Nordstream - eine Räuberpistole im Mainstream

Eine Segeljacht und 2 Taucher Die im Medien-Mainstream verbreitete Story ist eine absurde Räuberpistole: 6 Personen, davon nur 2 Taucher, sollen mindestens 500 kg Sprengstoff von einer 15-Meter-Segeljacht punktgenau auf den Pipelines in 80 m Wassertiefe platziert haben.

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Die Story finden Sie auf der Seite der "Tagesschau" vom 7. März 2023 mit vielen Details:

https://www.tagesschau.de/investigativ/nord-stream-explosion-101.html. Während die deutschen Medien sich auf deutsche Quellen berufen, beruft sich der zeitgleiche Artikel der New York Times auf amerikanische Quellen: https://www.nytimes.com/2023/03/07/us/politics/nord-stream-pipeline-sabotage-ukraine.html.

Ein aktualisierter Bericht findet sich auf der "Tagesschau"-Seite vom 12. März 2023: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/nord-stream-pipeline-anschlag-ukraine-sabotage-101.html

Hier wird auch auf die angeblich von den Attentätern verwendete Segeljacht "Andromeda" eingegangen, von der zuerst der "Spiegel" am 9. März berichtet hatte: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/nord-stream-explosionen-fahnder-rekonstruieren-kurs-der-segeljacht-andromeda-a-a0dd90c2-185f-4d35-a5ae-b0bf9ce7f6d4.

Es ist erstaunlich, dass diese Geschichte

a) nicht allzu lange nach Seymour Hershs Bericht veröffentlicht wird, der die USA des Anschlags beschuldigt und der in der westlichen Welt heftige Abwehrreflexe hervorgerufen hatte.

b) kurz nach dem mehr oder weniger an den Medien vorbei gemogelten "Geheim"-Besuch von Bundeskanzler bei US-Präsident Biden herauskam

c) in den USA und Deutschland gleichzeitig, aber mit Berufung auf jeweils andere Quellen herauskam.

Da bin ich nicht der Einzige, der glaubt, dass diese Geschichte jetzt als Ablenkungsmanöver herauskam, als Nebenkerze, um von allen auf die USA als Täter hinweisenden Indizien abzulenken.

Seltsam ist auch, dass die Medien diese absurde Story als seriöse, ernstzunehmende Nachricht verbreiten, während sie den detaillierten Bericht von Seymour Hersh sofort reflexartig (unter Verzicht auf eigene Recherche) zurückgewiesen und ins Reich der ominösen "Verschwörungstheorien" katapultiert haben, wegen angeblich ungenügender Quellenlage – wohl einfach deswegen, "weil nicht sein kann, was nicht sein darf".

Dabei ist diese Story von den zwei Tauchern auf der Charter-Segeljacht schon auf den ersten Blick in vielerlei Hinsicht absurd; man sieht daran, dass ein großer Teil der "Mainstream"-Medien selbst die simpelste Plausibilitätsüberprüfung sein lässt, wenn die Geschichte ins Narrativ passt – das da lautet und lauten muss: Die Amerikaner KÖNNEN ES NICHT GEWESEN SEIN, eher noch wer sonst vom Vatikan bis zum Seepferdchenclub, aber bitte nicht die Amerikaner!

Immerhin, die "Bild" hat die Story kritisch hinterfragt

Startete Mission „Pipeline“ auf DIESER Nussschale?

"Die „Andromeda“, ausgestattet mit einem 75-PS-Motor, soll von Rostock aus über Rügen bis nach Bornholm geschippert sein, um mindestens 1500 Kilo Sprengstoff zielgenau an der Gas-Pipeline zu postieren – in 80 Meter Tiefe. [...]

Unklar dagegen: Wie soll ein Kommando aus Kapitän, vier Tauchexperten und einer Ärztin von Bord einer solchen Nussschale aus einen derart komplizierten Sabotage-Coup abgezogen haben? [...]

Problem 1: Die Sprengsätze! Für drei Explosionen wären mindestens 1500 Kilo militärischer Spezialsprengstoff zum Einsatz unter Wasser nötig gewesen. Die „Andromeda“ hat keinen Kran, um derartige Mengen sicher ins Wasser zu hieven.

Problem 2: Logistik! Wie hätte die angeblich ukrainische Sabotage-Crew anderthalb Tonnen Sprengstoff aus Armeebeständen durch Polen und Deutschland kutschieren sollen, ohne aufs Radar von Geheimdiensten oder Polizei zu geraten? –

Problem 3: Die Tauchausrüstung! Experten, zweifeln, dass die „Andromeda“ dafür ausgerichtet ist."

https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/sabotage-von-nord-stream-startete-mission-pipeline-auf-dieser-nussschale-83167062.bild.html

und auch in der "Berliner Zeitung" werden Zweifel sowohl an der "Andromeda"-Geschichte als auch an Seymour Hersh's Version geäußert: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/datenspezialist-zu-nord-stream-anschlaegen-zeit-new-york-times-und-hersh-haben-viele-fehler-gemacht-li.326552 und https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/nach-den-pipeline-anschlaegen-nord-stream-recherche-von-zeit-und-ard-experten-aeussern-erhebliche-zweifel-und-welche-rolle-spielt-der-oeltanker-minerva-julie-li.326321

S. auch die "Welt" (hinter Bezahlschranke): https://www.welt.de/politik/deutschland/plus244222939/Nord-Stream-Sprengungen-Andromeda-Nebel-auf-der-Ostsee.html

Bei Eva Hermann meldete sich ein Leser ihrer telegram-Seite: "Ich kenne den Yachthafen Hohe DÜNE, wo der Ausgangspunkt gewesen sein soll. Vom Parkplatz bis zu den Stegen sind es einige hundert Meter, die man mit einem Bollerwagen zurücklegen muss. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Hotel. Alles ist unter Beobachtung, alles Video überwacht. Dort macht niemand etwas unbemerkt." Vielleicht könnte man schon noch etwas näher heranfahren, aber das Hotel "Yachthafenresidenz" fast direkt am Wasser ist sehr groß, ins Hafenbecken hereingebaut sind zwei Restaurantpavillons, und direkt benachbart ist auch noch ein großes Kongresszentrum. Sie können in google maps "Jachthafen Hohe Düne, Rostock" googeln und sich alles ansehen.

Schon vor vier Monaten äußerte sich der Wehrtechnik-Experte Thorsten Pörschmann in einem Interview u. a. zu den Möglichkeiten, wie die Sprengladungen an den Pipelines angebracht worden sein könnten. Er favorisierte die Möglichkeit, dass die Sprengladungen als Grundminen von einem U-Boot mit Torpedorohr an den Pipelines montiert wurden. Dass Taucher die Sprengladungen angebracht haben könnten, hielt er für sehr unwahrscheinlich:

" [...] 500 Kilo abseilen von oben in der Hoffnung, dass man unten in der Nähe dieser Pipeline rankommt und dann unten mit Hilfe von Tauchern das fehlende Stück verschiebt, ich meine, zwei, wieviel 500 Kilo Sprengstoff sind wieviel Masse. Das sind ungefähr 2,7 Kubikmeter ohne Verkleidung. Wenn wir dann nochmal Stahl oder so drum machen, dann ist es noch mehr, also das ist schon eine gewaltige Menge und es ist auch groß und dann muss ich es richtig hindrapieren, das an verschiedenen Stellen mit einem überschaubaren Personalaufwand. Da sieht man, wieviel Material da bewegt wurde, und da muss man sich überlegen, wie ist es dahingekommen. Ein U-Boot mit Grundminen aus einem Torpedorohr, das fährt hin und da kann ich die da letztendlich ausladen, dafür sind sie ja gemacht, ist plausibel. Das ist immer noch kein Selbstgänger. Man kann auch Torpedoköpfe nehmen, wäre auch eine Möglichkeit. Aber das würde erklären, wie man das dahinschafft. Ansonsten alles andere, ins Wasser geworfen und unten dann mit Manneskraft dahin gedrückt – selbst die Mini-U-Boote, die eben dort im Gespräch sind, die sind zum Teil so klein, dass sie die Masse nicht an die Stelle bewegen können."

Ein Bekannter, seit Jahrzehnten erfahrener "Hardcore"-Segler und Taucher auf/in fast allen Weltmeeren, schrieb mir dazu: "Minen, das ist auch meine Vermutung. Auf der Oberfläche der Pipelines angebracht, deren Druckwelle in den Boden gerichtet war. Fliegt der Sand unter der Pipeline weg, ist ein Abreisen der Rohre eine todsichere Sache, noch dazu mit dem extremen Beschleunigungsdruck auf die Rohre."

