1. Die Kriege der Großmächte haben sich gewandelt. Der altmodische Krieg, der mit Panzern, Patronen und Platoons geführt wurde, ist nur noch etwas für Bürgerkriege in Afrika. Der heutige Krieg wird mit Geld geführt. Und der gelegentlichen Drohne zwischendurch. Es geht um Rohstoffe, Märkte, Einfluss, nicht mehr um Territorien. Am geschicktesten stellt es China an, dieses neue Kriegsspiel um die neue Macht, die sich nicht mehr in Bomben aufwiegen lässt, sondern in Konten. China spielt das Spiel sehr subversiv und hat sich so schon überall festgebissen, oftmals weitgehend unbemerkt. Die USA spielen das Spiel mit einer Mischung aus durchschaubarer Weltpolizeifassade und offener Marktdominierungsagenda. Womit keiner mehr rechnen konnte, war Putin. Er ist old school. Er erobert die Krim zurück. Das ist Territorium! Und wenn man den Putindeutern Glauben schenken mag, hat er es auch noch (und eigentlich) auf Kiew abgesehen, das eigentliche Herz Großrusslands soll wieder zu Russland gehören. Solche Territorialstrategie hatte niemand mehr auf dem Schirm. Und alle sind ratlos was zu tun ist.
2. Der neue Papst Franziskus ist eine wahre Überraschung. Die verkrustete vorvorgestrige Institution katholische Kirche schnappt frische Luft. Schwule, Lesben, Atheisten? Wer sei er um über sie zu richten? Pompöse Zurschaustellung finanzieller Dekadenz? Er wohnt in einer kleinen Wohnung, kleidet sich schlicht und fährt mit dem Bus. Den Kampf gegen die Mafia will er aufnehmen, den Demokrapitalismus hält er in einem fast schon politisch-sozialistischen Schreiben für grundfalsch und menschenunwürdig. Es rumort im Vatikan. Jorge Mario Bergoglio ist kein wirklicher Revolutionär, aber er schreckt die fossilen Strukturen auf. Manche Medien unken schon wann sein überraschender Tod durch Herzstillstand denn nun die Schlagzeilen machen werde. Am Samstag wurde bekannt, dass ein Paket mit Kokain in Kondomen verpackt von der Polizei Leipzig sichergestellt wurde. Schon im Januar. Adressiert war das Paket aus Südamerika an die Pressestelle des Vatikans. Kokain. In Kondomen. Aus Südamerika (die Medien verschweigen uns bisher ob es aus Argentinien ist). Ein Schelm der Böses dabei denkt. Das Giftgemisch im Getränk ist old school. Heute beseitigst du jemanden per Skandal.
3. Immer mehr amerikanische Staaten legalisieren die sogenannte "Homoehe", das englische Wort same sex marriage ist viel besser. In der Kunst, im Film, in der Musik, immer mehr Menschen bekennen sich frei zu ihrer Sexualität, die vor einigen Jahrzehnten noch fast überall gesetzlich verboten war. Man könnte meinen, es geht voran bei den Menschenrechten, es geht voran beim Zusammenleben verschiedener Lebensentwürfe. Doch in den USA halten bei Tea Party Rallies wütende Menschen die Bibel in die Luft und schreien "God hates fags!", in Frankreich gingen Zehntausende auf die Straße um gegen same sex marriage zu demonstrieren, in Russland und erst recht in Uganda wurden neue, sehr scharfe Gesetze gegen Schwule und Lesben eingeführt, wie auch an anderen Orten auf der Welt. In Baden-Württemberg sollte die Existenz von Homosexualität in der Schule nicht mehr verschwiegen werden. Zehntausende protestierten schriftlich, tausende auf offener Straße. Und ein Profifußballer hat sich geoutet. Nach dem Ende seiner Karriere.
4. Überall auf der Welt leben immer mehr Ausländer. Menschen, deren Vorfahren nicht auf dem gleichen Landstrich aufwuchsen wie die "Einheimischen". Menschen, die teils eine andere Kultur mitbringen, andere Sitten, andere Essgewohnheiten, andere Kleidung, andere Musik, anderes Temperament. Durch das Nebeneinander der Kulturen ist das "Fremde" zum "Anderen" geworden. Die Angst vor dem Fremden lässt langsam nach und das Andere wohnt eine Tür weiter. Doch die rechtsradikalen Parteien befinden sich im Aufwind, deutlicher in vergleichsweise wohlhabenden Staaten wie Frankreich, Holland, Österreich, Schweiz und in Skandinavien, nicht so sehr in EU-Krisenländern wie Griechenland und Spanien. In den USA ist es anders herum, dort herrscht der größte Muslimehass gerade in den ärmeren "Heartland"-Staaten, in denen kaum überhaupt Muslime leben. Vor einigen Jahrzehnten war ein Muslim ein amerikanischer Nationalheld: Cassius Clay a.k.a. Muhammad Ali. Heute ist allein der absurde Verdacht, Barack Obama könnte ein Muslim sein, Triebfeder der ultrarechten Tea Party, für die ein schwarzer Präsident nur einen Vorboten der Apokalypse darstellen kann. Nicht zufällig glauben viele der prominenten Tea Party Sprachrohre, u.a. Sarah Palin und Michelle Bachmann daran dass das Jüngste Gericht auf Erden noch in ihrem Leben passieren wird.
5. Wir westlichen Industrienationen klopfen uns auf die Schulter für unsere Grundrechte, für die Errungenschaften der letzten 200 Jahre: Für unser Recht auf freie Meinungsäußerung, freie Presse, freie Wahl (freedom of choice). Wir können zwischen 35 Cornflakes-Sorten wählen, zwischen fünf Dönerbuden in einer Straße, zwischen 300 TV-Kanälen, doch die Wahl ist nur Show. Wir konnten wählen zwischen Video 2000, BETA und VHS. Irgendwann gab es nur noch VHS. Das gleiche passierte mit den Alternativen HD-DVD und BlueRay. Mobilfunkkonzerne fusionieren, Medienkonzerne fusionieren, Apple nutzt jetzt auch Intel-Prozessoren. Wir konnten (in Nürnberg) wählen zwischen Tucher Bier, Lederer Bier, Zirndorfer Bier und Grüner Bier (Fürth), wir können das immernoch, doch gehören alle diese Brauereien jetzt Tucher. Wir konnten zwischen vielen, vielen Lebensmittelherstellern wählen, jetzt gehören die allermeisten davon Nestlé. Das Saatgut ist in der Hand von Monsanto, die Zigaretten in der Hand von Philip Morris. Facebook hat WhatsApp aufgekauft, Google hat YouTube aufgekauft. Samsung versucht uns Fernseher zu verkaufen, die eine derart hohe Auflösung haben dass das menschliche Auge den Unterschied gar nicht mehr bemerkt und es außerdem gar keine TV-Kanäle in dieser Auflösung gibt. Facebook, Google und Amazon nehmen uns die Wahl gar komplett ab, da sie uns customized content präsentieren, "auf unsere Bedürfnisse und Interessen zugeschnitten" aber ohne Neues, ohne Herausforderung, ohne Polarisierung, ohne Widersprüchliches, ohne Stolpersteine. Während Megakonzerne wie Google, Apple und Nestlé die Wahlmöglichkeiten minimieren, implodieren die mittelgroßen Konzerne, weil sie nicht mithalten können. Quelle, Karstadt, Kaufhof, AEG, Triumph-Adler - und das alles in Nürnberg in den letzten Jahren. Doch die Menschen scheinen zu lernen. Aus den Ruinen alter Großkonzerne stehen kleingliedrige Geschäfte auf. Einzelhändler, Bioläden, Second-Hand-Klamottenläden, Fahrradläden, Cafés die nicht Starbucks heißen.
Wohin also mit unserer Zukunft? Weg von der Global Economy? Leben abseits von EU-Richtlinien? Abseits von Interessenskonflikten riesiger Konzerne ohne ethischen Kompass? Abseits von Territorialansprüchen? Jenseits von Hass und Neid? Als Menschen? Wie soll das gehen, wenn wir doch immer in alte Muster zurückfallen? Vielleicht liegt die Antwort doch in den alten Mustern, in den ganz alten. Vielleicht ist es gerade der Fehler, vor diesen alten Mustern davonlaufen zu wollen. Wenn auch diese Muster uns ja hierher geführt haben. Ob wir Dinge anders tun würden, wenn wir wieder am Anfang stünden und wüssten was schief gegangen war? Ob die Menschheit klüger wäre?
Wäre, wäre, Heckenschere.
Kommentare 109
Ein schöner Text, der zum nachdenken anregt, was ich beim querlesen hier im Freitag so sehr mag, man weiss nie, was einen so erwartet.......
In deinem Text habe ich allerdings die Worte "3 D-Scanner / 3 D-Drucker" vermisst. Ich bin tatsächlich mehr als gespannt, wie viele der ewiggestrigen Besitzstandswarer und -vermehrer, mit einer solchen Entwicklung umgehen werden.
Die sollen sich einfach mal Star Trek anschauen und dabei besonderes Augenmerk auf ein Gerät namens Replikator richten. Dann kommt es ihnen vielleicht so bekannt vor dass sie keine Angst mehr davon haben. Dass damit jetzt auch Waffen "gedruckt" werden können, war ja klar ... wir sind schließlich die Menschheit. Seitdem der erste Vormensch im Film 2001 den Knochen erhob, geht ohne Waffen nix mehr...
Seitdem der erste Vormensch im Film 2001 den Knochen erhob, geht ohne Waffen nix mehr...
wer die vergangenheit nicht kennt, verfällt in immer die gleichen fehler. zukunft ist in teutonien und anderswo nur ein wort...
ich spiele an, ernstchen, auf den herausgegriffenen satz, der die geschichte der kriegskultur nicht kennt. bzw. verdreht.
grüße, hy
ich spiele an, ernstchen, auf den herausgegriffenen satz, der die geschichte der kriegskultur nicht kennt. bzw. verdreht.
Der Satz war nicht als Ausgeburt der historischen Wahrheit gedacht, eher als sarkastischer Kommentar zum Waffen-Drucken per 3D-Printer. Hast du jetzt aus dem doofen Satz Rückschlüsse auf den ganzen Text und dessen Verfasser ääh gerückschlossen? Tu das nicht. ;)
Hast du jetzt aus dem doofen Satz Rückschlüsse auf den ganzen Text und dessen Verfasser ääh gerückschlossen? Tu das nicht. ;)
hab ich das schon mal getan, ernstchen? nu, dann hast du ja auch keinen grund für solche annahmen oder?
nein, mir ist die zukunftsfrage mindestens ein ganzes buch wert. über die aussichten der menschheit hat der bericht an den club of rome die steilvorlage geschossen. der rest ist rechnen...
grüße, hy
Auswandern. Auf Land. Einzeln, als Familie oder in einer Kommune. Eine alte Hütte wie Thoreau kaufen und eigenhändig oder mit Freunden renovieren. Möhren anbauen und Apfelbäume pflegen und ihnen beim Wachsen zusehen ("Live-Stream"!). Zwischendurch Papierbücher lesen ("analogue paper reader"). Und gar nicht darüber nachdenken, ob dies nun "alte Muster" sind...
Ja aber der Aussteiger ist ja der Einzelgänger. Die Menschheit ist zu groß um aus lauter Einzelgängern in Hütten zu bestehen. Muss die Menschheit eben übelst dezimiert werden ... Atomkrieg zwischn China und Indien wär schon mal ein Anfang.
Würdest du mir bitte dennoch erläutern inwiefern ich einen grundfalschen Satz über die Kriegsgeschichte geschrieben habe und deswegen auch ich immer die gleichen Fehler machen werde? Ich interpretiere etwas gerade, aber vielleicht kannst du mir ja helfen. ;) Was den Club of Rome angeht ... puh ja ... sollten wir einfach froh sein am Leben zu sein?
