Die große Medienschule der Nazion.

didakt. reduktion. es gibt den generalverdacht gegen die medien, dass sie die öffentliche meinung manipulieren. was ist dran an diesem schwerwiegenden vorwurf?

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allerdings, es gibt eine laufende kampagne der medien, das publikum zur gebotenen mündigkeit zu erziehen. ohne medienkritische leser, hörer, zuschauer hinge die demokratie in der luft. die 4. gewalt nimmt ihren job ganz ernst.

durch technisierung und verwissenschaftlichung aller lebensbereiche, zudem durch die globalisierung sind die zu vermittelnden verhältnisse und entscheidungen stets diffiziler geworden. nur der kritische mediennutzer blickt da noch durch.

zum zweck der stärkung der position der leser, hörer, zuschauer hat die medienbranche eine kampagne gestartet, die als große medienschule bereits für helle aufregung sorgt, selbst für böse verdächtigungen, siehe oben.

dass die angeblich unverschämte hetze gegen die gewerkschaft der lokführer, um ein naheliegendes beispiel aufzugreifen, in wahrheit eine eher leichte prüfung für die medienschüler darstellt, ist schon daraus ersichtlich, dass gleich nach den groben persönlichen anwürfen und aufrufen zu anrufen beim gdl-vorsitzenden erstens wie so oft nach aufgaben anschließend die lösung angeboten wurde, etwa im blatt der wirtschaftsnachrichten; alle verfehlungen wurden kritisch beschrieben und bewertet. und zweitens stellte das von der bahn angerufene arbeitsgericht dann auch die rechtmäßigkeit des streiks der lokführer fest.

ähnlich ist die oft kritisierte medienhetze gegen putins russland zu sehen. als lektion der medienschule. nur ist diese lektion schon etwas für fortgeschrittene. schließlich versteht nicht jede/r russisch, und geostrategie ist auch nicht jedermanns und jederfrau spezialgebiet, wo schon die geographie für allzu viele jene weißen flächen kennt wie auf den frühen erdkundekarten.

alles in allem zeitigt die medienkampagne allmählich doch vorzeigbare früchte. die kritischen leser, hörer, zuschauer sind längst keine ausnahme mehr.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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