Seit über einem Jahr besetzen die PEGIDA beinahe jeden Montag-Abend die Stadt. Nachdem ich im letzten Jahr einiges dazu geschrieben hatte, fällt mir in letzter Zeit nicht viel Neues ein. Das wundert mich insofern, als dass mich die PEGIDA weiterhin beschäftigen. Immerhin bestimmen sie oft meine Abendgestaltung am Montag. Doch auf den Demonstrationen passiert nichts neues. Es gibt mittlerweile eine gefühlte Protestroutine. Die Positionen sind klar, die PEGIDA radikalisieren sich zunehmend und weisen diese Radikalisierung immer vehementer von sich.
Diese Scheindistanzierung von Rechtsextremismus und Gewalt dient einzig und allein dazu, den Menschen mit gefühlter politisch gemässigter Einstellung die Teilnahme unter Gesichtswahrung zu ermöglichen. Denn ohne die Mitläufer, Opportunisten und besorgten BürgerInnen, wäre das Häuflein jeden Montag sehr klein.
Ich selbst habe ein eher naives Naturell und neige deswegen immer erstmal dazu, Menschen das zu glauben, was sie sagen. So auch Herrn Bachmann. Und Herr Bachmann jammert jeden Montag über das verzerrte Bild, welches in den Medien (aka "Lügenpresse") von den PEGIDA gezeichnet werde. Als PEGIDA noch ein neues Phänomen war, habe ich ihn selbst sagen hören, man habe nichts gegen "Moslems" an sich. Gut Integrierte seien willkommen bei den PEGIDA. PEGIDA habe nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, äußerte Bachmann wiederholt. Ob der Bachmann Lutz einfach nicht merkt, dass er damit Bullshit erzählt oder uns bewusst hinters Licht führen will, weiß ich nicht. Aber, dass es Bullshit ist, weiß ich. Denn, um meine Ansicht zu überprüfen bin ich zu den Wurzeln der PEGIDA zurückgekehrt; der Facebookgruppe. Dort wurde ein TV-Beitrag über einen Dresdner Bürger mit Migrationshintergrund verlinkt und differenziert* besprochen. In diesem beschreibt er, wie sich die Stimmung verändert habe, seit PEGIDA sich der Stadt aufgedrängt hat und dass er sie als feindselig erlebt. In den Kommentaren geben die Anhänger diverse rassistische Entgleisungen von sich.
Klar ist vielen: Das hat der für Geld gemacht. Wer es sich so weit in seinem Opferstatus und seiner Verschwörungsideologie zurückgezogen hat, denkt, er sei umgeben von Feinden. Und wenn man auf dem Theaterplatz in völkischen Gesängen schwelgte, kann man sich nicht vorstellen, dass jemand eine andere Meinung hat als man selbst.
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Es sind allerdings nicht alle im Folg so gemein und haben "den Migranten" im Verdacht bösartig zu handeln. Vielen ist klar, dass die Systempresse nichts unversucht lassen wird um den PEGIDA zu schaden. Denn deren Schreiberlinge werden gesteuert von der NWO und warten nur auf den Bevölkerungsaustausch.
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Was sich durchzieht ist eine Art subjektiver Objektivismus. Ähnliches sieht man bei Esoterikgläubigen. Nur ist es dort umgekehrt. Die Interpretation der eigenen Erfahrung ist durch nichts zu widerlegen. Wenn die PEGIDA etwas nicht selbst erfahren haben, ist es nicht zu belegen. Außer es passt zu der bereits vorher gefassten Meinung. Dann empören sie sich bis hin zu Gewaltphantasien.
Ein ebenfalls oft gehörtes Lied der PEGIDA ist, "Wir sind keine Rassisten aber..." (als Rassisten im Sinne dieses Textes gelten Menschen, die offensichtlich rassistische Aussagen machen). Bachmann und andere Redner betonen immer wieder, sie hätten nichts gegen "Moslems", nur gegen "Islamisten". Wenn das so wäre, müsste sich diese Meinung in den Kommentaren widerspiegeln. Zum Beispiel indem Menschen, die diesen Konsens verlassen widersprochen wird.
OK, wir dürfen nicht vergessen, die PEGIDA haben nichts gegen gut integrierte "Ausländer", wenn sie sich an unsere Regeln halten und unsere Sprache sprechen. Dieser "Migrant" stellt sich ganz klar gegen die Folgsgemeinschaft und kann nicht ausreichend gut Deutsch für die Zeit, die er in Dresden verbracht hat. Das haben die PEGIDA klar herausargumentiert. Und was soll man nun mit einem Menschen machen, der das Recht auf freie Meinungsäußerung für sich in Anspruch nimmt? Ein Recht, das den PEGIDA ja sehr wichtig ist.
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Warum setzen sich eigentlich immer (!) alle (!) für die "Ausländer" ein? Wirklich arm dran in diesem Land sind doch die Deutschen! Die verhungern vor ihren Flachbildschirmen. Werden unterdrückt und vom "Ethnozid" bedroht.
Was sonst noch? Vielleicht diese Schmuckstücke:
Ein mässigende Stimme gab es dann doch noch:
Zu guter Letzt noch etwas aufrichtige Empörung:
‘Besorgte’ auf Theaterplatz über ‘Politikerkaste’: ‘Ich bevorzuge die rumänische Lösung, Ceaușescu.‘ ’Melde mich freiwillig’ #DD0911
— @Diaphanoskopie 9. November 2015
Theaterplatz, ‘Besorgter’ A: ‘Es wird nicht ohne Gewalt gehen!’ B:‘Aber nicht von uns’ A:‘Ohne Gewalt passiert nichts!’ #DD0911
— @Diaphanoskopie 9. November 2015
Schaut man sich also dort um, wo PEGIDA seine Wurzeln hat, auf Facebook und dem Theaterplatz in Dresden, wird klar, dass die Distanzierung von Rassismus und Gewalt, von Faschismus und "Nazis" nur Lippenbekenntnisse sind. Eine Marketingstrategie um die "besorgten Bürger" nicht zu vertreiben. Und im Moment läuft es gut, leider.
*kleiner Scherz
Mehr Texte zu den PEGIDA auf "Diaphanoskopie".
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