Kurz nach der Veröffentlichung der "Taucher-Story" hatte er geschrieben:

"Die Schuld wird nun "freiberuflich tätigen Hobbyterroristen" zugeschoben. So als wenn diese ausgebildete Kampftaucher wären, die in Tiefen von 70 Metern, tagelang und unentdeckt, Taucharbeiten durchführen könnten. Eine Dekompressionskammer lässt sich nicht auf einen Privatyacht verstecken. Wer einmal in einer Tauchschule war, erkennt, dass diese These ins Reich der Ablenkung, Schuldzuweisung und Träume gehört."

In einer solchen Tiefe kann ein Taucher etwa 30 Minuten bleiben und etwas machen. Das Auftauchen dauert mehrere Stunden. In verschiedenen Wassertiefen muss der Taucher zum Druckausgleich länger pausieren. Müsste er wegen eines Notfalls schneller auftauchen, müsste er an Bord sofort in eine Depressionskammer, oder seine Lungen würden wegen fehlenden Druckausgleichs platzen. Ohne Dekompressionskammer an Bord 80 m (es sind 260 Fuß, also 80 m und nicht 70) tief zu tauchen, ist ein Selbstmordkommand0. Im Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Dekompressionskammer erhalten Sie nähere Informationen und können sich anhand der Fotos selbst ein Bild von den Größenverhältnissen machen. Wie wollen Sie so etwas an Bord einer 15-Meter-Segeljacht bringen?

Wie wollen Sie mindestens 500 kg Sprengstoff (andere Schätzungen gehen von 1000 oder bis zu 1500 Kilo aus) an Bord einer solchen Segeljacht bringen und dort verstauen? Mein segelnder Bekannter schrieb dazu:

"Mit so einer Yacht segelte ich 2012 eine Fahrtensegler-Regatta von Zadar nach Alanya. Kennt man sich mit dem Equipment für Tauchtiefen von 70 Metern aus, und das gleich für 3-4 Taucher, wäre ein Verstauen in den Backskisten im Cockpit de facto nicht möglich. Technik für ein Wiederbefüllen der Gasflaschen müsste im Schiff versteckt werden. Der Niedergang [d. h. von Deck herunter zu Salon und Kajüten] geht in mehreren Stufen fast senkrecht nach unten. Die zusätzlich noch eine Tonne Sprengstoff mit Zündern unterzubringen, ist ein Logistik-Unterfangen, da man im Salon bestenfalls schmale Durchgänge hat, um in die Kojen und Nassräume zu gelangen. Verstecken lässt sich im Salon wohl nichts, da es nur knappen Stauraum gibt, die Kojentüren selbst sind schmal, keine 60 cm.

Sprengstoffspuren am Tisch? Zum Anbringen des Zünders? Das könnte sogar plausibel erscheinen. Wenn man über ausreichend Erfahrung über militärische Sprengstoffe hat und deren Auslöse-Technik. Das haben jedoch Hobby-Terroristen nicht.

Es ist nach meiner Einschätzung eine unrealistische Inszenierung, das aufwendige Verladen der Tauchausrüstung und des Sprengstoffes im Hafen, und dabei unentdeckt zu bleiben. Dann auffällige, komplizierte und gefährliche Tauchgänge verrichten, mit viel Deckarbeiten, möglicherweise tagelang, über den Pipelines. In der totalüberwachten Ostsee, mit vielen Anrainerstaaten.

Diese Geschichte könnte wahr sein? Ich denke, dass könnte sein, jedoch nur dafür gedacht, um für eine inszenierte Ablenkung von den tatsächlichen Spreng-Kommandos zu sorgen, falls die Spur doch zu den wahren Tätern führt. Eine eingeplante False-Flag-Ablenkung. Diese Situation ist jetzt eingetreten. Die USA wird bereits beschuldigt. Die Crew der Segelyacht segelte Richtung Bornholm, kreuzten über den Pipelines, so verdächtig, dass sie nicht übersehen werden kann, mit eingeschalteter Trackaufzeichnung, die später den Kurs rekonstruieren lässt.

