Schiller in Weimar. Goethe war schon fort.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion


Edgar Froese von Tangerine Dream und Jane Michel Jarre sind die analogen Opas, Christopher von Deylen würde als digitaler Nachwuchs gelten. Dass Schiller nun gerade auch zu Weimar passt, ist ein binärer Zufall in der Weimarhalle am sonntäglichen Abend.

Da war wieder mal richtige Vorfreude. Die Reizüberflutung lässt es trotz aller Dammbrüche zu, dass man einem Konzertbesuch noch entgegenfiebern kann.

Zurück zum Element, zum Pur, zum stillen Licht, zum leiseren Klang aus allen Winkeln des Raumes. Wenn ich Elektronische Musik erklären müsste, dann würde sie so klingen.

http://kyf.net/freitag/img/schiller.jpg

Wenn Schiller zu Goethes Zeiten solche Musik gemacht hätte, wäre Goethe vielleicht ein berühmter Maler geworden. Alles eine Frage der Inspiration, wenn im Kopf der Frühling ausbricht und die Mechanik der Hände den Anspruch erhebt, wirklich mitgestalten zu dürfen. Die Augen wollen ja auch noch.

Schon zum Einlass gibt es Einlassmusik. Entworfen, um auch verkauft zu werden. Kultur ist nicht billig. Anspruch gehört dazu. Ich nehme mir die Zeit.

An jenem Abend zieht der Klang durch die Raumwelt. Schiller hat einen Partner für die Tasten, 2 weitere sitzen hinter elektronischen Schlagzeugen und treiben den Puls durch das Licht und den Nebel. Die Zuhörer sind gut bestuhlt, es ist gewollt, auf dem Musiklift sitzen zu bleiben.

Jeder hat die Freiheit, mit den Farben des Abends seine eigene Klangwelt zu schaffen. So hat er sich das gedacht, der Schiller in Weimar.

Zeit, immer mal im Heimathafen das Schiff zu verlassen...








http://kyf.net/freitag/utb.php?d=07.02.2011-1
Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Gustlik

aufgedacht und nachgeschrieben

Gustlik

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden