Die Piraten und die Euro-Rettung

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Die Medien snd ratlos. Eine neue Partei, die nichts zu den alten Themen sagen kann oder möchte!? Wie kann das sein? Das grenzt ja an Ketzerei, wenn man den Problemen unserer Zeit eine andere Wertigkeit verleiht. Wie kann jemand z.B. die Themen Transparenz, Zensur und Bildung über die Banken- ... oh Verzeihung ... Euro-Rettung stellen? Millionen von kleinen Bürgern droht die Armut! ... Oh! ... Mein Fehler. Ich wollte natürlich sagen: Wenigen Milliardären droht ein kleines Minus. Den meisten sogar ein Plus. Und an diesen Erfolg wollen sich diese verdammten Drei-Käse-Hochs von den Piraten nicht beteiligen? Es geht immerhin um eine Revolution: Wohlstand für NOCH WENIGER! Spätrömische Dekadenz nur für die Eliten!

Nun also meine Gegenfrage: Will wirklich jemand ernsthaft eine ehrliche Meinung von den Piraten zur aktuellen, globalen Finanzdiktatur wissen? Falls die Antwort JA sein sollte, möchte ich zuerst einmal zu bedenken geben, dass eine Regierungsbeteiligung der Piraten vermutlich noch ein paar Jahre dauern dürfte. Die Gründe dafür liegen natürlich bei den "etablierten" Parteien, die ja immer ein sehr eingeschworener Verein darstellen. Dafür liefern uns die "Etablierten" genügend Beispiele. Selbst das jüngste Mitglied - die Grünen - zeigen ein deutlich elitäres und erschreckend falsches Politikverständnis, seitdem sie im "Club der Etablierten" aufgenommen wurden. Da grenzt man sich gerne von den Linken ab, obwohl man mit den Linken die eigenen Forderungen durchsetzen könnte. Warum? Der "etablierten" Spielregeln wegen.

Wäre nicht die angemessenere Frage an die Piraten: Wie seht Ihr die Zeit nach dem Zusammenbruchs dieses Systems? Welche Forderungen habt Ihr an unser zukünftiges Wirtschaftssystem? Wie sollte dieses System aussehen? Was dürfte es keinesfalls beinhalten?

Fragen und Antworten zum Thema "Euro-Rettung" halte ich für Zeitverschwendung. Diese Krise dürfen die ALTEN vier Parteien - die "Etablierten" - gerne alleine ausbaden. Die Piraten sollten sich eher mit Forderungen, Visionen und Motivation auf die Zeit innerhalb der Übergangsregierung vorbereiten. Lange wird dieser kränkelnde Patient uns hoffentlich nicht mehr quälen!

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Harm

queer dissenting artist - twittert unter @HarmNeitzel

Harm

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