Ein kuenstliches Rattengehirn:
Die Anpreisungen des neuen Prozessors klingen wie die uebliche Medien-Hype der Coempi-Branche. Geschenkt, was gibts sonst noch?
Stop. Diesmal nicht so schnell wegklicken. Dieses Mal geht's tatsaechlich um eine neue, moeglicherweise hoch gefaehrliche IT-Entwicklung.
Die Funktionen der rechte Gehirnhaelfte, wo Intuition, Kreativitaet und Emotionen entstehen, wurden im sogenannten "True North" Prozessor technisch nachgebildet.
Um nicht sofort missverstanden zu werden: es geht um den Prototyp einer neue Hardware, die gleichzeitig ein Computerprogramm ist. Beides kann so beeinflusst wird, dass der Prozessor wie ein Gehirn funktioniert oder als Simulation der gesamten Biosphaere des Planeten, usw.
Noch in diesem Jahr sollen die ersten, verblueffenden Anwendungen dieses Prozessors fuer Smartphones und iPads auftauchen, heisst es.
Realitaet oder nur clevere PR?
Finanziert durch das US-Militaer, hat IBM an einem neuen, analogen Prozessor gearbeitet, 8 Jahre lang.
Fuer Hardware Entwicklung ist das eine Ewigkeit.
Mitte 2011 wurde die erste Generation oeffentlich praesentiert, 2014 wurde die zweite Generation des "True North" Prozessor vorgestellt, die 4000 mal soviel Information aufnimmt und verarbeitet wie das Vorgaenger Modell.
Es gibt parallel-Entwicklungen dieser Technik, u.a. das "Blue Brain Projekt , die meist auch von Militaer gesponsert wurde, die aber noch keinen Prozessor vorweisen koennen. Eine gute Uebersicht einschliesslich technischer Details findet man hier.
Seit eineinhalb Jahren werden Anwendungen fuer den neuen Prozessor ausprobiert. Natuerlich wird oeffentlich nur ueber die "harmlosen" Innovationen berichtet: Verbesserung der Smartphones, ein "boot camp": kuenstliche Intelligenz, Bilderkennung fuer Sicherheitsfirmen, bessere Verkehrs-Lenkung, Umweltschutz usw.
Alle hoch-komplexen Systeme, die man bisher nicht vollstaendig erfassen konnte, der neue Prozessor kann sie "durchleuchten" und kreativ "steuern".
Die militaerische Einsatz von True North wird selbstverstaendlich fast nirgendwo thematisiert.
Kurzes Eintauchen in technische Details.
Alle gegenwaertigen Computer arbeiten bekanntlich binaer (0/1 Daten) und linear d.h. alle Daten werden nacheinander aus einen Datenspeicher geholt und durch ein Programm Schritt fuer Schritt an den Prozessor weitergeleitet. (die sogenannte "von Neuman Architektur" von 1940)
Der neue Prozessor arbeitet mit einer neuen Architektur, nicht linear, sondern analog.
Grosse Datenmengen kommen gleichzeitig in den Prozessor, der mit seinem integrierten "neuronalen Netz" die Daten untersucht. Durch das Erkennung von "Mustern" in den Daten werden "spikes" abgeleitet, die die weitere Analyse steuern. Gegenwaertig kann der Prozessor mit seinen 4,096 cores (blocks) mit jeweils 256 Verbindungen ca. 1 Mio "Programmbefehle" ("Neuronen") gleichzeitig ausfuehren. Dabei werden, wie im menschlichen Gehirn, nicht alle Neuronen aktiviert, sondern nur die durch "spikes" identifizierten, tatsaechlich "gebrauchten", notwendigen "Neuronen". Auf diese Weise wird der Prozessor schneller, entwickelt weniger Waerme und verbraucht weniger Energie.
Als Vergleich: viele heutige Laptops haben statt 4000 cores oft nur dual-core Prozessoren, die zudem permanent aktiviert sind und permanente Kuhlung brauchen.
Das menschliche Gehirn ist allerdings immer noch viel effizienter. Doch mit nur 48 "True North" Prozessoren wurden bereits alle Funktionen eines Ratten-Gehirns nachgebildet.
Die Nachbildung eines Menschen-Gehirns ist also "nur noch" ein quantiatives, kein qualitatives Problem mehr. Irgendwann zwischen 2018 und 2023 soll es soweit sein.
(Dieser Link zeigt eine Vielzahl von (technischen) Einzelheiten und Vergleichen.)
Die inhaltliche Debatte, was das bedeuten koennte, moechte ich hier nicht aufnehmen und auch auf weitere technische Details verzichten.
Wichtiger scheinen mir die absehbaren Anwendungen dieser neuen Hardware, die dessen parallele Auswertung komplexer der Datensaetze nutzen. Die gehirnaehnlichen schnellen neuronalen Netz-Prozessoren kann man eben durch "anregende Daten" wie ein Kind "stimulieren", sodass sie kreative, intuitive und so emotionale Potentiale entwickeln. Natuerlich koennen die Prozessoren ganz andere Anwendungen "erlernen" und dann selbstaendig einsetzen. Einige Beispiele.
Mobile Geraete.
Die gegenwaertig "Promotion" des Prozessors durch IBM zielt vor allem auf den umkaempften, profitablen Einsatz in mobilen Geraeten. Durch "deep learning" wird demnaechst das laestige rumtippen entfallen. Das eingebaute "Gehirn", weiss im voraus, was der user, die userin sucht, lesen oder schreiben will. Alles passiert automatisch.
Wie soll ich auf einen Tweet reagieren, mit Humor oder Wut? Das entscheidet zukuenftig "True North", schreibt auch gleich und verschickt. Es evtl. noch eine Notbremse.
Anwendung in Robots
Klar, dass die US Armeee daran interessiert ist, ihre Robot-Soldaten mit dem bereits vorhanden "Ratten-Gehirn" auszustatten, damit die von sich aus den Feind aufspueren, verfolgen, erschlagen. Oder Drohnen zu haben, die sich ihre Ziele selbst aussuchen usw. Wurde ja auch viel Geld ausgegeben.
Aber die "Betreiber von Altenheimen sind schon gespannt. "Pflege-Roboter" koennten mit dem neuen Prozessor im Kopf viel freundlicher, einfuehlsamer und effektiver ihre KlientInnen betreuen.
Cognitive Computing....
.... meint Computerprogramme, die grosse, wenig struktierte Datenmengen auswerten. Ein grosser Markt fuer die Analyse von "Big Data". Aber auch Schach- oder Uebersetzungsproramme brauchen "cognitive computing." Dafuer werden bis heute Supercompter benutzt, (u.a. IBM Watson), die aber sehr viel Energie erfordern und Waerme entwickeln.
Diese Computer arbeiten an ihren Problemen schrittweise und linear, rechnen parallel mit sehr viele herkoemmlich Prozessoren . Ein hoher Aufwand.
Der neue Prozessor arbeitet mit Mustererkennung und steuernden "spikes". Das erhoeht die Geschwindigkeit (gegenueber den herkoemmlichen Rechnern) und verringert gleichzeitig Stromverbrauch und Waermeentwicklung. Die Verwalter von Big Data weltweit sind elektrisiert. (welch altertuemliche Metapher...)
Wetter und Geo-engineering
Ein Computer mit "True North"-Prozessoren kann die weltweiten Wetterdaten gleichzeitig aufnehmen, die wichtigen "Muster" ("weather pattern") von den unwichtigen selbst unterscheiden und so eine bessere, kontinuierliche Wetterprognose erstellen. Das mag noch ziemlich "normal" erscheinen.
Die Anwendung beim Geo-engeneering ist schon dramatischer. Ein Beispiel.
Seit einiger Zeit wird als Massnahme gegen den Klimawandel vorgeschlagen, die Ozeane zu duengen, um das Wachstum von Wasserpflanzen zu foerdern, die CO2 aus der Atmosphaere aufnehmen. Diese Verfahren sind sehr umstritten, weil man die Nebenwirkungen bisher nicht abschaetzen kann. Mit den neuen Prozessoren kann aber die gesamte (!) Biosphaere kontinuierlich ueberwacht werden. Auch die geringste Abweichung wird der Computer von allein erkennen und in "real time" Gegenmassnahmen einleiten.
Handel mit Derivaten
Das gegenwaertige Finanzsystem mit Millionen von "Wetten" (Derivate) auf das Sinken oder Steigen von Boersen-Kursen benutzt sehr grossen Rechner fuer den "Hochfrequenzhandel". Dennoch kommt es immer wieder zu "Abstuerzen", weil die Datenmengen nicht schnell genug verarbeitet werden koennen, sodass urploetzliche "falsche" Derivate hochfrequent gehandelt werden. Die neuen Prozessoren werden dieses Problem loesen, indem sie diese hoch-komplexe Situationen praeziser als bewerten koennen. Dieser scheinbar geringe "Kompetenz"-Vorteil wird wohl ausreichen, Derivate-Wetten fast immer zu gewinnen. Wegen der riesige Geldmenge, die die Derivate "bewegen", wird dann wohl das gesamte Finanzsystem abstuerzen.
Nuklearer Konflikte
Obwohl grosse Mengen nuklearer Waffen existieren, wurden Sie nach 1946 nicht mehr eingesetzt. Die Begrenzung eines nuklearen Konflikts schien unmoeglich, weil die weltweiten Reaktionen unvorhersehbar waren. Es gab zu viele Moeglichkeiten, Kombinationen und Kombinationen von Moeglichkeiten, wie die Staaten der Welt reagieren wuerden.
Der True North Prozessor kann diese Komplexitaet mit Simulationen untersuchen und "Erfolgs-Vorausetzungen" definieren, um einen solchen Einsatz zu "steuern".
Persoenliche Nachbemerkung.
Ich habe die Entwicklung des True North Prozessors seit mehreren Jahren verfolgt und habe immer angenommen, dass die Projektziele des IBM-Projektleiters Dharmendra S. Moha ueberzogen waren. Noch im letzten Jahr hatte IBM Probleme, potentielle Anwender fuer den Prozessor zu finden. Darum wurde ein "boot camp" fuer die Elite der amerikanischen Softwareentwickler organisiert. (Der Prozessor braucht eine neue Programmiersprache und hat ein neues Betriebssystem.) Jeder Teilnehmer konnte anschliessend einen Prozessor einschliesslich mother-board mitnehmen.
Ueber die Anwendungen, die ich hier angedeutet habe, wird bisher kaum veroeffentlicht (ausser im Bereich "cognitive computing" und AI). Vermutlich weil allen potentiellen Anwendern die Sache noch etwas unheimlich ist.
Trotzdem wird in aller Stille an den hier beschrieben Projekten gearbeitet, weil sie moeglich sind und Vorteile versprechen.
Die ethische Einschaetzung des True North Prozessors und dessen Anwendungen haengen von den persoenlichen Werten ab.
Man kann diesen Prozessor als neues Werkzeug zur nachhaltigen Rettung der Biossphaere einschaetzen.
Moeglich ist es, die Substitution menschlicher Arbeitskraft zu kritisieren oder die Ausbeutung durch immer "spannendere", teure gadgets.
AI wird moeglich und damit auch der kuenstliche Mensch, der Golem oder Homunculus. Menschheitstraeume (oder -albtraeume) werden wahr.
Die Dominanz der ersten Welt wird weiter verstaerkt.
Es eroffnen sich aber auch viele technische Moeglichkeiten, um die gegenwaertigen Weltprobleme "friedlich" zu loesen.
usw.
Ich persoenlich sehe in der erfolgreichen Entwicklung des True North Prozessors vor allem einen weiteren Schritt zur nicht-intendierten Selbstzerstoerung unserer Art.
Kommentare 110
....und nimmt die gleiche "Ent-Wicklung" wie wir!....und wir nehmen die Besiedlung vom Mars konkret in Angriff, da es ja hier "Wohl" nicht geklappt hat!!!
Ach nun, das ist doch nur eine logische Weiterentwicklung dessen, woran schon lange geforscht wird.
Ziel ist eine intelligente Lebensform. Der Mensch als solches wird aller Voraussicht nach diese Schwelle nicht überschreiten, dazu ist sein Gehirn zu sehr zusammengestoppelt ....
Lieber Mopperkopp,
im Text habe ich geschrieben, dass man solche Probleme selbstverstaendlich mit "Supercomputern" wir den "Watson" oder den "Blue Gene' bearbeitet. Diese Computer sind riesengross, verbrauchen Energie wie ein Kleinstadt, muessen gekuhlt werden und sind dennoch nicht optimal.
Um einen Vergleich zu haben geh einfach mal auf den Link.
(Hab ich im Text erwaehnt). Dort werden die bisherigen technischen Loesungen mit dem neuen Prozessor verglichen.
Da wird nicht mehr "gestoppelt".
