Emmanuel Macron: Karlspreis

Karlspreis für pompöse Auftritte, Bomben und Politikhetze. - Die sogenannte "Staatselite" feiert wieder einmal ihr Hochamt! Herrschaften unter sich!

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"Die Fortschritte der Menschheit sind immer von einzelnen genialen Persönlichkeiten ausgegangen", so die Begründer des Karlspreises der Stadt Aachen – eine kleine Gruppe konservativer Politiker, Professoren und Unternehmer – 1949.

Heute vergeben sie den Internationalen Karlspreis an Emmanuel Macron. Seine Leistungen: Pompöse narzisstische Auftritte im Hochglanzformat, schöngeistige Reden, Bomben auf Syrien und im Rahmen der Internationalen Allianz gegen den IS und Dämonisierung von Staaten und Personen.

Man befinde sich derzeit in einem kritischen Augenblick, in dem die Welt zusammenstehen müsse, um internationale Organisationen wie die NATO und UNO zu schützen, erklärte er uns vor Kurzem im US-Kongress. Als hätten NATO, die Coalition Of The Willing und die Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat mit ihrer Politik des permanenten Regelverstoßes die UNO-Autorität nicht schon längst zerstört.

Auch Emmanuel Macron bemüht eine pathologische Deutungsmentalität und wird hierfür heute mit den Salbungen des hoch effizienten Belohnungssystems des Neoliberalismus versehen – pseudoelitär und völlig abgehoben unter amnestischer Auslassung Macrons politischen Alltagsgeschäfts, mit dem dieser Frankreichs Bürgerinnen und Bürger die Arbeitnehmerrechte beschneidet, ganz im Sinne eben dieses menschenverachtenden Neoliberalismus.

Déjà-vu á la Barack Obama

2009: Das norwegische Nobel-Komitee hat Barack Obama den Friedensnobelpreis verliehen.

»Es kommt nur sehr selten vor, dass eine einzelne Person es in dem Maße wie Obama schafft, die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich zu ziehen und den Menschen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu geben«, so ein Auszug aus der Begründung dieser Nobelinstitution.

Auch hier wieder der Bezug auf die „geniale“ Leistung einer Einzelperson.

Vorschusslorbeeren, die er nicht verdient hatte.

Seit mehr als fünfzehn Jahren führen die Vereinigten Staaten ihren juristisch und ethisch verwerflichen Drohnen-Krieg, auch von Ramstein aus. Wie wir wissen, wurde die "Kill List" vom US-Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Barack Obama höchstpersönlich wöchentlich, an jedem Dienstag, unterzeichnet und abgesegnet. Donald Trump ist noch versessener darauf. – Morden unter Ausschluss parlamentarischer und/oder juristischer Legitimation.

Drohnentötung quasi als Steigerungsform des verkommenen und weltweit verachteten Guantanamo-Prinzips.

Drohnen - Obamas Waffe der Wahl: Er verwandte sie zudem auch für gezielte Tötungen in Ländern, mit denen sich die USA nicht im Krieg befinden, wie Pakistan oder Somalia. Andere Ziele von US-Operationen in Afrika sind etwa Boko Haram in Nigeria, Ansar al-Dine in Mali oder die Lord's Resistance Army von Joseph Kony in Uganda.

Im August 2011 legte das Bureau Of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht über die Angriffe in Pakistan vor, für den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Einsätze durchgeführt bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben, darunter unbeteiligte Bürger und Kinder.

Und noch ein Beispiel für die Abgehobenheit der Parallelwelten von Stiftungen und Universitäten:

Joachim Gauck, Theologe und Altbundespräsident der Bundesrepublik Deutschland agitierte die deutsche Öffentlichkeit für Krieg (als Ultima Ratio verbrämt) selbst noch zu einer Zeit, als der Westen die Welt bereits seit 16 Jahren mit überwiegend völkerrechtswidrigen Angriffskriegen überzog und gar daran dachte, damit aufzuhören.

Zudem Zeitpunkt hatte der Westen bereits eine lange Liste von Tätern vorzuweisen, die längst dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag hätten überstellt werden müssen: z. B. George W. Bush, Tony Blair, José Manuel Barroso, Gerhard Schröder und Josef Fischer, um nur einige zu nennen.

Und dieser Mann erhält demnächst den diesjährigen Reinhard Mohn Preis der Bertelsmann Stiftung. Mit dem Preis werde Gauck als Brückenbauer in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft gewürdigt, teilte die Stiftung in Gütersloh mit. Gauck wird den mit 200.000 EURO dotierten Preis am 7. Juni 2018 in Gütersloh entgegennehmen.

Zuvor bereits, am 11. Dezember 2017, hat die Evangelisch-Theologische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) dem früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck den Titel eines theologischen Ehrendoktors verliehen.

»In seiner Laudatio hob der Direktor des Instituts für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Arnulf von Scheliha, das Lebenswerk Joachim Gaucks als Theologe, Bürgerrechtler und Staatsmann hervor: Er verkörpere auf perfekte Weise die Beziehungen zwischen Politik und Religion, die er im Amt als Bundespräsident immer wieder selbst thematisiert habe. "Die Analyse des Lebenswerkes von Joachim Gauck zeigt die vitale Prägekraft von Spiritualität und religiös inspirierter Moral", betonte Arnulf von Scheliha.«

Die Welt der Honoratioren – eine Welt pathologischer, amnestischer Interpretation der Ereignisse.

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Geschrieben von

Flegel

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