Würdest du mir bitte dennoch erläutern inwiefern ich einen grundfalschen Satz über die Kriegsgeschichte geschrieben habe und deswegen auch ich immer die gleichen Fehler machen werde?
eine doppelpackfrage. die ausführliche antwort auf den ersten teil deiner frage hab ich in das buch gesteckt, das auf den namen "Die Evolution kassiert die Kriegskultur" hört. 2004 erschienen.
das in eine googlekurzantwort zu pressen dürfte schwierig sein bzw. missverständlich. ich versuchs trotzdem auf die schnelle: meine unsteile these lautet, die kriegskultur gibt es erst seit der dorf- und stadtkultur. als es lohnenden besitz gab für raubzüge. der vormensch mit werkzeuggebrauch lebte noch im tier-mensch-übergangsfeld, aus dem der mensch hervorging. die hominisation ist das aufregendste kapitel der menschheitsgeschichte, danach setzte der verfall ein bzw. der rückfall des menschen auf bestialische verhaltensweisen. das gilt nicht für jeden einzelnen menschen, wohl aber für die oberen dreitausend. deren name sei homo rapiens rapiens.
grüße, hy
Ok super schau wir kriegen's gelöst: Ich stimme deiner unsteilen These vollkommen zu! Ich schrieb von Waffen, nicht von Krieg. In Kubricks 2001 erschlagen die zwar tatsächlich Artgenossen, aber ich glaube auch dass richtige Kriegshandlungen erst mit zivilisatorischen Primärmerkmalen dazukamen. Aber getötet wurde schon vorher, Tiere eben. Mit "Waffen". Und deshalb stimmt auch mein Satz: Seitdem er den Knochen erhob, geht ohne Waffen nix mehr. Wir haben beide recht. ;) Die weit steilere These, dass die oberen Dreitausend zum bestialischen greifen, nicht aber jeder einzelne Mensch, halte ich für etwas wackelig. Die oberen 3000 sind nicht die die rauben, morden, vergewaltigen, sie sind die Auftraggeber. Ausführen tun es meist andere...
Warum so pessimistisch?
Kleine Milch-Lukasz-Rechnung, unter Annahme, daß wir vegetarisch leben würden und uns mit dem Umzug aufs Land Zeit lassen (und alle überall hin migrieren dürfen):
Mögliche Agrar-Fäche des Planeten Erde:
510.000.000.000.000 m2
Ein Vegetarier braucht im Schnitt (von Kind zu Älterem) 1000 m2 pro Jahr. Für Fleischesser 2500m2.
Erdbevölkerung: 7.200.000.000
Also brauchen wir für die vegetarische Menschheit nur 7.200.000.000.000 m2 Agrarland (für Fleischesser nur 2,5 mal mehr, reicht trotzdem...).
Ist also nur eine Frage der Zeit und der Verteilung...
Ich schätze, die Rohstoffe wie Holz (Hütte bauen) und Wasser wären ebenso kein Problem.
. Die oberen 3000 sind nicht die die rauben, morden, vergewaltigen, sie sind die Auftraggeber. Ausführen tun es meist andere...
zugegeben, die oberen und die unteren paar millionen sind gleich, nur die verteilung der vorteile ist unterschiedlich. für den verteilschlüssel sind aber wieder die oberlümmel zuständig...
grüße, hy
Also ich finde ja assoziatives Schreiben das beste "wo gibt". ;))) Also danke dass du den Knopf gedrückt hast! Was das eigene Leben angeht, bis vor wenigen Jahren habe ich noch relativ stolz sagen können, ich bereue nichts. Mittlerweile gibt es aber ein paar Schritte in meinem Leben die ich nicht gemacht habe die ich beim "Reboot" machen würde. Ängsten die Stirn bieten, sagen "Du kannst mich mal, du Angst!" ... Das mit der Selbstgeißelung ist eine hässliche Angelegenheit. Aber seien wir nicht zu optimistisch was Verhaltensänderungen beim Reboot angeht, Bill Murray musste den Groundhog Day auch zig-, wenn nicht hundertmal durchleben und/oder sterben, bis er die Andie MacDowell klargemacht hatte ... Gut, es gab in der Geschichte schon ein paar Zwischenstopps mit "alles auf Anfang", aber ... können wir wirklich von der Menschheit behaupten dass sie "besser" ist als vor 2000 Jahren? In der moralischen Quersumme?
Ja, die Technologie löst die grundsätzlichen Probleme nicht. Und sie lädt stets zum Missbrauch ein, sie fordert ihn geradezu heraus. (Gibt es eigentlich philosophische Strömungen, die den Begriff "Missbrauch" für unzulässig halten? Nihilismus vielleicht?) Doch wenn auch die Technologie nicht die Lösung sein mag, so ist keine Technologie auch keine Lösung. Die neuen Naturdörfer meiner utopischen Zukunftshirngespinste sind mit HiTech unterfüttert, damit durchwebt, stets dezent im Hintergrund, "dienend", nicht fordernd. Das besonders kranke am technologischen Fortschritt ist ja dass die Menschen stets mit ihren eigenen Kreationen überfordert werden, die eine Eigendynamik entwickelt haben, denen der Mensch atemlos hinterherhetzt, die den Menschen vollends einnehmen. Die Technologie sollte eige tlich dem Menschen mehr Freiraum ermöglichen, mehr Zeit weil Maschinen, Roboter, Computer, Kaffeemaschinen, Spülmaschinen ihnen Arbeit abnehmen, Autos und Flugzeuge das Tor zur Welt öffnen, Fotoapparate ihnen diese Welt sogar mit nach Hause nehmen lässt. Doch viele dieser Technologien haben einen Selbstzweck entwickelt, vereinnahmen den Mensch auf sich, die Welt deren Tor offen steht, sieht der Mensch gar nicht mehr. Er beschäftigt sich lieber mit der Technologie selbst. Smartphones und Tablets sind die Paradebeispiele, die Gipfelstürmer unter den selbstreferenziellen Technologietools. Das Konzert sehen wir durch die Kamera, die Frau gegenüber lernen wir mit Hilfe von Facebook kennen, den Weg zur Sehenswürdigkeit gehen wir gesenkten Hauptes, auf die Wegbeschreibung konzentriert, mit keinem Auge für die Umgebung. Deswegen sind diese Dinger kein Teufelswerk. Wir neigen eben dazu, Junkies zu werden. Hätten wir uns mehr im Griff, würden wir einen maßvollen Umgang mit der Technologie pflegen: Es wäre schon einiges erreicht.
Hm, spannend ... der Begriff der Freiheit im Moment der Unfreiheit. Der Begriff der Zukunft im Moment der Vergangenheit ... ich muss jetzt mal schlafen. Gute Nacht, morgen gerne den ganzen Tag hier weiter!
Es liegt mir ja auch fern, die Oberen zu verteidigen! Ich glaube eben nur nicht dass Herrschafft etwas mit "bestialisch" zu tun hat - das kommt natürlich drauf an, wie wir das definieren, für mich klingt es nach einer animalischen Raubtierangelegenheit. Das Raubtier und die Raffgier haben aber außer 5 Buchstaben nichts gemein. Und selbst der Leithammel spielt sich zwar auf, systematische Unterdrückung ist aber nicht sein Werkzeug. Wir Menschen haben mehr mit einem Bienenvolk gemein als mit einer Löwenfamilie.
@Tlacuache&iDog: Welche menschliche Kernneigung überwiegt im Big Picture eurer Meinung nach: Die zur Neugier (Forschung) oder die zur Machtanhäufung und Unterdrückung (Herrschaft)? Ich frage sowohl quantitativ als auch qualitativ.
sh. letzter Kommentar an Tlacuache
Wir Menschen haben mehr mit einem Bienenvolk gemein als mit einer Löwenfamilie.
weiß, wie du das meinst, ernstchen. sags aber keinem zoologen. bienen oder ameisen sind insekten. löwen aber säugetiere wie wir. daher dürfte die vergleichbarkeit hier größer sein.
Ich glaube eben nur nicht dass Herrschafft etwas mit "bestialisch" zu tun hat - das kommt natürlich drauf an, wie wir das definieren, für mich klingt es nach einer animalischen Raubtierangelegenheit. Das Raubtier und die Raffgier haben aber außer 5 Buchstaben nichts gemein.
meine definition gilt: urmenschen seinerzeit und privatmenschen heute verfüg(t)en nicht über den machtapparat, durch den herrschaft sich austobt. der machtapparat ist aufgebaut wie das und besteht im wesentlichen aus dem militär. kurz mal einen blick nach ägypten schweifen lassen. meinetwegen auch in die usa, das land mit den vollsten gefängnissen - ohne guantanamo.
der historiker lewis mumford spricht von der menschenmaschine und sagt, der apparat sei die erste große maschine gewesen, die der mensch erfunden hat. noch vor dem rad.
das befehlsgefälle nenne ich die mordordnung, weil es so gemeint ist und auch jeden tag so wirkt. im krieg sowieso, aber auch im sogenannten frieden, der ja in wirklichkeit nach kant nur ein kurzer waffenstillstand ist.
das individuum wird als erstes gemordet. es trägt uniform und muss befehle ausführen. die ungleichheit, die im gesetz von befehl und gehorsam gegeben ist, macht beide zu unmenschen, den mörderischen befehlshaber, aber auch den willigen vollstrecker oder befehlsempfänger.
johan galtung spricht von der strukturellen gewalt, die jederzeit in direkte gewalt umschlagen kann.
mensch ist nur mensch unter gleichen. als die zivilisation oder auch die dorfkultur zuerst und danach die stadtkultur erfunden wurde, blieben nur an der basis noch menschen, die leithammel auf den höheren ebenen der gesellschaft, die mit herrschaft zu tun hatten, sie verkörperten, verkamen zu unmenschen, ohne das als negativ zu erfahren.
die verhältnisse sind weiterentwickelt worden bis zum oberkerl im oval office, der an vielen strippen ziehen kann und ziehen muss. der pharao hatte ähnlich viel macht, wenn auch nicht so weitreichende und nicht so technisch hoch entwickelte wie z.b. die militärischen drohnen.
wenn du nun noch das milgram-experiment heranziehst, siehst du die parallelen zwischen dem versuch im sozialpsychologischen institut und der gesellschaft insgesamt.
hoffe, das hat herrschaft ein wenig umrissen.
beim nachlesen fällt mir auf, dass ich das bestialische der herrschaft noch nicht erklärt habe.
urmenschen verfügten über sprache und gewissen, sie waren auf verständigung und zusammenarbeit eingestellt, um zu überleben. herrschaft gab es noch nicht.
es gab keine übermächtige hierarchie. die menschen waren relativ gleich.
vormenschen lebten wie sehr viele tiergemeinschaften in strikten rangordnungen, die durch entsprechende instinkte gelenkt waren. die menschwerdung befreite den menschen von der gewalt der instinkte.
die hierarchie der späteren zivilisierten gesellschaft bedeutet den rückfall auf die mechanismen der tierischen oder bestialischen rangordnungen. sieh dir das verhalten der zweibeiner in der ukraine und um die ukraine an. die wissen nicht, was sie tun. die hierarchie diktiert ihr verhalten.
grüße, hy
Eine Handfeuerwaffe aus dem 3d-Drucker, wenn uns das einer vor 20 Jahren prophezeit hätte, der wäre wahrscheinlich nur knapp einer Neueinkleidung mit einer Jacke ohne Ärmel entgangen (oder vielleicht auch nicht).....
Bei meinem ersten Kommentar hatte ich allerdings an eine andere Anmerkung im Zusammenhang mit der 3d-Technologie gedacht. Die Erstellung eines einzigen kleinen Teils mittels 3d-Druck ermöglichte die Reparatur einer Kaffeemaschine aus den 60er-Jahren, Wenn man das Ganze konsequent weiterdenkt, kommt man zu dem Punkt, wo Planwirtschaft, bzw. industrielle Planproduktion von reparaturfähigen Produkten (nicht verschwisst, sondern verschraubt) der logische Weg und auch begehbare Weg ist.
Ich sags mal so, wenn Herrschaft erst durch die Zivilisation hinzukam zum menschlichen Verhalten, dann ist es kein der Spezies inhärentes Verhalten. Die Neugier aber sehr wohl. Somit ist doch die Frage warum wir meinen, der technologische Fortschritt sei vor allem anderen ein Herrschafts- und Unterdrückungswerkzeug, wie es auch iDog weiter oben meinte. Ich glaube das nicht. Die Herrschaft benutzt den Neugierdetrieb der Forschung und Wissenschaft für ihre Zwecke, ja, aber die Herrschaft ist nicht die Triebfeder des technologischen Fortschrittes. Die Neugier ist es. Deshalb lässt sich der technologische Fortschritt auch nicht abschaffen. Die Herrschaft aber vielleicht schon.
Och, ich seh den 3D-Drucker an sich eigentlich total positiv. Das mit der Waffe war der kleine Zy-Nicker in mir. ;) Der 3D-Drucker wird womöglich in einer ausgereiften Premiumversion einige unserer Rohstoffprobleme lösen, evtl sogar das der Massentierhaltung. Also ich bin sehr gespannt!
Ich ebenfalls......, die Vision von Henry Ford war seinerzeit, Autos zu bauen, die technisch sehr ausgereift, und doch so unkompliziert sind, dass sie jeder reparieren kann und dass die Ersatzteile in Supermärkten verkauft werden.
Auch wenn ich kein "Fordist" bin, und viele der Einschätzungen dieses Tycoons nur eingeschränkt oder überhaupt nicht teile, finde ich diesen Anspruch sehr fortschrittlich und darüberhinaus auch noch sehr nachhaltig.
Somit ist doch die Frage warum wir meinen, der technologische Fortschritt sei vor allem anderen ein Herrschafts- und Unterdrückungswerkzeug, wie es auch iDog weiter oben meinte.
dafür dass du das nicht glauben musst, hab ich knallendes beispiel: das manhattan-projekt, wodurch die usa die atombombe bauen ließ. die technik gab es nicht, sie musste teuer erarbeitet werden. aber nach dem erfolg des projekts waren die herrschaften der usa weltmeister, supermacht.
darum und nur darum ging und geht es mit der forderung nach mehr studenten in den technisch-mathematischen fächern.
milgram hat sich verrechnet. die psychologie tat schon gute dienste, vor allem fürs militär. aber seine untersuchung über den gehorsam - wieder interessant fürs militär und herrschaft - ging gegen seine ideologie in die falsche richtung. wenn ich jemanden frage, ob er das milgram-experiment kennt, kommt bei lehrern und abiturienten in aller regel die antwort nein.
und warum ist das so? weil es die schärfste kritik am system der herrschaft ist. sowas muss nicht allzu öffentlich werden, was es aber in den 60er jahren war. das gras von einem halben jahrhundert ist hoch darüber.
grüße, hy
dafür dass du das nicht glauben musst, hab ich knallendes beispiel
Ein Beispiel als Beweis für eine allgemeine Aussage? Da hätte ich jetzt mehr erwartet. Natürlich ist das Manhattan-Projekt eine Herrschaftsaktion gewesen. Aber ein furchtbares Beispiel belegt doch noch keine These!!!
Da haste mit den Mayas nen Punkt getroffen, der mich fast überzeugt, aber auch traurig macht. Aber das würde dann bedeuten dass die Machtanhäufung wirklich die allergrößte Neigung des Menschen überhaupt ist. Und das wäre doch zumindest infrage zu stellen. Zumal wer mächtig ist, noch lange nicht sicherer lebt. Im Gegenteil. Bist du mächtig, brauchst du Bodyguards ...
Was mit dabei gerade einfällt: Der Innovator ist ja oft der Benachteiligte, weil er sich all die Arbeit macht, etwas naja zu erfinden, nur damit seine durch hartes Arbeiten und Denken und lange Studien und Experimente und so weiter entstandene Neuheit darauf von jedem einfach nachgebaut wird. Die haben dann das gleiche, doch viel weniger Aufwand und Arbeit. Das Patent ist ja nur bedingt hilfreich in solchen Fällen. Insofern bringt es eigentlich nur für kurze Zeit etwas, "es" zuerst zu haben. Sah man ja auch an der Atombombe. Ich schweife ab.
Was Tesla und Edison angeht ... mittlerweile gibt es ja glücklicherweise so manche Mechanismen, das "bessere" trotz Übermacht des "more corporate" an den Mann zu bringen. Case in point: OpenOffice zum Beispiel. Oder Linux. Und überhaupt: Das Internet. Es ist voller Mist und wird auch teils gesteuert von der Herrschaft, aber es ist verdammt nochmal offen, so wie Teslas Technologie. Leute ohne Plattenfirma-Monstrum im Rücken können heute Millionen Views kriegen, ja sogar Millionen Platten verkaufen. In der Freitagscommunity findet man Informationen, die im Gegenlicht der prätenziösen Ukraineberichterstattung der Massenmedien ein schärferes Bild vermitteln. Ist nicht alles schlecht so. ;)
Naja ich glaube der Kollege Beutelratte ist ein klitzekleines bisschen zynischer als sagen wir mal, Du und ich. Traurig machte mich sein Maya-Beispiel, weil das ja nun wirklich gescheit lang her ist und mit Wissenschaft zu tun hat und so und er quasi damit belegt dass das schon irgendwie immer so war. Also seit der Zivilisation. Dass die Forschung das Manipulationshandwerk der Mächtigen war. Aber da hab ich mich glaub ich a bisserl schnell von ihm überzeugen lassen, ich bin jetzt wieder nicht mehr so überzeugt. Ha!
Aber halt null profitabel. Mittlerweile kann ja nicht einmal ein Automechaniker mehr ein Auto reparieren. Beim iPhone kann man nicht mal mehr selber den Akku wechseln. Vielleicht kommt eine Generation nach uns die einfach Chip-Umprogrammierung aus dem Ärmel schüttelt wie wir heute eine Schraube festdrehen können. Bisher seh ich das aber noch nicht.
An sich wirkt eine Industrie ja schon verzweifelt, wenn sie ihre (sowieso nach wenigen Jahren bewusst komplett kaputtgehende) Produkte so bauen, dass sie quasi nicht mehr reparierbar sind und immer nur noch gegen ein neues Produkt ausgetauscht werden müssen. Momentan macht das den Verbrauchern noch Spaß, weil jedes neue iPhone irgendwie was cooles neues bietet oder so (keine Ahnung, hab seit zwei Jahren ein kleines Samsung-Smartphone, vorher Cybershot ohne Touch). Aber wenn wir irgendwann alle paar Monate ein neues Telefon kaufen müssen, werden wir auch irgendwann sagen "Stopp! Ich bin doch nicht komplett bescheuert!" ... Leider dauert es immer ganz schön lang für solche Erkenntnis in der Bevölkerung, und in der Zeit haben die Firmen ihren Reibach gemacht. Wenn die Leute dann nachhaltigere Geräte fordern, wird Apple oder sonstwer damit drohen, viele viele Leute zu entlassen und dann wird der Staat, welcher auch immer, dem armen Konzern mit Subventionen und Energie-Steuervergünstigungen "zur Hilfe eilen". Aaahrrgggh, ich werde wieder schlechter gelaunt. Gerade gings noch ganz gut. ;))
vormenschen lebten wie sehr viele tiergemeinschaften in strikten rangordnungen, die durch entsprechende instinkte gelenkt waren. die menschwerdung befreite den menschen von der gewalt der instinkte. die hierarchie der späteren zivilisierten gesellschaft bedeutet den rückfall auf die mechanismen der tierischen oder bestialischen rangordnungen.
aber hattest du den punkt der menschwerdung nicht als den startpunkt der zivilisation gesehen bzw. umgekehrt? somit wären die Instinkte und tierisch/bestialischen Rangordnungen ja quasi nur gaaaaanz kurz weg gewesen. Denn die Hierarchie der "späteren" Zivilisation ... was bedeutet das? War die "frühere" Zivilisation nicht hierarchisch? Wann begann die "spätere" und wieviel Zeit der Menschlichkeit liegt zwischen dem Tiermenschen und der heutigen Zivilbestie?
sieh dir das verhalten der zweibeiner in der ukraine und um die ukraine an. die wissen nicht, was sie tun. die hierarchie diktiert ihr verhalten.
Alles menschliche ist irgendwie hierarchisch. Und nicht alles hierarchische ist unmenschlich. Wie ich schon oft hier schrieb, das Konstrukt der Demokratie, wie auch des Kommunismus, beides als Ideologien ja als entweder antihierarchisch oder zumindest nur minimal zwangshierarchisch gedacht, ist mit der "Natur des Menschen" nicht wirklich vereinbar. Alle Strukturen der Gesellschaft sind irgendwie hierarchisch: Familien, Kirchen, Unternehmen, Schulen, Parteien, alle hierarchisch im Großen und Ganzen. Ist irgendwie unser Ding, diese Hierarchie. Ich glaube das lässt sich nicht beseitigen. Um jetzt deinen Satz von oben ("die wissen nicht, was sie tun. die hierarchie diktiert ihr verhalten.") noch einmal aufzugreifen. Würden sie etwas anderes tun wenn sie wüssten was sie tun? Was tun sie denn was sie nicht wissen?
Tut mir leid, ich hänge mich manchmal an Formulierungen auf, die ich nicht ganz verstehe, sorry wenn das den Argumentationsfluss ein bisschen ins Stocken bringt...
Schade irgendwie. Am Sonntag abend kamen so viele neue Blogs dazu dass der hier gleich aus der Neu-Liste rutschte. Empfohlen hat ihn die Redaktion auch nicht, so entgeht er einigen Leuten die ich hier gerne mitdiskutieren gesehen hätte, von denen ich glaube dass das ein Thema für sie wäre ... naja. Man kann nicht alles haben. :(
Dabei fällt mir auf dass ich dem Kollegen Costa Esmeralda mal ein ziemliches Brett gegeben hab dafür dass er sich aufgeregt hat dass sein Blog nicht empfohlen wurde und deswegen weniger Aufmerksamkeit bekam als seiner Ansicht nach durch seinen Schreib- und Rechercheaufwand gerechtfertigt gewesen wäre. Das fand ich ganz schön narzisstisch. Hoffentlich klang ich grad net so, so wars nämlich gar net gemeint!!! Wirklich! Äh. Wieso schreib ich dir das? Hab keinen Bock ins Bett zu gehen obwohl ich in sechs Stunden rausmuss um mich dann auf der Messe fürchterlich zu langweilen. Und mein Drei-Finger-Tipp-System flutscht grad mal so richtig gut, das macht Spaß. Und Musik kann ich um halb eins keine mehr machen, sind ja Nachbarn auch noch da und die haben alle "normale" Jobs. ;) Aaaaah! Na gut, ich versuchs mit schlafen.
Ich behaupte jetzt mal tollkühn dass die Geschichtsschreibung sich auf die vertikalen Prozesse konzentriert hat, z.T. aus Betriebsblindheit weil sie selbst ("Geschichte wird von den Siegern geschrieben") aus der vertikalen Perspektive geschrieben haben und noch schreiben, und z.T. weil die Geschehnisse in der Vertikalen "lauter" waren als die in der Horizontalen.
Ich glaub die Debatte verheddert sich gerade ein bisschen in der Frage ob Herrschaft ein Konstrukt oder ein Grundbedürfnis des Menschen ist. Die Frage ist doch: Können wir ohne?
Och, nach gefühlten Jahren Putinheadlines darf schon auch mal kurz was anderes oben stehen, würde ich grundzipiell sagen. Ob das nun der FCB oder wie jetzt gerade der olle Tebartz-Schnösel sein muss steht auf nem anderen Blatt. Aber sein wir mal ehrlich: Wenn Nachrichten ausschließlich aus "Hier ist es gerade ganz schlimm. Und dort auch. Und da könnte es bald sehr sehr schlimm werden." bestehen würde, würden sich auch nur noch Masochisten damit beschäftigen. Das sind zwar weit mehr Menschen als es zugeben würden, aber dennoch ... ;)
Check your claim, selbsternannter Anarchist. Du könntest dir was vormachen. ;)
Wir haben doch so ein paar unauffällige westliche Länder mit geringer Bevölkerungsdichte, wie Norwegen oder Kanada, da scheint einiges besser zu laufen. Nicht alles, siehe Breivik, aber doch erscheinen uns diese Länder halbwegs friedlich und zufrieden. Die Kanadier haben genauso viele Schusswaffen wie die USA, wegen Bären und Wölfen und so, aber sie erschießen sich nicht gegenseitig. Sie führen kaum Krieg, von aggressiver Wirtschaftsexpansion liest man auch nix. Wenig Menschen, viel Platz, das scheint mir eine gute Voraussetzung für ein "leben und leben lassen"-Modell zu sein. Sprich: Ich geb dir und deinen Zahlenspielen recht. Hat bissl gedauert, aber dennoch ... ;)
Also HartzIV? Erbe? Lottogewinn? ;)
Alles Gut ! Humor ist, wenn man trotzdem lacht :o))
Ich sehe in diesem Zusammenhang vor allem ein Totalversagen der Politik, welche der Wirtschaft schon vor langem einen vor den Latz hätte ballern müssen, von wegen Geräte, in denen ohne Ende wertvolle Ressourcen (Gold, seltene Erden, etc) verbaut werden, als Wegwerfprodukt zu konzipieren......
"Ob wir Dinge anders tun würden, wenn wir wieder am Anfang stünden und wüssten was schief gegangen war? Ob die Menschheit klüger wäre?
Wäre, wäre, Heckenschere."
Dein etwas pathetischer Schluss des Textes, reizt zum konjunktivieren...., ich würde mal sagen, wenn wir mehr Politiker und weniger Karrieristen in unseren Parlamenten hätten, ich meine Menschen mit "cojones", dann wären auch die verabschiedeten Gesetze näher an den Menschen und weiter entfernt von der Wirtschaft. Aber jeder neue Morgen ist ein Neuanfang, und alle vier Jahre werden die Karten neu gemischt und verteilt. Hoffentlich schafft es beizeiten ein Mensch, und keine Marionette, so weit nach oben, dass die angeblich so alternativlose Freiheit der Märkte und der Wirtschaft endlich eingeschränkt und so zurecht gestutzt wird, dass beides wieder den Menschen dient, und nicht umgekehrt. Dafür bräuchte man inzwischen tatsächlich eine schön scharfe Heckenschere.
aber hattest du den punkt der menschwerdung nicht als den startpunkt der zivilisation gesehen bzw. umgekehrt?
da bist du und die anderen, auch ich, jahr um jahr zur schule getrottet und hast über so etwas grundlegendes wie die geschichte der menschheit doch nichts gelernt...
aber ich bin ein sehr geduldiger oberlehrer. hast glück.
sollte ich vorab vielleicht noch erklären, warum die teuren schulen nichts bringen, was das welt- und menschenbild betrifft? nu, es ist so, dass die kürchen großen einfluss auf die anstalten haben, das kürchliche welt- und menschenbild stimmt gar nicht überein mit dem wissenschaftlichen. in den usa lernt die mehrheit der schüler/innen nichts über die evolutionstheorie. hierzulande gibts ausnahmen, abhängig vom bio-unterricht.
je nun, vor dem urmenschen gabs den vormenschen, nach dem urmenschen gabs den dörfler und dann den städter. die zeit des urmenschen muss nach jahrhunderttausenden gerechnet werden. die zeitspanne der zivilisierten ist bis jetzt allerhöchstens 10 000 jahre lang. das gilt aber nur für einen kleinen teil der menschheit. eine lächerlich kleine zeitspanne im vergleich.
die vormenschen brauchten millionen jahre bis zur menschwerdung. es sieht nicht danach aus, dass der höhepunkt der zivilisation nennenswert über die paar tausend jahre hinaus währen wird...
jetzt manches klarer, ernstchen? wenn ja, können wir weitersehn
grüße, hy
Hui, da fährst du aber Hoffnungen auf die hier wohl gemeinhin als naive Träumereien abgeheftet werden. Vermutlich völlig zurecht.
"Ich glaub die Debatte verheddert sich gerade ein bisschen in der Frage ob Herrschaft ein Konstrukt oder ein Grundbedürfnis des Menschen ist. Die Frage ist doch: Können wir ohne?"
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an einige Ergebnisse, die aus dem "Biosphere"-Projekt in den USA gezogen wurden. Und zwar erinnere ich mich, dass dort auch mit unterschiedlich grossen "Bevölkerungsgruppen" und simulierten "Krisen" experimentiert wurde, und das es wohl so aussah, dass sich in friedlichen Zeiten, ab einer Gruppengrösse von 15 Individuen, Herrschaftsstrukturen herausbildeten, sich Einzelne also einem "Anführer" zuwandten und ihre Eigenverantwortung zum Teil bereit waren abzugeben. Sobald eine "Krise" aufkam, war diese Bereitschaft, auch in kleineren Gruppen, sehr viel ausgeprägter.......
Dann ist der Grund für die "feindliche Übernahme" der Krim in Wirklichkeit auch nicht der Meerzugang für die Schwarzmeerflotte, sondern einzig und allein der leckere Krimsekt!! (Ironie aus) :o))
"Bei gesllschaftlichen Krisen ist daher klar, dass eine horrizontale Gesllschaft die passende Kompetenz schnelle deligieren kann. die Vertikale Gelselschaft sucht erst gar nicht nach allen kompetenten antworten oder kann sie nicht oder nur sehr schlecht akzeptieren , selbst wenn sie zur Verfügung stehen, besonders dann wenn die Hierarchie selbst der Auslöser der Krise ist."
Hiermit hast Du wohl insofern recht, als sich die Beobachtung nur auf "Krisen" von aussen bezog, nicht auf innere "Führungskrisen". Mir selbst ist der selbstregulierende Ansatz auch nicht unsympathisch. Bezüglich Somalia hat es dazu Untersuchungen gegeben, als es dort in ländlichen Regionen für längere Zeit keine übergeordnete Ordnungsmacht gab, haben sich die Dorfgemeinschaften selbst organisiert und auch selbst verteidigt.
Jau, jetzt ist manches klarer, danke. Wär aber nicht nötig mich vorher als unwissendes Opfer unseres schlechten Schulsystems hinzustellen, mal ganz ehrlich. Der Ton macht die Musik. ;) Und nur weil ich mir mit Formulierungen von dir etwas schwer tu, heißt das noch lange nicht dass ich ahnungslos bin. Okay? :)
Der Mensch IST Scheisse.
Meine Korrektur an diesem Satz wäre: Die MenschHEIT (als Masse) ist Scheiße. Der Einzelne hat Potential. Wie wär's damit?
So, und jetzt wieder zurück zum Thema. Wenn die Phase des nicht-zivilisierten Menschen, der aber kein Vormensch mehr ist, so lange war und somit ohne Herrschaft auskam, wie erklären sich dann die Ergebnisse der Biosphere-Studie von denen Knattertom schreibt? Lässt es sich mit dem aktuellen Herrschaftsmensch, der da in der Biosphäre saß, schon erklären? Oder wohnt es doch mehr inne als Du es beschreibst?
Wir können nicht nur ohne , wir können ohne mMn besser.
Und wie sähe das dann aus? Ich bin neugierig! War immerhin auch das Thema von meinem ersten Demokrapitalismus-am-Ende-Blog.
Zum Thema der Mensch ist Scheiße (das hatte der Kollege Beutelratte nämlich auch grad schon aufgefahren, das rhetorische Geschütz), hier meine Einschränkung dazu.
Außerdem, ganz so finster wie du seh ichs ja nicht. Eher wie Wrongkong: "Cause all I see are the people, night and day, pretending to know how the world's winded." She could be talking about us here ...
https://www.youtube.com/embed/2KcSnppe_4g
Man beachte meine Fluppen-Action in Berlin. Naja, hab jetzt seit Samstag keine mehr geraucht, vielleicht bleibts ja...
Deal. Und high five.
Über 13 Millionen Bundesbürger sollen es im letzten Jahr zumindest einmal genommen ("probiert") haben.
Ernsthaft: Ich glaub kein Wort. Das ist kompletter Bullshit. Das wäre ein Siebtel der Bundesbevölkerung. Maximal doppelt so viele haben gerade mal gekifft! Das ist absoluter Bullshit. Aber deine Schlussfolgerung aus dieser angeblichen Studie ist einleuchtend, auch wenn es lange nicht so viele sind wie die Studie behauptet. Aber das trifft natürlich nur auf die Aufputschdrogen zu. Die psychedelischen und naja Chillout-Drogen wurden schon vor Jahrtausenden konsumiert. Wahrscheinlich weit verbreiteter als heute. Und vor allem legal.
Das Problem des Ich beginnt befürchtetermaßen schon mit einem einzigen Du, also dem bloßen Vorhandensein eines Gegenübers.
Joa, deswegen hatten wirs oben von Ländern wie Norwegen und Kanada, meinetwegen auch Island: Wenig Menschen auf viiiiiieeeeeel Raum verteilt. Scheint deutlich harmonischer zu funktionieren als in Quetschlandschaften. Das Du ist demnach vielleicht noch nicht automatisch ein Problem, solange das Ich und das Du genug Nicht-Schnittmengen-Raum für sich ebanspruchen können. Und das kann nun geographischer Raum sein, aber vielleicht auch äh anderer. Metaphysischer. Oder ideologischer. Oder so.
Der Mensch ist schlecht. Womit ich - in dieser Pauschalität - natürlich erstmal nur das Potential zum Schlechtsein meine, von dem ich glaube, dass es in uns allen schlummert - und auf Triggerung wartet.
Mag sein. Dann muss eben die Wahrscheinlichkeit der Triggerung minimiert werden. Durch - einerseits - Abstand, siehe oben, andererseits aber auch durch sagen wir mal Bildung. Durch die Erkenntnis dass das Andere nicht die Bedrohung per se ist, sondern nur wenn man ihm diese Macht über einen selbst zugesteht. Aber das ist wohl eine Sisyphos-Arbeit.
Ahahaha! :))) Okay, das is ja dann schon mal ne andere Prozentzahl. Außerdem haben die alle Breaking Bad geglotzt und sind neugierig geworden, deswegen.
Naja, handeln hat ja einfach immer Konsequenzen. Keine Angst mehr vor Job verlieren oder Arge-Sanktionen haben lässt sich derzeit wohl am ehesten mit dem BGE erreichen, aber das ist äh naja sagen wir mal eine Brückentechnologie.
Der Mensch ist das Windows Vista des Herrgotts Schöpfung. ;))
Hui jetzt wirds interessant: Wäre der Mensch von der religiösen Sünde-Rhetorik befreit, würde er dann womöglich sogar weniger sündigen? Weil das Verbotene/Verfemte ja doch auch immer seinen ganz eigenen Reiz hat. Spannend!
Ach mein Körper hat sich einfach so angefühlt als hätte ich ihn mit dornenbesetzten Speeren durchstochen, überall ... Ähem. Da verliert man irgendwie die Lust auf Selbstzerstörung. Werde dann später mal ein Bier probieren. Is auch schon länger her. Mal sehen.
Uh wollte jetzt keine schlechte Stimmung aufkommen lassen. Alles gut, ich bin voll auf Kaffee, Ersatzdroge yee-hah! Aufgedreht und gaga ... hehe. Aaaah. Ähm. Ja.
Wär aber nicht nötig mich vorher als unwissendes Opfer unseres schlechten Schulsystems hinzustellen, mal ganz ehrlich.
hast du sowas von musik herausgehorcht, ernstchen? hatte ich nicht andere, alle, mich inclusive, bedauert?
hab mich schon früh für naturwissenschaften interessiert. hab abi am mathematisch-naturwissenschaftliche werner-von-siemens-gymnasium gemacht. ist aber schon so lange her, dass ich dringend eine wiederholungsprüfung bräuchte...
Wenn die Phase des nicht-zivilisierten Menschen, der aber kein Vormensch mehr ist, so lange war und somit ohne Herrschaft auskam, wie erklären sich dann die Ergebnisse der Biosphere-Studie von denen Knattertom schreibt? Lässt es sich mit dem aktuellen Herrschaftsmensch, der da in der Biosphäre saß, schon erklären? Oder wohnt es doch mehr inne als Du es beschreibst?
zugegebenermaßen kenne ich nichts genaueres über die versuche in der biosphere. dazu kann ich nichts sagen.
aber es handelte sich bei den versuchstieren um die gleiche sorte mensch, die schon im milgram-experiment durchleuchtet wurde. die leutchen können nicht bei a anfangen, als hätten sie nicht im durchhierarchisierten herrschaftssystem gelebt. sie fallen in die gelebten muster zurück.
dass mensch ohne herrschaft besser dran war und wieder wäre, muss doch niemand beweisen. das ist evident. gegenüber den eigenen eltern ist das menschenkind in der rolle des untertans. aber dabei geht es um konkrete menschen. herrschaft ist apparat. also unmenschlich. so unmenschlich könnten nur kriminelle eltern sein.
herrschaft bedeutet zukunftsverlust, das ende der zivilisation. die zvilisationen oder kulturen, die durch herrschaft zugrunde gerichtet wurden, sind so viele, dass ich geneigt bin, das unbestimmte zahlwort "alle" zu verwenden. das rechne mal hoch...
grüße, hy
Gerade erst gestern verwurstete ich einen Teil des Blogtitels in einem Songtext. Und der ging so: "Wir sind wieder frei! Die Zukunft war gestern, jetzt ist sie vorbei. Der Dinosaurier schlüpft zurück, wir sind wieder frei." Care to analyse my weird mind?
Der Dinosaurier schlüpft zurück, wir sind wieder frei."
mit phantasie, musik und sprache kann mensch versuchen, sich für momente zu befreien. der dinosaurier ist die übermacht der herrschaft. die dinos verschwanden nach dem meteorknall. der mensch verschwindet schon vorher. den knall löst er selbst aus.
