Dieser Beitrag ist auch als PDF-Datei mit integrierten Abbildungen auf Dropbox verfügbar.
Auf die hier diskutierten Phänomene bin ich durch einen sehr lesenswerten Beitrag von Christof Kuhbandner aufmerksam geworden. Meine einzigen eigenen Beiträge sind eine (triviale) Datenglättung, die das Phänomen im Datensatz der Intensivbettenbelegung deutlicher sichtbar macht, und ein Vergleich mit Daten zu schweren akuten Atemwegsinfektionen aus den Jahren 2012-2015. Hauptsächlich ist dieser Blogbeitrag daher eine publizistische Unternehmung, gleichzeitig aber eine Überprüfung der Argumentation von Herrn Kuhbandner anhand der Originaldaten.
Woher wissen andere schwere Krankheiten von Covid-19?
Kuhbandner war aufgefallen, dass die Zahl der belegten Intensivbetten in Deutschland in letzter Zeit gar nicht ansteigt oder doch zumindest nicht annähernd so stark wie diejenige der Covid-19-Intensivpatienten. Das wird nicht sichtbar, wenn man die Tagesberichte der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) verfolgt. Die Abbildung in diesem Bericht suggeriert einen Rückgang der Zahl freier Betten. Wie dieser Eindruck erzeugt wird, erkläre ich später. Die tatsächliche Situation kann man ebenfalls auf der Homepage der DIVI anschauen, wenn man im Intensivregister zu „Zeitreihen“ navigiert. Dort kann man auch alle Originaldaten herunterladen. Das habe ich getan. Meine Darstellung ist in Abbildung 1 gezeigt.
Die Intensivstationsbelegung folgt einem Wochenzyklus. Deshalb ist die bei DIVI gezeigte Kurve ziemlich wellig, was es erschwert, Trends zu erkennen. In Abbildung 1 (links) sind diese Originaldaten als blassrote Punkte gezeigt. Trends sind sehr viel besser im gleitenden Wochenmittel (rote Kurve) zu verfolgen. Man sieht, dass es auch im Oktober keinen starken Trend gab, anfangs sogar einen Abfall. Das wäre an sich nicht bemerkenswert. Nur gibt es bei DIVI auf der gleichen Seite auch den Datensatz mit den Zahlen der Covid-19-Patienten in Intensivbetten. Diese Zahlen kann man von der Gesamtbelegung abziehen und erhält die Anzahl der Intensivpatienten, die nicht Covid-19 haben (schwarze Kurve). Jetzt sieht man den starken Anstieg der Covid-19-Patienten – aber als Abfall der Zahl der Intensivpatienten aus anderen Gründen. Diese sind nicht aus Kapazitätsgründen verlegt worden, denn es gibt etwa 9000 freie Intensivbetten (rechts, grüne Kurve). Auch von offizieller Seite wird nicht behauptet, dass es zur Zeit Kapazitätsprobleme gäbe. Daraus folgt, dass andere Krankheiten, die einen Intensivstationsaufenthalt nötig machen, auf magische Weise in dem Maße abnehmen, in dem die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten zunimmt.
Kein guter Wissenschaftler kann so einen Befund akzeptieren. Hier liegt offensichtlich ein Fehler vor, liebe Kollegen in der DIVI und am RKI. Dem müsst Ihr nachgehen.
Am Ende der grünen Kurve (Abbildung 1, rechts) sieht man einen sehr viel stärkeren Abfall der Zahl freier Intensivbetten als er der leichten Zunahme der Zahl der Intensivpatienten in den letzten Tagen entspräche (die vertikalen Achsen sind verschieden skaliert). Der Hauptgrund ist in der blauen Kurve in Abbildung 1, rechts zu sehen. Seit Anfang Oktober wird die „Reserve“ auf Kosten der als frei ausgewiesenen Betten erhöht. Man darf das sehr wohl Etikettenschwindel nennen, insbesondere wenn, wie in den Tagesberichten der DIVI, nicht darauf hingewiesen wird.
Einen subtileren weiteren Beitrag erkennt man, wenn man die Zahl der freien Betten, der belegten Betten und der Reserve addiert. Diese Kurve kann ich bei Bedarf in der Diskussion nachreichen. Sie zeigt seit Anfang August einen Abwärtstrend, der sich im Oktober verstärkt hat. Die Gesamtzahl der Intensivbetten verringert sich. Das wird man sicher gern mit Personalmangel erklären. Wenn man allerdings wirklich eine Überlastung erwarten würde, wie die Politik behauptet, würde man die einmal ausgestatteten Intensivbetten nicht abbauen, sondern versuchen, das Personalproblem zu lösen.
Die tatsächlichen Daten der Intensivbettenbelegung stützen die Argumentation einer steigenden Belastung durch Covid-19 nicht. Sie legen vielmehr nahe, dass Fälle falsch zugeordnet werden und dass das massiv und in steigendem Ausmaß geschieht. Leider können diese Daten aber nicht mit Vorjahren verglichen werden, weil das Intensivregister erst im März 2020 gerade wegen Covid-19 eingerichtet wurde. Ein solcher Vergleich ist jedoch mit den Daten der Überwachung schwerer akuter Atemwegsinfektionen (SARI) des RKI möglich. Diese Überwachung wurde bereits 2012 eingerichtet. Vor Covid-19 war das RKI ja durchaus eine hochprofessionelle Institution mit hoher wissenschaftlicher Reputation und international vorbildlichen Programmen.
So wie Covid-19 zunimmt, nehmen andere schwere Atemwegsinfektionen ab
Die aktuellen Daten hat Kuhbandner im Situationsbericht des RKI zu Covid-19 gefunden, wo sie für das Jahr 2020 donnerstags abgebildet werden, zum Beispiel am 29.10.2020 auf Seite 10 in Abbildung 5. Auch dort fällt auf, dass die Gesamtzahl nicht zunimmt. In meiner Darstellung der zugrunde liegenden Daten (Abbildung 2, links) entspricht das der Gesamthöhe der Balken. Sie nahm im Oktober sogar leicht ab. Gleichzeitig nahm, wie wir alle wissen, die Zahl der Covid-19 zugeschriebenen schweren Atemwegsinfektionen zu (rote Balken). Entsprechend nahm diejenige der anderen schweren Atemwegsinfektionen sehr deutlich ab (schwarze Balken). Auch das erwartet man nicht. Das Überwachungssystem ist, nachdem es knapp fünf Jahre lief, in einer offen zugänglichen Publikation beschrieben worden, in der auch Daten für den Zeitraum Januar 2012 bis Mitte 2016 veröffentlicht wurden. Dies Daten habe ich digitalisiert und für die gleichen Kalenderwochen in Abbildung 2, rechts dargestellt. Die aktuelle Gesamtzahl entspricht ziemlich genau derjenigen Ende Oktober 2012-2015 - als Covid-19 nicht im Umlauf war. Der Verlauf ist dieses Jahr etwas untypisch, aber nicht auffällig verglichen mit den Variationen zwischen den Jahren 2012, 2013, 2014 und 2015. Lässt man allerdings die Covid-19-Infektionen weg, die es damals nicht geben konnte, dann ist der Verlauf 2020 auffällig, insbesondere im Oktober.
Warum sieht das Sentinel der Arbeitsgruppe Influenza den Covid-19-Anstieg nicht?
Am 21. Juni hatte Oliver Märtens auf Multipolar berichtet (das darf man hier nicht verlinken), dass die Arbeitsgruppe Influenza (AGI) des RKI seit Kalenderwoche 12 keinen einzigen positiven SARS-Cov2-Test mehr erhalten hatte. In „Ist da was?“ vom 20. August hatte ich bemerkt, dass dem immer noch so war und gezeigt, dass das statistisch unvereinbar mit der Annahme war, dass die Sentinel-Überwachung der AGI und die stark publizierten positiven „Corona-Tests“ sich auf die gleiche Grundgesamtheit beziehen. Insgesamt ist die Diskrepanz inzwischen so weit bekannt, dass das RKI sich bemüßigt fühlt, eine Erklärung dazu abzugeben. So wird im Situationsbericht vom 29. 10. auf Seite 9 diesbezüglich auf die FAQ des RKI zu Covid-19 verwiesen. Man muss bis „Fallzahlen und Meldungen (Stand: 27.10.2020)“ scrollen und die Antwort auf die Frage „Wieso unterscheiden sich die Nachweise mit SARS-CoV-2 aus dem AGI-Sentinel und den Meldedaten nach IfSG?“ aufklappen. Dann findet man, unter Anderem, die bemerkenswerten Sätze zur AGI:
„Ziel ist es, die zirkulierenden respiratorischen Viren zu erfassen und daraus Schlussfolgerungen in Bezug auf die Gesamtbevölkerung zu ziehen.“
„Mit einer weiteren Verbreitung von SARS-CoV-2 in der Bevölkerung steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass SARS-CoV-2 wieder in einer Patientenprobe aus einer der AGI-Sentinelpraxen nachgewiesen wird.“
Nun bin ich in der DDR aufgewachsen und habe gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen. Was hier, verklausuliert, steht, ist Folgendes: Ein zum Zweck der Früherkennung von in der Gesamtbevölkerung zirkulierenden Viren extra installiertes System wird erst dann Covid-19 bemerken, wenn sich das Virus weiter in der Bevölkerung verbreitet. Bekannt ist zudem, dass das System bis jetzt noch jede Grippeepidemie gesehen hat – und zwar deutlich. Dieser Befund ist ausgesprochen inkongruent mit den offiziellen Verlautbarungen des RKI und der Politik.
Fazit
Deutschland befindet sich in einem Teil-Lockdown. Die zur Begründung angebrachten Argumente sind durch die Datenlage nicht gedeckt.
Nachtrag (5.11.202, 20:53 Uhr)
Die Situation hat sich in den letzten Tagen nicht geändert. Die gemeldete Zahl der belegten Betten ist weiterhin stabil, wie die aktualisierte Abbildung zeigt. Die Daten ergeben keinen Sinn. Die Gesamtzahl deklarierter freier, belegter und Reservebetten sinkt in dem Maße, in dem die Anzahl durch Covid-19-Patienten belegter Betten steigt. Die Gesamtzahl der gemeldeten SARI-Fälle war in Kalenderwoche 43 erhöht. Die gesamte Anzahl von SARI-Fällen, die nicht Covid-19 sind, ist allerdings weiter gesunken. Die Schlussfolgerungen des Beitrags aus den Daten der Vorwoche gelten also auch eine Woche später immer noch.
Kommentare 287
>>Die Gesamtzahl der Intensivbetten verringert sich. Das wird man sicher gern mit Personalmangel erklären. Wenn man allerdings wirklich eine Überlastung erwarten würde, wie die Politik behauptet, würde man die einmal ausgestatteten Intensivbetten nicht abbauen, sondern versuchen, das Personalproblem zu lösen.<<
Es scheint noch verrückter zu sein:
Während Corona : Mehr als 800 Berliner Pflegekräfte haben ihren Job verloren. In der Alten- und Krankenpflege stieg die Arbeitslosigkeit deutlich. Wer seinen Job behalten hat, wird schlecht bezahlt.
>>So erhöhte sich hierzulande die Zahl der Arbeitslosen unter deutschen Beschäftigen in der Altenpflege laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit von Jahresbeginn bis Ende Juni um 27 Prozent auf etwa 27.700. Unter den ausländischen Beschäftigten in der Altenpflege ging die Zahl sogar um 37 Prozent auf rund 10.000 Arbeitslose nach oben. In der Krankenpflege verloren in dieser Zeit fast 9000 deutsche und nahezu 3900 ausländische Beschäftigte ihren Job. Dort stieg die Arbeitslosigkeit um 23 oder 28 Prozent. Die Bundesagentur nannte unter anderem weniger Neueinstellungen und eine erschwerte Vermittlung von Arbeitskräften während der Corona-Pandemie als Begründung.
Tatsächlich ging auch in Berlin die Arbeitslosigkeit in den genannten Bereichen nach oben. Wie bei der hiesigen Regionaldirektion der Arbeitsagentur zu erfahren war, gab es in der Berliner Krankenpflege im Juli etwa 200 Arbeitslose mehr als im Juli vergangenen Jahres, was einem Anstieg um 27 Prozent entspricht. In der Altenpflege wurden 2740 Arbeitslose gezählt. Das waren sogar über 600 mehr als im Juli 2019, ein Anstieg um 30 Prozent.
Über die Gründe dafür ist man sich in der Berliner Arbeitsagentur im Unklaren. Schließlich ist dort der Fachkräftemangel im Pflegebereich bekannt. Bei der Gewerkschaft Verdi vermutet man, dass Jobs vor allem bei ambulanten Pflegediensten gestrichen wurden, weil Familienmitglieder im Homeoffice während Corona die häusliche Pflege eines Angehörigen oft selbst übernahmen oder sie den Kontakt der Betreuungsperson mit dem Pflegepersonal vermeiden wollten. Meike Jäger, bei Verdi für den Bereich Gesundheit und Pflege in Berlin verantwortlich, geht daher davon aus, dass viele Jobs dort wieder zurückkehren werden. Sie hat aber auch erfahren, wie in Altenheimen Stellen für Ergo- und Physiotherapeuten unter dem Vorwand von Corona gestrichen wurden, um Kosten zu sparen.
Dabei wird im deutschen Pflegebereich ohnehin geradezu beispiellos gespart. Wer seinen Job dort nicht verloren hat, wird also sicherlich schlecht bezahlt. Denn wie aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit zur Lage in der Pflege ebenfalls hervorgeht, verdienten bundesweit 28,3 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Altenpfleger in Vollzeit in Deutschland nur einen Niedriglohn. Im Osten des Landes liegt der Anteil sogar bei 40,7 Prozent.<<
Das bedeutet, während der Corona-Pandemie haben rund 5900 deutsche und 2700 ausländische Altenpflegekräfte ihren Job verloren. In der Krankenpflege waren es 9000 deutsche und 3900 ausländische Beschäftigte die entlassen wurden.
Kann das von den in diesem Bereich Beschäftigten der FC jemand bestätigen bzw. erklären?
Der Hintergrund ist ziemlich klar:
Zunächst müssen sie unterscheiden zwischen Alten- und Krankenpfleger. In der Vergangenheit haben sie sich mit der Wahl der Ausbildung entweder zum APfl oder zum KPfl entschieden, in welchem Bereich sie hinterher arbeiten. Das wird jetzt angeglichen auch im Rahmen der Ausbildung und die gesetzliche Anerkennung des examinierten Atlenpflegers ist auch so, dass sie damit im KH arbeiten dürfen und diese Personalkosten auch 1 zu 1 im Vergleich zum KPfl refinanziert werden. Allein die Grundvergütung ist im KH mindesten 20 % höher, so dass im Moment im Pflegeheimbereich auch versucht wird abzuwerben.
Pflegeheime haben rein wirtschaftlich betrachtet eine Besonderheit. Sie haben einen extrem hohen Fixkostenanteil, der fast ausschließlich aus dem Personal resultiert. Varialbe Kosten sind dort nur Strom, Wasser, Essen, ein wenig medizinisches Verbrauchsmaterial. Und die Vergütungssätze sind so kalkuliert, dass damit das Personal refinanziert wird. Das Personal ist in der Regel dauerhaft beschäftigt, d.h. die Kosten fallen an. Pflegeheime benötigen zur Kostendeckung eine sehr hohe Auslastung an Bewohnern, um wengistens kostendeckend zu arbeiten. D.h. ein guter Geschäftsführer hat dort möglichst immer eine Warteliste und einen Mix aus Bewohnern. Die "Verweildauer" der Bewohner ist ja nicht so lang und wenn sie nur Bewohner in der höchsten Pflegestufe haben ist auch jedes Norovirus extrem gefährlich. Deswegen haben auch Pflegeheime eigenmotiviert ein hohes Interesse, sich kein Virus einzufangen, was ja gut ist.
Nun ist durch Covid auch die Belegung der Pflegeheim eingeschränkt worden. In vielen Einrichtungen gab es Aufnahmestopps usw. Um wirtschaftlich nicht ins Desaster zu laufen, wurden mit Sicherheit befristete Verträge auslaufen gelassen, Leasingkräfte reduziert, Neueinstellungen gestoppt. Es gab in dem Bereich ja auch keine Freihaltepauschalen, wie im KH Bereich. Insofern ist das nachzuvollziehen im Bereich der Altenpflege.
Im KH Bereich: die Wahrheit ist doch, das im April, Mai und Juni im Vergleich zu den Vorjahren signifikant weniger zu tun war. Und wenn Sie dann von Herrn Spahn eine Freihaltepauschale für ein leeres Bett bekommen und keine Patienten da sind und keiner weiß, wie lange das anddauert, dann stellt auch dort keiner Pflegekräfte ein. Warum auch, das Geld für das leere Bett gab es auch ohne Nachweis jeder Kosten. Sie mussten also nicht nachweisen, neben dem leeren Bett sitzt die Krankenschwester xy und der Arzt xy, verursacht die damit Fixkosten in Höhe von xy EUR pro Tag und wartet wie angeordnet auf die vielen Covid-Patienten. Die zunächst 560 EUR und ab 1.7.20 teils höheren Sätze gab es pauschal so.
Und mal ein Vergleich: in der vollstationären Psychiatrie gibt es sonst ca. 300 EUR für einen Behandlungstag eines Patienten. Für das leere Bett gab es 560 EUR. Das da jeder nach Hause geschickt wurde im Überstunden und Urlaub abzubauen bzw. jeder Aushilfe gekündigt, ist anzunehmen.
https://www.initiative-qualitaetsmedizin.de/covid-19/analyse-der-effekte-der-sars-cov-2-pandemie-1
„Kann das von den in diesem Bereich Beschäftigten der FC jemand bestätigen bzw. erklären?“
Ich denke ich kann das a) bestätigen, b) vielleicht erklären und c) auch widerlegen.
Mal sehen, ob wir zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Nehmen wir dabei dieses Zitat:
„Wenn man allerdings wirklich eine Überlastung erwarten würde, wie die Politik behauptet, würde man die einmal ausgestatteten Intensivbetten nicht abbauen, sondern versuchen, das Personalproblem zu lösen.“ (Gunnar Jeschke)
Wir müssen uns fragen: Sind Medizin- und Pflegeeinrichtungen Wirtschaftsunternehmen?
Finden Sie es heraus.
Weiter muss man fragen: Welche Faktor ist bei diesen Einrichtungen am kostenintensivsten?
Finden Sie es heraus.
Gab es die Bestrebungen die Zahl der Krankenhäuser zu reduzieren?
Finden Sie es heraus.
Was meinen Sie: Falls ja, gibt es diese Bestrebungen heute noch?
Etliche Krankenhäuser sind der Runde zum Opfer gefallen, haben sich aber als wehrhaft erwiesen. Wie kommt man – falls es diese Bestrebungen noch gibt – dennoch ans Ziel die Zahl der Krankenhäuser zu reduzieren?
Spekulieren Sie.
Widerlegen kann ich es insofern, als der Wind aktuell wieder dreht. Es gibt aber, darüber hinaus, auch andere Fälle, in denen nicht Pflegekräfte entlassen werden, sondern von sich aus gehen, weil sie das Gefühl haben verheizt zu werden, übrigens schon vor Corona.
Ach so, zur Intensivpflege: Wer will das jetzt um jeden Preis werden?
Da waren Sie schneller, aber so sieht es aus.
"Auch von offizieller Seite wird nicht behauptet, dass es zur Zeit Kapazitätsprobleme gäbe. Daraus folgt, dass andere Krankheiten, die einen Intensivstationsaufenthalt nötig machen, auf magische Weise in dem Maße abnehmen, in dem die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten zunimmt."
Bevor Sie in Magie abgleiten wäre es vielleicht sinnvoll gewesen, auf die grundlegenden Zusammenhänge in Bezug auf die Erhebung der Daten, aus denen Sie sehr weitreichende Schlussfolgerungen ziehen, einzugehen. Da wären solche profanen Fragen wie:
Was ist ein freies ITS-Bett?
Wer meldet aus welchen Gründen freie Kapazitäten?
Sind alle diese Betten von gleicher Qualität?
Selbstverständlich sind dabei nicht nur die rein materiellen Ressourcen zu berücksichtigen, sondern auch die personellen, aufgeschlüsselt nach notwendiger Qualifikation.
Ohne diese Hintergründe gilt: "Kein guter Wissenschaftler kann so einen Befund akzeptieren."
"Nun bin ich in der DDR aufgewachsen und habe gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen. Was hier, verklausuliert, steht, ist Folgendes: Ein zum Zweck der Früherkennung von in der Gesamtbevölkerung zirkulierenden Viren extra installiertes System wird erst dann Covid-19 bemerken, wenn sich das Virus weiter in der Bevölkerung verbreitet. Bekannt ist zudem, dass das System bis jetzt noch jede Grippeepidemie gesehen hat – und zwar deutlich."
Was Ihre DDR-Vergangenheit mit der Logik zu tun hat, die Sie hier anwenden, müssen Sie noch erklären. Raymond Merrill Smullyan ist sehr hilfreich, wenn es gilt, logische Fehler zu vermeiden.
Bevor Sie das System der "AGI-Sentinelpraxen" als ungeeignet hinstellen, sollten Sie vielleicht erst erklären, was dieses System ist. Es handelt sich um eine rein freiwillige Angelegenheit der teilnehmenden Praxen, für die sie keine Vergütung erhalten. Beteiligt sich eigentlich Ihr Hausarzt? Hier der Aufruf des RKI, es werden laufend weitere Teilnehmer gesucht. Weder ist eine flächendeckende Erfassung gesichert, noch kann man von einer repräsentativen Stichprobe sprechen. Das würden Sie, der Sie darauf ja immer sehr viel Wert darauf legen, auch zugeben, wenn Sie die Zahlen aus dem von Ihnen empfohlen, nicht-verlinkten, Multipolar-Artikel zitieren. Daraus geht hervor, dass bei einer max. Anzahl von 263 eingesandten Proben, die in 10. KW erreicht wurde (darunter immerhin 155 Proben, die Viren enthalten), es mit der Repräsentativität für eine Grundgesamtheit von 82 000 000 Menschen nicht weit her sein kann. Sie haben auch keine Info darüber, welche Proben die beteiligten Praxen auswählen.
Auf Wikipedia findet man einen Eintrag, in dem es um die Erklärung von Sentinelerhebungen geht:
"Sentinel bzw. Sentinelerhebung, auch Sentinel-System, Sentinel-Überwachung, in englisch: Sentinel Surveillance, ist ein auf freiwilliger Mitarbeit der Beteiligten aufbauendes Werkzeug der epidemiologischen Überwachung. Epidemiologische Daten werden als Nebenprodukt der gesundheitlichen Vorsorge erfasst, um die epidemiologische Entwicklung spezifischer Krankheitsfelder innerhalb eines Teils oder der gesamten Bevölkerung zu bestimmen. Gemäß § 13 und § 14 Infektionsschutzgesetz werden eine Reihe dieser Erhebungen routinemäßig für das epidemiologische Monitoring durchgeführt. Daten für Sentinelproben, z. B. Gewebeproben und Abstriche, werden anonym und stichprobenartig erfasst."
"Selbstverständlich sind dabei nicht nur die rein materiellen Ressourcen zu berücksichtigen, sondern auch die personellen, aufgeschlüsselt nach notwendiger Qualifikation."
Und die fehlen. In ersten Regionen, auch größeren, städtischen, übrigens auch schon ITS Betten.
Vielen Dank für den sehr informativen Kommentar.
ja, die fc hat offensichtlich gut-orientierendes zu bieten!
"Da wären solche profanen Fragen wie:"
Sie übersehen, dass ich mit genau den Daten argumentiere, mit denen die Regierung argumentiert. Es sind Daten aus einem Register, das genau zur Bewältigung der Covid-19-Epidemie geschaffen wurde.
Sie übersehen auch, dass diejenigen, die diese Datenbasis unterhalten, in ihrem täglichen Situationsbericht bewusst die tatsächliche Situation verfälschen.
Ferner übersehen Sie, dass der Grundtatbestand - eine fast unveränderte Zahl von Intensivpatienten bei einer angeblich um 1000 gestiegenen Zahl von Covid19-Intensivpatienten direkt und ohne jede Interpretation aus den Daten folgt
"Und die fehlen. In ersten Regionen, auch größeren, städtischen, übrigens auch schon ITS Betten."
Woher stammt die Information?
Die Zahl der Intensivpatietent deutschlandweit ist ja gar nicht gestiegen.
Wenn Sie mir sagen, wo es genau ist, lässt sich das übrigens ebenfalls anhand öffentlicher Daten von DIVI nachprüfen. Man muss nur mehr Dateien herunterladen, aber das lässt sich automatisieren.
"Bevor Sie das System der "AGI-Sentinelpraxen" als ungeeignet hinstellen"
Wo hätte ich das getan? Da haben Sie sich verlesen.
Das System ist geeignet. Es ist der Hund, der nicht gebellt hat (wenn Sie diesen Terminus aus der Kriminologie kennen).
Herr Jeschke, bekommen Sie mit Ihren Programmen irgendwie aus den Datenpunkten der Abbildung 7 die genaue Anzahl der stationären Fälle 2020 vs. 2019 für das 1. HJ. Das sind 35 % der deutschen Grundgesamtheit und aus der Differenz sehen wir dann, wieviel weniger stationäre Behandlungen es in 2020 im 1. HJ gab, um ca. 15.000 (bei 35 %) bzw. 45.000 (Gesamtheit) Fälle mit nachgewiesener Corona Infektion in Deutschland zu behandeln?
https://www.initiative-qualitaetsmedizin.de/covid-19/analyse-der-effekte-der-sars-cov-2-pandemie-1
Die Diskussion um die Freihaltepauschale ist tatsächlich wieder im Gang, d.h. es gibt ab Mitte November wohl wieder Geld für leere Betten und die elektiven Patienten sollen wir wohl wieder auf Basis der Länder-Verordnungen nach Hause schicken bzw. die dürfen dann nicht mehr kommen.
"Herr Jeschke, bekommen Sie mit Ihren Programmen irgendwie aus den Datenpunkten der Abbildung 7 die genaue Anzahl der stationären Fälle 2020 vs. 2019 für das 1. HJ."
Das sollte möglich sein. Vielleicht heute Abend, wenn die Zeit reicht.
Wieso? Das ist doch jetzt gut bezahlt, oder?
"Sie übersehen, dass ich mit genau den Daten argumentiere, mit denen die Regierung argumentiert. Es sind Daten aus einem Register, das genau zur Bewältigung der Covid-19-Epidemie geschaffen wurde."
Sie können mit Zahlen argumentierenwie Sie wollen, aber es gilt immer noch: "Traue nur der Statistik, die Du auch selbst interpretieren kannst." Sie haben die Fragen nicht beantwortet. Daraus schließe ich, dass Sie die Zahlen nicht adäquat interpretieren können. Sie dürfen mir gern das Gegenteil beweisen. Aber bitte nicht mit Behauptungen wie der oben angeführten, für die Sie keinen Beweis haben.
Ich vermisse übrigens seit längerer Zeit Ihre Hinweise auf Schweizer Zahlen und Verhältnisse. Laut Worldometer sterben im dort im 7-Tagedurchschnitt etwa 25 Menschen an und mit Covid-19, wie man sich jetzt PC-gerecht ausdrücken muss. In Deutschland sind es aktuell etwa 80. Die Schweizer Verhältnisse hierher zu übertragen würde 250 Tote an Tag bedeuten.
Auf Ihren Kommentar zu diesem Artikel "Weil Personal fehlt: Spital Sion muss Covid-Patienten Intensivstation verweigern" bin ich gespannt.
»"Bevor Sie das System der "AGI-Sentinelpraxen" als ungeeignet hinstellen"
Wo hätte ich das getan? Da haben Sie sich verlesen.«
Ist das Ihre Zwischenüberschrift?
"Warum sieht das Sentinel der Arbeitsgruppe Influenza den Covid-19-Anstieg nicht?"
Was soll man daraus sonst lesen? Sie haben genausowenig wie der Artikel, auf den Sie verweisen, den Zweck des Sentinel erkannt und vor allem nicht dargestellt. Sie wissen nicht, nach welchen Kriterien die wenigen beteiligten Praxen die Proben aussuchen, die sie versenden. Sie wissen nicht, ob wirklich eine repräsentative Stichprobe aus den Covid-19 Patienten in diese Praxen geht. Sie haben, kurz gesagt, alle Ihre statistischen Ansprüche über Bord geworfen, um diesen unsäglichen letzten Absatz zu schreiben.
Ich halte das System der "AGI-Sentinelpraxen" nicht für geeignet, irgendein Infektionsgeschehen, welches die oberen Atemwege betrifft, adäquat abzubilden. Sentinel heisst Wächter. Nicht mehr und nicht weniger. Da Covid-19 auf anderen Wegen erfasst worden ist, werden die beteiligten Praxen möglicherweise auch entsprechende Schlussfolgerungen gezogen haben. Warum sollte auf etwas aufmerksam gemacht werden, was sowieso in aller Munde ist?
"Warum sollte auf etwas aufmerksam gemacht werden, was sowieso in aller Munde ist?"
Weil es nun mal die Aufgabe einer medizinischen Kontrollinstanz ist, relevante und gesellschaftspoltisch fundamental bedeutende Daten auch zu melden, selbst wenn diese bereits "in aller Munde" sind (und nicht wie Sie es absurderweise andeuten, nach eigenem Ermessen unter den Tisch zu kehren).
Was ist denn das für ein Bullshit?Dann können wir uns die Milliarden für die Millionen von PCR-Tests ja in Zukunft auch sparen. Ist ja nun hinlänglich bekannt, wie supermegamässig sich das Virus ausbreiten tut.
Danke im Voraus
Und ab heute täglich online:
https://www.helios-gesundheit.de/qualitaet/auslastung/
da gibt es in den PDFs jetzt für 86 Kliniken in Deutschland tagesaktuelle Transparenz zur aktuellen Diskussion der Belegung mit Covid. Da sollte jeder eine Klinik in seiner Region finden und kann sich ein Bild machen, ob das dann jeweils zur offiziellen Berichterstattung passt
Sie wollen offenbar nicht verstehen, was ein Sentinel ist. Es dient dazu Alarm zu schlagen. Da im fraglichen Zeitraum "das Haus schon brannte", erübrigt sich ein Alarm. Wie Sie mit den wenigen Proben, die noch dazu anonymisiert eingesandt werden, Millionen von PCR-Tests ersetzen wollen um damit Milliarden zu sparen, ist mir ein Rätsel.
Beteiligt sich eigentlich Ihr Hausarzt an dieser freiwilligen Maßnahme, die ihm nicht vergütet wird?
Noch einmal im Klartext. Das Sentinel soll darauf hinweisen, dass eine Gefahr im Verzug ist. Das Ausmaß dieser Gefahr muss anders gemessen werden. Die wenigen Praxen reichen dazu bei weitem nicht.
"Auf Ihren Kommentar zu diesem Artikel "Weil Personal fehlt: Spital Sion muss Covid-Patienten Intensivstation verweigern" bin ich gespannt."
