siebengestirn.

plejaden. die inuit hatten, bevor die europäer sie heimsuchten, keine schrift. aber eine lange mündliche überlieferung. eine kleine erzählung geht über die entstehung der plejaden.

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das siebengestirn.

eines abends erschien plötzlich ein bär in der siedlung. die menschen entdeckten ihn und kamen nach draußen, um den bär zu jagen. die männer spannten die hunde an und verfolgten das tier.

ein junge, den sie bei sich hatten, rief: ich hab meinen (rentier)handschuh verloren.

der mann, auf dessen schlitten er mitfuhr, sagte: dann sieh zu und such danach. du brauchst nicht bange zu sein. heute haben wir eine mondhelle nacht.

der junge ließ sich vom schlitten fallen. doch als er das tat,lösten die schlitten sich vom boden und erhoben sich mit hunden und allem in die luft.

wo fahren wir denn jetzt hin?fragte der mann verwundert.

ja, wo fahren wir hin? fragte ein anderer.

wir gleiten geradewegs zum himmel auf, sagten wieder andere.

und die hundeschlitten stiegen höher und höher hinauf, bis sie schließlich das himmelszelt erreichten, wo sie zum siebengestirn wurden.

die kleine geschichte habe ich aus dem holländischen übersetzt nach einer übersetzung aus der sprache der inuit.

aus: h.c. ten berge, de raaf in de walvis, mythen en fabels van de eskimo, a'dam 1976

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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