Neues Altes von den Nazis

NSU Vieles was lange bekannt ist, sickert nur tröpfchenweise an die Öffentlichkeit. Was ist, wenn alles herauskommt?

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Wie der gedruckte Spiegel in seiner Ausgabe vom 09.07.2012 meldet, wurde bereits am 22. März ein toter Rechtsextremist in einem Hotelbett aufgefunden.

Interessant war der Inhalt eines im Zimmer entdeckten Militärrucksacks: „ein kleines Kriegsarsenal…. ……. drei Waffen, darunter eine schussbereite 7,65-mm Pistole und ein umgebauter US-Karabiner mit Zielfernrohr, sowie rund 300 Patronen unterschiedlichen Kalibers. Als ebenso brisant erwies sich die Identität des Toten: Es handelte sich um Jörg Lange, geboren 1966 in Mecklenburg-Vorpommern“.

Interessant ist auch die Person des Lebensgefährten der Pächterin der Frühstückspension, der hinter der Anmietung steckte – und ganz andere Pläne mit der Immobilie hatte. Der Mann heißt Meinolf Schönborn und gilt seit über drei Jahrzehnten als große Nummer der deutschen Neonazi-Szene.

Meinolf Schönborn ist der ehemalige Vorsitzende der 1992 verbotenen „Nationalistischen Front der laut dem „Blick nach Rechts“ auch frühere Kontakte zu dem späteren Terrortrio Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe hatte.

Der„Blick nach Rechts“ ist ein, offensichtlich SPD nahes, Internet-Angebot unter der Schirmherrschaft von Ute Vogt (Mitglied des SPD-Präsidiums).

Dort wird, an anderer Stelle, auch aus dem Schäfer-Bericht vorgetragen. Eine Kommission unter dem ehemaligen Bundesrichter Schäfer hatte in Thüringen die Vorgänge um den „Nationalsozialistischen Untergrund“ untersucht. Aufgefunden wurden dort nicht nur unglaubliche Ermittlungspannen, mutwilliges Unterlassen und Inkompetenz der Behörden, sondern:

„Der ehemalige Bundesrichter Schäfer und seine Mitarbeiter gehen sogar noch einen Schritt weiter, sie unterstellen den Thüringer Schlapphüten, dass bisher nicht ermittelte Beamte aus deren Reihen, die Neonazis sogar vor Hausdurchsuchungen gewarnt hätten. Auch hätte ein noch unbekannter Verfassungsschützer versucht, auf ein polizeiliches Ermittlungsverfahren zu Gunsten des neonazistischen Spitzels Tino Brandt Einfluss zu nehmen“.

http://www.bnr.de/artikel/hintergrund/frueh-ganz-nah-dran-an-der-nsu

Sicherlich wird sich der, noch einzusetzende, Sonderermittler des Herrn Bundesinnenminister jetzt aber mal gewaltig beeilen müssen – bevor noch mehr herauskommt.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

fahrwax

Lieber auf dem Wagen, als unter den Rädern.... Bekennender, autonomer Pferdeknecht

fahrwax

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