Siehe: "Angemessene Reaktion", Abschnitt "Was tun?" Punkt "1. Patientenverteilung.
Schauen Sie mal hier.
"Sie wissen nicht, ob wirklich eine repräsentative Stichprobe aus den Covid-19 Patienten in diese Praxen geht."
Sie haben aber schon gelesen, wie das Robert-Koch-Institut das selbst beschreibt?
Steht im Beitrag, aber ich widerhole es gern noch einmal.
„Ziel ist es, die zirkulierenden respiratorischen Viren zu erfassen und daraus Schlussfolgerungen in Bezug auf die Gesamtbevölkerung zu ziehen.“
Das ist nicht meine Formulierung.
"Danke im Voraus"
Ich habe den Mund etwas zu voll genommen. Es wird erst morgen Abend. Eine Proteinstruktursimulation dauert länger als ursprünglich gedacht.
"Siehe: "Angemessene Reaktion", Abschnitt "Was tun?" Punkt "1. Patientenverteilung."
Auf diese naheliegende Idee ist man ja schon im Frühjahr gekommen und hat sogar Patienten aus Italien nach Leipzig verlegt. Was hat das jetzt aber mit Ihrer Argumentation im Blog und mit meinen Fragen zu tun?
Sie können den ersten Patienten woanders hinbringen, sicher auch die nächsten 100, wobei die Wege dann immer weiter werden. Wie lange kann die Schweiz das durchhalten? Was sagen Ihre Daten dazu? Gestern sind wieder 78 Tote in der Schweiz gemeldet worden. Auf D bezogen wären das knapp 800. Wie groß müssen die Zahlen werden, damit Sie anfangen aufzuwachen? Der 7-Tage-Durchschnitt kletterte damit von 25 auf fast 40. Sie wissen doch genauso gut wie ich, dass diese Toten auf eine Infektionsgeschehen schließen lassen, welches Anfang Oktober herrschte. Sie, der Sie es besser wissen könnten, weil Sie sich mit der Dynamik von Prozessen beschäftigt haben und diese sogar berechnen können, predigen denen, die davon keine Ahnung haben, dass wir uns viel zu früh Gedanken um Maßnahmen machen, die diese Dynamik auf einem Niveau brechen könnten, welches noch halbwegs verkraftbar ist.
Für Ihre Antwort zu den freien IST-Betten in D, die Sie heute Abend formulieren wollen, empfehle ich eine vorhergehende Konsultation des Sprechers der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis. Er sagte nicht nur in der "Welt am Sonntag": "Wir wiegen uns bei der Zahl der freien Intensivbetten in falscher Sicherheit.". Er rief alle Kliniken auf, "ganz ehrlich" ihre freien Betten zu melden. "Die Zahl ist Grundlage für politische Entscheidungen", mahnte er. "Einigen Geschäftsführern ist nicht klar, welche große gesellschaftliche Verantwortung sie mit dieser Meldung tragen."
Für mich sieht es so aus, dass Ihnen gar nicht klar ist, was die Zahlen bedeuten, auf denen Ihre Berechnungen und Schlussfolgerungen beruhen.
"…zu erfassen und daraus Schlussfolgerungen in Bezug auf die Gesamtbevölkerung zu ziehen."
Jetzt tun Sie doch bitte nicht so, als ob Sie mit jedem Experiment, welches Sie durchführen und auswerten, die Weltformel finden wollen. Das Sentinel ist ein Werkzeug, welches die Früherkennung der Ausbreitung von bestimmten Viren in der Bevölkerung erlaubt. Man kann sicher auch Rückschlüsse auf das Auftreten von unterschiedlichen Arten und die Geschwindigkeit der Ausbreitung ziehen. Alles das geschieht in Bezug auf die Gesamtbevölkerung. Sie erwarten doch aber nicht von den Meldungen der Feuerwachtürme, die im Sommer bei Waldbrandgefahr besetzt werden, einen vollständigen und zuverlässigen Bericht über die Gesamtschäden, die durch Brände im fraglichen Zeitraum entstehen.
Führen Sie die Mitlesenden nicht weiter in die Irre, nur weil Sie nicht zugeben können, sich verrannt zu haben. Ein Detail Ihrer "Argumentation" ist übrigens sehr erhellend für die Art der Diskussion, die Sie führen. Sie beschweren sich, dass die Proben des Sentinel über Wochen keine positiven Ergebnisse bezüglich SARS-COV-2-Vieren gezeigt haben. Erinnern Sie sich noch an unsere erbitterte Auseinandersetzung zu falsch-positiven Ergebnissen? Die müssten doch nach Ihrer Theorie dazu führen, dass IMMER solche Viren gefunden werden.
>>Die Diskussion um die Freihaltepauschale ist tatsächlich wieder im Gang, d.h. es gibt ab Mitte November wohl wieder Geld für leere Betten und die elektiven Patienten sollen wir wohl wieder auf Basis der Länder-Verordnungen nach Hause schicken bzw. die dürfen dann nicht mehr kommen.<<
Diese Diskussion?
Doppelt so viele Covid-Fälle wie im Frühjahr? „Die Infektionslage ist besorgniserregend“, sagt Deutschlands oberster Krankenhausvertreter – und fordert neue Prämien für freigehaltene Betten. Andernfalls könnten kirchliche wie private Häuser in finanzielle Not geraten.
Ja, diese Diskussion ist gemeint. Aber sie ist bereits pseudokritisch verengt, weil das Medizin- und Pflegesystem in toto bereits durch und durch in erster Linie darauf ausgerichtet ist Geld zu verdienen, da ist Corona nun kein Sonderfall.
Das will niemand hören, statt dessen zuckt man mit den Schultern, sagt sich das übliche, dass es a) schon nicht so schlimm sein wird und b) man daran ohnehin nichts ändern kann.
Die Punkte kauten: Überdiagnostik, falsche Anreize zu unnötigen Operationen, ein aufgeblähter Verwaltungsapparat, das schlechte Fallpauschalensystem, eine intransparente Anhebung und Absenkung von Grenzwerten, die Verlagerung von Produktionen von Medikamenten und Medizinprodukten ins ferne Ausland, ein System, das insgesamt Kranksein belohnt und finanziert, anstatt Gesundheit, die Ausdünnung der Pflege, die Möglichkeit von Aktienspekulationen auf Altenversorgung.
Man kann sich natürlich immer damit beruhigen, dass man sagt, im Senegal sei es aber schlimmer oder sich einseitig auf die Fortschritte fokussiert. Es wird doch immer so gerne das Wirtschaftsfass aufgenacht, warum nicht mal hier, wo es beste Gründe gäbe?
Für Ihre Antwort zu den freien IST-Betten in D, die Sie heute Abend formulieren wollen, empfehle ich eine vorhergehende Konsultation des Sprechers der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis. Er sagte nicht nur in der "Welt am Sonntag": "Wir wiegen uns bei der Zahl der freien Intensivbetten in falscher Sicherheit.". Er rief alle Kliniken auf, "ganz ehrlich" ihre freien Betten zu melden. "Die Zahl ist Grundlage für politische Entscheidungen", mahnte er. "Einigen Geschäftsführern ist nicht klar, welche große gesellschaftliche Verantwortung sie mit dieser Meldung tragen."
Im Moment steigt die Zahl derer, die aufgrund von Covid-19 auf einer Intensivstation liegen täglich um etwa 8%. Das klingt nicht nach viel, aber ist es wirklich ewig her, dass einige noch fragten, wo denn die ganzen Patienten sind, da über lange Wochen so zwischen 220 und 250 Leute auf den ITS lagen? Nun ist der Wert annährend verzehnfacht, in wenigen Wochen.
Hält der Trend (+8%/Tag) an und nimmt man die Zahl der ITS Patienten gestern so geht es so weiter:
Mo 2.11. 2243
Di 3.11. 2423
Mi 4.11. 2617
Do 5.11. 2816
Fr 6.11. 3041
Sa 7.11. 3284
So 8.11. 3547
Mo 9.11. 3831
Di 10.11. 4137
Mi 11.11. 4468
Do 12.11. 4825
Fr 13.11. 5211
Sa 14.11. 5628
So 15.11. 6078
Und dann haben wir erst Mitte November. Vielleicht erkennt der eine oder die andere, warum diese Dynamik nicht so toll ist.
Intensivmediziner Janssens kritisiert Drosten für Triage-Warnungen
>>Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), hat die Warnungen von Virologe Christian Drosten vor einer Triage als mögliche Folge einer anhaltend starken Ausbreitung des Coronavirus kritisiert. "Herr Drosten ist ein erstklassiger Virologe und einer der wichtigsten Experten, die wir derzeit bei der Pandemiebekämpfung haben", sagte Janssens der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). "Seine Äußerungen zu einer möglicherweise drohenden Triage in Deutschland kann ich jedoch nicht nachvollziehen und halte sie für unverantwortlich", sagte Janssens. "Indem er auf diese Weise davor warnt, macht er den Menschen unnötige Angst." Man sei von solchen Zuständen trotz Personalknappheit weit entfernt, sagte Janssens. "Herr Drosten sollte sich aus der Diskussion um Kapazitätsengpässe auf Intensivstationen heraushalten", so DIVI-Präsident Janssens. Drosten hatte am Freitag bei einer Veranstaltung das System der Triage erläutert, bei dem Ärzte bei einer Überlastung der Intensivstationen Patienten im Ernstfall für die Versorgung sortieren müssen. Drosten hatte die aktuellen Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern damit begründet, den Ernstfall der Triage verhindern zu wollen. Zugleich erhöhte Intensivmediziner Janssens den Druck auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Freihaltepauschale wieder einzuführen, um mehr Intensivkapazitäten in Kliniken zu schaffen. "Ich fordere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dazu auf, endlich die Freihaltepauschale wieder einzuführen, damit Kliniken aus dem Regelbetrieb herausgehen und Kapazitäten für die Intensivmediziner freimachen", sagte Janssens. "Die derzeit gültige Anschlussregelung bedeutet unnötiges Geschacher mit den Krankenkassen. Keine Klinik will sich bereichern, es geht lediglich um eine Kompensation für das Umschalten auf den dringend notwendigen Krisenbetrieb", so der DIVI-Präsident. Janssens wird an diesem Dienstag in Berlin gemeinsam mit Jens Spahn und anderen Experten über die Lage in Kliniken berichten. <<
Freie und belegte Betten für Covid-19-Patienten in Deutschland: CoronaVIS- Interaktive Darstellung und Analyse
Mal anders gefragt: Wann würden Sie beginnen, sich Sorgen zu machen.
Früher galt den 'Verharmlosern' die Posititivquote (Test/Infiziert) als Beweis für die RKI Lügen. Nun explodiert dieser Wert seit 8 Wochen.
Die AGI, so der nächste Skandal, hatte nirgendwo SARS-CoV-19 Fällem zu verzeichnen. Sie hat nun wieder welche.
Die Toten/Tag seien doch nur einstellig, so der Skandal. Aktuell sind es 115.
Die zum Glück niedrige Auslastung der ITS im Sommer, hat sich binnen Wochen verzehnfacht.
Das Personal wird sehr wohl knapp, das wird regional unterschiedlich sein, war es in Italien zu schlimmsten Zeiten aber auch.
Wann sehen Sie denn etwas in dem Bereich als problematisch an?
"Im Moment steigt die Zahl derer, die aufgrund von Covid-19 auf einer Intensivstation liegen täglich um etwa 8%. Das klingt nicht nach viel, aber ist es wirklich ewig her, dass einige noch fragten, wo denn die ganzen Patienten sind, da über lange Wochen so zwischen 220 und 250 Leute auf den ITS lagen? Nun ist der Wert annährend verzehnfacht, in wenigen Wochen."
Sorry, wir hatten das hier schon mehrfach: das ist tendenziöse Aufbauschung nicht evidenter "Steigerungszahlen".
Die auf Corona positiv Getesteten liegen mehrheitlich eben nicht "auf Grund von Covid - 19" auf den ITS.
Und deshalb frage ich wieder wie einige (insbesondere der Blogverfasser) andere vor mir:
Wenn die Zahl der "Covid-Patienten" (und Du weisst wohl, wie man die erfasst und definiert) so dramatisch (8% täglich!, sic!) ansteigen tut, warum dann in aller Welt adäquat nicht auch die Gesamtheit aller belegten Intensivbetten ???
Kleiner Tipp: Siehe Titel dieses Blogs.
problematisch wirds für einige erst,
wenn sie bei der triage den kürzeren ziehen.
alles vorherige ist: "unverantwortliche panik-mache" für sie...
das sich einsatzbereites intensiv-pflege-personal
durch krankheit dezimieren könnte: ist wohl schon eingepreist!?
"Wenn die Zahl der "Covid-Patienten" (und Du weisst wohl, wie man die erfasst und definiert) so dramatisch (8% täglich!, sic!) ansteigen tut, warum dann in aller Welt adäquat nicht auch die Gesamtheit aller belegten Intensivbetten ???"
Weil es davon knapp 30.000 in verschiedenen Varianten gibt. Hoffentlich auch noch genug PflegerInnen dafür.
Der Punkt ist, dass man sich nicht erst wenn 25.000 ITS-Betten mit Covid Patienten belegt sind, fragen sollte, was nun zu tun ist.
Die ITSen sind deshalb nur in einigen Gebieten voll, weil man die Zahl der Patienten a) in einem gewissen Rahmen steuern kann - aber eben nicht absolut- und b) auch 2250 eben aktuell noch nicht zu viel sind.
Gerade wenn das Argument, dass ja auch noch andere Patienten, die krank sind, versorgt werden sollten, gelten soll, muss es Dir eigentlich klar sein, dass dies nicht gewährleistet ist - über den Rahmen dessen was man guten Gewissens planen kann, wie das neue Knie - wenn 25.000 ITS-Betten mit Covid Patienten belegt sind.
Denn richtig: Es gibt auch weiterhin Schlaganfälle, Herzinfarkte, Unfälle, unaufschibbare OPs usw..
Deshalb, wann fändest Du es bedrohlich.
Bei 20.000 Covid ITS Patienten? Eher, später?
Ich denke, die Motivlage ist gemischt.
Bei einigen überwiegt m.E. die echte Empörung darüber, dass Gesundheit/Tote doch bisher auch nicht so ernst genommen wurden, warum also auf einmal? Zudem kann Rechthaberei ein Motiv sein. Dann die Kritik an den aus ihrer Sicht unverhältnismäßigen Relationen. Ich kann auch wirtschaftliche Interessen oder Werbung in eigener Sache nicht ausschließen.
Natürlich auch ein Mangel an Wissen und Verständnis.
Die meisten Leser werden behaupten, dass sie um die Problematik von exponetiellem Wachstum Bescheid wissen. Zinseszinseffekt, Schachbrett und Seerosenteich sind Beispiele, von denen fast jeder schon gehört hat. Wenn es aber um den Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt des Eingreifens und den dafür notwendigen Ressourcen geht, dann sieht es ziemlich duster aus. Dabei kann man sich das Seerosenbeispiel mit einer Excel-Tabelle sehr schnell veranschaulichen, wenn man einerseits die tägliche Verdopplung programmiert und andererseits ab Tag X eine Anzahl Y von Blättern entfernt. Mit X und Y kann man dann spielen. So habe ich es meinen Studenten versucht beizubringen.
Vielleicht können Sie statt des Blogautoren antworten, was ein ITS-Bett ist, womit es wie lange belegt wird, welcher Aufwand dafür nötig ist und was ein freies ITS-Bett bedeutet.
Kleiner Tipp: @Denkzone8 ist ein kompetenter Ansprechpartner. Er lag drin.
>>problematisch wirds für einige erst,
wenn sie bei der triage den kürzeren ziehen.
alles vorherige ist: "unverantwortliche panik-mache" für sie...<<
Haben Sie das Statement von Herrn Janssens überhaupt gelesen?
>>das sich einsatzbereites intensiv-pflege-personal
durch krankheit dezimieren könnte: ist wohl schon eingepreist!?<<
Wenn man 2020 noch tausende Pfleger entlassen konnte - offensichtlich nicht, oder?
Ja.
Machen wir doch mal anschaulich, was das im Fall der derzeitigen Quote heißt.
Nehmen wir an, es gibt 30.000 ITS Betten, was in etwas stimmt. Wenn man bei 2.250 Patienten ein Panikbruder ist, wenn man reagiert, na gut, dann regaieren wir eben erst, wenn die Hälte der ITSen mit Covid Patienten voll ist. Nehmen wir an das ist an irgendeinem Montag der Fall, was passiert also, wenn die Quote von popeligen 8%/Tag Anstieg bleibt?
Mo 15.000
Di 16.200
Mi 17.496
Do 18.896
Fr 20.408
Sa 22.041
So 23.804
Mo 25.708
Di 27.765
Mi 29.986
Mit anderen Worten, wenn man an dem Montag reagiert, wenn die ITSen zu 50% mit Covid-Patienten ausgelastet sind, ist am Mittwoch der nächste Woche, nur 9 Tage später bereits der Ofen aus. ITS voll, dann nur mit Covid-Patienten. Will keiner.
Zumal der eine oder die andere vielleicht noch weiß, dass man 14 Tage braucht, um nachvollziehen zu können, ob eine Maßnahme überhaupt greift.
Beruhigen Sie sich mal und kommen Sie runter von Ihrem hohen Ross.
Ein Lichtblick in der Diskussion ist das Interview mit Prof. Michael Pfeifer. Er schafft die Balance zwischen der Wahrnehmung der Gefahren, ohne panisch zu werden, und den Herausforderungen, denen sich das Gesundheitswesen jetzt stellen muss und kann, trotz der Versäumnisse der Politik in den vergangenen Jahren.
"Wir werden voraussichtlich mehr Patienten in den Krankenhäusern behandeln als in den Frühjahrsmonaten. Viele davon werden so krank sein, dass eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich ist. Die apparative Ausstattung und die Zahl von Intensivbetten werden dabei nach den aktuellen Hochrechnungen nicht der limitierende Faktor sein.
Sorgen bereitet mir die Personalsituation - uns fehlen intensivmedizinisch erfahrene Fachkräfte für die Versorgung all dieser potentiell vorhandenen Intensiv-Kapazitäten. Zum anderen können wir nicht erwarten, dass dieser enormen Kraftakt, den das Personal in den Krankenhäusern, auch psychisch, zu Beginn der Pandemie geleistet hat, in der gleichen Weise wiederholbar ist, zumal wir jetzt voraussichtlich über eine monatelange Belastung sprechen."
"Im Frühjahr konzentrierten sich die ganzen Aktivitäten in den Krankenhäusern darauf, Kapazitäten zu schaffen, um Covid-19 Patienten zu behandeln. Wir wussten damals alle nicht, was auf uns zukommt. Das hat zu einer Art "Lockdown" in den Kliniken geführt. Nicht dringende Operationen wurden abgesagt, die Ambulanzen nahmen keine Patienten mehr auf, Stationen wurden leergeräumt, die Versorgung von anderen Patienten beschränkte sich auf Notfälle.
Jetzt ist es die Aufgabe und die wesentliche Herausforderung, die Regelversorgung so weit wie möglich neben der Versorgung der COVID-19 Patienten aufrechtzuerhalten. Natürlich wird es in vielen Kliniken eine Verschiebung geben, aber wir müssen sehr darauf achten, nicht zu Lasten anderer erkrankter Menschen zu handeln. Dabei müssen wir uns mit einem Dilemma auseinandersetzten: Kommt es zu einem nicht kontrollierten Infektionsverlauf, wird das Gesundheitssystem überlastet, sodass die allgemeine medizinische Versorgung der Bevölkerung gefährdet ist, mit Folgen sowohl für Covid-19 Patienten wie auch für Patienten mit anderen Erkrankungen wie z.B. Krebserkrankungen.
Daher sind die aktuellen politisch beschlossenen Maßnahmen aus meiner Sicht konsequent und richtig, um die Kontrolle nicht zu verlieren. Andererseits haben wir in den ersten Monaten der Pandemie auch gesehen, dass der Lockdown mit häuslicher Isolation zu verzögerten Behandlungen von akuten Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall mit den entsprechenden gesundheitlichen Schäden geführt hat. Das ist eine Situation, die uns bewusst sein muss. Das erfordert eine hohe Flexibilität und hohe Anforderungen an das medizinische, aber auch an das nicht-medizinische Personal in den Kliniken wie auch in den Praxen."
Irgendein Beitrag zur Sache?
Nein? Dann danke für das Geräusch.
Wo kommen Ihrer Meinung nach Tausende von ITS-Patienten her?
Könnte es sein, dass dies dann das Ergebnis dafür wäre, dass die Regierung und sonstige Verantwortlichen nicht in der Lage waren/sind mit EFFEKTIVEN Maßnahmen die Risikogruppen zu schützen? Z.B.:
- indem sie kostenlos ffp2-Masken an alle Bewohner und das Personal von Pflege- und Altenheimen, aber auch an andere potenzielle Risikopatienten verteilen lassen (wie der gescholtene Bürgermeister Palmer),
- dass Aktionen geplant und durchgesetzt werden, die das Immunsystem von Risikopatienten stärken, statt das Gegenteil davon zu tun (indem man sie in Angst und Schrecken versetzt, entmündigt - wie kleine Kinder behandelt - und isoliert...) usw.
Kleiner Tipp für Sie:
Mal in die äußerst aufschlussreichen Informationen, die @kh verlinkt hat hineinschauen und bestenfalls, wenn es nicht zu viel Mühe für Sie ist, auc u lesen?
https://www.initiative-qualitaetsmedizin.de/covid-19/analyse-der-effekte-der-sars-cov-2-pandemie-1
Zitate:
"Überraschenderweise war die SARI-Fallzahl im ersten Halbjahr 2019 mit 221.841 Fällen höher als 2020 mit insgesamt 187.174 Fällen, obwohl darin auch die COVID bedingten SARI-Fälle mit eingeschlossen wurden. [!!!]
Die nicht mit COVID in Verbindung stehenden SARI-Fälle summieren sich auf 166.214; SARI U07.1 auf 11.132; SARI U07.2 auf 11.206.
Es ist auffällig, dass bei mehr als 35.000 Patienten ein COVID-Verdacht (U07.2) kodiert wurde, ohne dass ein SARI vorlag....
Die Beobachtung, dass ca. dreimal mehr Fälle mit COVID-Verdacht als mit einer nachgewiesenen Infektion kodiert waren, ist absolut erstaunlich.
Allerdings findet sich ein vergleichbares Verhältnis in den InEk Daten von Ende Mai für ganz Deutschland, wo neben den 34.916 U07.1 Fällen 111.769 U07.2 Fälle kodiert sind.
Natürlich könnte man annehmen, dass hierfür gerade am Anfang der Pandemie mangelnde Testkapazitäten verantwortlich waren, was aber nicht zum später auftretenden zeitlichen Verlauf der Verdachtsfälle passt (Abb. 2).
Die wahrscheinlichste Erklärung ist unseres Erachtens nach, dass in Anbetracht der medialen Präsenz des Themas und der damit einhergehenden Aufmerksamkeit Fälle mit passender Symptomatik selbst dann als COVID-Verdacht behandelt wurden, wenn die PCR negativ blieb.
In der Literatur sind bis zu 30% falsch negativer PCR Befunde beschrieben, sodass dies eine Grundlage für diese Kodierung bieten mag.
In der Summe resultierte hieraus allerdings eine nicht plausibel hohe Anzahl an Verdachtsfällen. Das zog möglicherweise einen nicht begründet hohen Aufwand für Schutzmaßnahmen in den Krankenhäusern nach sich, sofern diese Patienten mit denselben oder ähnlichen Maßnahmen behandelt wurden wie nachgewiesene COVID-Fälle.
Gerade wenn die Fallzahlen wieder steigen, wäre hier eine national oder international standardisierte Strategie zur Bewertung der Tests von höchster Priorität, um möglicherweise unnötige Engpässe in der Versorgung oder auch bei Schutzmaterialien zu vermeiden.
Es ist davon auszugehen, dass bei negativer PCR keine Ansteckungsgefahr besteht, sodass die negativ getesteten Krankenhauspatienten mit deutlich weniger Aufwand zu behandeln wären....
Interessanterweise beobachteten wir für den Verlauf der Intensivaufenthalte und auch für die Anzahl der maschinell beatmeten Patienten keine Zunahme im Vergleich zu 2019. Im Gegenteil, die Anzahl von Intensivfällen war im Lockdown deutlich geringer und die Beatmungsfälle blieben weitgehend unverändert."
[!!!!!]
Man hat sich von den Verharmlosern und dem, was das Volk angeblich will, treiben lassen, das Pflegepersonal in den Einrichtungen überwiegend n i c h t getestet, alten Menschen keine effektiven Masken, samt Schulung, wann und wie man die auf- und absetzt und eine kleine Pulle Desinfektionsmittel zum mitnehmen gegeben.
Das Immunsystem zu stärken, war von Beginn an auch meine Idee, aber soviel Realismus muss sein: Bei einem Chemopatienten, oder einem 80-Jährigen Diabetiker mit Übergewicht, ist da erst mal nichts zu holen. Bei vielen kann das jedoch das Zünglein ein der Waage sein, das hat man versäumt klar zu machen, wohl auch, weil man meinte, die zweite Welle würde schon nicht so schlimm. Dass man überlegt hat, Urlauber zu testen, als mehr als 50% schon längst wieder hier waren, war ein nächster Fehler.
Das Hauptproblem sind in meinen Augen die zu schnellen Öffnungen und der zu laxe Umgang gewesen. Wir sind mit 10.000 Toten durch die erste Welle und den Sommer gekommen. Wäre schön, wenn sich die Zahlen nicht in kürzer Zeit verdoppeln.
„Sorgen bereitet mir die Personalsituation - uns fehlen intensivmedizinisch erfahrene Fachkräfte für die Versorgung all dieser potentiell vorhandenen Intensiv-Kapazitäten. Zum anderen können wir nicht erwarten, dass dieser enormen Kraftakt, den das Personal in den Krankenhäusern, auch psychisch, zu Beginn der Pandemie geleistet hat, in der gleichen Weise wiederholbar ist, zumal wir jetzt voraussichtlich über eine monatelange Belastung sprechen."
IntensivpfelgerInnen sind zäh, die könnten das verpacken, so simple Sachen wie ordentliche Lüftüngsanlagen und Schutzkleidung würde helfen.
Die meisten machen sich kein Bild davon – und können es auch nicht – dass die Arbeit auf der ITS nicht mal eben von anderen übernommen werden kann. Das fängt damit an, dass man mit einem Beatmungsgerät in der Regel keine Erfahrung hat und es ja nicht reicht, das Ding anzulegen, man muss auch reagieren, wenn das Gerät Alarm piept.
Piepende Alarme, das ist der Dauerhintergrund auf einer ITS, am besten vergleichbar mit einer Spielhalle. Du-dü-düt, das ist, wenn die Perfusoren alle gehen, Erinnerungsalarm. Perfusoren sind große Spritzen, die in Automaten geklemmt werde und konitinuierlich ein Medikament in die Vene der Patienten abgeben. Ein ziemlich kompliziertes System, neben anderen, nicht weniger komplizierten, wie dem arteriellen System, über das man regelmäßig Blutgasanalysen (BGA) durchführt, um die Werte zu überprüfen. BING-BING-BING-BING geht es, wenn ein Vitalwert unter oder über die eingestellte Grenze rutscht, dann muss man schnell sein, dann gibt es noch Sonderalarme, bei denen man alles stehen und liegen lässt, plus zig weitere Geräte, bei denen man schon längere Zeit braucht die wichtigen von den unwichtigen Tönen zu unterscheiden.
Das hat mit normaler Pflege nicht viel zu tun und es laufen nicht selten 10 Perfusoren bei einem Patienten gleichzeitig, die Laufrate muss ständig angepasst werden, man muss die aufziehen, die Grenzwerte, bei denen der Monitor Alarm schlägt einstellen, wissen, welche Werte wichtig sind und welche nicht und und und, hohes Stresslevel, muss man wollen. Es gibt auch niedliche kleine ITSen, aber die größeren, das ist schon special.
Wenn die krank werden und ausfallen, kann man die nicht mal eben ersetzen.
Ihre Fragen, wie ich sie beantworten und was daraus ableiten würde, wurde doch schon diskutiert, schauen Sie einfach nochmal nach. Für Sie ist die Lage dramatisch, dass habe ich verstanden. Für mich ist die Lage eher widersprüchlich, auch dass habe ich bereits zum Ausdruck gebracht. Verstärkt wird dieser Eindruck durch diverse, sich widersprechende Einschätzungen, die ich mitunter dann hier verlinke.
Wenn in Deutschland während der Corona-Pandemie Intensivbetten abgebaut, Pflegepersonal entlassen, Kurzarbeit in den Krankenhäusern angemeldet wird, für Krankenhäuser Insolvenzgefahr besteht, bestellte Beatmungsgeräte storniert oder verschenkt werden, praktikable Schutzkonzepte für Pflegeheime offenbar nicht erarbeitet werden können, aufgrund von Massentests die Gesundheitsämter überfordert und die Testkapazitäten ausgereizt sind, und das damit zu begründen, dass Medizin- und Pflegeeinrichtungen Wirtschaftsunternehmen sind, oder das Personal oder Material fehlt, während gleichzeitig wegen drohender Überlastung des Gesundheitssystems aufgrund der zweiten Infektionswelle, die wohlgemerkt nicht im Mai, Juni, Juli oder August kam, wie ständig propagiert, sondern jetzt, ganz überraschend sozusagen, ein erneuter (Teil-)Lockdown verhängt werden muss - dann ist eine kritische Auseinandersetzung bzgl. Plausibilität und Verhältnismäßigkeit der Argumente, Strategie und Maßnahmen doch wirklich angebracht, auch bzgl. der Tragfähigkeit solcher für die Zukunft.
Die politischen Aspekte der Corona-Krise wurde an anderer Stelle schon angesprochen. Bei den Oberverwaltungsgerichten stapeln sich jetzt schon die Eilanträge. Sicher auch alles "Verharmloser", "Rechthaber" und "Mangel an Wissen und Verständnis".
Es gibt, nebenbei bemerkt, auch von der Seite derjenigen, die vehement für die Eindämmungsstrategie argumentieren (als Kontrast zu den Beiträgen von Herrn Jeschke z.B.) recht umfangreiche Ausführungen, mit denen man sich mal sachlich und bzgl. der Validität der zugrunde liegenden Annahmen auseinandersetzen könnte. Ich vermute, dass z.B. auch Sie sich bis heute damit gar nicht beschäftigt haben?
Mh. Ich verstehe nicht, was mir das nun für die Gesamtbetrachtung sagen soll. Können Sie mir das erklären?
Schauen Sie sich doch einmal Ihre Zitate an. Dann sparen Sie sich vielleicht ein oder zwei Ausrufezeichen.
Was ist daran berichtenswert, dass die Zahl der SARI-Fälle von Jahr zu Jahr schwankt?
Was ist daran berichtenswert, wenn nicht jeder COVID-19 Patient auch ein SARI-Patient ist?