Das ist mir schon klar. Nicht ohne Grund konnte ich in kurzer Zeit auf einen nicht unbedingt belanglosen Beitrag von mir aus 2013 und einen externen Beitrag zum menschlichen Gehirn aus 2011 verweisen, das Buch ist übrigens empfehlenswert,
Zusammengestoppelt ist das menschliche Gehirn, da die Natur sozusagen immer nur mit den vorhandenen Bauteilen modifiziert, während bezüglich KI durchaus ein qualitativer Sprung möglich ist.
Meiner Meinung nach ist es der KI, welcher Generation auch immer, vorbehalten, intelligent im wahren Wortsinn zu sein.
Es mag zwar traurig klingen, aber die Menschen sind mit ihren beschränkten Möglicheiten nur "Geburtshelfer". Das ist in der Evolution nichts Neues, wenn man bedenkt, aus wie vielen extrem einfachen biologischen Bauteilen, die ehedem eigenständig durch die Meere flitzten oder sich anderweitig integrierten, sich der Mensch zusammensetzt ...
`ne Menge interessanter Infos für mich, danke. Werde demnächst mal den Nick Bostrom lesen: "Wir müssen handeln, und zwar kollektiv, bevor der "Geist" aus der Flasche gelassen ist - also jetzt!"
Aufgrund der Selbstähnlichkeit der Menschen, seinen Gefühlen, Schmerzen, Leiden, Freude, Liebe usw. haben wir eine gewisse Vorstellung vom anderen. KI ist nichts von alledem. Auch die komplette Simulation des Universums, wie sie bis zur heutigen Struktur gelungen ist, ist nicht das Universum selbst!
Mit anderen Worten, solange eine KI nicht von der formalen Ebene auf die Ebene der Reflexivität steigt und dann von "ihren" Absichten und Vorstellungen sprechen kann, solange liegt die Gefahr weiter bei denen, die bereits heute noch jede Entwicklung zur effektiveren Überwachung, Manipulierung und Tötung von Menschen einsetzen. Dafür wird die neue Entwicklung auf jeden Fall nützlich sein.
Den Schritt einer Entwicklung, wie in der Serie "Person of Interest" halte ich immer noch für eine Spekulation. Andererseits hängt unsere Geistesvorstellung (Bewusstsein) an alten, kulturellen Bildern. Es kommt also darauf an, ob Bewusstsein eine reine Komplexitätsfrage ist (die keine biologische Grundlage braucht) oder ob diese Form der Qualität sich weiter dem menschlichen Zugriff entzieht.
Später vielleicht mehr, mal sehen, wer was und wie kommentiert.
Ach ja, aus vielen extrem einfachen biologischen Bauteilen zusammengesetzt?
Lieber Mopperkopp, hier werde ich einfach mal ruppig und meine, bevor man solche Sätze raushaut, sollte man mal wieder mehr über sich selbst nachdenken und die ungeheure Komplexität des Lebens bewundern lernen.
Die Evolution kann nämlich nicht alle Entwicklungsschritte erklären, auch wenn es aufgrund des wissenschaftlichen "Mainstreams" so erscheinen mag. Das wäre aber jetzt ein anderer Beitrag.
An dem Tag, wenn eine sogenannte KI mir von ihren Träumen erzählt, die in keinem Speicher, in keinem Code hinterlegt ist, dann wäre neuer Gesprächsbedarf gegeben.
Nichts für ungut.
Kein Problem, ich halte mich nun lieber raus, da das eines meiner Fachgebiete ist. Wie dem auch sei, ab einem gewissen Punkt entwickelt jede, auch die künstliche, Intelligenz eine Art "Selbsterhaltungstrieb". Sozusagen der Unterschied zwischen Stein und Einzeller. Ab da wird es spannend ...
Sehr schön und informativ, ihre Nachricht zu IT. Besonders gut hat mir ein Passus zum Absturz des Derivatehandels gefallen. Der Rest ist guter Verweis auf bedenkenswerte Information. Danke, Aussie 42.
Ein wenig blinkt doch auf, dass eine menschliche Fähigkeit, nämlich das eigene Denken und Handeln zum Zwecke der Übersicht und Erkenntnis, die eigenen Gefühle zum Zwecke des Spürens und der Kontaktfähigkeit, durchaus verlangsamen und beschleunigen zu können, nicht so leicht zu simulieren ist.
Beste Grüße
Christoph Leusch
Die Moeglichkeit der Verlangsamen solcher IT-Innovationen sehe ich aehnlich. Darum jetzt die Hinweise und Warnungen, ehe die "Oekonomie" diese Entwicklung blind und gierig vorantreibt. Ich hoffe wie Sie das das noch gelingt. Bin aber eher pessimistisch.
"da das eines meiner Fachgebiete ist."
die da wären..
Und wenn es so ist, dann dürfte es Dir nicht schwer fallen zu begründen, was Dich selbst ausmacht. Ich gehe mal davon aus, weder eine Wiedergeburt, noch Simulation, noch Duplikat.
Andererseits gibt es mir zu denken, was deine überbordende "Produktivität" betrifft. Vielleicht bist Du ja schon länger das Ergebnis einer der Forschergruppen und das wäre dann der Realitätstest. ;-)
solange eine KI nicht von der formalen Ebene auf die Ebene der Reflexivität steigt und dann von "ihren" Absichten und Vorstellungen sprechen kann
Ich denke genau das wird derzeit vorbereitet. Dass die linke, rationale Seite des menschlichen Gehirn per Computer uebertroffen werden kann, daran haben wir uns seit Jahrzehnten gewoehnt.
Die neuen Prozessoren haben das Potential die rechte, intuitive, reflexive Seite des Gehirn zu entwickeln. Man muss den Prozessoren lediglich man ihnen den Zugang zu einem "anregenden" Umfeld verschaffen, dann lernen selbstaendig wie ein Kind.
Das bereits vorhandene Rattengehirn soll wesentlich cleverer als natuerliche Ratten sein.
Wir sollten uns nicht zu sicher fuehlen!
Suuuuper Leistung
Besonders die Stromsparfunktion.
Meine Birne sagt mir, daß ein Rattenhirn noch lange kein Affenhirn ist. Für Drohnen und Kampfroboter mag das ja reichen und das ist schlimm genug.
Vom Affenhirn zum Menschenhirn wäre dann nochmal ein gewaltiger Sprung.
Da fällt mir doch glatt noch eine Anwendung ein:
Seehofer fordert zur Bewältigung der Flüchtlingskrise an seinen Außengrenzen den Einsatz der Bundeswehr; Merkel ist dagegen.
Mit so hochgerüsteten und selektiv programmierten Kampfrobotern wäre das gar kein Problem mehr. Die werden alle grün angestrichen, wie die grüne Minna und fallen auf einer Wiese überhaupt nicht mehr auf. Zur Unterscheidung von polizist und Soldat bekommen die eine jeweils andersfarbige Armbinde wie das beim Volkssturm schon einmal war ...
... und Seehofer jubelt :-)
Hier noch ein paar Beispiele zur Unterscheiding von Mensch und Tier:
Lexikon der Psychologie Mensch-Tier-Vergleich
Lexikon der Biologie Tier-Mensch-Vergleich
Wo liegt der Unterschied zwischen Mensch und Tier?
Zwischen Tier und Mensch unterscheiden
Von Menschen und vergleichbaren Tieren
Evolutionstheorie:
Diese Beispiele kreisen alle irgendwie um den eigentlichen Kern herum. Selbst Lügen kann man einer Logik vorsätzlich einprogrammieren, wenn das opportun ist und das Ergebnis einer logischen Schlußfolgerung.
Irrational handeln sollte einer mechanischen Logik eigentlich nicht möglich sein - das wäre dann der kleine Unterschied.
Mein lieber Heinz,
es geht nicht um programmieren. True North ist eine neuartige hardwaere, die das Potential hat, die Leistungen der rechten Gehirnhaelfte zu erwerben wie das Kleinkinder auch machen muessen. Wenn man diese Prozessoren mit "anregenden" Daten versorgt, wird es wie ein Kind die qualitativen Leistungen der rechten Gehirnhaelte lernen.
Wenn man mit Finanzdaten versorgt, werden eben kreative Finanztricks ausgedacht . usw.
Die gesamte bisherige Diskussion ging wie selbstverstaendlich davon aus, dass herkoemmliche Prozessoren benutzt werden, die man nur richtig programmieren muss. Dann faengt der Computer eines Tages an, zu denken. Damit kommt man nicht mehr weiter.
Danke: Im Prinzip ja, aber das muß ich erst noch mal ordentlich durchdenken. Bis zu einem Ergebnis bleibe ich bei meiner Meinung: Blechbüchsen können nicht weitpinkeln, also ...
Ein überaus wichtiges Thema, daß darum zurecht hier in der FC immer wieder aufs Tapet gebracht wird. Ich habe selbst schon oft mitdiskutiert und möchte mich nicht penetrant wiederholen, daher ganz kurz:
1. Maschinen verlängern und verstärken die menschlichen Organe.
2. Die Kenntnis der Funktionsweise der rechten, gefühlsbetonten Hirnhemisphäre wurde schon früher zu manipulativen Zwecken ausgenutzt, jetzt hat man ihre Arbeit genauer analysiert und simuliert sie im Rechner.
3. Maschinen sind nicht intelligent, sind keine Subjekte.
4. Es sind die Menschen, die die Maschinen zum Guten oder Bösen anwenden. Das ist problematisch.
5. Das Problem potenziert sich ungemein, weil nicht nur die Entwickler der Maschinen, sondern auch die Dummen und Gemeinen sich dieser Verlängerung unserer Kraft bedienen können und das auch tun.
6. Da wir nicht einfach unser Wissen vergessen, die Menschheitsgeschichte nicht einfach auf 0 zurücksetzen können, und ich vermute mal, auch nicht wollen, ist das Problem also: Wie bringen wir uns dazu, verantwortlich mit den technischen Möglichkeiten umzugehen. Solange wir sie in den Dienst unserer Gier stellen, wird das nix, wie schon mal so schön gesagt wurde. Also erst einmal bewußt das kapitalistische Verhaltens- und Denksystem abschaffen. Dann kann man weitersehen.
- Die Angst, daß die Maschinen den Menschen überholen, Zauberlehrlinge sein könnten, ist Quatsch, magisches Denken, wie alle Geschichten von Homunculus, Olympia, Frankensteins Monster, usw. - und wenn nicht, was solls, dann mögen die weisen Maschinen uns Deppen einen Weg aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit weisen. Wem kann man wie die Hollywood-Rattenfänger weismachen, daß Aliens, die in modernsten Raumschiffen den Kosmos durchqueren, wie die Plüschmonster unserer Dreijährigen aussehen und mit mittelalterlichen Werkzeugen uns und sich die Köppe einschlagen?
Das kindliche Bewusstsein entwickelt sich nicht allein aus reinen Sinnesdaten. Wenn damit keine "körperliche" Erfahrung der Welt gemacht werden kann, sind alle Begriffe wie heiß, kalt, groß, klein, leicht, schwer, glatt, griffig, scharf, stumpf, usw. usw. völlig leer, denn Zahlen können diese Erfahrungen nicht ersetzen.
In dem Wort KI steckt "künstlich", sodass es vielleicht sinnvoller wäre, die Vergleiche nur auf einige menschliche Fähigkeiten zu begrenzen. Alles, was sich auf Basis rationaler, mathematischer Beziehungen mit der Welt verknüpfen lässt, kann eine KI möglicherweise in einer völlig, uns dann nicht mehr nachvollziehbaren Weise "repräsentieren". Damit würde "sie" möglicherweise Leistungen erbringen können, weit über unsere Nachvollziehbarkeit hinaus. Aber alles auf der Basis von Logik und einer erweiterten Vernunft. Das hätte aber nichts mit Kreativität, Intuition zu tun und schon gar nicht mit einem Bewusstsein.
Trotzdem lässt sich nicht sicher sagen, was für Potentiale in der Entwicklung noch drinstecken, zumal wir den "qualitativen Sprung" (ein Prozess) bei uns selbst nicht verstehen können. Wir bleiben uns selbst ein Geheimnis, allemal die anderen. Deshalb wären alle weiteren Forschungen auf dem Gebiet eine dringende öffentliche Angelegenheit und kein Spielfeld der Militärs. Aber, es wird so oder so alles gemacht werden. Warum? Weil noch immer alles gemacht wurde, weil man es konnte!
Ich persoenlich sehe in der erfolgreichen Entwicklung des True North Prozessors vor allem einen weiteren Schritt zur nicht-intendierten Selbstzerstoerung unserer Art.
lieber aussie, deiner sicht im schlussatz kann ich viel abgewinnen. das fängt schon an beim auftraggeber militär. es ist bekannt, dass unter hochdruck an der robotisierung der kriegführung gearbeitet wird. man möchte siegen ohne allzuviel personal zu opfern. das ist es.
hast du schon mal gehört, wie ein gewöhnlicher pc abschneidet im vergleich mit dem menschlichen gehirn?
natürlich wird es verbesserungen im it-bereich geben. aber den humangrips ersetzen oder gar überbieten wird die mühle nur soweit, wie es um militärische oder mechanische aufgaben geht.
