Stimmt nicht ganz. Das ist die juristische Seite. Die Wähler können auf eine andere Art eine andere Verantwortung fordern. Schröder hat dies erfahren.
Merkel sollte, muss dies noch erfahren. Obwohl konservatives Denken mit der Einsicht, das war doch immer so, egal wie., nicht so gefährlich ist. S. die konservative Wählerschaft, der von der CDU die alten Nazis unbeschadet angeboten wurden.
der frühling bricht herein: mit einer fülle von bildern, abgewiesene zuzugs-bereite an unerbittlichen grenzen präsentierend.
unter dem dirigat von das merkel: die europäische viel-harmonie, jedes instrument seine eigene partitur verfolgend, auf griechische und türkische im besonderen eingehend:
zuversichtlich, bis das jäckchen brennt.
"Der Exorzismus (meine Begriffe dafür, nicht ihrer), der speziell gegen Merkel praktiziert wird, basiert auf irrationalem, abergläubischem Hass."
Nur was hilfts, wenn es so ist und immer weitere Teile der Bürgerlichen nach rechts abdriften? Genau die Bürgerlichen, denen man vornerum Märchen vom guten Mensch von Sezuan erzählen kann und hintenrum genau die Realpolitik fährt, die man von Rechts auch ohne grosses Wohlfühlgelaber geliefert bekommt.
Gespickt wird das ganze dann noch mit Onkel Augsteins neuester Larmoyanz die Linke würde versagen, hätte nichts getan:
"Den Linken ist es nicht gelungen, diesen Krisendruck zu erzeugen."
Ja schön. Womit denn? Für wen denn? Wozu auch? Die alte Leier von "die Verhältnisse müssen erst schlechter werden bevor sie besser werden"? Sollte sich Links politisch eingemeinden lassen, um dann von der Bürgerlichkeit nach einem "Na geht doch!" ein "Ihr machts ja auch nicht besser" verpasst zu bekommen?
Es gibt von links genügend sehr gute kategoriale Kritik, selbst ein Schirrmacher hat das eingestanden.
Die Verhältnisse SIND schon schlecht für sehr viele. Müssen die erst noch unmenschlich und barbarisch werden, bevor sich die Bürgerlichkeit anbequemt nachzudenken, daß das Badewasser nicht ewig warm bleiben kann?
Und daß es nicht damit getan ist nationale Verhältnisse in Deutschland zu ändern. Motto: wenns dem Deutschen gut geht, gehts der Welt gut?
Die Realpolitik von CDU und vor allem von der SPD ist seit Jahren exakt das Dogma "alles, bloss nicht links". Die Grünen äffen es seit "Realo"Zeiten kläglich nach. Das bürgerliche Lager rast vor Begeisterung: "HURRA, es muss sich nichts ändern. Wir dürfen die Guten bleiben. Lasst nochmal n bischen warmes Badewasser nach!" Daß nebenbei immer mehr Menschen nach sehr weit rechts abdriften? Geschenkt.
Die Verhältnisse sind so wie sie sind, weil es die Bürgerlichen so haben wollen. Das ist Realpolitik. Nach ihr die Sintflut oder die braune Flut.
Jedenfalls ist es richtig, daß nur mit Merkel allein gar nichts exorziert werden wird. Genausowenig wie mit Merkel allein zukunftsfähige Politik gemacht werden kann.
Das ist die Krankheit des Deutschen, er will ums verrecken seinen politischen Führer wieder haben. Selbst wenn er Merkel heisst und ne Frau ist, hauptsache Führer. Ein bequemer Volksprojektor (Serienproduktion), den man austauschen kann, wenn einem die bürgerlichen Projektionen nicht mehr gefallen.
Daß daran nicht unbedingt ein defektes Gerät "M" schuld ist und das nächsteneueste namens "AfD" her? Geschenkt.
Denn die Diashow Deutschland wird dadurch nicht besser.
Versinkt D und EU im politischen Chaos? Wenn Merkel nicht geht oder gegangen wird:
Nein, aber die Desintegration und Degeneration der Gesellschaft geht weiter.
Versinkt D und EU im politischen Chaos? Wenn Merkel geht oder gegangen wird:
Nein, aber die Wahrscheinlichkeit, daß es besser wird, ist ziemlich gering.
Gibt es einen Weg aus dem Chaos?
Das Wort Chaos ist hier etwas unglücklich gewählt, besagt es doch ein richtungsloses Durcheinander. Das besteht auch im Kopf der meisten, aber die Realität ist eine systematische Schieflage, eine asymmetrische Ordnung. Also:
Gibt es einen Weg aus der sozialen Schieflage und dem Chaos im Denken?
Ja, aber er ist nicht einfach. Er setzt einen Aufklärungsschub, erhebliche Einstellungsänderungen (Paradigmenwechsel) voraus, intellektuell und emotional, sowie einen starken Mehrheitswillen, der sich nicht von den anfänglichen Kosten dieser Investition in eine andere Zukunft, nicht von den Schwierigkeiten und der langen Durststrecke, bis sich Erfolge einstellen, beirren läßt.
Deine allgemeine Charakterisierung der Schieflage, lieber Hermann, ist absolut korrekt: 1. institutionelle Entsolidarisierung der Gesellschaft, 2. außenpolitisch nationaler Egoismus, 3. die fast mythische, alltagsmythische Russlandphobie und Amerikaphilie, die im Fall Merkel so leicht autobiographisch zu erklären ist wie im Fall der Transatlantiker(brücke), 4. Deutschland als ein Hauptnutznießer der Globalisierung, des westlichen Wirtschaftsimperialismus.
Ich halte es aber für einen Fehler und eine Sackgasse, die politischen Probleme zu moralisieren und zu personalisieren. Es gibt keine moralisierte Gesellschaft ohne den Zwang einer religiösen, bürokratischen oder ideologischen Diktatur. Die brauchen wir nicht und werden sie hoffentlich nie nötig haben. Eine ethisch stabilisierte Gesellschaft ist möglich, wenn man nur will. Individuelle Abweichungen wird es dann immer noch geben, die bis zu einem gewissen Grad toleriert, darüberhinaus geahndet werden. Die gesellschaftlichen Probleme können nicht individuell, sie müssen gesellschaftlich gelöst werden. Die Regierungen in den westlichen Demokratien machen weniger eine asoziale Politik gegen ihre Bevölkerungen, als daß sie die Denkweise und den Mangel an Solidarität ihrer Bürger spiegeln. Und es gibt zwar die mächtige Lobby der Wirtschaftsführer und Vermögenselite hinter den Regierungen, aber keine souverän agierende, zynisch über den Systemzwängen stehende, alle Fäden in der Hand haltende Verschwörerclique. Man könnte wie von der Banalität des Bösen von der Banalität des gesellschaftlichen Unheils sprechen.
In einem eigenen Beitrag werde ich wohl einmal meine Überlegungen systematisch zusammengefaßt darstellen, warum sich keine Lösung der gesellschaftlichen Krise zeigen will und wir dennoch Grund zu einem vorsichtigen Optimismus haben. Hier nur stichpunktartig als Hypothesen: 1. lebt die Mehrheit in einer (geistigen, nicht psychopathologischen) Schizophrenie zwischen der Anerkennung der scheinbaren Notwendigkeit (alternativlosen Vernünftigkeit) der kapitalistischen Gesellschaftsordnung und dem persönlichen Bedürfnis nach gesellschaftlicher Harmonie, 2. hat die erfolgreiche Individualisierung der Bürgergesellschaft eine Verschiebung des sozialen Grundproblems auf ein Identitätsproblem bewirkt, 3. erst die hartnäckigen Dauerkrisen vermögen das provinzielle Denken und das Festhalten an der historischen Erfahrung des Kapitalismus als Erfolgsgeschichte langsam aufzulösen.
Damit läßt sich einsehen, warum Dein überaus berechtigter Appell „Der EINE Mensch braucht, bei aller tolerierten kulturellen Diversität, die alle Menschen einigende Ethik“ auf so wenig Resonanz stößt, Merkel, die SPD, sie alle sind so kurzsichtig wie die Mehrheit der Bevölkerung, Pegida ist fast blind, ein (durchaus gefühlter) Mangel, der mit Haß kompensiert wird. Wenn wir dagegen halten wollen, müssen wir genauer denken. Da möchte ich hier einmal einen Gedanken von Dir, den die meisten Linken teilen, etwas korrigieren: Merkel hat uns keineswegs ein allgemeines Spardiktat verordnet. Hätte sie das, hätte sie auf die teure Bankenrettung verzichtet. Dann hätte sie die Investitionsbanken verstaatlicht, die Superreichen zu einem Zwangssparen verdonnert und mit dem gesparten Privatvermögen staatliche Investitionen finanziert, was zu Beschäftigung und Einkommen geführt hätte. Stattdessen wurde verschwenderisch der Staat verschuldet, um die Reichen reicher zu machen. Und der Kriegs-, pardon Verteidigungsetat ist auch aufgestockt worden. Das ist Kapitallogik. Wir müssen die Dinge beim Namen nennen, den sie verdienen.
Wenn wir das Problem weniger im Streit von Gutwilligen gegen Böswillige, sondern vor allem in der Auflösung von Widerprüchen und Blockaden, als ein inneres Problem einer großen Mehrheit verorten, gibt es an Deinen letzten beiden Abschnitten nichts auszusetzen.
Ich will hoffen, lieber Hermann, daß Du aber bestimmt nicht der Ansicht bist, daß darüber einfach so aus dem sprichwörtlichen Stegreif heraus gesprochen werden kann, ohne sich mit den Grundlagen dazu emsig innig vertraut gemacht zu haben.
Fällt Ihnen nicht auf, daß Ihre Schlußfrage gänzlich falsch gestellt ist, weil es überhaupt nicht darum handeln kann, im gesteckten Rahmen der BRD und bei Beibehaltung der existierenden Verwaltungsgegebenheiten - also bei Beibehaltung resp. Manifestierung des Status quo - überhaupt irgendein Paradigmenwechsel zur Realisierung bringen zu können? Genauso gut könnten Sie fragen, ob jemand eine Idee habe, bei Beibehaltung von meinetwegen Rapsaussaat, Roggen ernten zu können. Was ist das für ein sich selbst ausschließender Gedankenansatz?
Ergötzlich drollig. - Eigentlich aber nur lächerlich.
"... reduziert ..."?
Sie sollten schon üben, genauer zu lesen.
Ich schrieb dazu: "... deren eine Weltbeglückungsparole bezeichnender Weise ja die war: Ficken statt Krieg (womit Krieg subtilster Sorte in den menschlichen Verkehr zueinander hineingetragen worden ist und zur revolutionären"Tugend" erklärt worden ist).
Sie verwechseln ganz offensichtlich charakterisieren mit reduzieren, was wohl auch dann einem so passieret^^, wenn man eingeschränkter Gesinnung den Vortritt einräumt.
Fast 50 Jahre trennen uns nun von dem revolutionären Jahr 1968.
Wenn aus der Beobachtung öffentlicher Personen, die sich in der 68er-Bewegung noch gegen ein herrschendes System zur Wehr gesetzt hatten, dass die Aufarbeitung seiner faschistischen Vergangenheit verweigerte und viele jener Verbrecher folgenlos in die Institutionen integrierte, nun auf einmal opportunistisch alles über Bord geworfen haben, dann ist das kein Begräbnis der Ideen und Idealismen jener Tage, sondern eine Krankheit, die wohl oft bei Intellektuellen anzutreffen ist.