Was ist erstaunlich an der Tatsache, dass der Verlauf von COVID-19 sehr unterschiedlich ist, von schwachen Symptomen bis hin zu Sterbefällen?
Was sind das für Evidenzmediziner, die auf Literatur mit angeblich 30 % falsch-negative Befunden verweisen, ohne dass die Quellen angegeben werden? Ich darf Sie an Ihre eigene Quellenfixiertheit erinnern.
Sehr evidenzbasiert klingt eine Formulierung wie : "… Das zog möglicherweise einen nicht begründet hohen Aufwand für Schutzmaßnahmen in den Krankenhäusern nach sich,…".
Was hat der Vergleich zwischen 2019 und 2020 im letzten Absatz für einen Sinn? Werden wir 2021 wieder genauso viel beatmen müssen und 2022 wieder bis in alle Ewigkeit
"Die meisten machen sich kein Bild davon – und können es auch nicht – dass die Arbeit auf der ITS nicht mal eben von anderen übernommen werden kann."
Das ist genau mein Hauptkritikpunkt an dem obigen Blog und einigen früheren.
Manche Äußerungen lassen durchblicken, dass die Arbeit von medizinischen Fachkräften so gering geschätzt wird, dass diese Leute für eine OP auch in die Autowerkstatt gehen könnten.
„Für Sie ist die Lage dramatisch, dass habe ich verstanden.“
Nein. Weitgehend außer Kontrolle. Dramatisch ist sie, wenn die ITSen tatsächlich überlaufen, wie bald in Belgien und dereinst in Norditalien. Wenn der tägliche ITS Anstieg sich abflacht, auf 7, dann 5 und irgenwann 3%, ist das alles gut zu wuppen.
Die wirtschaftliche Lage entscheidet bei den Wirrnissen. Wenn man für ein volles Bett 150 bis 300 Euro bekommt, egal welche Krankheit und für ein leeres 560 Euro und ohnehin wirtschalftlich auf dem Zahnfleisch geht oder auch nur Reserven will, dann ist doch klar, was man macht. Wenn die Betten dann leer sind, kann man das Pflegepersonal nach Hause schicken, Verträge auslaufen lassen oder Leute entlassen und verdient gleich noch mal.
Da vielleicht nicht alle wieder in die Pflege zurück wollen, einige infiziert und der Rest, der noch arbeitet dann auch mal am Limit ist, ist doch auch klar, oder?
„Ich vermute, dass z.B. auch Sie sich bis heute damit gar nicht beschäftigt haben?“
Wofür? Der Unsinn der einen Seite wird nicht dadurch besser, dass die andere auch Unsinn redet. Was wir brauchen, sind kluge Lösungen, kein Gleichgewicht des Blödsinns.
Experten-Info zur Corona-Lage Intensivstationen bald voll: «Frankreich hat angeboten, Schweizer Patienten aufzunehmen»
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reden Sie von entlassenen intensiv-pflegern?
Das ist der eine Grund. Man kann nicht mal eben in 14 Tagen die Leute (also auch examinierte Pflegerinnen) auf einer ITS einarbeiten, zumal sie dann eben auf den anderen Stationen, die ja dann nach und nach wieder hochgefahren wurden und wo auch schon Personal fehlte (außer natürlich, wenn man das halbe Krankenhaus schließt). Das will auch keiner machen, besonders jetzt nicht. Und das ist der andere Grund.
Spahns Konzept neue Pflegekräfte zu bekommen, ist ja, das ist in dem Trubel unter gegangen, auch gescheitert.
Auch die Schweizer fallen eben aktuell verstärkt von den Leitern, liegen dann Stunden auf dem Boden und holen sich dabei eine Lungenentzündung, die dann aber nicht auf Covid-19 zurück zu führen ist, das wissen wir ja inzwischen.
Fragt sich nur, wo die europäischen Schwindelattacken aktuell herkommen? ;-)
<<Das Immunsystem zu stärken, war von Beginn an auch meine Idee, aber soviel Realismus muss sein: Bei einem Chemopatienten, oder einem 80-Jährigen Diabetiker mit Übergewicht, ist da erst mal nichts zu holen. >>
Wenn Sie, wie es scheint, eine medizinische Ausbildung haben, müssten Sie wissen, dass Ihre Behauptung falsch ist.
Zu allem anderen, hat Ihnen @daniel uxa kompetent und plausibel erklärt, was Sache ist.
Jede Wette, Sie wissen, dass sie Recht hat.
"Wenn Sie, wie es scheint, eine medizinische Ausbildung haben, müssten Sie wissen, dass Ihre Behauptung falsch ist."
Klären Sie mich auf, wenn Sie es besser wissen.
Die Fitness des Immunsystems korreliert hart mit dem Alter, zudem, werden Sie die Gewohnheiten alter Menschen nicht mal eben umstellen.
Wie wollen Sie da ran?
Für den Rest der Menschen gilt, dass sie ihr Immunsystem stärken sollten, das schreibe ich ich von Anfang an, samt Anleitungen von der psychosomatischen Ebene. Kann und sollte durch Waldspaziergänge, Sonnenlich, milden Ausdauersport, Sex, gute Laune und gute Ernährung und um Himmels Willen Vitamin D ergänzt werden.
Warum alle hier solche Schwierigkeiten haben, was sie eigentlich selbst meinen, gehört für mich zu den großen Mysterien. Aber schön, wenn mir irgendwer, mit einem link von irgendwem erklären konnte, was Sie mit hätten sagen sollen.
Ich bewundere Ihre und die Geduld von @Grenzpunkt 0. Danke dafür!
<<Wenn die Betten dann leer sind, kann man das Pflegepersonal nach Hause schicken, Verträge auslaufen lassen oder Leute entlassen und verdient gleich noch mal.
Da vielleicht nicht alle wieder in die Pflege zurück wollen, einige infiziert und der Rest, der noch arbeitet dann auch mal am Limit ist, ist doch auch klar, oder?>>
Wie ist nach Ihren Erfahrungen die Relation zwischen dem Anteil des Pflegepersonals, das - wie Sie oben schreiben - gekündigt/entlassen/nach Hause geschickt wurde und dem Anteil derer, die selbst gekündigt haben bzw. unter keinen Umständen zurück will (und von welchem Einkommen lebt)?
Wie sähe die Lage aus, wenn kompetente Politiker dafür sorgen würden/könnten, dass sich die Arbeitsbedingungen des medizinischen Personals drastisch verbessern würde?
Mal Sie als Fachkraft gefragt: Wie viele Patienten oder Pflege-/Altenheimbewohner muss ein Pfleger in etwa (oder dort, wo Sie tätig sind) betreuen? Wer könnte wie darauf positiv Einfluss nehmen?
Ihre Fragen haben Sie schön aneinandergereiht. Jeder, der außer lesen auch verstehen kann, kann erkennen, dass lesen alleine nicht genügt oder Sie sich schlechtestenfalls dumm stellen.
Insofern sind Ihre Kommentare zu diesem Thema auch eine Bereicherung.
Ich finde es wichtig, dass man zum einen diejenigen - immer nach bestem Wissen und Gewissen - die mitlesen und -diskutieren aufklärt, zum anderen, dass man auch bei Kontroversen im Dialog bleibt.
Ansonsten ist alles wie beim Zen. ;-)
Letzterer Absatz beinhaltet den Knackpunkt, wobei weitere Formulierungen förmlich auf der Hand liegen. Und bei Ihnen bin ich sicher, dass Sie wissen was ich damit andeute.
Ich habe da keine belastbaren Zahlen, sondern immer nur Eindrücke aus Flurgesprächen, was das angeht. Ich höre aber immer öfter, dass halbe Stationen gekündigt haben.
Der Rest ist bekannt, es geht nur über mehr Personal und das geht nur über mehr Geld. Ob die 8,7% (nur für bestimmte Kolleginnen) reichen, wird man sehen, ich denke nein. Die Löhne müssten um 50 -100% steigen, sonst führt der Weg nur über Billigarbeitskräfte aus dem Ausland, so wird es wohl auch kommen.
"Für den Rest der Menschen gilt, dass sie ihr Immunsystem stärken sollten, das schreibe ich ich von Anfang an, samt Anleitungen von der psychosomatischen Ebene. Kann und sollte durch Waldspaziergänge, Sonnenlich, milden Ausdauersport, Sex, gute Laune und gute Ernährung und um Himmels Willen Vitamin D ergänzt werden."
Die Sache mit dem Immunsystem sollte mal klargestellt werden. Ein gutes Immunsystem ist immer gut. Man kann es allerdings nicht unbegrenzt noch oben stimulieren. COVID-19 ist die Folge einer Überreaktion des Immunsystems, es bilden sich "Abfallprodukte" einer Immunreaktion die die Lunge "versumpfen". Deshalb wird im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung auch Cortison zur Unterdrückung dieser überschießenden Immunreaktion eingesetzt.
Dem Hormon D3 werden von der entsprechenden Lobby wahre Wunder zugesprochen. Sicher ist, es schadet nicht, wird durch Licht in unseren Breiten ab Oktober nicht mehr gebildet und seine Wirkung sollte man nicht überschätzen.
Das Beste gegen dieses tückische Virus ist die Impfung und solange es diese noch nicht gibt muß man dem Virus sein Fressen (der Mensch) entziehen.
So gesehen, alles richtig.
Das Immunsystem kann man stärken, aber nicht unendlich, das wollte ich auch sagen.
Der eine Punkt sind (noch unerklärliche) Überreaktionen, das sind vornehmlich die Todesfälle von jungen und mittelalten Menschen, der andere Punkt ist aber ein Immunsysten, was den Erregern einfach nichts entgegen zu setzen hat.
Vitamin D, ja der neue Hype, auch die Ökoszene hat da ihre Trends, jetzt lieben alle Vitamin D, neulich noch hatten alle Angst vor Hauptkrebs.
Bei den Impfungen würde ich die erste Runde abwarten, ein harmloser Impfstoff ist wünschenswert, heute hörte ich, man setzt, ähnlich die bei Grippe, dabei auf eine 60% Effektivität.
"Für mich sieht es so aus, dass Ihnen gar nicht klar ist, was die Zahlen bedeuten, auf denen Ihre Berechnungen und Schlussfolgerungen beruhen."
Die Zahl der belegten Betten ist nicht gestiegen und die Zahl der mit angeblichen Covid-19-Patienten belegten Betten ist (fast) exponentiell gestiegen - im gleichen Meldeprozess für die gleiche Datenbank.
Nachdem das aufgeflogen ist, muss der DIVI-Sprecher natürlich irgendwelche Nebelkerzen zünden.
impfstoffe-aus-china-sollen-im-november-kommen m dizinisches Personal wurde schon geimpft
Hier nun endlich die Daten:
1. Halbjahr 2019: 3'292'000 +/- 1000
1. Halbjahr 2020: 2'782'000 +/- 1000
In beiden Fällen fehlt Woche 1 in der Abbildung, was als systematischer Fehler noch dazu kommt. Genauer wird es nicht. Die Grafikqualität ist nicht so gut wie bei den beiden Abbildungen, die ich für den Blogbeitrag digitalisiert habe.
Für Interessenten hier drei Links zu Interviews mit dem Risikoforscher Gerd Gigerenzer.
In ersten Interview "Wir sollten die Illusion der Gewissheit verlernen" wird er auch nach seiner Meinung gefragt, die er im März noch vertreten hatte.
»Zu Beginn des Corona-Ausbruchs verglichen Sie die Krankheit mehrfach mit dem H1N1-Virus, besser bekannt als „Schweinegrippe“. Stehen Sie heute noch zu diesem Vergleich?
Ich hatte anfangs gehofft, dass es uns nicht schlimmer ergehen wird als bei der Schweinegrippe-Pandemie. In Deutschland zählte man etwa 250 Tote durch die Schweinegrippe, weltweit, schätzt man, einige Hunderttausende. Doch Covid-19 hat in Deutschland wesentlich mehr Menschenleben gekostet als die Schweinegrippe und auch als SARS. Und sie trifft ältere Menschen. Bei einer Pandemie weiß man erst im Nachhinein, ob man überreagiert oder unterreagiert hat. Der Grund ist, dass man es mit einer Situation von Ungewissheit zu tun hat, nicht mit einer Situation von berechenbaren Risiken. Auch Zahlen wie die Reproduktionszahl R, die uns abwechselnd Angst und Hoffnung machen, sind nicht sicher, sondern grobe Schätzungen unter Ungewissheit. Und der Wert von R hängt nicht nur vom Virus ab, sondern auch von unserem Verhalten. Wir wissen einfach nicht, wie sich das Virus verhalten wird, wie sich die Menschen verhalten werden und wie die Interaktion ablaufen wird.«
Im zweiten Interview "Umgang mit Ungewissheit und Statistiken zur Corona-Pandemie" geht er auf die Gefahr ein, die durch Nichtbehandlung von gefährlichen Krankheiten wegen der Angst vor COVID-19 entsteht.
»Wie hoch schätzen Sie diese Dunkelziffer von Menschen ein, die das Gesundheitssystem während der Coronakrise aus dem Blick verliert?
Hierzu haben wir aktuell noch keine verlässlichen Zahlen. Frühestens in einem Jahr werden wir zum Beispiel auch erst abschätzen können, wie viele Menschen tatsächlich durch das Coronavirus gestorben sind. In die Statistik wird aktuell jeder Mensch aufgenommen, der gestorben ist und ein positives Testergebnis hatte, unabhängig von den Vor- oder Begleiterkrankungen. Es ist schwierig zu sagen, ob ein Mensch an oder mit dem Coronavirus gestorben ist. Die Vorstellung, nach der einen Todesursache zu suchen, ist vielleicht die falsche. Die entscheidende Frage ist: Wären diese Menschen ohne das Virus noch am Leben? Hierzu fehlt uns aktuell aber noch eine verlässlichere Datengrundlage.«
Im dritten Interview "Haben nie gelernt, mit Zahlen umzugehen" betont er noch einmal, wie wichtig der kompetente Umgang mit Statistiken und Zahlen ist.
»Gigerenzer: Nun ja, wir sind ein Volk, das jedem das Lesen und Schreiben lehrt, statistisches Denken aber kaum. Die Konsequenz davon ist, dass viele Menschen mit Zahlen nicht umgehen können. Sie misstrauen ihnen, weil sie sie nicht verstehen und vor allem die Grenzen und Möglichkeiten von Zahlen nicht bewerten können. Und anders als bei früheren Pandemien wie der Vogel- oder Schweinegrippe wird Covid-19 nicht von Bildern bestimmt, sondern von Zahlen. Die Angst vor den Zahlen ist groß, und sie ist kombiniert mit Unwissenheit.
Wenn wir noch einmal auf die Neuinfektionen zurückkommen wollen: Es ist ja bemerkenswert, dass trotz des dramatischen Anstiegs der positiv Getesteten – seit Juli – die Anzahl der schwer Erkrankten auf den Intensivstationen und auch der Todesfälle bis heute nur relativ gering angestiegen ist – anders als in Frankreich oder den USA, wo diese heute sehr hoch sind. Das wäre doch eine beruhigende Nachricht, wenn das so bleibt. Noch einmal: Wir müssen die Zahlen zueinander in Bezug setzen, um besser verstehen zu können.«
"das sich einsatzbereites intensiv-pflege-personal
durch krankheit dezimieren könnte: ist wohl schon eingepreist!?"
Wie hoch, schätzen Sie, war maximal irgendwo auf der Welt der Anteil gleichzeitig Covid-infizierter Personen, Kleinstädte mit Herdausbrüchen mal ausgenommen?
Hey, der Chef der DIVI warnt Drosten inzwischen vor Panikmache!
"Dann die Kritik an den aus ihrer Sicht unverhältnismäßigen Relationen."
Ja, und eben vor allem unverhältnismässig in Bezug auf andere Menschenleben.
der anteil gleichzeitig infizierter hat gereicht, die triage zu erzwingen.
aber das muß man nicht als problem sehen!
im heißen kriegs-geschehen ist das durchaus üblich!
"um nachvollziehen zu können, ob eine Maßnahme überhaupt greift."
Es ist ziemlich klar, was man tun muss: Diejenigen schützen, bei denen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es sie schwer erwischt. Dafür sollte man die Ressourcen einsetzen.
Was ist daran so schwer zu verstehen?
Ich fürchte allerdings, dass das wieder "nur Zahlen" sind, die nicht diejenigen überzeugen, die Exponentialängste haben. Apokalyptische Vorstellungen sind sehr stabil.
"um nachvollziehen zu können, ob eine Maßnahme überhaupt greift."
Aus einem umfangreichen, erklärenden Kommentar reißen Sie ein minimales Fragment raus, um, Gottgleich, der Sie als mittelmäßiger Statistiker sind, Lösungen für wahrscheinlich Hochgefährdete zu entwickeln.
„Was ist daran so schwer zu verstehen?“
Haben Sie schon irgendwann etwas verstanden oder legen Sie sich gedankenlos die Ergebnisse vorab zurecht.
"Wenn der tägliche ITS Anstieg sich abflacht"
Welcher tägliche ITS-Anstieg? Haben Sie den Beitrag eigentlich gelesen?
"Das ist der eine Grund. Man kann nicht mal eben in 14 Tagen die Leute (also auch examinierte Pflegerinnen) auf einer ITS einarbeiten"
Man hatte einen Sommer lang Zeit, oder?
„Man hatte einen Sommer lang Zeit, oder?“
Die Ausbildung für die Intensivstation kann in einem Sommer erfolgen?
"COVID-19 ist die Folge einer Überreaktion des Immunsystems"
Nee.
Das Argument verstehe ich jetzt nicht. Es ging darum, ob der Anteil der Infizierten irgendwo so gross war, dass er zu einer deutlichen Abnahme des Pflegepersonals geführt hätte.
Das ist nur dort passiert, wo sich das Pflegepersonal i m K r a n k e n h a u s selbst angesteckt hat, weil es an Schutzausrüstung fehlte.
"Haben Sie schon irgendwann etwas verstanden"
Es scheint, dass das zumindest einige Leute geglaubt haben.
„Es scheint, dass das zumindest einige Leute geglaubt haben.“
Diesen Satz möchte ich nicht weiter ergänzen.
Was sagt ein Fachmann zu diesem Problem?
<<03. November 2020
Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß, ...:
„Die aktuelle Diskussion über die Zahl freier Intensivbetten führt zur Verunsicherung in der Öffentlichkeit. Dem müssen wir entschieden entgegentreten.
Die Kliniken melden seit April diesen Jahres regelmäßig und täglich ihre aktuell belegten und verfügbaren Intensivbetten.
Stand heute sind in den deutschen Kliniken rund 21.500 Intensivbetten belegt und gut 7.000 Intensivbetten als verfügbar gemeldet. Hinzu kommt eine eiserne Notfallreserve von rund 12.000 Betten die ergänzend aufgestellt werden können."
Wiederholt wurde öffentlich angezweifelt, ob die 7.500 verfügbaren Betten auch mit ausreichend Personal ausgestattet werden können. Dazu erklärt der Präsident der DKG:
„Die Vollauslastung dieser verfügbaren Betten bedeutet eine Gesamtbelegung von dann 29.000 Intensiv- und Beatmungsbetten in den deutschen Krankenhäusern.
Das ist eine enorme Herausforderung gerade auch vor dem Hintergrund, dass wir dann damit rechnen müssen, dass in einem solchen Fall rund die Hälfte aller Betten mit COVID-19 Patienten belegt wäre.
Das notwendige Personal, um diese Betten umfänglich betreiben zu können, müssen wir dann selbstverständlich auch aus den Normalstationen hinzuziehen.
Dieser Umstand ist eine Selbstverständlichkeit, die allen Experten immer bewusst war. Niemand hat erwartet, dass die Kliniken für einen solchen Ausnahmezustand allein durch die regelhafte Personalbesetzung der Intensivstationen gerüstet sind.
Wir erleben in diesen Tagen, dass die Krankenhäuser und auch die Intensivkapazitäten zunehmend und kontinuierlich mit COVID-19 Patienten belegt werden. Diesen Aufwuchs begleiten wir durch die stufenweise Rückführung des Regelbetriebs auf den normalen Stationen, insbesondere an den Standorten, die durch die Infektionspatienten besonders belastet sind.
Deshalb bedeutet auch die Zahl der 7.500 freien Intensivbetten im DIVI-Register selbstverständlich nicht, dass dort das Personal steht und darauf wartet, dass Patienten eingeliefert werden.
Wir sind auch den Patientinnen und Patienten der Regelversorgung verpflichtet, die einen dringenden medizinischen Behandlungsbedarf haben.
Dieser Verantwortung werden wir standortbezogen durch die kontinuierliche Umschichtung von Personal gerecht.
Wir wissen, dass in den kommenden Wochen und Monaten schwierige Zeiten und große Herausforderungen auf die Krankenhäuser und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zukommen.
Darauf haben wir uns seit dem Frühjahr konsequent vorbereitet. Ich bin absolut zuversichtlich, dass wir den Schutz der Bevölkerung auch in diesem Ausnahmezustand meistern werden. Ich danke unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr wirklich großartiges Engagement.">>
Quelle:
https://www.dkgev.de/dkg/presse/details/kapazitaeten-auf-den-intensivstationen-sind-gesichert-und-verfuegbar/
<<„...Insgesamt sind mehr als 10.000 Beatmungsbetten aufgestockt worden. Ein Problem bleibt aber die Ausstattung dieser zusätzlichen Kapazitäten mit dem entsprechenden Fachpersonal.
Eine gewisse Entspannung konnte dadurch erreicht werden, dass Beschäftigte in KURZQUALIFIKATIONEN für den Einsatz in Teams im Intensivbereich vorbereitet wurden.
Wir werden aber von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erneut eine große Flexibilität und Einsatzbereitschaft abverlangen müssen, um in dieser Ausnahmesituation den Schutz der Bevölkerung zu organisieren“, so Dr. Gerald Gaß.>>
https://www.dkgev.de/dkg/presse/details/krankenhaeuser-blicken-mit-sorge-auf-die-steigende-zahl-an-neuinfektionen/
Die Zusatzausbildung ausgebildeter Krankenpfleger für ITS (das war @Moorleiches Argument) schon.
Das ist die Art von Führungsansprache, die einer Krise angemessen ist.
Sie bevorzugen das Florett. Das ist sicher auch in vielen Fällen berechtigt und sieht einfach schöner aus.
In dieser Serie von Auseinandersetzungen geht es aber aus meiner Sicht um tiefer liegende Probleme, die durch einzelne Blogs und Posts punktuell an die Oberfläche kommen. Gerd Gigerenzer hat es auf den Punkt gebracht (oben schon zitiert): "Nun ja, wir sind ein Volk, das jedem das Lesen und Schreiben lehrt, statistisches Denken aber kaum. Die Konsequenz davon ist, dass viele Menschen mit Zahlen nicht umgehen können. Sie misstrauen ihnen, weil sie sie nicht verstehen und vor allem die Grenzen und Möglichkeiten von Zahlen nicht bewerten können."
Viele der Diskussionen verlaufen wie auf dem Fussballplatz. Jeder ist in der Lage, den Bundestrainer zu ersetzen.
Datenanalyse und Statistik verlangen jedoch nicht nur eine profunde Ausbildung, um Methoden einsetzen zu können. Man braucht dazu auch jahrelange Erfahrung im Umgang mit diesen Prozeduren. Genauso wichtig ist es jedoch, Kenntnisse über den Untersuchungsgegenstand zu haben. Wenn ich Zahlen zu IST-Betten verarbeiten will, muss ich wissen, was das ist. Deshalb meine Fragen zu Beginn der Diskussion, die erst zum Schluss beantwortet wurden (nicht vom Blogautoren). In der Datenanalyse gilt der Grundsatz GIGO ganz besonders. Aber nicht nur dem Input muss man große Aufmerksamkeit schenken. Die Interpretation der Ergebnisse verlangt noch mehr Kenntnisse über die zugrunde liegenden Zusammenhänge, die eigentlich nur von Spezialisten des jeweiligen Fachgebietes geleistet werden können. Daher meine Bemerkung mit der Autowerkstatt. Das soll nicht heißen, dass diese Spezialisten fehlerfrei mit Statistiken umgehen können. Gigerenzer hat wiederholt darauf hingewiesen. Hier noch einmal der von mir schon mehrmals verlinkte Artikel "Glaub keiner Statistik, die du nicht verstanden hast" dazu.
Wir müssen lernen mit Unsicherheit umzugehen. Antworten vom Blogautoren wie diese "Nachdem das aufgeflogen ist, muss der DIVI-Sprecher natürlich irgendwelche Nebelkerzen zünden." oder diese "Das ist die Art von Führungsansprache, die einer Krise angemessen ist." Tragen wenig dazu bei, da sie in die ganz andere Richtung weisen.
Vielen Dank für dieses Zitat. Darin stecken viele Antworten auf die Fragen, die ich weiter oben gestellt hatte. Die Decke ist in Deutschland groß, aber endlich. Sie kann etwas gedehnt, muss zunehmend aber gezogen werden, so dass manche Teile nicht mehr abgedeckt werden können. Nicht akut notwendige Behandlungen werden schon wieder zurück gefahren. Wir sollten aber alle darauf hinwirken, dass Menschenin unserer Umgebung, die eine akute Behandlung benötigen, diese auch einfordern.
Der Beitrag geht auf einige Dinge ein, die anders als im Frühjahr sind. Aus meiner Sicht ist jedoch ein wesentlicher Unterschied vergessen worden. Heute ist das Virus flächendeckend verbreitet. Damit ist die Gefahr, angesteckt zu werden, wesentlich größer geworden, auch und gerade für das medizinische Personal. Das bedeutet, dass diese Menschen bei dem geringsten Verdacht sofort getestet werden und für einige Tage in Quarantäne gehen müssen. Das wird sich auf die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal umso stärker auswirken, je mehr Infizierte es in der Bevölkerung gibt. Niemand kann ausschließen, dass ein asymptotisch Infizierter jemanden anstecken kann. Das Risiko, Menschen, die mit einem solchen Infizierten Kontakt hatten, auf eine Intensivstation zu schicken, erscheint mir untragbar hoch.
Die Auslastung der Intensivstation zeigt dieser Link. dessen Wahrheitsgehalt ich nicht in Frage stelle. Unklar ist mir, ob bei dieser Zählung die Personalstärke schon berücksichtig ist. Sicher unberücksichtigt ist der Personalausfall infolge von Krankheiten und Kontaktverfolgungen. Das bedeutet für mich, obige Statistik ist tendenziell zu optimistisch.
Man braucht nicht 100 Jahre Statistikausbildung um diese einfachen Zusammenhänge zu verstehen. Corona-Leugner ignorieren schlicht die Fakten. Das ist alles.
In einigen Pflegeheimen gibt es bereits größere Ausbrüche, die auch das Personal betreffen. Da die Personaldecke in den Heimen dünn ist, genügen wenige Ausfälle für eine Katastrophe. Schon jetzt gibt es Weisungen, das symtomfreies infiziertes Personal mit FFP 2 Masken arbeiten muß. Die sollte man bereit überall tragen ehe die Preise wieder anziehen.
"In der Datenanalyse gilt der Grundsatz GIGO ganz besonders. Aber nicht nur dem Input muss man große Aufmerksamkeit schenken. Die Interpretation der Ergebnisse verlangt noch mehr Kenntnisse über die zugrunde liegenden Zusammenhänge, die eigentlich nur von Spezialisten des jeweiligen Fachgebietes geleistet werden können."
Denken Sie da (weil "GIGO"hier ein passendes Einstiegs-Stichwort ist) auch an solche "Spezialisten" er einer ist/war?:
"Keine Studie hatte weltweit je fatalere Folgen als Professor Neil Fergusons Lockdown-Empfehlung."
(Bei Interesse einfach mit diesem Satz den dazu bezüglicher Artikel finden und lesen)
Auf diese Empfehlungen des Imperial College berief sich (*lobend, ohne diese jedoch vollständig gelesen oder gar verstanden zu haben) sogar unser Bundesverdienskreuz-Virologe zur Untermauerung seiner Gefährdungseinschätzung.
*https://www.youtube.com/watch?v=m_S-56qILKM
Sie verbreiten Fake-News wie Trump!
Aber sie sind hier in der Gemeinde der rechtslastigen Corona-Leugner gut aufgehoben!
Haben Sie jemals eine Datenanalyse konzipiert, durchgeführt und ausgewertet? Wenn man sich damit auf ein fachfremdes Gebiet begibt, muss man von Anfang bis Ende mit den jeweiligen Spezialisten zusammenarbeiten. Das ist ein Wechselspiel zu allen Zeitpunkten, ansonsten GIGO.
Für weitere Überlegungen ist Gigerenzer ein zuverlässiger Wegweiser.
"Bei einer Pandemie weiß man erst im Nachhinein, ob man überreagiert oder unterreagiert hat."
okay, die deichgrafen geben ihrer überzeugung ausdruck,
daß die dämme sturm-tüchtig sind, die schanz-mannschaften bei kräften.
und, um aus dem bild zu fallen: noch können wir die stärke des sturms
schwächen: durch wellen-brecher/"circuit breaker"/überlast-schalter/
prävention.
..."Bei einer Pandemie weiß man erst im Nachhinein, ob man überreagiert oder unterreagiert hat."...
Zum Glück habe ich weder das eine noch oder andere studiert, ich verlasse mich da komplett auf meine Lebenserfahrung.
;-)
P.S.
Jeschke wird mich da noch bekehren.
"Sie verbreiten Fake-News"
Nö, das mit den Fakes war der Herr Ferguson.
Sie haben meine Frage zum "Spezialisten" Ferguson geflissentlich ignoriert.
"Viele der Diskussionen verlaufen (hier) wie auf dem Fussballplatz. Jeder ist in der Lage, den Bundestrainer zu ersetzen.
und
"Wir müssen lernen mit Unsicherheit umzugehen."
So ist es! Und deshalb lese ich u.a. auch Gigerenzer oder auch Gerd Bosbach. Insoweit kann ich ganz gut unterscheiden, wo sich die Zeit am sinnvollsten einsetzen lässt.
Und Fragen lassen sich i.d.R. mit ein wenig Aufwand über Recherche selbst beantworten, wobei es dann auch ein Buch sein kann. Wie auch immer, hier im Forum gibt es wohl auch noch ein weiteres Element, das der Unterhaltung. Und das scheint mir des Öfteren den Vorrang zu haben.