Die ethische Einschaetzung des True North Prozessors und dessen Anwendungen haengen von den persoenlichen Werten ab.
ethik persönlich oder individuell zu fassen, greift daneben, denn solche ethik ist schlicht die eines kriminellen.
Interessanter Einblick. Danke!
Das wird noch eine wichtige Diskussion hervorrufen, wovor auch schon Hawking und viele andere warnen.
Schoener Artikel.
hast du schon mal gehört, wie ein gewöhnlicher pc abschneidet im vergleich mit dem menschlichen gehirn?
Heutige Rechner "koennen" nur Aufgaben, die Menschen mit der linken, der rationalen, logischen Haelfte des Gehirn erledigen: Rechnen, Sortieren, Suchen, etc. Und dabei sind sie viel besser als Menschen. Daran haben wir uns gewoehnt.
Der Pc reicht dafuer voellig aus, wenn er die Sachen auch nicht sonderlich effizient erledigt. Wegen der Schnelligkeit werden immer mehr Prozessoren in PCs eingebaut, die alle gleichzeitig laufen muessen. Der derzeit "beste" PC hat einen i7 mit 8 cores, die soviel Waerme erzeugen, dass der Ventilator dauernd laufen muss. Und wenn man sich die Auslastung der cores anguckt, liegt die meist nur bei 20% oder weniger.
Quadro-core Prozessoren reichen normaler Weise voellig aus.
Der "True North" hat 4096 cores....
Ein Supercomputer (derz.B. Schach spielen kann) hat ca. 28.000 cores. Groessere Kisten kann man kaum noch kuehlen.
Alles, was sich auf Basis rationaler, mathematischer Beziehungen mit der Welt verknüpfen lässt, kann eine KI möglicherweise in einer völlig, uns dann nicht mehr nachvollziehbaren Weise "repräsentieren".
Stimmt natuerlich. Aber das sind Leistungen der linken Gehirnhaelfte. Wir haben uns laengst daran gewoehnt, dass Computer Rechen-, Sortier- und Finde-Knechte sind. Sollen se doch.
Bei dm True North geht's um die Simulation der rechten Gehirnhaelfte, die man mit den bisherigen Computer-Architekturen nicht erreichn kann. Einige Gruende habe ich im Beitrag genannt und auch beschrieben, wie die Architektur des "True North" von den bisherigen abweicht. Er ist die technische Nachbildung der biologische Arbeitsweise des Gehirns. Dieser Prozessor braucht eben keine "Programm". Er ist ein neuronales Netz (wie das Gehirn) dass mit Mustererkennung aus Daten lernt. Was gelernt wird, haengt (wie immer) von den Daten ab. Die Auswertung von simplen zu komplexen Mustern ist ja auch die Arbeitsweise des Gehirns. usw.
Wenn damit keine "körperliche" Erfahrung der Welt gemacht werden kann, sind alle Begriffe wie heiß, kalt, groß, klein, leicht, schwer, glatt, griffig, scharf, stumpf, usw. usw. völlig leer, denn Zahlen können diese Erfahrungen nicht ersetzen.
Ein sehr ernster Einwand. Sensorische Erfahrungen sind wichtig, damit aus einem Baby ein Mensch werden kann. Aber:
Sensorische Erfahrungen kommen im gehirn auch als Daten an. Hoeren, sehen, Riechen, Anfassen usw. muessen zuerst in Daten umgewandelt werden. Sonst kann das Gehirn nichts damit anfangen.
Wie man sensorische Eindruecke in daten umwandelt, ist sicherlich ein Problem. kann man abeer sicher loesen. Neurobiologen haben da sicher Ideen.
Dies alles ereignet sich auf neuronalen Ebenen, die dem Bewusstsein nicht zugaenglich sind.
Dass dieser technische Bereich "oeffentlich" sein sollte, da kann ich Dir nur zustimmen. Vor drei vier Jahren gabs noch sehr viel Information ueber das True North Projekt. Jetzt, kurz vor der praktische Anwendung gibt's im Grunde nur noch Pressemitteilungen. Nicht nur wegen des Militaers. Es geht jetzt um die grossen Geschaefte.
Achtung. Beim Durchdenken dieser Angelegenheit kann man ins Verzweifeln geraten. Pass auf!
Auch nicht schlecht, besser ein zweifelnder Philosoph, als ein zufriedenes Schwein.
Immerhin wird man mit diesen TrueNorth bessere Spielecomputer bauen können, das freut unsere Kinder.
Also:
Mit dem True North wird man in einigen Jahren Spielcomputer, mit richtigenh Sandkasten-Freundinnen bauen, die sich bei Ihrer Mutter beschweren, wenn sie gehauen werden.
Was mich immer noch grübeln lässt, ist die Unwahrscheinlichkeit unserer Existenz!
Ungefähr 170 Millionen Jahre dominierten die Dinosaurier die Erde. Nun wird doch wohl schwerlich jemand argumentieren wollen, dass diese Dinos die notwendige Voraussetzung unserer Existenz sein sollten. Denn die wurden bekanntlich in einer globalen Katastrophe vernichtet. So gesehen könnte man sagen, 170 Millionen Jahre nutzlos verschwendet, denn jetzt gab es erst Raum für die Säugetiere.
Bevor wir also das heutige Wissen erlangten, waren unsere plausibelsten Erklärungen unserer Existenz die von höheren Mächten. Nun haben wir über die Entstehung des Lebens hinreichende Erkenntnisse, um feststellen zu müssen, dass wir nun wirklich nicht das Ergebnis einer schnörkellos sich hinziehenden höher entwickelten Lebensform sind. Da wir aber eine stetig Sinn suchende Spezies sind, möchten wir gerne unserer Existenz eine höhere „Weihe“ verleihen, zumal wir uns selbst nicht richtig begreifen (ergründen) können.
Allein deshalb sollten wir (abschließende Gedanken haben sich bisher immer noch als falsch erwiesen!) diese „Büchse der Pandora“ der KI nur mit größter Vorsicht öffnen, da bei unserer „defekten“ Moral noch stets das Schlechte genutzt wurde, wenn es zum eigenen Vorteil gereicht hat.
Denn wenn alles Erforderliche zur Entwicklung von intelligentem Leben in dieser Welt bereits vorhanden ist, dann ist nicht einzusehen, dass ein evolutiver Prozess über Milliarden von Jahren, nicht in viel kürzerer Zeit von dem Ergebnis dieser Evolution (also uns), in neuer Weise fortgeführt werden kann, denn letztlich sind wir auch „nur“ ein Teil der Natur.
Und trotzdem halte ich es für äußerst unwahrscheinlich, dass die KI eine mit uns vergleichbare Entität sein kann, da es für mich keinesfalls ausreicht, dass sich mit Daten der äußeren Welt allein, ohne einen fühlenden Körper mit einem sich daraufhin flexibel aufbauenden Gehirn, ein reflexives Bewusstsein entwickelt, jedenfalls keines, das mit uns vergleichbar wäre. Und nicht deshalb, weil wir es vielleicht nicht verstehen können (das gelingt uns heute auch bei höheren Tierarten nicht), sondern weil es dann eine andere, abstrakte Form von Intelligenz wäre. Dadurch wären wir aber gezwungen, Intelligenz neu zu bestimmen und es brächte uns auf dem Weg zur eigenen Erkenntnis vielleicht ein Stück weiter, wobei die KI behilflich sein könnte.
Ich fuerchte Herr Endemann, Ihre Festellungen beziehen sich auf die bekannten Computer mit "von Neumann" Architektur. Dann stimmt alles was sie geschrieben. True North hat eine voellig andere Architektur. Aber mal im Einzelnen.
1. Maschinen verlängern und verstärken die menschlichen Organe.
Die neuen Computer mit den True North Prozessoren, sind neuronale Netze, die sich durch Mustererkennung eine Vorstellung von der Welt verschaffen, aus der die eingegebenen Daten stammen. Das koennen bisher auch die groessten Super-Computer nicht.
Computer verstaerken bisher nur die Funktionen der linken Gehirnhaelfte.
2.... jetzt hat man ihre Arbeit genauer analysiert und simuliert sie im Rechner.
Die rechte Haelfte des Gehirns wird nicht simuliert. (Sowas gibts (mehr oder weniger schlecht) schon lange.) die rechte Haelfte wird nicht funktional, sondern als Organ "morphologisch" nachgebildet.
3. Maschinen sind nicht intelligent, sind keine Subjekte.
Mit ihrer neue Architektur haben die Prozessoren das Potential, sich "intelligent" und subjekthaft zu reagieren.
4. Es sind die Menschen, die die Maschinen zum Guten oder Bösen anwenden. Das ist problematisch.
Stimmt.
5.....dieser Verlängerung unserer Kraft bedienen können und das auch tun.
Wie oben gesagt,es geht nicht (mehr) nur um eine "Verlaengerung" unserer Kraft, sondern um eine Kraft, die ein "Eigenleben" hat.
6. Solange wir sie in den Dienst unserer Gier stellen, wird das nix, wie schon mal so schön gesagt wurde. Also erst einmal bewußt das kapitalistische Verhaltens- und Denksystem abschaffen. Dann kann man weitersehen.
Zustimmung. Die neuen Prozessoren koennen aber unvorsehbare Verhaltens- und Denkmuster von sich aus entwickeln. Danach ist die "Situation" offen.
Die Angst, daß die Maschinen den Menschen überholen, Zauberlehrlinge sein könnten, ist Quatsch, magisches Denken,
Das war bisher so. Die neuen Prozessoren sind allerdings keine Lehrlinge, sondern Zauberer.
Zugegeben, ich schreibe ueber die Potentiale der neuen Prozessoren, die Daten wie das Gehirn Daten "verarbeiten". Die holistischen Funktionen fehlen noch. Dennoch muessen wir uns an den Gedanken gewoehnen, dass es neben kuenstlichen Beinen, Herzen, Knoecheln auch ein funktionsfaehiges kuenstliches Gehirn geben wird.
Der Abschied von den alten Einschaetzungen der Computer faellt schwer. Unsere Herausforderung durch die neuen Computer ist so unberechenbar, dass man sie am liebsten ignoriert. Mein Vorschlag: Gucken Sie etwas genauer. Am besten mit einem link von gestern Abend fuer Mopperkopp um 23:37
Unsere Art muss man wohl (wie ich in einem frueheren Beitrag geschreiben habe) als "Experiment" der Evolution sehen. D.h. wir koennen auch aussterben, wie andere Arten vor uns.
Der Mensch als Krone der Schoepfung ist Groessenwahn.
Wir haben mit den Coputern die Buechse der Pandora geoeffnet. Ob wir jemals den Deckel wieder drauf kriegen.....
Warum die Entwicklung unserer Art so lange gedauert hat, ist einen "falsche" Frage. Die Evolution is so.
Ja, wir muessen unsere eigene Moeglichkeiten der "Informationsverarbeitung" neu definieren. Es kann Verarbeitungen von Informationen aus dieser Welt geben, die mit der unseren unvergleichbar ist, unsere Moeglichkeiten evtl. uebertrifft. Das ist sehr wahrscheinlich.
Darueber wurde im 19. Jahrhundert bereits "spekuliert". Wenn man naemlich den "Taktgeber" unserer biologischen Existenz im Gedankenexperiment verlangsamt, etwa um den Faktor 10000, dann wuerden wir Tag und Nacht kaum mehr wahrnehmen. Bei weiterer Verlangsamung waeren wir "normalen Menschen" ausserstande, mit diesem verlangsamten, "intelligenten" Wesen Kontakt aufzunehmen. Zwischen unserer Geburt und unserem Tod wuerde dieses Wesen nur einmal Atem holen.
Die enge menschliche Definition von menschlichem Bewusstsein ist also mit grosser Sicherheit unzutreffend.
*****
...Keine Zeit...
;-)
Die ethische Einschaetzung des True North Prozessors und dessen Anwendungen haengen von den persoenlichen Werten ab.
weil du dieses zitat in der eile des kommentierens ausgelassen hast, bringe ich es nochmal. was das us-militär in auftrag gibt, ist nicht ethisch einzuordnen. es liegt per se außerhalb einer ethik, die den namen verdient.
so einen apparat loben heißt schon ein bisschen töten.
Stimmt hatte ich ausgelassen. (u.a. weil ich Zeit brauchte um Deinen hoch interessanten rom1, rom2 Beitrag zu kommentiere.)
Du schreibst: ... einer ethik, die den namen verdient.
Das genau ist das Problem. Man kann "Ethik" mit Kant definieren, beispielsweisen mit seinem sogenannten kategorischen Imperativ, der das Persoenliche nur dann zu laesst, wenn es auch als das Allgemeine moeglich ist.
Oder aber man definiert Ethik mit dem Motto von Feyerabend: anything goes!
