Iran:Kyros der Große ein Problem für Mullahs

Sehnsucht nach Freiheit: Der Mullah-Staat wird vom Volk gehasst. Aber Kritik daran ist gefährlich. Eine Möglichkeit ist die Rückbesinnung auf die iranische Geschichte – z.B. auf Kyros den Großen.

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Der 29. Oktober markiert den "Cyrus Day" im Iran, der an Kyros den Großen erinnert, den berühmtesten Herrscher des alten Persien.

Im vergangenen Jahr hat an diesem Tag eine große Versammlung Tausender Iraner Schockwellen nach Teheran geschickt, um der Welt zu beweisen, dass die iranische Gesellschaft unruhig bleibt und sich gegen das herrschende Regime wendet.

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Kyros der Große ist daher so besonders berühmt und populär, weil er der Verfasser des Kyros-Zylinders ist, der als die älteste Erklärung der Menschenrechte weltweit gilt. Das iranische Regime und die Revolutionsgarde stehen weiterhin unter starker Kritik wegen ihrer anhaltenden Menschenrechtsverletzungen. Kyros ist ein Symbol der nationalen Identität und Einheit und natürlich auch ein Symbol des Nationalstolzes. Er wird von Menschen aller ethnischen und religiösen Couleurs im Lande verehrt.

Am Wochenende haben Aktivisten der sozialen Netzwerke im Iran das Hashtag #CyrusDay genutzt, um ihre Ansichten zu veröffentlichen und die Leute zum Treffpunkt Pasargad einzuladen. In dieser Stadt befindet sich das Grab Kyros des Großen.

Aus Angst vor Kundgebungen, die denen des Vorjahres gleichen würden, griff das iranische Regime in diesem Jahr darauf zurück, eine große Anzahl von Sicherheitskräften nach Pasargad und Umgebung zu entsenden und dort "militärische Manöver und weitreichende Repressionsmaßnahmen … durchzuführen", heißt es in einer Stellungnahme des oppositionellen Nationalen Widerstandsrates Iran (NWRI).

Einheiten der Revolutionsgarden (IRGC) und der Staatspolizei haben eine De-facto-Ausgangssperre verhängt. Durch diese Maßnahme sind alle Straßen, die nach Pasargad führen, gesperrt.

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Geschrieben von

Javad Dabiran

NWRI-Deutschlandsprecher - Iran- und Nahost-Experte.

Javad Dabiran

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