Ich kann in einem kurzen Kommentar keine Analyse der 68er versuchen, aber wer vom "68er-Scheiss" spricht, dem sind die Wirkungen, die aus der Bewegung entstanden sind wohl entgangen. Fatal bei den 68ern war leider, dass sie aus den Zuständen die Berechtigung sich zugesprochen haben, Gewalt anzuwenden, die mit der Ermordung einiger "Systemvertreter" einherging. Das ist nicht entschuldbar, da bereits aus der französischen Geschichte hätte geschlossen werden müssen, wie fatal und als Selbstläufer sich so etwas entwickelt. Aber nicht nur deshalb, denn auch aus anderen Quellen der Geschichte lässt sich lernen, dass Gewalt nur wieder neue Gewalt gebiert. Im Übrigen hat uns das einen „tiefen“ Staat mit eingehandelt.
Aber natürlich haben die 68er gesellschaftliche Veränderungen bewirkt. Allein die Infragestellung und Aufbrechung der miefigen Adenauerzeit mit dem öden Patriotismus, der nun die Tür öffnete für völlig andere Lebensweisen, der das männlich zentrierte Familienbild infrage stellte, die Gewalt in Schulen und Familie thematisierte (später übertreibend in der antiautoritären Erziehung), neue Protestformen entwickelte, die heute wie selbstverständlich von Gewerkschaften und Protestbewegungen angewendet werden.
Ferner die öffentlichen Diskussionen, die es der Politik nicht mehr ermöglicht, völlig unabhängig von den Bürgern eine zumindest stillschweigende oder verheimlichende Politik zu betreiben. Natürlich hat es auch Einfluss auf die Justiz gehabt, was tief in die Familienrechtsprechung und weitere Säkularisierung vorgedrungen ist.
Die 68er haben keinen rassistischen, ausgrenzenden Typus verkörpert! Aus der Niederlage und den Fehlern jener Zeit lassen sich jedenfalls Gewinn ziehen für weitere Prozesse der notwendigen Veränderungen. Intellektuelle Köpfe allein reichen aber nicht aus, wenn Bewegungen in der Breite zu bilden sind. Aber Intellektuelle werden zumindest gebraucht, wenn es um die theoretische Präzisierung der in der Öffentlichkeit ablaufenden Prozesse geht. Denn ohne einen „Leitfaden“ (Landkarte) in den Händen verläuft es sich leicht in unbekanntem Gelände.
Weil ich gerade hier mitlese.
Und es gibt zwar die mächtige Lobby der Wirtschaftsführer und Vermögenselite hinter den Regierungen, aber keine souverän agierende, zynisch über den Systemzwängen stehende, alle Fäden in der Hand haltende Verschwörerclique. Man könnte wie von der Banalität des Bösen von der Banalität des gesellschaftlichen Unheils sprechen.
So ungefähr kann man das sicherlich mit mehr Realismus betrachten. Dieses Bild von ohnmächtig ausgelieferten Bürgern schafft auch nicht gerade Enthusiasmus beim Ringen um Veränderungen in der Gesellschaft.
Ich bin hier im Grübeln
4. die fast mythische, alltagsmythische Russlandphobie und Amerikaphilie, die im Fall Merkel so leicht autobiographisch zu erklären ist wie im Fall der Transatlantiker(brücke),
Ich kann keine Russlandphobie entdecken bei Merkel. Ganz im Gegenteil. Sie hat schon vor Minsk II vesucht, die Krise in der Ukraine durch Verhandlungen - unter Einbeziehung Russlands - zu lösen. Und schon vorher hat sie einen Beitritt der Ukraine in die NATO verhindert. Sie hat einen ständigen Kontakt - noch immer - zu Putin . Putin schätzt sie, so sagt die Presse. Dass sie - mit der gesamten EU - die Sanktionen noch immer aufrechterhält ist bestimmt nicht "phobisch" bestimmt, sondern hat - - mögicherweise mit atlantischen Loyalitäten zu tun. Aber auch - schon lange nicht mehr - blindlings.
Und wenn Sie das generell mit der USA-Bindung ansehen, so hat sie - auch da - ein (west)-deutsches Erbe angetreten. Aber: Atlantikbrücke, Gott wer ist da alles drin. Auch Helmut Schmidr war in der Atlantikbrücke von anderen Geistern ganz zu schweigen.
Wenigstens spricht sie gut russisch, aber nicht so gut wie Putin deutsch. Dass sie dem misstraut hat eher mit dessen politischer Vergangenheit zu tun, denke ich.
"Aber natürlich haben die 68er gesellschaftliche Veränderungen bewirkt. Allein die Infragestellung und Aufbrechung der miefigen Adenauerzeit mit dem öden Patriotismus, der nun die Tür öffnete für völlig andere Lebensweisen, ..."
Lieber Paul, das halte ich für eine starke Überbewertung, die ebenfalls zur Legendenbildung gerne herangezogen wird. Erstens ist, ich habe es oben angedeutet, zu unterscheiden zwischen den tatsächlich revolutionär verändern wollenden Impulsen, die allerdings von wenigen, vor allem von der „APO“ und ihrem unmittelbaren Umfeld, als politisch Tätigen ausging, und die von den hier inrede stehenden "68ern" nur eine kleine Teilmenge ausmachten. Zweitens sind die hauptsächlichsten gesellschaftlichen Veränderungen nicht nachhaltig davon, sondern über die beständige Indoktrination durch den "American Way of Life" mittels Manipulationen per TV, Werbung, Produkten, Konsumtion generell usw. usf. entstanden.
Und genau letzteres, und nicht etwa eine gewachsene sonderlich kritische Politisierung der Gesellschaft, ist am heutigen Zustand der Gesellschaft faktisch abzulesen.
Du kannst das so "differenzieren", weil es deiner Beurteilung entspricht. Ich differenziere es etwas anders.
Oskar Negt dazu "Ein Bild, das alle zur Einstimmung zwingt, wird es nicht geben; jedes Urteil über diese Zeit wird anfechtbar sein. (...) Aufrichtigkeit ist der einzige jedem zumutbare Leitfaden für eine Auseinandersetzung, die in Erinnerungen und Annäherungen mit dieser Zeit kritisch umgeht."
Liebes Eichhörnchen,
das "unbefleckt" bezieht sich, wie Du sicher erraten hast, auf das Unbeflecktsein von der 68er-Generation in Westdeutschland. Diese damalige "Revolte" mit all ihren vielseitigen Ideen und Träumen ist an ihr in der Ex-DDR vorbeigegangen. Wer weiss, welch ein Schicksal Angela Merkel durchgemacht hätte, wäre sie in Westdeutschland aufgewachsen?
Noch ein schöne Woche! Ich sehe mit Schrecken, wie die Unerbittlichkeit der europäischen Staatsfrauen und -männer voranschreitet und in D und der EU der Rechtsruck ebenfalls unaufhörlich Platz greift. Was für eine Welt?!
LG, CE
Liebe/r Kurzefrage,
ich habe mit Erschütterung ihren Link im Tagesspiegel gelesen. Es ist ja fürchterlich, was in D abgeht. Ich kenne diesen Stress aus Bürgerkreigsgebieten in Afrika und zerbomten Städten in Bosnien. Dass unsere Regierung, wie auch im Falle Griechenland, Südeuropa, derart knauserig mit Unterstützung für Menschen in Not ist, ist unverständlich, unverzeihlich. Warum wird die Hilfe für den Niedriglohnsektor (Folge von Agenda 2010) nicht so aufgestockt, dass diese Menschen mit guter Bezahlung den Flüchtlingen unterstützend zur Seite stehen? Damit könnte ein immer stärkerer Rechtsruck sozial ausgegrenzter Deutscher vermieden werden und gleichzeitig menschliche Behandlung für Flüchtlinge hergestellt werden. Ich verstehe einfach nicht, wie unsere Regierung derart unfähig reagiert. Bin sprachlos. Merkel ist einfach ein Klotz am Bein. Blickt denn niemand im offiziellen Berlin durch, was Sache ist?
LG, CE
PS: Meinen D-Besuch im Mai und Juni werde ich, so lange die Knete reicht, für die Betreuung von Flüchtlingen reservieren. Mal sehen, ob öffentliche Knete mir auch eine längerfristige Unterstützung möglich machen wird.
@ GEBE, @ PLEIFEL
Die Glorifizierung der 68-er Bewegung ist so einseitig wie die Mißachtung ihrer historischen Bedeutung. Wie alle gemischt bürgerlich-linken Ansätze zeigte sie, was Lenin Kinderkrankheiten genannt hatte. Die Befreiung von 68 war vielfach Selbstermächtigung, Vatermord, Egomanie, was von der vaterlosen Gesellschaft oder besser der Gesellschaft mit den durch den Nazismus diskreditierten Vätern leicht gemacht wurde. J. Fischer hat die Bewegung genutzt (mißbraucht), um einmal ministerieller Schaumschläger zu werden. Man sollte nicht die politischen Idealisten, die die Gesellschaft freier und sozialer machen wollten, mit den zeitweiligen opportunistischen Mitläufern verwechseln. Die Etablierung der Jugendkultur war jedenfalls besonders in Deutschland überwiegend ein Prozeß der überfälligen Modernisierung (Antiautoritarismus, Frauenemanzipation, usw.). Gegenüber der Häme wäre angebrachter das Bedauern, daß der Sprung der Achtundsechziger zu kurz geraten ist. Dafür, daß diese Bewegung immer ein überschätztes Randphänomen war, hat sie enorm viel erreicht.
Lieber Costa,
bei aller Sympathie für Deinen Furor. Merkel mit sofortiger Wirkung aus dem Kanzleramt die Mücke machen zu lassen, denke ich, diese Forderung stärkt nur die Kohorten hinter Merkel durch alle parlamentarischen Bänke im Deutschen Bundestag, Landtagen, ungeachtet der politischen Farbe. Denn, wenn Merkel weg wäre, müsste ja zu allererst die SPD volle Verantwortung übernehmen und kann sich nicht mehr hinter Merkel verstecken.
Merkels "Wir schaffen das" fand ich von Anfang an seltsam, weil sie im Grunde das Sebstverständliche ihrer Regierungsverantwortung für Deutschland als Signatarstaat der Genfer Flüchtlingskonvention 1923, der Haager Landkriegsordnung 1907, zur emotionalen Frage hochstilisiert, indirekt zur Disposition gestellt und gleichzeitig unter größten Anstrengungen gegen Widerstand in den eigenen Reihen auf Bundesebene Ressourcen zurückhielt, als wollte sie die Willkommens- und Ankommenskultur in das Trauma ihres Scheiterns jagen. Was zum Glück misslang.
Dann die Sache mit ihrer Verweigerung einer Obergrenze bei der Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland. Das fand ich bis gestern sympathisch. Inzwischen denke ich da anders, siehe dazu mein Beitrag:
https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/wien-empfiehlt-berlin-luftbruecke-anno-1948
JOACHIM PETRICK 07.03.2016 | 02:19 4
Wien empfiehlt Berlin Luftbrücke anno 1948
W. Faymann vs A. Merkel In Wien deutet Kanzler Werner Faymann Angela Merkels Verweigerung einer Obergrenze für die Flüchtlingsaufnahme nicht als nach oben sondern nach unten offen gerichtet
Danke, lieber CE,
ich bin einfach entsetzt. Keiner sagt ein Wort dazu, was mit den Menschen geschieht, sie sollen nur irgendwie weggetrieben werden. Und die Türkei legt ein Erpressungsprogramm auf, das sicherlich nicht ohne entsprechenden Hintergrund zustande kam. Null Politik.
Das kleine Griechenland kann man ja leicht im Stich lassen.
H. G.
Eichhörnchen
Ich war noch zu jung, um Erfahrung vorweisen zu können oder gar teilgenommen zu haben. Aber die immer mal wieder sporadisch eingestreuten Pros und Cons veranlassen mich nun, mehr darüber zu lesen: es wird Zeit!
Lieber Gerheart,
wir sollten mit dem Begriff 68er eine ganze Generation begreifen, so wie ich das immer gesehen habe, eine Generation, der Du auch angehörst. Und diese Generation hat in unterschiedlicher Weise, aktiv, passiv, mit Ideen, ohne Ideen, mit Träumen, ohne Träume, etc, etc, am kulturellen und politischen Geschehen der damaligen Zeit teilgenommen. Am besten wäre es, nach dem Gebrauch des Begriffes 68er den jeweiligen Teil dieser Generation anzugeben, um die Diskussion nicht ins Polemische abgleiten zu lassen, was dann mit Schuldzuweisungen oder Schuldfreisprechungen oder sonstigen Qualifizierungen endet.
Jedenfalls ist für mich das gesellschaftliche "Gesamtergebnis" der ethischen Haltung der 68er Generation um keinen Deut besser, als dasjenige unserer Väter und Vorväter. Ich habe mich persönlich immer um eine Korrektur des Verhaltens unserer Väter bemüht, mit kleinen Erfolgen und auch Anrennen gegen verschlossene Türen. Und das 40 Jahre im Ausland, wo ich auch auf viele 68er gestossen bin, die sofort in das Knetemachen einstiegen, blind gegenüber der grausamen Realität ihrer Gastländer. Was ich besonders nach Rot-Grün an Entwicklung in D aus der Ferne beobachtete, nach dem kurzen Intermezzo der Wiedervereinigung, die ich auch als grosse Wiedervereinigung Europas mit Russland eingeschlossen wünschte, hat mir die Sprache verschlagen. Nun denn, wir werden sehen, wie es in D und EU weitergeht. Wenn wenigstens einige meiner Generations-Kollegen, oder besser junge Menschen, den Mut hätten, wie Bernie Sanders in den US, aus den bestehenden Partei-Seilschaften auszusteigen und als Unabhängige zum BT zu kandidieren, würde mich das "Heimkommen" doch um Einiges hoffnungsvoller stimmen.
LG, Hermann
Liebe Gelse,
dann sollten sie eben weggelobt werden, schnellstens, durch Druck auf der Strasse, wenn der BT insgesamt morsche "Knochen", bzw. Besitzstandsverhalten aufweist.
LG, CE
Lieber Denkzone8,
ich sehe die augenblickliche Orientierungslosigkeit der Regierungen auch als Chance für die Zivilgesellschaften. Diese sehen ihre herumhampelnden Oberen im Nebel stochern, auf die sie sich nicht mehr ausruhen können, sondern selbst das Denken in Gang setzen müssen (hoffentlich). Das könnte ein reinigendes Gewitter hervorrufen mit dem Nachdenken darüber: Was hat es denn auf sich mit Demokratie, mit Freiheit, mit Gleichheit, mit Brüderlichkeit? Können Polit-Eliten für so etwas einstehen oder stehen sie lediglich für sich selbst ein und sollten besser einpacken?
LG, CE
Lieber Karamasoff,
stimme mit vielen Deiner Einsichten überein.
Jedenfalls ist es richtig, daß nur mit Merkel allein gar nichts exorziert werden wird. Genausowenig wie mit Merkel alleinzukunftsfähige Politik gemacht werden kann.
Das unterstreiche ich ebenfalls, vor allem auch den zweiten Halbsatz. Doch:
Man muss bedenken, dass nach 10 Jahren Merkel ihr sofortiger Abgang eine Phase des Nachdenkens auf allen Ebenen einleiten würde. Die Politelite würde aufgeregt nach Nachfolgern und Neuverteilung der Pfründe hecheln. Was aber m. E. wichtiger wäre, wäre eine Aufgeregtheit und ein Nachdenken in unserer Zivilgesellschaft. Es könnte eine politische Übergangszeit entstehen, die die gesellschaftlichen Grundvoraussetzungen unserer Republik unbeeinflusst von Partei-Seilschaften unter die Lupe nimmt. Menschen, die bisher aus Furcht vor materiellen Einbussen geschwiegen haben, in Unis, Kirchen, Gewerkschaften und auch in Parteien und in zivilgesellschaftlichen Vereinigungen, könnten Zivilcourage aufbringen und am öffentlichen Diskurs teilnehmen, der dann nicht mehr von Parteien und Mainstreammedien gesteuert wird. Sicher, das ist erst einmal Wunschdenken. Aber ich frage Dich: Wie kommt ein jüdischer Präsidentschaftskandidat in den US, Bernie Sanders, auf die Idee, das 1 bis 10%-Establishment in den US anzugehen? Hat D nur Hasenfüsse aufzuweisen, die um ihren Salon fürchten?
Jedenfalls würde mit Merkel das gesamte deutsche politische Seilschaften-Modell auf dem Prüfstand stehen. 71 Jahre nach WK II wäre das doch endlich einmal angesagt.
LG, CE
Lieber Wolfgang,
herzlichen Dank für Deinen nachdenklich machenden Kommentar.
Hier folgende Einwände:
Ich halte es aber für einen Fehler und eine Sackgasse, die politischen Probleme zu moralisieren und zu personalisieren. Es gibt keine moralisierte Gesellschaft ohne den Zwang einer religiösen, bürokratischen oder ideologischen Diktatur. Die brauchen wir nicht und werden sie hoffentlich nie nötig haben. Eine ethisch stabilisierte Gesellschaft ist möglich, wenn man nur will.
Der letzte Satz ist der Kern. Aber Gesellschaft mit Moral ist m. E. keine "moralisierte" Gesellschaft, die einen Diktator benötigte. Die Moral ist nicht abhängig davon, durch Diktatur eingefordert zu werden. Moral, oft durch Tradition und Religiosität determiniert, kann zu einer universal respektierten Ethik heranwachsen, die zukünftiger Teil der Sozialisation des Menschen sein sollte. Moralisch handelnde Vorbilder ohne diktatorische Machtansprüche sind oft unerlässlich für eine Gesellschaft, um aus der Richtungslosigkeit (siehe Mandel, Gandhi) herauszukommen. Theoretisch könnte ich mir kleine "Mandelas" in deutschen Wahlkreisen vorstellen, die mit Zivilcourage modellhaft ein neues Profil einer/s Politikerin/s ins Bewusstsein der Wählerschaft bringen. Das könnte dann auch Anlass sein, ethisches Verhalten im Sozialisationsprozess von Einheimischen wie von Flüchtlingen allseits einzuüben.
1. lebt die Mehrheit in einer (geistigen, nicht psychopathologischen) Schizophrenie zwischen der Anerkennung der scheinbaren Notwendigkeit (alternativlosen Vernünftigkeit) der kapitalistischen Gesellschaftsordnung und dem persönlichen Bedürfnis nach gesellschaftlicher Harmonie,
Mit alternativloser Vernünftigkeit der kapitalistischen Ordnung meinst Du wohl das Streben nach materieller Absicherung und Besitzstand? Die Sehnsucht nach gesellschaftlicher Harmonie ist wohl mehrheitlich inzwischen bei den Habenden dem Egoismus gewichen. Interessant wäre in dieser Hinsicht herauszufinden, wer denn ehrenamtlich und unter Opfern den Flüchtlingen beisteht und wer praktische Solidarität mit Griechen und anderen, denen die Sozialdienste gekürzt wurden, sowie Deutschen, die sozial unter die Räder gerieten, geleistet hat.
Auf die anderen Punkte einzugehen ist wichtig. Habe aber jetzt keine Zeit dazu. Wenn Du das weiter ausführst, wie Du schreibst, lass es mich wissen.
Jetzt nur noch zum Spardiktat: Dieses Diktat war direkt gegen Zivilgesellschaften, und darunter gegen die untersten Einkommensschichten, gerichtet (selbstverständlich wurde bei der Rettung von privaten Banken nicht gespart), die über Staatshaushalts-Einschränkungen die Krise bezahlen mussten, die ihnen die Kapitalfraktion beschert hatten. Wenn ich von Merkel ein halbjähriges Stipendium bezahlt bekäme, um die "sozialen Kosten" des Spardiktates in südeuropäischen Ländern zu quantifizieren und qualifizieren, was von einigen Medizinern, Soziologen und Wirtschaftlern dieser Länder begonnen wurde, dann wäre ich sofort dabei. Dabei würden erst einmal die Kürzungen in den Sozial-Staatshaushalte dieser Länder seit 2010 untersucht und dann Haushaltsbefragungen über Ausbildungseinschränkungen, Kinder- und Müttersterblichkeit, Wohnungssituations-Verschlechterungen, Zwang zur Auswanderung, Suizidrate, usw. usf. angestellt. Das Ergebnis würde der Kanzlerin und Schäuble den Schlaf rauben.
LG, CE
Lieber Gerheart,
dieser Ansicht bin ich nicht. Trotzdem verspreche ich mir nach googlerei und eigenem Nachdenken einige Aufklärung von Deiner Seite.
LG, CE
Lieber Heinz,
es ist erschreckend.
Ich schätze einmal, dass der kommende Sonntag noch verheerender sein wird. Land am humanistischen Ufer ist nicht zu erkennen.
LG, CE
Lieber CE,
da das Krötenschlucken sozusagen zum Cantus Firmus meines Lebens gehört, fällt es mir vielleicht leichter als anderen....;)
Ich sehe seit S21 längst ein Spaltung der Gesellschaft, die öffentlich offenbar niht wahrgenommen wird, weil unerwünscht. Es sei denn zum Zwecke der Diffamierung ("Wutbürger).
Will sagen: ein politisch bewußtere Teil des Bürgertums, das weder Stimmvieh noch willenlos sein will, macht sein Ding selbst - auch wenn ein Erfolg natürlich nicht garantiert werden kann.
Als ich früh behauptete, die sogenannte "Willkommenskultur" sei in Wahrheit ein Aufstand eines Bürgertums, das seit Griechenland von der neoliberalen Scheiße dien ase gestrichen voll hat, stnad ich ziemlich schnell vor einer gewohnten Frage: Wer ist nun verrückt, die oder ich?
Seit dem Scheitern des rot gestrichenen Staatskapitalismus im Osten müsste eigentlich jedem politisch denkenden Menschen klar sein, dass Parteien niemals die Lösung sein können, sondern im Laufe der Zeit immer das Problem sind. Schon allein aus systemischen Gründen.
Von daher kann Änderung am Ende immer nur von frei denkenden Individuen kommen - wenn sie sich zusammen schließen oder anderweitig ihre Gedanken in den öffentlichen Diskurs einfütreern können.
Deshalb scheint mir derzeit der einzig hoffnungsvolle Weg, der, der im Widerstand gegen Gorleben, S21 oder in der "Willkomenskultur" sichtbar wird. Jedenfalls solange, wie er nicht seinerseits korrumpiert wird.
Da scheiunen dann meine christlichen Wurzeln durch: Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist. Und lebe ansonsten so, wie es deinem Gewissen. In diesem Sinne gebe ich dem Kaiser Kretschmann meine Stimme. Und sonst nichts.
Oder um Bob Dylan zu verballhornen: I gave them my vote, but they wanted my soul........So I'll just say fare thee well.......Jedenfalls, was meine Parteitreue betrifft......
Heinz,
es ist kein Verfassungsorgan. Aber örtliche Ombudsleute könnten eine wichtige soziale Kontrollfunktion über die Politik ausüben. Ich habe selbst solche lokalen Bürgervereinigungen in Ecuador, Peru und Honduras gefördert. Meistens war der Effekt äusserst positiv. Auch wenn im GG so etwas nicht vorgesehen ist, hindert das nicht, auf Gemeindeebene so etwas zu etablieren. Was der Bund der Steuerzahler auf Bundesebene macht, läuft tendenziell genau in diese Richtung. Der Bürger ist gefragt, tätig zu werden (siehe auch Bernie Sanders in den US).
"Legendenbildung"
Nun ja, auch ich setze gelegentlich den Holzhammer ein.
Lieber Paul,
Dank nochmal, dass Du die positive Hinterlassenschaft der 68er Zeit in Erinnerung bringst, an der ich ja auch bis 1976 aktiv beteiligt was. Für mich waren es auch nicht die "Scheiss 68er". Aber was ich doch in der Gesamtheit feststelle, lassen wir einmal die Errungenschaften der Frauenbewegung beiseite, ist, dass meine Generation sang- und klanglos vom Kapitalismus, den doch Teile meiner Generation abschaffen wollte bzw. zumindest menschlich machen wollte, weil im Kern unmenschlich, korrumpiert wurde. Der Aufbruch in die Freiheit endete am warmen Kamin. Insofern hatte der Kapitalismus die "condición humana" viel realistischer eingeschätzt als ich bspw. Jetzt sitzen die Deutschen vor dem Scherbenhaufen, der zur Reflexion zwingt und zum Dahindösen keine Zeit lässt. Wollen die Habenden weiterhin dem platten Materialismus frönen und die Habenichtse den Bach runter rutschen? Oder gibt es eine Alternative, bei auch würdigen materiellen Bedingungen?
LG, CE
Zusatz: Ja, Theoretiker werden gebraucht, aber wichtiger sind m. E. Praktiker mit theoretischem Rüstzeug, die Zivilcourage an den Tag legen und Vorbild sein könnten.
Heinz, Dank, dass Du mir Mut machst, in Berlin würde der Durchblick Platz greifen!
Oh, das hört sich schön an! Träume werden Wirklichkeit!
Was dann kommt: Zumindest ein Nachdenken, wie nach einem durchlebten Kater!
Hoffentlich bald Frühling an der Peene!
@ Joachim Petrick
Ich hatte die Petition längst unterstützt. Ist eine richtige Option und sollte bei den derzeitigen Grenzschliessungen unverzüglich realisiert werden.
Lieber Seriousguy,
so sehe ich das auch, mit der Ausnahme, dass ich nicht gewillt bin, dem "Kaiser" das Seinige zu geben, da ich keinen "Kaiser" anerkenne. Mitbürger in besonderer Funktion ja, aber nicht superior.
In diesem Sinne wünsche ich Dir eine Wahl ohne Bauchschmerzen. Zieh Dir einen duftenden Cappuccino rein, ein Stück Schwarzwälder Kirsch und, obwohl nicht ganz stilecht, einen Amaretto.
LG, CE
Eichhörnchen,
als kleine/r BürgerIn können wir einfach nur unsere Pflicht tun, das aber mit Unerschütterlichkeit. Die da Oben sollen sich in der Sonne aalen, Konferenzen machen, Geld verprassen, bis ihnen eines Tages der Laden um die Ohren fliegt. Millionen Ausgegrenzte auf der Flucht können nicht ewig durch Türkei, NATO, Polizeiarmeen an ihrem Lebensrecht gehindert werden. Einmal wird Schluss sein. Dass dieser Schluss nicht zu lange hinausgezögert wird, ist unsere Aufgabe, trotz geringer Mittel aber mit gutem Willen.
LG, CE
Lieber Heinz,
dieses Beben könnte könnte mit den Xenophoben schon bald eintreten. Wäre Merkel nicht so "alternativlos", würde ich sagen, Du hast recht. Aber ohne sie geraten alle Partei-Seilschaften ins Schlingern. Es gibt keine politischen Persönlichkeiten, die Orientierung geben könnten. Das ist die Chance der Zivilgesellschaft und ihrer zahlreichen gutwilligen und klugen Persönlichkeiten, die sich endlich einmal aus der Deckung trauen sollten.
Ganz Deiner Meinung.
Wir werden eine spannende Woche haben: Merkel wird ihr Scheitern in blumigen Schönsprechungen als Erfolg unters Volk streuen. Die EU wird ihr Scheckbuch für die Türkei zücken, der nächste Sonntag wird uns eine rechte, dreiste Partei in drei Landtagen bescheren und immer mehr Flüchtlinge drängeln sich in Griechenland auf kleinstem Raum. Vielleicht organisieren sich dann die griechischen Bürger zu einem Marsch auf Rom/Brüssel. Du wirst sehen, dass es auch bald wieder neue Fluchtrouten geben wird. Italien, Spanien, Malta usw warten schon darauf. Dann gibt es neue Konferenzen, Knete wird verbraten, Tatkraft wird dem Volk vorgegaukelt, vor allem Weitblick, der nicht kürzer sein könnte. Ach, vielleicht träumt Merkel ja schon vom Ruhestand am Ostseestrand. Es wäre ihr zu gönnen.
Schlaf gut!
Lieber Otmar,
wenn das so ist, kann man nur sagen, jedes Volk sucht sich seine Regierenden selbst aus. Dann müssen die Österreicher eben einmal eine Legislaturperiode FPÖ aushalten und verifizieren, ob diese Partei tatsächlich Volkes Wille vertritt oder eben nur Schaum schlägt. Die Zeiten der 30 Jahre, dass die FPÖ sozusagen einen faschistischen Handstreich landen könnte, sind wohl endgültig vorbei. Ich glaube nicht, dass Österreich mehrheitlich xenophob ist. Jedenfalls ist das meine eingeschränkte Wahrnehmung aus einigen Besuchen. Wenn die FPÖ tatsächlich offen fremdenfeindliche Politik machen würde, abgesegnet durch Mehrheiten im Parlament, dann gäbe es eben noch die Strasse und auch die anderen europäischen Nationen.
LG, CE
Das könnte heilsam sein. Mit diesem Argument sollte man nicht an Madame auf Gedeih und Verderb festhalten. Dann würde sich auch eine Minimal-Demokratie selbst aufgeben.
Lieber Heinz,
ganz herzlichen Dank für das Video. Jetzt kann ich gut schlafen.
Letzte Frage: Hat das Orchester "Spiel mir das Lied vom Tod" für den Abgang Schröders inszeniert oder was das eine Probe für den Merkel-Abgang?
Man kann ja mal gehässig sein.
LG an die Peene, Hermann
Sorry, ich habe mich wohl nicht klar genug ausgedrückt. Selbstverständlich ist nichts dagegen zu sagen, daß jemand mit gutem Beispiel vorangeht, auch wenn er sich einem moralischen Zwang unterworfen hat, wenn er einem Sollen folgt, nicht dem eigenen Wollen, was ethisches Handeln hieße. Wer Knecht sein mag, dem sei das unbenommen. Problematisch wird es aber, wenn man von Anderen die Unterwerfung unter ein Sollen verlangt, das war mit moralischer Diktatur gemeint. Ich lehne also keine persönliche Moral ab, sondern, wie ich sagte, das Moralisieren. Ein hohes Niveau der Sittlichkeit ist erreicht, wenn eine Gesellschaft ethisch handelt, dh die Mehrheit willig, freiwillig einem selbstgesetzten Guten folgt.
Mit alternativloser Vernünftigkeit der kapitalistischen Ordnung meinst Du wohl das Streben nach materieller Absicherung und Besitzstand?
Nein, das meine ich gerade nicht, die Verteilung des Reichtums im Kapitalismus wird von der Mehrheit für ungerecht gehalten. Es ist der eine, optimistisch stimmende Teil der Schizophrenie, daß die Mehrheit (die Meinung der Habenden interessiert mich nur am Rande, die sind sicher die letzten, die einsehen werden, daß der Kapitalismus nicht vernünftig, sondern unvernünftig ist) durchaus, wie sämtliche Umfragen zu den Einstellungen der Bürger zeigen, einen starken, schützenden und stützenden Sozialstaat wünschen, eine solidarischere, harmonischere Gesellschaft, den inneren und äußeren Frieden. Man schaue sich aber das Wahlverhalten an: Sobald eine relativ „linke“ Regierung (die bislang noch nie revolutionär links war und wirklich am System gekratzt hätte) nicht die Krise, einen wirtschaftlichen Rückschritt verhindern kann, rücken die Wähler nach rechts. Dafür gibt es nur eine Erklärung: Es ist die tiefste innere Überzeugung, daß all der schöne Reichtum, ganz unabhängig davon, wer ihn genießen kann, nur von einem funktionierenden Kapitalismus erzeugt werden kann. Wenn es wirtschaftlich schlechter läuft, muß man den Luxus des Gutmenschentums etwas zurückstellen und das „Notwendige“ tun, kapitalistischer verfahren. Diesem Irrglauben hangen und hängen Merkel, Schröder und alle überzeugten Realpolitiker an, also fast alle Politiker, und sie teilen den Irrglauben mit der überwältigenden Mehrheit, von der sie darum gewählt werden. Das meinte ich mit der anderen Seite der Schizophrenie, dem Glauben an die alternativlose Vernunft des Kapitalismus. Es muß gelingen, diesen stabilen Gegenpol zum sozialen Konsens aufzulösen. Das ist ein inneres Problem der Gesellschaft, des allgemeinen gesellschaftlichen Bewußtseins, keines, das wir mit den Feinden einer solidarischen Gesellschaft haben, sondern mit denen, die eine solche Gesellschaft dringend benötigen. Es geht weniger um Freiheit von personalisierbaren Feinden, mehr um Selbstbefreiung. Daher schlage ich vor, schwerpunktmäßig auf Personalisierung zu verzichten.
Die Strategie, wenn's wirtschaftlich schlecht geht, ein bißchen kapitalistischer zu agieren, kommt natürlich an ihre Grenzen, wo die existentielle Not beginnt. Daher darf man davon ausgehen, daß das politische Bewußtsein im Süden Europas kritischer ist (ich sehe einmal davon ab, daß kapitalismuskritisch nicht nur links, auch faschistisch rechts heißen kann). Wir alle setzen unsere Hoffnungen wahrscheinlich etwas auf den Süden. Allein, die Skepsis bleibt, denn auch die Griechen bspw haben nicht ihre Superreichen zum Teufel gejagt (damit meine ich, vor die Alternative gestellt: ordentlich Steuern zu bezahlen oder sich ein anderes Vaterland suchen). Es ist ein weiter Weg, bis einmal nicht mehr die Armen, sondern die Reichen die Flucht ergreifen müssen, um ihren Lebensstil aufrechterhalten zu können. Und noch ein weiterer, bis ihnen nur noch die Antarktis dafür zur Verfügung steht. Und selbst das wird die Welt aus ökologischen Gründen nicht dulden können.