Meine Alternative ist, ethische Prinzipien zuzulassen, aber zu verlangen, dass sie offen gelegt werden. Dann kann jeder entscheiden, ob er die jeweilige ethische Begruendung von "Verhaltensweisen" akzeptieren will oder nicht.
Eine allgemeine, fuer alle verbindliche Ethik gibt's heute nicht mehr. Da sind sich die Philosophen und Kleriker aller couleur wohl einig. Der common sense sieht das natuerlich anders.
Ich persoenlich wuerde Killer-Roboter nicht anders einschaetzen als Drohnen oder Raketen etc.. Gemeinsam ist diesen "Geraeten" die Absicht zu toeten. Diese Absicht halte ich persoenlich fuer nicht vertretbar.
Ich verstehe, warum andere Menschen das Toeten (situationsabhaengig) fuer vertretbar halten.
Damit will ich aber nichts zu tun haben.
Der "True North" Prozessor kann sicher auch militaerische benutztt werden, das habe ich im Beitrag geschrieben. Ihre Bewertung eines solchen Einsatzes ist interessant.
Mit dem Internet und dessen Funktionen hat der TrueNorth Prozessor nichts zu tun.
"Warum die Entwicklung unserer Art so lange gedauert hat, ist einen "falsche" Frage. Die Evolution is so."
Wenn ein Begriff einen Prozess beschreibt, der biologische Veränderungen betrifft, dann ist das für mich noch keine Begründung. Die bisherigen Unterbegriffe, Selektion, Mutation, Anpassung sind nur präzisere Beschreibungen. Mechanische Teile setzen sich nicht automatisch zu sinnvollen Bestandteilen zusammen. Die Natur als großer Generator von Lebensformen und selbst die uns sehr lang erscheinende Zeit lassen immer noch entscheidende Fragen offen.
Tja, wie fügt man nun einer KI "Schmerz" zu? Wie kann die KI sich selbst "den Stecker ziehen"?, wenn sie bei höherer Vernunft erkennt, dass sie nur als Mittel zum Zweck der Menschen dienen soll? Dann wäre es nur folgerichtig, wenn ES das Handeln selbst übernimmt.
Dazu gäbe es mehrere Gründe und die entscheidende Weichenstellung die Frage, ob die Gesichtspunkte der KI oder die der Menschen für die KI Vorrang hätten. Alles weitere würde sich daraus ergeben.
Ich höre die frohe Botschaft aus Silicon Valley, allein mir fehlt der Glaube. Kann es sein, daß Sie, werter Aussie, den cleveren boys aus SF auf den Leim gehen?
1. Computer verstaerken bisher nur die Funktionen der linken Gehirnhaelfte, weil sie das aus definiten Bestandteilen gebildete, konsekutive rationale Denken simulieren. Der vonNeumann-Rechner ist eine Turingmaschine, linear und binär. Auch unsere linke Hirnhälfte arbeitet nicht linear und binär, mir ist jedenfalls nicht bekannt, daß es außer der angeborenen, aber keineswegs ausnahmslosen Arbeitsteilung der Hirnhälften in ihnen physiologische Differenzen des neuronalen Apparats gäbe.Auch kann die eine Hälfte die andere ersetzen, hauptsächlich bei später Schädigung sehr mühsam in der Restitution, aber immerhin. Also ist der vonNeumanncomputer nicht einmal ein Analogon zu unserer linkshemisphärischen Rationalität.
2. Das Gefühl arbeitet summativ, vergesslich und statistisch, es verarbeitet große Datenmengen, die sich nicht auf zwei resultierende Werte reduzieren lassen. Um das zu simulieren, um diese Funktionsweise des echten Gehirns nachzuempfinden, muß man den elektrotechnischen Apparat anders verschalten. Das ist dann seine neuromorphe Struktur. Trotzdem bleibt der Computer im Kern eine Turingmaschine, geschuldet der Physik der Elektrodynamik. Nun könnte man einwenden, auch unser Hirn ist im Kern eine Turingmaschine, dazu später ein Gegenargument. Träfe das zu, gäbe es keinen kategorialen Unterschied zwischen früheren und neuromorphen Rechnern. Wenn ich mich hier irre, hätte ich gerne Gegenargumente.
3. Wenn es intelligent ist, wenn mir etwas als intelligent erscheint, wenn also Eliza intelligent ist, ist es auch der neuromorphe Computer, sogar schon der uralte PC, und umgekehrt. Ich lehne es ab, so oberflächlich auf eine funktionale Leistung zu schauen. Aber sicher ist es sehr nützlich, daß Kleinkinder in ihren Plüschtieren Subjekte sehen und dereinst einmal senile Alte in ihren Altershelferrobotern.
5. Ein Eigenleben haben auch die Wirbelströme in einem chaotischen Strömungsverhalten.
Conclusio:
Der Silicon-Valley-Technikglaube ähnelt verblüffend dem Gottesglauben, ist der materialisierte Gottesglauben. Man phantasiert sich einen Zauberer und schon hat man den Allmächtigen.
Nun möchte ich zu einer prinzipiellen Betrachtung wechseln. Wir haben einen tiefen oder sagen wir untiefen Graben zwischen dem Materiellen und dem Geistigen. Es gibt die Leugner des Grabens, das sind die Positivisten, die absoluten Materialisten, wir haben die absoluten Transzendentalisten, einmal abgesehen davon, ob sie eine Zweiweltenlehre vertreten oder den Geist für primär halten. Und es gibt eine Zwischenposition, die ich vertrete und die ich hier nicht näher erörtern will, weil das ein großes anderes Thema wäre. Für Positivisten gibt es keinen Bruch, der scheinbare Bruch ist ein Ärgernis, das überwunden werden muß. So haben die Hirnphysiologen versucht, den Graben von der materiellen Seite aus zuzuschütten. Kluge Leute, die inzwischen die Naivität ihres Ansatzes eingesehen haben. Die Technophantasten, etwas weniger klug, mehr noch omnipotente Macher, Superhelden, unreife Jungs, wollen den Graben von der Seite der künstlichen Intelligenz, der Seite der Information aus zuschütten. Daß aus ihnen noch einmal Weizenbaums werden, wage ich zu bezweifeln.
Der Skandal ist ein anderer. Ich bin ja ganz offen, habe überhaupt nichts gegen den Versuch, der Wahrheit auf die Schliche zu kommen, wissenschaftlich skrupulös zu forschen, ob es mit technischen, nichtorganismischen Objekten einen qualitativen Sprung aus der Quantität in eine Form des Lebens geben kann. Das halte ich zwar für extrem unwahrscheinlich, aber unmöglich, undenkbar ist es nicht. Solche Forschung wird allerdings nicht betrieben, man kann darüber streiten, aber es ist nachvollziehbar, daß ein solches wissenschaftliches Programm für im Verhältnis zum Nutzen zu teuer gehalten wird. Was tatsächlich, wissenschaftlich verbrämt, gemacht wird, ist eine gigantische Investition in ein neues oder erweitertes Geschäftsmodell, das die Investoren reich machen soll, von der noch viel abgründigeren rüstungstechnischen Allmachtsfantasie, die bedient wird, ganz zu schweigen. Wenn wir das begriffen haben, können wir den Irrsinn vielleicht stoppen.
"Wir haben einen tiefen oder sagen wir untiefen Graben zwischen dem Materiellen und dem Geistigen."
Wobei genau das unser größter blinder Fleck sein könnte, wenn das Materielle eben nicht das ist, wofür es die Meisten immer noch halten, etwas Körniges, Physisches. Der Grund liegt einfach in des Diskrepanz begründet, die unsere Erfahrungswelt (Gefühle) völlig von den Dimensionen fernhält, die uns und alles um uns herum nicht "vorstellbar" macht.
Möglicherweise ist das deine "Zwischenposition".
Das wäre ja auch keine wirkliche Weiterentwicklung und selbstreproduzierbar ist das Ding auch nicht; zumindest nicht so elegant, wie die natürliche Methode, wo jede(r) den gesamten Bauplan inklusive Produktionsmechanismen bei sich trägt.
.................................. also ein gewaltiger Abstand!!!!!!!!!!!!!!!!!
Dann kommt noch die Psyche dazu, von der duuuu meinst, mit dem TrueNorth sei der Durchbruch gelungen; kennst du den?
Ein Mann spaziert am Atlantik und findet eine verkorkte Flasche. Er hebt die Flasche auf und öffnet sie. Heraus kommt ein grooooßer bleicher Geist.
Der Geist holt tiiiiief Luft - Aaaaaaaah!
Dann wendet er sich an den Mann und sagt: "Ein Zauberer hat mich vor 300 Jahren in der Flasche gefangen und die Flasche ins Meer geworfen. Weil du mich befreit hast, darfst du dir etwas wünschen, überlege aber gut, was du dir wünschst."
Der Mann überlegt eine Weile und sagt dann: "Ich wünsche mir eine Brücke von hier über den Atlantik bis Amerika."
Der Geist wird noch bleicher, als es sowieso schon war: "Weißt du, wie weit der Atlantik ist, wie tief der ist und was für Stürme dort wüten?, tu' mir einen Gefallen und wünsche dir bitte etwas anderes. "
Denk, denk, ratter, ratter: "Ja, da ist noch was, ich möchte die Frauen verstehen."
Der Geist läuft rot an und sagt: "Gut, gut, ich haben verstanden, du bekommst deine Brücke."
Oder aber man definiert Ethik mit dem Motto von Feyerabend: anything goes!
die marktethik haben wir ja schon, die brauchen wir nicht, denn sie ist das gegenteil von wirklicher ethik.
Man kann "Ethik" mit Kant definieren,
in der rückwärtsrepublik kann man das bestimmt. andererseits ist kants ethik sehr abstrakt. typisch kantisch. konkret wird sie, wenn es heißt: schade niemandem und hilf allen nach kräften. schopenhauer nannte so das oberste prinzip der ethik.
wer wissen will, was ethik wirklich und praktisch ist, muss bei den friends in die schule gehen. die haben in europa z.b. als erste offen gegen die sklaverei stellung bezogen, auch gegen todesstrafe, kriegsdienst und eidesformeln usw. sie haben auch für bessere bedingungen in gefängnissen gekämpft und für die gleichstellung der frauen. sie haben sich berufen auf das "inner light", was wir mit innerer stimme übersetzen oder gewissen.
«Das Militär wird sich alles nutzbar machen, was es auf diesem Gebiet gibt.»
Das Militär macht sich TrueNorth nicht nur nutzbar, sondern ist Auftrggeber. Die Defense Advanced Research Projects Agency DARPA ist ein Teil des DoD der USA.
Meinst du diese Friends?
Oder diese Friends?, die sind erst ab 2016 bezugsfertig.
Nichts gegen die Quakers. Von denen wurden die ersten Milchbroetchen&Kakao meines Lebens gespendet. Erste Klasse, grosse Pause. Werde ich denen nicht vergessen.
Im "richtigen" Leben habe ich dann auch einige Quakers getroffen. Die waren dann oft nicht so ueberzeugend wie die Milchbroetchen.
Diese Bewegung will ihre Ethik aber anderen Menschen nicht aufdraengen. Die machn was sie fuer richtig halten und Schluss.
Das kommt meiner Position durchaus nah.
Ueber das Konzept "Evolution" kann man lange diskutieren und dabei ist sicher auch "Determinismus ja/nein" und "was ist Zeit in de Evolution" sicher wichtig. Ich wuerde das im Zusammenhang dieses Beitrags gern aussparen. Hatte ich im Beitrag geschrieben und wuerde dabei auch gern bleiben.
Die Frage nach den "quasi-menschlichen Befindlichkeiten" eines kuenstlichen Gehirns (KI ist mir zu eng) wird nur dann schwierig, wenn man daran denkt, eine "vollstaendige Nachbildung" zu schaffen. Das Problem stellt sich bei allen kuenstlichen Koerperteilen ganz aehnlich. Sie koennen nur (die groesseren) Teile der "Originale' uebernehmen. (von einem kuenstlichen Fuss erwartet niemand, dass man damit 10.0 sec auf 100m laufen kann.)
So kann man sich das beim kuenstlichen Gehirn auch vorstellen. Es koennte etwas simpler gestrickt sein, als bei einem Intellektueller und waere immer noch "menschlich". Es gibt (anderes Beispiel) Menschen mit high-functioning autism, die sozial und emotional eine "Katastrophe" sind, die aber bestimmte, hoch kreativen Leistungen in wissenschaftlichen System viel besser koennen als "normale" Menschen. (Darum als Programmierer gesucht!)
Aus der anderen Perspektive ist die Sache einfacher. Wir haben uns daran gewoehnt, dass heutige Computer einige "Sachen", die Menschen konnen, einfach besser bewaeltigen. Warum soll das nicht bei den neuen "Maschinen" so sein? Ein Pfleger im Altenheim ist mit seinen dementen Patienten schnell emotional ueberfordert. Ein Robot mit gelernter Emotionalitaet etc. flippt oder "brennt" nicht so schnell aus, wie der Mensch-Pfleger. Koennte sein, dass wir uns auch daran gewoehnen. Noch unvorstellbar. Aber das waren die PC's Mitte der 70er Jahre auch.
