Der eigenen Logik gehorchend, waren restriktive Maßnahmen nur eine Frage der Zeit. Nun haben wir ihn also, den partiellen Lockdown für Ungeimpfte. Einmal mehr ist Österreich Avantgarde. Dass etwas geschehen musste, ist unbestritten. Doch die Spitäler sind weniger wegen Corona überlastet als aufgrund der knapp gehaltenen Kapazitäten. Gerade einmal 100 Covid-Intensivpatienten in Wien lassen eigentlich keine apokalyptische Deutung zu. Und man hätte die Kliniken aufrüsten können.
Für die Ungeimpften soll es „ungemütlich werden“, ließ Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) verlauten. Der Sündenbock ist gefunden, und die eigentlich beklagte Polarisierung wird forsch vorangetrieben. Der Ton wird rauer, selbst die Forderung nach Impfpflicht gewinnt an Schärfe und Brisanz. Was etwa an einer aktuell getesteten Ungeimpften gefährlicher sein sollte als an einem ungetesteten Geimpften, müsste man mal erklären. Außer schwarzer Pädagogik fällt den Regierenden wenig ein. Selbst für Geimpfte und Genesene gibt es eine Ablauffrist. Wenn sie sich nicht zeitgerecht boostern, werden sie in den Status der Ungeimpften zurückgereiht.
Wie wird der Teillockdown umgesetzt? Kann er überhaupt kontrolliert werden? Die Polizei möchte nicht so recht und spielt den Ball an die Gesundheitsbehörden zurück. Möglicherweise hat man etwas beschlossen, was gar nicht geht. Was dann? Anfang dieser Woche waren im öffentlichen Raum jedenfalls kaum Änderungen wahrzunehmen. Kontaktbeschränkungen werden sich also in engeren Grenzen halten als projektiert. Erschwerend kommt hinzu, dass in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Verordnungen gelten, zudem kollabierten diverse Teststationen. Die Inzidenzen werden daher vorerst kaum sinken. Die 3G-Regel am Arbeitsplatz, sprich: die tägliche Testung für Ungeimpfte, dürfte noch mehr Infektionen aufdecken, ebenso die 2G+-Regel (geimpft oder genesen und zusätzlich getestet) für bestimmte Bereiche. Inzwischen werden Kinder von fünf bis elf Jahren geimpft, obwohl es noch keine Genehmigung dafür gibt. Weder in Europa noch in Österreich. Das wäre vor Monaten noch unvorstellbar gewesen.
Man ist im Impffieber. Wer nicht an die Impfung glaubt, ist ein Staatsfeind. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein von den Grünen hatte weitere Verschärfungen (nächtliche Ausgangsbeschränkungen für alle) angedacht, scheiterte jedoch am Koalitionspartner ÖVP, der vor allem auch die unmittelbaren Interessen der Wirtschaft im Auge hat. Die Nerven liegen blank, und das Koalitionsklima verschlechtert sich rasant. Trotzdem ist anzunehmen, dass es noch einmal zu einem strengen Lockdown kommt.
Wenn Österreich die auf Zahlen fixierte europäische Öffentlichkeit nicht mit niedrigeren Werten beeindrucken kann, wird vor allem der immens wichtige Wintertourismus abermals unter die Räder kommen. Ein generelles Runterfahren des Betriebssystems ist wohl nur eine Frage von Tagen.
Politik ist jenseits aller Souveränität und Planung gelandet. Lavieren und Taktieren bestimmen das Geschäft. Regieren meint Reagieren. Kann man es überhaupt richtig machen? Das Virus bewegt sich völlig außerhalb aller Kriterien, die Politik tappt mit ihren Maßnahmen oft im Dunkeln. Die deutsche Ampelkoalition, die über Ähnliches nachdenkt, kann sich das österreichische Experiment anschauen, bevor sie genau dasselbe tut – oder doch etwas anderes.
Kommentare 36
"Nichts als Schwarzer Pädagogik"?
Hessisches Fragewort mit zwei Buchstaben: Hä?
Da sage ich mal als Pädagogen und als Semantikers:
VORSICHT MIT DIE SPRACHE.
