AfD-Erfolg bei Oberbürgermeisterwahl in Pirna: Die Rutschbahn der Normalisierung

Rechtsruck Die Wahl des AfD-Kandidaten Tim Lochner zum Oberbürgermeister in Pirna ist nur die Fortsetzung einer längeren Erfolgsserie der Rechtsextremen. Wer sie stoppen will, sollte nach Polen schauen
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Tim Lochner, als Parteiloser von der AfD aufgestellt, gewinnt die Oberbürgermeisterwahl in Pirna
Tim Lochner, als Parteiloser von der AfD aufgestellt, gewinnt die Oberbürgermeisterwahl in Pirna

Foto: Sebastian Kahnert/picture alliance/dpa

Sie waren so erwartbar, die Reaktionen auf die Wahl des AfD Kandidaten Tim Lochner zum Oberbürgermeister von Pirna. Es dauerte keine Viertelstunde, da erscholl in sozialen Netzwerken der Ruf, nun müsse Pirna als touristischer Ort boykottiert werden, andere forderten, die Mauer wieder aufzubauen – also alles, was wieder und wieder zu hören ist, wenn es um die Wahlerfolge der AfD im Osten geht.

Die kognitive Verdrängungsleistung mancher Kommentatoren dabei ist erstaunlich. Denn inzwischen punktet die AfD auch im Westen zweistellig, wie die Wahlergebnisse in Bayern und Hessen zeigen. Das ist kein Grund, nicht mehr über die ostdeutschen Ursachen des Erfolgs der AfD zu sprechen. Sie aber nur dort zu suchen, greift zu kurz. Der Erfolg der AfD speist sich aus Quellen