Personalengpass auf den Intensivstationen – das Versagen der Politik wird abgewälzt
Jens Berger/Nachdenkseiten:
>>Lassen Sie es mich zynisch ausdrücken: Wenn jetzt Funktionäre des Gesundheitswesens und Politiker plötzlich so tun, als seien sie überrascht, dass die Kapazitäten des deutschen Gesundheitssystems ja doch nicht so großzügig sind, wie sie auf dem Papier ausschauen, ist dies an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Die prekäre Personalsituation in den Krankenhäusern ist seit mindestens zehn Jahren bekannt. Bereits im Jahr 2011 hatte ich dazu einen Artikel verfasst, an dessen Aussage sich bis heute nichts geändert hat. Die damals genannten 50.000 Fachkräfte fehlen noch heute. Die Überbelastung für das Personal ist nicht besser, sondern schlimmer geworden. Vier von fünf Krankenhäusern finden keine Ärzte für vakante Posten. Jedes dritte deutsche Krankenhaus musste im letzten Jahr Intensivbetten sperren und Fachbereiche von der Notversorgung abmelden. Seit dem Erscheinen dieses Artikels haben drei Bundesregierungen, alle unter der Führung von Angela Merkel, und drei Bundesgesundheitsminister die prekäre Personalsituation in den deutschen Krankenhäusern wohlfeil beklagt und gleichzeitig keine Hand gerührt, um dieses offensichtliche Problem ernsthaft anzupacken. Selbst im Vergleich zur in vielen Bereichen mangelhaften Politik der letzten Regierungen ist das Totalversagen auf diesem Gebiet geradezu mit den Händen zu greifen. Doch wen hat dies in der Vergangenheit interessiert? Kaum ein Thema wurde derart stiefmütterlich behandelt und auch von den Medien weitestgehend ignoriert wie der allgegenwärtige Pflegenotstand in deutschen Krankenhäusern.
Zeit verplempert, Chancen verpasst
Und dann kam Corona. Plötzlich wurde für Ärzte und Schwestern geklatscht und für einen kurzen Moment dachte man, es könnte sich tatsächlich etwas an der Misere ändern, war doch zumindest im Frühjahr die prekäre Situation des Pflegepersonals endlich mal ein Thema. Das war naiv. Kaum war die „erste Welle“ vorüber, stürzten sich die Medien und – von ihnen wie ein Ochse am Nasenring durch die Manege geführt – die Politik auf so abstruse Nebenkriegsschauplätze wie die Maskenpflicht für Schüler, Abstandsregeln in Biergärten und Reiserückkehrer. Alle Nase lang zwitscherten die Mahner von einer kommenden zweiten Welle, nur auf die naheliegende Forderung, die Zeit zu nutzen, um den Personalnotstand in den Krankenhäusern zu lindern, kam natürlich niemand. Auch von der Kassandra vom Niederrhein, dem allgegenwärtigen Talkshowexperten Karl Lauterbach, war diesbezüglich nichts zu vernehmen. Welch Wunder, will Lauterbach doch eigentlich jede zweite Klinik schließen.
So kam es, wie es kommen musste. Bereits während der Grippewelle 2017/2018 waren die Kliniken mit rund 60.000 Hospitalisierten am Rande ihrer Kapazität und regional verhängten Intensivstationen einen Aufnahmestopp. Eine Studie, die die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) beim Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) in Auftrag gegeben hatte, kam damals zu dem Ergebnis, dass 53 Prozent aller Kliniken Probleme haben, Pflegestellen im Intensivbereich zu besetzen, und dass bundesweit 3.150 Stellen aus diesem Bereich nicht besetzt sind. Es ist daher richtig, Zweifel zu äußern, ob die zur Zeit rund 20.000 freien Intensivbetten, die inklusive der Notfallreserve laut Intensivregister zur Verfügung stehen, wirklich auch mit fachkundigem Personal betrieben werden können. Dem wird sicherlich nicht so sein.
(...)
Politisches Versagen
Seit März versichert die Politik, dass es bei den „Maßnahmen“ vor allem darum ginge, eine Überlastung der Intensivstationen zu verhindern. Dass dies schlichtweg gelogen ist, zeigt die Untätigkeit auf diesem Feld par excellence. Und das hat nichts mit der Bewertung der Gefahr durch Corona zu tun. Entweder man bewertet die Gefahr eher niedrig – dann muss man auch „wegen Corona“ den Notstand nicht beseitigen, der ja allgegenwärtig und bekannt ist. Dann darf man jedoch konsequenterweise nicht vor einer zweiten Welle warnen, Kinder unter Masken stecken und ein Tohuwabohu um jeden Jugendlichen machen, der aus dem Sommerurlaub aus Kroatien zurückkommt. Oder aber man bewertet die Gefahr eher hoch – aber dann müsste man doch gerade die bekannten Flaschenhälse in genau dem Bereich beseitigen, den man ja angeblich vor einer Überlastung schützen will. Wie man es auch dreht und wendet – die Regierung hat in diesem Punkt auf ganzer Linie versagt.
Um so erstaunlicher sind zwei Dinge: Zum einen scheint dieses Versagen den Medien herzlich egal zu sein. Kritik an der politischen Untätigkeit bei der Beseitigung des Pflegenotstands ist Mangelware. Stattdessen macht man lieber die Bürger selbst für das Infektionsgeschehen und damit auch für die drohende Überlastung des Gesundheitssystems verantwortlich. Man feiere halt zu viel – Albrecht Müller hat dazu gestern alles gesagt, was gesagt werden muss. Zum anderen erstaunt es, dass dieses offensichtliche Versagen den Bürgern ebenfalls egal zu sein scheint. In aktuellen Umfragen wünschen sich – bei aller grundsätzlichen Kritik an Umfragen – die meisten Befragten, dass Jens Spahn, der überhaupt nicht auf der Kandidatenliste steht, kommender CDU-Vorsitzender wird. Der Mann, der nicht erst seit Corona die fachpolitische Hauptverantwortung für die prekäre Personalsituation in den Krankenhäusern trägt und unter dessen Regie genau gar nichts getan wurde, um diese Situation in Hinblick auf die Corona-Situation zu verbessern, wird also trotz seines Versagens von vielen Bürgern geschätzt. Und auch an Angela Merkel, die als Kanzlerin die gesamtpolitische Hauptverantwortung für die Misere trägt – und dies auch nicht seit Corona, sondern seit vier Legislaturperioden(!) – tropft das Versagen erstaunlicherweise ab. Sie und ihre CDU können sogar Rekordzustimmungswerte feiern. Da verstehe jemand unsere Mitbürger.<<
Einen kleinen Moment dachte ich schon, dass Sie diesen Ferguson meinen (NZZ v. 16.03.2020).
"Wenn ganz Amerika den Weg Italiens geht, dann wird es unter Berücksichtigung der Gesamtbevölkerung 95 000 bestätigte Fälle von Covid-19 und fast 7000 Tote geben. Die kriegsähnlichen Szenen in manchen italienischen Kliniken werden in San Francisco und New York erneut aufgeführt werden – und sie könnten sogar schlimmer ablaufen, da in Amerika etwas weniger Klinikbetten pro Kopf vorhanden sind als in Italien."
Zur Erinnerung die heutigen Zahlen aus den USA: 9,696,175 Fälle und 238,677 Tote.
Aber Sie haben schon recht. Wenn ein Experte daneben liegt, sollte ich mein Denken abschalten und nie wieder, wirklich nie wieder auf einen hören.
Mit Pandemien ist es wohl wie mit Wahlen. Wobei, es gibt (aktuelle) Wahlen, da weiß man am Ende immer noch nicht, wer gewonnen hat.
Danke. Jens Berger: ******
"Einen kleinen Moment dachte ich schon, dass Sie diesen Ferguson meinen (NZZ v. 16.03.2020)."
Das bezweifel ich stark.
"Aber Sie haben schon recht. Wenn ein Experte daneben liegt, sollte ich mein Denken abschalten und nie wieder, wirklich nie wieder auf einen hören."
Falsch in mindestens zweifacher Hinsicht (weil den Rat habe nicht ich Ihnen gegeben).
Sie sollten lieber anfangen, denkend in Erwägung zu ziehen, dass dieses "daneben liegen" kein versehentliches oder zufälliges war.
Besonders, wenn man an die Folgen für die Milliarden von Menschen denkt, die unter der Befolgung der irrationalen (aber wohl erwünschten) Gefahreneinschätzung dieses bezahlten, oder besser: sich prostituierenden "Wissenschafts"-Experten durch die Mehrzahl der nationalen Regierungen denken tut.
Die Nachdenkseiten bringen es fertig, berechtigte Kritik am Zustand des Gesundheitswesens mit der Ablehnung der Gesundheutsschutzmaßnahmen und der Verharmlosung des Virus zu verknüpfen.
Der alte Müller und der Jens Berger haben sich für mich damit auf die Seite der revhtrn Virusleugner geschlagen und jede Glaubwürdigkeit verloren.
Ich bin für den totalen Lockdown. Den hätte man schon im Frühjahr durchsetzen müssen und damit eine zweite Welle verhindert und die wirtschaftlichen Schäden gering gehalten.
So hat es China, so haben es viele andere asiatische Staaten gemacht. Dort ist das Virus besiegt, das normale Leben ist zurückgekehrt und die Wirtschaft brummt wieder.
China muß also auch Deutschland aus den Dreck ziehen, das sich mit seiner liberalen Coronapolitik immer tiefer in die Schei... manöveriert hat.
Der Ex-Deutschbänker liegt richtig
»Sie sollten lieber anfangen, denkend in Erwägung zu ziehen, dass dieses "daneben liegen" kein versehentliches oder zufälliges war.«
Bevor Sie in VTs abgleiten, lesen Sie sich noch einmal durch, worauf es mir ankommt. Es geht nicht darum, Experten blind wie einem Guru zu folgen. Wenn man mit einer Datenanalyse erfolgreich sein will, muss man interdisziplinär zusammenarbeiten. Das ist in obigem Fall nicht geschehen. Keiner der Diskussionsteilnehmer, den Blogautoren eingeschlossen, weiß, wie die Daten zustande gekommen sind und was sie wirklich bedeuten. Damit ist der erste Teil von GIGO sehr wahrscheinlich. Auch der Output der Analyse ist nicht mit Fachleuten besprochen worden. Viele Blinde haben hier über die Farbe philosophiert. Damit ist auch der zweite Teil von GIGO wahrscheinlich. Ganz unabhängig davon ob irgendwelche Experten zu irgendeinem Zeitpunkt zu irgendeinem Thema recht hatten oder meilenweit daneben lagen.
"Wenn man mit einer Datenanalyse erfolgreich sein will, muss man interdisziplinär zusammenarbeiten."
Glauben Sie, dass das heute von den politischen Entscheidungsträgern und deren Beratern berücksichtigt wird?
"Bevor Sie in VTs abgleiten..."
"So gab Fergusons Abteilung für Biomathematik nur wenige Tage nach der Veröffentlichung seiner Studie, die in Zusammenarbeit mit dem WHO Collaborating Centre for Infectious Disease Modelling erstellt wurde, bekannt, dass sie zu den Begünstigten von Investitionen in die Coronavirus-Notfallforschung der britischen Regierung gehörten, wofür insgesamt 20 Millionen Pfund bereitgestellt wurden (12, 13). Zudem erhielt das Imperial College Ende April 22,5 Millionen Pfund von der Regierung, um die Impfstoffentwicklung zu fördern (14).
Der Kreis schließt sich, wenn man bedenkt, dass das Imperial College, dessen Einkommen sich 2017/18 konsolidiert auf etwas mehr als eine Milliarde Pfund belief, auch auf profitable Weise direkt mit der Pharmaindustrie kooperiert (15, 16) und zum Beispiel an klinischen Versuchen zur Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffes teilnimmt (17). Auch gründete die Universität, die zu den forschungsstärksten der Welt zählt (18), etwa 2015 zusammen mit dem Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) das Engineered Medicines Laboratory (EML), um die Entwicklung von Medikamenten zu fördern (19). Und 2018 vereinbarte es mit demselben Konzern eine Zusammenarbeit für die Entwicklung von Medikamenten gegen Malaria (20).
Zudem dürfen hochkarätige Pharmavertreter regelmäßig am Imperial College Reden halten, wie zum Beispiel 2018 Toni Wood, Senior Vice President von GSK, der für den Eröffnungsvortrag der jährlichen Konferenz des hauseigenen Institute for Molecular Science and Engineering (IMSE) auserkoren wurde. Darin durfte er erläutern, wie Pharmakonzerne in Zukunft „smart drugs“ designen werden (21).
Oder nehmen wir Sheuli Porkess, Deputy Chief Scientific Officer des Verbandes der britischen Pharmaindustrie, und Mark Toms, Chief Scientific Officer von Novartis Pharmaceuticals UK, die zu den Rednern der Anfang 2019 vom Imperial College organisierten Konferenz „Achieving success in drug development through collaboration with the pharmaceutical industry“ gehörten (22).
Vor diesem Hintergrund setzt es der Pharmakungelei die Krone auf, dass Ferguson selbst die Notwendigkeit einer COVID-19-Impfstoffentwicklung befeuerte. So hieß es in seiner am 16. März veröffentlichten Untergangsszenario-artigen Studie, die Lockdown-Maßnahmen müssten „beibehalten werden, bis ein Impfstoff verfügbar wird (möglicherweise 18 Monate oder länger)“ (23, 24, 25) — eine Botschaft, die sein Premier Johnson an sein Volk weiterreichte (26).
"Das Imperial College, für das Ferguson arbeitet, hat seit 2010 fast 190 Millionen US-Dollar von der Bill and Melinda Gates Foundation für unterschiedliche Projekte erhalten — knapp 80 Millionen davon allein dieses Jahr im Rahmen des „Global Health Program“ der Stiftung (39). Und die Gates Foundation finanziert auch direkt die Arbeit von Ferguson am Imperial College (31)."
Alles mit Quellen belegt. Nix VT.
"Damit ist die Gefahr, angesteckt zu werden, wesentlich größer geworden, auch und gerade für das medizinische Personal. Das bedeutet, dass diese Menschen bei dem geringsten Verdacht sofort getestet werden und für einige Tage in Quarantäne gehen müssen."
Wenn das signifikant etwas ausmacht, können wir von Herdenimmunität nicht so weit entfernt sein.
Wenn es aber keine extrem hohe Dunkelziffer gibt, sieht die Situation so aus. Rechnen wir rund mit 25'000 positiven Tests pro Tag und 14 Tagen Quarantäne. Das sind 350'000 Leute in Quarantäne, was 0.42% der deutschen Bevölkerung sind.
Wenn sich Pflegepersonal in stärkerem Masze ansteckt, stimmen die Schutzkonzepte nicht und man muss das ändern.
Wenn die Schutzkonzepte wirklich stimmen, kann übrigens sogar symptomfreies, Covid-19-positives Personal tatsächlich im Krankenhaus arbeiten.
"okay, die deichgrafen geben ihrer überzeugung ausdruck,
daß die dämme sturm-tüchtig sind, die schanz-mannschaften bei kräften."
Was sogar dann die richtige Ansprache wäre, wenn die Deiche wirklich gefährdet wären, die Lage aber nicht hoffnungslos.
"Jeschke wird mich da noch bekehren."
ich weiss aus sicherer Quelle, dass der das gar nicht vorhat.
"Einen kleinen Moment dachte ich schon, dass Sie diesen Ferguson meinen (NZZ v. 16.03.2020)."
Der ist es aber nicht, @Grenzpunkt o. Der in der NZZ ist Niall Ferguson, Milbank Family Senior Fellow in Stanford, ein Historiker und Schriftsteller (kein Linker übrigens).
@Stiller meint aber Neil Ferguson, Epidemiologe am Imperial College, der meilenweit daneben mit seinen Vorhersagen lag.
Und - nicht wahr @Grenzpunkt o- sie wussten das auch sehr wohl: Ihre Formulierung verrät es. Sie wollten nur Mitlesern sand in die Augen streuen, die es nicht wissen, indem Sie absichtlich zweideutig schreiben. Wer es nicht weiss, könnte Ihre Einschränkung ja auch als Ironie lesen.
Wenn Sie es nämlich tatsächlich wussten, macht es in diesem Austausch der Argumente keinerlei Sinn zu betonen, dass N i a l l Ferguson die Situation noch unterschätzt hatte.
"Wobei, es gibt (aktuelle) Wahlen, da weiß man am Ende immer noch nicht, wer gewonnen hat."
Das kann dauern. Der wahrscheinlichste Ausgang: Nach der ersten Auszählung gewinnt Biden noch Arizona, Michigan, Wisconsin (gerade eben deklariert) und Nevada und Trump noch Alaska, georgia, North Carolina und Pennsylvania. Dann hat Biden genau die Anzahl Wahlleute, die er braucht (270).
Dann wird in Wisconsin nachgezählt, mit ungewissem Ausgang, weil sich in der Regel mehr Briefwahlstimmen als ungültig erweisen als Direktvoten.
"So hat es China, so haben es viele andere asiatische Staaten gemacht."
So haben es Japan, Taiwan und Südkorea eben gerade nicht gemacht.
" Keiner der Diskussionsteilnehmer, den Blogautoren eingeschlossen, weiß, wie die Daten zustande gekommen sind und was sie wirklich bedeuten."
Das nenne ich Obskurantismus.
In Grundzügen ist öffentlich bekannt, wie die Daten zustande kommen. Bis ins letzte Detail weiss es niemand, weil die Daten eben eine Reduktion einer komplexeren Situation sind. Das ist immer so.
Das ändert aber überhaupt nichts daran, dass etwas faul ist, wenn die Anzahl von Covid-19-Patienten auf Intensivstationen vier Wochen lang scheinbar stark und zunehmend steigt, die Gesamtzahl der belegten Betten aber nicht.
Die beiden Zahlen sind ja von den gleichen Institutionen im gleichen Prozess an die gleiche Datenbank (DIVI) übermittelt worden.
"Das soll dann der Trick sein, um die nächste Bundestagswahl zu gewinnen?" (ML)
„Sind die Umfragewerte der CDU/CSU nun durch Covid-19 stark gestiegen oder nicht? (GJ)
Die Umfragewerte sind von irgendwo unter 30% auf 40% angestiegen, um dann langsam wieder, aktuell auf 35% abzusinken. Tendenz, nach unten.
„Und was wird mit denen passieren, wenn die Krise vorbei ist und der wirtschaftliche Katzenjammer erst anfängt?
Wieso sollte die CDU/CSU ein Interesse daran haben, dass die Krise vor der Bundestagswahl endet?“(GJ)
Weil eine Partei, die Krise nicht kann, weil sich alles hinzieht und man die Leute dann doch über die Klinge springen lässt, keine gute Werbung ist.
Als Parteistrategie wäre das nicht nur zynisch, sondern dumm.
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"Dann die Kritik an den aus ihrer Sicht unverhältnismäßigen Relationen." (ML)
„Ja, und eben vor allem unverhältnismässig in Bezug auf andere Menschenleben.“ (GJ)
Das wäre dann der Fall, wenn es eine Triagesituation gibt, der man Covid-Patienten generell den Vorrang gibt.
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"um nachvollziehen zu können, ob eine Maßnahme überhaupt greift." (ML)
„Es ist ziemlich klar, was man tun muss: Diejenigen schützen, bei denen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es sie schwer erwischt. Dafür sollte man die Ressourcen einsetzen.
„Was ist daran so schwer zu verstehen?“ (GJ)
Daran ist nichts schwer zu verstehen, es ist nur schwer umzusetzen. De facto heißt es: Alltag wie immer und alle Alten und Kranken verkriechen sind, bis man irgendein Mittel gefunden hat. Das ist genau die spaltende Linie, die ich kritisiere. Das ist ziemlich kalter Utilitarismus.
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"Wenn der tägliche ITS Anstieg sich abflacht" (ML)
„Welcher tägliche ITS-Anstieg?“ (GJ)
Der jener, die dort mit Covid liegen.
Kann ich aus der Praxis bestätigen, wird täglich voller. Also nicht, dass aus einem Patienten zwei werden, sondern so voll, dass man beginnt die Stirn zu runnzeln.
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"Das ist der eine Grund. Man kann nicht mal eben in 14 Tagen die Leute (also auch examinierte Pflegerinnen) auf einer ITS einarbeiten" (ML)
„Man hatte einen Sommer lang Zeit, oder?“ (GJ)
Und das Personal lieber entlassen, wie ich las.
Jetzt macht man es wohl so, wie moinmoin postete:
„Eine gewisse Entspannung konnte dadurch erreicht werden, dass Beschäftigte in KURZQUALIFIKATIONEN für den Einsatz in Teams im Intensivbereich vorbereitet wurden.“ (Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß)
Läuft doch.
Leider steht im Text auch, dass die umgeschulten Kolleginnen, lediglich zuarbeiten sollen.
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„Das Argument verstehe ich jetzt nicht. Es ging darum, ob der Anteil der Infizierten irgendwo so gross war, dass er zu einer deutlichen Abnahme des Pflegepersonals geführt hätte.
Das ist nur dort passiert, wo sich das Pflegepersonal i m K r a n k e n h a u s selbst angesteckt hat, weil es an Schutzausrüstung fehlte.“(GJ)
Warum Pflegerinnen Covid-19 haben und wo sie sich angesteckt haben, ist doch egal. Dass sie es haben (könnten) ist der interessante Punkt. Dazu müsste man das Pflegepersonal testen.
Statt dessen kursieren in mehreren Häusern offizielle Informationen, die schon mal erläutern, dass man ruhig auch mit Covid-Symptomen zur Arbeit gegen soll. Natürlich schützt man die Umwelt dann mit einer FFP2-Maske. Sieht nach 'alles im Griff' aus.
Liebe Leugner. Die Zahlen, die es heute zu ignorieren gilt sind diese:
Die Positivquote von getesteten zu infizierten Menschen. Laut Gunnar Jeschke ein wichtiger Wert in der Krise:
KW 36: 0,74%
KW 37: 0,86%
KW 38: 1,16%
KW 39: 1,22%
KW 40: 1,66%
KW 41: 2,49%
KW 42: 3,55%
KW 43: 5,51%
KW 44: 7,26%
Gestern 2546 Menschen auf der Intensivstation (in der Vorwoche 1569), und 160 Tote (in der Vorwoche 97). In Deutschland.
das ist eine hoch-angemessene ansprache!!!!!!
In der Tat, das Thema ist nicht neu. Mein Erstling dazu ist aus dem April 2012. Damals war das Thema schon überfällig.
Dass die Politik seit dem eklatant versagt hat, unterstreiche ich gerne noch mal, ist aber die Projektion, der ich nichts abgewinnen kann. Es ist etwas schizo ständig zu jubilieren, dass nun endlich, endlich, endlich alle und alles wieder so schön politisch ist, so als wäre das ein riesiger Gewinn und dann ständig über 'die Politik' zu schimpfen.
Die Aufgabe der Bürger besteht darin, sich klar zu machen, dass wir kein gutes Gesundheitssystem haben, weil in vielerlei Hinsicht sich falschen Anreize gesetzt werden.
Es geht zentral darum Geld zu verdienen! In allen Teilen des Systems. Man lebt aber in der bereitwillig geteilten Illusion, dass es ausgerechnet im privaten Umfeld (bei „meinem Doc“) anders ist. Und dass es im Senegal doch alles noch viel schlimmer ist.
Die seit Jahren andauernden Überlastungen haben bereits zu Reaktionen geführt. Früher wollte man keine Leute einstellen, heute kriegt man keine mehr. Das stört aber nicht groß, weil es eine andere Rechnung geben könnte.
Schauen Sie mal was die Bertelsmann-Stiftung noch letztes Jahr meinte:
„15.07.2019, Studie: Eine bessere Versorgung ist nur mit halb so vielen Kliniken möglich
In Deutschland gibt es zu viele Krankenhäuser. Eine starke Verringerung der Klinikanzahl von aktuell knapp 1.400 auf deutlich unter 600 Häuser, würde die Qualität der Versorgung für Patienten verbessern und bestehende Engpässe bei Ärzten und Pflegepersonal mildern.“ (Quelle)
Dazu muss man wissen, dass bereits Krankenhäuser zerstört wurden. Der Trend soll zu wenigen Spezialkliniken gehen, sogenannten „Zentren“ (ein ungeschützter Begriff) in denen bestimmte Eingriffe nicht 5x sondern 5000x im Jahr gemacht werden, wodurch die Qualität erhöht wird. So weit, so gut. Nicht so gut ist dann die Versorgung in der Fläche.
Die Rechnung lautet: Wenn es zu wenig Ärzte und Pfleger gibt, dann schließt man einfach mehr als 50% der Krankenhäuser, dann hat man wieder genug Ärzte und Pfleger.
Jetzt preisen wir in dieses Szenario doch noch mal Corona ein, oopsi. Die Stiftung sah sich genötigt, auch noch mal eine Erklärung anzufügen. Jetzt dürfen Sie spekulieren: Hat sich an der Linie der Politik, in der man wirtschaftliche Interessen … sagen wir optimiert, wohl geändert? Jaja, die utilitaristisch angehauchten Zahlenakrobaten, nicht wahr?
Einfachste Frage: In einem System, das das krank werden (finanziell) belohnt und das gesund bleiben, finanziell nicht belohnt. Welche Anreize werden da gesetzt?
Von all dem ist der Inhalt der Medizin nur peripher betroffen.
Auch da könnte es besser laufen.
Und davon ist die Bewusstseinslage des einzelnen Bürgers noch gar nicht betroffen.
Da könnte es noch viel besser laufen. Es kann sich ja jeder und jede mal fragen, was er und sie denn tut, um etwas an der Situation zu ändern. An jeder passenden und unpassenden Stelle wird das alberne Lied vom bösen Markt gesungen. Sehr bequem, wenn man sich zugleich hat einbläuen lassen, dass man bei all dem ja nicht befragt wurde, auch gar nicht wüsste, was man machen soll und es im Senegal eben noch schlimmer ist.
Vier Jahre danach haben die neztfrauen das Thema aufgegriffen, in diesem lesenswerten Beitrag:
Fresenius/Helios, Asklepios, Sana Kliniken, Rhön-Klinikum : Das Geschäft mit unserer Gesundheit
ein erstling mit höchst-gelungener überschrift!
"Das nenne ich Obskurantismus."
Wenn Sie sich auch damit auskennen, muss ich es wohl glauben. Allerdings haben Sie mir keine überzeugenden Argumente dafür geliefert, dass Sie wissen, über welche Zahlen Sie schreiben. Könnte es vielleicht einen Unterschied zwischen den Interessen einer staatlichen und einer privaten Klinik geben? Die Privaten haben im Frühjahr gejammert, dass gewinnbringende nicht-akute Op's nicht durchgeführt werden konnten. Ist es soweit außerhalb Ihres Vorstellungsvermögens, dass diese Klinikchefs alles daran setzen werden, durch die Meldung von freien Kapazitäten nicht wieder auf solche Op's verzichten zu müssen. Das wäre nur ein Beispiel für einen Tiefenscan die Erhebung der Daten betreffend. Aber wie schrieben Sie so schön aus Ihrem Elfenbeinturm über den Aufruf des Pressesprechers der DIVI ehrlich zu melden: "Nachdem das aufgeflogen ist, muss der DIVI-Sprecher natürlich irgendwelche Nebelkerzen zünden."
In dem Artikel "Corona-Pandemie: Evidenz als Phrase" setzt sich der Autor Detlef Georgia Schulze nicht nur mit dem von Ihnen verwendeten Zahlenwerk auseinander sondern stellt es auch in den notwendigen Kontext, den Sie verschweigen. Außerdem beschäftigt er sich auch mit den Aussagen des KBV-Positionspapiers, welches in der hiesigen Diskussion ja auch eine gewisse Rolle spielte.
Der Artikel beginnt mit einer Kritik an Peter Novak und seinem vor einigen Tagen veröffentlichten Text "Lockdown 2.0 und das Versagen der Politik":
»Der Autor schreibt, es seien "aktuell gerade mal 6 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt."Das ist empirisch zutreffend, ist aber ohne Kontextinformationen ohne Aussagekraft. Denn dass nur "6 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten" belegt sind, heißt ja nicht, nicht dass 94 Prozent der Betten frei sind. Es sind zwar in der Tat noch ziemlich viele frei - nämlich rund 7.970 (Stand: 01.11.2020). Aber es gibt in der BRD auch bereits 2.061 Covid-19-Intensivpatienten und Intensivpatientinnen - das heißt: Bei einer weiteren Vervierfachung ist erst einmal Ende der Fahnenstange.Es gibt zwar auch noch eine Notfallreserve von knapp 13.000 Betten - aber nicht einmal für alle rund 28.000 regulären Intensivbetten gibt es auch Intensivpfleger und Intensivpflegerinnen.Damit müssen wir zu der zweiten Kontextinformation kommen, die in dem Artikel fehlt: Wir haben es ja nicht mit einer statischen Lage, sondern mit einem dynamischen Prozess zu tun. Ich sagte eben: "Bei einer weiteren Vervierfachung ist erst einmal Ende der Fahnenstange." Wenn wir die im Moment 2.061 Covid-19-IntensivpatientInnen durch vier teilen, können wir die Zeitdauer feststellen, die es für die letzte Vervierfachung der Zahl der Covid-19-Intensivpatienten brauchte: 2.061 durch 4 sind 515.In etwa 515 (nämlich: 510) Covid-19-Intensivpatienten gab es zuletzt am 9. Oktober. Die letzte Vervierfachung hat also etwas mehr als drei Wochen gedauert (von Freitag, den 09. Oktober bis Sonntag, den 1. November). Das heißt, wenn sich die Mittwoch von der Bundeskanzlerin und den Regierungschefs der Bundesländer getroffenen Vereinbarungen nicht vorher lindernd auswirken, werden in drei weiteren Wochen alle Intensivbetten in der BRD belegt sein - es sei denn, es werden wieder - wie im Frühjahr - verschiebbare Operationen aufgeschoben. Auch eine solche - für Patienten und Patientinnen nicht immer erfreuliche - Aufschiebung soll mit dem am Mittwoch vereinbarten Semi-Lockdown vermieden werden.«
Ich vergaß den Link.
"Corona-Pandemie: Evidenz als Phrase" vonDetlef Georgia Schulze
" Die Privaten haben im Frühjahr gejammert, dass gewinnbringende nicht-akute Op's nicht durchgeführt werden konnten. Ist es soweit außerhalb Ihres Vorstellungsvermögens, dass diese Klinikchefs alles daran setzen werden, durch die Meldung von freien Kapazitäten nicht wieder auf solche Op's verzichten zu müssen."
;-)
Oder wie im Tagesspiegel ausgeführt:
"Wohin fließt das Geld für leere Klinikbetten?
...
Für manche Häuser war es günstiger, keine Leistungen zu erbringen
Dies habe dazu geführt, dass es für etliche ökonomisch schwach aufgestellte Krankenhäuser günstiger war, gar keine Leistungen zu erbringen, als Patienten zu versorgen. Die Subvention fließe inzwischen auch für Betten, die leer geblieben seien, weil Patienten von sich aus Behandlungen vermieden oder verschoben hätten.
„Im Blick auf die notwendige Form der Krankenhausstruktur wäre es deshalb gut, zu untersuchen, in welchem Umfang die Vorhaltepauschalen überhaupt ihren Zweck erfüllt haben, Behandlungskapazitäten für Corona-Kranke zur Verfügung zu stellen“, findet Janssen." (Quelle)
Finanziell schwache Häuser ... das ist wieder der Kern des Problems, oder einer der Kerne.
Wer hat die Kohle bekommen und an wem ging sie beim Wirtschaftsgroßunternehemn Krankheit und Gesundheit vorbei? Das sollte man mal untersuchen.
