Maxim Billers „Mama Odessa“: Wenn aus dem Leben Literatur wird

Verhängnis Maxim Billers neuer Roman „Mama Odessa“ erzählt von einer russisch-jüdischen Familie, die in den 1970ern nach Hamburg emigriert. So weit, so vertraut – vor allem aber geht es um eine „sehr schöne Rache“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2023
Familie Grinbaum will gemeinsam ein neues Zuhause finden, was aber letztlich zu ihrer Entzweiung führt
Familie Grinbaum will gemeinsam ein neues Zuhause finden, was aber letztlich zu ihrer Entzweiung führt

Foto: E. Bryukhanenko, Grigory Kalachyan/Imago Images

Maxim Billers literarisches Werk ist durchzogen von fiktionalen Varianten seiner Biografie. Oft steht eine jüdische Familie im Zentrum, die aus der ehemaligen Sowjetunion nach Prag und von dort nach Hamburg emigriert ist. Die Figuren haben unübersehbare Ähnlichkeiten mit Biller selbst, seinen Weggefährten, Personen aus dem literarischen Leben und Familienmitgliedern. Immer wieder taucht etwa ein Vater auf, der Übersetzer ist und der seine Familie nach der Übersiedelung nach Hamburg für eine deutsche Frau verlässt; eine Mutter, die ein spätes literarisches Debüt hat; ein Sohn, der Schriftsteller ist, der von Hamburg nach München und von dort nach Berlin zieht.

Auch in Billers neuem Roman Mama Odessa gibt es diese vertrauten Figuren und M