Genau dafür legten sie ab. Als Notnagel. Die Identität der Crew wird aufgeklärt werden, wenn es erforderlich sein wird. Alles bezahlt und korrumpiert, um Beweise vorlegen zu können. Möglicherweise kommt es später zu Festnahmen, oder gar Geständnissen? Ein solides Leben, für einige Jahre Knast. Das ist sogar vorstellbar. Das ist ähnlich, wie mit den gefundenen gefälschten Reisepässen.

Stellt euch mal die Frage, wozu Scholz zu Geheimgesprächen bei Biden war. 3 Tage danach kommt die Story gleichzeitig in der NYT und deutschen Medien [...]"

Der oben verlinkte "Welt"-Artikel nennt Mola, die Firma, die die fragliche Jacht "Andromeda" vermietet hat. Mola bietet eine große Zahl von Segel- und Motorjachten zum Chartern an (https://www.mola-yachtcharter-ostsee.de/Yachtsuche/Gesamtuebersicht-Segelyachten-Ostsee.html), darunter nur eine einzige Bavaria Cruiser 50. Damit hätten wir die "Andromeda" mit genauen Angaben hier:

https://www.mola-yachtcharter-ostsee.de/Yacht/Yacht.php?Yacht=173

Bitteschön, Sie könnten die Jacht mieten und sich an Bord dem Attentäter-Grusel-Feeling hingeben. Sie sehen hier auch, dass man die Jacht rund ums Jahr chartern kann. Zwischen dem 19. und dem 26. September 2022 soll die Jacht wieder nach Rostock zurückgekommen sein, so der "Tageschau"-Bericht vom 12. März (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/nord-stream-pipeline-anschlag-ukraine-sabotage-101.html). das ist reichlich ungenau, aber: Erst im Januar wollen die Ermittler das Boot untersucht und dabei Sprengstoffreste und ausgerechnet auch falsche Pässe gefunden haben? Attentäter, die einen äußerst aufwändigen Anschlag durchführen und dann nicht einmal hinter sich sauber machen und ausgerechnet ihre Pässe vergessen? Ein Bootsvermieter, der das Boot dann über viele Monate nicht mehr vermietet, und es obendrein auch monatelang nicht saubermachen und aufräumen lässt?

Wie bekommen Sie alles an und wieder von Bord? Mein Bekannter: "Eine Bavaria 50 Cruiser hat keinen Lift. Ihr Freibord ist ca. 1,55 Meter hoch, deswegen ein Verholen der Fracht dort untauglich ist. Über die Badeblattform wäre es möglich, hinderlich ist jedoch die Doppelruderanlage. Eines kann ich mit Gewissheit sagen: Da ich selbst Tauchkurse absolviert habe, ist das Mitführen von Tauchausrüstung für solche Tauchtiefen absolut unmöglich."

Die Bavaria Cruiser 50 wird seit einigen Jahren nicht mehr gebaut. Nähere Informationen finden sie bei archive.org in einem Bavaria-Prospekt von 2014 (https://web.archive.org/web/20140215155447/http://www.bavariayachts.com/pdf/BAVARIA_CRUISER_LINE.pdf), die Cruiser 50 dort auf S. 11 bis 17, Sie können sich dort auf den Fotos gut an Bord umschauen, und auch auf der archivierten Seite von Bavaria: https://web.archive.org/web/20120825232412/http://www.bavariayachts.com/bavaria-cruiser-50.php

Der Vermieter Mola gibt den Tankinhalt der Bavaria mit 380 l an, die Webseite von 2012 mit 93 Gallonen = 352 l und der Prospekt von 2014 mit ca. 300 l. Als durchschnittlicher Verbrauch werden an einer Stelle 7,5 l pro Stunde angegeben, was natürlich je nach Geschwindigkeit und Meeresverhältnissen sehr starke Abweichungen beinhalten kann. Man käme damit je nach Tankgröße auf Sprit für 40 bis 50 Stunden Motorbetrieb.

Dazu der Segler mit Bavaria-50-Erfahrung: "Mit einer Bavaria kann man ca. 45-55 Stunden mit Motorfahrt fahren, bei einer Geschwindigkeit von 8 Knoten. Da bedeutet ca. 440 Seemeilen = 777 km, bei normaler See 1-3, also leicht bewegter See. Dann spielt noch eine Rolle, wie die Windsee setzt. Fährt man mit Motorkraft gegen die Windsee von 1-3, sind es ca. 10 % weniger Reichweite, fährt man mit der Windsee, 10 % mehr Reichweite. Herrscht eine Windsee von 3-6, sehr grobe See, reduziert sich das um bis zu 40 % der möglichen Wegstrecke. Setzt die Windsee von der Seite, diese wäre kein Handicap. Strömungen spielen auch eine große Rolle. Der Einfluss auf die Wegstrecke lässt sich leicht berechnen, da Strömungen ebenso in Knoten angegeben werden."

