der französische enzyklopädist par excellence, denis diderot, der unter anderem herausgeber und autor der Encyclopédie war, schrieb in dem artikel zum stichwort Encyclopédie z.b., was er über "gute Staatsbürger" dachte:
"Es gibt engstirnige Köpfe und bösartige Seelen, die dem Schicksal der Menschheit gegenüber gleichgültig sind & die sich derart auf ihren eigenen kleinen Kreis beschränken, daß sie nichts außer ihrem eigenen Interesse sehen. Diese Leute verlangen, daß man sie "gute Staatsbürger" nenne, & ich bin damit einverstanden, wenn sie mir gestatten, sie "schlechte Menschen" zu nennen."
im selben artikel stellt diderot der negativen figur eine positive gegenüber: seinen wunschkandidaten für die mitarbeit an der Encyclopédie:
"Was den Menschen, den ich mir zum Autor wünschen könnte, betrifft, so soll er standhaft, gebildet, rechtschaffen und wahrheitsliebend sein, gewissermaßen keinem Land, keiner Sekte, keinem Stand angehören, über die Vorgänge zu der Zeit, in der er lebt, so berichten, als wäre er von ihr tausend Jahre entfernt, und über die Vorgänge an dem Ort, an dem er wohnt, als wäre er von ihm zweitausend Meilen entfernt."
als objekte der betrachtung aus diderot'scher distanz eignen sich in der gegenwart entsprechende gesellschaftsfiguren wie etwa "gute politiker", "gute manager" oder "gute lobbyisten".
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