Lebt den der alte Horstl noch?

http://media0.faz.net/polopoly_fs/1.2100386!/image/1905732166.jpg_gen/derivatives/article_aufmacher_gross/1905732166.jpgNachdem der normale Deutsche endlich mal paar Wochen nichts aus der Presse von Herrn Seehofer und seiner Christ-Sozialen-Union hören musste, wurde es dem alltäglichen Zeitungsleser heute morgen sicherlich wieder schlecht als er las, dass der Ministerpräsident aus dem fernen Süden, seine Sommerabstinenz beendet hat und jetzt wieder allwöchentlich rumproleten wird. Und so geht er gleich mit gutem Vorbild voran und nimmt sich seinem Lieblingsthema der PKW-Maut für ausländische Fahrzeuge an. Ein tolles Thema für die CSU, man möchte das deutsche Eigentum und die maroden Straßen schützen und verbessern und dafür soll bitte nicht nur der fleißige Bayer bzw. der etwas weniger fleißige Normaldeutsche bezahlen, sondern ruhig auch die Banausen aus den Nachbarländern die durch das gesegnete Land durchflitzen und mit ihren Wohnmobilen, Geländewagen und anderen Ungetümen der Grund dafür sind wieso unsere Straßen überhaupt so marode sind. Eigentlich doch eine tolle Idee von Seehofer und seiner CSU, so toll, dass Seehofer diese PKW-Maut gleich als Bedingung für einen Koalitionsvertrag fordert.

Die CSU sucht ihre Merkel

Wenn man die Sache mal ganz nüchtern betrachtet kann man über Seehofer und seine Proletentruppe aus Bayern eigentlich nur herzlich amüsiert lachen. FDP und CDU haben sich schon ganz klar gegen eine PKW-Maut ausgesprochen und dies ist auch sinnvoll, da diese nicht im geringsten die Probleme lösen könnte. Es wäre sogar de facto am Ende noch weniger Geld für die Straßen vorhanden als heute, wie eine vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebene Forschungsarbeit zeigt. Das Seehofer trotzdem auf die PKW-Maut verharrt zeigt klar und deutlich wie abstrus dickköpfig und naiv diese Partei ist. Anstatt fakten- und praxisorientierte Politik zu betreiben hält die CSU lieber an ihrem ideologischen und teilweise meiner Meinung nach auch etwas idiotischem Kurs fest. Die wirtschaftlichen und auch teilweise sozialen Erfolge die Bayern und der Bund durch Mitwirkung der CSU zu verbuchen haben sind unbestreitbar. Allerdings täte der CSU und ihrem Chef Seehofer ein etwas weltoffeneres, moderneres und nüchternes Auftreten einen Großen Gefallen und würde auch sicher die Wählerstimmen bei den bald kommenden Bundestags-und Landtagwahlen noch weiter in die Höhe schnellen lassen. Vielleicht braucht die CSU einfach auch mal eine Art Merkel die die Partei zwar etwas undefinierbarer, aber dafür moderner macht und sie in eine unideologischeres Zeitalter führt.