Eine Bavaria Cruiser 50 könnte nicht bei 80 m Meerestiefe ankern. Bei einer solchen Segeljacht reicht die Ankerkette für etwa 15 bis 20 m Meerestiefe. Die Ankerkette muss wesentlich länger sein als die jeweilige Meerestiefe. Ein Ratgeber verrät: "Für eine optimale Vertäuung eines Segelbootes oder einer Motoryacht reicht in der Regel eine Kettenlänge, die der 5- bis 7-fachen Wassertiefe entspricht." (https://www.svb.de/de/ratgeber/ratgeber-ankerketten-und-ankerleinen.html). Wieviel mag eine Ankerkette wiegen, mit der man eine 15-Meter-Segeljacht bei 80 m Tiefe sicher verankern könnte?

Ohne Kran könnte man den Sprengstoff nur ganz simpel über Bord werfen, man müsste ihn dann auf dem Meeresboden in einem weiten Umkreis suchen, wobei es ab 60 m Tiefe stockdunkel ist. Man braucht also auch noch große Scheinwerfer! Dann müsste man mehrere 100 kg unter Wasser mit Manneskraft bewegen, wobei man zu zweit 80 m unter Wasser ist und maximal 30 Minuten für alle Arbeiten zusammen Zeit hat, bis man wieder auftauchen muss. das wäre rein körperlich nicht zu machen.

Mehrere Tauchgänge, verbunden mit all den Risiken, die das Fehlen einer Dekompressionskammer mit sich brächte, wären notwendig, mit dem langwierigen Auftauchen würde die ganze Aktion mehrere Tage dauern, die Taucher hätten je nach der Zahl der Tauchgänge 20 bis 40 Flaschen Atemgas (wahrscheinlich Heliox) gebraucht, das man in dieser Menge auf einem solchen Boot nur schwer nachfüllen kann, so der von der Berliner Zeitung befragte Amateur-Ermittler Oliver Alexander (https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/datenspezialist-zu-nord-stream-anschlaegen-zeit-new-york-times-und-hersh-haben-viele-fehler-gemacht-li.326552).

Mein Gewährsmann dazu: "Hochqualitative Atemluft anzubieten, ist ein enormer Aufwand und sauteuer. Taucht man in Wassertiefen bis zu 60 Meter, verwendet man Tauchgase, wie Triox, ist eine normoxische Mischung aus Sauerstoff, Stickstoff und Helium und wird beim Tauchen bis 60 m verwendet. Übliche Mischungen sind 30/30 = 30 % Sauerstoff, 30 % Helium und 40 % Stickstoff (für Tauchen bis 40 m) sowie 21/35 = 21 % Sauerstoff, 35 % Helium und 44 % Stickstoff. Triox wird auch als normoxisches Trimix bezeichnet. Dazu müsste man wohl Dutzende befüllter Flaschen mitführen. Eine derartige Befüll-Anlage findet man wahrscheinlich an der gesamten Ostsee nicht. Eine Dekompressionskammer ist bei Tauchgängen mit Tauchgasen mit Stickstoffzusatz dringend erforderlich, um Fehler beim Auftauchen kompensieren zu können. Aus einer Wassertiefe von 70 Metern sind es immerhin bis zu 60 Minuten, um Dekompressions-Probleme zu vermeiden. Wer schneller auftaucht, muss in die Dekompressionskammer, wenn er überleben will. Sowas hatten die nie mit.

Mein Bekannter weiter: "Eine Bavaria 50 Cruiser hat keinen Lift. Ihr Freibord ist ca. 1,55 Meter hoch, deswegen ein Verholen der Fracht dort untauglich ist. Über die Badeblattform wäre es möglich, hinderlich ist jedoch die Doppelruderanlage. Eines kann ich mit Gewissheit sagen: " Da ich selbst Tauchkurse absolviert habe, ist das Mitführen von Tauchausrüstung für solche Tauchtiefen absolut unmöglich."

