Signifikante Lügen zum Bürgergeld durch Medien, Interessengruppen und PolitikerInnen!

Jeder hat mehr mit Arbeit! Deshalb, es reicht! Hört auf die Gesellschaft zu spalten, denn es ist mathematisch nicht möglich: Mit Arbeit weniger zu haben - als mit Arbeitslosengeld II -/ Hartz IV!

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Leider ist bei vielen Medien und Parteien / PolitikerInnen festzustellen, dass deren inhaltlichen Aussagen sachlich und fachlich falsch sind - auf falsche Annahmen bzw. Halbwahrheiten und bewusste Lügen beruhen, denn:

Es ist mathematisch nicht möglich, mit dem Mindestlohn als niedrigstes Einkommen "weniger zu haben, als mit Hartz IV" - alleine. Und, eine Aufstockung durch das Jobcenter wäre häufig überhaupt nicht notwendig - würden die Jobcenter ihre Arbeit richtig machen.

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Offenbar rechnet niemand richtig nach oder aber, man verschweigt bewusst: das man zum regulären Einkommen auch noch häufig einen zusätzlichen Anspruch auf Wohngelder (ggf. Kinderwohngeld) und / oder Kindergeld, Kindergeldzuschläge, Unterhaltsvorschuss, (bei geschiedene auch Ehegattenunterhalt) u.v.m. hat.

Diese zusätzlichen Leistungen werden bei Anspruch auf ALG II oder Sozialhilfe - Leistungen immer abgezogen!

ArbeitnehmerInnen profitieren also von Kindergeld, UVG oder Wohngeld sowie alle andere staatlichen Förderungen - und ALG II - Betroffene nicht!

Es fällt schwer anzunehmen, dass die vehement argumentierenden KritikerInnen nicht wissen, welche Leistungen man zusätzlich erhalten kann.

Und, so stellt sich die Frage:

Warum berichten die Medien so viel Unsinn - schlicht die Unwahrheit? Ist es das Bedürfnis die Öffentlichkeit zu manipulieren, gegeneinander auszuspielen, damit die Arbeitgeber weiterhin Lohndumping betreiben können?Wenn ja, dann ist das schlicht gesellschaftspolitisch völlig unverantwortlich!

Eine andere Möglichkeit wäre aber auch noch Unwissenheit darüber, dass man mit Arbeit und den anderen zusätzlichen Leistungen sehr viel mehr Geld hat und sich zeitgleich der Kontrolle des Jobcenters entziehen könnte. Hier genau liegt aber möglicherweise "der Hase im Pfeffer". Jobcenter vermeiden es seit Jahren und das sehr gezielt, fachliche und sachliche Aufklärung zu betreiben. Man nutzt lieber die öffentlichen Hetzkampagnen gegen ALG II - Betroffene um den Niedriglohnsektor zu bedienen.

Die meisten Berichte sind sehr irreführend, denn sie spiegeln nicht die Realität im Kontext des tatsächlich zur Verfügung stehenden Geldes für die BG`s wieder, wenn alle tatsächlich zu beanspruchenden Leistungen mit eingerechnet werden!

Ich weiß das als alleinerziehender Papa mit 2 (3) Kindern - und als ehrenamtlicher Sozialberater sehr genau.

Außerdem verweise ich auf den Artikel von Stefan Sell, der ebenfalls dazu bereits auf seiner Medienplattform berichtet hat. https://makronom.de/ueber-uns/autoren/stefan-sell

Es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass bei zB: 3 Kinder - neben:

1300 € Netto Verdienst / Einkommen noch +

663 € KG

927 € UVG

+ ggf. Kindergeldzuschlag und / oder Wohngeld ca. + 300 € hinzukommen.

Das bedeutet:

Schlicht sehr viel mehr Geld als eine Hartz IV - Familie hat!

Zeitgleich kann man ggf. außerdem auch noch BuT - Leistungen beanspruchen, zum Beispiel wenn man Wohngeldberechtigt ist.

Rechnung Hartz IV - Regelatz: Der normale Hartz IV Regelsatz einer BG mit 3 Kinder inklusive Miete - beträgt rund 1892 € + Alleinerziehungszuschlag von 12% bis 36%. Also maximal etwa 2100 € Hartz IV. Natürlich inklusive der vollständigen Mietkosten und unter vollständiger Anrechnung des KG und UVG.

Fazit:

Normale ArbeitnehmerInnen (mit 3 Kinder) haben etwa + - 0
  • rund 800 € Netto mehr im Monat - durch die Vollzeit – Arbeit!

  • Hinzu kommt 1 x im Jahr der Lohnsteuerjahresausgleich, der sich bei /mit Kinder dann schon lohnen kann.

  • Eine Aufstockung durch das Jobcenter mit ALG II wäre meistens überhaupt nicht notwendig, wenn selbiges die Berechtigten entsprechend aufklären würde.

Seien sie und ihre Kollegen von Medien doch bitte in Zukunft so freundlich und recherchieren richtig, denn:

alles andere sendet schlicht ein falsches Signal in die Gesellschaft - ist nicht ehrlich bzw. muss schlicht als Fake - News angesehen werden!