Lieber Otmar,
dieses alte Rezept aus den Weimarer Tagen ist zum Kotzen. Dass das heute immer noch funktioniert, ist ein Armutszeugnis.
LG nach Wien, CE
PS: Ach, wenn ich doch auch mal wieder die Musse hätte, ein Wiener Kaffeehaus zu geniessen, ohne an Rechts denken zu müssen!
Lieber Herborn,
ich meine D hatte die Wahl, zumindest seit der Wiedervereinigung bis heute, jeden Tag wieder, wenn denn die Zivilgesellschaft sich in dieser Frage einig gewesen wäre und die Polit-Seilschaften in die Mangel genommen hätte. Ja, hätte! Dieses ist nicht nur Wunschdenken, es könnte konkret sein, genauso wie es konkret sein könnte, das Unabhängige bei der nächsten Wahl in den BT gelangen. Wir haben es in der Hand, wenn wir uns zuvor nicht in die eigenen Hosen pinkeln. Seilschaften-Macht in D und in der Welt kann aufgebrochen werden, wenn die nötige Zivilcourage und das kritische, freiheitliche Denken vorhanden wäre.
LG nach Stuttgart, CE
Otmar, ich schätze mal, in D wäre eine Koalition zwischen Union und Afd ein ähnliches Theater wie in Wien zwischen 2000 - 2006. In der nächsten Legislaturperiode kaum denkbar, danach wohl.
Insgesamt sind die Österreicher den Deutschen sicher "wesens-ähnlich".
LG, CE
Und diese Krise ist im Anmarsch. Verdammt noch mal! Warum braucht es immer fürchterliche Krisen, um die Gehirne der Menschen zu lüften und sie zum Nachdenken zu bringen. Otmar hat recht (ich glaube, er hat das so gemeint), wenn er sagt, den Österreichern und Deutschen geht es bisher zu gut. Anders kann man sich die Kritiklosigkeit kaum erklären.
"Wenn Sie das wirklich glauben sollten, wie erklären Sie sich dann die heutige Situation?"
Diese Situation wurde schon vor ca. 10-20 Jahren erwartet. Nachlesbar unter anderem in EXIT! 1/2016 im Auschnitt eines Textes von 2003.
EIn Zitat von Kurz, der das Handelsblatt von 2001 und jemanden von 1992 zitiert, den ich nicht kenne.
"Schon Anfang der 90er Jahre gab das "Handelsblatt" hinsichtlich der "Wohlstandsgrenzen" den Alarmruf aus: Europa droht an der Ost- und Südflanke der Sturm einer neuen Völkerwanderung" (Habicht 1992)..."Balkan wird zur offenen Flanke der Festung Europa"...(Handelsblatt 15.2.2001).
Das Problem ist also schon sehr lange bekannt und erwartet worden und es ist äusserst unwahrscheinlich, daß Merkels Stab davon nichts wusste und weiß. Defacto macht ihre Regierungsmannschaft ja massiv etwas dagegen, nur offensichtlich nicht massiv genug nach der Vorstellung einiger Völkischer, Rassisten, Neonazis und sonstigen zu kurz gekommenen Honigmenschen.
Es ist eher sehr wahrscheinlich, daß etliche Bürger nichts davon wussten und wissen und eventuell auch nichts wissen wollten.
Lieber Wolfgang,
Ein hohes Niveau der Sittlichkeit ist erreicht, wenn eine Gesellschaft ethisch handelt, dh die Mehrheit willig, freiwillig einem selbstgesetzten Guten folgt.
D'accord!
Diesem Irrglauben hangen und hängen Merkel, Schröder und alle überzeugten Realpolitiker an, also fast alle Politiker, und sie teilen den Irrglauben mit der überwältigenden Mehrheit, von der sie darum gewählt werden. Das meinte ich mit der anderen Seite der Schizophrenie, dem Glauben an die alternativlose Vernunft des Kapitalismus.
Es ist der alte Irrglaube, es gäbe eine "Soziale Marktwirtschaft", oder besser noch einen "Sozialen Kapitalismus". Das ist ein Widerspruch in sich selbst und nur in ökonomischen Ausnahmesituationen (bspw. in der Wiederaufbauphase nach WKII) möglich zu kaschieren. Kapitalismus ist in seinem Wesen in-human, a-sozial. Daran gibt es nichts zu rütteln. Zumindest Schröder und die SPD wissen das, streuen aber dem Volk Sand in die Augen. Machterhalt geht vor Wahrheit. Bei Merkel mit ihrer Huldigung an den goldenen Kapitalismus bin ich mir nicht sicher, ob sie dessen Wesen durchschaut, da könnte Irrglauben vorliegen, bei den Unions-Wählern sowieso.
Es geht weniger um Freiheit von personalisierbaren Feinden, mehr um Selbstbefreiung. Daher schlage ich vor, schwerpunktmäßig auf Personalisierung zu verzichten.
Im Prinzip ebenfalls d'accord. Aber im öffentlichen Raum wird dem Erkenntnisprozess oft durch Personalisierung nachgeholfen. Bspw. beginnt ein Erkenntnis-Prozess gegen Korruption am leichtesten, das Problem der Korruption an herausragenden Trägern der Korruption, die allgemein bekannt sind, festzumachen. Dann folgt die nachkommende Erkenntnis, dass diese Träger ja auch ein Stein im gesamten Kontext von Korruption sind. Jedenfalls ist das auch meine Erkenntnis in entwicklungspolitischer Arbeit in vielen Ländern, dass Erkenntnisprozesse oft über Personalisierungen laufen. Korruption ist nur als ein Beispiel gedacht. Das Gleiche kannst Du mit der Unmenschlichkeit des kapitalistischen Systems machen. Dein Weg ist vorzuziehen. Dann aber müsste gesamtgesellschaftlich eine ungeheure Leistung zur Erkenntnissteigerung der Menschen erbracht werden, und das müsste hauptsächlich im Edukations-Bereich geschehen.
LG, Hermann
PS: Deine Flucht-Gedanken für die Reichen finde ich äusserst sympathisch. Einige meinen, Gates und Buffet haben sich schon Landstücke auf dem Mond bzw. Mars reservieren lassen.
Soziale Wesen müssen darum erst einmal begreifen, daß sie nicht einer anderen Klasse ihrer Gesellschaft angehören, sondern einer ganz anderen Gesellschaft.
Sehr wohl wahr!
Lieber Karamasoff,
ich kann Dir versichern, dass ich dieses Problem mit meiner Frau Ende der 80er Jahre im damaligen Bürgerkriegs-Mosambik ausführlich diskutierte und eine gemeinsame EU-, UN-Initiative für die Subsahara vorschlug, vor allem eine massive Edukations- und Ausbildungsinitiative mit Tausenden von gut ausgebildeten Europäern. Zimbabwe hatte einmal, in den ersten Unabhängigkeitsjahren, eine von D finanzierte Ausbildungsinitiative auf dem Land angeleiert, bei der Hunderte von deutschen Gymnasial-Lehrern an ländlichen Gymnasien unterrichteten, um auch Kindern aus ruralen Gebieten die Chance zum Studium zu eröffen. Parallel gab es auch zaghafte Versuche von Berufschulausbildung. Gut, das ist Schnee von gestern. Mugabe ist inzwischen einer der schlimmsten Despoten Afrikas geworden. Aber die Idee, massive endogene Entwicklung in Peripherieländern über Ausbildung zu beginnen, steht seit der Zeit im Raum. Nur wurde nicht gehandelt, stattdessen auch mit deutscher Unterstützung den Weltbank- und Weltwährungsfonds-Initiativen (blanker Neokolonialismus von den Chicago-Boys ideologisch unterfüttert) begeistert hinterhergeeiert und den Vorzug gegeben. Wenn das Handelsblatt darüber berichtete, was ich nicht weiss, kann das nur bedeuten, dass einige Profiteure des Neoliberalismus wohl ahnten, dass ihr Tun irgendwann auf sie zurückschlagen würde.
LG, CE
PS: Sicher gab es vielleicht einige im BMZ damals, die eine weitere Sichtweise als die neokoloniale hatten. Aber sie alle haben geschwiegen. Die Erhaltung der eigenen gutbezahlten Stelle, abhängig von Parteien-Seilschaften, hatte absolute Priorität. Zivilcourage gleich Null. Hunderte von Bürokraten hätten aufschreien müssen, dass sich eine Katastrophe auf den Weg macht. Ich habe wegen meines Verhaltens deswegen bei deutschen Behörden kein Bein auf die Erde bekommen. Nut gut, so ist das Leben.
Und sie vor Wonne platzen. Das wars dann!
Du hast recht. Wir werden sehen, was Bernie Sanders bewegen kann. Das ist auf jeden Fall ermutigend. Warum passiert so etwas ausgerechnet im Land des Imperium und nicht bei uns. Es ist erstaunlich, wie "jung" machmal dieses Zentrum des globalen Kapitals sein kann.
LG nach Stuttgart, CE
Heinz, d'accord. Ich melde mich bald in den termiten. Und zwischen Mai und Juni müssen wir uns unbedingt treffen.
Muss rasch aus dem Haus.
LG an die Peene, CE
Ich bin skeptisch, wenn man ein Gesellschaftsmodell auf Theorien begründen will. Denn Theorien, die zum "Muss" des Alltags werden sollen, beinhalten schnell totalitäre Züge, wie es sich beispielhaft in der alten Sowjetunion und China zeigt(e).
Auch unser westliches Konstrukt steht auf den dünnen Beinen eines ökonomisierten, konkurrenzbasierten Wirtschaftsmodells, das sich mehr und mehr als katastrophenlastig zeigt. Die Praxis spricht schon längst für gravierende Änderungen, doch die Köpfe sind zu mit alten Paradigmen.
Es lässt sich aushandeln, was zukünftig nicht mehr akzeptiert werden soll. Davon ausgehend, muss sich die Theorie begleitend mit der Praxis entwickeln. Sie darf sich zwar nicht von der Praxis "einwickeln" (reduzieren) lassen, aber wiederum auch nicht zum zwingenden Element von neuen Verhaltensweisen werden.
Denn im Entwicklungsprozess werden Aufgabenstellungen zu bewältigen sein, die keine Theorie voraussagen kann, die aber dann intellektuellen Input für die Orientierung leisten muss. Das zumindest bleibt Aufgabe der Theorie.
Ich halte die Politik Merkels und ihrer Ministerriege für völlig unmenschlich. Ich halte aber auch nichts von der Behauptung, daß die Regierung von nichts gewusst hat. Merkel macht exakt die Politik, die die Wähler auch haben wollen:
Nach vorne Werte-Märchen erzählen und nach hinten härteste "Real/Interessenpolitik" fahren. Zum Wohle der Teile des VOLKES, die nicht mehr behelligt werden wollen vom Ausländer und ihren Kapitalismus weiter haben wollen. Trittbrettkapitalisten.
Der Deal mit dem Nicht-EU Land Türkei dürfte letzteres ja offensichtlich werden lassen. Um die Details dürfen sich dann Freiwillige kümmern, sprich Verwaltungsdefizite ersetzen.
Was den Apologeten z.B. der AfD aufstösst, ist der Fakt, daß Merkel keine offensichtlich rassistische Politik macht (und daß die AfD nicht an der Macht ist) und daß viele ihrer Wähler eben auch keine Rassisten sind. Da muss natürlich ein Feindbild her, egal wie.