RTL-Film: https://twitter.com/mz_storymakers/status/1635806550810918912 . Für mich am absurdesten: "In diesen Kisten könnte der Sprengstoff gelagert gewesen sein." Eher bekommen Sie einen VW-Golf in ein DHL-Paket.

Weitere Ungereimtheiten der Taucher-Story findet man vor allem in "alternativen" Medien. Hier sind einige Beiträge verlinkt.

Nord-Stream-Terror: Der Auftritt der mutmaßlichen Sündenböcke

Aufgefundene Reisepässe, nicht entfernte Spuren von Sprengstoff - glaubt man aktuellen Berichten, dann wurden die Nord-Stream-Pipelines

https://www.nachdenkseiten.de/?p=94759

und die Leserbriefe dazu: https://www.nachdenkseiten.de/?p=95008

Nordstream-Sprengung als Geburtstagsgeschenk für ukrainischen Oligarchen? Die neuste „Theorie“ im Mainstream

https://www.nachdenkseiten.de/?p=95004

„Spuren führen in die Ukraine“: Eine „Nord-Stream-Show“ der US-Regierung?

" ... Dass es eine Medienkampagne ist, zeigt die oben erwähnte Tatsache, dass sich deutsche und amerikanische Medien am gleichen Tag auf unterschiedliche Quellen berufen, die ihnen streng geheime Informationen zugesteckt haben, die im Kern das gleiche aussagen: Eine Gruppe ukrainischer Staatsbürger ist mit einer kleinen Segelyacht von Deutschland aus zu den Pipelines geschippert, wo Spezialtaucher (unbemerkt von der lückenlosen NATO-Überwachung der Ostsee vor Dänemark und Schweden) den Sprengstoff an den Pipelines angebracht haben. ... "

[Thomas Röper äußert hier die Vermutung, dass der verweise auf die angebliche ukrainische Verbindung dieser Aktion den USA als mögliches Motiv und als Hintertür dienen könnte, um aus der Unterstützung der Ukraine wieder herauszukommen: Der Vorteil dieser Inszenierung wäre in diesem Fall, man könnte der Ukraine Staatsterror und einen Angriff auf Bündnispartner unterstellen und infolgedessen jegliche Unterstützung einstellen.]

https://www.anti-spiegel.ru/2023/spuren-fuehren-in-die-ukraine-eine-nord-stream-show-der-us-regierung/

Das russische Fernsehen über die Unsinnigkeit der neuen Nord-Stream-Legende

https://www.anti-spiegel.ru/2023/das-russische-fernsehen-ueber-die-unsinnigkeit-der-neuen-nord-stream-legende/

Nord-Stream-Terror: Warum die neue Story so nicht stimmen kann

Ein Boot, sechs Attentäter und eine Spur in die Ukraine: Aus diesen Zutaten besteht die neue Enthüllungsstory über die Urheber des "Es ist die mittlerweile dritte Version über den Tathergang, die nun der Öffentlichkeit aufgetischt wurde. Zunächst verdächtigte Moskau die Briten, Drahtzieher hinter dem Spionage-Krimi zu sein. Dann ließ Investigativ-Reporter Seymour Hersh (85) die Bombe platzen: US-Marinetaucher hätten den Anschlag im Rahmen einer verdeckten CIA-Operation ausgeführt.

Am Dienstag legten deutsche Medien Version Nummer drei vor: Es soll eine sechsköpfige Mannschaft gewesen sein. Die Spur weise in die Ukraine – der eXXpress berichtete."

https://exxpress.at/nord-stream-terror-warum-die-neue-story-so-nicht-stimmen-kann/

Sechs Ukrainer zerstörten North Stream?

https://www.youtube.com/watch?v=T16AE6vGbKg

Interessant: Demnach geht es ohne Dekompressionskammer überhaupt nicht, die Taucher müssen vor und nach dem Tauchgang für je 30 m Tiefe einen Tag da hinein, und auf die Toilette müssen sie da auch mal. Und so ein Ding mit dem Bollerwagen in den Hafen an Bord einer 15 m-Segeljacht durch eine 80-cm-Tür bringen? Viel Spaß.