Sie schneiden (wie immer) sehr wichtige Aspekte an, die Zeit brauchen. Ich muss mich allerdings jetzt erstmal um mein "Tagewerk" kuemmern. Heute Nachmittag komme ich (hoffentlich) wieder zum schreiben. Meine "Grundtendenz" habe ich schon in der Antwort auf @Pleifel aufgeschrieben. Bald mehr.
Lies mal, was ich eben an @Pfleifel geschrieben habe. Das beantwortet einige Deiner Einwaende. Spaeter mehr.
Vielleicht kann man mit dem neuen Prozessor auch elegant das unterschiedliche Denken von Maenner und Frauen beseitigen. ... Bitte, liebe Frauen, nicht hauen. Ich meins ja gar nicht boese.
Neuromancer William Gibson 1980, handelt von dem Befreiungskonflikt einer KI, die eben auch mehr sein kann als "nur" eine KI, aber nur begrenzte schweizer Bürgerschaft besitzt, und Touring Cops die versuchen sie daran zu hindern sich weiterzuentwickeln, sicher "bloß" phantastische Literatur aber besonders die Selbstreflektionen der Wintermute Entity sind für dieses Thema sehr interessant.
greetings from the pit -abghoul
Das werden wir in diesem Artikel nicht lösen können, mittelfristig sollten wir aber mal über Integrität und Autonomie nachdenken.
Ich hatte gerade mal beim Surfen etwas gefunden:
#iamnature
Da muß man ja nicht gleich mitmachen, ist aber ein interessanter Gedanke: "Wer bin ich?"
Ich sass schon an nem Computer da ham sich die boys in CA noch von den Silicon-Tellern ihrer Muetter ernaehrt. Einige jahre spaeter, als ich gerade die Diss fertig gerechnet hatte, las ich von Mustererkennung durch neuronale Netze. Heureka. Das war die Loesung! Hab ich gelassen. Wichtiger ist es bekanntlich, die Qualifiktion fertig zu kriegen. Verstanden hat meine Arbeit sowie keiner. Musste dann Geld verdienen.
Ich habe die Entwicklung und das Scheitern der neuronalen Netze dann in den 80er Jahren verfolgt. Erst der D.S. Moha mit seinem True North chip hatte einen neuen, schlauen schlauen Ansatz. Dass er die hochgestochene Sache hingekriegt hat, lag daran, dass er nano-maschinen als "neuronen" hat bauen lassen. Das war genial, weil er so das Energie&Waerme Problem in den Griff kriegte. Usw.
Nee, der True North ist schon ein Paradigmen-Wechsel. Dass der chip aus kommerziellen Gruenden erstmal fuer den Einsatz in Mobilen Maschinen "getrimmt" wird, ist bescheuert und wird die 'eigentliche" Entwicklung verzoegern. Aber Moha muss seine Forschung im Konzern "verkaufen" scheint mir.
Das als Einleitung und "Kompetenz-Nachweis" )o
Nochmal zu eins zwei drei.
1. Die von Neumann Architektur Rechner sind den "normalen", "rationalen" Leistungen (rechnen, sortieren, suchen, logik etc.) von Menschen deutlich ueberlegen. Darum werden die wohl weiterhin fuer "links" eingesetzt. (Kann man natuerlich auch mit Mustererkennung ersetzen. Klar. Aber dann wuerden die Maschinen "links" so langsam wie Mensch...)
Das ist m.E. der wesentliche Grund, warum fuer die linke Seite noch die alte Architektur eingesetzt wird.
2. Unser Gehirn it keine Turing-Maschine, weil es nicht mit Algorithmen arbeitet, sondern mit Mustererkennung, nicht mit Algebra, sondern mit Geometrie, nicht analytisch (parametrisch), sondern numerisch (non-parametrisch). Unser Gehirn muss nicht programmiert werden, sondern "programmiert" sich selbst. Unser Gehirn ist zunaechst plastisch, der neue Prozessor auch. Genau das Prozess-Modell des Gehirns wurde auf den neuen Chip uebertragen.
Man kann den neuen Chip als "bionische" Uebertragung einer Koerperfunktion auf einen technischen Prozess verstehen.
Der Output des Systems ist am Ende nur durch die Input-Daten bestimmt. Das macht die weitreichende Einsatzmoeglichkeit aus.
3. Es geht mir gerade nicht um irgendwelche spezifisch-funktionalen Leistungen (Schach beispielsweise.) Interessant ist m.E. nur das neue "hardware"-Paradigma. Ein neues Pradigma kann zwar jeder behaupten. Die bisher berichteten Daten sprechen jedenfalls fuer True North.
Zu Ihrer prinzipiellen Betrachtung.
Die Annahme, es gaebe einen "Graben zwischen dem Materiellen und dem Geistigen" ist anthropozentrisch. Das Geistige ist dann die Domaene des Menschen usw.
Nimmt man im Gedankenexperiment mal an, es gaebe einen solchen Graben nicht, aendert sich das Problem. Entweder man mischt sich unter die Meterialisten oder die Idealisten. Bruecken gibt's dann nicht. Man kann aber auch ein Kontinuum zwischen dem Materiellen und dem Geistigen annehmen.
Dann muss nichts mehr zugeschuettet werden. Die Extreme sind nicht definiert (ausser von Dumkoepfen) und dieses Kontinuum kann mit einer weiteren Dimension zum Kreis gebogen werden..
Das ist, sehr knapp, ne buddhistische Position.
Der True North Prozessor ist dann irgendwo auf dem Kreis zu verorten, die alten Computer und die Alchemisten, Kepler, Leibniz etc. Das Ganze ist dann ein Versuch, die alte Frage zu verstehen, warum etwas "ist" und nicht "nichts".
Hi,
Ich kenne den Roman nicht SF ist nicht so meine Vorliebe. Die ueberlasse ich den Damen meiner Familie.
Die Frage eines Computers : Wer bin ich? erwarte ich taeglich auf meinem Bildschirm. "Halt's Maul" wahlweise auch "Shut up".
man muss ja heutzutage auf alles vorbereitet sein.
Diese Bewegung will ihre Ethik aber anderen Menschen nicht aufdraengen. Die machn was sie fuer richtig halten und Schluss.
Das kommt meiner Position durchaus nah.
das ist doch schon von der mentalität her positiv. seh ich auch so. wenn es dann aber um recht und unrecht, d.h. die maßstäbe für eine ganze gesellschaft geht, haben sie das bessere angebot, meine ich. das was im überarbeiteten menschenrechtskatalog seinen platz hat.
übrigens habe ich die schulspeise auch genossen. also müssten wir, wenn nicht demselben jahrgang, doch derselben generation angehören.
Oder diese Friends?, die sind erst ab 2016 bezugsfertig.
aus dem sandkastenalter bin ich raus. darum muss ich das spielzeug der citymenschen nicht kennen oder?
no, no, no!
übrigens habe ich die schulspeise auch genossen. also müssten wir, wenn nicht demselben jahrgang, doch derselben generation angehören.
Naja, ich habe seit langen den Eindruck in der FC diskutiert die erste nachkriegsgenration mit ihren Kindern&Enkeln....
Witzig und auch beruhigend.
Die Quakers sind ok, in dem was sie machen.
Vorbilder fuer die ganze Gesellschaft? nee, da soll doch jeder machen was er/sie fuer richtig haelt. Ob mir das dann passt: jo mei.
Ein Entwicklungsprozeß
Kinder und Jugend sucht einen Platz in der Gesellschaft. Das ist ein Lernprozeß. Wirkliche Verantwortung kann ein erwachsener Mensch dann erst in der Gesellschaft übernehmen, wenn die Suche abgeschlossen ist und dieser Mensch integer und selbst|verantwortlich ist.
An meinen eigentümlichen Fragen erkennst du, daß ich, im Gegensatz zum Kän.Guru, noch keine eigenen Erfahrungen mit der society of friends hatte.
Die Endlösung
Wenn die unterschiedliche Denke beseitigt wird, ist das Spiel aus.
*****
Einfach atmen - ein, pause, aus, pause, ....
Das ist ein offenherziges, mich überraschendes Bekenntnis zu einem buddistischen Positivismus, sehr interessant, daß das geht, allerdings weniger verwunderlich, wenn man bedenkt, wie diesseitig geschäftstüchtig Konfuzianer sind (wie ist das mit Taoisten?). Die Kombination von knallhartem Realismus und wohlig entspannter Selbstvergessenheit. Lebenspraktisch ganz clever. Es besteht also keine Gefahr, daß Sie den neuen Technopäpsten auf den Leim gehen, Sie gehören selbst zu den bösen Jungs, die die Sache ins Rollen gebracht haben. Bedauerlich ist nur, daß es unserem Gespräch den Boden der Verständigung entzieht, denn ich werde Sie nicht überzeugen können, so wenig wie Sie mich. Das muß ja auch nicht sein, eine friedliche Koexistenz dürfte uns beiden nicht schwerfallen.
Fortsetzen können wir die Spiegelfechterei trotzdem. Sie stehen also auf einem Monismus, für den das Geistige ein quantitatives Attribut des Materiellen ist (Kontinuum). Da nun die Rechenmaschinen uns in Rechnen und Gefühl weitaus überlegen sind, bin ich gespannt, wann sie uns über das Wesen des Geistes aufklären. Was ich nicht so ganz einordnen kann:
Ellenlanges Rechnen ist nicht so unsere Sache, klar, und Mustererkennung geht auch ohne Sinn und Verstand (diese alte Sache, die ich vertrete), aber ich dachte immer, daß unser Denken nicht nur Rechnen und Mustererkennung ist, sondern Sinnbildung, das heißt, da ich Materialist bin, Strukturbildung, Musterbildung. Nach meiner Kenntnis haben die Versuche, den Prozeß in den Rechnern umzukehren, gerade zu den kuriosesten Ergebnissen geführt (wovon das Spektrum der Wissenschaft gerade erst in der Dezembernummer berichtet hat).
Ich möchte Sie vor eine noch größere Herausforderung stellen, Sie lieben ja wie ich auch Gedankenexperimente. Wie produzieren die Mustererkennungsmaschinen den Beweis des Gödelschen Unvollständigkeitssatzes, der ja im Wesentlichen darauf beruht, die Zahlen einmal als materielle Objekte, dann als Signifikanten für Aussagen zu interpretieren und schließlich beides aufeinander zu projizieren. Auf menschlichem Niveau ist das kein Problem (naja, für manche schon). Das Materielle wird zu Geist dadurch, daß es interpretiert wird, Bedeutung erhält. So wird die Buchstabenfolge, die als Anordnung einen Informationswert hat, zu etwas Sinnvollem, das in keiner Beziehung zu jenem materiellen Informationswert steht, der umgekehrt für die Kommunikation keinerlei Bedeutung hat. Können Sie erklären, wie die Maschine ohne den Übergang auf die Metaebene, das ist nämlich das Interpretieren, solchen Beweis zustandebringt?
An meinen eigentümlichen Fragen erkennst du, daß ich, im Gegensatz zum Kän.Guru, noch keine eigenen Erfahrungen mit der society of friends hatte.
ist auch eher schwierig in der rückwärtsrepublik. in persona hatte ich auch noch keine gelegenheit.
die leutchen sind hierzulande eher selten und dann meist als die sekte der quäääker. die bezeichnung klingt im englischen schon nicht gut, weil spottgeladen. im deutschen ist die abschätzigkeit nicht zu überhören. und dann kennt hier kein aas sowas.
Vorbilder fuer die ganze Gesellschaft? nee, da soll doch jeder machen was er/sie fuer richtig haelt. Ob mir das dann passt: jo mei.
du scheinst ein anhänger der freiheitskämpfer zu sein, wenn du dich so äußerst. ich merke, du hast dich mehr mit technik befasst, nicht soviel mit ethischen fragen.
was in wildwest galt und oftnoch heute gilt, ist hobbes urzustand. siehe kreationismus, todesstrafe, alle waffen für alle. jöte: eines schickt sich nicht für alle. sehe jeder, was er treibe, sehe jeder, wo er bleibe und wer steht, dass er nicht falle.
gebote sind was für gewisse leutchen, aber gesetze sind doch wohl für alle da. schlichtestes beispiel: regeln im straßenverkehr.
Muß ja auch keine(r) kennen. In allen Gesellschaften gibt es Orientierung zur Ethik und damit Orientierung zum Erwachsen werden. Letztlich ist das die Aufgabe von Eltern und Schule zur Selbstständigkeit. Davon fehlt in D erheblich viel. Masanobu Fukuoka war mal in D und kam zu dem Schluß, in D sei alles auf Kirche und Staat fokussiert.
