nach den nachrichten.

was so selbstverständlich wie das amen in der kirche auf den wetterbericht, den höhepunkt der nachrichten, folgt, ist als extra-service zu verstehen im autoland brd.

mensch kann die freundlichkeit der rundfunkleutchen aber auch als eingeständnis und beweis des staatsversagens in der verkehrspolitik auffassen.

wurden anfangs lediglich die staus ab einer bestimmten länge aufgezählt, erfährt der betroffene autofahrer neuerdings auch gleich, wieviel zeitverlust so ein stau bedeutet.

die erweiterte info ist für viele gewiss nützlich, kann aber auch aus anderer perspektive als hohn verstanden werden. nach dem motto: wer den schaden hat, braucht für den spott nicht zu sorgen. die stunde im stau ist klau an arbeits- und lebenszeit. da kommt auf manchen strecken erkleckliches zusammen.

der stillstand der räder garantiert nicht einmal ein mehr an sicherheit. bestimmte verkehrsteilnehmer, mit vorliebe übermüdete lkw-fahrer, weigern sich, das stau-ende wahrzunehmen, oder kriegen den fuß nicht beizeiten vom gaspedal.

wissenschaft und technik sollen das stauproblem lösen. die ersten probestrecken sind schon eingerichtet. was die (verkehrs)politik nicht ahnen konnte, als sie dieses stück alltag, die automobilität, aus den usa importierte, soll via elektronische steuerung wettgemacht werden.

wahrscheinlich kamen die leitenden verkehrspolitiker alle aus dem emsland oder ähnlich leeren landstrichen, dass ihnen gar nicht bewusst war, wieviel einwohner mehr hier in mitteleuropa siedeln als in den meisten us-staaten. der amerikanische fordschritt musste einzug halten.

die nazis hatten das projekt im krieg untergehen lassen, aber die nachkriegsgeneration nahm den faden mit erfolg auf: jedem bundesbürger sein auto und entsprechende kilometer autobahnen.

was ist denn schon dabei? was den binnenschippern die wasserstandsmeldungen, sind dem blechmobilen die staumeldungen. bei eisgang oder wassermangel im fluss müssen die schiffe auch warten.