Hartz4 hat auch nichts mit dem Flüchtlingsproblem zu tun, es ist das Hartz4-Problem. Ich bezweifle auch, daß sich von den Honigmanntrotteln und Deutschlandbrüllern auch nur irgendeiner für die Hartz4-Problematik, für alleinerziehende Mütter, Obdachlose oder sonstwie sozial Abgehängten weiter interessiert oder etwas dagegen unternimmt, falls dann Nullkommanull Flüchtlinge und Ausländer mehr im Land sein sollten. Hass und die Gewalt wird sich dann gegen die und gegen Feminismus, Homosexuelle, Intellektuelle, Andersdenkende richten: Nach vorne Werte-Märchen erzählen und nach hinten härteste "Real/Interessenpolitik" fahren, brauner Lack eben.
"Ich hatte die Petition längst unterstützt. Ist eine richtige Option und sollte bei den derzeitigen Grenzschliessungen unverzüglich realisiert werden."
Genau!
Merkel ist im Wort, wenn der Flüchtlingsstrom nach Deutschland sich stark reduziert, weil die Grenzen dicht sind, kann es nur darum gehen, Flüchtlinge direkt aus Griechenland, Libanon, Jordanien, Nordirak, der Türkei mit Schiffen, Flugzeugen abzuholen.
Gabriel spricht davon, dass Deutschland 500 000 Einwnanderer/anno braucht, um seinen Schwund an Bevölkerung zumindest zu kompensieren, Das wären 1400 Flüchtlinge/Tag.
Inzwischen kommen lt. bayrischem Innenminister Joachim Hermann in der gestrigen Münchner Runde statt 4000/Tag nur noch 400 Flüchtlinge in Deutschland an, in Hamburg sind es nur noch 80 lt. Hamburger Abendblatt.
Die Flüchtlinge sind aber nicht weniger geworden, vegetieren nur woanders z. B. als Verschiebebahnhof der EU- Türkei Gipfel wild campend in unbetreut heillos unterversorgten Flüchtlingelendszonen im Nicht- EU- Land Mazedonien, demnächst Richtung Russland "Putin Heil!" über Nord Armenien, die Ukraine, aus der Türkei "verschleppt" ins Baltikum, Finnland, Weissrussland, Polen, Slowakei, Tschechien?
.
Otmar,
ich meine, ich war bereits 1997 in diesem Cafehaus.
Dank für die Einladung. Wir bleiben in Kontakt.
LG, CE
Was da augenblicklich läuft, ist eine Sauerei. Die Fluchtrouten müssen garantiert werden, das ist universales Menschenrecht. Wenn Merkel und die Regierung das verweigert, muss das öffentlich gebrandmarkt werden. D kann und muss dann eben allein handeln, wenn die anderen nicht mitmachen. Irgendwann werden alle einsehen, dass D das einzig Richtige macht, wenn sie denn den guten und richtigen Willen aufbringen. Aber wie gesagt, ein noch wichtigerer Einsatz wäre, die Aussenpolitik zu ändern. Jetzt sind wir einseitig erpressbar vonseiten der Türkei. Ein unhaltbarer und schlechtester Zustand überhaupt, der auch noch als Erfolg hochgejubelt wird.
Im Mai und Juni werde ich selbst im Weserbergland sehen, was da abläuft und meinen D-Aufenthalt mit den Flüchtlingen verbringen.
Heinz, ich lade Dich zum Cafe Korb ins Weserbergland ein, letzte Juniwoche!
Lieber Karamasoff,
so einfach ist das mit dem Niedriglohnsektor m. A. n. nicht. Da gibt es eine ziemlich starke Korrelation zwischen Neigung zur Xenophobie und Einkommensniveau. Das ist durchaus verständlich, nicht nur aus der Vergangenheit von D und anderen europäischen Ländern. Dieses Phänomen der Neigung zu Fremdenhass aufgrund eigener mieser materieller Lebensbedingungen ist in vielen Kulturen der Welt anzutreffen. Deshalb habe ich auch vorgeschlagen, Menschen im Niedriglohnsektor direkt in bezahlte Beschäftigung im Kontext von Flüchtlings-Aufnahme zu bringen. Ich werde versuchen, diesbezüglich in meinen Ferien in D zu arbeiten.
LG, CE
Zusatz: Dies scheint wohl auch Gabriel begriffen zu haben. Anders kann ich mir seinen Sozialpaket-Vorschlag nicht vorstellen. Die SPD hat Schiss vor der eigenen Klientel. Selbst von Schäuble hört man jetzt Tönchen in dieser Richtung. Indirekt macht so die AfD Politik.
Lieber Paul,
ich gebe Dir Recht bzgl. Diskussion in den Termiten. Alsbald bin ich auch dort wieder zu finden. Ich freue mich schon auf die Diskussion mit Dirl
LG, Hermann
Lieber Paul,
ich meine das "trial and error"-Prinzip drückt doch sehr gut die gegenseitige Abhängigkeit von Theorie und Praxis aus. Der erste Entwurf zum gesellschaftlichen Fortschritt ist doch wohl eine Idee des Möglichen; wenn Du so willst, Theorie. Diese Idee wird in der Praxis verifiziert. Ist sie nutzbringend, dann hat die Idee, oder wenn Du so willst, die Theorie, die Praxis vorangebracht. Schlägt der Versuch, sprich Praxis, fehl, dann wird seinerseits die Praxis die Theorie verändern, usw. usf. Gesellschaftliches Handeln beruht auf beiden Eckpfeilern: Ideen über wünschenswerte und mögliche gesellschaftliche Zustände und andererseits Erfahrung über gesellschaftliche Praxis, die ihrerseits eine Theorie menschlichen Handelns hervorbringt. BGE und Solidarwirtschaft sind zwei Denkmöglichkeiten und sollten praktisch geübt, bzw. ihr Nutzen in der Praxis festgestellt werden. Daraus ergibt sich eine politische Handlungsanweisung, theoretisch und praktisch untermauert.
Der Vorschlag, die termiten-Diskussion zu führen, ist richtig und ich wäre froh, wenn sie auch unter vielen Augen in der letzten Juni-Woche stattfinden könnte.
LG, CE
Da passt doch ganz gut, was Franz Josf Degenhardt in seinem Lied "In den guten alten Zeiten" -unter anderem- gesungen hat:
Manchmal durfte man nicht töten, manchmal wieder mußte man.
Ganz Genaues weiß man nicht mehr, aber irgendwas ist dran.
Denn wer Tausende verbrannte, der bekam den Ehrensold,
doch erschlug er einen einzelen, hat der Henker ihn geholt,
in den guten alten Zeiten.
Lieber Rüdiger,
guter Text. Dank dafür. Ich sehe immer wieder, was ich in D verpasst habe. Auch wenn Du den Text an Paul geschickt hast, musste, konnte ich ihn mitlesen.
LG, CE
Lieber Heinz,
welches Cafe wir nehmen, weiss ich noch nicht. Vielleicht das eigene im Garten unter blühenden Bäumen.
Frische Luft brauchen wir alle mal.
Zusatz: Gestern abend, zu bester Zeit, sah ich hier die Auseinandersetzung zwischen Hillary und Bernie Sanders. Die Argumente flogen wie Fetzen durch den Saal. Wenn so etwas in D auch möglich wäre, könnte die Diskussion um Demokratie auch in D beginnen.
Lieber CE,
erquickend und labend, so soll es sein. Hier ist was los, hier muss man sein. Schöne Streitkultur bietet Dein Artikel. Ich schlage nun auch in überhaupt keine politische Kerbe, halte mich vornehm zurück und genieße die Debatte. :-)
Herzliche Grüße
Corina
" Auch wenn Du den Text an Paul geschickt hast, musste, konnte ich ihn mitlesen."
Das sollte doch möglich und zulässig sein, zumal unter dem eigenen Beitrag ;-) .
Gratulation zu diesem umfassenden Blick, Costa Esmeralda.
Mit passt zwar ihre Empfehlung gar nicht, Merkel solle jetzt zurücktreten, aber Sie haben für mich schlüssig zusammengefasst, was Sache und Sachstand ist.
An dem sind allerdings die SPD und die Grünen nicht unbeteiligt, sondern deutlich mitverantwortlich.
Unsäglich und noch viel doppelbödiger als die Kanzlerin, tritt ja ihr Vize auf. Der verkauft z.B. die Freihandelabkommen glatt als Sozialleistung. Allerdings nur so lange, wie er was zu sagen hat.
Der schafft es, von Menschenrechten zu faseln und sich gleichzeitig hintenrum zu mühen, wie übrigens aus Angela Merkel, die dafür Schäuble, de Maizière und andere Gelichter wirken lässt, die Situation zuzuspitzen.
Kohl hätte das übrigens nicht besser hinbekommen, denn die Obergrenze oder Begrenzung des Stroms, sie wird nun gütig und zornig zugleich, vom bösen Rest Europas geleistet und gewährt, ohne dass Mutti auch nur einen einzigen Satz ihrer ausgedünnten Rhetorik hätte ändern müssen.
So gesehen, könnten Orban und Co., die armen Griechen und der türkische Polizei- und Ordnungstaat, der Gewalt erfährt, aber noch viel mehr Gewalt anwendet, sowohl Merkel zu neuem Glanz verhelfen, als auch die CDU/CSU und die SPD weitere Jahre in der Regierung halten.
Und darauf kommt es denen unbedingt an! Offenbar aber auch den Fans, denen nichts Besseres einfällt, aber auch wenig Alternativen angeboten werden.
Über Merkel viel zu schreiben lohnt nicht, denn sie hat die Fähigkeitsstufe, für nichts wirklich verantwortlich zu sein und trotzdem am Spreebogen residieren zu können, wie eine Bundespräsidentin, längst erreicht.
Wenn schon die Flüchtlinge rufen, "Kanzlerin Mutti hilf´!", wer sollte sie ersetzen?
Träte sie, mit und ohne Schäuble, mit und ohne SPD- Vize, zurück, an der festgezurrten und wahrlich von Doppel- und Tripelmoralen gespeisten Politik, änderte sich gar nichts.
Zur durchgreifenden und längerfristigen Sozialpolitik sind die großen und drei der kleineren Parteien (Grüne, FDP, CSU), d.h. deren professionelle Funktionäre, einfach nicht bereit. Basta.
Die wollen keine andere Republik und deren Wähler eigentlich auch nicht. Und die neue Alternative für Deutschland, mit in der Regierung, auf den Oppositionsbänken, sie wird nun, nachdem der EU- Abwehrkampf gegen die Flüchtlinge in sein Endstadium eintritt, bei dem es keine Rolle spielt, mit wem man sich verbündet, vielleicht wieder weniger Chancen, nach einem kurzen Hype haben.
Die wollen ein paar Mandate, mehr nicht und kämen sie verantwortlich dran, hätten wir ungarische Zustände. Ich denke, mir und anderen, würde man aufs Maul hauen und so manchem das Schweigen nahelegen. Wer will das, in der ausgemalt schönen Zukunft?
An den Parteibasen zählen Personalien, Lokales und das Anstalts- TV, das man wöchtentlich durchhecheln kann und mit Kaffee oder Bier, nebst Beilagen, herunterspült. Da kommt nichts Neues.
Das Schlimmste an der gegenwärtigen Situation ist, dass man apolitisches und voluntatives Verhalten zum Goldstandard der Politik erklärte und das auch Mode bei den Restwählern wurde.
Was bliebe von der Linken zu sagen? Sie wird Leidtragende des Beharrens und des Rechtsrucks werden, denn im Westen ist sie zu schwach für deutliche Stimmenzuwächse und ein Teil ihrer alten Klientel geht bei den Rechten fremd. Das ist zwar Dummheit und Unwissen, aus Verzweiflung, aber in einer Demokratie spielen eben andere Faktoren, zum Beispiel das Ressentiment und das Ein- Problem- eine Lösung- Denken, eine größere Rolle. Das Publikum und die Leitmedien, sind, das wird immer klarer, nicht Multitasking- fähig und da bleibt dann nur, immer wieder momentan die Lufthoheit zu erkämpfen und zu wursteln. Das kann Angela Merkel, das können fast alle in der Sperrzone zu Berlin.
Was Sie zu Russland schreiben, stimmt strategisch und taktisch. Wir Europäer könnten mehr und besseres erreichen, wenn es mit den Russen nicht so ideologisch zuginge. Da sind wir aber prinzipiell, weil wir glauben, es uns leisten zu können.
Bei der Türkei derzeit nicht.
Allerdings ändert das nichts daran, dass Putin, so gerne ich ihn verstehe, mit dieser Art Präsidialdemokratie nun, durchaus mit Brutalität, nur wieder den Anspruch erwirkt hat, in weltpolitschen Dingen genauso skrupellos vorgehen zu dürfen, wie die anderen größeren Mächte.
Es sieht nicht danach aus, als würde aus dem US- Wahlkampf eine Präsidentin oder ein Mann hervorgehen, der es mit der UNO und dem Weltgesellschaftsvertrag anders hielte, als der doppelbödige Obama.
Wenn es ganz dunkel kommt, dann wird sich die UN eher weiter ins Abseits geschoben sehen.
Beste Grüße
Christoph Leusch
D'accord, Ende Juni sind vielleicht sogar die Kirschen auf dem Damm bzw. auf dem Markt. Auch die Apfelblüte wird längst vergessen sein. Nun gut, dann lassen wir es uns unter Kirschenbäumen gut gehen, die hoffentlich auf Ernte warten. Obwohl ja im Weserbergland die Natur länger braucht, um sich zu berappeln. Ich bekam in der Nachkriegszeit zu diesem Zeitpunkt zum Geburtstag immer einen Erdbeerkuchen mit den ersten selbst geernteten Beeren. Andere Geschenke gab es nicht und wurden auch nicht erwartet. Das grösste Glück war die intakte erweiterte Familie in einer noch weitgehend diversifizierten, unzerstörten, natürlichen Umgebung.
Lieber Christoph,
Dank für diesen ausführlichen Kommentar, auf den ich später noch einmal eingehen werde. Nur ganz kurz zu Russland. Ich sehe die Notwendigkeit, auf zivilgesellschaftlicher Ebene einen Freundschaftspakt auszuhandeln, wie es auch De Gaulle und Adenauer weitblickend getan haben, als ganz wichtig an. Wären wir in Europa zivilgesellschaftlich mehr miteinander verbunden, würden autoritäre, auch rechtslastige Tendenzen viel weniger möglich. Das käme auch einer Aussenpolitik zugute, wie man jahrzehtelang an Frankreich und D sehen konnte. Ein Herr Putin könnte dann nicht in dieser Weise regieren, wie er das tut. Schröder und Putin hätten das damals in der Hand gehabt, eine neue Ära einzuläuten. Leider hatten sie diesen staatsmännischen Weitblick nicht.
Wie gesagt, später mehr.
LG, CE
PS: Vor allem mehr bzgl. zivilgesellschaftlicher möglicher Initiativen in D.
Dank für die Hilfe. Da sehen wir mal, ob die Kirschen heuer ein wenig eher dran sind. Dann würde die letzte Juni-Woche zum Kirschen-Fest! Ich wusste nicht, dass Du auch landwirtschaftlich etwas in der "Birne" hast.
Liebe Corinna,
so muss politische Auseinandersetzung sein. Ohne Scheuklappen.
Halte die Familie und Ulm zusammen. Wir hören von einander.
LG, CE
Christoph,
wir alle betreiben mehr oder weniger Spekulation darüber, was wäre, wenn Merkel zurückträte. Wie ich versuchte zu beschreiben, mit ihr geht wesentlich absolut nichts mehr voran. Die Situation in D und EU verschlechtert sich zusehends, nicht nur im Innern sondern auch in der Bedeutung nach aussen. Müsste dann nicht die logische Folgerung, die ich ziehe, sein, sie sollte zurücktreten? Wie gesagt, wir können nicht voraussehen, was kommt. Aber oft wirkt in der Geschichte, und leider ist sie immer noch von Einzelpersönlichkeiten massgeblich bestimmt, der Abgang einer entscheidenden Persönlichkeit mit Macht heilsam. Im ersten Moment vielleicht "Schockstarre". Kein/e NachfolgerIn in Sicht, mit Charisma und Weitblick sowieso nicht. Gerade, weil es in den BT-Parteien an Persönlichkeiten mangelt, sehe ich die Zivilgesellschaft gefordert, d. h. Bewegungen von Rechts und von Links/humanistisch. Die rechte Bewegung haben wir bereits in Gestalt von AfD und Pegida. Sie wird mächtiger werden. Die Wirtschaftspolitik der Altparteien spricht dafür und auch das zukünftige Flüchtlingsproblem. Dieses ist mit Aussensperre von EU, selbst unter Nato-Einsatz, nur temporär "vielleicht" auf Griechenland auslagbar. Aber der Sommer kommt und auch von Afrika werden zukünftig in viel grösserem Masse Menschen nach Europa kommen als wir das bisher kennen, d. h., die Flüchtlingssituation ist beileibe mit der Schliessung der Balkanroute nicht gelöst.
Welche zivilgesellschaftliche Bewegung haben wir von der linken, weltbürgerlichen, humanistischen Seite. Bisher wenig. Vielleicht im Ansatz DiEM25. Aber bei einem Abgang von Merkel wird eine solche Bewegung stärker werden. Und sie wird sich in zukünftigen Wahlen hoffentlich in Form von unabhängigen Direktkandidaten widerspiegeln. Es müsste nur der Anfang gemacht werden, um eine solche Bewegung los zu treten. Dafür ist ein Riesen-Potenzial in der Zivilgesellschaft vorhanden. Man muss sich vorstellen, dass es nur 1,5% organisierte Parteienmitglieder in D gibt. Von den restlichen 98,5% sympathisieren etwa 15% bisher mit AfD. Die Altparteien werden etwa 30 bis 40% der Gesamtwählerschaft an sich binden. Es bedarf der ersten couragierten Menschen vom linken/humanistischen Flügel der Gesellschaft, die sagen: Jetzt dürfen wir nicht länger zurückstehen. Die Altparteien hätten dagegen wenig zu setzen wegen fehlender Ideen und fehlender Persönlichkeiten. D und auch EU wird in Flügel gespalten werden und in der Mitte verkommen die Altparteien im eigenen, alten, sich selbst genügenden Saft. Insgesamt könnte eine derartige Situation die Chance bedeuten, Demokratie neu zu denken, d. h. humanistische Bürgerrepubliken an die Stelle von Parteienrepubliken zu setzen.
Wie gesagt, wir spekulieren. Aber das ist wichtig, denn unsere eigenen Sympathien gehen in die eine oder andere Richtung und bedürfen des aktiven Engagements. Die Zeit des Zuschauens ist vorbei.
LG, CE
:-)
Apropos Scheuklappen - bin gespannt wie die Landtagswahlen am Sonntag enden...
Schönes Wochenende!
LG
Corina
:-) Ich liebe solche Formulierungen. :-)
Schönes Wochenende!
LG
Corina
Ja, ich bin auch für die Utopie, für die des Bernie Sanders, für mehr Linke an der Macht, für Bodo Ramelow z.B., für linke und humanistische, neue Bürgerbewegungen, usw.
Aber an Stelle von Parteien, die abwirtschaften, kommt nicht der Humanismus der Vielen und die Bürgerrepublik. Da täuschen Sie sich.
An ihre Stelle tritt, es ist das natürliche Politikspiel, die autoritäre Staatsfrau, der starke Mann mit der größten Klappe, die Bewegung mit den meisten Fahnen und Sprüchen, den stärksten Marschierern und den brüllendsten Selbstdarstellern.
Die gelenkte, die autoritäre oder die völlig wirtschaftskonforme Demokratie (die dann ebenso gelenkt ist) sind die viel wahrscheinlicheren Szenarien.
Es wird dann immer noch gewählt, aber eher im Sinne einer Akklamation. Presse und Öffentlichkeit gibt es, bis zu einem gewissen Grad. Aber überall sitzen schon die Aufpasser, und die Sicherheitsorgane können jederzeit losgelassen werden, gegen Flüchtlinge, gegen den politischen Widerstand, gegen eine marginalisierte Opposition.
Wir können von Glück reden, dass der starke bürgerliche Wunsch nach einem Trompeter und Trampel, der erst einmal alles einfach und "ordentlich" macht, bei uns noch nicht die passende rechte und charismatische Figur gefunden hat.
Derzeit aber, droht die Rechte. Nicht unbedingt damit, selbst plötzlich zu regieren (das passiert vielleicht in Frankreich, u.a.), sondern vielmehr durch die Tatsache, dass ihr Stimmenanteil die bisher regierenden Kräfte, mit der gleichen Politik, den gleichen Köpfen, Männern, wie Frauen, unweigerlich zusammenzementiert. Da gibt es keinen Platz für entscheidende politische Änderungen, außer vielleicht darin, noch mehr Populismus wirken zu lassen.
Die CDU/CSU bleibt auf Dauer die stärkste Parteigemeinschaft in Deutschland, sollten auch nurmehr 50% der Wahberechtigten zur Urne schreiten, bald an den Abstimmautomaten oder auf ihrem Smart- Phone eingeloggt, ihre Stimme abgeben.
Sie ist damit bundesweit immer regierungsfähig, mit dem fast schon dogmatischen Anspruch, immer die KanzlerIn zu stellen.
Die SPD, mit einigen anderen Sozialdemokratien Europas, stellt das eigentlich entscheidende Kernelement der politischen Lähmung, weil es ihre Politik war, -die Angela Merkel ja nur fortführte, mit wem auch immer-, die den kontinuierlichen Abschied vom Sozialstaat einläutete und die europaweite freie Herrschaft großer Kapitalien endgültig in Gesetze goss.
Wie alle Sozialdemokratien der Geschichte, entscheidet sie sich regelmäßig, bis zum Eintritt ihrer Bedeutungslosigkeit, bis zu einer partei- und/oder staatspolitischen Katastrophe, für die sture Rolle, als treuer Chauffeur des stets mächtigeren, konservativ- zentristischen Lagers zu dienen.
Viele Menschen, auch jene die der Rechten nun unbedingt anhängen und nachlaufen mögen, wissen zum Beispiel gar nicht, wie sehr die Niedrigzinspolitik der Zentralbank, wie sehr die erneut gesteigerte, ganz stille und chronische Rettung der europäischen Großbanken und Investoren (Medien und Gesellschaften sind offenbar noch weniger Multitasking- fähig, als angenommen), die mit billigem Geld an die Börsenplätze gehen oder es an ihre Lieblinge, die großen Investoren ausleihen, ihre persönliche staatsbürgerliche Zukunft im Schuldturm und im Zwang öffentlich zu sparen, jetzt schon vorbestimmt.
