Die neue Zeit bricht an

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Nach der Katastrophe in Japan steigt die Hilfsbereitschaft der Deutschen. SZ vom 4. April. Lesichgern. Und alleswirdwiedergut, nicht wahr? Da haben sie wohl so einen Gesundschreiber an die Tastatur gesetzt. Nach der Katastrophe? Nach? Schön wär's.

Wir stecken mittendrin, nicht wahr, und keiner weiß, welche Formen der fallout annehmen wird, wo und wie er sich ausbreitet, wann er zu Ende geht. Nichts unter Kontrolle, niemand hat den Überblick, der Mensch wird zur Geisel einer Technologie außer Rand und Band. Irgendwas läuft entsetzlich verkehrt, wann hat das angefangen und wer bloß und kommt man da noch raus.

Ein Kostenaufwand für die Instandsetzung der Schäden und Zerstörungen ist nach Aussage der Behörden nicht kalkulierbar. DLF-Nachrichten, 5. April. Ist das euer Ernst? So, wißt ihr, schreibt man Romane. Nach dem Zusammenbruch wird wiederaufgebaut und Glockengeläut für Wirtschaftswunder? Die Zeiten sind vorbei.

Mal auf die Waage gelegt, auf die Goldwaage, sollte man auch das Wort Zerstörung meiden. Vernichtung wär besser. Oder, noch anders, Todeszone. Ja, das wird dem gerecht. Der Mensch ist eh nicht Herr des Geschehens. Die kühle Dame Radioaktivität ist dabei, sich wohnlich einzurichten auf diesem gastlichen Planeten, ihn nach ihren Bedürfnissen umzugestalten, das idyllische Ambiente für die eigene Existenz zu optimieren. Leben ist da Randerscheinung, wenn überhaupt, Leben das wäre Betriebsunfall.

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Geschrieben von

Dreizehn

Lebe in einem Winkel der Stadt, lese, schreibe gelegentlich.

Dreizehn

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