Muß ja auch keine(r) kennen.
aber heinz, nu hör ma gut zu! was hat denn hy seit jahrhunderten in der sache in altherrenmanier (mopperkopp) gepredigt? doch nichts anderes als dass die michel von weihrauch benebelt noch nie wussten, wissen wollten, was aufklärung bedeutet. richtig verstanden aber der beitrag der society of friends die aufklärung erst in gänze darstellt, in der ergänzung von wissen und gewissen. die französische aufklärung hatte schon klare ansetze zur kompletten aufklärung in der encyclopédie zum beispiel, wo die sklaverei abgelehnt wurde.
der m.fukuoka(kenn ich nicht)hat das ganz richtig gesehen.
Hatte heute keine Zeit. jetzt ist es auch schon spaet. Darum nur ne kurze replik.
Nee, bei den "boesen Jungs" habe ich nach der Diss eine Hockwende gemacht. Mein Leben vor dem Bildschirm zu verbringnen: Nee. Immer auch mit Rechnern, klar, aber nicht nur.
Buddhisten sind keine Positivisten sondern Materialisten, oder besser Realisten. (Konfuzianer haben damit nichts zu tun, das waren die meritokratischen Buerokraten im alten China, die eine sehr schwierige Pruefung machen mussten, um was zu werden.)(Taoisten sind das Gegenstueck, eher Idealisten, aber ohne Transzendenz. Die Welt ist was sie ist. Nichts reingeheimnissen Punkt.) Die Taoisten haben dann spaeter den indischen Buddhismus von den irrationalen Bestandteilen "gesaeubert". Was dann uebrig blieb war Meditation als Welt-Anschauung. Die Zuschreibung von Prioritaeten und Wichtigkeiten entfaellt. Dualistische Konzepte werden ins Kontinuierliche "aufgeloest".
Das Geistige ist ein quantitatives Attribut des Materiellen und Materie ist eine qualitatives Attribut des Geistes.
Theoretische Physiker haben mit einer solchen Definition, die den alten Dualismus von Geist und Materie aufloest, kaum noch Schwierigkeiten.
Den Dualismus von knallhartem Realismus und Selbstvergessenheit gibts also nicht (mehr). Die Knallharten vergassen sich selbst dabei und die Selbstvergessenen produzierten sich eine obscure Realitaet.
Ich denke, darum sind wir beide schon auf einer gleichen Ebene von Reflektion, manchmal bin ich nicht ganz so "entschieden" wie Sie, manchmal ist es umgekehrt. Das ist ja gerade die Freude eines solchen Austauschs.
Schluss mit dem Gesaeusel.
Zur Frage Mustererkennung und/oder Musterbildung kann ich nur sagen: warum nicht beides?
Aus Mustererkennung kann Musterbildung werden und umgekehrt. Ich sehe da keinen Gegensatz.
Bisher hat nur die den Computern "moegliche" Komplexitaet der Verarbeitung von Daten nicht ausgereicht, um Muster zu bilden, die Mensch als neue kreative bildungen akzeptieren koennte. Das muss ja nicht so bleiben.
Zu Goedel mal mehr morgen. Ich muss das erst nochmal nachlesen.
Was willst du hiiiier mit Aufklärung?
Nach einer Studie in der FAZ können 1/3 der Deutschen keine elementaren Dinge selbst tun.
Financial Literacy Wir können nicht mit Geld umgehen!
Dann kommen sie auch zu keinem schlüssigen Ergebnis, sondern raten. Das betrifft dann die tägliche Gewohnheit und wird zur Gewohnheit. Ursache ist das Schulsystem des Einheitsstaates, das (siehe Masanobu Fukuoka) zum Wohle des Staates beleeeert, statt lernen zu lassen.
Schlafen ist ja gut. Dabei faellt das Nachdenken leichter.
Also:
Ehe ich mich in das Goedel-Problem auf die Schnelle einarbeite- dazu gibt's sicher viel Geschriebenes - kehre ich lieber zum "Prinzipiellen" zurueck.
Gestern abend hatte ich mich von Ihnen verleiten lassen, das Problem Mustererkennung und Musterbildung wie Sie theoretisch anzugehen. Das geht zwar, fuehrt aber nur in Widersprueche, wie das Goedelbeispiel zeigt, die man dann zwar wieder aufloesen kann (wie auch immer), um bei neuen schwierigen Fragen zu landen. ad infinitum. Scholastiker bezogen aus solchen Debatten ihre Daseinsberechtigung.
Das Problem ist empirisch besser zu loesen.
Um Mensch zu sein, darf man schliesslich so doof sein wie man will: immer noch Mensch.
Wenn also ein Computer nur die "Denke' eines dummen Menschen reproduzieren kann, ist es immer noch menschliches Denken. Logisch.
Das waere mal ne baseline.
Das Denken eher durchschnittlicher Menschen hat mit Musterbildung, Strukturbildung fast nichts zu tun. (Inkonsistente) Muster bzw. Strukturen werden normalerweise gern uebernommen. Wenn nichts geeignetes da ist, kommt die Krise. (sagen die Ethnologen) Menschen stuerzen sich dann meist auf irgendein Muster, um die Situation zu klaeren.(sagen die Anthropologen) Musterkennung (ohne Sinn und Verstand) reicht fuer die grosse Mehrheit aller Menschen aus. (sagen die Psycho-/Soziologen)
Der True North "kann" das alles auch. Wenn dieser Prozessor die durchschnittlichen "normativen" Daten, durchschnittlicher Menschen (koennte man "Kultur" nennen) verarbeiten darf, kann er daraus Muster ableiten, die durchschittliche Menschen als Denken akzeptieren, und akzeptierbares "menschliches" Verhalten zeigen. Vielleicht denkt und verhaelt sich dieser Prozessor Mensch zunaechst etwas seltsam (meinen seine Mitmenschen), aber das legt auf Grund der Interaktion.
Bis zu welchen "denkerischen Hoehen" dieser Prozessor-Mensch sich dann noch schrauben kann, wird man ausprobieren muessen. Wenn ich an meine ehemaligen Kollegen zurueckdenke, koennte der True North wohl mit den allermeisten debattieren, ohne als Maschine entlarvt zu werden.
Mit Ihnen vermutlich nicht :)
Diese Argumentation ist zwar "massenfeindlich" aber vermutlich realistisch.
Um unnoetigen Debatten zu vermeiden:
Das Denken durchschnittlicher Menschen kaonnte man natuerlich auch mit linearen Prozessoren.
Der Unterschied ist jetzt, dass der Prozessor mit dem gleichen Mustererkennungs- "Prozess" dumm denkt wie der Mensch. Mensch ist dabei noch effizienter braucht nur 20 Watt. Der Prozessor-Mensch braucht noch 1000Watt. Die alten Rechner brauchten GWatts.
So nähern wir uns an. Zumindest auf der phänomenalen Ebene. Die kränkende Erfahrung, daß der Schachcomputer besser ist, kann jeder machen. Trotzdem bleibe ich philosophisch dabei, der leistungsfähigste Rechner ist nicht intelligent, sondern leistungsfähig, der dümmste Mensch ist nicht leistungsfähig, aber intelligent. Eine qualitative Differenz, keine quantitative des Stromverbrauchs o.ä.. Da finde ich es einen Nachteil, daß Taoisten in einer ganz diesseitigen, will sagen gleichgültigen phänomenologischen Ebene festsitzen. Ich übersehe keineswegs, daß der westliche Mensch es schon sehr toll getrieben hat mit seiner Tiefgründelei und spitzfindigen Begriffsakrobatik, so hat halt jeder seine Leichen im Keller, seine faulen Früchte am Baum (der Erkenntnis).
Mit meinem Anthropozentrismus bin ich dann auch etwas massenmenschenfreundlicher, tierfreundlicher. Ich bewundere nämlich schon die Intelligenz von Kleinkindern, die der unserer nächsten tierischen Verwandten entspricht, sogar die Ameisenintelligenz (obwohl, je weiter wir ins Tierreich hinabsteigen – anthropozentrischer Fortschrittsglauben! – , desto maschinenähnlicher werden die Biowesen). Und ich bewundere besonders die emotionale Intelligenz von Hunden, die, wenn man akzeptiert, daß sie den Menschen für eine Art Hund halten, es ganz ehrlich meinen. Da spüren dann die dümmsten Menschen, und gerade wegen ihrer Hundeähnlichkeit (das ist von mir absolut freundlich gemeint), die animalische Wärme, die Einheit des Lebendigen, da wird man sich noch sehr anstrengen müssen mit den Altenhilfecomputern.
Davon abgesehen stimmt es freilich, die Maschinen sind die objektivierte Intelligenz ihrer Erfinder und Erbauer, insofern sind sie den meisten Menschen überlegen. Sie machen weniger Fehler, obwohl wir uns schon alle über den scheinbar grundlos abstürzenden Computer geärgert haben, es war der Fehler seines Erbauers oder Programmierers, das wiederum, der Fehler, macht die Maschine scheinbar menschlich, es ist die Menschlichkeit seines Herren. Und es weist auf die Notwendigkeit hin, dem Rechner bewußt Fehler einzupflanzen, um ihn menschlicher erscheinen zu lassen.
Wissen Sie, was das größte Problem mit den selbstfahrenden Autos ist? Daß sie in Unterschied zu Menschen nicht mit Fehlern der Verkehrspartner rechnen. So wird es wohl neben den vermiedenen die extra durch die sicherheitstechnisch eingeführten Autoautos zustandegekommenen Unfälle geben. Es sei denn, es fahren nur noch die Selbstfahrenden. Man könnte das Problem auch anders lösen, die selbstfahrenden Autos bekommen das vorher zur Vermenschlichung entwickelte Zufallsfehlergenerierprogramm, besser noch eines, das bevorzugt erwartbare menschliche Fehler einbaut. Dann kann der Mensch sich harmonisch in die Realsimulation des Verkehrs einfügen und das Sicherheitsprogramm optimal arbeiten.
Und wissen Sie, was das Problem mit den Drumcomputern ist? Sie kommen nie ins Stolpern, das ruiniert die Ästhetik (inzwischen haben sie dazugelernt). Das ist das Menschliche unseres Universums, es verdankt sich der winzigen Abweichung. Wir sind nicht der Fehler, wir sind das Prinzip (das Maß oder Falschmaß aller Dinge).
Ein Gehirn, ein Gehirn!
Mutter, wir danken dir!
Endlich. Ich hatte Sie schon vermisst. Gutes Neues. Unter Baeckern.
Ein eben solches, bekömmliches und ersprießliches neues Jahr wünsche ich ebenfalls!
Wie ist das : wird bei Ihnen, am Ende der Welt, das Jahr eigentlich rückwärts gezählt - von 365 auf Null?
365 auf Null? ...und weiter rueckwaerts, bis 1770, dann wieder nach vorn. Is Tradition. Ganz frueher war das in Deutschland auch so.
Taoisten in auf einer ganz diesseitigen, will sagen gleichgmültigen phänomenologischen Ebene festsitzen beharren
...darueber schreibe ich gerade was, fuers neue e-book.
apropos Hunde: wir moegen uns nicht. Ich habe auch mal gelesen, dass die sogenannte "Treue" von Hunden reiner Fress-Opportunismus ist.
Ansonsten, bis demnaechst.
Ich hänge den Link mal hier rein, da hier auch "nur" bestimmte Interessenten mitlesen (noch in ganzer Länge in der Artemediathek): Alles Mathe?
"Dieses Video ist in Ihrem Land nicht verfuegbar". (vermutlich weil Australier keine Rundfunkgebuehren zahlen.)
Was soll man machen. Trotzdem: Danke fuer den Link.
Ansonsten: Filosofie und Mathematik ein endloses Thema. Ich kann beide Seiten verstehen. Das macht es nicht besser.
Warum sind wir nur aus dem Ozean gekrochen ... damit fing das Programm an.
..."Andererseits gibt es mir zu denken, was deine überbordende "Produktivität" betrifft"...
Mopperkopp ist im Freitag eine selbduplizierende Einheit.
;-)
..."Warum sind wir nur aus dem Ozean gekrochen?"...
Wale konnten nicht Kiffen.
Danke für den Artikel, den ich jetzt endlich gelesen habe. Dazu sagen kann ich vom technischen Standpunkt sehr wenig, nehme es also erstmal nur auf. Ein paar Fragen:
- Wie lange könnte es ihrer Meinung nach dauern bis zu ersten Anwendungen?
- Ist Ihnen bekannt, ob in anderen Ländern auch an einem solchen Projekt geforscht wurde oder wird?
- Mich erstaunt der Zeitpunkt - gerade jetzt, wo das globale politische wie auch Finanzsystem sich derart fundamental wandelt. Dass es a. stimmt und b. nicht schon vor Jahren entwickelt wurde ist sicher?
- Sind geoengineering und Derivatehandel tatsächlich Komplexitätsprobleme, oder doch solche der bloßen Datenmenge?