Wohl eine Verwechslung mit der Alice-Schwarzer-Pädagogik: Lockdown nur für Männer. ;-)
Ob wohl die Aufsicht für den hiesigen Sandkasten den Schlaf des Ungerechten schläft?
Nö. Die denkt sich, "I'd rather not."
Vielleicht aber auch:
"I would prefer not to ..."
Verdammt. Stimmt ja.
Hier mal was zum Inhalt ;-): herrlich unaufgeregt ... Dass es auch anders geht, gruselig, hat Landsmann Robert Misik am Sonntag in der TAZ zelebrieren dürfen in "Mit Trotteln reden bringt nichts". Der Schaum vor dem Mund von Autor und nicht wenigen KommentatorInnen war fast greifbar.
"...selbst die Forderung nach Impfpflicht gewinnt an Schärfe und Brisanz."
Das dürfte überholt sein:
"Generelle Impfpflicht für alle in Österreich kommt (19.11.2021, 08:31"
Die Frage ist: Wann kommt "der Anschluss" (Deutschlands an Österreich).
Der »Freitag« hat immer noch nicht internalisiert, was die Lage geschlagen hat. Kleine, unbedeutende Frage: Wie soll weiter Auflage generiert werden, wenn die Großseuche munter weiter schwelt und Todesopfer in Millionenhöhe fordert?
>>Politik ist jenseits aller Souveränität und Planung gelandet. Lavieren und Taktieren bestimmen das Geschäft. Regieren meint Reagieren. Kann man es überhaupt richtig machen?<<
Es geht Schlag auf Schlag. Seit heute wissen wir, ab Februar führt Österreich die Impfpflicht ein. Das ist die moralische Rettung für die Impfgegner, deren Argumente für ihre Haltung so schwach sind wie nie zuvor. Wenn sie zur Impfung gezwungen werden, brauchen sie ihre eigene Kehrtwende, die sie gerne vollziehem würden, nicht mehr begründen.
>>Wie soll weiter Auflage generiert werden, wenn die Großseuche munter weiter schwelt und Todesopfer in Millionenhöhe fordert?<<
Das ist kein Problem. Der Freitag wird immer gelesen, auch von den Toten.
>>Das ist die moralische Rettung für die Impfgegner, deren Argumente für ihre Haltung so schwach sind wie nie zuvor.<<
Von den Ungeimpften sind vermutlich die wenigsten Impfgegner, sondern einfach nur Leute, die sich aus unterschiedlichen Gründen gegen eine Impfung mit den angebotenen Impfstoffen entschieden haben. Und das Argument, es müssen sich alle nur impfen lassen, dann ist die Pandemie vorbei, ist nun auch nicht mehr zu halten.
Man schaue sich nur die derzeitige Inzidenzlage in einigen Ländern an. Das Virus verbreitet sich, egal, ob viel oder wenig geimpft wurde.
Irland 89% vollständig geimpft, Inzidenz 625 –- Niederlande Inzidenz 84,4% geimpft, Inzidenz 734 -- Polen 53,7% geimpft, Inzidenz 310 – Tschechien 63% geimpft, Inzidenz 819 – Gibraltar 100% geimpft, Inzidenz 1057
Die Unterschiede sind möglicherweise auf den "Durchseuchungsgrad" zurückzuführen.
Mein Fazit: Der Impfstoff taugt nicht viel.
Das einzige stichhaltige Argument für eine Impfung wäre: Es sollten sich die impfen lassen, die gefährdet sind: die Alten und die, denen eine Infektion besonders gefährlich werden kann, die aber den Impfstoff vertragen. Oder/und es müssten die AHA-Regeln strikt eingehalten werden.
Der Impfstoff schützt einige Monate vor einem schweren Verlauf. Mehr kann er nicht.
Aber 99,5% der Infizierten kommen zum Glück ohne klinische Hilfe zurecht.
Das Wegsperren der Ungeimpften in Österreich hatte ja auch keinen bremsenden Effekt auf das Infektionsgeschehen.
Ich war auch der Illusion erlegen mit diesem Blatt ein Organ zu abbonniert zu haben, das die Welt aus seriös recherchierter linker Warte beschreibt und kommentiert. Was ich in letzter Zeit zum Thema Corona hier lesen musste, macht mich sprach- rat- und freitagslos. Machen Sie es gut, Herr Augstein.
