"But first, be a woman, ooh ooh..."

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Nun will ich mich auch noch kurz zur Frauenquote ganz allgemein äussern.

Ich bin erst kürzlich der Piratenpartei beigetreten und werde vielleicht nicht jedem Piraten aus dem Herzen sprechen. Aber ich habe ja nicht die Fähigkeit eine eigene Meinung zu vertreten verloren, nur weil ich mich basisdemokratisch beteiligen möchte. Demokratie benötigt unterschiedliche Meinungen!

Natürlich ist in der heutigen Zeit die Forderung nach einer Frauenquote legitim. In vielen Bereichen würde ich der Forderung vehement zustimmen, obwohl ich mir nicht einmal sicher bin, ob mehr Frauen an der Macht automatisch eine Veränderung bedeuten würde. Aktuell fühle ich mich ja auch nicht wirklich von einer Frau regiert. Und als schwuler Mann merke ich auch nicht, dass wir im Ausland von einem homosexuellen Aussenminister vertreten werden. Der sogar Vize-Kanlzer war, bis er sich endgültig zu dumm angestellt hat. Seine Homosexualität merkt man erst, wenn man sich wundert, dass ausgerechnet die konservativen Medien diesen FDP-Mann hingerechtet haben. Hätte man Herrn Niebel auch von konservativer Seite so attackiert? Aber ich schweife ab. Es geht ja um Frauen. Und ich will mir nicht vorwerfen lassen, dass ich die Quote im Beitrag nicht erfüllen würde.

Was ich sagen will: Natürlich braucht es leider noch hier und da Quoten. Gerade in rückständigen Parteien, Organisationen und Konzernen. Schön wäre es, wenn dadurch das Machtgefüge sich auch wirklich ändern würde. Hin zu mehr Menschlichkeit. Ob das eine Quote wirklich kann, dass wird uns vermutlich die Zukunft zeigen. Momentan sehe ich eher, wie es die Frauen verändert, die sich - Quote hin oder her - an die Spitze gekämpft haben.

Aber als Befürworter der Frauenquote bleibe ich realistisch und fordere sie nur dann, wenn sie wirklich nötig ist. Nur weil ein großer Aktienkonzern die Frauenquote erfüllen sollte, kann man nicht jedem kleinen Handwerksbetrieb eine Frauenquote aufbrummen. Es kann ja nicht sein, dass es für kleine Organisationen zur Arbeit wird, die Frauen dafür erst zu suchen! Die müssen schon freiwillig kommen, dann der Frauenquote nichts im Weg. Oder sollen kleine Vereine jetzt Frauen entführen, um eine politisch korrekte Quote erfüllen zu können?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Harm

queer dissenting artist - twittert unter @HarmNeitzel

Harm

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