Der Link auf das Filmchen zur Turingmaschine ist für an dieser abstrakten Thematik interessierte Laien ein recht guter Einstieg, die Community schuldet Dir Dank. Leider kommen der oder die Autoren, als hätten sie ihren eigenen Beitrag nicht verstanden, am Schluß zu einem falschen Fazit.
Gödel und Turing haben bewiesen, daß die Mechanisierung der Mathematik (Hilberts Programm) nicht möglich ist. Das heißt umgekehrt, Mathematik muß weiterhin von Menschen betrieben werden, deren Denkleistung ist nicht durch Maschinen ersetzbar. Die Mathematik entwickelt und axiomatisiert Theoriebereiche (theoretische Modelle), die alle mindestens, in der Regel wesentlich komplizierter sind als die elementare Zahlentheorie (Peanoaxiomatik). Für alle diese Theorien gilt nach Gödel, daß sie von Menschen, Mathematikern reflektiert und bearbeitet werden müssen, das nennt man dann Metamathematik oder Beweistheorie. Der Mensch kann Metamathematik, also ist er keine Turingmaschine. Das ist der Unterschied von mechanischer Materie und Geist, das war denn auch mein grundsätzlicher Einwand gegen die Hybris und, wie blöd muß man sein, heroisierte Selbstentmächtigung der Maschinenbauer aus dem amerikanischen Tal der Ahnungslosen.
- Ist Ihnen bekannt, ob in anderen Ländern auch an einem solchen Projekt geforscht wurde oder wird?
Keine konkreten Informationen. Da es sich um eine strategisch wichtige Entwicklung handelt, werden auch andere mithalten wollen.
- Mich erstaunt der Zeitpunkt - gerade jetzt, wo das globale politische wie auch Finanzsystem sich derart fundamental wandelt. Dass es a. stimmt und b. nicht schon vor Jahren entwickelt wurde ist sicher?
Ich habe von der Entwicklung erstmals ca. 2010 gelesen. Die zunehmend komplexeren politischen Systeme wie auch das inzwischen vollig undurchschaubare Finanzsystem kann man derzeit mit zentralen Supercomputern noch einigermassen im Griff behalten. (das war schon im Kalten Krieg nicht anders. Darum gab's damals die Commecon-Liste) Die Supercomputer sind aber inzwischen an einer physikalischen Grenze. (vor allem Waermeentwicklung und Geschwindigkeit der "langen" Datenleitungen)
Mit True North hat man fuer komplexe "Problemloesungen" mobile Maschinen mit aehnlichen Leistungsmerkmalen wie Supercomputer (ohne deren Nachteile). Derzeit wird die neue Technologie wohl nur parallel ausprobiert.
- Sind geoengineering und Derivatehandel tatsächlich Komplexitätsprobleme, oder doch solche der bloßen Datenmenge?
Beide Systemen bestehen aus sehr grossen, stark vernetzt Datensaetzen. Netz-Analyse braucht bisher enorm viel Rechenkapazitaet und muss daher (durch clevere Algorithmen) "verkuerzt" werden. Das produziert aber zusaetzliche "Fehler". Diese Fehler verringern sich drastisch, wenn man Mustererkennung ohne Algorithmen im vollstaendigen Netz machen kann.
Aus den vielen Roh-Daten muessen natuerlich weiterhin "gewichtete" (sehr grosse) Stichprobe gerechnet werden.
Den Film hatte ich mir nicht angeschaut, nur den "Das Geheimnis der Mathematik". Beim nächsten mal werde ich den Linknamen genauer angeben müssen.
Zu deiner Aussage, dass die "Mechanisierung" der Mathematik nicht möglich ist, habe ich noch in Erinnerung, dass das bereits gelungen sein soll, wobei ich die Quelle zurzeit nicht auftreiben kann. Meines Erachtens hatte das Programm bekannte Gesetze selbst "errechnet" und sogar neue Ansätze geliefert. Wenn der Kosmos eine durch und durch mathematische Struktur hat, dann dürfte es auch einen logischen Zugang dazu geben, "wenn der Faden aufgenommen wurde". Vielleicht kennt jemand der Mitleser genaueres. Ich suche später noch nach der Quelle.
Was Beweisen betrifft, dazu hier "Mathemathik auf neuer Grundlage". Dazu fehlt mir die Qualifikation, um das einschätzen zu können.
Da muss ich mich doch nochmal kurz von der Seitenlinie einmischen.
Es gibt auch in der Mathematik Paradigmen-Wechsel.
Mathematik muß weiterhin von Menschen betrieben werden, deren Denkleistung ist nicht durch Maschinen ersetzbar
Das ist erkenntnistheoretisch ein "All"-Satz, der durch einen einzigen "schwarzen Schwan" zumindest modifiziert werden muss. Dabei geht's dann auch um die Definition von : "Denkleistung" und "Maschine".
(Ich will jetzt aber kein neues Fass aufmachen...)
Wale konnten nicht Kiffen.
Ein eindeutiger Planungsfehler Gottes^^
Intelligenz: Nach allem, was wir wissen, trat irgendwann vor 2 Millionen Jahren bei einer Affenart, von der nur wenig mehr bekannt ist, eine Wucherung der grauen Gehirnsubstanz im Vorderhirn auf. Diese Wucherung erwies sich als evolutionsrelevant, insofern alle Affenwesen, bei denen sie auftrat, deutlich erhöhte Überlebens- und damit Fortpflanzungschancen hatten. Merkwürdigerweise scheint dieses Merkrmal tatsächlich an das Vorhandensein der grauen Gehirnsubstanz gebunden zu sein; in mehr oder weniger unfreiwilligen Experimentalsituationen, bei denen die beteiligten Personen auf mehr oder weniger gewalttätige Weise von ihrer Substanz getrennt wurden, konnte das Merkmal bei den Personen im Anschluss nicht mehr nachgewiesen werden.
Egal wie das aufgefasst werden muss, scheint es doch dafür zu sprechen, dass es eine 100%-Korrelation zwischen dem Merkmal und dem Vorhandensein von adäquater Hardware gibt. Graue Gehirnsubstanz gab es auch schon bei Affen vor Eintreten der Veränderung, offenbar aber nicht in ausreichemdem Umfang oder in ausreichendem Kompelxitätsgrad. Die wirklich spannende Frage lautet aber, ob es sich um eine einseitige oder eine wechselseitige 100%-Korrelation handelt. Wir wissen, ohne Hardware keine Intelligenz. Aber ist die Hardware bereits die Intelligenz?
Dass die Frage nicht so einfach zu beantworten ist, beweisen unsere Computer. Natürlich lautet die Antwort in erster Annäherung, dass es nicht die Hartware ist, die Computer diensttauglich macht, sondern die Software. Nur gibt es Software und Software. Manche Software ist festverdrahtet, manche kann ausgeführt werden, nach Einspeisung von externen Trägern wie Festplatten. Ist das bei biologischer Hardware auch so?
Wir werden sehen, ob True North die Komplexitätsschwelle überschreitet, wenn es denn eine solche gibt. Ist beides der Fall, haben wir schon mehr als nur ein Indiz, dass Intelligenz eine materielle Emergenz ist. Wenn eines von beiden nicht der Fall ist, haben wir gar nichts, außer einem weiteren Computer, der noch ein bisschen schneller simuliert.
**********
(andererseits, wozu gibts Seegras?)
Verstehe, zumindest halbwegs. Geheimhalten ließe es sich wohl ohnehin nicht, sobald es aus Militärlabors "entwichen" ist, oder? Selbst wenn es anderswo nicht parallel entwickelt wurde, dürfte es daher nicht lange dauern.
Dass politisches oder Finanzsystem heute komplexer sind als früher würde ich nicht sagen, auch wenn durch das Internet die Vernetzung heute schneller ist. Vor allem aber sind die Ansprüche, es berechnen zu können, heute höher. Vielleicht ist das Finanzsystem in einer Nullzinsumgebung mit Absicherung durch die Zentralbanken sogar einfacher, weil der Ertrag von "geparktem" Geld damit auf Null fällt und das Risiko für "systemrelevante" Institutionen ebenfalls. Schön einfach zu berechnen, viele Residuen fallen einfach raus.
ps. Wie schön...es wäre auch irgendwie deprimierend, wenn die Welt sich tatsächlich in hinreichender Genauigkeit mit primitiven Nullen und Einsen abbilden ließe.
Ergänzung: Ich finde das zeitliche Zusammentreffen mit dem Ende der Ölära (und damit des Wachstums?) und der westlichen Vormachtstellung schon erstaunlich, darauf zielte meine Frage. Warum gerade jetzt eine "Durchbruchsmeldung", die (vermeintlich?) alles verändert?
Es gibt auch in der Mathematik Paradigmen-Wechsel.
Selbstverständlich. Zu solch einem behaupteten Paradigmenwechsel nehme ich im Vorkommentar Stellung. Der Übergang von Leibniz (den erwähne ich hier wegen des Kalküls, ich könnte auch Hilbert sagen) zu Gödel war ein solcher, ganz ähnlich dem von Newton zu Einstein und Planck. Ein Übergang von Gödel zu einer computergestützten Mathematik wäre dann vergleichbar einem Rückgriff auf die Äthertheorie. Dürfte schwerfallen, das als Fortschritt auszugeben. Ich sehe eher eine andere Parallele. Wie die Physik vom kühnen Theoretizismus zum höchst aufwändigen Experimentalismus mutiert ist, so die Mathematik zum maschinengestützten Rechnen, aber vielleicht tue ich damit der Zunft ja Unrecht.
Dies ist der im Vorkommentar erwähnte Vorkommentar.
Zu: Mathematik auf neuer Grundlage.
Homomorphismen zwischen oberflächlich ganz unterschiedlichen Theorien zu finden ist eine Kernaufgabe der Mathematik. Der neuen Theorie von Wojewodski kann man nur viel Erfolg wünschen. Es scheint allerdings noch unklar zu sein, ob die Vorschußlorbeeren auch berechtigt sind. Daß man scheinbare Umwege über auf den 1. Blick ganz andere Theorien nutzen kann, hat sich schon vielfach gezeigt. So mag die Homotopietheorie Werkzeuge für allgemeine Berechnungen auch von Beweisen liefern. Ohnehin wird heute viel Mühe aufgewandt, nicht nur strikte Beweise zu führen, es werden auch hohe Wahrscheinlichkeiten akzeptiert. Von einem Paradigmenwechsel zu sprechen halte ich allerdings für falsch, jedenfalls wenn hier suggeriert wird, daß die Maschinen die Grundlagenproblematik nach Godel aushebeln könnten, das können sie nicht. Man kann sicher mechanisierbare, sehr kompliziert berechenbare Teile finden, die in den „Beweisassistenten“ nutzbar gemacht werden können. Bei dem umfassenden Anspruch, den die Homotopietheorie, vielleicht aber auch nur die Bloggerin Rehmeyer, erhebt, tauchen die alten Gespenster der Grundlagenkrise der Mathematik wieder auf: Ist die axiomatisierte Mengenlehre mit einer Typentheorie darstellbar (Russell)? Ist die klassische Mathematik mit der intuitionistischen reformulierbar? Ist die klassische Prädikatenlogik mit Schnitt auch ohne Schnitt möglich? Müßte man diese Fragen nicht bejahen, wollte man einen so tiefgreifenden Paradigmenwechsel zu einer computerbasierten Beweistheorie behaupten?
Son Neuro-Theoretiker hat mal geschrieben; wenn wir das "Selbst" gefunden haben, werden viele Leute enttaeuscht sein, dass es nur ein System von Differentialgleichungen tja. Gott sitzt ja auch nicht mehr hinter den Wolken, sondern die ISS.
Paradigmen-Wechsel werden vorher immer fuer unmoeglich gehalten.
Naja, der eigentliche Durchbruch war schon 2011. Den hat damals kaum jemand wahrgenommen. IBM hat den Prozessor im letzten Jahr gross herausgestellt, weil die mit dem Prozessor in den Massenmarkt der mobilen Geraete wollten. Google und Apple hat sich gerade Supercomputer fuer das mobile "deep learning" angeschafft. Technich ist der true North natuerlich viel eleganter. Ist aber noch nicht entschieden.
Sind wohl eher Marktmechanismen.
Aber.... kann auch anders sein.
Komisch, wenn auch nur die Hälfte Ihrer Begeisterung zutrifft...;-) Mal so gefragt, wer verliert dabei etwas? Welche politischen oder Geschäftsinteressen werden geschädigt, welche Investitionen wertlos? Sowas erklärt doch manchmal, warum eine Technologie sich nur langsam durchsetzt.
Ist der Prozessor jetzt schon so klein, dass er in ein mobiles Gerät passt? Technisch vorstellen kann ichs mir zwar ohnehin nicht, aber ich nehme an die "Verkabelung" ist schon noch fest - und nicht veränderlich wie das Gehirn?
ps. Käme immer noch drauf an wieviele DGl.
Verlierer ist die IT-Industrie.