Linksseitig empfehle ich zum Thema Corona das nd und die taz. Diese Aussage wird mich in diesem Umfeld zwar nicht beliebter machen, aber: sei’s drum.
Will heißen: Mir geht es ähnlich wie Ihnen.
Immerhin, nd betreffend sind wir dann schon zwei, bei der taz habe ich so meine Bedenken
>>Von den Ungeimpften sind vermutlich die wenigsten Impfgegner, sondern einfach nur Leute, die sich aus unterschiedlichen Gründen gegen eine Impfung mit den angebotenen Impfstoffen entschieden haben.<<
Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass es ich um Impfgegner handelt. So hat forsa herausgefunden, "dass etwa die Hälfte aller ungeimpften Wähler*innen bei der zurückliegenden Bundestagswahl im September die AfD gewählt hatten", schreibt die taz. Da ist schon eine eindeutige Tendenz erkennbar. Genauso wie der nachgewiesene Zusammenhang, dass die AfD-Stärke im Osten mit der Zahl der Ungeimpften korreliert.
Aber es ist richtig, wie du schreibst, dass die These mit dem Impfen Aller die Pandemie vorbei sei, sich in Luft aufgelöst hat. Die großen Versprechungen und Erwartungen konnten nicht erfüllt werden.
Klar, man kann der Meinung des ND sein: "Es gibt also keine »Pandemie der Ungeimpften«. Was es gibt, ist eine Pandemie der Gebildeten." Nämlich der Gebildeten, die über Wohlstand verfügen und sich trotzdem nicht nehmen lassen wollen, in Urlaub zu fahren, Events und Kulturveranstaltungen zu besuchen, ins Restaurant zu gehen oder das ihnen zur Verfügung stehende Geld irgendwo anders im kapitalistischen System unterbringen wollen, statt in den Lockdown zu gehen.
Da stelle ich mir aber nun die Frage, wie die Meinungsforscher an die Ungeimpften rangekommen sein mögen. Aber dass AfD-Wähler da überproportional im Vergleich zum Wahlergebnis vertreten sind, liegt nahe. Die linken Mitläufer der Spahnschen Versagerpolitik haben denen auch das Feld überlassen.
Deswegen verlinke ich auch hier mal auf ein Statement von Sahra Wagenknecht. Rationalität ist gefragt – und die wird hier geboten.
"Irland 89% vollständig geimpft, Inzidenz 625 –- Niederlande Inzidenz 84,4% geimpft, Inzidenz 734 -- Polen 53,7% geimpft, Inzidenz 310 – Tschechien 63% geimpft, Inzidenz 819 – Gibraltar 100% geimpft, Inzidenz 1057"ICh weiß ja nicht wo Sie Ihre Zahlen her haben, aber laut https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-impfung-daten-100.htmlsind in Irland 75,7% geimpft und in Tschechien 58%. Daher sind diese Länder eindeutig stichhaltige Argumente für eine Impfung. Dass Impfungen funktionieren ist aus Impfungen gegen andere Infektionskrankheiten bekannt. Es wurden durch Impfungen sogar Infektionskrankheiten ausgerottet.
"Aber es ist richtig, wie du schreibst, dass die These mit dem Impfen Aller die Pandemie vorbei sei, sich in Luft aufgelöst hat. Die großen Versprechungen und Erwartungen konnten nicht erfüllt werden."
Wie kommen Sie denn auf dieses dünne Eis? Natürlich ist die Pandemie beendet, wenn alle geimpft sind, dann hat eine Coronainfektion eine ähnliche Gefahr, wie eine schwere Grippe, da eine Impfung das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes reduziert. Mit schweren Grippen haben wir zu leben gelernt.
"Natürlich ist die Pandemie beendet, wenn alle geimpft sind"
Naja, vielleicht wenn alle alle 4 Monate geimpft werden und keine neue Mutation auftaucht - und selbst das scheint ungewiss.