Ich glaube zwar nicht dass das was Du beschreibst eine Welt ohne Herrschaft ist, es klingt vielmehr nach der "Brückentechnologie" Bedingungsloses Grundeinkommen und ähnliche Maßnahmen, also kein "system change", sondern nur ein "system adjustment". Aber ich freue mich gerade wie ein kleines Kind darüber wie hier konstruktiv nach- bzw. vorgedacht wird. So ein Thread, in dem sich vielleicht nur wenige tummeln, sich aber gegenseitig konstruktiv "bereichern", ist irgendwie viel wertvoller als ein Hickhackblog wie der von nebenan mit der Frage ob nun Ken Jebsen ein Schwein oder ein Messias ist ... ;)
Unterdrückung, Zwangssituation und Angst ... Nun ja, der Mensch glaubt sich ja oft schon - aufgrund von Angst - in Unterdrückung und Zwangssituation, da braucht bloß der Nachbar seine Fichte zu hoch wachsen lassen. Deswegen ist ja eben vielleicht der Abstand bzw. der fehlende Abstand das Problem. Oder zumindest eines. Hat der Mensch genug Freiraum entwickelt er weniger Angst vor Zwang. Die Urbanisierung ist vielleicht das Grundübel unserer Zipfilisation (sic.) ... hm.
idogs Ideen zur Gesellschaftsveränderung waren mir schon immer sympathisch und fanden in mir ein Wohlwollen in gleich vielen Denk- und Gefühlsregionen. Aber dann meldet sich leider immer wieder neu die leibhaftige Erfahrung und schlägt mir eins über den Schädel in dem sie mir zu flüstert: Schau doch nur überall die ganz konkreten Erlebnisse und Erfahrungen, die du selbst machst! Jahr für Jahr, Tag für Tag. Namen wären ihnen leicht zuzuordnen. Alltagssorgen, wo doch nicht einmal die lächerlichsten Probleme zwischen den Menschen halbwegs intelligent und friedlich gelöst werden können. Keine Kompromisse, keine Übereinkünfte auch bei jenen nicht einmal ,die sich selbst als umweltbewusst, fortschrittlich, sensibel, kooperativ und teamfähig bezeichnen. Ich könnte mir an den Abartigkeiten im Kleinen die Finger wund schreiben und damit der Realität selbst ihren chronischen Wundbrand aufzeigen, der wie Knochenfraß in der Gesellschaft wirkt. Derzeit und aktuell und noch immer ohne Verfallsdatum!
Und dann steht man da mit diesen wünschenswerten, tollen Ideen zum wirklich not-wendigen Gesellschaftsumbruch und hat auf der einen Seite zwar eine ausreichend kranke Gesellschaft, die all diese Mühe lohnt, sieht aber nicht ausreichend viele Gesunde, denen man es zutraut, diesen Heilungsprozess tatsächlich auch zu vermögen. Gut-Meinen tun viele vieles. Dafür kann es ausreichende Mehrheiten oder Größen geben. Gut-KÖNNEN, wennerst einmal eine Reihe von Problemen als Übergangsszenario auftauchen: Da wird es verdammt mager. Fahnenflucht! Da gibt es plötzlich so enge Grenzen im Denken, Fühlen, Handeln, so wenig Vision und Fantasie, dass das Gute schon wieder zerbricht, bevor man es wenigstens kurz erleben durfte.
Ein negativer, destruktiver Beitrag? Das soll er nicht sein. Ich befürworte es ja alles! Dass diese schrecklichen „Abers“ dennoch hochkommen, sind ja nicht etwa private Flausen einer Schwarzdenkerin, sondern gebären sich einzig aus der verstärkten persönlichen Wahrnehmen einer Unwilligkeit zu vieler, die doch zu „satt“ sind, als das sie es „satt“ haben könnten oder sollten.
Manche haben es auch tatsächlich „satt“ – aber nur in der Theorie. Politische Kopfsattheit. An selbst guten und schlauen Gedanken so überfressen, dass in der Praxis bei ihnen aber eben nix mehr geht. Außerdem: „Satte“ rebellieren nicht. Auch nicht gegen 28 Millionen Steuerbetrug eines Einzelnen. Das sind irgendwie alles spannende moderne Märchen. Alltagsentertainment. Für ein paar Wochen oder Monate, die gar keiner richtig an sich heranlässt. Schnell wieder vergessen. Der nächste Skandal braucht neue Schlagzeilen, damit es weder dem Satten noch dem Hungrigen langweilig wird. Auch so hält sich das System, das man nicht verlassen will, weil es einfachzu bequem und unterhaltend ist.. Des Königs neue Kleider!
Aber wo sind Erwachsene, die mit unbestechlichem, weil noch unverdorbenem „Kinderblick“ die ganze Sache eben nicht nur durchschauen, sondern auch die Konsequenz dann daraus auch tatsächlich aushalten, wenn es in Übergangsphasen zwangsläufig „turbulent“ würde.
Ich glaube: Die Ideen sind richtig, sie sind gut und sind – irgendwann – dringend auch zu versuchen. Nur die dazu passende Spezies scheint sich noch zu verstecken…
Braucht es Jahre? Oder doch noch eher noch ein paar Jahrzehnte? Insgesamt erscheinen mir die ungesunden Strukturenalle doch zäher und klebriger zu sein, als ich es von 20, 15 oder fünf Jahren noch geglaubt habe. Ich dachte vor zehn Jahren ernsthaft, die Weltgemeinschaft als Ganzes wäre ein Stück schlauer geworden. Stattdessen marschieren schon wieder Truppen auf unddie Planspielchen jener, die wohl müde über uns lächeln, gehen längst schon wieder in ganz andere Richtungen…
Ich würde ein neues Wort für "zivilisiert" suchen. Und das Potential ... haben "wir" vielleicht nicht, also ALLE. Aber viele von uns. An sich sollte es ein Pilotland geben, sagen wir mal Schweden oder Kanada, die deine Vorschläge umsetzen, gesponsert z.T. von der internationalen Gemeinschaft unter medialer Geroßberichterstatter, so dass alle anderen zusehen können dass soetwas funktionieren kann. Was auch immer "soetwas" genau ist ... die vielbeschworene "bessere Welt" vielleicht? Vielleicht springt der Funke dann über.
Vollkommen korrekt!
Ich denke letztlich geht es um das einzige Kapital mit korrekter Verzinsung:
EINFÜHLUNGSVERMÖGEN
Der Zins daraus trägt den Namen
SOLIDARITÄT
Deine Gedanken (er) lebe ich täglich, die umgebende "Realität" ist grauenvoll. Aber lasse die IDOGS geniale Gedanken noch einmal auf der Zunge zergehen
"In sofern ist eine Fragen nach der "Saat" der neuen Gesellschaft ein Suche nach dem Menschen jenseits der Gesellschaft, in der der asozial agierende Mensch um so eher reüssiert, je asozialer er ist. Bezeichnenderweise wird "asozial" gewöhnlich zur Benennung derer benutzt, die sozial bedürftig sind, und nie zur Nennung derer, die das Soziale negieren und damit soziale Bedürfnisse erst schaffen. Das könnte man ein top down Gesellschaft nennen. Wir brauchen sie also nur auf die Füße stellen, die wenigen wirklich asozialen Strukturen in ihrem kausalen, ökonomischen Erscheinungsrahmen zu sozialen Entscheidungsebenen erheben."
Unsere "Sozialität" wird per Abgabe gedeckelt, um sie dann als Sickerungseffekt an zuvor geschaffene "Bedürftigkeit" zu vermindern.
Wie blöd ist das denn?
Von welchen Wasserköpfen lassen wir uns manipulieren?
Jetzt wird es mir aber gleich mal unheimlich:
schon wieder total korrekt!!
Der selbsternannte "Sieger" betreibt die systemische Konkursverschleppung und mobilisiert alle bekannten demagogischen Umbenennungen zum Erhalt seines Schnneballsystems durch entwendete menschliche Arbeitskraft.
Die gegenwärtigen Widerlegungen seiner eigenen Ansprüche haben die Qualität sein nahendes Ende zu besiegeln.
Die "echte Zivilgesellschaft", die pazifistisch und äh menschenrechtlich ist, und bitte auch naturschützig. ;) Jawoll, bin ich dabei. Bleibt die Frage wie die Gewährleistung dieser drei Voraussetzungen bewerkstelligt werden soll. Strafen? Wenn ja, welche? Polizei? Ist die Exekutive nicht "zu herrschaftlich"? Praktischer wärs doch wenn alle Menschen super wären ... :(((
Die "echte Zivilgesellschaft", die pazifistisch und äh menschenrechtlich ist, und bitte auch naturschützig. ;) Jawoll, bin ich dabei. Bleibt die Frage wie die Gewährleistung dieser drei Voraussetzungen bewerkstelligt werden soll. Strafen? Wenn ja, welche? Polizei? Ist die Exekutive nicht "zu herrschaftlich"? Praktischer wärs doch wenn alle Menschen super wären ... :(((
So sehe ich es auch...........
Es gibt nichts wichtigeres als Gedanken deren Zeit gekommen ist....:_))
Der Kelch nachbarschaftlicher Organisation ist mir nicht fremd...
Meine Nachforschungen zum (mir unbekannten) Begriff "Transitionisten" ergaben erstaunliche freitägliche Zusammenhänge...)) sei es drum.
Wir hören davon............
"Glaubt nicht, ihr hättet Millionen Feinde. Euer einziger Feind heißt - Krieg.“
Erich Kästner
Ooooh, verpennt oder verdrängt?
Vergleichbare Bemühungen in Spanien
http://www.carta.info/70922/postkapitalismus-fur-alle/
A propos Graeber, nach dem eine ehemalige Nachbarin von mir auf Facebook einen Artikel von David Graeber von vorgestern geteilt hat, hab ich mir mal den Spaß gemacht, ihn auf Deutsch zu übersetzen, mehr aus Spaß am Übersetzen, aber durchaus auch ein interessantes Thema das Graeber da anspricht. Hier, ich hoffe mal nicht dass ich damit gegen Copyright verstoßen bin, weil dann wird der sicher gleich wieder gelöscht ... :((
Der Mensch ist das Windows Vista des Herrgotts Schöpfung.
Jup, Updates und Support wurden bis auf weiteres eingestellt... :)
Ich weiß, ihr seid schon weiter, aber zur Sisyphusarbeit bezüglich des triggerns bzw. nichttriggerns muss ich noch was sagen. Das Lernen am Modell geht so fix, da kannst du oft nicht mal bis drei zählen. Der Neurobiologe Gerald Hüther hat mal einen Versuchsaufbau gemacht, bei dem 6 Monate alten Babys eine Animation gezeigt wurde, in der ein gelbes Männchen versucht einen Berg hochzuklettern. Ein grünes Männchen kommt hinzu und hilft dem gelben Männchen. Endlich oben angekommen, wird das gelbe Männchen von einem blauen Männchen wieder runtergeschubst. Anschliessend sollten sich die kleinen Probanden für eine der Figuren entscheiden, ALLE griffen nach der grünen, hilfsbereiten Figur. Der Versuch wurde 6 Monate später mit den gleichen Kindern wiederholt. Diesmal entschieden sich schon ca. 15% für die blaue Figur, usw.usf.
Erklärt wurde das mit der Prägung des Gehirns durch die Umwelt. Die Kleinsten nehmen also schon rasendschnell auf, wer erfolgreicher durch das Leben kommt, und passen ihr Verhalten daran an. Ich finde das durchaus plausibel. Ein Teufelskreis. Jetzt mögen manchen sagen, aber Konkurrenz-/Ellbogenverhalten ist doch nicht per se böse. Für mich ist es aber Nährboden für fast alles, was den Menschen "Scheisse" macht.
Gruß, RTF
Vielleicht gehört diese Zähigkeit, sich für das Gute ( das das Freie und die Liebe meint) einzusetzen, obschones von außen betrachtet oft so wirkungslos erscheint, zu den Besonderheiten des menschlichen Geistes, der offenbar doch fest auf die Veränderbarkeit irrwitziger und selbstgebastelter Zustände setzt, ohne Rücksicht auf den Zeitfaktor. Der Geist steht darüber, der Mensch nicht. Die Identifikation des einen mit dem anderen ist wohl ein Problem. Deshalb muss sich wohl der Mensch viel mehr mit seinem eigenen Geist vernetzen und sollte nicht jeden schnellen Gedankenfurz schon für einen Ausdruck eines klaren geistigen Prozesses halten.
Vielleicht sollten wir allen Kindern und jungen Menschen frühzeitig beibringen, unbedingt an das Unmögliche zu glauben, ohne sich in esoterischem Filz zu verheddern, weil das Unmögliche das ist, das unserem noch unbenutzten Geist am ehesten entspricht. Wie viel nutzen wir? Es scheint noch erschreckend wenig zu sein, was aber auch eine Hoffnung in sich trägt, dass es da mal einen Quantensprung in Sachen Begreifen der Zusammenhänge geben kann. Allein nur das Mögliche anzustreben – politisch, gesellschaftlich –ist für die ohne Vision, die jedoch oft beneidenswert nah an den von ihnen gewünschten Ergebnissen liegen. Auch sie braucht es natürlich. Aber die, die sich früh mit ihren Wunden im Salz schmerzlich winden und die Vision vom klaren Wasser haben, haben dann auch die Kraft, es weiterzugeben – und wenn es noch so lange dauert. Das Problem auch hier: Der Mensch selbst hat keine Zeit (meint, fühlt er zumindest, weil sie ihm wie Sand zerrinnt). Die Zeit wiederum hat oft die „falschen“ Menschen in ihrer jeweiligen Dekade, die ihre Qualität nicht immer be- und damit auch nicht ergreift.
