die unwörter des jahres.

politmaulschau. im januar veröffentlicht die jury ihr ergebnis. das unwort des vergangenen jahres. und das ist jedesmal ein angemessener rückschlag gegen die erfinder und nutzer.

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bin gespannt, welches der drei unwörter das rennen macht oder wenigstens auf einem der vorderen plätze landet. alle drei stehen in unmittelbarem zusammenhang mit der krise, die europa schüttelt.

zuerst die russische aggression. das ist ein unwort, wie es im buche steht. es gibt etwas vor oder unterstellt, was sich in wirklichkeit ganz anders verhält, womöglich sich als das exakte gegenteil herausstellt, wenn jemand genau hinschaut.

die usa sind dafür bekannt, in der ganzen welt für unruhe und aufruhr zu sorgen. die reihe der beispiele ist nicht endlos, aber sehr lang. wie ein sehr langer güterzug, der an einem vorüberfährt. vietnam usw. die fakten sind bekannt.

die usa mischen sich überall ein, wo es eben geht. und mit viel bestechungsgeld und waffen geht es fast überall. so auch in der ukraine. der beitritt zum sogenannten westlichen verteidigungsbündnis ist seit jahren ganz offiziell geplant.

russland hatte lange jahre mit inneren problemen zu tun. es war nicht angetan vom beständigen vorrücken der nato im osten europas. aber es war machtlos und musste zuschauen. nun ging es an die ehemaligen sowjetrepubliken weißrussland und ukraine. letztere erwies sich als instabiler. nach einigen vergeblichen anläufen klappte der umsturz im vergangenen jahr. die usa erkannten die putsch-regierung ohne eine sekunde zu zögern an. sie hatten in washington schon lange darauf hingearbeitet und gewartet. endlich ein durchbruch. die putschleute wurden sofort nach washington eingeladen.

dieselbe hast zeigten die usa nach dem abschuss des malaysischen passagierflugzeugs über der ost-ukraine. es war noch so gut wie nichts über die ursache des unglücks bekannt, als die usa schon die russen und die prorussischen aufständischen beschuldigten, das flugzeug abgeschossen zu haben.

das verhalten in diesen beiden situationen verrät das interesse der us-administration, verrät ihre aggressiven machenschaften. diese aggression ins genaue gegenteil zu verkehren, nämlich in die russische aggression, ist das bubenstück der propaganda und des politischen drucks.

nicht anders verhält es sich mit dem zweiten unwort, den sanktionen gegen russland. auch sie sind ein aggressiver akt, werden aber dargestellt als antwort auf die russische aggression. die verbrecher maßen sich das recht an, das opfer zu bestrafen. die sanktionen sind genauso verlogen wie der angebliche grund.

diese nennung und erklärung der beiden unwörter gibt den propagandisten der aggression einen vorwand für das dritte unwort, putinversteher. den politkriminellen kontext zu durchschauen ist nicht erlaubt, sagt der wetstpakt oder das westpack. wer es dennoch wagt, die vorgänge im licht der tatsachen zu sehen, ist eben selbst schuld, wenn er oder sie als putinversteher, will sagen, als tatsachenverdreher verunglimpft wird. damit erweist sich auch dieses unwort als versuch, die wirklichkeit zugunsten gewisser meinungsmacher zu verdrehen.

bin gespannt, wie die drei hier genannten unwörter in der beurteilung der jury abschneiden.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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