Hören Sie doch mal bei Herrn Stöhr rein, m.E. sehr gutes und sachliches Interview (Nr. 130), aber vielleicht irre ich damit auch ... wer weiß
Was die beiden Zahlen angeht, haben Sie recht. Aber das ändert nichts daran, dass es offensichtlich keinen Zusammenhang zwischen Impfquote und Infektionsgeschehen gibt. Wenn Sie mal die Niederlande mit Deutschland vergleichen, oder auch Dänemark, 76,3 geimpft und Inzidenz aktuell 464. Und die Zahlen steigen weiter. Trotz Impfung. Herr Stöhr gibt in dem von C.Lupus verlinkten Interview Auskunft. Sterile Immunität gibt es mit diesem Impfstoff nicht. Hat sich aber offensichtlich immer noch nicht bei allen herumgesprochen.
Hier nochmal die Impfquoten weltweit und die aktuellen Inzidenzen in Europa. Von Statista, werden ständig aktualisiert.
Woher nehmen Sie denn alle vier Monate? Herr Stöhr hat in dem Interview klar gesagt, dass es dazu keine Daten gibt. Ich würde sagen, vier Monate ist spekulativ. Nahe liegend sind längere Zeiträume gerade, wenn wir betrachten für welche Virusvariante die Impfstoffe entwickelt wurden.
Das Interview ist leider überhaupt nicht sachlich, es werden klar tendenzöse Fragen und tendenziöse Einwürfe gemacht. Herr Stöhr bleibt dabei weitestgehend sachlich. Das stimmt.
Herr Stöhr sagt auch, "Impfen, und dann wird es viel besser werden." (28'48'')
Offensichtlich hat es sich bei Ihnen noch nicht rumgesprochen, dass auf Grund der Delta-Variante mehr Menschen immunisiert werden, um eine Herdenimmunität zuerreichen. Wenn Sie sich Portugal anschauen: Impfquote 86% Inzidenz 135; Spanien: Impfquote 80%, Inzidenz 71;Ukraine Impfquote 21%, Inzidenz 293;Bulgarien: Impfquote 23%, Inzidenz 257
Da die Länder unterschiedlich strukturiert sind, sind die Zahlen nicht ganz vergleichbar und geben nur eine grobe Tendenz an. Aber Sie können sich auch Deutschland anschauen. In den Bundesländern mit den höchsten Impfquoten haben Sie tendenziell die niedrigsten Inzidenzen.
Dass es bei der Coronaimpfung keine sterile Immunität gibt, ist ganz gut. So können wir uns auf Dauer das Boostern sparen. Das dürfte wahrscheinlich auch für die meisten Mutationen gelten, die sich durchsetzen können.
>>Die Unterschiede sind möglicherweise auf den "Durchseuchungsgrad" zurückzuführen.<<
Ja, „die Pandemie ist erst vorbei, wenn sich alle infiziert haben“ sagt Klaus Stöhr. Und dass primär die Risikogruppen geschützt werden müssen. Und dass es die freie Entscheidung des Einzelnen bleiben muss, ob er sich impfen lassen will. Die Maßnahmen gegen Ungeimpfte sind gefährlicher Blödsinn – sage ich.
Nochmal vollständig:
Was schreiben Sie da? Oben schrieb ich:
>>Die Unterschiede sind möglicherweise auf den "Durchseuchungsgrad" zurückzuführen.<<
Ja, „die Pandemie ist erst vorbei, wenn sich alle infiziert haben“ sagt Klaus Stöhr. Und dass primär die Risikogruppen geschützt werden müssen. Und dass es die freie Entscheidung des Einzelnen bleiben muss, ob er sich impfen lassen will. Die Maßnahmen gegen Ungeimpfte sind gefährlicher Blödsinn – sage ich.
Die 4 Monate sind wohl etwas überspitzt, aktuell sind wir ja bei 5 Monaten angelangt, meine Aussage reagiert ja etwas sarkastisch auf Ihre vollmundige und offenbar falsche Aussage: "Natürlich ist die Pandemie beendet, wenn alle geimpft sind"
Das Stöhrinterview habe ich ebenfalls als Reaktion auf diese Aussage bezogen, Herr Stöhr sagt dort zu diesem Thema ganz klar, dass sie dann eben nicht beendet sei.
Das Interview halte ich für sehr sachlich, gerade weil kritische Fragen gestellt (was die Diskussionslage in der Republik spiegelt) und sehr sachlich darauf reagiert wurde.