Man muss diverse Reportagen / Artikel in bestimmten Zeitungen, Medien und Parteien schlicht als einen Versuch der gesellschaftlichen Spaltung betrachten und es ist ehrlich gesagt auch sehr traurig, dass es Menschen gibt, die sich dafür immer wieder missbrauchen lassen.

Das war auch oft der Grund, weshalb ich mich selbst des öfteren - trotz einiger Anfragen von verschiedenen Sendern, gerade nicht auf solche Reportagen eingelassen habe, denn: nur wenige Sender und Verlage arbeiten wirklich seriös und mit Fakten.

Ganz deutlich muss gesagt werden:

Auch wenn der gesetzl. Mindestlohn eine dauerhafte Armutsfalle bedeutet und ein geringes Renteneinkommen vorprogrammiert ist, hat man als Familie mit einem selbstverdienten Einkommen, immer noch einige 100 € (fast 800 - 1000 €) mehr zur Verfügung, als nur mit Hartz IV.

Ergänzend muss auch festgestellt werden, dass Jobcenter gerne und oft bewusst - alle alternativ / staatliche Transfer - und Zusatzmöglichkeiten verschweigen!

Zum einen deshalb, um die Kontrolle über die BG zu behalten, denn: wer zusätzlich Leistung bezieht - muss regelmäßig weiterhin zur Verfügung stehen und u.a. Nachweise einreichen und zum anderen - um die "Staatskasse" zu entlasten- weil man dann andere Transferleistungen - die vielen ArbeitnehmerInnen zustehen - einspart.

Ganz nach dem Motto: " Halt du sie dumm und ich halte sie arm"! Ein wahrer Satz, den Reinhard Mey einst in seinem gesellschaftskritischen Song "Sei wachsam" generationsübergreifend prägte, und heute mehr denn je - an Bedeutung gewonnen hat. Sei wachsam.

Hinweis: Es lohnt immer, sich ab einem bestimmten Einkommen vom Jobcenter abzumelden, weil man nur so, sich der staatlichen Kontrolle durch die BA entziehen kann.

Und, erst mit der Abmeldung vom Jobcenter als Arbeitsuchender und schriftlichen Verzicht auf aufstockende Leistungen, kann man auch einen Anspruch auf Wohngeld(er) und Kindergeldzuschläge und andere Leistungen geltend machen.

Dies lohnt sich, weil die anderen staatlichen Transferleistungen (für alle ArbeitnehmerInnen) sehr viel höher sind, als aufstockende ALG II - Leistungen. Man muss "nur" entsprechend der Antrags - und Bearbeitungszeit ungefähr einen Monat als "finanzielle Durststrecke" überwinden, welche aber durch die Nachzahlungen ab Tag der Antragsstellung dann wieder ausgeglichen wird.

Anmerkung:

Das Argument von Betrieben und Berichten von Medien, Parteien u.a. "der Mindestlohn sollte nicht sehr viel Höher sein" verfängt auch nicht, denn die Einführung des gesetzl. Mindestlohnes hat ja gerade nicht zu massenhaften Entlassungen geführt. Im Gegenteil und er stellt bis zu einem gewissen Grad auch Schutz vor Ausbeutung dar. Umso mehr, da der Mindestlohn deutlich gestiegen ist und der Kreis der Wohngeldberechtigten stark erweitert wurde.

Dennoch ist klar: Er schützt aber auch nicht vor Altersarmut!

Etwas Positives ist verschiedenen Berichten dennoch zu entnehmen:

Es wird zumindest häufig angedeutet , dass es Alleinerziehende sehr viel schwieriger auf dem Arbeitsmarkt haben und nur mit viel Glück, auch halbwegs vernünftige Arbeit zu finden ist.

Davon gerne mehr, aber dann muss auch auf die Gesamtproblemstellung von Alleinerziehenden, den gesellschaftlichen Fehlentwicklungen sowie die fatalen Versäumnisse des Staates einggangen werden. Ein Beispiel wäre dafür die eklatant mangelhafte Betreuungspolitik. Fehlende Kita - und Hortplätze. Ganztagsbetreuung an allen - ohne Ausnahme - Grund - und Oberschulen. Betreuungsmöglichkeiten für ArbeitnehmerInnen in Schicht - und Wochenendarbeit.

Und: Es ist ein riesiger Unterschied, ob man rund 2000 € mit 4 Personen - oder eben fast 3000 € im Monat hat!

Deshalb, Arbeiten lohnt sich immer (zumindest auf den Monat gerechnet)!

Und jetzt mal im Ernst: 50 Euro mehr im Monat beim ALG II soll die Lebensmittelpreissteigerungen , Benzinpreissteigerungen und und andere Erhöhungen auffangen? Nein!

Fakt ist: Die Grundnahrungsmittelpreise sind nicht nur um 10% sondern um 50% bis teilweise sogar 100% (Verdopplung) gestiegen! Also hört auf - die Ärmsten zu beschimpfen, sondern steckt eure Energie in den Widerstand - gegen die Profiteure der Wirtschaftskrise!

Perry Feth

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

FHP: Freie Hartz IV Presse

Perry Feth: SGB II - Aktivist u.Publizist! Als Eltern müssen wir gegen jede Art von Unrecht in der Hartz IV - Gesetzgebung - Widerstand leisten!

FHP: Freie Hartz IV Presse

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