Was ist gefährlicher?

Armored Tanks or Think Tanks "In Bidens Übergangsteam waren acht der 23 Teammitglieder aus militärfreundlichen Denkfabriken vertreten... darunter Kathleen Hicks, SVP von CSIS, die jetzt als stellvertretende Verteidigungsministerin fungiert."

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Das schreibt Bob Bishop in seinem Artikel "Which is more dangerous; armored tanks or think tanks?":

Es lohnt sich also, sich mit den Aussagen dieser Einrichtungen zu beschäftigen.

Die Rand Corporation hat z. B. 2019 in dem umfangreichen Report " Extending Russia - Competing from Advantageous Ground" (Kurzfassung) geschrieben:

"Geopolitische Kosten verursachende Maßnahmen

  • Die Bereitstellung tödlicher Hilfe für die Ukraine würde die größte Schwachstelle Russlands ausnutzen. Eine Aufstockung der US-Militärwaffen und -beratung für die Ukraine müsste jedoch sorgfältig abgewogen werden, um die Kosten für Russland zu erhöhen, die durch die Aufrechterhaltung des bestehenden Engagements entstehen, ohne einen viel größeren Konflikt zu provozieren, in dem Russland aufgrund seiner Nähe erhebliche Vorteile hätte.
  • Eine verstärkte Unterstützung der syrischen Rebellen könnte andere Prioritäten der US-Politik, wie die Bekämpfung des radikal-islamischen Terrorismus, gefährden und eine weitere Destabilisierung der gesamten Region riskieren. Darüber hinaus ist diese Option angesichts der Radikalisierung, der Zersplitterung und des Niedergangs der syrischen Opposition möglicherweise gar nicht realisierbar.
  • Die Förderung der Liberalisierung in Weißrussland wäre wahrscheinlich nicht erfolgreich und könnte eine starke russische Reaktion hervorrufen, die zu einer allgemeinen Verschlechterung des Sicherheitsumfelds in Europa und einem Rückschlag für die US-Politik führen würde.
  • Die Ausweitung der Beziehungen im Südkaukasus, der wirtschaftlich mit Russland konkurriert, wäre aufgrund der geografischen Lage und der Geschichte schwierig.
  • Die Verringerung des russischen Einflusses in Zentralasien wäre sehr schwierig und könnte sich als kostspielig erweisen. Ein verstärktes Engagement dürfte Russland wirtschaftlich kaum weiterbringen und wäre für die Vereinigten Staaten wahrscheinlich unverhältnismäßig teuer.
  • Transnistrien abzuschütteln und die russischen Truppen aus der Region zu vertreiben, wäre ein Schlag für das russische Prestige, würde Moskau aber auch Geld sparen und den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten möglicherweise zusätzliche Kosten aufbürden."

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Wie man leicht sehen kann, ist dies alles versucht worden. Es gibt noch weitere Hauptabschnitte. In "Economic Cost-Imposing Measures" geht es um Energieexporte Russlands, Energieimporte Europas, das Abwerben von Fachkräften aus Russland und Wirtschaftssanktionen. In "Ideological and Informational Cost-Imposing Measures" geht es um die Einmischung in Wahlen in Russland (sic!), die Unterminierung der Glaubwürdigkeit der Regierung, das Schüren von Protesten usw. Andere Abschnitte beschäftigen sich mit konkreten militärischen Maßnahmen wie der Stationierung von Atomwaffen in Europa etc.

Der jüngste Report heißt "Avoiding a Long War" (aus der Sicht der USA). Es wird Gen. Milley zitiert, der eine direkte Konfrontation zwischen den USA und Russland vermeiden will, weil das unvermeidlich zum Atomkrieg führt. Interessante Ausführungen werden zu Gebietsgewinnen gemacht:

"Eine Beendigung des Krieges, bei der die Ukraine die volle Kontrolle über ihr gesamtes international anerkanntes Territorium behält, würde die Norm der territorialen Integrität wiederherstellen, aber das bleibt ein höchst unwahrscheinliches Ergebnis.

Außerdem hängt die Schwächung der Norm weniger von der Menge des illegal beschlagnahmten Landes ab als vielmehr von der Akzeptanz der territorialen Veränderung durch die internationale Gemeinschaft. Die Vereinigten Staaten müssen eine russische Besetzung souveränen ukrainischen Territoriums nicht formell anerkennen (und würden dies mit ziemlicher Sicherheit auch nicht tun), unabhängig davon, wo die De-facto-Kontrolllinie gezogen wird. Wie im Falle der Krim können die Vereinigten Staaten Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass alle russischen Gewinne seit dem 24. Februar 2022 als illegitim und illegal behandelt werden und Russland einen hohen Preis für seine Aggression zahlt."

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Wie sich eine Verlängerung des Krieges für die USA und Europa auswirkt, wird so beschrieben:

"Die Kosten für die Vereinigten Staaten und die Europäische Union, um den ukrainischen Staat wirtschaftlich zahlungsfähig zu halten, werden sich im Laufe der Zeit vervielfachen, da der Konflikt Investitionen und Produktion hemmt, ukrainische Flüchtlinge nicht zurückkehren können und infolgedessen die Steuereinnahmen und die Wirtschaftstätigkeit drastisch unter das Niveau vor dem Krieg fallen. Russlands Zerstörungsfeldzug gegen die ukrainische kritische Infrastruktur wird langfristig große Herausforderungen für die Aufrechterhaltung der Kriegsanstrengungen und die wirtschaftliche Erholung mit sich bringen und hat auch Kiews Prognosen für die wirtschaftliche Unterstützung, die es von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten benötigen wird, erheblich erhöht."

Aus meiner Sicht zeigt der Report von 2019, wie langfristig die Planung ist und wie methodisch sie umgesetzt wird. Allerdings ist kein Plan B oder C zu erkennen. Im jüngsten Report werden jetzt Perspektiven aufgezeigt, die es ermöglichen sollen, den Konflikt aus Sicht der USA ohne Gesichtsverlust beenden zu können. Ob das so funktionieren wird, wird die Zukunft zeigen.

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