aber die evolution hält instinktprogramme bereit, die das tier zwingen, das kostbarste, was es hat, die schnittigen fittiche, als waffe zu missbrauchen.
aggressiv sind die beiden auf dem dach schon, nur fehlt es wohl noch an treffsicherheit. ich nehme an, es handelt sich um zwei jungtauber, die schon mal fürs nächste jahr üben. als künftige zünftige revierhalter steht ihnen eine ernste aufgabe bevor. es sei denn, sie ziehen es vor, ohne revier und nest über den sommer zu kommen. doch dagegen stehen die instinkte.
tauben sind im niederländischen entweder duiven (mit dem diphtong in der ersten silbe, den ungeübte deutsche nur mit mühe aussprechen können) oder aber doven. denn doof ist holländisch taub. und wenn das untaugliche sinnesorgan, das taube gehör, komplettiert wird durch blindheit, haben wir es mit einem äußerst behinderten menschen zu tun.
nichts zu sehen und nichts zu hören ist im milgram-experiment die voraussetzung für die versuchsperson, die unausweichlich dazu führte, dass die vp bis zum äußersten ging, d.h. das opfer bis zum tod quälte.
nun entspricht die hier nur angedeutete versuchsanordnung exakt der situation des oberbefehlshabers im krieg. auch er ist taub/doof und blind für das geschehen an der front. auch er muss bis zum äußersten gehen mit seinen befehlen. wo nicht, tritt ein erfolgreicher nachfolger an seine stelle.
nachdem die us-administration im vietnamkrieg erfahren hat, welche unerwünschten folgen die relativ freie berichterstattung bei der bevölkerung zuhause hatte, war die konsequenz nicht etwa, die folgenden kriege auszusetzen, nein, nein, die kriegsberichterstattung, embedded, wurde entschärft bzw. ausgeschaltet. das ist gegenwärtig vor allem im krieg gegen den yemen zu beobachten.
der friedensnobelpreisträger obama tut nichts, um die saudis vom morden zurückzuhalten, er tut im gegenteil alles, um das morden effizient weitergehen zu lassen. mit anderen worten, such mal in der tagesschau oder dem 4 letter-paper nach aktuellen informationen zum yemenkrieg!
die weltbevölkerung soll blind und taub sein und bleiben. die staatlichen und gesellschaftlichen hierarchischen strukturen sind wie die versuchsanordnung im milgram-experiment so beschaffen, dass es funktioniert.
und alle warten auf das kind, das ruft: der kaiser ist ja, nein, nicht nackt, der ist doof und blind! mausfeld spricht von den psychopathen in den höheren etagen in wirtschaft und politik. ich zeige auf die machtkranken.
Kommentare 5
...."die staatlichen und gesellschaftlichen hierarchischen strukturen sind ....... so beschaffen, dass es funktioniert."
....und: "WEHE dem, DER......!!!"
mausfeld spricht von den psychopathen in den höheren etagen in wirtschaft und politik. ich zeige auf die machtkranken.
Wo spricht der denn von Psychopathen?
in seinem ursprünglichen vortrag in kiel. den hab ich mir zweimal angehört/angesehen im netz.
Erst einmal ein ganz allgemeines Dankeschön dafür, daß Du uns immer wieder den tierischen Spiegel vorhältst (in Deinem Rabentagebuch habe ich auch gerne gelesen). Ich denke, daß die Tierbeobachtung der leichteste Zugang zur grundlegenden Selbsterkenntnis ist, wir müssen uns als Menschentiere verstehen, was wir als Kulturwesen sind, baut darauf auf.
Ein paar Worte zu den (menschlichen) Tauben und Blinden. Hier ist ja Sehen und Hören im übertragenen Sinn gemeint. Das Im-Bewußtsein-Sein der Realität. Die reine Wahrnehmungsfähigkeit ist angeboren, aber selbst da müssen wir lernen, auch sie ist von Verstandesleistungen abhängig. Unter normalen Sozialisationsbedingungen geht das allerdings automatisch. Das Bewußtwerden von (sozialer) Realität ist kompliziert und man kann sich vor Täuschung nie sicher sein. Wir müssen sehr viel mehr als das sinnliche das soziale Sehen (ich subsumiere das Hören darunter) lernen und die Kultur spielt dabei eine dominante Rolle. Und wir müssen Reflektieren lernen, um uns vergewissern zu können, daß wir nicht Falsches lernen bzw gelernt haben. So gibt es drei Arten der Blindheit, das überhaupt nicht in den Aufmerksamkeitsbereich kommen, eine absolute Unsichtbarkeit, zweitens das interessenbedingte Ausblenden (eher unbewußt) oder Verstecken (bewußt) von dem, was nicht gesehen werden soll, und drittens das falsche Inbezugsetzen des Gesehenen, das Unvermögen, den Sinn des Gesehenen zu erfassen, darin das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden zu können.
Damit kann man einen genaueren Blick auf die Kriegsherren werfen. Zweifelsohne gibt es neben den Karrieristen, deren Blindheit in der Eigennutzenperspektive besteht, die am Krieg verdienen und denen sonst alles egal ist, die wissen, was der Krieg für die meisten bedeutet, die das aber nicht kümmert, neben diesen bewußten Egoisten gibt es die Patrioten, die, im Freund-Feind-Denken befangen, für ihr Volk oder ihre Nation glauben, handeln zu müssen, die nur den relativen Vorteil der eigenen Gruppe im Blick haben, die neben der Blindheit für das Leid des Gegners, der entmenschlicht wurde, aber auch blind, ohne Voraussicht für die verheerenden Folgen unter den eigenen Leute selbst im Falle eines totalen Siegs sind, und schließlich gilt, nicht für die Kriegsherren, aber für die Masse des Volkes der generelle Mangel an Antizipationsfähigkeit von Handlungsfolgen. Diese drei Formen der Blindheit, des Mangels an universalistischem Denken verweisen darauf, wo und was wir sehen lernen müssen.
danke, lieber wolfgang, dass du mein wortspiel mit den tauben durchleuchtet hast bis in alle nuancen.
danke auch für die erinnerung an den raben. der hat mir gezeigt, was für sinnvolle instinktprogramme er bei sich hatte. darüber aber auch ein lernprogramm.
grundsätzlich ähnlich wie bei uns menschen. schauspielern und richtig lügen kann der rabe aber nicht.
raben brauchen keine schulen. menschenkinder auch nicht. schon gar nicht, wenn mausfeld sie als indoktrinationsanstalten entlarvt. nur die fehler des systems geben den spielraum für mehr her.
blind- und taubheit sind freilich auch ein schutzpanzer vor der wirklichkeit, die nicht für jede/n erträglich ist. habe zumindest diese ausrede schon mal gehört...