Nord-Stream: Ein Taucher packt aus

Die Story von der Segelyacht und Nord-Stream Sprengung ist völlig absurd. Damit haben sich die Qualitätsmedien endgültig disqualifiziert. Ein Tauchexperte mit den Hintergründen.

https://www.youtube.com/watch?v=Vagu00baLwo

Marc Friedrich: Ablenkungsmanöver oder IQ-Test? (Nord-Stream-Sabotage)

Die Nord Stream Saga geht in die nächste Runde. Wer steckt hinter den Anschlägen? Neue Geheimdienstinformationen gehen davon aus, dass es Pro-Ukrainische Kräfte auf einer Privat-Yacht waren. Was ist davon zu halten? Heute der große Faktencheck!

https://www.youtube.com/watch?v=PpIspELw8HY

Der US-Geheimdienst klärt auf

Das Drehbuch ist so abgeschmackt, dass es vor allem Spott hervorruft. “Gefundene Pässe” und Hinweise aus Geheimdienstkreisen überzeugen wohl niemanden mehr. Und trotzdem wird es funktionieren!

https://odysee.com/@InfraRotMedien:0/Der-US-Geheimdienst-klärt-auf:2

Tauch-Experte enthüllt: So unglaubwürdig ist die jüngste Nord-Stream-Story

Darüber hinaus ist die Ostsee ein ganz besonderes Meer: „Sie ist ein trübes Gewässer, im wahrsten Sinne des Wortes“, sagt Kai. „An den besten Tagen reicht Ihre Sicht zwei, drei Meter weit. Meistens sehen Sie nicht einmal Ihre Hand, schon gar nicht in der Tiefe.“ Als Binnenmeer hat die Ostsee darüber hinaus „Strömungen ohne Ende – Über-, Unter und Gegenströmungen. Das ist ganz anders als in der Nordsee oder auf dem Atlantik. Man muss genau wissen, wo man schwimmt.“ Aus eigener Erfahrung weiß der Tauch-Experte zu berichten: „Wenn man am Meeresboden von einer Strömung erfasst wird, dann wird man 10, 20, teils sogar 100 Meter weggerissen. Man kann sich dann nur flach machen, mitziehen lassen und hoffen, dass alles schnell aufhört.“

https://exxpress.at/tauch-experte-enthuellt-so-unglaubwuerdig-ist-die-juengste-nord-stream-story/

Seymour Hersh antwortet auf den Artikel der Washington Post

https://www.anti-spiegel.ru/2023/seymour-hersh-antwortet-auf-den-artikel-der-washington-post/

Nord Stream: Noch konnte die Theorie von Seymour Hersh nicht widerlegt werden

https://www.berliner-zeitung.de/open-source/nord-stream-noch-konnte-die-theorie-von-seymour-hersh-nicht-widerlegt-werden-li.328733

Neue Erkenntnisse zur Nord Stream-Sabotage | Fabian Scheidler

https://www.youtube.com/watch?v=KYTA6lTv6kM

Nord Stream-PSYOP.

https://www.youtube.com/watch?v=rmCgZ_OXSqk

Pipeline-Anschlag aufgeklärt! (Desinformations-Strategien)

https://www.youtube.com/watch?v=TdcTRTaEQOA

Wer hat an der Pipeline gedreht? – Küppersbusch TV

https://www.youtube.com/watch?v=oEBOLHApMSM

Nord Stream NYT story, McCarthy snubs Zelensky, modified MiGs (auf Englisch)

https://www.youtube.com/watch?v=XisYjXS_AF4

Seymour Hersh dazu (auf Englisch)

https://www.youtube.com/watch?v=2s9aDEwfnsY

https://www.youtube.com/watch?v=2uKQgjnZ0as

Nicht so ganz ernst gemeinte "Erkenntnisse" habe ich hier veröffentlicht:

Neue Erkenntnisse zum Anschlag auf Nordstream

https://www.freitag.de/autoren/dklose/internationaler-haftbefehl-neue-erkenntnisse-zum-anschlag-auf-nordstream

Jetzt soll auch noch ein irgendwie mit Putin verbundener Tanker mit im Spiel gewesen sein, damit die Story nicht ganz so absurd erscheint. Ach ja. Die Story bleibt absurd. In der Wortwahl des "Mainstream" selbst: eine irre Verschwörungstheorie. Mein Bekannter: "Nonsense pur".

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Geschrieben von

Dietrich Klose

Vielfältig interessiert am aktuellen Geschehen, zur Zeit besonders: Ukraine, Russland, Jemen, Rolle der USA, Neoliberalismus, Ausbeutung der 3. Welt

Dietrich Klose

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