Ja, Herr Stöhr sagt, er empfehle impfen, ich habe nichts anderes behauptet, aber er fordert das nicht militant, und er sagt auch, dass es in seinem Umfeld Ungeimpfte gibt und das im Rahmen einer Gesamtbetrachtung unter Einbezug sozialer, rechtlicher ua. Aspekte zu respektieren sei und auch er dies respektiere.
Ich bewege mich nich tauf dünnem Eis. Dass Versprechungen und Erwartungen nicht erfüllt werden konnten, zeigt eine Tagesschaumeldung vom Dezember 2020:
>>Das Ziel der Bundesregierung ist eine sogenannte Herdenimmunität. Dafür müssen sich 60 bis 70 Prozent aller Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus impfen lassen.<<
Wir haben jetzt diese Impfquote erreicht. Wenn wir Vieles im Griff haben sollten, aber nicht das Virus bei einem Impfstand von 70 Prozent.
Im Dezember 2020 war weder die Alpha- noch die Delta-Variante des Virus. Sie sollten Ihre Aussagen schon den Realitäten anpassen. Sie sind bei dem dünnen Eis einfach eingebrochen.
Fachlich sagt Herr Stöhr: "Impfen, und dann wird es viel besser werden." Persönlich ist er der Meinung, dass es die freie Entscheidung des Einzelnen bleiben sollte. Sprich er ist ganz in FDP-Manier unterweg und will die Ellenbogen ausfahren statt mit allen solidarisch zu sein.
Die Impfstoffe wurden vor dem Aufkommen der Alpha- und der Delta-Variante des Virus entwickelt und zeigen weiterhin Wirkung. Die Entwicklungszyklen für neue Impfstoffe können also wohl weit länger als bei den Grippeimpfungen sein.
An welcher Stelle sagt Herr Stöhr, dass die Pandemie nicht beendet sein, wenn genügend Menschen geimpft sind?
Es wurden bezüglich der Position des Interviewten keine kritischen Fragen gestellt. Ich hatte mehr den Eindruck, dass Herr Stöhr interviewed wurde, um die Meinung von Herrn Jörges zu bestätigen. Das hat Herr Stöhr auch versucht zu tun und Konsequenzen aus seinen Aussagen nicht in Opposition zu seinem Interviewer gebracht.
Fachlich sagt Herr Stöhr: "Impfen, und dann wird es viel besser werden." Alles andere ist seine private Meinung, bei der er offensichtlich die Solidariät mit anderen ignoriert.
Ich bin Realist durch und durch. Deshalb bleibt meine Einschätzung richtig: "Die großen Versprechungen und Erwartungen konnten nicht erfüllt werden." Dass sich künftig andere Varianten entwickeln könnten, stellten die Virologen nicht in Abrede. Wer als Politiker in Kenntnis dessen posaunt, eine 70%-ige Impfquote reiche zur Herdenimmunität aus, macht Versprechungen, die nicht eingehalten werden können.
Deine dümmlichen Bemerkungen wie "Sie sind bei dem dünnen Eis einfach eingebrochen." kannst du dir sparen. Sie tragen keine Erkenntniserweiterungen in sich.
Virologe Prof. Klaus Stöhr sagt bei Minute 19.10 - und er wiederholt dies sofort zur Betonung - dass die Pandemie erst dann vorbei ist, wenn sich ALLE INFIZIERT HABEN - die Geimpften und die Ungeimpften. Das ist explizit was anderes als wenn alle geimpft sind.
Schön, dass Sie die Kompetenz haben, im Interview zwischen 'Privatmeinung' und fachlich kompetenter Aussage von Herrn Stöhr zu diffenenzieren und seine Solidarität zu beurteilen. Ich kann es nicht und versuche es auch nicht, schönen Abend noch ;-)
Heute bei Anne Will:
Niemand der Anwesenden hat die Frage gestellt, wie es sein kann, dass wir mit einer Impfquote von 70% - Erwachsene über 80% - doppelt so viele tägliche Neuinfektionen haben, wie vor einem Jahr, als es noch keine Impfstoffe gab. Dass Geimpfte andere anstecken können, wurde weder thematisiert noch erwähnt. Und man sprach immer noch von der „Pandemie der Ungeimpften“.
Absicht oder Dummheit?