>>Ich bin für den totalen Lockdown. Den hätte man schon im Frühjahr durchsetzen müssen und damit eine zweite Welle verhindert und die wirtschaftlichen Schäden gering gehalten.
So hat es China, so haben es viele andere asiatische Staaten gemacht. Dort ist das Virus besiegt, das normale Leben ist zurückgekehrt und die Wirtschaft brummt wieder.<<
Das Leben kann so einfach sein.
Diese Zahlen kann jeder z.B. dem Mittwochsbericht des RKI entnehmen, zusammen mit vielen weiteren Parametern, die mehr oder weniger konsistent ermittelt werden. Die können analysiert und verglichen werden usw. usf.
Da die Fixierung auf Zahlen und Statistik von Herrn Jeschke hier in dFC methodisch und prinzipiell schwer kritisiert wird, würde mich bzgl. Ihrer sich wiederholenden Kommentare interessieren, wie Sie selbst diese Zahlen eigentlich interpretieren (Stichwort: Infektionsdynamik), bzw. was Ihre konkrete Aussage sein soll?
Ich denke unsere Ansichten sind bzgl. dieses Themas sehr gleich. Sie sind von Berufs wegen informiert und sensibilisiert. Die offensichtliche Widersprüchlichkeit der politischen Reaktion auf Corona kann auch Ihnen nicht entgangen sein, Sie kennen die Situation, stellen die richtigen Fragen.
Jetzt verbinden Sie mal die von Ihnen hier skizzierte Situation im Gesundheitswesen, sozusagen als Ausgangslage, zusammen mit dem medialen Fokus ab Frühjahr 2020 bis jetzt, mit der politischen Reaktion auf die Corona-Krise.
Das redundante Posten der Positivquote von meiner Seite ist im Grunde reine Bosheit, oder vielleicht besser, Sarkasmus. Aber natürlich nicht ohne Hintergrund.
Herr Jeschke hatte – damals zurecht – kritisiert, dass der Alarmismus der Berichte immer neue Fälle von Seiten der RKI und der Medien nicht gerechtfertigt gewesen sei, da nicht die Zahl der Neuinfektionen allein entscheidend wäre, sondern auch die Zahl der Tests. Wer 100 Test durchführt, findet weniger, als jemand der 1 Million Tests durchführt. Die Positivquote eben.
Und tatsächlich, obwohl die Fallzahlen stiegen, sank die Positivquote ab. Das habe ich als hilfreiche Kritik gesehen und sogar selbst verwurstet. Seit mehr als zwei Monaten dreht der Wind in dieser eben noch so wichtigen (ist sie tatsächlich) Kategorie jedoch und nun raten Sie mal, wem diese Kategorie nun auf einmal überhaupt nicht mehr wichtig ist?
Ich wette, Sie kommen selbst drauf. Als hilfreicher Geist ergänze ich diese Erinnerungslücken jedoch stets gerne.
Ich selbst sehe die Lage als derzeit schon angespannt an, auch die Intensivstationen laufen langsam aber sicher voll.
Warum man nicht erst anfangen sollte, wenn die halben Intensivstationen mit Covid-Patienten voll ist, habe ich gestern vorgestern erläutert - weil es dann bereits zu spät ist und nur 5 Tage später (bei einem 8% Anstieg/Tag) alle voll sind, dann nur noch mit Covid-Patienten, das ist die Triage-Situation, d.h. man selektiert, wer stirbt und wer lebt - Grenzpunkt 0 erklärt jedem, der es wissen will, die statistischen Hintergründe.
Zur Panik besteht kein Grund, aber wir befinden uns aktuell noch immer auf keinem guten Weg. Insofern kann ich von einer - obendrein angeblich politisch motivierten - Angstmacherei nichts erkennen, eher finde ich den soften Lockdown etwas fragwürdig. Da die Situation der Neuansteckungen aber m.E. schon seit Tagen außer Kontrolle ist, bin ich mir gar nicht sicher, ob sich da überhaupt noch was einfangen lässt, Wellenbrecher hin oder her.
Nun, wir werden es sehen. Ich persönlich fand die Lockerungs-Olympiade im Sommer im hohen Maße unglücklich und überflüssig. Aber hätte, wenn und aber ist nicht so meine Kategorie. Jetzt haben wir die Scheiße an den Hacken und ich bin der erste der sich freut, wenn es nur beim strengen Geruch bleibt und die Kurven dann mal wieder abflachen. Aber täglich mehr als 100 Tote finde ich gar nicht so witzig.
„Jetzt verbinden Sie mal die von Ihnen hier skizzierte Situation im Gesundheitswesen, sozusagen als Ausgangslage, zusammen mit dem medialen Fokus ab Frühjahr 2020 bis jetzt, mit der politischen Reaktion auf die Corona-Krise.“
Nahezu alle Äußerungen derjenigen, die sich professionell in Politik oder Medizin mit dem Thema beschäftigen gehen in die gleiche Richtung. Jedem war klar, dass im Herbst die Zahlen wieder hoch gehen würden, aber kaum einem war klar, dass die Zahlen derart explodieren. Ich dachte – und sehr viele andere auch – dass wir einen soften Anstieg ion den Winter hinein haben, der dann vielleicht sogar schon im Februar wieder langsam abfällt.
Ich denke, kaum einer hat sich träumen lassen, dass es so schnell, so schlimm wird, wie es de facto ist. Kann sein, dass wir Mitte/Ende November eine sehr ernste Situation vorfinden.
In der ersten Phase hat die Politik m.E. nachvollziehbar und gut reagiert, meine mehrfach geäußerte Kritik ging in die Richtung, dass m.E. falsch getestet wurde. Bis zu einem gewissen Grad konnte ich die Teststrategie – als man zu wenig davon hatte – noch nachvollziehen, irgendwann dann nicht mehr.
Die politischen Versäumnisse der Vergangenheit habe ich doch erwähnt, allerdings sehe ich auch uns Bürger in der Pflicht. Wir wollen uns unbedingt einreden, es sei alles in bester Ordnung, soooo schlimm wird es wohl nicht sein und im Senegal ist es eh schlimmer. In so einem Klima kann die Politik machen, was sie will und das heißt in der Gesundheitspolitik im wesentlichen nichts zu tun, freundliche Spendengelder zu kassieren und den bürokratischer Wasserkopf künstlich weiter zu ernähren.
Für Insider nix Neues.
Was hätten Sie denn im Sommer konkret anders gemacht?
>>Das redundante Posten der Positivquote von meiner Seite ist im Grunde reine Bosheit, oder vielleicht besser, Sarkasmus. Aber natürlich nicht ohne Hintergrund.
Herr Jeschke hatte – damals zurecht – kritisiert, dass der Alarmismus der Berichte immer neue Fälle von Seiten der RKI und der Medien nicht gerechtfertigt gewesen sei, da nicht die Zahl der Neuinfektionen allein entscheidend wäre, sondern auch die Zahl der Tests. Wer 100 Test durchführt, findet weniger, als jemand der 1 Million Tests durchführt. Die Positivquote eben.
Und tatsächlich, obwohl die Fallzahlen stiegen, sank die Positivquote ab. Das habe ich als hilfreiche Kritik gesehen und sogar selbst verwurstet. Seit mehr als zwei Monaten dreht der Wind in dieser eben noch so wichtigen (ist sie tatsächlich) Kategorie jedoch und nun raten Sie mal, wem diese Kategorie nun auf einmal überhaupt nicht mehr wichtig ist?
Ich wette, Sie kommen selbst drauf. Als hilfreicher Geist ergänze ich diese Erinnerungslücken jedoch stets gerne.<<
Herr Jeschke bestreitet nicht, dass eine zweite Infektionswelle läuft, wie an der Positivenrate zu erkennen ist, dazu gab es einen entsprechenden Beitrag, der heftige Reaktionen ausgelöst hat. Entscheidend ist die Form und die Infektionsdynamik. Neben der Positivenrate wird ja weiterhin z.B. der R-Wert berichtet, den z.B. Sie bei Ihren Posts immer weglassen. Wenn, sollten alle Parameter zur (möglichst konsistenten) Beurteilung im Blick behalten werden, die verfügbar sind. Hier und hier.
Danke für die Zahlen. Gerade eher wenig Zeit, hat mich aber gestern Abend doch nochmal motiviert, meine grundlegende Einordnung fix zu verschriftlichen, denn die Daten sind ja nun da, auch wenn es nun tagesaktuell gerade gar keiner mehr hören will, der drohenden Katastrophe herbeigefiebert wird und Optimismus verboten scheint.
https://www.initiative-qualitaetsmedizin.de/covid-19/analyse-der-effekte-der-sars-cov-2-pandemie-1
Grundlage sind die von mir bereits verlinkten Daten. Was ist das in ganz kurzen Worten und warum erst jetzt. Dort sind die tatsächlichen Daten von 35 % des gesamten stationären Krankenhausgeschehens in Deutschland analysiert. Die Initiative macht das sonst regelmäßig freiwillig, um sich in der Qualität zu vergleichen. Nun äußern die sich zu Covid und auch freiwillig und in Worten eher ganz vorsichtig, denn die Sprengkraft dieser Daten ist unermesslich und die Charite ist als treibende Kraft ja dort auch mit an Bord. Die riskieren mit der Veröffentlichung dieser Daten gerade richtig viel und die heben den Finger nicht laut (ohne Pressemitteilung), sondern ganz leise und in dem Moment, wo gerade keiner schaut. Das bräuchten wir als Gesellschaft aber nicht auf solch freiwilliger Basis bzw. hätten das nahezu in Echtzeit für 100 Prozent aller Krankenhausbehandlungen, wenn wir z.B. nur eine gesetzliche bzw. staatliche Krankenkasse in Deutschland hätten bzw. eine staatliche Institution, an die alle Abrechnungsdatensätze an die Krankenkassen zusätzlich im CC an diese Institution gesendet werden. D.h. es ist nicht auszuschließen (die Systeme anderer Länder kenne ich nicht) dass z.B. in totalitären Systemen oder wo das einfach anderes geregelt ist, ohne viel Datenschutz, diese Daten zentral erfasst sind. Diese Länder wären uns beim Erkenntnisgewinn weit voraus.
Nun zu den Daten, was sagt uns dort was. Mit die wichtigste Grafik ist Abb. 3 (SARI Grippe und Pneumonie, Sonstige akute Infektionen der unteren Atemwege).
Ich versuche es mal mit anschaulichen Bildern und setze die dort aufgeführten SARI-Erkrankungen per Definition Verkehrsunfällen gleich. Abb. 3 zeigt also, wir hatten im 1 HJ 2019 in meinem Beispiel 221.841 Verkehrsunfälle und 2020 im 1. HJ 187.174. Verkehrsunfälle. Damit signifikant weniger als im Vorjahr! Offensichtlich sind alle vorsichtiger gefahren und haben Abstand auf der Autobahn etc. gehalten.
Eine Teilmenge der Verkehrsunfälle bezeichne ich mal als Unfälle mit Zweirädern ohne Verbrennungsmotor (Fahrräder, Roller, Segway, Liegeräder alles was da so gibt). Ich lege mal fest, Zweiräder ohne Verbrennungsmotor sind die verschiedenen Virenarten für Atemwegserkrankungen die es so gibt. Das messen wir aber nicht so im Detail bisher. Wir messen zwar schon welche Unfälle und Tote aus Verkehrsunfällen resultieren bzw. welche sind aus den Kategorien Verkehrsunfall mit Auto, LKW, Bus, Straßenbahn, Motorrad, Fußgänger oder eben Zweiräder ohne Verbrennungsmotor.
Jetzt entdeckt jemand auf den Straßen in der Kategorie Zweiräder ohne Verbrennungsmotor eine neue Unterkategorie, das E-bike, definitiv auch ein Zweirad ohne Verbrennungsmotor, aber elektrisch unterstützt. Das ist ziemlich schnell, erfreut sich zunehmender Beliebtheit und ist gefährlicher als Zweiräder ohne Verbrennungsmotor in dieser Kategorie bisher. Ein Teil der Verkehrsteilnehmer steigt um auf diese Dinger, ist aber eigentlich zu alt und unsportlich, setzt keinen Helm auf, fährt auch im Gelände zu schnell und das führt zu mehr Verkehrsunfällen, die auch zu schwereren Verletzungen und mehr Todesfällen führt im Bereich der Zweiräder ohne Verbrennungsmotor als bisher. Klar ist in meinem Beispiel, das E-bike ist das neue Covid Virus, neu und gefährlicher. Der Tunnelblick auf die Entdeckung der Verkehrsunfälle mit E-bike und den Todesfällen hieraus führt wohl zwangläufig zur Panik, das steigt von 0 auf irgendwas, statistisch und in jeder Hinsicht des Tunnelblickes beeindruckend! Aber der Rückgang in den anderen Bereichen, weil jetzt Menschen ggf. sogar vom Moped, Auto bzw. anderen Fahrrädern umgestiegen ist, der sollte wohl berücksichtigt werden. Bei der Erkenntnis, dass das gefährlich ist, Helmpflicht, Begrenzung auf 25 kmh oder anderes einzuführen ist doch ok. Aber der Verkehr auch ohne jede Maßnahme ist die ganze Zeit in 2020 bezogen auf die Verkehrsunfälle besser als im Vorjahr, theoretisch ohne die Entdeckung der Unterkategorie, wäre der Andy Scheuer freudestrahlend vor die Presse getreten, was er für ein tolles Jahr zu verantworten hatte. Und bei genauer Betrachtung, fällt nun noch auf, die E-bikes gibt es schon eine Weile, z.B. in den Rückstellproben der Abwasserwerke in italienischen Großstädten aus Oktober oder November 2019, da hatte nur keiner was gemerkt in den Zahlen.
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist geringer als im Vorjahr und die Todesfälle sind es auch. Das Corona Virus substituiert die anderen Viren und es gibt sogar zum Glück, weniger Tote bei Kindern durch Verkehrsunfälle in diesem Jahr. Nichts anderes findet auf den Intensivstationen statt, was wiederum ja nur eine Teilmenge der Teilmenge ist und die Auswertung hierzu von Herrn Jeschke im Blog folgt der Logik der Abb 3 bzw. den Erkenntnissen hieraus. Wir haben nicht mehr SARI bzw. Verkehrsunfälle als jedes Jahr, so wie wir in Summe nicht mehr Intensivfälle aus SARI wie jedes Jahr haben! Das kann lokal auch mal schwierig sein (WIE JEDES JAHR um diese Zeit!!!!) wenn z.B. in Fahrradstädten auf einmal fast alle Radfahrer auf ein E-Bike umsteigen, aber das bekommen wir gemeinsam schon geregelt.
Und im Moment werden weniger als 1.400 Patienten mit Covid beatmet bei fast 1.700 Kliniken in Deutschland mit Intensivbetten. Bald hat dann vielleicht im Schnitt jedes deutsche KH einen beatmeten Covid Patienten. Die Gesamtdaten ohne Tunnelblick geben also keine Panik her, die Botschaft müsste wieder sein, wir schaffen das. Darf sie aber wohl nicht mehr sagen, auch auf Rücksicht auf die Länder, wo die Krankenhäuser nicht so aufgestellt sind, wie in Deutschland.
Die Frage, die sich mir aus Abb. 3 stellt, ist eher, wussten andere Länder das längst in Echtzeit und wenn ja, welche, wie und wann? Diese Grafik müssen auch andere haben und verstehen.
Wir wussten es im März jedenfalls nicht besser bzw. noch nicht so und bekamen daher von den einzelnen Bundesländern per Verordnung die Anweisung die elektiven Patienten abzusagen und warteten dann per Anordnung auf die unfassbar vielen zusätzlichen stationären Krankenhausfälle aus Covid. Es dachten wirklich recht viele Menschen auch im KH Bereich, es werden die Busladungen an Covid Patienten kommen und insbesondere junge unerfahrene Führungskräfte bzw. Chefärzte mit der ersten Krise ihres Lebens waren ganz aufgeregt und wichtig und den ganzen Tag in Krisenstäben und am Telefon und am Abend ganz erschöpft und haben das jedem gerne erzählt, am besten noch im Fernsehen oder in der Zeitung. Die alten und erfahrenen Chefärzte waren schon damals leicht stirnrunzelnd unterwegs, haben organisiert und beruhigt und die jungen darauf hingewiesen, dass es wohl so nicht kommen wird. Die waren aber eindeutig in der Unterzahl und wurden angeschaut, als ob sie schon zu alt und leicht senil sind und das einfach nicht mehr verstehen können, ob ihren Alters. Die Mienen der Erfahrenen wurden im April von Tag zu Tag heller, die jungen verzweifelten leicht und fingen an zu grübeln. Aber die Alten waren teils auch gut erzogen und haben es den jungen nicht jeden Tag triumphierend vorgehalten.
Und nun zur Auswirkung dieser Maßnahmen bzw. Verordnungen für den Krankenhausbereich in Abb. 7. Wie von mir bereits befürchtet! Herr Jeschke hat die Zahlen aus der Grafik gezogen: stationäre Fälle 1. HJ 2019 3.292.000, 2 HJ 2.783.000, Differenz -509.000, hochgerechnet auf Deutschland (35% zu 100%) 1.454.000
In Worten: wir haben von Mitte März bis Ende Juni fast 1,5 Mio. Menschen in Deutschland nicht stationär behandelt und versorgt, um in dieser Zeit ca. 45.000 Covid Patienten im Krankenhaus zu versorgen. Nicht enthalten darin sind die abgesagten hunderttausenden ambulanten Operationen, die auch untersagt wurden u.a. um das Narkosemittel Propofol aufzusparen usw.
Und welche Patienten das u.a. betroffen hat, sieht man dann in Tabelle 3. 10.000 bis 13.000 zusätzliche Tote in Deutschland aus nicht behandelten Herzinfarkten und Schlaganfällen. Über 50.000 Krebspatienten nicht behandelt. Ich muss jetzt an der Stelle wieder aufpassen nicht polemisch zu werden und sachlich zu bleiben. Es möge mir bitte aber keiner kommen mit, alles nur Quatsch und nicht nötige Behandlungen. Nach dem Motto die Menschen bzw. Frauen haben ja wohl zwei Brüste, Nieren, Ohren, Augen und Gliedmaßen, also was soll es, schneiden wir dann später in ein paar Monaten halt eines ab oder raus. Ich soll ja kein Fass aufmachen, oder das ist eben allenfalls bedauerlich oder nehmt doch die 560 EUR fürs leere Bett und haltet dafür den Mund in der Öffentlichkeit und vergesst halt mal die Verantwortung für eure sonstigen Patienten, 1,5 Mio. ist ja überschaubar.
Wenn unser Menschenbild sagt, wir sind gegen Diskriminierung, Rassismus, wir behandeln alle Menschen gleich und kümmern uns um die Gesundheit aller Menschen, dann war das wohl nicht gut im 1. HJ 2020. Ggf. waren die Verordnungen zur Leerung der Krankenhäuser geeignet, aber wohl kaum erforderlich und schon gar nicht verhältnismäßig. Alle haben gedacht, Covid kommt als ein zusätzliches Krankheitsgeschehen daher und in der Quantität dann viel ausgeprägter, was Krankenhausinzidenz und Mortalität angeht.
Ok Fehler darf man machen und ich unterstelle niemand Absicht und schon gar nicht bei solchen Kollateralschäden. Aber aus Fehlern darf gelernt werden und die Diskussion jetzt wieder in diese Richtung zu drehen, macht die Krankenhäuser schnell leer, das ist nicht vertretbar. Keiner der beteiligten Wissenschaftlicher und Mitarbeiter wollte wohl in Tschernobyl den Reaktor in die Luft fliegen lassen. Manchmal passieren offensichtlich aber doch solch schrecklichen Wissenschaftsirrtümer oder Fehler, die vorher unvorstellbar waren.
Und mit gutem Willen haben wir auch kein Personalproblem für die Intensivbetten, wenn es denn wirklich darauf ankommt bzw. temporär steigt. Das ist jeweils mit einer Woche Vorlauf zu lösen bzw. war ja alles auch so vorbereitet im März. Muss man aber mal einen Praktiker interviewen und nicht nur Verbandsfunktionäre in Fernsehen und Zeitung holen. Da gilt genau das Gleiche, den Tunnelblick über den eigenen Verantwortungsbereich ablegen und mit den anderen Kollegen vor Ort im Krankenhaus und in der Region sprechen und zwar wie immer im Leben nicht mit denen die den ganzen Tag sagen, was alles nicht geht, sondern mit denen die sagen: „Geht nicht, gibt’s nicht. Meine Idee ist … und auf geht’s.“ Diese Menschen sind beim Thema Covid im KH Bereich mittlerweile in der Überzahl, nur passen die nicht so ins offizielle Bild bzw. müssen sich sehr sehr differenziert und vorsichtig äußern. Wie ja auch hier, man steht zwar sein Berufsleben lang in der Materie, muss sich aber dann von Externen anhören, man sei mindestens ein Verharmloser, besser ein Rechter, Leugner oder trage eine Aluhut. Denen sage ich nun auf Basis der Daten, der Staat hat, immerhin ohne es zu wollen, 1,5 Mio. Menschen in Deutschland diskriminiert. Die eine Sorte Menschen ins Töpfchen, die 1,5 Mio. anderen ins … bzw. bleibt zu Hause. Das darf bzw. sollte man zur Kenntnis nehmen, sachlich diskutieren und berücksichtigen, auch bei der Diskussion um die angebliche Intensivbettenknappheit. Wir sind im Übrigen weiter unter 22.000 belegten Intensivbetten. Die Alten und Erfahrenen müssen wieder nur warten, das kennen die aber schon aus dem April
"Die Positivquote von getesteten zu infizierten Menschen."
Wo haben Sie die Anzahl der INFIZIERTEN MENSCHEN gefunden? Ich meine nicht die Anzahl der positiven Tests, denn die ist ja laut RKI und bestätigt von @grenzpunkt0, nicht identisch mit der Anzahl infizierter Menschen (wg.) Mehrfachtestungen einer Person).
>>Insofern kann ich von einer - obendrein angeblich politisch motivierten - Angstmacherei nichts erkennen, eher finde ich den soften Lockdown etwas fragwürdig.<<
Vor 2 Tagen haben Sie noch so geantwortet:
>>Wofür? Der Unsinn der einen Seite wird nicht dadurch besser, dass die andere auch Unsinn redet. Was wir brauchen, sind kluge Lösungen, kein Gleichgewicht des Blödsinns.<<
Wenn ich mir anschaue wie kontinuierlich seit dem Sommer z.B. mit absoluten Fallzahlen operiert wird und Schlagzeilen generiert werden, z.T. 70% der Berichterstattung sich nur um Corona dreht usw., frage ich mich ernsthaft ob die Medien nicht können oder nicht wollen. Das hat mit objektiver Berichterstattung nichts zu tun, das ist Angstmacherei. Dazu dann der offen ausgetragene Wahlkampf.
Dazu:
>>Da die Situation der Neuansteckungen aber m.E. schon seit Tagen außer Kontrolle ist, bin ich mir gar nicht sicher, ob sich da überhaupt noch was einfangen lässt, Wellenbrecher hin oder her.<<
kann ich nur nochmal auf den Zeitverlauf und die vom RKI berechneten Parameter der Infektionsdynamik verweisen. Wie Sie das interpretieren, sei Ihnen überlassen. Schwere Erkrankungsverläufe und Sterbefälle weisen natürlich demgegenüber einen Zeitverzug auf.
Was Sie hier betreiben ist
1. destruktive Panikmache,
2. Herrn Jeschke ( aus welchen Grund auch immer) ans Bein pissen.
Was ist der Sinn?
<<Die letzte Vervierfachung hat also etwas mehr als drei Wochen gedauert (von Freitag, den 09. Oktober bis Sonntag, den 1. November). Das heißt, wenn sich die Mittwoch von der Bundeskanzlerin und den Regierungschefs der Bundesländer getroffenen Vereinbarungen nicht vorher lindernd auswirken, werden in drei weiteren Wochen alle Intensivbetten in der BRD belegt sein - es sei denn, es werden wieder - wie im Frühjahr - verschiebbare Operationen aufgeschoben.>>
Wenn die von der Regierung angeordneten (und nicht etwa vom Parlament beschlossenen) Maßnahmen des erneuten Lockdowns nicht bewirken, dass es weniger (schwer) an Corona erkrankte Menschen und weniger AN/mit Corona Verstorbene gibt, dann lag das woran?
Natürlich ist es gut, die Gesamtheit der Zahlen und eben nicht nur die im Auge zu behalten.
Ich wüsste nicht, wo ich das jemals bestritten hätte. Ich plädierte, ganz im Gegenteil, dafür, sich nicht im allerkleinsten Zahlendschungel zu verirren.
"Wo haben Sie die Anzahl der INFIZIERTEN MENSCHEN gefunden? Ich meine nicht die Anzahl der positiven Tests, denn die ist ja laut RKI und bestätigt von @grenzpunkt0, nicht identisch mit der Anzahl infizierter Menschen (wg.) Mehrfachtestungen einer Person)."
Ermüdend.
„Wenn ich mir anschaue wie kontinuierlich seit dem Sommer z.B. mit absoluten Fallzahlen operiert wird und Schlagzeilen generiert werden, z.T. 70% der Berichterstattung sich nur um Corona dreht usw., frage ich mich ernsthaft ob die Medien nicht können oder nicht wollen. Das hat mit objektiver Berichterstattung nichts zu tun, das ist Angstmacherei. Dazu dann der offen ausgetragene Wahlkampf.“
Für wen denn? Die linksgrüne Presse hofiert die Groko, weil die so grün und links ist?
Was das Infektionsgeschehen angeht, was soll ich da groß spekulieren? Einfach 2 Wochen warten, dann sehen wir es. Ich würde mir sehr wünschen, dass sich das bald abflacht.
<<...Die alten und erfahrenen Chefärzte waren schon damals leicht stirnrunzelnd unterwegs, haben organisiert und beruhigt und die jungen darauf hingewiesen, dass es wohl so nicht kommen wird. Die waren aber eindeutig in der Unterzahl und wurden angeschaut, als ob sie schon zu alt und leicht senil sind und das einfach nicht mehr verstehen können, ob ihren Alters....>>
<<... Da gilt genau das Gleiche, den Tunnelblick über den eigenen Verantwortungsbereich ablegen und mit den anderen Kollegen vor Ort im Krankenhaus und in der Region sprechen und zwar wie immer im Leben nicht mit denen die den ganzen Tag sagen, was alles nicht geht, sondern mit denen die sagen: „Geht nicht, gibt’s nicht. Meine Idee ist … und auf geht’s.“
Diese Menschen sind beim Thema Covid im KH Bereich mittlerweile in der Überzahl, nur passen die nicht so ins offizielle Bild bzw. müssen sich sehr sehr differenziert und vorsichtig äußern.
Wie ja auch hier, man steht zwar sein Berufsleben lang in der Materie, muss sich aber dann von Externen anhören, man sei mindestens ein Verharmloser, besser ein Rechter, Leugner oder trage eine Aluhut....>>
Ich bin dankbar und zutiefst berührt von Ihrem Kommentar. Mit Menschen wie Ihnen schaffen wir das. Wenn Sie doch Recht behielten und:
Wenn sie von denen gehört würden, die Ohren, Macht und Einfluss haben.
"Ermüdend."
Ist das alles, was Sie zu der steil ansteigenden Anzahl von Infizierten, so genannten "Fällen" und der davon seit Monaten abgeleiteten Panikmache der Medien und den nun flächendeckenden (hoffentlich zielführenden) Verordnungen der Regierung zu sagen haben?
Menschen, die unter dem Fehlverhalten und Fehlentscheidungen der Regierung zu leiden haben, haben ein Recht korrekte und nachvollziehbare Begründungen zu erhalten. Finden Sie nicht?
"Die Welt schaut gebannt auf die jeweils für jedes Land publizierten Zahlen (neue positiv getestete Fälle, Tote), obschon zum Beispiel auch in der Schweiz völlig unklar ist, wie viele Personen symptomlose Träger sind und es kein standardisiertes Vorgehen beim Testen gibt (repräsentatives Sampling der Bevölkerung). Wie gut eignet sich eine solche Datenbasis als Entscheidungsgrundlage für politisch und wirtschaftlich so weitreichende Entscheidungen wie wir sie heute sehen, welche Informationen müssen für zukünftige Epidemien und Pandemien vorhanden sein?"
"Die Probleme des Testens kann man kaum auf zwei Seiten zusammenfassen. Um exakte epidemiologische Daten einer Pandemie zu haben, müsste man entweder Massentests durchführen, oder statistisch repräsentative Stichproben machen, indem man zum Beispiel eine Kleinstadt mit 10’000 Einwohnern komplett testet.Um den medizinischen Schweregrad einer Epidemie oder Pandemie zu beurteilen, ist es besser die Anzahl von Patienten zu zählen, die hospitalisiert sind und die intensiv-pflichtig und/oder beatmet sind. Und natürlich muss man die Sterberate kennen. Und das alles nicht in absoluten Zahlen, sondern pro 100’000 Einwohner."
"Die aktuelle Teststrategie sagt zu wenig aus, da zum Beispiel wenig symptomatische Patienten einen positiven Rachenabstrich haben, schwerer Kranke mit beginnender Lungenentzündung jedoch einen negativen! Die Anzahl falsch-positiver, aber auch falsch-negativer Tests ist zu gross und die Anzahl getesteter Personen zu klein, um präzise, epidemiologische Aussagen machen zu können. Vielleicht finden sich in der Schweiz 5 bis 15x mehr Infizierte als angegeben. Die Streubreite dieser Schätzung sagt schon alles."
https://www.moneycab.com/interviews/prof-paul-r-vogt-herzchirurg-im-interview/
"Wenn die von der Regierung angeordneten (und nicht etwa vom Parlament beschlossenen) Maßnahmen des erneuten Lockdowns nicht bewirken, dass es weniger (schwer) an Corona erkrankte Menschen und weniger AN/mit Corona Verstorbene gibt, dann lag das woran?"
Sicher nicht daran, dass Sie wenig Kenntnis vom politischen System des Landes haben, in dem Sie leben. Zur Weiterbildung empfehle ich Ihnen den Artikel des Bundesrichters a.D. Thomas Fischer "Das große Gähnen"
Nach dem ersten Absatz, der auch zu Ihrem Kommentar passt:
"Irgendwer schreit immer, aber das Virus hört nicht zu. Alle sind furchtbar aufgeregt, zugleich aber sehr müde von der Aufregung. Hört das denn nie auf?"
folgt die Rechtsbelehrung aus berufenem Munde:
"Ermannung
Wenn einer etwas von gutem Stil und aufgeweckter Orientiertheit versteht, dann Herr Staatssekretär a.D. Gauland, der Ehren-Vorsitzende der Partei für Gesundheit und Grundrechte. Arm in Arm mit dem jugendlichen Muntermacher von der Freien Demokratischen Partei weist er uns Mal um Mal darauf hin, dass es nicht Aufgabe der Regierung, sondern des Parlaments sei, Gefahren zu bekämpfen. Das ist ein schöner Ansatz, der ja auch irgendwie in Artikel 80 des Grundgesetzes mitschwingt, dessen Absatz 1 lautet:
Durch Gesetz können die Bundesregierung, ein Bundesminister oder die Landesregierungen ermächtigt werden, Rechtsverordnungen zu erlassen. Dabei müssen Inhalt, Zweck und Ausmaß der erteilten Ermächtigung im Gesetze bestimmt werden. Die Rechtsgrundlage ist in der Verordnung anzugeben.
Ein solches vom Bundestag beschlossenes Gesetz findet sich zum Beispiel in § 32 des (Bundes-)Infektionsschutzgesetzes, der da lautet:
Die Landesregierungen werden ermächtigt, … durch Rechtsverordnungen entsprechende Gebote und Verbote zur Bekämpfung übertragbarer Krankheiten zu erlassen. Die Landesregierungen können die Ermächtigung durch Rechtsverordnung auf andere Stellen übertragen. Die Grundrechte der Freiheit der Person (Artikel 2 Abs. 2 Satz 2 Grundgesetz), der Freizügigkeit (Artikel 11 Abs. 1 Grundgesetz), der Versammlungsfreiheit (Artikel 8 Grundgesetz), der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 Abs. 1 Grundgesetz) und des Brief- und Postgeheimnisses (Artikel 10 Grundgesetz) können insoweit eingeschränkt werden
Und § 54 InfSchG ergänzt:
Die Landesregierungen bestimmen durch Rechtsverordnung die zuständigen Behörden im Sinne dieses Gesetzes, soweit eine landesrechtliche Regelung nicht besteht und dieses Gesetz durch die Länder vollzogen wird. Sie können ferner darin bestimmen, dass nach diesem Gesetz der obersten Landesgesundheitsbehörde oder der für die Kriegsopferversorgung zuständigen obersten Landesbehörde zugewiesene Aufgaben ganz oder im Einzelnen von einer diesen jeweils nachgeordneten Landesbehörde wahrgenommen werden und dass auf die Wahrnehmung von Zustimmungsvorbehalten der obersten Landesbehörden nach diesem Gesetz verzichtet wird.
Das ist doch schon mal was, Herr Staatssekretär a.D.! Das letzte Mal, dass der Bundesgesetzgeber die Regelungen bestätigt hat, war im Gesetz vom 19.6.2020 (BGBl. I S. 1385), ist also noch nicht lang her. Das Parlament wusste da schon, dass ein Virus die Freiheit des Feierns und der gastronomischen Konzepte in Deutschland bedroht. Aber man muss halt nur oft genug wiederholen, die Gewaltenteilung sei aufgehoben, eine Diktatur ausgebrochen, ein "Kriegskabinett" am Werk. Irgendwer wird's schon glauben!"
Und morgen können wir wieder fragen "Hat es was genützt?" Die Antwort lautet höchstwahrscheinlich: "Nein." Wie ermüdend.
>>Für wen denn?<<
Die verzerrte Berichterstattung generiert doch prima Schlagzeilen, Klicks und Einschaltquoten. Die Medienanalysen dazu sind doch längst verfügbar, das können Sie alles nachlesen bei Interesse. Das muss ich jetzt nicht lange referieren. Hinzu kommen inzwischen handfeste wirtschaftliche Interessen.
>>Die linksgrüne Presse hofiert die Groko, weil die so grün und links ist?<<
Die Presselandschaft ist sicher vieles, aber nicht "linksgrün". CDU und SPD müssen sich Gedanken um die nächste Bundestagswahl machen, die ist nächstes Jahr, haben Sie bestimmt schon gehört. Gewisse Herren Söder, Laschet, Spahn, Merz, Scholz usw. usf. befinden sich offensichtlich im Wahlkampfmodus. Was Herrn Lauterbach umtreibt ist mir nicht so ganz klar.
Für Sie, damit Sie Ihren Diskussionsstil versachlichen können:
Wenn man Ihre Zahlen hernimmt, dann würde das bedeuten, dass in der Zeit vom 1. April bis zum 30. Juni insgesamt 65000 Menschen wegen nichtbehandelter Herz- und Krebserkrankung gestorben sind. Nehmen wir an, dass diese Toten gleichmäßig auf die 12 Wochen verteilt sind, dann müsste man doch eine Übersterblichkeit von bis zu 5400 Fällen pro Woche sehen. Schaut man in das Diagramm auf Destatis sieht man in den Wochen 13 – 25 genau wie viele?
Sie können sich auch eine Excel-Tabelle oder ein PDF herunterladen. In der PDF-Datei werden z. B. die Sterbefälle monatlich aufgelistet. Für Mai und Juni lauten im Jahr 2019 die Zahlen 75 669 und 73 483. 2020 waren es im gleichen Zeitraum 75 666 und 71 983. Sehen Sie einen Unterschied? Die Übersterblichkeit wegen COVID-19 lag in den Wochen 13 – 18, also April bis Anfang Mai.
Hier finden Sie noch eine Tabelle mit dem Vergleich zum Durchschnitt 2016 – 2019 und zu den einzelnen vergangenen Jahren zusätzlich auch die CORONA-Toten. Dort gibt es ebenfalls methodische Hinweise.
Das ist doch inkonsitent. "Gewisse Herren" haben teilweise in Bundesländern was zu sagen und versuchten sich natürlich auch zu positionieren, aber vornehmlich über Lockerungsüberbietungswettbewerbe.
Der reichlich wirre Laschet ist sicher die traurigste aller Triefnase , aber den zwischenzeitlichen Überflieger Söder holte dann auch die Corona-Realität ein. Merz, der in die Röhre gucken musste, konnte da über Bande absehnen, weil es nicht regierte.
Scholz kommt das sicher gelegen, um von seinen Deals abzulenken, aber ist ja nicht so, dass wir nicht medial gut gefüttert würden, Trump, Islamismus, Corona, schwer was los.
Die haben alle andere Strategien und Motive und das Politiker gewählt werden wollen ist nun keine sonderlich neue Erkenntnis.
Nur ist Corona keine politische Frage und Leute, die denken, letztlich sei alles politisch, haben m.E. ohnein einen an der Waffel.
Darf ich das an Prof. Fischer weiterleiten?
"Als Parteistrategie wäre das nicht nur zynisch, sondern dumm."
Da gebe ich Ihnen Recht. Ich würde nur den Konjunktiv in Ihrem Satz ersetzen.
Auf diesen Kommentar hätte ich eigentlich nicht antworten sollen, denn ich fühle mich nicht angesprochen ;-)
Ich will aber zwei andere Zahlen aus dem heutigen RKI-Bericht daneben stellen, weil sie einen Punkt aus dem Blogbeitrag der Vorwoche illustrieren ("Kein exponentieller Anstieg").
Es sind die R-Werte (ganz oben auf Seite 7):
4-Tage-R-Wert: 0.79 - R > 1 liegt oberhalb der 95%-Vertrauensintervall.
7-Tage-R-Wert: 0.93 - die obere Grenze des 95%-Vertrauensintervalls ist 1.03
Das RKI selbst bemerkt dazu bei der Einschätzung der allgemeinen Lage (Seite 2):
"Die berichteten R-Werte lagen seit Anfang Oktober stabil deutlich über 1. In den letzten Tagen hat der R-Wert leicht abgenommen; er liegt heute unter 1."
Wir sind uns - hoffe ich doch - alle einig, dass es am Teil-Lockdown nicht liegen kann, weil dessen Auswirkungen auf den R-Wert noch in der Zukunft liegen.
"Könnte es vielleicht einen Unterschied zwischen den Interessen einer staatlichen und einer privaten Klinik geben?"
Könnte es. Das entbindet DIVI aber nicht von der Aufgabe, die Plausibilität von Daten zu überprüfen, ehe sie eine Kurve im Tagesbericht zeigen. - wenn es um so viel geht.
Man kann, wenn so etwas passiert ist, auch anders kommunizieren - nämlich, indem man klar sagt, warum man Grund hat, die Krankenhäuser zu ehrlichen Meldungen aufzurufen.
"In dem Artikel "Corona-Pandemie: Evidenz als Phrase" setzt sich der Autor Detlef Georgia Schulze nicht nur mit dem von Ihnen verwendeten Zahlenwerk auseinander sondern stellt es auch in den notwendigen Kontext, den Sie verschweigen."
Sie haben die Essenz des Blogbeitrags noch immer nicht verstanden. Die Zahl der belegten Intensivbetten steigt nicht. Die Zahl der deklarierten freien Betten sinkt, weil die Gesamtzahl der deklarierten Betten (belegt + frei + Reserve) sinkt und weil Betten von "frei" ind die "Notfallreserve" verschoben werden. Ich habe dazu eine aktuelle Abbildung mit den Daten bis heute gemacht.
Sie können sich gern auch die aktuellen Originaldaten anschauen (zu Zeitreihen navigieren).
>>" Ist es soweit außerhalb Ihres Vorstellungsvermögens, dass diese Klinikchefs alles daran setzen werden, durch die Meldung von freien Kapazitäten nicht wieder auf solche Op's verzichten zu müssen."
;-)<<
Passt nur nicht zu den Daten. Die gemeldeten freien Kapazitäten gehen ja zurück, während die gemeldete Zahl belegter Betten stabil bleibt.
"Nun, wir werden es sehen. Ich persönlich fand die Lockerungs-Olympiade im Sommer im hohen Maße unglücklich und überflüssig. "
Wir hätten den Immunstatus der Bevölkerung in den Sommermonaten stärker erhöhen können - zumindest, wenn man unterstellt, dass die Massnahmen im Sommer überhaupt einen Effekt hatten (das ist nicht so sicher). Dann hätten wir jetzt im Herbst eine geringere Dynamik gehabt.
"Ermüdend."
Ich finde es auch ausgesprochen ermüdend, dass seit April (und zunehmend mehr) Leute darauf hinweisen, wie Daten richtig erfasst werden müssen und das immer noch nicht der Fall ist. Die Stimmen kommen ja durchaus von Medizinern und Epidemiologen, von denen mehrere früher in hochrangigen Gremien mitgearbeitet haben.
"Nur ist Corona keine politische Frage"
Covid-19 ist keine politische Frage - aber die Corona-Krise ist es sehr wohl. Da sind sich Herr Schäuble. Herr Gauland und Herr Ramelow ausnahmsweise alle einig.
Das von Prof. Fischer angeführte Gesetz ist in seiner mangelnden Einschränkung der Rechtseinschränkungen und der mangelden Präzisierung, was eine Situation ist, in der so starke Eingriffe in Verfassungsrechte erlaubt sind, selbst ein Skandal.
Die Gerichte haben in den letzten Wochen ja den Grundsatz der Verhältnismässigkeit und notwendigen sachlichen Begründung auch wieder ins Recht gesetzt.
Ich lasse mich diesbezüglich lieber von einem anderen Juristen (leider kurz nach dem Interview verstorben) weiterbilden:
Thomas Oppermann, Sie haben mit Blick auf das Beherbergungsverbot wieder mehr Debatten und Mitspracherechte des Bundestags eingefordert. Was soll das bringen?
Ich bin der Meinung, dass die aktuelle Corona-Entwicklung eindeutige Maßnahmen erfordert um das Virus einzudämmen. Die Maßnahmen funktionieren aber nur, wenn sie akzeptiert werden. Ich glaube, die Art und Weise, wie man zu Ergebnissen kommt, beeinflusst diese Akzeptanz. Wer wie die Bundeskanzlerin und die 16 Ministerpräsident*innen hinter verschlossenen Türen etwas wie das Beherbergungsverbot ausbaldowert, sorgt nicht dafür, dass solche Regeln den Menschen einleuchten. Diese Maßnahme hat blankes Unverständnis erzeugt. Zumal diejenigen, die aus Risikogebieten einreisen, nicht automatisch eine Gefahr für Ferienorte an der Nord- oder Ostsee sind. Nach einer offenen Debatte im Bundestag hätte es dieses Verbot vermutlich nicht gegeben.
Mehr Diskussion im Bundestag sorgt doch aber nicht automatisch für mehr Akzeptanz oder klarere Regeln. Auch das Gegenteil ist möglich: Mehr Verwirrung.
Doch! Im Augenblick haben wir im Infektionsschutzgesetz eine Generalklausel, auf die sich die Landesregierungen stützen. Zu Beginn der Pandemie war das richtig und wir brauchen auch in Zukunft eine solche Klausel um in akuten Fällen klare Zuständigkeiten zu haben. Aber für viele Maßnahmen wie zum Beispiel die Sperrstunde in Restaurants und Gastronomie brauchen wir bereichsspezifische Regeln. Das sind Standardmaßnahmen, die der Bundestag diskutieren muss. Das ist eine Frage der Beteiligung und der Rechtsstaatlichkeit. Die Exekutive hat natürlich die operative Zuständigkeit und das Krisenmanagement. Aber der Bundestag programmiert die Exekutive: Er kann genau klären, was wann, wie lange und unter welchen Voraussetzungen von der Exekutive verordnet werden kann. Diesen Schritt müssen wir jetzt gehen. Wir brauchen eine Debatte über die genaue gesetzliche Ermächtigung der Exekutive und eine Generaldebatte um Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung für diese Regeln zu erreichen.
https://www.vorwaerts.de/artikel/oppermann-ohne-debatte-keine-akzeptanz-corona-regeln
Aber schon klar: Das Virus hat keine Ohren.... :-D
"dann würde das bedeuten, dass in der Zeit vom 1. April bis zum 30. Juni insgesamt 65000 Menschen wegen nichtbehandelter Herz- und Krebserkrankung gestorben sind."
wie kommen sie auf die Zahl? ich habe meinen Berechnungsweg offen gelegt.
ich gehe davon aus, das unbehandelte akute Notfälle aus Herzinfarkt und Schlaganfall zu Todesfällen führen und eine Zahl von 10.000 bis 13.000 Todesfällen für den Zeitraum des Lockdowns benannt. Die Berechnung ist nachvollziehbar und Übersterblichkeit gab es in dem Zeitraum.
woanders auch:
https://www.dailymail.co.uk/news/article-8854715/More-26-000-excess-deaths-recorded-private-homes-England-Wales-September.html
Das man an unbehandelter Herzinsuffizens oder Krebs nicht sofort stirbt ist doch wohl auch klar. Sie wollen es konkret? Wir haben Früherkennungsuntersuchungen für Krebs, warum wohl? Für das outcome (z.B. restliche Lebenszeit) einer Krebsbehandlung sind insbesonder zwei Dinge maßgeblich. 1. Stadium der Erkrankung, d.h. je früher desto besser und 2. Erfahrung der behandelnden Ärzte und Operateure.
Ein frühzeitig erkanntes Mammakarzinom können Sie brusterhaltend operieren. Ein paar Monate später kommt die Totalresektion, ggf. noch ein paar Lymphknoten auf der Seite mit raus und hoffentlich hat der Tumor noch nicht gestreut. Das sind dann die Frauen, die noch so einen Strumpf am Arm tragen, damit der Arm nicht so anschwillt, wegen der fehlenden Lymphknoten. In beiden Fällen stirbt man aber in der Regel erstmal nicht, jedenfalls nicht sofort. Im zweiten Fall sind die verbleibenden Lebensjahre in der Regel geringer usw. Ich hoffe es war deutlich genug.
Danke. Ich bin hin und her gerissen. Mut machen die inoffiziellen Email Verteiler, die es so gibt. Wenn sie sehen, was für bekannte und einflussreiche Menschen aus dem Bereich hinter den Kulissen jeden Tag daran arbeiten den Tanker zu drehen, dann sehe ich Anlass für Optimismus.
Und es ist auch alles mit Vorlauf berechenbar, die Überraschungen nehmen ab und es soll Richtung Schweden gedreht werden.
Ich hatte vor einigen Tagen vorher gesagt, das die Teststrategie geändert wird. Heute vom RKI entsprechend verkündet. Herr Jeschke hat sich glaube ich auch mehrmals gewundert, warum das RKI einerseits so proffesionell bei anderen Themen unterwegs ist und hier so grob anders arbeitet. Das ist nur auf den ersten Blick unlogisch. Die Arbeitsgruppen beim RKI wissen auch, dass sie daneben gelegen haben und auch dort wurde im März diskutiert, ob man mit den chinesischen Daten rechnen soll oder nicht.
Nun wird voraussichtlich am 14.11. +- 2 Tage verkündet, das es wieder Freihaltepauschen für KH geben soll. Die Kassenchefs mussten antreten und sollen 1,3 Mrd. Eur dafür in den Gesundheitsfond einzahlen. Die wollten eigentlich nicht mitmachen und wieder finanzielle Anreize zur Nichtbehandlung ihrer Patienten damit setzen. Mutti hat aber gewonnen.
Und heute nun im Bundestag das neue Infektionsschutzgesetz! Die völlig unwissenschaftlichen 50 positiv Fälle auf 100.000 Einwohner kommen ins Gesetz! Die Begründung, die Gesundheitsämter sollen ja handlungsfähig bleiben oder wieder werden. Bei genauer Betrachtung folgendes:
auch im Sommer bei Werten unter 50 konnten die Gesundheitsämter nicht die Infektionsorte aufspüren und Ketten unterbrechen. Wie von der Kanzlerin verkündet nur zu 25 Prozent erfolgreich, bei 75 Prozent hat das nicht funktioniert. Diese "erfolgreiche" Maßnahme schreiben wir ins Gesetz. Prima daran ist. Mit dem Nichtwissen bei 75 Prozent, begründen wir dann die Einschränkung der Grundrechte z.B. warum Restaurant zu machen müssen. Wir machen also ein Erhebung z.B. zur Kriminalität und bei 25 % der Gesamtheit sehen wir, dass Frauen (Restaurants) nur unterdurchschnittlich zur Kriminalität beitragen. Mit dem Nichtwissen aus 75 % der Gesamtheit entscheiden wir, wir sperren Frauen lieber zu Hause ein, weil die könnten ja doch ...
Putin und Lukaschenko können was lernen bei uns ...
An der Stelle bin ich dann wieder fassungslos
Aber noch was gutes zum Schluss, wir haben uns heute wieder weiter von der 22.000 Marke belegt Intensivbetten entfernt. Die Maßnahmen wirken wohl schon ...
Sorry ich habe meinen Kommentar nochmal gelesen und mich da an einer Stelle ungenau ausgedrückt, Sie damit wohl in die falsche Richtung gelenkt.
https://www.initiative-qualitaetsmedizin.de/covid-19/analyse-der-effekte-der-sars-cov-2-pandemie-1
Bezogen auf die einzelnen Behandlungen meinte ich mit Mortalität pro Zeile, die unmittelbare Mortalität bei nicht erfolgter Behandlung. Deswegen sprach ich auch bei Herzinfarkt und Schlaganfall von 10.000 bis 13.000 Toten, was nicht 100 Prozent der nicht im KH Behandelten Personen sind. Die Studie hat zum Glück wohl noch niemand jemals durchgeführt, aber es wird wohl so sein, dass nicht jeder nicht behandelte Schlaganfall oder Herzinfarkt unmittelbar zum Tod führt. Bei entsprechenden Untersuchungen entdeckt man ja auch in der Vergangenheit erfolgte Herzinfarkte bei Patienten im Herzkatheter. Beim Schlaganfall wird es auch Patienten geben, die mit ganz viel Glück ohne Behandlung mit mittelschweren Beeinträchtigungen überleben, mit weniger Glück sind sie tot und mit viel Pech liegen sie noch 3 Jahre beatmet in den von Moorleiche zu recht kritisch hinterfragten "BeatmungsWGs" für TEUR 10 pro Monat für die Betreiber.
D.h. eine unmittelbare Übersterblichkeit ergibt sich bei den 1,5 Mio nicht behandelten Patienten in Deuschland aus der jeweiligen Mortalität bezogen auf eine Nichtbehandlung. Krebs und Co lässt einen halt nicht unmittelbar sterben. Schlaganfall und Herzinfark dürfte irgendwas zwischen 70 und 90 Prozent sein, aber das ist nur Spekulation von mir. Die nicht sofort sterben, verlieren ggf. bzw. z.B. Lebensjahre, Lebensqualität oder Höhr- oder Sehvermögen dauerhaft.
" Herr Jeschke hat sich glaube ich auch mehrmals gewundert, warum das RKI einerseits so proffesionell bei anderen Themen unterwegs ist und hier so grob anders arbeitet."
Dem ist so. Ich hatte vor Covid-19 Hochachtung vor dem RKI als Institution und ich habe immer noch Hochachtung vor vielen Wissenschaftlern, die am RKI sehr saubere, gute und nützliche Arbeit machen.
Will Sie nur mal "loben", Ihre Kommentare sind für mich eine wohltuende Bereicherung hier im Forum!
Ich bin, trotz des genannten drei Gignaten, an einer poitlischen Bewertung von Covid-19 nicht interessiert,
"Ich bin, trotz des genannten drei Gignaten, an einer poitlischen Bewertung von Covid-19 nicht interessiert"
Ich übersetze/interpretiere das mal als: "eigentlich will ich lieber nicht so genau wissen, welches Theaterstück hier und auf der Weltbühne gerade aufgeführt wird."
Du darfst das, wie immer, so übersetzen, wie es Dir behagt, schon weil das super in meine Großtheorie passt. ;-) (Dass nämlich jeder vornehmlich bestrebt ist, seine Sicht auf die Dinge bestätigt zu bekommen.)
Ansonsten bin ich aber eher an der medizinischen Seite interessiert, Politik sehe ich notorisch als Teil des Problems, selten ist sie Teil der Lösung, wie ich schon oft genug erschöpfend ausführte. Daran hat sich nichts geändert.
Dass und warum ich eine Politinszenierung für misslungen hielte, hatte ich sogar schon begründet, wer wollte, der könnte also auch das nachlesen, wer das nicht will, eben nicht. Weiter diskutieren muss ich das ja nicht.
"Politik sehe ich notorisch als Teil des Problems, selten ist sie Teil der Lösung"
Zustimmung. Politische Entscheidungen bestimmen aber unser Leben und wie früher schon zwischen uns diskutiert, selbstredend auch den medizinischen, gesundheits"politischen" Faktor.
Wer da gute, gesamtgesellschaftlich "gute, menschliche" Ergebnisse sehen will, muss also zwangsläufig die Politik dazu im Auge haben.
Und dann eben auch das "Wie" bewerten / diskutieren können/dürfen.
Das dies gerade verhindert wird, dürfte Dir nicht entgangen sein.
"....ist die Politik der Eindämmung des Corona-Virus, so nachvollziehbar sie zunächst ist und so sehr sie durch einmütige Medienkumpanei in die Köpfe der Bevölkerung getrichtert worden ist, offenkundig weniger hilfreich als man denkt. Vielleicht blicken wir einfach in die falsche Richtung? Die Verunglimpfung von Leuten mit anderen Sichtweisen – Sucharit Bhakdi etwa, der versucht ein Gegengewicht zu setzen [10] – ist nicht zielführend. Denn ein Figur-Grund-Wechsel wäre vielleicht für alle nützlich.
https://harald-walach.de/2020/09/02/die-covid-19-saga-haben-wir-wirklich-steigende-fallzahlen/
„Das dies gerade verhindert wird, dürfte Dir nicht entgangen sein.“
Ich kann Dir da nicht zustimmen. Seit Wochen bis Monaten wird das Thema kritisch diskutiert und begleitet, es gab Demos, die Presse ist voll von Diskussionen über Lockdowns, Lockerungen und so weiter. Jeder Aspekt wird geradezu exzessiv besprochen, die Maske, die Lüftung, die Schulkinder, die Wirtschaft, die psychische Verfassung, täglich bis zur Brechgrenze.
Ist so wie die anderen 'verheimlichten' Themen, über die man öffentlich nicht reden dufte und als man nachzählte wie stark doch verheimlicht wurde, stellte man fest, dass das die in der bösen Mainstreampresse am häufigsten verwursteten Themen waren.
"Jeder Aspekt wird geradezu exzessiv besprochen, die Maske, die Lüftung, die Schulkinder, die Wirtschaft, die psychische Verfassung, täglich bis zur Brechgrenze."
Ja, (aber nur) hier. In den Medien (bis auf die "alternativen"), weniger, da wird grösstenteils die der derzeitigen Ausnahme-Exekutive wiedergegeben und verteidigt.
Der Ort, wo darüber öffentlich debattiert werden müsste, nämlich das Parlament (und unter Einbeziehung möglichst vieler gesellschaftlicher Gruppen) ist diesbezüglich ja quasi entmachtet und an den Rand gedrängt.
Nach 8 Monaten bin ich eigentlich dafuer alle Lockdownmassnahmen zu beenden und zu dem Alltag ueberzugehen, der Grund liegt ganz einfach hier:
https://www.intensivregister.de/#/intensivregister?tab=laendertabelle
Insbesondere ganz oben in der Tabelle "SUMME" gibt mir da Recht.
;-)
„Der Ort, wo darüber öffentlich debattiert werden müsste, nämlich das Parlament (und unter Einbeziehung möglichst vieler gesellschaftlicher Gruppen) ist diesbezüglich ja quasi entmachtet und an den Rand gedrängt.“
Weil, … ? Wer genau durfte über was nicht reden?
Und auch das kann man wieder interpretieren, wie man will. Sind doch nur 10% oder mehr als 1500% Zuwachs seit dem Spätsommer.
"Ich bin, trotz der genannten drei Giganten, an einer politischen Bewertung von Covid-19 nicht interessiert,"
Das halte ich für Vogel-Strauss-Verhalten, aber es ist natürlich Ihre Sache, wofür Sie sich interessieren.
Was ich dann allerdings nicht verstehe, ist, warum Sie über das Thema in dFC schreiben. Das ist doch ganz offensichtlich eine politische Betätigung.
Desinfektion im Krankenhaus ist Hygiene, aber ob man Tennishallen (Dieter Nuhrs Beispiel) schließt und die Reisefreiheit einschränkt, das sind nun mal ganz klar politische Fragen, zumal es keine Evidenz gibt, dass dadurch der Epidemieverlauf signifikant beeinflusst würde.
"Politik sehe ich notorisch als Teil des Problems, selten ist sie Teil der Lösung"
Und wie wollen Sie die medizinischen Probleme lösen, ohne dass die Politik Teil der Lösung wird?
Haben Sie einen Weg gefunden, die Krankenhäuser bezüglich der Finanzierung, der Regulierung und des Ausbildungsstands und der Bewerbersituation beim Personal vom Rest der Gesellschaft zu entkoppeln?
„Was ich dann allerdings nicht verstehe, ist, warum Sie über das Thema in dFC schreiben. Das ist doch ganz offensichtlich eine politische Betätigung.“
Ich schreibe in der dFC weil man hier Menschen findet, die halbwegs gebildet sind und auch mitunter auch an philosophischen Themen interessiert. Politik interessiert mich traditionell kaum.
„Desinfektion im Krankenhaus ist Hygiene, aber ob man Tennishallen (Dieter Nuhrs Beispiel) schließt und die Reisefreiheit einschränkt, das sind nun mal ganz klar politische Fragen, zumal es keine Evidenz gibt, dass dadurch der Epidemieverlauf signifikant beeinflusst würde.“
Es gibt ja über 75% der aufgetretenen Infektionen überhaupt keine Evidenz, man könnte auch vereinfacht sagen, es gibt hier keine Evidenz.
Ich war nie dafür nicht nachvollziehbare Dinge durchzudrücken. Ist ja nicht so, dass ich unkritisch bin, ich kritisiere aber eben dort, wo ich etwas nicht nachvollziehen kann.
Aber ich finde viele Ihrer Stellungnahmen ebenfalls inkonsistent. So schreiben Sie:
„Wir hätten den Immunstatus der Bevölkerung in den Sommermonaten stärker erhöhen können - zumindest, wenn man unterstellt, dass die Massnahmen im Sommer überhaupt einen Effekt hatten (das ist nicht so sicher). Dann hätten wir jetzt im Herbst eine geringere Dynamik gehabt.“
Abgesehen davon, dass es mir immer seltsam vorkommt, wenn man mir Vorschläge unterbreitet – Immunstatus erhöhen – die ich immer wieder selbst gemacht habe – warum sind Sie damals nicht drauf eingegangen und haben einen ihrer gut 20 Artikel diesem Thema gewidmet? - wie hätte das denn laufen sollen?
Hätte man die Bevölkerung zu Meditation, Sonnenbaden (oder wären dann irren Gefahren von Hitzschlag und Hautkrebs mit Millionen potentieller Todesopfer hochgejazzt woder? Da wären doch bestimmt 10x so viele dran gestorben wie an Corona und die Dermatologen hätten auch noch ihren Auftritt gehabt.), Kneippschen Güssen, Ausdauersport, Yoga, gesunder Ernährung und Waldbaden – die Terpene, ist was für moinmoin – verpflichten sollen?
Wären denn dann nicht die schreibenden Freiheitskämpfer hier Amok gelaufen, wegen der Zwangsmaßnahmen und Freiheitsberaubungen unserer schröcklichen Gesundheitsdiktatur? Jetzt auch noch das. Neues von er Müslifront. Und hatten Sie die nicht selbst angeprangert, diese übertriebene Gesundheit? Also, wie hätte es denn konkret, ganz politisch, laufen sollen?
"Seit Wochen bis Monaten wird das Thema kritisch diskutiert und begleitet"
Da sind wir uns einig. Im März und April war das allerdings nicht so und im Mai noch kaum.
Auch hat @Stiller insofern Recht, dass die Verunglimpfung und Ausgrenzung von Wissenschaftlern und Ärzten, die dezidiert eine Gegenposition zur Mainstream-Meinung vertreten, noch nicht aufgehört hat (Sunetra Gupta hatte ja am Beispiel Grossbritanniens erst kürzlich darüber berichtet).
Wir sind noch eine offene Gesellschaft - aber es ist nicht mehr selbstverständlich, dass wir das auch bleiben.
"Haben Sie einen Weg gefunden, die Krankenhäuser bezüglich der Finanzierung, der Regulierung und des Ausbildungsstands und der Bewerbersituation beim Personal vom Rest der Gesellschaft zu entkoppeln?"
Kennen Sie einen politischen Weg, der dorthin führt?
Vielleicht noch mal hier nachschauen, @Biene. Die Daten sind aus der gleichen Quelle, nur eben die Zeitreihe. Die Zahl der belegten Intensivbetten ist im Oktober nicht angestiegen.
..."schröcklichen Gesundheitsdiktatur? Jetzt auch noch das. Neues von der Müslifront"...
;-)
Ich fühle mit den PflegerInnen 1500%
:-/
Mal schauen wie es in 3 Wochen aussieht.
"Wer genau durfte über was nicht reden?"
Stimmt. Muss mich korrigieren. "Reden" durfte man schon...
"Immer neue Gesetze, immer mehr Einschränkungen. Kanzlerin Merkel und die Länderchefs entscheiden über den Kurs der Pandemiebekämpfung - am Parlament vorbei. Nun regt sich Widerstand gegen eine "Verordnungsdemokratie".
https://www.dw.com/de/pandemie-und-parlamente-höhlt-corona-die-demokratie-aus/a-55333358
"Sind doch nur 10% oder mehr als 1500% Zuwachs seit dem Spätsommer."
