Shein lädt Influencer zur Sweatshop-Tour nach China: Der Preis des Empowerments

Modeindustrie Influencer, die nicht den Schönheitsnormen entsprechen, feiern Fast Fashion als Ausdruck der eigenen Identität. Die umstrittene Modemarke Shein nutzte die Social-Media-Bewegung für eine ungewöhnliche Werbeaktion – jetzt hagelt es Kritik
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Versorgt Fashion-Fans regelmäßig mit Stoff: Textilfabrik in Guangzhou, China
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Foto: Jade Gao/Kontributor

„Plus-Size Frauen haben es auch verdient, sich schick kleiden zu dürfen“: Diesen Satz hört man in der Diskussion um moralischen Modekonsum häufig. Denn Hersteller, die nachhaltig produzieren, bieten ihre Artikel nur bis zu einer bestimmten – verhältnismäßig kleinen – Größe an. Das schließe dicke Menschen aus, kritisieren Body-Positivity-Aktivisten in den Sozialen Medien. Die Plus-Size-Frau, die nicht gerade einen Kartoffelsack anziehen möchte, habe keine andere Wahl, als auf farbenfrohe Polyesterfetzen zurückzugreifen. Und da es im Kapitalismus keinen ethischen Konsum gibt, ist ohnehin alles irgendwie egal. „Treat yourself!“ ist das Motto, abgesegnet vom allmächtigen Begriff des Empowerments.

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