Flaschenpost

Flußabwärts Deutschland ≡ Ein Abhörmärchen

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion


Kürzlich kam eine Postkarte aus Ägypten mit Neujahrsgrüßen. Die Karte war fast 7 Monate unterwegs, klemmte sicherlich im Frühling fest. Dass auf Postkarten alles frei zu lesen ist, hat sich historisch so ergeben. Wir akzeptieren das mit lieben Worten und Grüßen an die Verwandten und Bekannten.

Derweil werden im Deutschen Reich der bürgerlichen Gesetzlichkeiten gute Ratschläge verteilt, was man doch lieber lassen sollte.
http://i.imgur.com/gYEmgw3.jpgIch stehe kurz davor, meine alte Typenradschreibmaschine 'Erika' wieder in Betrieb zu nehmen und das Zeitalter von Robotron aufleben zu lassen. Damals gab es nur den inoffiziellen Zettelkasten von Mielke und eine Beziehung von Ablage A zu Ablage B war nur durch den hauptamtlichen Mitarbeiter im Bandenblock herstellbar.

Manch Firma hat sich heute von Mail und gar vom Fax verabschiedet und stellt Unterlagen nur auf Papier zu. Man beginnt der Cloud, der Mail, dem Browser, dem Telefon, dem Fax zu misstrauen.

Verschlüsseln sie ihre Mails, ihre Festplatten. Nutzen sie nur deutsche und europäische Angebote. Verschleiern sie ihre IP.

Vielleicht sollten wir auch Blogs verschlüsseln?

Es gab Zeiten in Deutschland, da wurden Betreiber von Webseiten verklagt, die Software angeboten haben, um den Kopierschutz von CDs zu umgehen. Das Deutsche Reich des Abmahnwesens wurde geschaffen.

Wer mahnt heute eigentlich die Bundesregierung und ihre Vertreter und Behörden ab? Wo sind die ganzen Anwälte aus Hamburg, München & Co geblieben?
Schon klar... hier kann man so einfach kein Geld verdienen. Nur ein kleiner Rest von Protestlern und Kennern machen den Snowden und wundern sich über nix mehr. Das Kanzleiwesen hat andere Interessen.

Vielleicht sollte man auf den Strängen, die die Welt bedeuten, das digitale Rauschen so erhöhen, dass kaum noch was zu entschlüsseln ist.

Leider braut sich im Deutschen Reich des Wachstums ein stinkendes Gebräu zusammen. Von A [Abhören] bis Z [Zalando] strebt man zu höheren Zielen und Werten. Man will doch immer nur alles wissen über uns. Am Ende ist es fast egal, wer gerade eine Zielgruppenanalyse durchführt. Hauptsache, der Schuh passt und der Mensch dazu benutzt ausgetretene Wege.

http://kyf.net/freitag/utb.php?d=01.08.2013

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Gustlik

aufgedacht und nachgeschrieben

Gustlik

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden