Wie ein Hund, der zu dem zurückkehrt, was er erbrochen hat, so ist ein Tor,

der seine Dummheit wiederholt Dieses Bibelzitat aus dem Buch der Sprüche 26,11 setzt Andrew Latham, Professor für internationale Beziehungen am Macalester College in Saint Paul, Minnesota, an den Beginn seiner Betrachtungen zum Stand des Ukrainekonflikts.

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Er fügt auch gleich den Spruch 26,12 an: "Siehst du jemand, der sich selbst für weise hält - mehr Hoffnung gibt es für den Toren als für ihn."

In praktisch allen Mainstream-Medien wird pausenlos wiederholt, dass die Ukraine Russland besiegen kann und sämtliche Gebiete, einschließlich der Krim, zurückerobern wird. Voraussetzung dafür sind nur genügend Waffen, einschließlich modernster Mittel mit hoher Reichweite, und natürlich Geld. Niemand macht sich die Mühe zu recherchieren, ob die Gegebenheiten vor Ort dieses Narrativ stützen. Prof. Latham schreibt dazu in seinem Artikel "Die Vorstellung eines totalen ukrainischen Sieges ist eine Illusion":

"Aber die strategischen, operativen und taktischen Realitäten des Krieges stützen einfach keine Version dieses Arguments. Die Ukraine ist auf taktischer Ebene nicht überlegen – wenn überhaupt, wächst der Vorteil Russlands eher, als dass er abnimmt, da Russland die Ukraine bei der Anpassung an die sich verändernde Realität auf dem Schlachtfeld übertrifft. Das Nettoergebnis? Russland ist nicht nur weiterhin in der Lage, die Art von Tiefenverteidigung aufrechtzuerhalten, die alle ukrainischen Offensivbemühungen völlig zunichte gemacht hat, sondern ist auch zunehmend in der Lage, an Orten wie Avdiivka erfolgreiche Offensiven zu starten."

Nach seiner Ansicht gibt es nur wenige oder keine Anhaltspunkte, das irgendwie geartete Entwicklungen auf politischem, wirtschaftlichem, taktischem oder technologischem Gebiet diese Realität zugunsten der Ukraine verändern wird. Deshalb setzt er Ockhams Rasiermesser an:

"… unter Anwendung von Occams Rasiermesser - dem Grundsatz, dass "bei sonst gleichen Voraussetzungen einfachere Erklärungen im Allgemeinen besser sind als komplexere" - würde ich behaupten, dass der wahnhafte Glaube, dass es einen Weg zum totalen Sieg für die Ukraine gibt, weniger auf sich entwickelnden militärischen oder geopolitischen Realitäten beruht als auf einer einfachen psychologischen Dynamik, die sich am besten mit dem Konzept der "Eskalation des Engagements" zusammenfassen lässt.

Nach diesem Konzept neigen Einzelpersonen oder Gruppen manchmal dazu, an einem fehlgeschlagenen Argument festzuhalten, selbst wenn dieses Argument angesichts der Fakten zunehmend unhaltbar wird. Dieses Verhalten zeichnet sich vor allem durch das Festhalten an früheren Verpflichtungen – versunkenen Kosten, wie die Ökonomen es nennen würden – aus, unabhängig von deren gegenwärtiger Plausibilität oder Rationalität. Es ist eine psychologische Funktionsstörung."

Je düsterer also die Aussichten der Ukraine werden, desto mehr fühlen sich die wahren Gläubigen verpflichtet, ihre bisher schon vergeblichen Bemühungen zu verdoppeln. Er schließt seinen Text deshalb mit einem weiteren Zitat aus der Bibel:

"Und so kehren jene Beobachter, die sich ursprünglich der These „Die Ukraine wird siegen“ verschrieben hatten, wie der sprichwörtliche Hund, der zu seinem Erbrochenen zurückkehrt, weiterhin zu ihrer immer manischer ausgedrückten Illusion zurück, dass es für Kiew einen Weg zum totalen Sieg gibt. Aber den gibt es nicht. Und je früher politische Entscheidungsträger und Einflussnehmer auf beiden Seiten des Atlantiks dies begreifen, desto eher können wir zu einer ausgehandelten Einstellung der Feindseligkeiten gelangen, die zumindest für den Moment das obszöne Blutbad eindämmt, das diesen Krieg geprägt hat.

Und wie es in Römer 4,18 der Christlichen Schriften heißt, müssen wir „wider alle Hoffnung“ hoffen, dass diese Offenbarung eher früher als später kommt."

Andrew Latham ist Professor für internationale Beziehungen am Macalester College in Saint Paul, Minnesota, Senior Fellow am Institute for Peace and Diplomacy und nicht ansässiger Fellow bei Defense Priorities in Washington, DC. Folgen Sie ihm @ aalatham.

(Die wörtlichen Zitate wurden mit Google Translator übersetzt.)

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