Nachtrag

the Olympic Games. die schlacht ist geschlagen. london kehrt zurück in den normalen unfrieden der weltstadt.

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am eröffnungstag der kämpfe, die spiele genannt werden, erinnerte ich (im blog) an die kriegerische vorgeschichte und essenz des sportspektakels. vergaß dabei aber eine entwicklung der jüngsten jahrzehnte, die sich nicht von ungefähr perfekt anschließt an die hehren anfänge olympias.

im gegensatz zu althellas ist in der welt der gegenwart die spezialisierung in fast allen bereichen weit fortgeschritten. das gilt auch für die vielen neuen disziplinen im sport. spitzenleistungen sind nurmehr möglich durch hohen trainingsaufwand. mit einer übung nach feierabend vor der eigenen haustür ist es nicht getan. das gesamte umfeld muss stimmen, von der sportmedizinischen beratung über die richtige ernährung bis hin zu abgestimmten trainingseinheiten und wettbewerbsterminen. das alles ist unvereinbar mit dem normalen arbeitsalltag. die lösung des problems heißt weltweit: staatliche förderung für die nazionale imagepflege. spitzensportler sind hierzulande zum größten teil mitglieder in einer sportfördergruppe der bundeswehr.

wie angedeutet ist das rezept weltweit das gleiche, ob in den usa, in china, russland oder sonstwo. der nazionalstaat leistet sich im wettbewerb mit den anderen nazionen eine spezielle truppe, deren aufgabe es ist, im vergleich mit der konkurrenz so gute ergebnisse zu erzielen, dass der rang der eigenen nazion im innern patriotische gefühle züchtet und nach außen hin respektable höhen erreicht. jetzt fehlt nur noch die maximale reduzierung der regulären streitkräfte und die austragung aller zwischenstaatlichen konflikte teils vor dem gerichtshof in den haag teils in den ritualisierten kämpfen der sportsoldaten im rahmen der olympischen und vergleichbarer wettbewerbe.

The Olympic Games

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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