Vielleicht gehört es mehr und mehr auch zur geistigen Entwicklung, dass wir in all diesen Fragen auch selbst hinterfragen, ob und welche offenen Türen von Chancen und Möglichkeiten genutzt werden können.
Das Pilotprojekt Menschenzoo wurde oben bereits besprochen und – wohl leider zu Recht – nach Hollywood verbannt, weil es isoliert unter der Dunstglocke einer künstlichen Welt nicht auf natürliche Weise gedeihen kann. Dennoch braucht es trotzdem Experimente, damit die Deutlichkeit der Machbarkeit des scheinbar Unmöglichen vor allen jenen Menschen vors Auge geführt wird, deren Fantasie und Ängstlichkeit noch in den versteckten Falten des Unterbewusstseins vergraben sind. Hier wären aber“ Planspiele der Menschheitszukunft“ in Schulen (die es wohl hin und wieder einmal irgendwo gibt – ich meine aber mehr, länger, intensiver) wertvolle Werkzeuge, die mit den Themen Selbstverantwortung, Umgestaltung, Vision,intelligente Formen des gemeinsamen Überlebens auf einer humanen Basis mit der rechten Form von Toleranz, Freiheit und Rücksicht, voraus- und zugleich nachsichtig umgehen.Schüler, die – sagen wir ab 14 – spätestens in solche Spiel-Lehr-Modelle kritisch eintauchen, könnten später einmal jene frühzeitig gereifte Gruppe kreativer Denker stellen, die es nach und nach dann auch in die Betriebe und die zähe Masse des politischen Betriebes umsetzen.
Ob und wer solche Ideen aufgreift, weiß ich nicht. Aber Ich fühle, dass es wichtig ist, sie auszusprechen, als Angebot in den Raum zu stellen und darauf zu hoffen, dass jemand sagt: Stimmt, beiden Jugendlichen müssen wir ansetzen.. Aber eben nicht in einem zeitlich-lächerlichen Wochenendspielchen, sondern als Erüben einer langfristigen Strategie, die über Jahre laufen sollte.
Keine Zeit? Lehrplan und so?... Lehrpläne mit Müll, Gerümpel und massenhaft unnützem Wissen, das beleidigend ist für jeden kreativen Kopf. Notfalls sämtliche Kultusministerien austauschen – überspitzt gesagt und ernst gemeint!
Und zum Schluss eine ernst gemeinte Anregung: Was wäre denn, wenn die Wortführer dieser Beiträge in diesem Thread beispielsweise sich zusammensetzten (und seies „nur“ virtuell) und einmalein solches langfristig über 2-3 Jahre angelegtes „Strategiespiel“ Schule entwickeln, dass diese gesellschaftlichen Thesen hier auch aufgreift und implementiert. Vielleicht gibt es ja Schulträger, die ein großes Interesse hätten (und sei es in freiwilligen Nachmittagsstunden) und endlich eine Nachfrage in Gang gesetzt wird, die es schon lange braucht – aber für die es noch kein Material gab.
Gute Ideen zu haben, ja, das ist wichtig und der Start. Aber mir scheint, dass es auch Zeit wird, diese Ideen auf dem Trockendock wirklich auch ernsthaft gerade mit der nächsten Generation zu erüben. Und sei es nur eine einzige Schule, die darauf anspringt!
Wäre das nicht wirklich nachdenkenswert?Von der gesellschaftspolitischen Diskussion nun den Sprung zu machen, in die konkrete lebende Neugier und Bereitschaft unverbrauchter Geister, die schon in wenigen Jahren die Geschicke lenken und bisher so herzlich ungeübt in all dem sind.
Ich würde es toll finden, wenn der Schritt vom öffentlichen Schreiben (Diskutieren) ins öffentliche Tun käme.
Moin,
beim erneuten lesen des Artikels und aller Kommentare kamen mir noch so einige Gedanken. Einer vor allem, frei nach Volker Pispers und der Idee hier, Schweden als "Versuchsland" anzusehen / anzusetzen.
Pispers fragt sich, was glücklich macht und wo die glücklichsten Menschen leben. In Skandinavien! Und was die aktuell grössten Sorgen in Deutschland sind, nämlich Einwanderung und höhere Steuern. Er spitzt das dann schön auf die Boulevardschlagzeile, Deutsche würden langsam aussterben zu und endet mit der Aussage, dass genau die Dinge, die glücklich machen, die sind, vor denen die Deutschen am meisten Angst haben, nämlich mehr Platz und hohe Steuern.
Leider kann ich aktuell nicht auf du-tube verlinken, vielleicht kann das jemand nachliefern?, es ist im Programm "bis neulich", ganz am Ende zu finden.
Eine alternative Form des Zusammenlebens, oder vielleicht auch in der Mehrzahl, alternative Formen des Zusammenlebens sind für mich durchaus vorstellbar, wären aber durchweg an marktbeschneidende Instrumentarien gebunden.
Als einleitende Maßnahmen würden mir da vor allem einfallen:
Abschaffung von Kommerzfunk und Fernsehen
Eingeschränkter / lizensierter Marktzugang für schädigende Produkte, wie z.B. Verpackungen, Automobile, Drogen, Waffen sowieso, etc.
Wechsel von einer Überfluss- zu einer Bedarfswirtschaft, mit Schwerpunkt auf Werterhalt anstatt Wertverfall
Ich finde es interessant, dass gerade die Länder im nördlichen Bereich der gemäßigten Klimazone diejenigen westlichen Länder sind, die am ehesten Gelassenheit und Zufriedenheit ausstrahlen: Schweden, Norwegen, Finnland, Island, Kanada und - auf der südlichen Halbkugel entsprechend im südlichen Bereich der gemäßigten Zone - Neuseeland. Bei den "nicht-westlichen Nicht-Industrienationen" (Grimme-Preis für schlechtestes Wortgerümpel seit Merkels Neujahrsansprachen-Best-Of) sind es eher die tropischen Gefilde. Zufriedenheit scheint also im direkten Zusammenhang mit Bäumen zu stehen! ;))
Ich schau mal ob ich die Pispers-Stelle finde, wird bisschen schwierig, da sein Programm seit 2002 bereits "Bis neulich..." heißt und dauernd erneuert wird, es gibt Dutzende Mitschnitte von verschiedenen "Bis neulichs" auf YouTube ...
Habs gefunden:
V. Pispers, "bis neulich"
ganz am Ende........, aber auch das davor ist sehr hörenswert!
"Stimmt, bei den Jugendlichen müssen wir ansetzen.. Aber eben nicht in einem zeitlich-lächerlichen Wochenendspielchen, sondern als Erüben einer langfristigen Strategie, die über Jahre laufen sollte."
Stimmt!, das sollten wir tatsächlich, und die Jugendlichen warten nur darauf, sie sind engagiert, interessiert und far beyond TV......,
organisiert sind sie praktischerweise auch bereits, die JuPis, die "Jungen Piraten".
@idog @knattertom usw.
Ich habe meiner latenten Unzufriedenheit nachgespürt, die zwischen den m.E. wirklich guten Ideen einer Reihe von Schreibern hier und der real existierenden Wirklichkeit urständet und komme zu folgendem (Zwischen?)Ergebnis:
Das Wissen und die Erfahrung der "Alten" und die Offenheit und Bereitschaft der jungen Menschen kommen absolut ungenügend zusammen im Sinne eines Tätigwerdens, das über "bloßes" Schreiben oder Diskutieren hinausgeht. Noch immer wird teilweise das "Falsche" (weil Unzeitgemäße) gelehrt, noch immer sind die geistigen Verkrustungen in Schul-Behörden ein Riesenproblem, noch immer wird auch die Weitergabe von Wissen an Schulen durch Außenstehende in einer Weise reglementiert, die frischen Wind in die Sache der Zukunftsgesellschaft selbst bringen. Das ist so etwas von uncool und dumm, dass man sich die Haare raufen könnte. Geredet und geschrieben wird viel: praktisch erübt zu wenig. Und wenn doch, dann vielleicht von Gutwilligen, die aber auch nicht immer die Kompetenz zu haben scheinen oder die Sache brav-halbherzig angehen.
So ein Typus wie Idog (ich kenne ihn nicht persönlich! – deshalb „Typus“), der z.B. hier im Freitag radikal im besten Sinne des Wortes (radix, an die Wurzel gehend!) rüberkommt, gehört vor superkritische Jugendliche (und seien es nur zwei private Nachmittagsstunden in einer Art politischem Sondercolleg), wo die Dinge umfassend durchgespielt werden. Lebendig, spannend, intensiv, kritisch, ergebnisoffen und ohne faule Kompromisse. Auch das ist natürlich "nur Spiel", aber es geht bereits übers "reine Schreiben" hinaus. Vor allem aber übers „nur“ Lesen. Denn etwas "nur" zu lesen (verstehen), ist ein anderer Akt, als es zu schreiben (erst einmal zu erarbeiten und sich damit eine andere Kompetenz in der Sache zu erwerben). Es aber -experimentell zu TUN, ist der erste Höhepunkt, bevor man später im Leben selbst... usw. Nur: wer tut denn schon als Erwachsener etwas "im Leben selbst", das zugleich auch die klare Handschrift einer echten Wandelkraft trägt? Um dafür genügend Menschen zu haben, sollten diese frühzeitig optimal vorbereitet sein, weil sonst ein geistiges Werkzeug fehlt, das ja bisher auch an keiner Schule gelehrt wird.
Knattertom: Ja, Piraten usw. politische Jugendgruppen und so: Alles wichtig auf seine Art. Soll alles auch probiert werden. Aber auch hier hängt man doch sehr schnell wieder in" Strukturen" fest, die einerseits überall gegeben sind, wo aber der Einzelne eben nicht frühzeitig das sinnvolle Aufbrechen zur rechten Zeit erlernt hat. Oder werden bei den Piraten, Grünen, Linken usw. etwa ernsthafte Schulungen angeboten, die sie das nachfolgende Beispiel beschreibt. Oder wird nicht in jeder Partei vor allem nur die eigene Parteilinie als einzige „gelehrt“, falls überhaupt etwas wirklich über einen längeren Zeitraum (und bitte kein lächerliches Wochenendseminar!) gelehrt wird?!!?
Was ich meine: Alle, die hier wirklich zukunftsträchtig und engagiert schreiben und qua Denken in gewisser Weise handeln, sollten (im Rahmen ihrer privaten Möglichkeiten) wirklich vor engagierte Jugendliche treten - live, direkt und herzerfrischend konfrontativ wie auch konstruktiv.
Konkret:
Nur zehn solcher erfahrener Haudegen mit ihrem wissenden alten, dennoch jung gebliebenen Geist über 5 Jahre auf eine Horde junger, unverdorbener, kritischer Geister "losgelassen" würde vermutlich zu einem viel nachhaltigeren Ergebnis führen als der tausendste Artikel im "freitag" innerhalb einer geistig homogenen kleinen Gruppe, die sich bestätigt (wobei letztes nicht negativ gemeint ist und sich beides ja auch nicht ausschließt, sofern es der persönliche Zeitfaktor erlaubt).
Wäre es nicht spannend, wenn hier in wenigen Jahren stünde: Die User A, B, C,D, E, F , machten jeweils ein zweijähriges gesellschaftspolitisches Experiment mit jeweils ca. 15-20 Schülern den Schulen K, L, M, N, O, P mit dem Ergebnis "soundso".
Diese Schulklassen hatten die Aufgaben zu lösen, wie der Umbau einer Gesellschaft basisdemokratisch in den Bereichen: Finanzen (Zinswesen, Bankenwesen, Eigentum), Umwelt (Ökologie, Nachhaltigkeit, Ernährung, Tierschutz), Rechtswesen (EU-Recht, internationales Recht, Nationales Recht, Eigentum), Bildung (Lehrplanverordnungen, neue Formen des Lernens, Notendruck, Lernlust), Verteidigung (Bündnisse und ihre Strukturen, Umbau usw.) u.v.a. als realistischer Denkansatz mit direktem Bezug auf die derzeitigen Realitäten (incl. Individual- und Massenpsychologie, Gesellschaft, Religion, Kulturuelle Besonderheiten, pol. Staatsform) so durchzuspielen sind, dass am Ende mehr Gerechtigkeit in allen Bereichen als Grundpfeiler einer humanen Gesellschaftsform erreicht werden kann. Ohne den Verlust demokratischer Freiheiten, Erhöhung der Selbstverantwortung bei ausreichender Existenzsicherung usw. Dabei sind auch die Fragen der Armuts-Migrationsbewegungen ebenso in ihrem Kern und ihren Phasenbewegungen zu durchleuchten, wie auch die Fragen der mafiösen Strukturen, Verfilzungen und Geldschiebereien sowohl zwischen Staaten wie auch Konzernen oder superreichen Einzelpersonen.
Und da ich schon dabei bin: Nach einem Pilotversuch könnte so etwas (das hier nur rudimentär dargestellt ist), aber in vielen Ländern mit all den kritischen Jugendlichen versucht werden, die vor ihren eventuellen späteren Parteikarrieren das überparteilich als Denk-Übung schon mit im Gepäck haben.
Ist selbst dieser schlichte Wunsch zu utopisch? Er würde kaum Geld kosten! Es gibt doch hier gleich eine ganze Reihe von intelligenten, kritischen, weitsichtigen Menschen mit Format, Erfahrung und nicht korrumpiertem Herzen,, die ab oder um die 60/65 in Rente gehen und vielleicht mit solchen überaus spannenden Gesellschaftsexperimenten an Schulen einen immensen Wissensschatz besser einbringen könnten, als "nur" schreibend im Internet.
Ein frommer Wunsch mit leisem Aufforderungscharakter an alle, die das geistige und persönliche Format wie auch die Möglichkeit dazu hätten….
Unbedingt! Im Prinzip müsste es an Schulen, zumindest in der Oberstufe zwei Stunden in der Woche geben, nennen wir das "Fach" mal tollkühn "Antischule" damit die Schüler es cool finden, in denen genau das gemacht wird: Über Dinge reden die nicht Systemanforderungen darstellen, sondern infragestellen. Ja, es wäre im System eingebettet, aber andersweitig, auf freiwilliger Basis bekommst du nur eine Art Elite zusammen.
@ernstchen
Prima! So meine ich es! Und nun!?...
1. Wie kommt man an solche Leute, die es vermögen, wollen, tun?
2. Sind sie z.B. hier unter den aktiven Usern zu finden?
3. An welchen konkreten Schulen könnte man sie unterbringen (es müssen ja nicht immer nur staatliche Schulen angedacht werden, falls das die behördlichen Rahmenbedingungen zu schwierig sind).
4. Wer hat Kontakt zu Schulleitern oder GEnehmigungsbehörden?
5. Könnte man es notfalls auch über die Jugendorganisationen versch. Parteien - aber überparteilich! - versuchen?
6. Was ist mit politischen Stiftungen? Auch sie sind zwar immer irgendwo her vom Geld her parteigebunden, vielleicht aber ja dennoch offen (doch dazu müsste ein vernünftiges Konzept her, dass über meinen Ansatz gründlich hinausgeht - und auch die zur Verfügung stehenen Leiter auf Zeit eines solchen Experimentes)
... ich würde es toll finden, wenn aus einer guten Artikelserie hier auch einmal handfest etwas in die Wirklichkeit des Menschen umgesetzt wird und nicht nur als Geistesperle im Hirn weniger schlummert.
Gleich noch ein Nachtrag:
Könnte z.B. nicht auch eine kritische Zeitung oder anderes Medium bei einem solchen Versuch mit helfen, ihn ebenfalls kritisch in den verschiedenen Phasen begleiten und so ebenfalls aus dem Wachsfigurenkabinett des reinen Denkens und Diskutierens (das damit nicht diskreditiert ist!) heraus kommen ?
Wäre dafür der Freitag nicht bestens geeignet? Wer also Kontakte zu entsprechenden Redakteuren hat, die eine Offenheit für Experimente besitzen und diese journalistisch begleiten würden: Hier wäre doch eine hervorragende Möglichkeit, es wenigstens zu versuchen. Selbst wenn am Ende dabei herauskäme: Keine Schule war bereit --- oder: 10 Schulen hätten ja mitgemacht, aber wir haben einfach keinen kompetenten Leute dafür gefunden... usw...
Auch das wäre eine Nachricht. Auch aus schlechten Nachrichten könnte man intelligente Schlüsse für die Veränderung von Zukunft in der Gegenwart ziehen!
auch einmal handfest etwas in die Wirklichkeit des Menschen umgesetzt wird
Oh ja, ich bitte darum!! Ich glaube es kommt gar nicht unbedingt auf eine Megakompetenz des einzelnen "Antilehrers" an, ich merke zum Beispiel bei meiner Nichte (15), die mich schon immer als ihren "coolen Onkel" besonders in ihr Herz geschlossen hat, dass sie einfach besonders neugierig bei jemandem zuhört, der nicht die Regeln nachplappert die Eltern, Lehrer und Gesellschaft ihr immer wieder vorbeten, sondern der einfach mal drauf scheißt und von anderen Sachen erzählt. Der "andere Blickwinkel auf die Dinge", abseits vom pädagogischen Mainstream ist schon mal ein Anfang, deswegen kann ich mir mich selbst für sowas auch schon vorstellen, obwohl ich nicht der große Wissende hier in der FC bin, eher der Fragende. ;)
Wobei gewisse Regeln trotzdem bestehen müssten, oder? Also z.B. den Schülern keine Drogen geben und so. ;)
Das Ganze drogenfrei mit klarem Hirn durchzuziehen, dürfte das Ergebnis entscheidend beeinflussen!...:-) .... wenn es denn je ein Ergebnis wird/würde, weil sich Menschen finden, die z.B. wie clevere Nichten und coole Onkelz zusammenpassen.
Aber vermutlich verpufft wieder alles hier im Disneyland des Geistes, ... Gutes angedacht ... und wie immer: Puffffff!
Gute Gedanken kluger Köpfe sind halt letztlich auch nur Flugsamen, der zwar hin und wieder Keimlinge durch Beton treibt, aber in seiner Masse trotz Klasse einfach nicht ankommt...
Wäre schön, wenn ich irrte!
Ich verbitte mir dieses z am Ende von Onkel!! ;) Aber ich bin da ein bisschen optimistischer. Selbst hier in Debatten den Geist schärfen und das geschärfte dann in eine "echte" Unterhaltung in einer Kneipe oder sonstwo zu tragen, ist schon ein hilfreicher Ausbruch aus dem "Disneyland des Geistes" (schön garstiger Begriff), es ist ein Anfang.
@ernstchen...
Jeder kann ja nur von seiner eigenen Erfahrung sprechen: Aber tatsächlich Geist (z.B. Kneipen usw.) zu schärfen mit dem Anspruch, dass dann auch etwas mehr PASSIERT ist, ist ein Trugschluss - in aller Regel. Und die extrem wenigen Ausnahmen, sind eben die Ausnahmen, die aufgrund Ihrer quantitativen Dürftigkeit alles nur weiter festzementiert haben - auch wenn es ja richtig gedacht war. Aber von wem wurde es denn gedacht und eben nicht schon früh erübt? Von der letztlich doch elitären Intelligenzia, der zwar potenziell jeder beitreten darf, wenn er denn kann,... aber eben auch wenn er denn kann!
Verstehst, was ich meine? Abertausendfach wird alles gut und richtig gedachte vortrefflich diskutiert - und (fast) nix passiert. Wo ist occupy?
Straubhaar und Probst hatten wohl recht, was Deutschland angeht. Aber vermutlich war ihre Mutmaßung sogar noch zu kurz gegriffen, wenn man sich 2014 umschaut.
Gestern sah ich eine Fernsehsendung aus Österreich während meines Hometrainings. Massenhaft viele Jugendliche wurden bei ihren Intelligenzressourcen gepackt. Wer ist worin wie gut? Die besten bekommen dann bald Weltreisen und Praktikumsplätze in den größten Konzernen auf allen Kontinenten. Heißt: Die Wirtschaft weiß Intelligenz früh zu nutzen. Die Medien machen mit. Die Fernsehsender und Publikum sind begeistert! Vortreffliche Ressourcen.
Die Politik hat wohl eher Sorge, solches Potenzial freizulegen. Aber wäre es für die Medien (Fernsehen, Zeitungen, Rundfunk) nicht dennoch interessant, endlich von der bloßen Schreibe wegezukommen? Die Schulen unterstehen den Wünschen der Politik. Und die, die es anders sehen, reden und reden und reden... (schreibend oder verbal).
Nein, Ernstchen, ich kann mich mit dem Vorschlag ( nach dem Motto: geht in Kneipen, auf Partys, auf Sommerwiesen... usw. )so nicht a l l e i n anfreunden, weil alles schon als ergebnislos über zu viele Jahre erfahren... Was jeweils dabei - bestenfalls! - raus kam, waren "nette" Unterhaltungen, wo man nicht ständig wegen Unterforderung das Gähnen unterdrücken musste.. aber eben doch letztlich wieder nur Rederei, die bei den meisten Kopfsache blieb und in keinem einzigen Fall (den ich erlebte) über den Rahmen des Gespräches letztlich hinausging. Ist es die Sattheit, die alles verpuffen lässt? Braucht man denn immer nur Rebellionen, obschon die friedliche Alternative Jahrzehnte an die Pforten klopft und doch nur wahrgenommen werden will? Ist es in einer Diskussion nicht auch schrecklich lästig und unbequem, wenn jemand einen Schritt weiter möchte und dafür Mitstreiter braucht, um es zu verwirklichen?
Ich bleibe bei meinem Wunsch nach lebendiger, gesunder Lehre durch Menschen, die das Zeug dafür haben und die es gewiss auch gibt. Eine Lehre , die Aug in Aug und von Herz zu Herz über Kopf und Bauch lokal stattfinden muss... aber nicht nur in Form schriftlicher Zu- oder Gegenreden ohne jegliche Konsequenz! Eine Lehre über gesellschaftspolitisches Bewusstsein, dass früh (nicht zu früh!), langfristig, pädagogisch wertvoll, niemals missionierend oder einer bestimmten Partei verpflichtend, auf freies Denken hin prägend, ihren Weg in den Alltag als normaler Bestandteil von Bildung findet.
Nein, Ernstchen, ich kann mich mit dem Vorschlag ( nach dem Motto: geht in Kneipen, auf Partys, auf Sommerwiesen... usw. )so nicht a l l e i n anfreunden, weil alles schon als ergebnislos über zu viele Jahre erfahren...
Nein, allein ganz sicher nicht. Aber dass nichts passiert, stimmt einfach nicht. Und so verschrien so Netzwerke wie Facebook hier in der FC sind (was womöglich auch ein bisschen am Durchschnittsalter liegen mag - nichts für ungut), sie könnten heute - zusammen mit anderen Möglichkeiten die das Internet eben erst seit ein paar Jahren bietet - ganz andere Verbreitung bieten, ganz andere Informationsbeschaffung, ganz andere Möglichkeiten sich weltweit zu verknüpfen. Dass früher nix passiert ist muss gar nichts heißen für heute. Denn heute ist der Mensch kein anderer, aber er hat ganz andere Werkzeuge der Kommunikation zur Hand.
"Knattertom: Ja, Piraten usw. politische Jugendgruppen und so: Alles wichtig auf seine Art. Soll alles auch probiert werden. Aber auch hier hängt man doch sehr schnell wieder in" Strukturen" fest, die einerseits überall gegeben sind, wo aber der Einzelne eben nicht frühzeitig das sinnvolle Aufbrechen zur rechten Zeit erlernt hat. Oder werden bei den Piraten, Grünen, Linken usw. etwa ernsthafte Schulungen angeboten, die sie das nachfolgende Beispiel beschreibt. Oder wird nicht in jeder Partei vor allem nur die eigene Parteilinie als einzige „gelehrt“, falls überhaupt etwas wirklich über einen längeren Zeitraum (und bitte kein lächerliches Wochenendseminar!) gelehrt wird?!!?"
Danke für deinen Kommentar.
Ich stimme IDOG zu, innerhalb der bestehenden Strukturen des Bildungssystems mit Länderverantwortlichkeit, Kultusministern und rigiden Lehrplänen bei verkürzter Lernzeit, bietet die Schule nicht ausreichen Freiraum.
Was natürlich nicht heissen soll, dass sich nicht auch Schulen beteiligen könnten, wenn die Leitung zustimmt, aber es wird wohl eher so sein, das die Jugend erst andere Bereiche gesellschatlichen Zusammenlebens verändern müsste, bevor auch das Bildungssystem verändert werden kann.
Die JuPis der Piratenpartei fielen mir spontan ein. Ich war für etwa ein Jahr bei den Piraten aktiv, nun bin ich im Ausland. An die Piraten hier hatte ich eine Anfrage gesendet, aber bisher habe ich keine Antwort bekommen. Als ich das erste mal zum Stammtisch, einen Kreisverband gab es dort zu dem Zeitpunkt noch nicht, kam, war mein Wunsch, mich bei den Piraten vor allem um die Jugendarbeit und um internationale Verbindungen mit zu kümmern.
Nach meinem Verständnis müsste eine solche "Antischule" auch europaweit konzipiert werden, denn der Hebel, um das deutsche Bildungssystem zu verändern liegt wohl am ehesten im Europarecht.
Ich denke, eine solche Idee würde bei den Jungen Piraten sehr positiv aufgenommen werden, was ja nicht zu heissen braucht, dass es eine Exklusivveranstaltung bleibt.
Du fragtest noch nach Schulungen oder Seminaren, die ersten internen Aktionen bei den Piraten, neben der Gründung des Kreisverbandes, waren Schulungen in den genutzen Werkzeugen, vor allem das Wiki, den Mailinglisten und der Internettelefonie, was für einige Ältere schon eine ziemliche Herausforderung war, ihnen aber auch viel gebracht hat.
Die festen Strukturen bei den Piraten sind nur vorhanden, weil unser Parlamentarismus es verlangt, ansonsten sind dort alle zum mitmachen eingeladen und man wird nicht schief angesehen, auch nach längerer Zeit nicht, wenn man sagt, man möchte sich, auch ohne "Parteibuch", einfach nur mit beteiligen.
@ Knattertom
Piraten... Sicher, auch ein Ansatz. Nach gutem Segelwind nun Flaute. Muss nicht so bleiben. Aber sie kämen vermutlich weder in Schulen noch in Antischulen, allein schon weil sie eine feste Partei sind, auch wenn eine Reihe von Strukturen gewissen Umständen geschuldet sind. Wenn eine Partei, dann alle. Aber Parteipolitik meinte ich in KEINEM Fall aus Gründen der Indoktrinierung (auch wenn diese mal stärker, mal erträglich schwach je nach Partei sein könnte). Nein, freies Denken braucht eine parteipolitische Unabhängigkeit. Privat für sich kann man sich dann immer noch für eine Partei entscheiden. Und das "schulen" war nicht im Hinblick auf das technische, rhetorische Werkzeug gemeint, sondern auf die Fähigkeit einer inneren Unabhängigkeit, also eine andere, tiefere Ebene, die Schüler zumeist in keiner Schulform erlernen, meist auch nicht zuhause. Das ist natürlich ein lebenslanger Prozess - und die hier im Freitag, die es können, haben es sich vermutlich allein beigebracht. Aber man errechne die Prozentzahl zur Gesamtbevölkerung im Nullkommabereich.
Ansonsten stimme ich Dir und iDog zu im Hinblick darauf, dass es in "Schulen" auch nicht klappen würde, weil ... Gründe kennen wir, sind ja auch schon anfänglich benannte. Nur, da wäre die potenzielle Ansprechgruppe... (deshalb allein kam ich auf "Schule", welcher Art auch immer). Ok, wird nicht klappen.
@iDog
Eine als Nebensatz daherkommende Aussage hat mich nochmals aufmerksam gemacht: "Zwischendrin, nachdem die ZEIT ihre Community zerschossen hatte, war ich mal eine Weile Mitglied eines Privatblocks zum Thema Demokratisierung." und lässt mich nachfragen, weil es meinen Fragekern ja berührt.
Was ist aus dem offenbar ja intensiveren Privatblock geworden? Also damit meine ich natürlich nichts Privates, das es nicht braucht, sondern nur in Bezug auf das Ziel. Wenn die Diskussion noch tiefer war, klar, dann sind die innen Sinne für alles schärfer geworden. Darum ging es ja sicher auch. Noch genaueres Schauen, noch genaueres Lesen, noch feinere Spürnase. Aber dann!.... Was dann? Ist es in eine Umsetzung als Multiplikator über das Schreiben hinaus gegangen? Oder wird weiter "unter sich" geschrieben - nur eben noch ein wenig kenntnisreicher und eloquenter. Bitte nicht falsch verstehen: All das ist schon bewundernswert, wenn es so ist oder wäre! Aber all das wäre auch dasjenige, was ich oben meinte und als Verpuffung oder Versumpfung empfinde - eben, WEIL schon so viele Jahre. Die Krisen lachen sich ins Fäustchen. Von gefühlten 98 Prozent werden sie ab- oder durchgewunken in der Sicherheit, dass es immer nur kurzfristige Ablösekrisen sind - und die gefühlten 2 Prozent (oder sind es Promille?) haben eine wissenstechnische Überkapazität längst erlangt, sich in ihrem Wissen und Durchschauen weit von der "normalen öffentlichkeit" bereits entfernt... und bleiben unter sich. Deshalb oben die Frage nach dem "Privatblock", der noch intensiver (vermutlich heisst das besser, genauer, zielgerichteter usw.) diskutiert wurde - bis man sich wieder z e r s t r e u t e...!? Ein schöner Begriff. Aber auch in der Zerstreuung fliegen Flugsamen herum, die irgendwann ihren Boden finden.
Ich bin nur nach Jahrzehnten zu ungeduldig. Ich sollte wieder meditieren!
@ iDog (mitsamt den ehemaligen Diskutanten)
Glückwunsch, klingt nach gesundem Geistestraining, das auf die Sache fokussiert ist und nicht auf die Eitelkeit, zu der ja auch Geistiges (meist im öffentlichen Rahmen) verführen kann.
Und genau damit ist mein Wunsch als Impuls, Leute wie ihr sollten möglichst solche Geistesperlen auch über andersartig dürstende Landschaften mit offener, saugfähiger Bodenstruktur abregnen lassen, als immer in die gleiche Regentonne (freitag, samstag, sonntag - nimms metaphorisch!) , nur NOCHMALS gestärkt worden.
Aber mein eigener Geist ist klar genug, zwischen meinem Wunsch und euren Freiheitswegen gesund zu unterscheiden. Impulse zu probieren kostet ja nichts..
Spannend. Aber ist es nicht ein bisschen wie mit dem Weggang Georg Schramms aus "Neues aus der Anstalt", um sich "mehr der Bühne zu widmen" ... Beim ZDF hätte er weiterhin auch Menschen erreicht, die mal kurz vorbeischauen, oder völlig anderer Ansicht sind als er. Als reiner Bühnenkünstler, für den die Menschen gutes Geld ausgeben, ist das Publikum schon vorgeimpft auf die Thematiken und Ansichten die Schramm dort auf den Tisch bringen wird. Die Leute holen sich quasi im Bühnenkabarettprogramm grob vereinfacht die Bestätigung ab dass die Welt schlecht ist. Diese Menschen kann man vielleicht noch radikalisieren. Aber eine winzige radikale Gruppe wird erstens nie ernstgenommen werden, und zweitens keinen Umsturz herbeiführen, sondern eine Masse, ob es nun eine Mehrheit sein muss, sei mal dahingestellt. Insofern ist der "linke" Kommentator auf welt.de wahrscheinlich noch effektiver und wirkungsvoller als der belesenste Freitags-Community-Blogger. Das mal als steile These in den Raum posaunt ...
Ja, die reale Welt ist wahrscheinlich immer noch die beste ... ;) Was mir wieder mal auffällt: Die Freitags-Community besteht zu sehr großen Stücken aus Auswanderern: Aussie ist in Australien, Costa Esmeralda ist eben genau dort, JR und JT sind (JR wohl nicht dauerhaft) in China, Tlacuache is auch irgendwo (Mexico?), Weinsztein auch, der alte Sympath, du auch .... viele der anderen leben in der Pampa, Helder Yuren und Wolfram Heinrich (er möge wiederkommen!!!) auf jeden Fall, Delloc glaub ich auch. Und doch reden wir hier so viel über die Lebenswirklichkeit in Deutschland, obwohl so viele von uns darüber quasi nur lesen und sie gar nicht miterleben. Vielleicht ist das aber auch gerade ein Vorteil, es gibt mehr alternative Perspektiven auf das Leben und die Gesellschaft als den alternativlosen Merkel-Kosmos dem wir deutschen Großstadtbewohner hier permanent ausgesetzt sind ...
"Na, ich will hier ja nicht mein Leben erzählen."
Sehr schade. Ich habe den obigen Strang mit Wonne verfolgt, ohne irgendetwas anfügen zu müssen, herrlich.
Leider sind derart fruchtbare Gespräche hier die absolute Ausnahme, es kann nur besser werden.
"Das Dasein hat eigentlich nur an jenen Tagen Sinn, an denen der Staub der Realitäten magischen Sand mit sich führt. "
(Marcel Proust)
Freut mich sehr! Ich genieße diesen Thread auch, er ist so konstruktiv und friedlich. :)
Meinst du mit "berühmt" dass er in den TOP5 war? ;)) Die K(e)n(FM)eipenschlägerei nebenan ist echt amüsant durchzulesen aber ohne Gewinn irgendwie. Trolling for Columbine. Ich werd auf jeden Fall die Blog-Serie fortsetzen, hab schon nen weiteren Ansatz im Kopf ...
Jetzt hat er mich grad beim Grote nebenan einfach so beleidigt, völlig ohne dass ich irgendwas jemals zu ihm gesagt hätte. Der wird doch nicht Weinszteinsche Züge annehmen, der neue Kollege? :((
Ich habe mich gerade bei ihm revanchiert; für dich gleich mit? Bei Schorschi hat er mir diese kumpelhafte Steilvorlage geliefert: Werner Kienle 01.04.2014 | 02:22 @ Referenzkommentar Georg, Du ahnst gar nicht was ich für ein Tier sein kann ... bin seinerzeit so was aber auch von auf die Hühner abgefahren .. mal so rein rahmentechnisch. Meine Antwort darauf (ob eine Rückmeldung kommt?) fahrwax 01.04.2014 | 20:13 @ Referenzkommentar Na, auf der Alm ist die Sünde halt unbekannt. Wenn die Not auch so groß ist, ich verstehe es schon. Wenn wir jetzt mal ehrlich sind: so viel schlechter, als in der Legebatterie, hatten sie es dann hoffentlich auch nicht?
Hehehehe, aua, der hat gesessen! Aber lassen wir doch den Kienle Kienle sein und bleiben wir bei unserem Blogthema, an sich bringts ja nix. ;)
Sachlichkeit? Ehrlich? Pragmatismus vielleicht, eventuell der berüchtigte "gesunde Menschenverstand", aber Sachlichkeit als Grundneigung des Menschen? Ich würde eher sagen, ein philosophisches Konstrukt. Wie Demokratie. Oder die Menschenrechte. Oha.
Okay wenn man "Sachlichkeit" so definiert, einverstanden.
Da schaue ich mehr aus Langeweile in meinen Lieblingsblog hier, und finde deine Antwort.
Wenn Du auf die Sprechblase unterhalb eines Kommentars klickst, öffnet sich ein weiteres Kommentarfeld, das dann gleich den Empfänger/Bezugsverweis mit angibt und den Verfasser über eine Antwort informiert
Eine weitere Schwierigkeit, wenn man in den Schulen aktiv werden wollte, sind die Eltern, von denen viele vermutlich nicht sonderlich erbaut wären, wenn man ihre Kinder plötzlich zu "denkenden Menschen" machen wollte.
Möglicherweise wären die Universitäten eher ein Ansatzpunkt, die Menschen dort sind zwar dann schon etwas älter, aber die Erinnerung an den üblichen Schulbetrieb sollte noch sehr "frisch" sein.
Bei den Jugendorgas der üblichen Parteien, hätte ich weniger Bedenken, als bei den Parteien selbst, und wenn man das ganze Fraktionsübergreifend angelegt bekommt.........
@Ernstchen:
Ich bin ja ebenfalls im Ausland und ich denke, dass manches aus weiterer Ferne deutlicher ins Auge fällt, das Gesamtbild wird irgendwie und mglw. auch durch Bezüge zu einer anderen Kultur, klarer.
Also...., wie schaut es nun aus, mit der "Anti-Escuela"......???
Ich vermute, vor allem in Südeuropa, würde ein solches Konzept viele anziehen! Die "Schulbildung" z.B. in Spanien lässt sowieso schon vieles zu wünschen übrig, da könnte man gleich in das eine oder andrere vacuum vorstossen :o))
Ich würd nicht gleich so grandiose denken, lieber im Kleinen loslegen, in der Heimatstadt mal mit ein paar Lehrern, vielleicht einem Rektor quatschen, ob er sich vorstellen kann, so eine Antischule als Projekt zu versuchen.
Und wir können gerne meinen Blog weiterhin zum Gedanken spinnen nutzen. Wenns dann mal konkreter wird, würd ich einen neuen Blog machen, der dann "Willkommen in der Antischule" heißt oder so. ;)