Währendessen können die Investoren auf praktisch Nullzins-Kredit weltweit zusammenkaufen, was an Sachen/Ressourcen werthaltig, teuer und dauerhaft verkäuflich ist. Von vielen Beobachtern unbemerkt, läuft derzeit die größte Aneignung von Werten/Claims, durch schon Reiche.
Die müssen dafür weder große Risiken eingehen, noch große Zinsen zahlen, sind durch die Staaten und ihre Zentralbanken sozialversichert und können mittlerweile sogar ganze Staaten und Staatsunionen mit ihrer Macht unter Druck setzen, ihnen gigantische Pacht-, Einnahme- und Einflussgebiete zu überlassen, in denen sie zukünftig sogar eine eigene private Justiz zur Verfügung haben.
Beste Grüße
Christoph Leusch
ja, die furcht vor tompetern und trampeln ist unschwer nach-zu-vollziehen: die formierer der volks-gemeinschaft in einer "schweren Zeit".
dagegen: die wachheit gegenüber harmonisierern, die satt medien-gestützt die breite zustimmung/akklamation nicht spürbar organisieren müssen, gilt vielen als übertrieben:
wo kein notstand in sicht ist, herrscht die staats-führung mit volkes einverständnis, solange vom großen, gemeinsam erarbeiteten kuchen ein kleines zu-wächs-chen in aussicht steht.
die erschlaffung der teilhabe am politischen prozeß, ob aus resignation oder duldung war lange zeit kein problem fürs groko-regime.
mit der zugelassenen einwanderungs-praxis ist etwas aufgerührt, das sich in gewählten verhältnissen nieder-schlägt: zeit für die mandats-besitzer, zu re(a)gieren.
die bemühte einbindung konservierender kräfte ist auch nicht gerade im sinne einer nach selbst-tätigkeit und kontrolle der regierenden strebenden emanzipations-bewegung. oder?
Liebe Corina,
wenn Du Dein Kreuzlein vor die falsche Partei machst, komme ich nach Ulm. Dann gibt's Dresche!
Du hättest als Unabhängige kandidieren sollen, dann hätte ich Wahlkampf für Dich gemacht.
LG zum Katastrophen-Wochenende (?), CE
Corina, bei Heinz kannst Du nie wissen, woher die Spitzen kommen. Manchmal sind sie ganz schön hinterfotzig, wie man bei uns in Norddeutschland in besseren Kreisen zu sagen pflegt. Nicht bei Tische zuhaus. Aber in der Kneipe wird der Hund von der Leine gelassen.
Lieber K.,
völlig richtige Frage. Die Behandlung der Flüchtlingsproblematik, die vorhersehbar war, hätte im D- und EU-Kontext längst vorher diskutiert werden müssen, um das Votum von anderen europäischen Regierungen und der deutschen Zivilgesellschaft zu bekommen. Auf anderen politischen Feldern ist das gang und gäbe. Es ist ein Unding, die deutsche Zivilgesellschaft in einer solch wichtigen Frage vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Christoph,
Die gelenkte, die autoritäre oder die völlig wirtschaftskonforme Demokratie (die dann ebenso gelenkt ist) sind die viel wahrscheinlicheren Szenarien.
Auch die Auswirkungen der Nullzinspolitik der EZB: alles Aussagen mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Trotzdem wird es Widerstand dagegen geben. Und der wird anschwellen, Widerstand aus humanistischer Sicht. Ich bin kein Hellseher; sehe wie Du, dass die reale Welt so funktioniert. Werde mich aber damit nicht zufrieden geben und meinen Teil tun, damit Sand ins Getriebe des Systems kommt.
LG, CE
Lieber D.,
mit der zugelassenen einwanderungs-praxis ist etwas aufgerührt, das sich in gewählten verhältnissen nieder-schlägt: zeit für die mandats-besitzer, zu re(a)gieren.
Ich sehe vielmehr die Zeit für die humanistischen Teile der Zivilgesellschaft gekommen, dass sie spontan empfundene, selbstverständliche Hilfsbereitschaft in bewusstes politisches Handeln lenkt, ohne noch länger auf die Mandatsträger Rücksicht zu nehmen.
Noch ein schönes Wochenende, CE
wenn die hilfe als selbst-verständlich geleistet wurde, ergibt sich daraus nichts.
ist die hilfe als beitrag zu einem besonderen human-projekt unter leitung der regierung verstanden worden, muß ent-täuschung raum greifen.(bis zum vorwurf, im stich gelassen worden zu sein).
ob sich daraus eine politik von unten entwickelt, die rechenschaft von der regierung fordert?
" Jeder der informiert war hätte nur 1 und 1 zusammenzählen müssen um zu sehen was passiert"
Ja das ist ja alles korrekt, die Phase trat in etwa ein als sich einige Staaten ans Werk machten und Syrien bombardierten. Ich schätze mal, daß es da den Leuten da unten gereicht hat. Wenn ma nsich aber ans Werk gemacht hat, dann muss man auch gewusst haben daß so etwas in Kürze passiert.
Erfahrung genug hat man ja mit dem Balkankrieg in den 90ern. Sowohl was das Bombenwerfen angeht als auch was das auslöst.
Es war nur noch eine Frage des Marketing, wie man das schön verpackt bekommt, um Otto Kartoffelmampf und seiner Frau Erika das ganze als Werte zu verhökern, während eine handvoll Freiwilliger sich privat/ehrenamtlich den Arsch aufreisst, um diese Werte auch tatsächlich zu leben und das ganze nicht von Anfang an vollends eskalieren zu lassen. Die Eskalation übernimmt ja jetzt nun die Türkei. Man kann also freiheitlich demokratisch (aber auch völkisch) weiterbomben in Syrien.
*****
ob sich daraus eine politik von unten entwickelt, die rechenschaft von der regierung fordert?
Genau das will ich einmal in meiner Heimatstadt im Mai und Juni austesten. Es gibt viele ehrenamtliche Helfer, oft Menschen in Kirchen und anderen örtlichen Vereinen engagiert, bei denen sicher langsam das Nachdenken beginnt, wie die Gesellschaft von Parteien manipuliert wird bzw. total von ihr abhängig ist. Und was würde bedeuten, wenn diese zivilgesellschaftlichen Initiativen selbst versuchten, mehr Gestaltungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum zu erkämpfen. Dieses passive Starren auf den Staat, der als unfähig und unerbittlich empfunden wird, kann vielleicht in selbstbestimmte Praxis gewandelt werden.
Noch ein schönes Wochenende, CE
Die Eskalation übernimmt ja jetzt nun die Türkei.
Dieses Kuckucksei wird schlimmer als eine Kröte zu schlucken sein.
Ich bin schon jetzt auf die nächste Neujahrsansprache neugierig, wenn sie denn von Madame überhaupt noch vor dem deutschem Volk zelebriert wird.
Heinz, Frage zum Wochenende:
Was ist Tittytainment? Mein Gott, bin ich den völlig entrückt?
Was diese drei Herren anbetrifft, könnte ich glatt für sie durchs Feuer gehen. Halleluja!
Dir ein schönes Wochenende an der Peene, CE
Gerheart, Dir auch ein schönes Wochenende im Siebengebirge, CE
"Ich hatte die Petition längst unterstützt. Ist eine richtige Option und sollte bei den derzeitigen Grenzschliessungen unverzüglich realisiert werden."
Lieber Costa,
ich kann Dir und der Community hier von einer neuen Lage berichten., meine Petiton "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" ist endlich vom Petitionsausschuss desDeutschen Bundestages zur Unterzeichnung und Diskussion bis zum 6. April 2016 bei einem erforderlichen Quorum von 50 000 Unterzeichnern/innen freigeschaltet worden. Es ist folglich ein neues Votum durch Dich u. a. gefordert
Tschüssi
JP
Ihre Petition können Sie unter folgender URL aufrufen:
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2016/_02/_24/Petition_64194.html
Mit freundlichen Grüßen
Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages
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https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/bd-petition-luftbruecke-fuer-fluechtlinge#1457711976308543
JOACHIM PETRICK 11.03.2016 | 16:17 4
BD- Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge"
Bundestag Petition Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages hat meine Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge" zur Unterzeichnung und Diskussion freigeschaltet
Danke, wünsche ich ebenso.
Ich habe unterzeichnet. Wollte mit vollem Namen genannt werden. Aber die Eingabe erfolgte derart rasch, dass ich nun mit einer Zahlenkombination unterstütze. Nun denn, hauptsächlich, die Petition wird unterstützt.
Viel Erfolg!
Heinz,
Dank für die Aufklärung.
Ich hoffe, Brzezinski hatte das nur für olle Knacker vorgesehen, die ohne Playboy nicht leben können.
Übrigens, Ende Mai ist eine Tagung über Solidarwirtschaft vorgesehen. Eventuell werde ich dort teilnehmen.
LG aus Panamá, CE
Na, als ob Sie's nicht wüßten oder sich denken, resp. herleiten könnten, was <<*****>> bedeuten. Aber damit Sie sich ausbiebig geschmeichelt fühlen dürfen, hier die Übersetzung: <<*****>> = sehr guter, zutreffender Kommentar mit entsprechender Zustimmung. ;-)
Heinz, ich werde durchklicken, denke aber auch daran, dass mit Einführung einer Solidarwirtschaft, anfangs besonders in kleinen Räumen und ihrer selbstbestimmten nachhaltigen Nutzung gefördert, ganz viele neue Arbeitsplätze entstehen könnten, die auch interessant für BGE-Bezieher sein könnten. Der Globalisierungstendenz könnte eine Gegentendenz entstehen, die Rücksicht auf Human- und Nature-Kapital nimmt. Es wird die Tendenz der Massenproduktion von einem Teil der Gebrauchsguter weiter geben aber andererseits auch die Tendenz der lokal gefertigten Güter wieder zunehmen.
"Was das dann auch immer bedeutet."
Scherzkeks! Was könnte denn vielleicht ein '+', ein Pluszeichen, wohl bedeuten?^^
Vielleicht bedeutet "******+++++" ja auch, daß jemand vier- oder sogar fünfmal die Feststelltaste nicht bedient hat.
"Da bin ich jetzt intellektuell überfordert."
Sollte mich das jetzt wirklich wundern?^^
Heinz, sag das bloss nicht Bush Jr. Der wird Dich nicht auf seine Ranch einladen, die langsam am austrocknen ist.
Lieber Heinz,
stimme Dir in allen Punkten zu. Den letzten würde ich so präzisieren:
Von AUSSEN verändern durch eine BEWEGUNG (wobei NGOs Teil davon sein könnten). Eine BEWEGUNG könnte zudem Brückenköpfe im INNERN haben, über die termiten-mässig gebohrt wird, bis der Bau in sich zusammenfällt, bzw. eine völlig neue Struktur erfährt.
LG zum Wahlsonntag-Debakel, CE
Heinz, ich bin informiert. Dank für die Links. In zwei Stunden kommt das Duell Sanders - Hillary.
Halte die Ohren steif!
Heinz, ich habe leider auch durch die Zeitverschiebung die Sendung verpasst. Nur die letzten 10 min von Hillary sah ich, in der sie sich staatsfraulich zu präsentieren suchte.
Morgen werden die Primaries spannend werden. Das wird eine Vorentscheidung geben, ob denn Trump und Hillary tatsächlich der weitere Durchmarsch gelingen wird oder noch eine Überraschung eintritt.