Iran: Wirtschaft vor dem Kollaps?

Zerfallende Wirtschaft – Die iranische Wirtschaft könnte nach dem Rückzug der USA aus dem Atomdeal vor dem Kollaps stehen. Das sagt ein Expertenbericht, der für den US-Kongress angefertigt wurde.

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In dem Bericht mit der Überschrift: „US-Entscheidung zum Verlassen des Iran-Atomabkommens“ heißt es: „Es ist möglich, dass sich die iranische Wirtschaft so lange verschlechtert, bis die iranischen Anführer gezwungen sind, mit Donald Trump in Verhandlungen zu treten und eine Neuaushandlung des Atomabkommens (… JCPOA) zu beginnen. Die schlechte wirtschaftliche Lage könnte sie zwingen, Restriktionen im iranischen Raketenprogramm zuzustimmen, vor allem bei der Reichweite dieser Raketen.“

In dem Bericht wird zusammengefasst, was Trump am Atomabkommen bemängelt und dass es gescheitert ist, den Iran am Bau von Kernwaffen dauerhaft zu hindern und dass es seine expansionistischen Aktivitäten im Mittleren Osten verstärkt hat. Zudem geht es um rechtliche Fragen zum JCPOA, unter anderem, dass der Atomdeal nicht vor dem Senat abgestimmt wurde, wie es sonst bei internationalen Abkommen der Fall ist.

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Ausnahmen

In dem Bericht gibt es die Joseph Farah’s G2 Bulletin, die von Kenneth Katzman verfasst wurde, einem Spezialisten für den Mittleren Osten. Ebenfalls an dem Bericht beteiligt waren Paul Kerr (Experte für den Stopp der Verbreitung von Kernwaffen) und Valerie Heitshusen, eine Expertin für die Gebiete Kongress und Legislative.

In dem Bericht heißt es weiter, dass es eine Reihe verschiedener Wege nach dem Ausstieg der USA gibt. Dazu gehört auch, dass die anderen Länder aus dem Atomdeal (Europa, Russland, China) diverse Ausnahmen von den US-Sanktionen erhalten könnten, wenn sie Geschäfte mit dem Iran machen.

In dem Bericht heißt es: „Die EU könnte diverse Aktionen machen, um die Regularien zu blockieren oder die WTO (Welthandelsorganisation) könnte dagegen klagen. Die EU Regierungen könnten ebenfalls nach Ausnahmen von den US-Sanktionen suchen.“

Zerfallende Wirtschaft

Es ist aber auch möglich, dass das JCPOA „nach dem Rückzug der USA kollabiert“. Dies könnte der Fall sein, wenn die Ausnahmen nicht für internationale Unternehmen greifen und wenn diese nicht den Zugang zum US-Markt verlieren wollen.

In dem Bericht heißt es: „Die großen internationalen Unternehmen sehen nun die Gefahr, dass sie aus dem großen US-Markt ausgeschlossen werden, wenn sie mit dem Iran weiter Geschäfte machen. Das dürfte die iranische Wirtschaft in erheblichem Maße beeinflussen. Die iranischen Anführer könnten dann behaupten, dass sie nicht mehr vom JCPOA profitieren und ihre atomaren Aktivitäten wieder hochfahren. Sie könnten wieder Zentrifugen bauen oder Uran anreichern und dabei die Werte überschreiten, die vom JCPOA vorgegeben sind.“

Fakt ist, dass die iranische Wirtschaft seit der Machtübernahme der Mullahs 1979 stets schlechter wurde.

Der Wert des Rial hat innerhalb kürzester Zeit 1/5 seines Wertes verloren und das bereits in der Zeit, wo unklar war, ob sich Trump wirklich aus dem Deal zurückzieht. Doch den meisten Anteil am Verfall der iranischen Wirtschaft trägt das iranische Regime.

Korruption und Missmanagement haben die iranische Wirtschaft und sein Volk ausbluten lassen und dafür muss das iranische Regime nun seinen Preis zahlen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Javad Dabiran

NWRI-Deutschlandsprecher - Iran- und Nahost-Experte.

Javad Dabiran

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