Das Erkältungskrankheiten im Herbst gegenüber dem Sommer stark ansteigen, ist nun wirklich nichts Neues.
"Wir sind noch eine offene Gesellschaft - aber es ist nicht mehr selbstverständlich, dass wir das auch bleiben."
Weil man hier was nicht diskutieren darf?
Ich meine, klar, ich als Anhänger auch von Verfahren, die der Alternativmedizin zugerechnet werden, weiß natürlich, wie man da diskreditiert wird - da ist man sofort in der rechtsextremen Ecke, eigentlich absurd, aber unlängst noch in der dFC zu lesen - , aber es wäre mir nicht verboten, das zu nutzen, was andere absurd finden. Mir reicht das, ich will ja auch niemanden dazu zwingen, das zu tun, was er seinerseits absurd findet.
Als Freund auch anderer gesellschaftlich abseitiger Themen weiß ich, wo ich einfach aus Bequemlichkeit schweige, aber ich hätte nun keine Angst meine Meinung zu sagen. Ich habe sogar eine milde Freude an der Provokation, aber die ist nun nicht so ausgeprägt, dass ich das irgendwie brauche, um zu merken, dass ich lebe.
Ich bin da eher wie Sie, bedürfnisarm und alles in allem ausgesöhnt mit dem Leben.
Ich finde die Regression in der Gesellschaft in den letzten 40 Jahren ärgerlich. Wie die zustande kommt, darüber würde ich mit Ihnen lieber reden, als über Corona. Aber nun folgen Sie eben Ihrer selbstgewählten Mission, sei's drum, die ist ja vielleicht mal zu Ende.
"Ich fühle mit den PflegerInnen 1500%"
Das ist nett. Gratismut nennt man das wohl.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/pflegekraefte-in-der-coronakrise-sie-brauchen-mehr-als.2165.de.html?dram:article_id=473239
""Immer neue Gesetze, immer mehr Einschränkungen. Kanzlerin Merkel und die Länderchefs entscheiden über den Kurs der Pandemiebekämpfung - am Parlament vorbei. Nun regt sich Widerstand gegen eine "Verordnungsdemokratie"."
Ist das nicht die Funktion von Politikern? Was erwarten Sie denn, außer der Bekehrung und dass man endlich merkt, dass das alles nicht so schlimm ist?
Nur, dassDir da eben, repräsentativ abgebildet, die überragende Mehrheit nicht folgt. Demokratie kann man als die Diktatur der Masse ansehen, was hieltest Du denn für das bessere Verfahren?
"Was erwarten Sie denn"
Was erwartest Du denn ...
Ich mache mir da keine Sorgen Jeschke, ich vertraue ganz auf Sie.
Intensivbetten in Schland aktuell belegt 21.354
Intensivbetten in Schland aktuell frei 7.120
Ich würde jetzt auch alle Schulen, Kneipen und Bar's aufmachen.
Ein Unding was da den Leuten an Freiheit genommen wird.
Kanton Zürich ist ein Faschistenstaat.
https://www.zh.ch/de/gesundheit/coronavirus.html
https://www.zh.ch/de/gesundheit/coronavirus/zahlen-fakten-covid-19.html?keyword=covid19#/home
"wie hätte das denn laufen sollen?"
Was ich meine (Immunstatus ist in diesem Fall doppeldeutig), ist der Anteil von Personen, die eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben und damit entweder immun sind (sehr wahrscheinlich) oder doch zumindest im Mittel einen deutlich leichteren Verlauf haben werden, bei dem sie weniger infektiös sind. Je höher dieser Anteil, desto geringer der R-Wert und desto langsamer steigt eine Epidemiewelle an und desto eher sättigt sie und fällt wieder ab.
Wenn man annimmt, dass die Massnahmen im Sommer in grosser Zahl Infektionen unterbunden haben, als die Krankenhäuser weit entfernt von Überlastung waren, dann haben sie zu einem stärkeren und längeren Anstieg im Herbst geführt, in dem die Krankenhäuser üblicherweise stärker belastet sind.
Man kann sogar argumentieren, dass der frühe Eintritt der 2. Welle von Covid-19 ein günstiger Umstand ist. Schon immer kommt die Welle anderer ernster Atemwegsinfektionen vor der Grippewelle (siehe Abbildung 4 im SARI-Überwachungssystem-Artikel) - die Grippewelle ist hoch, aber schmal. Es wäre ungünstig, wenn der Höhepunkt der Covid-19-Herbstwelle und der Grippewelle (meistens zwischen Ende Januar und Ende März) zusammenfallen.
Wenn man die Sache wirklich steuern könnte, sollte man die Covid-19-Welle so steuern, dass sie zwar die Krankenhäuser nicht überlastet, aber ansonsten nicht unnötig in die Länge gezogen wird. Das ist das, was im Englischen "hard-nosed approach" heisst. Heutige Politiker trauen sich das nicht, aber so würde man das geringste Risiko eingehen.
Vielleicht machen sies's ja auch und reden nur nicht drüber. Die wenig wirksamen Alibi-Massnahmen wären dann nur die Kaschierung.
Da merken Sie gleich das ich ein Apostel bin.
Ich hatte schon in Moorleichen - Blogs vor 6 Monaten angemerkt dass ich nicht verstehe das Investmentbanker mehr verdienen als Pfleger.
Und Ihre warmen Worte können Sie sich irgendwo hinmachen.
"Kennen Sie einen politischen Weg, der dorthin führt?"
Nee. In einer komplexen Gesellschaft kann man nichts von nichts entkoppeln. Und wenn man die Komplexität verringert, wir die Gesellschaft ärmer und die Lebenserwartung geringer.
Deshalb kann man die medizinische Antwort auf die Epidemie nicht losgelöst von der politischen betrachten.
„Was ich meine (Immunstatus ist in diesem Fall doppeldeutig), ist der Anteil von Personen, die eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben und damit entweder immun sind (sehr wahrscheinlich) oder doch zumindest im Mittel einen deutlich leichteren Verlauf haben werden, bei dem sie weniger infektiös sind. Je höher dieser Anteil, desto geringer der R-Wert und desto langsamer steigt eine Epidemiewelle an und desto eher sättigt sie und fällt wieder ab.“
+
„Wenn man die Sache wirklich steuern könnte, sollte man die Covid-19-Welle so steuern, dass sie zwar die Krankenhäuser nicht überlastet, aber ansonsten nicht unnötig in die Länge gezogen wird.“
Das ist keine Steigerung der Immunität, sondern eine Inkaufnahme des Todes der Alten. Sie wissen, was ich darüber denke.
"Kennen Sie einen politischen Weg, der dorthin führt?"
"Nee."
Ich auch nicht, insofern wüsste ich nicht, was ich falsch mache oder versäume, wenn ich das ausblende Gibt ja genügend andere, die sich drauf stürzen.
M.E. ist der stets nachhaltigste Weg eben die Ausweitung von Erkenntnissen, da gibt es reichlich zu tun. Ich versuche meinen Teil dazu beizutragen, indem ich Interessierte über das informiere, was ich wichtig finde, im Vertrauen darauf, dass die Klügeren erkennen, dass man niemandem glauben muss, sondern selbst erkennen.
Politik sehe ich unterm Strich als eine Projektionsorgie an, die Ressentiments und Lagerdenken nur verstärkt, davon haben wir aber m.E. bereits genug.
„Ich hatte schon in Moorleichen - Blogs vor 6 Monaten angemerkt dass ich nicht verstehe das Investmentbanker mehr verdienen als Pfleger.“
Wobei das fast ein wenig populistisch ist. Pfleger sind ja – wenn auch nur dem Worte nach – die neuen Helden und Investmentbanker eben der Ausbund des Überflüssigen, dennoch bin ich der Meinung, dass die Arbeit wertvoller ist, die qualifizierter ist, die also weniger gut von anderen ersetzt werden kann.
Das muss weniger qualifizierte Arbeit nicht entwerten und m.E, sind auch absurd hohe finanzielle Abstände nicht zu rechtfertigen, aber dass allein die Quantität der Arbeit zähltz, dem konnte ich noch nie etwas abgewinnen.
Natürlich ist es so, dass ein letztlich ineffizienter bürokratischer Wasserkopf mitunter vollkommen überflüssig ist. Bei der Bürokratie liegen Fluch und Segen nahe bei einander, was wiederum nur richtig verstanden wird, wenn man tiefer in die Psychologie einsteigt.
<<.... Kneippschen Güssen, Ausdauersport, Yoga, gesunder Ernährung und Waldbaden – die Terpene, ist was für moinmoin – verpflichten sollen?...>>
Nicht verpflichten! Sondern nicht verbieten, was das Immunsystem stärkt, die Gesundheit fördert so praktiziert wird (Hygienemaßnahmen), dass es anderen nicht schadet, z.B. schwimmen gehen dürften, Yoga, ayurvedische Massage, Klangmeditation ...
Kneipp ist übrigens ein gutes Beispiel dafür wie Vertreter einer verlogenen, inkompetenten "Gesundheitsdiktatur" medizinischer "Experten" (mit den schäbigsten Mitteln) alles tun, um einen, aus ihrer Sicht, "Nichtexperten" daran zu hindern schwer kranke Menschen zu heilen (wozu sie selbst nicht fähig waren) und aus Überheblichkeit , Dummheit oder Angst eigene Profite zu minimieren den Tod kranker Menschen in Kauf nahmen.
Dass die derzeitige "zum Schutz des Volkes" ermächtigten "Gesundheitsdiktatoren" tatsächlich und effektiv die Gesundheit des Volkes und insbesondere die der Alten und sonstigen Risikogruppen schützen, dagegen spricht nicht nur, dass (auch) völlig sinnlose und unverhältnismäßige Vorschriften erlassen wurden, diese mit nicht evidenzbasierten Daten begründet werden, sondern auch, dass - vorausgesetzt es stimmt - die an Corona erkrankten Intensivpatienten (angeblich exponetiell) zunehmen.
Dann erzählen Sie doch mal, worunter die Pfleger und Pflegerinnen, Ärzte und Ärztinnen und sonstiges Personal in Kranken- und Pflegeeinrichtungen zIhrer Meinung nach zu leiden bzw. zu kämpfen haben.
..."Bei der Bürokratie liegen Fluch und Segen nahe bei einander, was wiederum nur richtig verstanden wird, wenn man tiefer in die Psychologie einsteigt"...
Sehe ich nicht so, und ich bin in der Psychologie schon verdammt tief eingestiegen, ich mache das in der Praxis sogar seid ca. 35 Jahren, das ist mein Job, ich kann gar nichts anderes.
???
Ich bin da der falsche Ansprechpartner, da Fragen Sie lieber Profis wie Moorleiche oder so, darf ich das weiterleiten?
<<Es wäre ungünstig, wenn der Höhepunkt der Covid-19-Herbstwelle und der Grippewelle (meistens zwischen Ende Januar und Ende März) zusammenfallen.>>
Das ist wieder ein Punkt, wo ich mich mangels Fachkenntnis gern weiterbilden würde. Deshalb meine Frage:
Wie ist es möglich, dass sich Menschen, trotz der verordneten Hygienemaßnahmen (Masketragen, Abstandhalten, Desinfizieren, Kontakteinschränkung, Isolierungen/Quarantäne usw.) in hohem Maße mit Grippe infizieren?
Müsste es nicht so sein, dass, wenn die verordneten Maßnahmen tatsächlich effektiv vor einer Infektion mit Coronavieren schützen, sie auch vor einer Infektion mit Grippeviren schützen müssten?
Das sind natuerlich furchtbar subjektive Quellen, aber immerhin habe ich nichts damit zu tun, also nicht von mir frisiert:
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-10/coronavirus-aerzte-pflegepersonal-covid-19-patienten
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29 Sept 2020
Also verboten wird da ja nichts.
Diskreditiert wird man eher in der Weise, dass man in die Ecke gestellt wird und entweder Spinner oder Nazi ist, wenn man Müsli futtert.
Übrigens gerne von den richtig durchgeknallten Linken, so viel Aufrichtigkeit muss sein.
Was siehst Du nicht so?
"Ärzte warnen vor dramatischem Mangel an Pflegekräften"
Hätten unsere Politiker um dieses völlig neuartige Problem doch nur schon vor Corona gewusst, ich meine, wäre das bloss bekannt gewesen, wären doch ganz bestimmt "Massnahmen" ergriffen worden. Oder?
2017:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/82956/Pflegekraefte-und-Aerzte-fordern-schnelle-Reformen-im-Gesundheitssystem
2018:
https://docsinclouds.com/aerztemangel-versorgungsmangel/
2019:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/104466/Fachkraeftemangel-fuehrt-zu-grossen-Sorgen-bei-Krankenhaeusern
"Dann erzählen Sie doch mal, worunter die Pfleger und Pflegerinnen, Ärzte und Ärztinnen und sonstiges Personal in Kranken- und Pflegeeinrichtungen zIhrer Meinung nach zu leiden bzw. zu kämpfen haben. "
Zu wenig KollegInnen, zu wenig Geld, zu wenig Gewissheit/Tests, mitunter sogar noch zu wenig Schutz.
Wie schon gesagt und verlinkt, ist mein Erstling dazu von 2012, darauf ist ein Hinweis (per link) darauf, dass das Problem seit 2007 bekannt ist.
Preisfrage: Wer hat in dieser Zeit regiert?
Ich weiß nicht, was ein Linker ist. Wer sich z.B. hier in der FC so alles als Linker bezeichnet hat. Hm :-/
Wegen Kritik an Corona-Politik: Gesundheitsamt-Chef wird strafversetzt
Ich poste etwas später mal, was ich dazu gefunden habe. Muss erst mal Essen kochen, Waldbaden mit Hund usw. :-)
Wo hat Moorleiche oder ich so etwas bestritten?
Stiller, machen Sie keine Wiederholungsspur.
Ich hatte mich schon 1992 gewundert das Investmentbanker 100 - 1000 mal so viel verdienen wie PflegerInnen, und ja, ich habe sie kennengelernt, die Investmentbanker, ich hatte mich mit denen 1998 gestritten da SIE ja 10000 Pfund Sterling darauf gewettet haben das der EURO nicht funktionieren wird, leider hatte ich nicht das Geld um gegenzuwetten.
Heisse - Luft - Patienten die auch keine Ahnung haben, aber 100 - 1000 mal so viel verdienen wie ein Pfleger, WARUM? Das soll mir mal einer erklären.
Danke
Sehr schöner Link Zack.
Nebenbei,
ich habe mal Null Angst vor dem fucking Corona. Ich mache mir nur Sorgen was meine Schwiegereltern angeht, über 70, Übergewichtig.
Punkt
"ich gehe davon aus, das unbehandelte akute Notfälle aus Herzinfarkt und Schlaganfall zu Todesfällen führen und eine Zahl von 10.000 bis 13.000 Todesfällen für den Zeitraum des Lockdowns benannt. Die Berechnung ist nachvollziehbar und Übersterblichkeit gab es in dem Zeitraum."
Diese Übersterblichkeit ist (noch) nicht nachweisbar , wie meine Zahlen deutlich belegen (zum "noch" s. methodische Hinweise). Vielleicht wird das gemacht werden können, wenn alle Daten auf dem Tisch liegen. Bis dahin sollten wir nicht ins Blaue spekulieren und damit Panik verbreiten, wie mir das von @moinmoin vorgeworfen wurde.
Sie führten darüber hinaus 50000 nicht stattgefundene Krebs-Ops an. In der Summe habe ich daraus rund 65000 gemacht, um die Absurdität des Argumentes zu zeigen. Was wollen Sie damit überhaupt sagen? Dass ein Lockdown nicht gemacht werden sollte, wie es im Blogtext heißt? Wir sollten doch aber im Gegenteil alles daran setzen, das es nicht zu den Engpässen kommt, die notwendige Ops verhindern könnten.
Allerdings würde ich auch die Lektüre von Gigerenzer empfehlen, der nachweist, dass in D viel zu viele unnötige Ops gerade auch im Krebsbereich durchgeführt werden. Was bei Covid-19 ohne Nachweis behauptet wird, ist in diesem Bereich erwiesen. Viele Menschen würden mit einem Krebs sterben und nicht an diesem. Krebsscreening bei niedriger Prävalenz führt zu Überbehandlung, wie Gigerenzer bemerkt.
„Die meisten Patienten werden vor einem Krebs-Screening nicht über die Möglichkeit einer Überdiagnose und Überbehandlung aufgeklärt.“
Weitere Quellen hier und hier und hier.
Bemerkenswerterweise taucht in Ihrer Argumentation kein einziger Paragraf aus irgendeinem Gesetz auf. Ich wünsche Ihnen bei einer eventuellen Auseinandersetzung vor Gericht einen gesetzeskundigen Rechtsvertreter. Bei Prof. Fischer steht das außer Frage.
"Das von Prof. Fischer angeführte Gesetz ist in seiner mangelnden Einschränkung der Rechtseinschränkungen und der mangelden Präzisierung, was eine Situation ist, in der so starke Eingriffe in Verfassungsrechte erlaubt sind, selbst ein Skandal."
Welche Partei oder welche Volksinitiative hat dagegen wirklich etwas getan und mit welchem Ergebnis? Ist das überhaupt notwendig?
"Die Gerichte haben in den letzten Wochen ja den Grundsatz der Verhältnismässigkeit und notwendigen sachlichen Begründung auch wieder ins Recht gesetzt."
Sollten Sie das dann nicht mit den Worten einer bekannten Filmfigur (4 Buchstaben) kommentieren? "Der Rechtstaat in Deutschland funktioniert innerhalb normaler Parameter." Es geht schließlich bei den Gerichtsentscheidungen nur um die Verordnungen von einzelnen Behörden, nicht um die zugrunde liegenden Gesetze.
Seltsame Geschichte. Ein Gesundheitsamtleiter wird versetzt, weil er etwas sagt, das ich schon im April aus dem Rundfunk erfuhr? Warum sind damals nicht die verantwortlichen Redakteure entlassen worden? Das wird doch wohl von der C"S"U und ihrem Vasallen erwarten können.
"Aber nun folgen Sie eben Ihrer selbstgewählten Mission, sei's drum, die ist ja vielleicht mal zu Ende."
Na ja, zum Missionar tauge ich eher nicht. Tatsächlich dürfte das bald zu Ende sein, weil ja inzwischen sehr viele Wissenschaftler und Ärzte ähnliche Argumente in die Diskussion einbringen wie ich.
Ich denke nicht, das bestimmte sozialwissenschaftliche Fakultäten an anglo-amerikanischen Universitäten noch zur offenen Gesellschaft gerechnet werden können.
"Preisfrage: Wer hat in dieser Zeit regiert?"
Macht das einen Unterschied?
Womit ich u.a. hinaus will, ist, dass die selben?/gleichen? Politiker, die jetzt (vermeintlich!) "verantwortungsvolles Verhalten" einfordern, der ihren diesbezüglich zu keiner Zeit gerecht geworden sind.
"Nur, dassDir da eben, repräsentativ abgebildet, die überragende Mehrheit nicht folgt. "
Na ja, wer weiß schon, ob die Umfragen wenigstens so repräsentativ sind, wie es diejenigen vor der US-Präsidentschaftswahl waren...
Sie werden lachen: In Zürich sind die Restaurants offen (tagsüber und bis 23 Uhr). Die Hallenbäder auch.
Die Gesundheistdirektorin des Kantons, natalie Rickli, lieferte sich in den letzten Tagen einen Schlagabtausch mit dem für Gesundheit zuständigen Bundesra, Alain Bersett, weil der den Kantonen in die Krankenhausplanung hineinreden will.
Im Kanton Zürich werden nämlich geplante, wenn auch nicht dringende Operationen weiterhin durchgeführt, während Alain Berset lieber leere Intensivstationen hätte.
Berset hat einen Abschluss in Politikwissenschaften. Nun ist auch Natalie Rickli nicht eben vom Fach, aber sie ist doch etwas näher an den Zürcher Spitälern und deren Situation dran als Herr Berset (der noch im April steif und fest in einem Fernsehinterview behauptete, dass - Masken überhaupt nichts bringen).
"Ich würde jetzt auch alle Schulen... aufmachen."
Sie können das aus mexiko vielleicht nicht so gut sehen, aber die deutschen Schulen s i n d offen, weil man nach dem Frühjahr gemerkt hat, dass die Schliessungen ein katastrophaler Irrtum waren.
Man sagt das nicht gern ganz so direkt, aber man hat sich wenigstens korrigiert.
"Ich denke nicht, das bestimmte sozialwissenschaftliche Fakultäten an anglo-amerikanischen Universitäten noch zur offenen Gesellschaft gerechnet werden können."
Man braucht nicht viel Phantasie, um zu ahnen, was Sie meinen. Ich glaube, eine Mitte ist richtig und wichtig.
Ich finde es einfach nur unterreflektiert - um sehr freundlich zu sein - wenn z.B. von alten, weißen Männern geredet wird und unbemerkt bleibt, dass das rassistisch und sexistisch ist und ältere Menschen diskreditiert.
Der wortmagische Tugendfuror ist auch nicht so mein Ding, aber es ist leicht, dagegen zu polemisieren, besser ist es, den Gedanken an den Stellen ernst zu nehmen, wo er gut formuliert wird.
Siri Hustvedt hatte ich schon mal erwähnt. Ihre Kritik ist erstklassig, sie verbindet fundierte Kenntnisse der Wissenschaften auch mit feministischen Thesen, die gut sind, tummelt sich aber überwiegend in der Geist-/Körper-Thematik.
Aber es gibt vieles, was die pluralistische Linke sich anschauen muss, keine Frage.
"Macht das einen Unterschied?
Womit ich u.a. hinaus will, ist, dass die selben?/gleichen? Politiker, die jetzt (vermeintlich!) "verantwortungsvolles Verhalten" einfordern, der ihren diesbezüglich zu keiner Zeit gerecht geworden sind."
Was soll ich sagen, was ich nicht schon gesagt hätte? Ingesamt finde ich die Politik bei uns schlecht, weil korrupt - schlimmer geht immer, klar - und dysfunktional und ich weiß, dass das auf hohem Niveau gejammert ist.
In der Corona-Krise fand ich die Politik nicht schlecht, weil ich niemanden sehe, der eine konsistente Alternative formuliert, Jeschkes ist zwar konsistent, ich finde den brutalen Utilitarismus, den er predigt aber fürchterlich.
Nur gibt es da eben nicht nur Gute und Böse und auf den Pfad würde ich mich gar nicht (ver)führen lassen.
"Das ist keine Steigerung der Immunität, sondern eine Inkaufnahme des Todes der Alten."
Ich fürchte, Sie haben die Essenz der Great Barrington Erklärung immer noch nicht verstanden.
1. Da hat sich jemand (Jay Bhattacharya, Stanford) Gedanken gemacht, der sich seit Jahren professionell mit gesundheitspolitischen Reaktionen auf Infektionskrankheiten und speziell dem Schutz der verletzlichsten Gruppen befasst. Er hat mit zwei Leuten geredet, die Spezialisten für Impfprogramme und Impfepidemiologie sind.
2. Es gibt eine Balance zwischen Schutz und Lebensqualität im Alter und die Alten sollten ehrlich informiert werden und mitreden dürfen, was sie in dieser Hinsicht wollen
3. Früher oder später werden schätzungsweise 2/3 der Bevölkerung infiziert - das wusste die Kanzlerin schon im März. Die genaue Zahl kennt man nicht, aber keine Massnahme ausser ebenfalls risikobehafteten Impfungen kann diese Zahl ändern. Wir sollten dafür sorgen, dasss möglichst wenige Leute aus Risikogruppen unter diesen 2/3 sind. Warum glauben Sie, dass das besser gelingt, wenn es sich länger hinzieht?
Was nun den Impfschutz betrifft, ist die Lage so: Wenn es einen Impfstoff geben wird, wird es zunächst hochriskant sein, Leute aus Risikogruppen zu impfen, weil er in diesem Segment nicht getestet sein wird. Man kann also zunächst nicht grossflächig die Risikogruppen impfen.
Man könnte also die Risikogruppen mindestens mittelfristig nur schützen, indem man über dem Impfstoff Herdenimmunität erreicht. Erstens brauchte das eine Impfpflicht, über die derzeit keiner redet. Zweitens redet darüber keiner, weil es nicht praktikabel ist (die Idee zu dieser Rechnung stammt nicht von mir, sondern kam aus dem RKI):
Sagen wir, im Januar gibt es einen Impfstoff. Wir wollen vor Oktober 2021 Herdenimmunität, die wir mit 2/3 ansetzen. Dafür müssen wir etwa 55 Millionen Menschen in Deutschland impfen. Ziehen wir 1 Million ab, die bis 1. Januar 2021 schon infiziert waren (das ist grosszügig gerechnet, wir sind bei reichlich 600'000 und ich hatte die 55 Millionen schon abgerundet). Wir haben, wenn wir pünktlich am 1. Januar anfangen, 273 Tage Zeit.
Wir müssten reichlich 200'000 Menschen pro Tag impfen -jeden Tag - und, weil es eine neue Impfung ist, müssten sie sich mindestens einmal danach beim Arzt vorstellen, damit man Nebenwirkungen abfragen und eventuelle individuelle Probleme rechtzeitig erkennen kann.
Das ist nicht zu stemmen.
Daraus folgt, dass es in der Wintersaison 2021/22 sicher keinen Schutz vor einer Epidemiewelle durch Impfimmunität geben wird - nicht annähernd.
"Na ja, wer weiß schon, ob die Umfragen wenigstens so repräsentativ sind, wie es diejenigen vor der US-Präsidentschaftswahl waren..."
Ja, da ist was dran.
"Sehr schöner Link"
Wieso?
"ich habe mal Null Angst vor dem fucking Corona"
Wem interessierts.
"Ich mache mir nur Sorgen was meine Schwiegereltern angeht, über 70, Übergewichtig."
Zu recht, besonders in Weltgegenden mit so gut wie keinen öffentlichen Gesundheitswesen und extremen Luftemissionen. Weniger an Corona, aber nachweislich an den Überbleibseln der von der edlen und Menschen beschützenden Deutschland-EU aktiv zerstörten Gesundheitssysteme, wie in Italien, Spanien, Belgien, aber auch in Frankreich, starben und sterben ja immer mehr Leute. Das war in den vergangenen Grippeepidemien schon zu beobachten, allerdings mit mehr Schwerkranken und Todesfällen als in diesem Jahr.
Das wurde doch alles schon zig mal durchgekaut
Ich verstehe das schon, stimme nur nicht zu. Das ust ein Unterschied.
Die These, dass Impfen (anfangs) schlimmer als Corona sein sollen, ist ja durch nichts belegt. In der Regel geht man von einer schweren Komplikation in 1 Million Fälle aus.
Natürlich impft man erst die Schwachen. Wird schwierig genug, weil Impfungen bei uns ein kompliziertes Thema sind.
Sie wollen im Grunde ja dasselbe, nämlich dass die Herdenimmunität über Infektionen stattfindet. Die andere Strategie ist halt zu bremsen, bis genügend gute Impfstoffe da sind und die Nebenwirkungen gering sind.
Das ist aber alles schon bekannt.
"Warum sind damals nicht die verantwortlichen Redakteure entlassen worden? Das wird doch wohl von der C"S"U und ihrem Vasallen erwarten können."
Das hätten sie gerne. Die arbeiten sicher schon dran.
Wie die Ex-Ökos ("Grüne"), die wollen zukünftig jede Protestaktion gegen C-Maßnahmen generell als politische Stratat verfolgen lassen.
*****
"Ich auch nicht, insofern wüsste ich nicht, was ich falsch mache oder versäume, wenn ich das ausblende"
Das ist ein Missverständnis. Was ich meinte, ist das Folgende:
Es gibt keinen Weg, das Gesundheitswesen von den politischen Rahmenbedingungen zu entkoppeln (gilt auch für das Hochschulwesen). Deswegen muss man den Schritt aus dem Elfenbeinturm wagen - zumindest einige müssen das tun.
Wenn Sie eine tieferschürfende Betrachtung dieses Punkts wünschen, kann ich die Lektüre von Hermann Hesses "Glasperlenspiel" empfehlen. Auf einer gewissen Ebene geht es in diesem Roman um genau dieses Thema (er hat weitere, sonst wäre er keine gute Literatur).
Aus dem "Glasperlenspiel" stammt übrigens auch die Grundidee meiner Reihe von Blogbeiträgen, die Sie als missionarisch empfinden. Dort wird als Beispiel für die Irrungen der akademischen Eliten in der kriegerischen Situation nach dem "feuilletonistischen Zeitalter" das Zitat eines "Wissenschaftlers" angeführt, der meinte, wenn der Herr General sage, 2 + 2 sei jetzt 5, dann sei 2 + 2 eben 5.
Es ist die verdammte Pflicht und Schuldigkeit der Wissenschaftler, darauf zu beharren, dass 2 + 2 eben 4 ist. Daraus folgt, dass es auch ihre Pflicht und Schuldigkeit ist, darauf hinzuweisen, wenn Daten, die als Entscheidungsgrundlage dienen, offensichtlich falsch erhoben oder offensichtlich falsch interpretiert werden.
<<Natürlich impft man erst die Schwachen. ... >>
Wie kommen Sie darauf? Hab ich andere Informationen. Der Schutz der Risikopersonen und der alten Menschen hatte bis zum heutigen Tag lediglich eine Alibifunktion. Hätte man sie geschütz, wären in der ersten Welle nicht so viele schwer erkrankt und gestorben und würde man sie jetzt stärker schützen, gäbe es weniger durch Covid-19 schwer Erkrankte.
Wie wird von dem Versprechen der "Erlösung" durch Impfung übrig bleiben, wenn sich Cluster V ausbreitet?
<<Laut dem staatlichen Institut für Serenkunde werden die derzeit entwickelten Impfstoffe bei dieser Mutation nicht wirken. Dies könne „schwere negative Konsequenzen für die ganze Welt haben“, so Regierungschefin Mette Frederiksen. Dänische Medien sprechen bereits vom „neuen Wuhan“.>>
"Müsste es nicht so sein, dass, wenn die verordneten Maßnahmen tatsächlich effektiv vor einer Infektion mit Coronaviren schützen, sie auch vor einer Infektion mit Grippeviren schützen müssten?"
Eskönnte gewisse Unterschiede in der Effektivität geben, aber sie sollten nicht dramatisch sein.
Dass Masken nicht vor Grippeepidemien schützen, ist aus Ostasien (China, Japan, Korea) hinlänglich bekannt.
Was Isolierungen und Quarantäne angeht, so hat bisher niemand behauptet, dass man fortan auch PCR-Tests auf das aktuelle Influenza-Virus machen will und das neue Infektionsschutzgesetz auch darauf anwenden will. Konsistent wäre es natürlich.
Man soll nie "Nie" sagen, aber ich denke, wenn das jemand vorschlägt, schlägt die Stimmung endgültig um.