Die Investitionen in die Chip-Herstellung rentieren sich nicht mehr. Alle bisherigen Betriebssysteme und Programme laufen nicht auf den neuen Rechnern. Und vor allem kann der Prozessor alle bisherigen Sicherheitsmassnahmen "knacken". Mit Mustererekennung ein Passwort herauszufinden, ist nicht besonders schwierig. Das bedroht alle. Vom Militaer bis zur Hausfrau.
Niemand redet davon, die Security Leute wissen dasnatuerlich. Bisher konnten Passwoerter nur mit Supercomputern ueberwunden werden. Und den haben nur die grossen Institutionen. Mit dem neuen Prozessor kann das der kleine Hans.
Die Minaturisierung des Prozessor wird noch dauern. In einen Pc wuerde das Ding wohl passen. Offiziell wird gerade an Betriebssystemem und neuen Programmiersprachen gearbeitet.
Dabei muss man bis in die Programm-Steinzeit der 70er Jahre zurueckgehen und die neuen Sprachen von FORTRAN ableiten. (Grins. Damit ich damals programmiert...)
Es gibt viele Verlierer.
Sonst wären es keine. Die Skepsis gegenüber behaupteten Paradigmenwechseln ist allerdings eine vernünftige Einstellung angesichts der Tatsache, daß gemäß den Marktgesetzen im Kapitalismus der Quotient aus nachhaltigen, qualitativen Innovationen zu herausposaunten gegen Null tendiert.
Was würdest Du sagen, wenn Dir über eine Schnittstelle zu einer KI (eine Symbolmaschine, deren Ergebnisse nicht mehr anhand des Codes erklärt werden kann / als qualitative Elemente und kein Ergebnis von Rechenpower) folgende Frage gestellt würde: beweise mir, dass Du beim logischen Schließen denkst.
Die Frage verstehe ich nicht, weil sie mir ein Rechner-Subjekt gegenüberstellt. Aber gut, ich will trotzdem antworten.
Ein bestimmtes logisches Schließen ist, aus Vorgaben A mithilfe dessen, was man für korrektes logisches Schließen hält, das kann durchaus mehr sein als das, was mit der Prädikatenlogik auf einer bestimmten Stufe gegeben ist, auf eine partielle Folgerungsmenge oder eine Einzelaussage B zu schließen. Ich kann mich natürlich auch für die vollständige Folgerungsmenge aller B, die von A impliziert werden, interessieren, die ist aber nicht aufzählbar und damit nicht explizit gegeben. Damit ein solches konkretes (bestimmtes B) oder abstraktes (Folgerungsmenge B) Ziel erarbeitet wird, muß es von einem Willen, einem Ergebniswunsch motiviert sein, der Sinn der Schlußoperation ist die Explikation des Zusammenhangs von Voraussetzung und Folge, Eingabe und Ausgabe, und das Interesse an dem Schlußergebnis, dessen Bedeutung für das weitere Handeln und das bessere Verstehen von Zusammenhängen. Das alles ist Denken: Subjekt, Objekt, Interessen, Explikation. Wenn Menschen schließen, denken sie. Der Satz beweise mir, dass Du beim logischen Schließen denkst ist also ein unsinniger Satz, er könnte nur von der Maschine gestellt werden, weil ihr Programmierer ein Idiot ist, von sich aus würde die Maschine, sinnvoll programmiert, solch eine Frage nicht ausgeben, es sei denn, man simuliert an mehr oder weniger plausiblen Stellen diese rhetorische Eliza-Frage.
Verstehe...'Kreative Zerstörung' auf höchstem Niveau nennt sich das wohl. Kondratieff wird begeistert sein; mal sehen was die Finanzmärkte sagen. Verträgt es sich noch mit dem bisherigen Wachstumsmodell?
Naja, ich hab schon im Beitrag geschrieben, dass der Handel mit Derivaten zusammenbrechen wird, weils nichts mehr zum Wetten gibt. Die Prozessoren koennen die Komplexitaet der Maekte vollstaendig abbilden. Die Fehler der Prognosen werden dann sehr klein.
Hoffen wir mal, dass es so wird...
Stimmt, das hatten Sie. Allerdings glaube ich daran nicht ganz, weil zu viele auch außerbörsliche Einflüsse und Zufälle da mit reinspielen. Ein irrtümlicher Tweet, ein Produkt das Probleme macht, eine negative Schlagzeile... Abgesehen davon würde das ja nur Derivate begrenzen.
OT: Meine 2015er Vorhersage zu Unruhen in Aserbaidschan ist endlich eingetroffen. Nigeria dürfte auch nicht mehr lange dauern.
Ich habe Ihre Analyse zum "timing" auf telepolis gelesen.
Bisschen viel zusammengepackt. Aber dazu neige ich manchmal auch.
Mit Nord Korea wird in diesem Jahr noch was passieren, denke ich auch.
H-Bomben kann man ja leichter minituarisieren als Plutionium Bomben. Die passen dann auf die ballistischen Raketen. Unschoen. Das wird auch den Chinesen nicht gefallen. Den -un werden sie darum vermutlich ersetzen, denke ich.
Es gibt dazu einen guten Beitrag in der Coversation.
Dabei habe ich mich sogar bewusst beschränkt...;-)
An die Geschichte mit der H-Bombe glaube ich nicht recht, und ich bin auch keineswegs sicher, dass da in nächster Zeit viel passieren wird - vorausgesetzt es gibt keine plötzliche Annäherung zwischen Südk. und China natürlich, aber warum sollte es? Allerdings verstehe ich auch nicht wirklich die Beziehungen zwischen China und dem Norden.
1. Wenn das Regime in NK wackelt, werden SK und China das Regime stabilisieren muessen, um einen Fluechtlingsstrom aus NK zu vermeiden. Zudem moechte China keine direkte "Front" mit den USA an seiner Suedgrenze. Und SK will gern vermeiden, Aufmarschgebiet fuer die USA zu werden. Der status quo ist China wie SK angenehm.
2. NK baut mit grosser Wahrscheinlichkeit an einer H-Bombe. Einmal weil sie das behaupten. Und zum anderen hat der erste Versuch nicht ganz geklappt. Nur die "erste Stufe", die die Energie fuer die Kernfusion erzeugen muss, ist explodiert. Das ist den Grossmaechten bei der Entwicklung der Fusionsbombe auch mehrfach passiert.
Beim ersten NK A-Bomben-Versuch war's aehnlich. Nur der konventionelle Teil der Bombe, die die kritische Masse "zusammenschiessen muss, ist explodiert.
Naja. Fuer NK ist die Entwicklung auch viel schwieriger. Sie halten sich an das Moratorium, keine oberirdischen Versuche zu machen, wie die Grossmaechte, als die die erste H-Bombe ausprobierten.
Das alles mit remote controll unterirdisch zu machen ist schon technisch sehr anspruchsvoll. Beim naechsten Versuch wirds klappen. Das ist vorhersehbar.
3. China, die USA und Russland wuerden das gern verhindern. Atom-Bomben durfen die "irregulaeren" Atom-Maechte (Israel, Indien, Pakistan) haben. Aber keine Fusions Bomben. Selbst Iran hat nur an A-Bomben gearbeitet.
Un tanzt mal wieder aus der Reihe.
4. Die Konsequenzen muss man abwarten. In diesem Jahr wird aber was passieren denke ich. Der Un ist einfach zu unerfahren, fuer dieses Spiel mit sehr hohem Einsatz. Man wird ihn ersetzen. Mit einem der vielen NK-Generale vermutlich. Da gibt es sicher den einen oder anderen, den die Grossmaechte angeheuert haben.
Gemeinsam werden die Grossmaechte den Un rausdraengen, denke ich.
1. Moment, wieso "angenehm"? Besser als Krieg, klar, aber immer noch ein ständiger latenter Unruheherd/ "Bedrohung".
2. Klingt einleuchtend - aber was soll NK mit H-Bomben? Das eigene Überleben garantieren auch die "normalen".
4. Wissen wir, wie die Machtverhältnisse im Land wirklich sind? In so einem System würde ich eher erwarten, dass es "interne Machtverschiebungen" gibt, die von außen gar nicht unmittelbar wahrgenommen werden. Un kann dabei trotzdem Operettendiktator bleiben.
Den Artikel habe ich gelesen...und war nicht sonderlich überzeugt, doch sehr oberflächlich und Mainstream.
Gesellschaft für kritische Philosophie, hier Themenheft Transhumanismus.
Bin ich zufällig über den Philosophen Johannes Heinrichs drauf aufmerksam geworden. Hier gibt´s auch weiteren Lesestoff, wenn die sich auch mehr über eine Mitgliedschaft freuen würden. Ich lese mich erst einmal ein.
Heft 03/2015 in der Tabelle (Ausgabe 54)
Hallo @Pleifel,
Danke fuer den Hinweis auf das Transhumanismus Heft und darin den Beitrag von Engel. Ich habe mir diesen Aufsatz "reingezogen" und war entsetzt, oder vielleicht nur enttaeuscht. Der Autor ist Mitherausgeber und schreibt in vielen Heften. Sein "Arbeitsgebiet" scheint der historische Humanismus zu sein.
Soweit so ueblich. Filosof eben.
Und wie das in diesem Gewerbe im mainstream ueblich ist, wird antropozentrisch, eurozentrisch und abrahamitisch argumentiert, in einem Wort 1.Welt. Eloquent wird uebliche Zeitraffer der Filosfie seit dem Ende des Mittelalters vorgefuehrt, um die Gegenwart anschliessend als "nothing new" in die Tonne zu hauen.
Ich habe in zwei Beitraegen in der Community zum Anthropozen und zu "homosapiens als gescheitertes Experiment der Evolution" Gegenpositionen zum neoliberal-humanistischen Optimismus von Herrn Engel begruendet. Vom "true north" Prozessor hat Engel sicher nie gehoert.
Ich glaube durchaus nicht, dass meine Einschaetzungen richtig, gueltig und stichhaltig sind. Das haben ja auch die Kommentare gezeigt. Doch wenn man sich mit Anthropologie beschaeftigt, kann man sich doch heute nicht mehr in Hildesheim (dort bin ich zur Schule gegangen) hinter alten Buechern verschanzen. (sag ich jetzt mal polemisch.)
Trotzdem, noch mal herzlichen Dank fuer den Hinweis. War mal wieder ein Hinweis auf das Beharrungsvermogen von Geistes-Wissenschaft.
Gerne, aber die Liste der Autoren ist schon etwas länger und ich werde ja in der Papierausgabe sehen, wie sich die Positionen unterscheiden.
Stimmt. Der Herausgeben gibt ja eine Uebersicht ueber die Inhalte der einzelnen Artikel. Nur ein anderer (nur Papier) Artikel hat mich interessiert:
Ein transhumanistisches Hauptanliegen ist die Förderung der Lebensspanne, wobei die meisten Transhumanisten in diesem Kontext eher von der Gesundheitsspanne sprechen, also der Förderung der Lebensdauer als gesunder Mensch. Diesbezüglich erörtert Jörg Ehni die Frage, ob es sich beim Prozess des Alterns in der Tat um eine Krankheit handelt, wovon viele Transhumanisten ausgehen.
Ueber dieses Thema will ich evtl. mal was schreiben.
Das liest sich spannender als ich dachte. Wie hier bereits in dem Beitrag von Christopher Coenen gezeigt wird, hat der Transhumanismus wichtige Pioniere in Großbritannien, die mit Winwod Read, H.G. Wells, J.B.S. Haldane und vor allem John Desmond Bernal gelten.
"Die Ablösung traditioneller Religion durch eine letztlich transhumanistisch orientierte, irreligiös-progressive Weltanschauung stellt Bernal als höchstwahrscheinliches Ergebnis des zunehmenden Bedeutungszuwachses der Wissenschaft dar. Der Transhumanismus Bernals (..) ja potenziell allen Fortschritt gefährdende Tradition zu überwinden."
"Es ging beim frühen Transhumanismus durchaus um die Frage, welchen Sinn der naturwissenschaftlich-technische Fortschritt in einer postreligiösen Gesellschaft haben könnte."
Es verwundert nicht, dass ausgerechnet Großbritannien als starker Vertreter dieser Gedanken gezählt werden kann, da hier der Liberalismus seinen Ursprung hat. In dessen Gefolge lässt sich eine von staatlichen Restriktionen befreite Wissenschaft leicht als naturalistische Evolution des Menschen begreifen. Warum metaphysische Gedanken verschwenden, wenn die Zukunft des Menschen doch im Diesseits liegt.
Die Abloesung der Transzendenz als Grundlage von Moral und Ethik ist ja ein altes Projekt der Aufklaerung. Allein mit "Rationalitaet funktioniert das vermutlich eher nicht, hat sich m.E. gezeigt..
Eine Ethik, die sich an der "geistigen" Evolution des homo sapiens orientiert, ist eine zumindest einsehbarer Idee.
Ich muss da wohl noch etwas mehr weiterlesen.