Gibt es noch Märchenwälder?
Einer von den Brüdern Grimm kennt sicher den richtigen Märchenwald, dort, wo das Moos noch saftig grün ist, der Boden nicht verbrannt und Pilze so dicht stehen, dass man Mühe hat, eine Latschenlücke zu finden. Man hat genügend Pilz am Fuß, wenn man nicht aufpasst. Eine altmodische Krankheit.
Diese Tage nehmen das Märchen an die Hand, um es in den Wald zu führen. Pure Natur, keiner von den Brüdern hatte eine Allergie.
Ein Ausflug in Grimms Wälder...
Solide behelmt, stramm im Fleisch.
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Der Freitagspilz "Beate Uhse" als Muschepupu-Auswurf.
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Solide behelmt, stramm im Fleisch. Kopie².
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Schleimschläfriger Blattfänger.
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Nach Schönheit darf man nicht gehen. Schöne Frauen sind praktischerweise meist unpraktisch, auch. Aber für eine Mahlzeit, eine letzte, reicht es immer.
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Für Grimms Vernissage ein gutes Stück Naturpilz. Man muss sich nicht verkleiden, jeder Waldschrat oder Rübezahl kann vom Wald erzählen. Verstellen muss man sich nicht, es steht schon der Korb mit den Pilzen im Weg.
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Es war einmal...
Es war einmal ein grünes Moos. Da schossen Geschichten wie Pilze aus der Erde.
Die Menschen waren erschrocken, wie schnell die Natur ihnen den Spiegel vorhalten kann. Sie entschlossen sich, dem Wald den Regen zu nehmen. Brennholz haben sie nun genug. Eine feurige Angelegenheit zwischen den Zehen...
http://kyf.net/freitag/utb.php?d=12.09.2010-1
[*Erlebte Bilder und Pilzmahlzeit vom 11.09.10 im Kyffhäuserwald*]
Kommentare 12
Im Land südlich der Alpen steht es derzeit nach 50 Tagen bei 49 Pilzsammlern, die das selbst Gesuchte und dann Zubereitete nicht wirklich vertragen haben. Ob ihr Exitus nun den Zutaten oder der Kochweise geschuldet ist, diskutiert man dort noch nicht.
Nun noch leckere Pilzgerichte und der Sonntag ist ein Märchen.
Dieses Jahr habe ich auch schon einges gefunden gefunden. Scheint ein gutes Pilzjahr zu sein.
Der solide behelmte Kopie, stramm im Fleisch ist doch eine Marone, oder?
Liebe Pilzgemeinde,
wir leben noch immer. Natürlich essen wir nur jene Pilze, die wir zu 100% richtig erschnuppern und ersehen können...
Mein Opa wohnte in der Schorfheide (über Berlin). Dort war die Pilzlage sandiger.
Und wo sind die Ökosiegel?
Pilze ohne Ökosiegel lasse ich grundsätzlich stehen.
@ed2murrow
Im Land südlich der Alpen steht es derzeit nach 50 Tagen bei 49 Pilzsammlern, die das selbst Gesuchte und dann Zubereitete nicht wirklich vertragen haben. Ob ihr Exitus nun den Zutaten oder der Kochweise geschuldet ist, diskutiert man dort noch nicht.
Mir wurde zugetragen, daß einige (oder gar etliche) der Todesopfer nicht den Pilzen selber, sondern dem Gelände zum Opfer gefallen seien. Für Deutsche, die nie weiter als bis Jesolo nach Italien vorgedrungen sind, mag das überraschend sein, als ehemaliger Bewohner des wildromantischen Cilento wundert mich das nicht. Wenn du dort nicht höllisch aufpaßt gehst du schnell mal über den Jordan, pardon: Alento.
Eine Frage noch: Hat die Jagdsaison in Italien eigentlich schon begonnen? Die Bilanz auf diesem Gebiet der Waldstörung soll ja noch opferreicher sein, ich mein jetzt nicht die armen Haserl und Reherl, sondern die Jäger, die sich gegenseitig oder gar selber totschießen.
Nicht, daß mich das jetzt umtriebe, ein toter Jäger (nicht Förster, notabene) ist ein Jäger weniger und das kann menschlich kein Schade sein. In Deutschland kriegt jeder Idiot seinen Jagdschein, wenn der Beutel groß genug ist, in Italien schafft den anscheinend auch jeder Vollidiot.
Ciao
Wolfram
Lieber Gustlik,
vielen Dank für diese schönen Bilder (geschrieben wie gemalt),
war gleich versucht eigene Pilzbilder herzustellen,
sind aber zu tief vergraben,
so bleibt's beim Kommentarlob!
Magisch behütete Gesellen, die da oben! Bitte niemals Hexenringe betreten.
@ Wolfram Heinrich
Jetzt haben's mich. Jawollja, es stimmt, einige sind gestürzt und haben sich den Hals gebrochen. Aber ich wollt's net schreiben, denn dass die Italiener ihre Pilze (außer dden Trüfflen, das Thema hatten wir hier schon) nicht kennen würden, wär' noch verzeihlich. Aber dass Sie ihr Land nicht kennen, das zu 35% aus Bergen, zu 41% aus Hügeln und nur zum Rest aus Ebenen besteht, wollt' ich ihnen net antun.
Statt am dritten Sonntag im September wurde dieses Jahr die Jagd"saison" schon am 1. September eröffnet, per Dekret (fragen Sie mich jetzt nicht warum, das würde zu weit führen). Den ersten Toten gab's am 2.9.: Ein Jäger ist in eine Schlucht gestürzt. Das ist Tatsache!
@ed2murrow
"Jetzt haben's mich. Jawollja, es stimmt, einige sind gestürzt und haben sich den Hals gebrochen."
Von diesen Gefahren bleibt natürlich der Berliner, der durch Brandenburgische Wälder stapft, verschont. Ein Ameisenhügel ist da schon ein Monte Formica.
Aber ich wollt's net schreiben, denn dass die Italiener ihre Pilze (außer dden Trüfflen, das Thema hatten wir hier schon) nicht kennen würden, wär' noch verzeihlich. Aber dass Sie ihr Land nicht kennen, das zu 35% aus Bergen, zu 41% aus Hügeln und nur zum Rest aus Ebenen besteht, wollt' ich ihnen net antun.
Ich vermute jetzt mal, daß die Abgestürzten keine Einheimischen waren, sondern eher aus den näheren oder ferneren Städten kamen. Obwohl - sowohl in Italien als auch in Deutschland ist der Optimismus der Leute oftmals bestürzend groß: "Ah geh, wird scho nix passiern."
Statt am dritten Sonntag im September wurde dieses Jahr die Jagd"saison" schon am 1. September eröffnet, per Dekret (fragen Sie mich jetzt nicht warum, das würde zu weit führen). Den ersten Toten gab's am 2.9.: Ein Jäger ist in eine Schlucht gestürzt. Das ist Tatsache!
Die Pilz- und Jagdsaisonen sind anscheinend opferreicher als der italienische Kriegseinsatz in Afghanistan (und zuvor im Irak). Was ist schon ein Taliban gegen ein Schwammerl!
Ciao
Wolfram
Geile Bilder.
Leider gibt es hier keinen Duftbutton im Blog.
... vielleicht dann im Web 3.1 ...