"Laut Robert-Koch-Institut (RKI) sind bis zum 23. April über 8.000 Beschäftigte aus Krankenhäusern, Arztpraxen, Dialyseeinrichtungen und Rettungsdiensten an Covid-19 erkrankt. Binnen fünf Wochen hat sich der Anteil der Beschäftigten aus diesen Einrichtungen an allen Betroffenen auf mindestens 7,2 Prozent verdoppelt. Da bei einem Großteil der Fälle die entsprechenden Angaben fehlen, könnte der Anteil laut RKI sogar noch höher liegen. Anders als im Gesamtdurchschnitt sind unter den Gesundheitsbeschäftigten mit 72 Prozent weitaus überproportional Frauen betroffen.
13 Beschäftigte aus Kliniken, Praxen, Dialyseeinrichtungen und Rettungsdiensten sind nach offizieller Statistik bislang in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.In Pflegeeinrichtungen – wozu die Statistik auch Behinderten- und anderen Einrichtungen zählt – wird sogar über 22 Tote berichtet. Hier beläuft sich die Zahl der registrierten Fälle auf mehr als 6.000. Unter den Bewohnerinnen und Bewohnern sind demnach fast 10.000 an Covid-19 erkrankt. Der Mangel an Schutzmaterial ist auch hier das akuteste Problem. So berichtet eine Altenpflegeschülerin aus Hessen, jede*r Beschäftigte erhalte gegen Unterschrift eine OP-Maske, »die während des gesamten Dienstes zu tragen ist, nach dem Dienst im Spind aufzubewahren ist und für insgesamt sieben Arbeitstage verwendet werden soll«. Erst nach einer Woche oder wenn die alte Maske zu stark verschmutzt oder kaputtgegangen sei, bekomme man eine neue. »Nach zwei, drei Tagen juckt es einen ständig im Gesicht, weil die Maske fusselt, was man sicherlich auch einatmet – hygienisches Arbeiten geht anders.«
Fortsetzung folgt
„Wie kommen Sie darauf? Hab ich andere Informationen.“
Ich habe nie was anderes gehört.
„Wie wird von dem Versprechen der "Erlösung" durch Impfung übrig bleiben, wenn sich Cluster V ausbreitet?“
Natürlich kann Corona, wie jedes Virus, Bakterium, jede Körperzelle, jederzeit mutieren. Bei der Grippe haben wir das in schöner Regelmäßigkeit, für das wohl etwas unweltstabilere Coronavirus gilt das aber auch. Klar, dann muss man mit der Impfen oder der natürlichen Durchseuchung wieder von vorne anfangen, wurde hier auch schon exzessiv breit getreten.
Das optimale Szenario ist eine Mutation, bei der SARS-Cov-2 weniger ansteckend oder gefährlich ist, ob es so kommt, kann niemand sagen. Die andere gute Version ist, dass es nur alle 5 Jahre größere Mutationsprünge macht, so dass man nicht dauernd nach impfen muss.
Ebenfalls gut wäre, wenn sich durch eine Durchseuchung mit irgendeiner Coronavariante eine Hintergrundimmunität einstellt, die dem Virusstamm Gefährlichkeit nimmt.
Ist aber letztlich alles Spekulation.
Also an Influenza sind hier 2019 2 Leute gestorben, an der schlechten Luft kann es nicht liegen, wir sitzen am Meer:
https://laverdadnoticias.com/quintanaroo/Cifra-negra-de-Quintana-Roo-en-muertes-por-influenza-20200103-0218.html
Hier wird jetzt etwas von 1840 Covidtoten im Jahr 2020 gelabert, aber da man den internationalen Tourismus nicht verschrecken will (Die Tage kamen wieder 304 internationale Flüge an) können Sie gerne die Zahl x 5 mal nehmen.
Die grossen Hotelketten stellen die Leute nur noch mit 2 Wochen Arbeitsverträgen an, wer hustet, fliegt raus. Das ist natürlich ein unglaubliches Mittel um die Infektionen einzudämmen. Es ist allgemein bekannt, das sowohl in Hotels in der Karibik als auch in Krankenhäusern in Zürich Leute positiv mit Corona Arbeiten.
Und wenn du meinst mit deinem internationalen Fachwissen irgendwo glänzen zu wollen, gerne, aber nicht bei mir.
»Bei uns haben sich ganz viele Kollegen krank gemeldet – aus Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren«, berichtet Benjamin Kramer, der als Reinigungskraft in der Tochtergesellschaft eines Uniklinikums angestellt ist.
Ursachen seien der Mangel an Schutzmaterial und fehlende Aufklärung.
»Wir tragen bei der Reinigung diese einfachen OP-Masken. Die muss man eigentlich alle 20 bis 30 Minuten wechseln, weil sie feucht werden. Doch bei uns müssen sie den ganzen Tag halten.«
Zudem seien die Reinigungskräfte im Umgang mit der Pandemie nicht richtig geschult worden. »Die Vorgesetzten haben den Leuten nur einen Zettel in die Hand gedrückt, den sie unterschreiben sollten. Doch viele konnten ihn gar nicht lesen, weil sie nicht so gut Deutsch können«, erklärt Benjamin Kramer.
Erst seit viele der Aufforderung des Betriebsrats folgten, das Formular nicht zu unterschreiben, werden Schulungen angeboten. Auch in der Frage der Corona-Tests machte die Interessenvertretung Druck und setzte durch, dass die Beschäftigten der Servicegesellschaft nun getestet werden. »Das ist absolut nötig, denn viele haben Angst, ihre Familie anzustecken, und bleiben zu Hause. Dabei sind Reinigung und Hygiene gerade jetzt total wichtig«, betont Benjamin Kramer.
Wie es anders geht, zeigt das Beispiel der Bettenzentrale einer anderen Uniklinik. Auch hier gab es zunächst große Unsicherheit, was bei der dezentralen Bettenaufbereitung auf Corona-Stationen zu beachten ist. »Dann haben die Leute eine vernünftige Schulung gemacht und erklärt bekommen, wie die Persönliche Schutzausrüstung an- und abgelegt werden muss, worauf bei Benutzung der Masken und beim Desinfizieren zu achten ist und so weiter. Das hat total geholfen«, berichtet eine Kollegin. Keine der Beschäftigten in der Bettenzentrale habe sich aus Angst vor einer Infektion krankschreiben lassen. »Das zeigt: Transparenz und Aufklärung helfen.«
Fortsetzung folgt
Ihnen ist aber schon klar, dass dieses Video die Effektivität der von Ihnen befürworteten Massnahmen grundlegend in Frage stellt?
"zu wenig Gewissheit/Tests, mitunter sogar noch zu wenig Schutz"
Und das finden Sie nicht komisch bei insgesamt mehr als 1 Million Tests/Woche in Deutschland und nachdem über 200 Milliarden ausgegeben worden sind?
Wenn das kein Politikversagen ist, was ist dann Politikversagen?
Immerhin will das RKI ja jetzt, dass die Teststrategie zugunsten von Pflegekräften geändert wird.
Sarah Krüger hat ebenfalls einen professionellen Umgang mit dem Tod. »Sonst wäre ich im falschen Job«, sagt die Fachkrankenpflegerin für Anästhesie- und Notfallmedizin aus einem kommunalen Krankenhaus im Westen Deutschlands. Was ihr allerdings zusetzt, ist, die Verstorbenen in spezielle Leichensäcke zu stecken. »Das empfinde ich persönlich als seltsam und schwierig. Sonst müssen wir sie nur zudecken und in die Pathologie schieben.«
Vor allem aber machen sie und ihre Kolleg*innen sich Sorgen, sie könnten sich selbst mit dem Coronavirus anstecken. »Wir machen immer direkt einen Abstrich, aber bis wir das Ergebnis haben, dauert es sechs bis acht Stunden, manchmal länger.« In dieser Zeit werden die Patient*innen ohne die bei Corona-Fällen notwendige Schutzausrüstung behandelt.
»Wenn sich nachher herausstellt, dass der Patient positiv war, ist das ein ganz mieses Gefühl«, dass Beschäftigten auch in solchen Fällen nicht getestet werden, sondern nur, wenn sie Symptome zeigen.»Gesundheitsbeschäftigte sollten regelmäßig getestet werden, nicht nur, um sie psychisch zu entlasten, sondern vor allem, um zu verhindern, dass sie Patienten anstecken.« Hinzu komme die Angst, das Virus nach Hause zu tragen. »In meiner Familie hat zum Glück niemand eine Vorerkrankung«, berichtet die 38-Jährige. »Aber es gibt auch Kollegen, die sind selbst gefährdet. Für die fühlt sich das schlimm an.«
In ihrem Bereich würden zwar viele zusätzliche Hilfskräfte eingesetzt, aber das Fachpersonal sei nicht aufgestockt worden. »Ich finde es toll, dass uns Studenten und Praktikanten unterstützen. Aber wenn es darauf ankommt, brauchen wir Fachkräfte, denen man nicht erst erklären muss, was sie zu tun haben.«
Zumindest könne die Klinik die besonderen Belastungen mit einer Prämie honorieren, findet die Krankenpflegerin. »In der Altenpflege gibt es jetzt Prämien für alle – auch außerhalb der Pflege. Das finde ich hervorragend. Doch unsere Geschäftsführung stellt sich weiter stur und will keine Zulage bezahlen, solange sie nicht sicher refinanziert wird.«
Fortsetzung folgt
Welches Video? Da geht es um Influenza 2019 (FOTO), nicht um Covid. Ist Ihnen ist aber schon klar?
"Preisfrage: Wer hat in dieser Zeit regiert?"
Vielleicht die Kräfte, deren Corona-Politik Sie jetzt richtig finden?
Pöhses Ruptly-Video.
Und wie kann man auch den kommenden Bundeskanzler kritisieren, noch dazu als Beamter seines eigenen Freistaats.
Beamtentum ist Feudalismus - ich weiss das, weil ich anderthalb Jahre baden-württembergischer Staatsbeamter war. Dann bin ich meinem Dienstherren von der Fahne gegangen, wodurch alle Pensionsansprüche erloschen (aber sie mussten mich dann für diese Zeit zu 100% auf Staatskosten rentennachversichern, soviel muss gesagt sein).
Auch im nahegelegenen Uniklinikum gibt es bislang keine Prämie, obwohl dies hunderte Beschäftigte in einem Offenen Brief gefordert haben. »Da fehlt es schon an Wertschätzung für unsere Arbeit und die Gefahr, der wir uns aussetzen«, meint die Gesundheits- und Krankenpflegerin Susanne Schreiber.
Kürzlich hätten Kolleginnen mit normalem Mundschutz eine Patientin versorgt, bei der sich später herausstellte, dass sie mit dem Coronavirus infiziert ist. Erst habe es geheißen, sie sollten weiterarbeiten. Schließlich seien die Pflegekräfte doch in Quarantäne geschickt worden, allerdings nur für sieben statt der sonst üblichen 14 Tage.
Hintergrund ist, dass eine im März geänderte Empfehlung des Robert-Koch-Instituts eine verkürzte Quarantäne für Gesundheitspersonal ermöglicht, was allerdings »ausschließlich bei Personalmangel« infrage kommt.
»Natürlich fehlt es bei uns an Pflegepersonal, aber das galt auch schon vor der Pandemie«, kritisiert Susanne Schreiber. »Es kann doch nicht sein, dass die allgemeine Personalnot – die Arbeitgeber und Politiker zu verantworten haben – immer von uns und auf Kosten unserer Gesundheit ausgebadet werden muss.«
Bin in Eile, bitte Schreibfehler zu entschuldigen. Quelle aller Zitate:
https://gesundheit-soziales.verdi.de/coronavirus/++co++42187772-88b5-11ea-8405-001a4a160100
Hoffentlich war bei Ihnen auch so schönes Wetter wie hier bei mir beim Joggen.
Sonne, wenn auch keine Fernsicht und Weinhänge in Herbstfarben.
"zu wenig Gewissheit/Tests, mitunter sogar noch zu wenig Schutz"
"Und das finden Sie nicht komisch bei insgesamt mehr als 1 Million Tests/Woche in Deutschland und nachdem über 200 Milliarden ausgegeben worden sind?"
Ich finde das skandalös.
Weder ist das un/interessant, noch widerspricht das meine Aussage.
"Natürlich kann Corona, wie jedes Virus, Bakterium, jede Körperzelle, jederzeit mutieren. "
"Cluster V" ist eine Mutation von Covid-19. Lesen Sie bitte den Link in meinem Kommentar.
"ich habe mal Null Angst vor dem fucking Corona"
Na ja, Angst habe ich auch nicht, aber Respekt schon. Ich hatte im Frühjahr 2019 etwas, das ich heute für einen Vorläufer von Covid-19 halte (ohne das freilich belegen zu können, aber es war eine sehr ungewöhnliche Erkältung und viele Symptome passen) - eine Nacht ging es mir wirklich dreckig, was bei mir alle 20 Jahre mal vorkommt.
Ja, danke. Es war sehr schön. Ich wohne mitten in der Natur, quasi im Wald und am Wasser. Mir und meinen Angehörigen geht es zum Glück gut.
"Es geht schließlich bei den Gerichtsentscheidungen nur um die Verordnungen von einzelnen Behörden, nicht um die zugrunde liegenden Gesetze."
Sicher. Das nennt man Gewaltenteilung und das ist auch gut so.
Es gibt aber eine Ausnahme. Wenn das alles vorbei ist, könnte jemand vor das Bundesverfassungsgericht ziehen - und das kann sehr wohl Gesetze kippen.
Weisst du was Zack, Jeschke, ich habe schon oft gesagt, z.B. zum Columbus oder iDog, "da hattest du Recht", in den letzten 10 JAHREN...
Das ist eine Zauberformel für eine konstruktive Diskussion. Aber Ihr seid Beide nur eine Beule von Besserwissern.
Ihr habt weder meinen Beitrag gelesen noch sich mit den Inhalten auseinandergesetzt, warum macht Ihr Beiden keinen Blog auf "Wir haben uns so lieb'?".
"wenn z.B. von alten, weißen Männern geredet wird"
Z. B. ab dem 20. November 78 Jahre alt, Vornamen Joseph Robinette, bekannt als Joe, Initial des Nachnamens B.
Was für eine Ironie...
Gegen intelligenten Feminismus habe ich übrigens beileibe nichts. Es gibt zwar einerseits schon unsinnige Quoten, aber andererseits auch immer noch faktische Benachteiligung in gewissen Fragen.
"ich finde den brutalen Utilitarismus, den er predigt aber fürchterlich"
Das ist mir schon klar - aber was, wenn auf utilitaristischer Grundlage weniger Menschen sterben würden?
Über politische Zielsetzungen und Interessenausgleich zwischen Gruppen kann man immer reden - aber es ist eben auch immer schlecht, die Dinge unprofessionell zu betreiben.
"Wie wird von dem Versprechen der "Erlösung" durch Impfung übrig bleiben, wenn sich Cluster V ausbreitet?"
Das ist nun mal ein Fall, wo ich (lokalen) Lockdown befürworte. Es gibt vermutlich noch die Chance, Cluster V wieder "einzufangen". Das sollte man versuchen.
Wenn die Chance, das Virus wieder einzufangen, vertan ist, ist Lockdown Unsinn.
»die während des gesamten Dienstes zu tragen ist, nach dem Dienst im Spind aufzubewahren ist und für insgesamt sieben Arbeitstage verwendet werden soll«
Das ist die Art von Geschehnissen, für die wirklich jemand zur Verantwortung gezogen werden sollte.
"Ebenfalls gut wäre, wenn sich durch eine Durchseuchung mit irgendeiner Coronavariante eine Hintergrundimmunität einstellt, die dem Virusstamm Gefährlichkeit nimmt."
Und das von Ihnen!
Häh?
Das Video fängt damit an, dass die CDC ihre Einschätzung zur Rolle von Aerosolen bei der Ausbreitung von Covid-19 revidiert haben! Dann wird erklärt warum.
"dass eine im März geänderte Empfehlung des Robert-Koch-Instituts eine verkürzte Quarantäne für Gesundheitspersonal ermöglicht"
Das kann ja sinnvoll sein, weil die 14-tägige Qurantäne übertreiben ist. Nur ist es kein Wunder, dass das Personal verunsichert ist, wenn gleichzeitig vermittelt wird, dass eigentlich 14 Tage Quarantäne nötig wären.
"Na ja, Angst habe ich auch nicht, aber Respekt schon. Ich hatte im Frühjahr 2019 etwas, das ich heute für einen Vorläufer von Covid-19 halte (ohne das freilich belegen zu können, aber es war eine sehr ungewöhnliche Erkältung und viele Symptome passen) - eine Nacht ging es mir wirklich dreckig, was bei mir alle 20 Jahre mal vorkommt."
Dann lassen sie sich doch auf Antikörper testen, dann wissen sie mehr. Kostet 40 Euro in der BRD, das werden sie sich doch noch leisten können!?
ich habe schon oft gesagt..."da hattest du Recht"
Me too, und das werde ich auch in Deinem Fall tun, falls das mal der Fall sein sollte.
Ich bin aber nun mal nicht für Dein Wissen oder Nicht-Wissen verantwortlich.
Was macht eigentlich iDog zur Zeit? Macht der Freitags-Urlaub? Vielleicht sogar aufgrund Deiner freundlichen Unterstützung?
"Pöhses Ruptly-Video."
Zwei Fälle für den Hexenhammer: Russensender und vorgestellter Frevler.
"Dann lassen sie sich doch auf Antikörper testen, dann wissen sie mehr. Kostet 40 Euro in der BRD, das werden sie sich doch noch leisten können!?"
Ich halte es eher für "Covid-18", wenn es ein Corona-Virus war. Die Variante, die derzeit im Umlauf ist, kann kaum im Frühjahr 2019 schon im Umlauf gewesen sein. Das wäre dann doch aufgefallen.
"Die These, dass Impfen (anfangs) schlimmer als Corona sein sollen, ist ja durch nichts belegt. In der Regel geht man von einer schweren Komplikation in 1 Million Fälle aus."
Die schwere Komplikation 1:1 Million ist das Risiko einer schweren Allergie.
Es gibt auch andere Risiken, die man normalerweise ausräumt, ehe man einen Impfstoff freigibt. Gäbe es die nicht, müsste man nicht so lange und mit immer grösseren Gruppen testen. Ob es spezielle Risiken in - jawohl, Risikogruppen - gibt, weiss man sicher ersts, wenn man Personen mit bestimmten Vorerkrankungen geimpft hat. Davor hat man eine = möglicherweise sehr hohe - Wahrscheinlichkeit, dass nichts Schlimmes passiert, aber eben keine Gewissheit.
Ich würde nicht behaupten, dass Impfen anfangs schlimmer sein wird als Corona. Es ist aber schon noch ein Unterschied, ob es eine zufällige Ansteckung oder eine bewusste Impfung ist. Wenn letztere schief geht und das zum Tode führt (kommt bei bestimmten Impfungen vor, wenn auch sehr selten), ist der psychologische Effekt ein ganz anderer - besonders in unserer hyperhysterischen Medienlandschaft.
„"Cluster V" ist eine Mutation von Covid-19. Lesen Sie bitte den Link in meinem Kommentar.“
?
Ich sagte doch, dass so was jederzeit passieren kann und passiert.
„"Ebenfalls gut wäre, wenn sich durch eine Durchseuchung mit irgendeiner Coronavariante eine Hintergrundimmunität einstellt, die dem Virusstamm Gefährlichkeit nimmt."
„Und das von Ihnen!“
Nein, von Ihnen. Es ist nämlich sinnentstellend zitiert.
Ich schrieb:
„Ebenfalls gut wäre, wenn sich durch eine Durchseuchung mit irgendeiner Coronavariante eine Hintergrundimmunität einstellt, die dem Virusstamm Gefährlichkeit nimmt.
Ist aber letztlich alles Spekulation.“
Ansonsten ist das ein alter Hut, habe ich im Frühjahr zuerst bei Drosten gehört.
Sie sollten wissen, dass mit jedem neuen Wirt, der dazu kommt, die Mutationswahrscheinlichkeit steigt. Mutation ist der Normalfall, dass die Mutante allerdings weiter existiert ist eher sehr selten, aber eine stabile Mutante wird mit jedem, der sich ansteckt wahrscheinlicher. Nicht gewusst? Dann jetzt.
Dann haben Sie auch gleich ein Argument mehr, für die Bremse, also den Versuch den Verlauf zu verlangsamen.
"ich finde den brutalen Utilitarismus, den er predigt aber fürchterlich"
„Das ist mir schon klar - aber was, wenn auf utilitaristischer Grundlage weniger Menschen sterben würden?“
Das ist mit einem einfachen: Und wenn mehr sterben würden?, zu widerlegen.
Der Utilitarismus will in der positiven Form der größtmögliche Glück, für die größtmögliche Zahl an fühlenden Wesen. In der negativen, dass geringstmögliche Leid, für die möglichst kleinste Zahl. In der Spielart des Konsequentialismus, die unterm Strich besten Konsequenzen, nach obigem Muster, Zugewinn an Glück, Reduzierung von Leid.
Nichts gegen zu sagen, es gibt nur folgende Probleme. Erstens, hat der Utilitarismus kein objektives Maß an Glück oder Leid zur Verfügung und zweitens, weiß auch kein Konsequntialist, wie es werden wird. D.h. alle Varianten des Utilitarismus leben von Voraussetzungen, die sie nicht bedienen können.
--->wikip.: "konsequentialismus"
„Es gibt auch andere Risiken, die man normalerweise ausräumt, ehe man einen Impfstoff freigibt. Gäbe es die nicht, müsste man nicht so lange und mit immer grösseren Gruppen testen.“
Ich habe nichts gegen eine genaue Sicht auf das Impfen. Natürlich, wenn das Heilmittel oder Vorbeugungsmittel mehr schadet als die Krankheit, ist das schlecht. Aber hier ist unser kleines theoretisches Problem des Konsequentialismus dann eben in der Praxis zu beobachten. Man weiß halt nicht, was passiert. Wir wissen aber, dass einfach gar nichts zu tun, sicher zu Schäden führt und das ist ein Argument gegen den therapeutischen Nihilismus.
Also versucht man es, so gut es unter den gegebenen Umständen geht. 6 Jahre zu warten (die übliche Zeit) ist Quatsch, weil der Impfeffekt dann kaum noch greift – da sich zu viele infiziert haben und gestorben sind – Kosten und Nutzen der Impfen kann man erst retrospektiv ermitteln. Ob man zu den ersten gehören sollte, da wäre ich, wie Sie, vorsichtig.
Die Impfkomplikationen von Grippe und Covid, die Herr Wiethölter feststellte sind nach wie vor ungeklärt. Ich hielt den Rat, sich gegen Grippe impfen zu lassen, daher für sehr leichtfertig, auch hier wurde utilitaristisch argumentiert. Wenn viele Grippepatienten zu vielen Covidpatienten kommen und die ITSen verstopfen, ist das ein sehr großes Problem. Den Einzelnen hat man aber einem sehr viel größeren Risiko ausgesetzt. Man kann höchstens hoffen, dass der gute Glaube, die Grippeimpfung sei irgendwie auch gut gegen Covid wenigstens einen starken Placeboeffekt auslöst, der ja nachgewiesen therapeutisch gut ist.
On the long run würde mich interessieren, was der Effekt auf das Immunsystem ist, wenn man irgendwann die 15-fach Impfung hat. Trainiert das wirklich das Immunsystem oder schwächt es das Immunsystem? So weit mir bekannt ist, haben wir aktuell vier Impfeffekte: 1. die spezifische Wirkung: Der Impfstoff wirkt genau dort und so, wie erwünscht. 2. die unspezifische Wirkung: Der Impfstoff wirkt positiv, aber nicht (nur) gegen das, wogegen der wirken sollte. Man weiß nicht genau warum das so ist. 3. Der Impfstoff wirkt nicht oder schlecht. 4. Die Impfung induziert Schäden. Plus, die gesellschaftlichen und die Langlaufeffekte. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass ist ein starkes Argument, für Impfen, dass es gut funktionierende Impfen gibt, die uns fürchterliche Krankheiten vom Leib halten, so dass wir mit diesen und ihrem Schrecken nicht mehr konfrontiert sind.
Die Art und Weise wie auf Kritik reagiert wird, finde ich allerdings auch eher fragwürdig. Da ist dann der Impfskeptiker ein Irrer, der Fakten verweigert – vor Jahren gab es eine Schrift für Ärzte über den Umgang mit Impfskeptikern, in dem es hieß, diese Menschen seien überdurchschnittlich intelligent und gebildet – aus dem Lager der Homöopathen und Heilpraktiker kommen, die irgendwie alle nicht ausgebildet sind, dafür aber Drogen nehmen, rechtsradikal sind und Schwule umprogrammieren wollen.
Davon wiederum abstrahierend besteht das Problem darin, dass sich Kommunikationsblasen bilden, die intern kohärent sind, aber oft so verengt auf eigene Glaubenssätze, Themen, Narrative und 'Beweisführungen' sind, dass die Kommunkation mit anderen Blasen und/oder Stufen ausfällt und kaum mehr möglich ist.
Eine der Ursachen der attestierten Hysterie besteht m.E. darin, dass Rationalität in diesem Kontext immer meint, den anderen von der Rationalität der eigenen Position überzeugen zu wollen. Aber Rationalität alleine, ist da kein Kriterium, wie heute mehr Menschen wissen sollten, als es der Fall ist. Erstens, weil der andere auch oft rational argumentiert, und zweitens, weil die Rationalität immer wieder von anderen, regressiven Effekten überlagert wird. Dann wird die Rationalität nur zum Erfüllungsgehilfen primärer Affekte und dienen dazu, sich selbst zu bestätigen, was man doch schon immer gewusst hat. Die heute so beliebten VTs: Das Ergebnis ist bekannt, die Beweise werden noch gesucht.
"Dann haben Sie auch gleich ein Argument mehr, für die Bremse, also den Versuch den Verlauf zu verlangsamen."
Nee.
Das ändert an dem Problem, dass am Ende Herdenimmunität nötig ist, gar nichts. Sowohl bei vorherigen Ansteckungen wie auch bei einer eventuellen Impfung wird gelten, dass die Verläufe mit der Mutation in der Regel und im Durchschnitt leichter verlaufen werden (und daher weniger infektiös sind).
"Die Durchseuchung mit irgendeiner Coronavariante" von der Sie gerade reden, ist das, was gerade stattfindet.
Ja, das trifft die Sache. Der Wert einer Handlung ergibt sich aus ihren Konsequenzen.
Das steht - ironischerweise - auch so im Neuen Testament: "An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen." (Mt, 7,16)
Man kann die ganze Argumentation Jesu - des Pioniers der Mitleidsreligion - gegen die Pharisäer als konsequentialistisch lesen.
"zweitens, weiß auch kein Konsequntialist, wie es werden wird"
Das gilt bei jeder Entscheidung und jeder weiss, wie man diesem Problem begegnet - mit der Abschätzung von Wahrscheinlichkeiten. Das wiederum tut man auf der Basis der Analyse der Vergangenheit.
Im Individuellen läuft das (meistens) auf intuitive Entscheidungen hinaus, die wiederum vom Erfahrungsschatz beeinflusst sind.
Und die Erfahrung zeigt, dass Menschen mit mehr Erfahrung und mehr Wissen im Durchschnitt die besseren Entscheidungen treffen. Nach dieser Erkenntnis besetzt man in guten Institutionen die Führungspositionen.
Genau deshalb ist es wichtig, bei grossen Phänomen, die mit quantitativen Abschätzungen behandelt werden müssen, die Daten so gut wie möglich zu erfassen und so objektiv wie möglich zu analysieren.
Die Gegenströmung zum Konsequentialismus versucht das letztendlich zu verhindern, um die konsequentialistische Argumentation mit dem Verweis auf die Unsicherheit zu verunmöglichen. Das ist eine politische Figur, keine ethische.
Ich bin übrigens ganz bestimmt kein genereller Impfgegner. Ich denke zum Beispiel, dass eine Pflichtimpfung gegen Masern sinnvoll wäre. In dem Fall hat der Konsequentialismus gute Argumente - die Statistik ist mit hinreichender Sicherheit bekannt und es gäbe weniger Todesfälle und gesundheitliche Langzeitschäden mit der Pflichtimpfung.
Es ist eben nur wie mit jeder Medikation - man sollte sie nicht überstürzt einführen. Die Sache ist zu komplex, um zu sagen, dass es schon keine gravierenden Impfschäden geben wird - zumal in den Fällen, in denen man glaubte, neuartige Methodiken für die Covid-19-Impfstoffentwicklung einsetzen zu müssen.
Ich habe übrigens herausbekommen, warum Restaurants wegen Covid-19 von 23 Uhr bis 6 Uhr geschlossen bleiben müssen.
SARS-Cov2 ist ja bekanntlich ein Sarbecovirus und Sarbecoviren findet man hauptsächlich in Fledermäusen. Man könnte daher zu der Ansicht gelangen, SARS-Cov2 sei nachtaktiv.
Das ist natürlich kompletter Unsinn, was aber nichts ausmacht, weil die alternativen Begründungen auch kompletter Unsinn sind.
„Das ändert an dem Problem, dass am Ende Herdenimmunität nötig ist, gar nichts.“
Das bestreitet doch niemand. Gestritten wird darüber, w i e diese Herdenimmunität erreicht werden soll und das heißt damit auch, auf welche Art.
Konsequentialismus:
„Das gilt bei jeder Entscheidung und jeder weiss, wie man diesem Problem begegnet - mit der Abschätzung von Wahrscheinlichkeiten.“
„Die Gegenströmung zum Konsequentialismus versucht das letztendlich zu verhindern, um die konsequentialistische Argumentation mit dem Verweis auf die Unsicherheit zu verunmöglichen. Das ist eine politische Figur, keine ethische.“
Nein, eine Gegenposition ist die Kantische. Der war nun kein Politiker, sondern Philosoph. Er mahnt unter anderem zur Symmetrie der Verteilung von Rechten und Pflichten, zwischen Menschen. Da gibt es dann kein besseres und schlechteres Leben.
Covid-Impfung:
„Es ist eben nur wie mit jeder Medikation - man sollte sie nicht überstürzt einführen.“
Hat ja keiner vor. Man denkt nur, dass die Todeszahlen bei Covid zu hoch sind, besonders in der hohen Altersgruppe >75
Ist aber eigentlich alles kalter Kaffee, ich pausiere erst mal, bis sich was Neues tut.
Sie: „Natürlich impft man erst die Schwachen. ... „
Ich: „Wie kommen Sie darauf? Hab ich andere Informationen.“
Sie: „Ich habe nie was anderes gehört.“
Merkwürdig.
Sie haben noch nicht davon gehört, dass zuerst Menschen in medizinischen und pflegerischen Berufen sowie Menschen aus systemrelevanten Berufsgruppen und solche, die “die öffentliche Ordnung sicherstellen“ geimpft werden sollen?
Und auch nicht davon, dass es von der potentiellen Schutzwirkung des Impfstoffes abhängig sei, ob zuerst ältere oder jüngere Menschen geimpft würden, heißt: höhere Schutzwirkung > zuerst jüngere Altersgruppe, um die Verbreitung des Virus einzudämmen, niedrigere Schutzwirkung > zuerst ältere Menschen, um Todesfälle zu minimieren?