Im Mangel liegt der Reiz.
Da geht man auf Müllkippen, um alte Radios auszuschlachten, Widerstände und Kondensatoren auszulöten.
Man baut sich auf der Müllkippe sein Fahrrad zusammen, da nur dort Ketten, Räder, Keile für Pedalen, schöne alte Lampen zu finden sind.
Die realsozialistische Kreativwirtschaft hat Achtung erzeugt. Vor dem Wegwerfen wurde überlegt, nachgefragt, vielleicht doch noch repariert.
Im Überfluss liegt der Geiz.
Im Amazonas des ehemaligen Buchhändlers findet sich jedes Schlachtermesser.
Die realkapitalistische Angebotswirtschaft hat Nachfrage erzeugt. Was defekt ist fliegt in den Müll. Ein Toaster für 9,99€ kann und will man nicht reparieren. Es ist alles aus einem Guss.
Das Eine will ich nicht zurück. Das Andere wird nicht mehr lange funktionieren.http://kyf.net/freitag/utb.php?d=27.04.2010-1
Kommentare 3
was heisst "will man nicht reparieren"? man kann meistens net. reparaturen würden den umsatz schmaelern. aber ich muss zugeben: damals in böhmen stand man an den drei tagen, an denen es kirschen gab, gerne an....
Kreativwirtschaft mal anders definiert...:)
du hast recht, es wird viel zu viel weggeworfen, wobei dies für den "reichen" westen gilt, im "armen " süden ist die kreativität der bewohner notgedrungen viel kreativer, insofern ist dies eben auch ein ergebnis unserer konsumgesellschaft...
zur saison verfaulen die kirschen an den umliegenden bäumen, später die äpfel.