Die Diskussionen um das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) nimmt weiterhin Fahrt auf, mit Pros und Contras von verschiedenen Seiten. Die Schwierigkeit dabei ist, dass es inzwischen eine Vielzahl von unterschiedlichen Modellen gibt. Vor diesen Modellen, ja vor dem BGE überhaupt liegen Grundlagen. Dergestalt lege ich hiermit 10 Thesen dar:
- Geld ist kein Wert an sich, sondern ein Tauschmittel für Güter und Dienstleistungen
- Arbeit ist kein Wert an sich, sondern dient der Produktion von Gütern und der Erbringung von Dienstleistungen
- Güter und Dienstleistungen sind keine Werte an sich, sondern ihr Zweck ist, die Bedürfnisse der Menschen zu decken
- Der Wert an sich ist der Mensch und seine Bedürfnisse, die sein Leben aufrechterhalten und gedeihlich machen
- Die Würde des Menschen ist unantastbar und der Wert des Menschen ist absolut
- Würde und Wert des Menschen ermessen sich nicht an Geld oder an erbrachter Arbeit
- Die Existenzberechtigung eines jeden Menschen steht außer Frage
- Der Mensch ist sowohl ein Individuum, wie auch ein Gesellschaftswesen
- Somit hat jeder Mensch das Grundrecht auf gesicherte Existenz und gesellschaftliche Teilhabe
- Dieses Grundrecht ist jedem Menschen bedingungslos qua Existenz zu gewährleisten
Dieser Beitrag beleuchtet meine zentrale These 'Der Mensch im Mittelpunkt' weiter.
Kommentare 8
Danke.
zu 1) Geld ist eine gesellschaftliche Übereinkunft. Zinsen laufen dieser Übereinkunft zuwider; sie zerstören die unter 1) genannte Funktion des Geldes als Mittel zum Zweck und letztlich eine auf Kooperation basierende Gesellschaft.
lg
„Arbeit ist kein Wert an sich, sondern dient der Produktion von Gütern und der Erbringung von Dienstleistungen“
Da möchte ich sehr widersprechen und sagen: Arbeit ist die tätig sichtbar gewordene Äußerung intrinsischer Motive
Ihre Beispiele widersprechen meinen Thesen nicht, die logisch aufeinander aufbauen (soweit ich keine Fehler gemacht habe). Die Betonung ist folgendermaßen: "... kein(e) Wert(e) an sich, sondern ..." — nicht: "... kein(e) Wert(e) an sich, sondern ..."
Ihr Gefühl in Bezug auf meine Einstellung täuscht sie. Mein Plädoyer in Bezug auf Arbeit ist, dass jegliche Arbeit wertgeschätzt und anständig bezahlt wird.
Meine Thesen beziehen sich auf Grundlegendes. Auch die Würde des Menschen hat mit Geld nichts zu tun. Dass anders herum formuliert Geld mit der Würde des Menschen zu tun hat, diese Kopplung ist ja gerade das Problem in unserer kapitalistischen Gesellschaft. Darum habe ich in jenem Kommentar angeregt, die entsprechenden Zusammenhänge grundlegend neu zu denken.
Okay, meine zitierte These deckt nicht alle Aspekte von Arbeit ab. Doch betone ich in meinen Thesen das Extrinsische. Der Zielpunkt geht ja gerade daraufhin, dass mit dem gewährleisteten Recht auf gesicherte Existenz und gesellschaftliche Teilhabe das Intrinsische ermöglicht wird.
Für Sie und für alle habe ich mit 'Themenkreis Grundeinkommen' eine Übersicht erstellt, wo meine Zielrichtung zu ersehen ist, insbesondere in meinen drei Artikeln von 2012.
"Oder direkter gefragt: Was fehlt dir persönlich, um in Würde zu leben?"
Ich bin Hartz-IV-Bezieher und gesundheitlich angeschlagen, beides schon seit längerem. Ich fahre seit Jahren Karusell: Ärzte, Ämter, Maßnahmen, Bewerbungen, Überlebenskunst. Immer im Kreis. Schauen sie sich ein buddhistisches Rad des Lebens, ein Bhavacakra an. Beachten Sie, wer es hält, und was darin dargestellt ist. Das real existierende System erscheint mir mit einer Bhavacakra-Darstellung immer besser dargestellt.