Ein Geschichtenaufenthalt

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Das Archiv wird geöffnet, die Filmrollen sortiert, Geschichte wird abgespult, es gibt einen Aufenthalt, bei Tod und Jubiläum.
Schon frage ich mich, warum wir überhaupt dritte Programme haben, wenn diese Aufenthaltsgeschichten auch nur selten, spät am Abend, in der Nacht über den Bildschirm sich auszählen und ausbreiten dürfen.
Eigentlich benötigen wir keine weiteren Vollkornprogramme aus dem schnellen Discountbackofen. Natürlich darf der Arbeitslose und Rentner länger in die Nacht schauen, wenn er nicht schon vom Schenkelklopfer um Zwanzigfünfzehn erschlagen wurde und gähnender Weise bereits in den Traumseilen hängt, wenn der Aufenthalt beginnt.

Mir lag die Musik von Günther Fischer noch tief im Ohr. Nur einmal habe ich den Film zu DDR-Zeiten gesehen. Er verschwand dann schon eher in den Archiven, weil die Nachbarvolksrepublik beleidigt schien.
Mir war dann auch Sylvester Groth bekannt, wurde einer meiner Lieblingsschauspieler. Und es war der erste Kontakt mit der polnischen Sprache, zu wissen, was die Gefangenen da immer an Zellenmeldung abzugeben haben.

Der Aufenthalt lief vor einiger Zeit auf dem RBB, aber zu unberufener Zeit.
Natürlich kann man heute alle technischen Dinge in Bewegung setzen, um Aufenthalte zu verschieben und Anspruchslosigkeit durch Aufzeichnungen zu ersetzen. Es lebe das Internet.

Es gibt noch viele schöne, gute Filme in den Archiven. Ganz Osteuropa wird geschichtlich ausgetrocknet! Schade. Man sollte sich jede Kopie sichern.
Ein Szabó, Wajda oder Bondartschuk sind nur die bekannten Zeugen der Vergangenheit.

Rette sich, wer kann, im Schwarzen Meer.







http://kyf.net/freitag/utb.php?d=05.04.2011-2
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Geschrieben von

Gustlik

aufgedacht und nachgeschrieben

Gustlik

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